Das Zeichen des Wolfes von Chisaku (Die Gestaltwandlerin Kiara bringt Itachis Leben ziemlich durcheinander...) ================================================================================ Kapitel 6: Endlich vollständig! ------------------------------- Endlich vollständig! Kisame schielte zu seinem Partner hinüber, der wie erstarrt dastand und den Blick nicht mehr von Kiara lösen konnte. Ryoshi bemerkte die angespannte Situation, gab sich aber geschlagen: „Dann gehe ich jetzt wieder heim. Tu, was für dich das Richtige ist, aber vergiss nicht, dass du immer nach Hause kommen kannst. Wir sind stets für dich da, Schwesterchen.“ Er küsste sie kurz auf die Stirn, drückte sie und wechselte dann wieder in die Gestalt eines Wolfes. Als er an Itachi vorbei ging, knurrte er: „Wenn du sie verletzt, zerreiß ich dich in der Luft.“ Dann verschwand er. Auf einen kurzen Wink von Itachi entfernte Kisame sich ein Stück und wandte ihnen den Rücken zu. Kiara stand mit gesenktem Kopf da und biss sich auf die Lippe, während sie überlegte, was sie nun tun sollte. Sie hatte ganz vergessen gehabt, dass Itachi ja immer noch neben ihnen gestanden hatte, als sie Ryoshi ihre Lage zu erklären versuchte. Die Arme um ihren Leib geschlungen wartete sie darauf, dass er etwas sagte, doch stattdessen zog er sie nur an sich und zwang sie mit sanfter Gewalt dazu, ihm in die Augen zu sehen. „Itachi, ich…“ Er legte einen Finger auf ihre Lippen und brachte sie damit zum Schweigen, dann strich er ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah sie fragend an: „Meintest du das ernst? Du liebst mich, obwohl dein Bruder dir gesagt hat, was ich getan habe?“ „Ja.“ Kiaras Stimme klang leise und brüchig und sie sah ihn mit einem ängstlichen, aber zugleich auch hoffenden Blick an. Schließlich konnte er nicht mehr anders, er zog sie enger an sich und küsste sie. Sie schenkte ihm bedingungslos alles, was sie hatte, stellte keine Fragen und vertraute ihm blind. Zudem war es lächerlich sich selbst noch etwas vorzumachen. Er hatte sich Jahre lang danach gesehnt Kiara wiederzusehen und selbst wenn er es wollte, so könnte er sie nicht wieder gehen lassen. Sie hatte sich ihm mittlerweile so tief ins Herz gebrannt, dass er sie keine Sekunde mehr missen wollte. Als Kiara seinen Kuss unsicher zu erwidern begann, vertiefte er ihn noch. Er teilte ihre Lippen zärtlich aber fordernd mit der Zunge und ließ letztlich nur von ihr ab um heftig nach Luft zu schnappen. Er wollte gerade dazu ansetzen etwas zu sagen, da durchfuhr seine Brust plötzlich eine unvorstellbare Hitze, doch sie schmerzte nicht, er spürte gleichzeitig vielmehr wie irgendetwas in ihm einrastete. Es war wie eine kleine Explosion in seinem Innersten und für einen Augenblick war das Gefühl so intensiv, dass er lediglich noch bunte Lichter vor seinen Augen tanzen sah und sich überrascht an die Stelle seines Herzens griff. Dann war es vorbei und er sah Kiara durch ein paar Haarsträhnen, die sich gelöst hatten, an. Sie schien nicht minder erhitzt und überrascht zu sein als er und japste nach Atem. Kisame hatte hinter sich nur einen merkwürdigen Energieimpuls wahrgenommen, starrte seine Teamkollegen nun aber besorgt an: „Ist alles in Ordnung mit euch beiden? Ihr seht ganz schön fertig aus.“ Kiara nickte und begriff natürlich als erste, was gerade geschehen war. Itachi hatte sie akzeptiert. Er hatte sie endlich als Wächterin angenommen und nun war ihre Prägung nach so vielen Jahren vollständig geworden. Vor Freude begann sie erneut zu weinen und sprang Itachi um den Hals. Dieser sah sie verwirrt und erstaunt an: „War das gerade…? Sind wir jetzt…?“ Sie nickte heftig: „Ja! Ja, das Band ist vollständig!“ Sie lachte überglücklich und Itachi ging das Herz auf, als er ihre Unbeschwertheit sah. Nein, eigentlich sah er sie nicht nur, er nahm sie sogar noch irgendwo in sich drinnen wahr. Er nahm ihre Anwesenheit viel intensiver wahr als zuvor. Es war als hätte man ihm einen Sender eingesetzt, der ihr immer sagte, wo sie sich befand. „Das ist… ziemlich extrem.