Die zweite Seite der Dunkelheit von Nanao-chan ================================================================================ Kapitel 2: Ein neues Zuhause? ----------------------------- Der Wind strich durch ihr blauschwarzes Fell. Liebkoste ihr Ohren und gab ihr das Gefühl allmächtig zu sein. Nie fühlte sich Lailian freier als wenn sie richtig rennen könnte. Die Weite der Felder gab ihr das Gefühl allein auf der Welt zu sein und tun zu können was immer sie wollte. Noch dazu war sie allein. Ihr stiller Begleiter war vor einer halben Stunde verschwunden was ihr sagte das sie sich nun auf dem Gebiet ihre Familie befand und bald von jemand anderem abgeholt werden würde. Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht tauchte auch schon eine schwarze Gestallt vor ihr auf. Der Wolf war riesig. Eine ganze Ecke größer als Lailian selbst, doch da wo das Fell des Mädchens blau schimmerte, schimmerte seines eher gräulich. Eine tiefe amüsierte Stimme erklang in ihrem Kopf. „Willkommen zurück Kusinchen.“ Sie lachte leise mit. „Liam, wie geht es dir?“ fragte sie während sie weiter rannte und spürte wie der große Wolf ihr folgte. „Jetzt wieder besser. Noch ne Woche länger nur mit deinem Bruder und ich hätte nen Mord begangen“ er lachte leise und auch Lailian musste grinsen. „Was hat der Trottel denn wieder getan?“ „Naja sie waren alle ziemlich sauer das du Aileens Angebot angenommen hast, ihren Platz im Bündnis des schwarzen Blutes einzunehmen. Aber langsam gewöhnt er sich daran der Erbe eures Vaters zu sein und hat beschlossen ein eigens Rudel aufzubauen. Getrennt von deinem.“ Lailian lachte leise. „Also bitte als ob ich ihn je geheiratet hätte, Vollidiot. Er ist mein Bruder.“ Grummelte sie. „Nun dir ist doch klar das das nichts neues wäre in einem Rudel wie unserem.“ Erwiderte Liam doch etwas in seine Stimme hatte sich verändert. „Natürlich weiß ich das.“ Grummelte sie und lief noch etwas schneller. „Trotzdem wird es nicht geschehen.“ Liam nickte leicht und folgte ihr in dem gleichen Tempo. Das Gebäude war riesig. Ein Herrenhaus aus dunklem Stein. Davor standen Wachleute in schwarzen Uniformen die nur kurz nickten als die beiden durch das Tor schritten. Faeryl wurde durch die große Eingangshalle geführt bis in einen großen Raum der wohl eigentlich der Speisesaal war. Am Ende des Raumes standen eine Reihe großer Stühle. In der Mitte saß ein großer Mann mit leicht angegrautem, schwarzen Haar und kalten grauen Augen. Er trug einen perfekt sitzenden silbernen Anzug und sah starr ihnen entgegen. Rechts neben ihm saß eine hübsche Frau mit kurzem blondem Haar und goldenen Augen, die ein Kleid in dem gleichen Ton wie der des Anzugs ihres Mannes trug. Links neben ihm saß ein junger Mann. Er war eben so groß wie sein Vater jedoch schlanker. Hatte das glatte schwarze Haar seines Vaters und noch ein wenig heller graue Augen. Auf der anderen Seite neben dem Jungen stand ein junges Mädchen etwas hinter ihm. Ihr langes blondes Haar fiel leicht gelockt über ihre schmalen Schulter auf das dunkelblaue Kleid das sie trug. Das war also die Familie Lecove, stellte Fareyl fest, doch erst jetzt fiel ihr der leere Stuhl neben der Frau auf. Der ältere Mann erhob sich. „Guten Abend Faeryl. Willkommen in meinem Haus. Ich bin Milean, dies ist meine Frau Aileen, Mein Sohn Leary und meine Tochter Ailis.“ Er stellte seine Familie nacheinander vor. Grade als er geendet hatte flog die Tür hinter Faeryl auf. Das Mädchen fuhr erschrocken herum und plötzlich änderte sich die Stimmung im Raum völlig. Es wurde kälter und wilder. Das Mädchen aus dem Zug trat ein. Gefolgt von einem großen Mann ebenfalls in Leder. Er sah Leary ähnlich doch seine Gesichtszüge waren härte, nicht so fein wie die seines Cousins. Noch immer in schwarzem Leder und mit zerzaustem Haar wirkte sie noch deplatzierter. Milean wurde sehr still doch die Augen seiner Frau leuchteten auf. Lailian kniete nieder „Ich habe euch warten lassen, Mutter.