Yajuu - find your own reason to live von Avyr ================================================================================ Kapitel 7: Krankenbesuch und andere Beschwerden ----------------------------------------------- Genervt lag ich auf meinem Bett. Ich war verbunden wie eine Mumie und sollte ja ruhig halten (nicht das ich anders gekonnt hätte), aber um mich herum tobte das Leben. Zunächst war da Roona, die mir nicht mehr von der Seite wich und mich geradezu bemutterte, da sie auch jetzt noch zu befürchten schien, ich würde ihr einfach wegsterben. Dann war irgendwann Jagura aufgetaucht und beschloss spontan dazubleiben… ohne meine Erlaubnis. Woher wusste sie überhaupt, dass ihr hier wohne? Tja und dann klingelte es schon wieder an der Tür und Eve und Zero traten ein. Eigentlich wollten sie mich nur besuchen und mir nochmals danken, aber als sie sahen, was mit mir passiert war blieben auch sie da. Und ich wollte doch nur meine Ruhe haben, wie sonst auch immer! „Euch ist hoffentlich klar, dass ich ein Hunter bin oder?“, fragte ich irgendwann in die Runde hinein. „Wieso fragst du“, entgegnete Roona wie ein Unschuldslamm. „Naja ich fasse kurz zusammen in meiner Wohnung befinden sich gerade drei Dämonen… und 2 davon stehen sogar auf der Liste.“ „Hey du hast ja noch mich und ich bin ein Mensch.“, lachte Eve. „Außerdem bist du ja nun offensichtlich keine Bedrohung für uns oder? Ich meine Roona musste dich schließlich hertragen, und auch jetzt kannst du nicht mal aufstehen. Du hättest wirklich in ein Krankenhaus gemusst.“, spottete Jagura und ich hätte sie am liebsten mit eben den Bandagen erwürgt. „Nichts da, ich geh da nicht hin und außerdem geht’s mir super.“, erwiderte ich trotzig, wie ein kleines Kind. Da tippte mir Roona gegen die Schulter und ich zuckte vor Schmerz zusammen. „Oja dir könnte es ja gar nicht besser gehen.“ Der Sarkasmus war nicht zu überhören. „Blabla… Ihr werdet sehen in einer Woche bin ich wieder soweit fit, dass ich wieder raus kann.“ „Vergiss es, du wirst nicht arbeiten in nächster Zeit. Außerdem hast du kein Schwert mehr, also hat sich das eh erledigt.“, tadelte Roona. „Du bist nicht meine Mutter!“ Ich schimpfte herum und Jagura musste lachen. „Ihr seid echt niedlich zusammen.“ „Wie bitte?“, fauchte ich. „Sagte ich dir doch Jagura und außerdem… Hey lass das!“ Da schlug mir Roona meine Zigarette aus der Hand. „Hey! Ich will doch nur eine rauchen.“ Sie machte mich langsam echt wütend. „Nichts da, du solltest echt mal damit aufhören, vor allem jetzt. Ich meine hast du mal deinen Konsum in letzter Zeit beobachtet?“, sagte sie grimmig. „Was meinst du denn damit?“ „Du wirst zum Kettenraucher, meine Liebe.“ Dabei hob sie ihren Finger mahnend in die Luft. „Das ist die einzige Entspannung die ich habe, also lass mich.“ Ich machte eine zu hektische Bewegung, dabei musste ich wieder Blut husten. „Oh mist.“ Zero starrte mich geschockt an. „Also echt, was bist du denn für ein Vampir der kein Blut sehen kann.“, sagte ich um davon abzulenken, dass es mir in Wahrheit noch überhaupt nicht gut ging. In Wahrheit tat mir alles weh und ich fühlte mich dabei, als wäre ich 80 Jahre alt oder so. Nur wollte ich das natürlich niemanden zeigen und mich damit entblößen. „Das ist es nicht… nur du bist so blass.“ Da stand Eve auf und packte Zero und auch Jagura. Vielleicht hatte sie ja deswegen keine Angst vor Dämonen, weil sie die anderen nicht sehen kann. Irgendwie bewunderte ich es ja, das sie selbst Roona, die Nummer 2 der Liste (auch wenn das außer mir niemand wusste) anfauchte, wenn ihr etwas nicht passte oder sie keine Skrupel hatte sie mit Kissen zu bewerfen… auch wenn sie dann alles traf nur nicht sie. Jedenfalls ging sie Richtung Tür und sagte: „Ernsthaft wir gehen jetzt. Roona du auch! Kyria braucht Ruhe und nicht so einen Trubel. Also komm. Wir Menschen können uns leider nicht innerhalb von einem Tag wieder erholen, wenn man halbtot war.