“ Er brauchte noch etwas Zeit, um die Veränderung zu verdauen, war aber vollkommen ruhig und zufrieden. „Würdet ihr mir bitte erklären, was genau gerade passiert ist? Was für ein Band ist vollständig?“ Kisame stand beleidigt neben ihnen und verschränkte die Arme vor der Brust. Kiara strahlte immer noch über beide Ohren: „Ich bin jetzt vollständig auf Itachi geprägt und er hat mich angenommen. Die Wächterverbindung ist jetzt ganz.“ Der blaue Riese klatschte begeistert in die Hände: „Das wurde ja auch Zeit!“ Itachis Herzschlag normalisierte sich nach und nach wieder und auch die Hitze ließ langsam nach. Nur auf seiner Brust glühte es noch eine Weile weiter. „Was zum Teufel ist d…?“ Er hatte sein Shirt ausgezogen und starrte auf seine Brust. Direkt über seinem Herzen leuchtete ein bizarres Symbol, das aussah wie ein kleiner Wolfskopf. Das Leuchten wurde mit der Zeit schwächer und hinterließ nur die weißen Linien auf seiner Haut zurück. „Ist das so etwas ähnliches, wie mein Zeichen auf deiner Schulter?“ Itachi zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und sah Kiara fragend an. Diese nickte: „Ja, ich habe jetzt übrigens ein zweites Zeichen, aber das sollte ich dir hier jetzt nicht zeigen.“ Da Itachi ahnte, dass es sich vermutlich an der gleichen Stelle wie bei befand, stimmte er dem zu und stand wieder auf. Er zog sich an und ergriff ihre Hand, dann gingen sie vorerst schweigend weiter. Doch auch ohne Worte, teilte Itachi ihr seine Gefühle über ihre Verbindung mit. Er war von nun an wie eine zweite Präsenz in ihrem Geist verankert und nur der Tod konnte diese Verbindung wieder trennen. Die drei marschierten bis zum Sonnenuntergang weiter, entschieden sich dann jedoch dafür, ein Lager aufzuschlagen und die Nacht in einer kleinen Höhle in der Nähe eines Sees zu verbringen. Der Tag hatte besonders Itachi und Kiara viel Kraft gekostet. Nach dem Essen schlief die junge Frau sofort in Itachis Armen ein, nur er starrte gedankenverloren in die Nacht. Es war ungewohnt, jemanden wieder so dicht an sich heranzulassen und er fürchtete sich davor, dass er sie womöglich nicht ausreichend beschützen konnte. Man hatte sich in Konoha damals oft ein Märchen erzählt, das von einer jungen Kunoichi und ihrem Gefährten erzählte. Es handelte sich bei ihrem Begleiter um einen jungen Mann, der oft die Form eines gewaltigen Tigers annahm, wenn er seine Liebste beschützte. Er war weit gefürchtet und kaum einer wagte es die schöne Frau zu bedrohen. Doch eines Tages ging sie einmal ohne ihn in den Wald, weil sie ihm eine Freude machen wollte, indem sie ihm sein Lieblingsgericht mit einem ganz besonderen Fisch zubereitete. Aber sie wurde von einer Gruppe stärkerer Shinobi angegriffen und schwer verwundet. Ihre Verletzungen waren so schlimm, dass sie sie eigentlich nicht hätte überstehen dürfen, doch nach kürzester Zeit waren sie wieder verschwunden. Die Alten erzählten, dass sie eine unerklärliche Angst wieder zurück ins Dorf und direkt zu ihrem Liebsten getrieben hätte. Sie fand ihn mit den gleichen Verletzungen, wie sie sie zuvor erlitten hatte vor. Er starb in ihren Armen. Itachis Mutter hatte ihm erklärt, dass der Mann der Wächter der jungen Kunoichi gewesen wäre und dass die Gabe seines Clanes darin bestand, einen Menschen für immer mit Leib und Seele zu beschützen. Jeder Schaden, der zu stark war, um vom Beschützten ertragen oder überlebt zu werden, wurde auf seinen Wächter übertragen. Das war der Sinn der Wächterprägung und damit der Lebensinhalt jedes Wächters. Ohne Partner waren sie angeblich ruhelos und unvollständig und ewig auf der Suche nach ihrer zweiten Hälfte. Wenn dies nun kein Märchen war, sondern die Geschichte von Kiaras Urahnen, dann musste er unbedingt dafür sorgen, dass ihr beider Leben ganz schnell sicherer wurde, denn er war um keinen Preis der Welt dazu bereit, sie dem gleichen Schicksal auszusetzen. Als Kiara erwachte war es noch Nacht, doch Itachi lag nicht mehr neben ihr. Besorgt folgte sie seiner Spur und