Der siebte Wächter von ChiChii ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft des Schnees ------------------------------ „Tsuna, ich bin zu hause!“ Diese Worte kamen aus Akiras Mund, als sie den Koffer abstellte und die Schuhe auszog. „Also bist du die Schwester von Tsuna?“, fragte ein Baby, das wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Auf Akiras Lippen schlich sich ein Lächeln, als sie den Arcobaleno erkannte. Anders als Tsuna wusste sie schon seit Jahren über die Mafia und den Beruf ihres Vaters bescheid, weshalb sie auch mit ihm gereist war und als halbes Mitglied in der CEDEF diente. „Ja, das bin ich. Ich soll dir liebe Grüße von Lal ausrichten und der Neunte würde gerne den Status des Trainings erfahren“, sagte sie lächelnd. Der Arcobaleno nickte und ging. Akira konnte nur denken, dass er den Wunsch des Neunten erfüllen würde. Akira ging ebenfalls, aber in das Zimmer ihres Bruders. Erst jetzt fiel ihr ein, dass er wahrscheinlich in der Schule war. Also beschloss sie, ihn dort zu besuchen. Immerhin waren schon fast zwei Jahre seit ihrem letzten Besuch vergangen und ihr Vater wollte sie nicht zu den Kämpfen zwischen Xanxus und Tsuna mitnehmen, weshalb sie immer nur per Telefon über die neusten Geschehnisse erfuhr. Fast eine Viertelstunde später hatte sie die Schule erreicht. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken ging sie in das Gebäude und suchte die Direktion. Allerdings stellte sich ihr jemand in den Weg. „Was machst du in meiner Schule? Unbefugten ist der Zutritt verboten.“ „Entschuldige! Ich wollte nur meinen Bruder besuchen“, sagte Akira lächelnd Ihr Blick fiel auf den Ring des Jungen: der Wolken Wächter Ring. Diesmal musterte sie den Jungen genauer. Unbewusst kamen ihr Worte über die Lippen: „Kyoya Hibari, Wolkenwächter der zehnten Generation, Gegner von Gola Mosca im Ringkonflikt, sogar in der Lage, ein tödliches Gift zu überwinden.“ Die Augen des Wächters verengten sich und er ging in Kampfstellung. „Ich mag es nicht, mit diesen Leuten in Verbindung gebracht zu werden. Ich habe nie den Wächtertitel angenommen.“ Akira lachte los. „Trotzdem trägst du den Ring. Außerdem habe ich kein Interesse an einem Kampf. Als entschuldige mich, ich wollte mich an dieser Schule anmelden gehen.“ Mit diesen Worten wich sie einfach Hibaris Schlag aus und ging dann an ihm vorbei. Sie wollte ihren Bruder überraschen, bevor die Schule aus sein würde.Am Ende des Ganges drehte sie sich noch mal um und rief Hibari grinsend zu: „Vielleicht lass ich mich mal auf einen Kampf ein! Also wart ab und lass bis dahin meinen Bruder in Ruhe!“ Zwei Stunden später war die Schule zu Ende. Akira saß seit ihrem Besuch beim Direktor auf dieser Mauer und las ein Buch über die Entwicklung der Mafia. Ihr Vater hatte gesagt, sie solle so viel wie möglich lesen, wenn sie bei ihrem Bruder war. Aber jetzt legte sie das Buch weg und suchte nach ihrem Bruder. Als sie ihn sah, sprang sie von der Mauer und rannte zu ihm. „Du hast dich überhaupt nicht verändert, Tsuna.“ „Hey, du, wie kannst du es wagen, einfach so den Zehnten zu belästigen?