“ „Aber…“ Zero wollte protestieren, aber Eve zerrte ihn einfach weiter. Jagura muckte auch nicht weiter, was mich doch überraschte. Auch Roona wandte sich zum Gehen um. „Wo hast du die denn aufgelesen? Sie ist ja schlimmer als du… hehe.“, kicherte sie, als Eve zur Tür hinaus war. „Was geht es dich an.“, gab ich unsanft zurück. „Nichts.“ Roona küsste mich plötzlich auf die Wange und ich wurde rot. „Du bist echt Zucker, Süße, werd schnell wieder gesund, ok?“ Ich stotterte und merkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg, was nur allzu albern aussah, wenn man bedachte das ich so blass war, dass ich jedem Vampir Konkurrenz machte: „Geh jetzt einfach.“ Lachend wandte sie sich um und verschwand ohne weitere Bemerkungen. Kaum hatte sie die Tür geschlossen, musste ich mich nicht länger zurück halten. Erneut überkam mich ein Hustenanfall und Blut spritzte in meine Handfläche, die ich davor hielt. Dann ließ ich mich entkräftet in mein Bett sinken und schlief fast augenblicklich ein. Der Schlaf der dann folgte, war einfach nur schwarz und leer. Währenddessen schlenderten Eve und Zero durch den verlassenen Park. „Du… Wird Kyria wieder gesund?“, begann Zero zögerlich. „Du hast ja einen ganz schönen Narren an ihr gefressen oder?“ Eve struppelte Zero wieder durch die Haare. „Ich denke schon, aber ich glaube sie hat es härter erwischt als sie zugibt und das ist gefährlich weißt du.“, stellte er fest. „Würdest du dir auch Sorgen um mich machen, wenn mir so was passieren würde?“ „Natürlich, ich würde vor Sorge sterben, denke ich.“ Zero kuschelte sich an sie heran. „Ich hab dich lieb.“, nuschelte er in ihr Kleid hinein. „Ich dich auch.“, antwortete sie fröhlich und leicht verträumt. In der Ferne ertönte plötzlich ein lauter Knall. Und dann noch einer. Zero schrak zusammen und klammerte sich fester an Eve. „Was ist da passiert?“, fragte er mit einem besorgten Unterton in der Stimme. „Weiß nicht… aber etwas sagt mir, wir sollten hier lieber schnell weg, ok?“ Auch Eve schien beunruhigt. Ihr Gefühl betrog sie eigentlich nie. „Ist gut.“ Eve schaute noch kurz in die Richtung aus der die Geräusche kamen, da wurde sie von Zero mitgezerrt. Nicht weit weg tobte ein Kampf. Zwei Hunter kämpften gegen jemanden. „Rui du Idiot, steh mir nicht im Weg rum!“, keifte eine weibliche, temperamentvolle Stimme. „Jaja ist gut.“, antwortete eine männliche Stimme, nicht weniger genervt. Die beiden landeten nebeneinander auf dem Boden. „Doktor Kasagi, so geben sie doch auf!“, forderte das Mädchen zornig. „Tse ihr stellt Forderungen? Ihr habt mir noch nicht mal eine ordentliche Schramme zugefügt.“, spottete eine eher hässliche, kratzige Stimme, die sowohl männlich als auch weiblich hätte sein können. Aber es handelte sich eindeutig um eine Frau. „Sayo sie hat Recht.“ „Klappe Mensch.“, zischte sie ihm zu. „Klappe Halbvampir.“, gab Rui genervt zurück. Ganz offensichtlich verstanden sich die beiden nicht so gut und doch waren sie als Partner bestimmt wurden. „Hören sie zu, wir haben den Auftrag erhalten, sie zu exekutieren. Sie haben unerlaubt Experimente mit Menschen und Yajuu durchgeführt und anscheinend haben sie selbst auch etwas davon abbekommen.“, gab Rui die Anschuldigungen gegen die Professorin wieder. „Ich muss mich ja vor Unwürdigen wie euch schützen.“ Doktor Kasagi… sie war mal ein Mensch gewesen und eine angesehene Professorin in der Forschung um die Viren der Yajuu. Aber irgendwann schien sie wahnsinnig geworden zu sein, besessen von dem Gedanken, dass die Yajuu die besseren Menschen wären und die Menschen verschwinden müssten. Sie hatte auch an sich selbst herumprobiert. Nur war sie selbst infiziert und Teile ihres Körpers hatten sich bereits zum Abbild einer Bestie gewandelt. Und Bestien mussten vernichtet werden. „Ok Rui, du fesselst sie und ich zertrümmere sie dann, verstanden?