Yajuu - find your own reason to live von Avyr ================================================================================ Kapitel 4: just one holiday, please ----------------------------------- Genervt saß ich Tisch eines relativ leeren Kaffees und rührte in der Tasse Tee vor mir. „Das wäre eigentlich ein schöner freier Tag… wenn da nicht ein gewisser Jemand ungefragt mitgekommen wäre!“ Mir gegenüber saß Roona und lächelte mich an, als sie von ihrer Zeitschrift (wohlgemerkt eines von der eher freizügigen Sorte) aufschaute. „Nun schau nicht so, ich hab heute rein zufällig auch nichts zu tun.“ „Ja was für ein Zufall… Stalker.“ Ich war genervt, wie immer also, „Mal ehrlich, langweilt es dich nicht mir die ganze Zeit zuzuschauen.“ „Nicht wirklich, ich hoffe dass ich so mehr von dir erfahre.“, sagte sie frech. „Warum fragst du nicht einfach?“ „Du würdest eh nicht antworten, stimmts.“ Elegant blätterte sie eine Seite der Zeitschrift um. … ins schwarze getroffen. Ich stemmte die Faust gegen die Stirn. „Wenn ich dir was erzähle, verschwindest du dann?“ „Vielleicht.“ Sie strahlte regelrecht aufgrund ihres Sieges. Okay sehr überzeugend… „Was willst du denn wissen?“ Selbstzufrieden legte Roona die Zeitschrift weg und setzte sich mir frontal gegenüber. „Warum bist du ein Hunter?“ „ Keine Ahnung… kam halt so, warum willst du ausgerechnet das wissen?“ Ernsthaft, ich hätte mit anderen Dingen gerechnet. „Nun jeder Hunter hat einen bestimmten Grund einer zu sein, ob nun die Familie umgebracht wurde, oder man keine andere Perspektive mehr hat, aber du scheinst nichts dergleichen zu haben.“, stellte sie fest. „Stimmt. Ich bin Hunter, weil es das Schicksal so wollte. Es ist ein Job für mich, so als würde ich Kellnern, nichts weiter.“ Roona schaute skeptisch. „Hast du denn keine Familie?“ „Nein, sie starb vor langer Zeit… Meine Mutter nach der Geburt meiner Schwester, mein Vater wurde durch Zufall bei einem Banküberfall erschossen, meine Schwester verschwand bei einem Brand in der Akademie.“ „Akademie?“ Roona zog eine ihrer Augenbrauen nach oben. „Jep, nach dem Tod meiner Eltern kamen wir an eine Akademie für Kämpfer, man wurde dort ausgebildet. Meine Schwester war zwei Jahre jünger als ich und hatte im Gegensatz zu mir schlimme Probleme dort mit Mobbing. Bei einem dumme- Jungen Streich verschwand sie dann. Vermutlich hat sie es nicht mehr ausgehalten.“ Roona fasste über den Tisch an meine Wange. Obwohl ich mich dagegen sträubte wurde ich rot. „ Ich finde das traurig, wenn du so was erzählst. Auch wenn ich dich nicht verstehe, kann ich mir doch vorstellen wie so etwas sein muss…“ Ihre Hand blieb an meiner Wange und ihr Blick wurde plötzlich verwirrt. „Mensch du glühst ja. Hast du Fieber?“ Ich fasste an meine Stirn. „Wohl ein wenig überarbeitet in letzter Zeit… deswegen will ich ja meine freien Tage nutzen um zu entspannen.“, stichelte ich und schaute sie böse an und über ihr hing gerade zu ein Heiligenschein… und das für einen Vampir! Ich bezahlte, zündete mir eine Zigarette an und ging dann. Roona blieb sitzen. „Gut für heute werde ich dir nicht mehr auf den Zeiger gehen, versprochen.“ Sie winkte mir zu und ich ging halb erleichtert, aber auch irgendwie etwas bedrückt meiner Wege. Auf dem Weg überkam mich ein leichter Hustenanfall, sodass ich kurz langsamer lief. „Ich hab mir wohl was weggeholt. Die Schulter ist ja auch noch nicht besser geworden. Ich sollte aufpassen in nächster Zeit.“ Plötzlich rempelte ich gegen jemanden. Es war das blinde Mädchen. Sie taumelte, aber der Junge hielt sie auf. „Sorry.“, entschuldigte ich mich schnell, wenn auch nicht besonders einfühlsam. „Nicht so schlimm, ich war unachtsam. Komm wir gehen, wir wollen sie doch nicht Nerven Zero.“ „Gut.“ Zero lächelte mir freundlich zu. Irgendwie war ich ein wenig neugierig und musste einfach fragen. „Wo wohnt ihr eigentlich. Ihr seht mir nach Reisenden aus?“ Das Mädchen schaute in meine Richtung. „Stimmt. Im Moment nirgendwo, letzte Nacht waren wir im Park.“ „Im Park?“ Ich war etwas erschrocken, schließlich war dort erst ein Yajuu aufgetaucht. „Klingt schlimmer als es ist und ich hab ja Zero, der auf mich aufpasst.“ Es grinste sie an, während sie sie ihm die Hand auf den Kopf legte und durch diese struppelte. Ich nahm meine Zigarette in die Hand und atmete aus. „Wenn ihr länger hier bleiben wollt, hätte ich eine Wohnung für euch, sie ist auch komplett eingerichtet, das ist sicherer als bei all den Yajuu draußen.“ Einen Moment schwiegen die beiden verwirrt. Dann lächelte das Mädchen und Zero jubelte: „Cool, dann haben wir mal wieder ein Bett.“ Ich kramte in einer Tasche, zog einen Schlüssel heraus und warf ihn dem Jungen zu, der ihn fing. „Es ist nicht weit von hier, zwei Straßen weiter, dann nach links. Die Wohnung im 2. Stock. Ich wohne 3 Ecken weiter, falls ihr Fragen habt.“ Der Junge tänzelte herum vor Freude, er mochte ein Vampir sein, aber dennoch war er noch ziemlich jung als er verwandelt wurde und so benahm er sich auch. Zugegeben, es war doch irgendwie niedlich anzusehen und ich musste mir eingestehen, dass dieser kleine kein besonders bedrohlicher Vampir war. „Wieso hilfst du uns?“, fragte das Mädchen ruhig und höflich. „ Ich weiß nicht, die Wohnung brauch ich eh nicht, die gehörte mir früher mal, jetzt hab ich eine von den Huntern, da könnt ihr sie ruhig haben.“ Das Mädchen verbeugte sich und drückte den Jungen mit hinunter. „Ich danke dir vielmals. Das ist übrigens Zero und ich bin Eve.“ „Ich bin Kyria.“, gab ich höflich zurück. Es war irgendwie komisch, wenn sich jemand vor mir verbeugte. „Freut mich“ rief Zero und grinste so sehr, dass man seine Fangzähne sah. Ich drehte mich um und winkte. „Wie gesagt, ihr könnt jederzeit vorbeikommen, wenn ihr Fragen haben solltet.“ Wieso ich das getan hatte? Keine Ahnung, manchmal hatte auch ich solche sentimentalen Augenblicke. Während ich noch in Gedanken war trat ich in meine Wohnung ein. Ich öffnete die Tür und sofort viel mir der Zettel ins Auge, der auf dem Tisch lag. Auf ihm stand: Yajuu, 2. Ecke Westen Auftrag: Eliminieren Das war es dann wohl mit dem freien Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)