fand ihn mitten im See stehend vor. Er stand ganz still da und starrte in den sternenbesetzten Himmel. Der Vollmond leuchtete so hell, dass sie ihn ganz genau sehen konnte und wäre da nicht der schmerzerfüllte Ausdruck in seinen Augen gewesen, dann hätte sie wohl ewig so dagestanden und einfach nur seine Schönheit bewundert. Stattdessen ließ sie ihre Kleidung neben seiner fallen und schwamm zu ihm. Sie stellte fest, dass es an der Stelle anscheinend einen Felsen im Wasser gab, auf dem Itachi stand und auch sie fand mit den Füßen schnell Halt darauf. Dann griff sie um Itachi herum und schlang ihre Arme um seinen Bauch. „Was tust du hier, ganz allein?“ Itachi legte eine Hand auf ihre Arme und schloss für einen kurzen Moment die Augen, um ihre Wärme und ihre weiche Haut zu genießen, die sich an seinen Rücken drückte. Dann drehte er sich langsam um und schaute in ihren kristallklaren Augen: „Ich denke nach.“ „Worüber? Was schnürt dir dermaßen die Brust zu, Itachi?“ Er lächelte sie kurz an, er musste sich wohl daran gewöhnen, dass er nun nichts mehr vor ihr verstecken konnte. Gar nichts! „Ich habe mich an eine Geschichte erinnert, die mir meine Mutter oft erzählt hat, als ich noch ein Kind war. Sie handelt von einem Wächter und einer jungen Frau. Er nahm die Gestalt eines Tigers an und…“ „Du sprichst von Tora.“ Überrascht sah er sie an, doch wenn sie das Märchen kannte, musste das doch heißen, dass es wahr war, oder? „Ist die Geschichte wahr?“ Kiara strich ihm liebevolle eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte verträumt: „Ja, Tora ist der Urvater unseres Clans und wir verehren ihn sehr. Die Tiger sind der Hauptstamm unserer Familie und werden zutiefst respektiert. Kennst du die ganze Geschichte?“ „Ja.“ Er schluckte schwer: „Er starb an ihrer Stelle.“ Sie lachte leise: „Ja, aber das ist noch lange nicht alles, Itachi. Nach seinem Tod blieb sein Geist dennoch weiter mit Hikari verbunden. Er wurde ihr Schutzschild und niemals wieder hatte irgendetwas sie verletzen können. Außerdem war sie bereits schwanger und bekam einen Sohn, der die Gaben seines Vaters erbte. Doch während die heutige Wächterverbindung damals nur ein unzerstörbares Jutsu war, das Tora aufgrund seiner tiefen Liebe zu Hikari entwickelt hatte, war es durch sein Opfer zu einem festen Kekkei Genkai geworden, das mit der Gestaltwandlung verknüpft ist. Du hast Angst, dass mir etwas zustoßen könnte, wenn du unvorsichtig bist, nicht wahr?“ Itachi nickte und presste sie eng an sich: „Das würde ich nicht verkraften Kiara. Ist die Verbindung denn immer so eng, so extrem?“ „Ja, ganz besonders, wenn der Partner auch gleichzeitig der Mensch ist, den man liebt.“ Sie küsste ihn zärtlich aufs Kinn: „Aber ich bin mir sicher, dass wir beide sehr gut aufeinander aufpassen können, Itachi. Du bist doch schließlich das Wunderkind der Uchihas, einem der mächtigsten Clane, die es in der Shinobiwelt je gegeben hat. Das muss doch zu etwas gut sein, meinst du nicht?“ Ihr Lächeln war so voller Vertrauen und Zuversicht, dass er gar nicht mehr anders konnte als ihr zu glauben und sich ebenfalls auf die Stärke ihrer Bindung zu verlassen. „Es gibt da allerdings ein kleines Problem, von dem ich dir bislang noch nicht erzählt habe, Kiara. Du musst aber davon wissen, wenn das mit uns gut gehen soll.“ Er drückte noch ein bisschen kräftiger zu und Kiara wunderte sich ein wenig über sein Verhalten. Sie hatte ihn lange nicht mehr so verletzlich gesehen. „Dann erzähle es mir, ganz gleich was es ist, Itachi, ich bleibe fest an deiner Seite.“ Womit um alles in der Welt hatte er nur eine solch wundervolle Frau verdient? Was bewegte Kiara nur dazu, so unerschütterlich an ihn zu glauben? Nicht einmal über ihre Verbindung konnte er eine Erklärung dafür finden, dort war einfach nur eine unsagbar starke Liebe zu ihm, die anscheinend nichts und niemand zu erschüttern vermochte. Er hob sie auf die Arme und trug sie über das Wasser hinweg zurück ans Ufer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)