“, sagte Sayo. Sie war der Einzige Halbling der von der Organisation geduldet wurde. Ihre Mutter war selbst ein angesehener Hunter gewesen und auch die beste Freundin, des Vorsitzenden. Irgendwann verliebte sie sich in einen Mann und bemerkte nicht, dass es sich dabei um einen Vampir handelte. Die beiden schliefen miteinander und sie wurde schwanger von ihm. Am nächsten Tag war der Vampir verschwunden. 9 Monate später war Sayo geboren wurden, weder Mensch, noch Vampir. Sie mochte Blut, konnte aber ohne es leben und sie hatte enorme Körperliche Kräfte, die weit über das menschliche hinaus gingen. Eigentlich hätte sie noch am Tage ihrer Geburt getötet werden müssen, doch ihre Mutter liebte sie trotzdem und stellte sich gegen die Hunter. Als sie dann einige Jahre später durch einen Unfall verstarb, nahm sich der Vorsitzende ihrer an, weil dies der letzte Wunsch ihrer Mutter gewesen war. Und nun arbeitete Sayo selbst als Hunter. „Gut.“, entgegnete ihr Rui. Er selbst benutzte im Kampf dünne Drahtseile. Sie waren extrem scharf und sehr stabil. Damit war er eine Ausnahme, denn die meisten bevorzugten „richtige“ Waffen. Es gelang ihm Kasagi zu fesseln. Nun schlug Sayo mit voller Kraft in den Boden. Dieser spaltete sich und die herumfliegenden Trümmer erreichten Kasagi. Sie wehrte dich Trümmer zwar mit Leichtigkeit ab, aber das war nur eine Finte gewesen. Dahinter kam Sayo wieder zum Vorschein und schlug zu. Es knallte laut, als ob ein Auto gegen eine Wand fahren würde. Als sich die aufgekommene Staubwolke jedoch verzog, erkannte man, das Kasagi Sayo gefangen hielt und sie langsam zerquetschte. Sie hatte Sayo mit einer Art Stachel gepackt, in dem Moment als Sayo sie geschlagen hatte. Sie selbst hatte keinen Schaden davon getragen, weil sich aufgrund der Viren eine Art Panzer um die Professorin gelegt hatte, den man so jedoch nicht sah. „Sayo!“ „Bleib weg Rui, oder sie erwischt dich auch.“, keuchte Sayo, der es sichtlich schwer fiel unter der Last zu atmen. „Ganz recht Junge, aber glaub mir, du kommst auch dran. Ich lasse ja keine Zeugen zurück.“, mischte sich Kasagi ein. „Nichts da!“ Ein Drahtseil durchtrennte den Arm von Kasagi. Sayo fiel zu Boden und wurde von einem anderen Seil zu Rui geschleift. „Geht das nicht sanfter?“, beschwerte sie sich. „Oh tut mir Leid, nächstes mal achte ich darauf, wenn ich dir dein Leben rette.“, ärgerte sich Rui. „Trottel.“ „Idiotin.“ Sie konnten es einfach nicht lassen, sich zu streiten. „Und nun? Wir haben keine Chance zu zweit. Die Organisation hat die Lage total falsch eingeschätzt.“, analysierte Sayo die Lage, nachdem der Streit vorüber war. „Das stimmt wohl, aber wir dürfen auch nicht fliehen, du kennst ja das Gesetz.“, entgegnete Rui ruhig. Das war die Regel. Ein Hunter durfte einen Kampf nicht einfach verlassen. Man musste kämpfen, bis einer der Gegner eliminiert war, auch wenn es den eigenen Tod bedeutete. Plötzlich wurden beide gepackt und in die Luft gehoben. Kasagi stand vor ihnen mit einer Grimasse von Gesicht. Gerade regenerierte sich ihr Arm, den ihr Rui genommen hatte. „Denkt ihr ich lasse euch Maden so etwas durchgehen? Bis jetzt war ich noch sanft, aber jetzt werden hier andere Seiten aufgezogen.“ Kasagi´s Stimme hatte sich in ein grässliches krächzen gewandelt. „Rui siehst du es?“ „Ja… sie verliert die Kontrolle und wird zum Yajuu.“ Die Situation schien ihnen zu entgleisen. Kasagi musste sterben, bevor es dazu kam. „Das ist gar nicht gut.“ „Hört auf zu quatschen! Jetzt werdet ihr sterben.“, schrie sie kaum verständlich herum. Die Schlingen wurden enger und Sayo und Rui rangen nach Luft. „Ich werde euch so lange quetschen bis ihr so platt wie Flundern seid. Noch einen letzten Wunsch?“ Beide schwiegen, denn sie konnten auch nicht mehr antworten, dazu fehlte ihnen die Luft. Man hatte sie falsch informiert. Es sollte doch eigentlich ein schneller Auftrag werden. Man wusste nichts vom eigentlichen Zustand von Kasagi und hatte daher keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Nun mussten es die beiden Hunter ausbaden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)