“ Aileen erhob sich. „Du bist so schnell wie ich erwartet hatte, meine Tochter. Komm nimm Platz wie es dir zusteht.“ Lailian stand auf und setzte sich auf den freien Stuhl. Der fremde Mann stellte sich klapp hinter sie. Aileen lächelte überlegen zu ihrem Mann rüber schwieg dann jedoch und Milean wendete sich wieder Faeryl zu. „Wir werden dich aufnehmen in unserem Klan. Du wirst lernen dich in unserer Gesellschaft einzufinden.“ Stellte er fest. „Du wirst im Rudel meines Sohnes eintreten. Leary was hältst du von ihr.“ Sein Söhn verzog seine Lippen zu einem hämischen grinsen. „Sie ist ausgesprochen reizend.“ Stellte er fest. „Gut, dann führe sie in unsere Gesellschaft ein.“ Faeryl war sofort klar das es ein Befehl war und das passte ihr nicht. Sie warf schnell einen Blick im Raum herum. Überall standen Wachen. Dann traf ihr Blick auf die goldenen Augen des Mädchens vor ihr. „Ganz ruhig.“ Sagten ihre Augen und obwohl es ihr schwer viel war Faeryl klar das es die einzig logische Möglichkeit war. Lailian hatte die Augen der Gewandelten gesehen, sie war noch immer voller Hass. Zu gern hätte das Mädchen gewusst warum die junge Frau nun einer von ihnen war doch ihr Vater würde ihr nichts erzählen das war ihr klar. Liam wich nicht von ihrer Seite auch wenn sie nicht ganz verstand warum was sie froh über die Gesellschaft. „Hast du ne Ahnung wo die Neue hingebracht wurde?“ fragte sie schließlich. Der Mann beobachtet grade wie eine Truppe neuer Rekruten für die Geländewache eingewiesen wurden. „Sie hat ein kleines Zimmer im Nordflügel bezogen und verbringt viel Zeit mit deinem Bruder. Ihre Prüfung ist in zwei Tagen.“ Erwiderte er. Das Mädchen schnaubte. „Sie lassen ihr nicht mal eine Woche? Das ist fast ein Selbstmordkommando.“ Sie wandte sich zum gehen doch Liam bewegte sich nicht. „Was ist los?“ fragte sie und sah ebenfalls aus dem Fenster. „Sie sind noch so jung und haben keine Ahnung was wir sind. Ich verstehe immer noch nicht warum Milean darauf besteht immer die Rekruten anzuheuern.“ Lailians Blick strich kurz über die jungen Männer vor dem Tor. „Keine Ahnung. Vielleicht einfach weil er es kann.“ Dann drehte sie sich um und ging. Der junge Mann sah zum Fenster hoch erkannt allerdings nichts hinter den dunklen Fenstern, trotzdem fühlte er sich beobachtet. Er war unruhig und fühlte sich Fremd und irgendwas ging von diesem Gebäude aus, etwas Dunkles. Noch immer verstand er nicht so wirklich warum ein Teil seiner Ausbildung da drin bestand vor diesem riesigen Ding wache zu stehen. Seine Kollegen fanden es allerdings sehr cool. Die Jungen hibbelten ganz stolz in ihren neuen Uniformen herum so das die älteren Soldaten ihnen böse Blicke zuwarfen. Cathan jedoch wollte einfach nur weg. Sein menschlicher Überlebensinstinkt schlug an und rieht ihm schnellst möglich zu verschwinden, doch stattdessen würde er die nächsten Monate damit verbringen vor eben diesem Haus zu stehen und es zu bewachen. Auch wenn er der festen Überzeugung war das sie die falsche Seite bewachten. In diesem Haus war etwas was man nicht raus lassen sollte, aufzupassen das nichts hinein kam fand er völlig überflüssig. In dem Moment in dem er sich wieder zu seinem Ausbilder umdrehen wollte öffnete sich die schwere Holztür und ein junges Mädchen kam heraus. Ihr ganzes aus sehen passte einfach nicht zu diesem Ort. Sie sah mehr aus wie eine Rockerbraut als wie eine der adeligen Töchter, nur ihre Augen die in einem so seltsamen braun schimmerten das er schwören könnte es sei Gold, schiene sie mit diesem Ort in Verbindung zu bringen. Als würde in ihrem Blick all das Grauen und das Geheimnis verborgen liegen das er nur erahnen konnte. Das Mädchen ging am Haus entlang in Richtung Garten und er sah ihr nach bis sie außer Sichtweite war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)