“, knurrte ein Junge neben ihrem Bruder. Akira musterte ihn. „Hayato Gokudera, Sturmwächter der zehnen Generation, kämpfte gegen die Prinzessin und verlor, bezeichnet sich selbst als die rechte Hand des Zehnten.“ Auch diesmal kamen ihr die Worte unbewusste über die Lippen, aber sie schienen Eindruck bei dem Wächter zu hinterlassen. „Warum hast du nicht gesagt, dass du kommst, Akira?“, fragte Tsuna. Er schien erwachse-ner zu sein, als sie erwartet hatte. Aber ansonsten hatte er sich wirklich nicht verändert. „Wo wäre mein Spaß geblieben?“, erwiderte das Mädchen und schob ihren Bruder Richtung Schultor. „Los jetzt. Ich lad euch alle zum Essen ein. Dann kannst du mir erzählen, was hier so vorgefallen ist. Ich war ja ewig nicht mehr hier.“ „Warte mal! Wieso lädst du uns ein? Und warst du überhaupt schon zuhause?“, protestierte Tsuna, ließ sich aber trotzdem mitschleifen. „Ich war schon zu hause, Tsuna. Meine Sachen sind bereits im Zimmer“, erwiderte Akira lächelnd. „Und im Gegensatz zu dir hab ich mir mein Geld schon verdient. Ich soll dir übrigens liebe Grüße von Vater und dem Neunten ausrichten. Die Varia sagen übrigens, sie bringen euch das nächste Mal um. Und bevor ich es vergesse, Reborn wird auch kommen.“ „Vater?! Was soll das denn heißen?! Und woher kennst du die Varia?“ „Deine Schwester ist ein halbes Mitglied der CEDEF. Laut Gerüchten soll sie auch öfters Zeit bei den Varia oder dem Neunten verbracht haben, wenn sie nicht bei ihrem Vater war. Du musst noch viel lernen!“, sagte Reborn und trat dem Zehnten auf den Kopf, der dann auch zu Boden ging. Als nächstes setzte er sich auf Akiras Schulter. „Hör auf deinen Lehrer, Tsuna“, sagte Akira amüsiert und ging einfach weiter. Nach ein paar Metern drehte sie sich um und ging rückwärts. „Und jetzt kommt endlich. Wenn Mutter erfährt, dass ich zuhause bin, bevor ich nachhause komme, gibt’s Ärger.“ „Wir können bei unserem Restaurant essen gehen. Mein Vater hat sicher nichts dagegen“, meinte ein Junge lachend. Um Akira zuvorzukommen sagte er direkt anschließend: „Ich bin Yamamoto Takeshi, der Wächter des Regenringes.“ „Da habe ich direkt eine Idee. Yamamoto, du zeigst mir den Weg zu dem Restaurant und wenn wir vor Tsuna und dem Sturmwächter ankommen, krieg ich Tsunas Ring für eine Woche.“ Bevor Tsuna überhaupt protestieren konnte, sagte Reborn: „Das ist eine gute Idee. Los, Yamamoto, die junge Frau wartet.“ Yamamoto lachte los und ging dann zu Akira. „Na dann los.“ Tsuna, der entsetzt zurückblieb, erlag den hoffnungslosen Versuchen von Gokudera, aufmunternd zu sein. „Also du bist der Regenwächter. Dann soll ich wohl dir von Squalo ausrichten, dass du dein Potenzial als Schwertkämpfer ausschöpfen sollst.“ Der Blick des Wächters wurde ernster. „Also ist er wider gesund?“ „Was soll das denn heißen? Er ist immer noch eine Mumie. Und Xanxus ist richtig mies gelaunt. Er wollte sogar mich erschießen! Was habt ihr bloß mit denen angestellt!“, erwiderte Akira. „Sie waren nicht wiederzuerkennen. Das war ein Schock!“ „Das tut mir Leid. Aber sag mal, wie kommt es, dass Tsuna nie seine Schwester erwähnt hat? Es gibt auch kein Foto von dir.“ Diesmal war es an Akira loszulachen. „Tsuna hat wahrscheinlich nur wieder vergessen, mich zu erwähnen. Außerdem habe ich all meine Fotos mitgenommen als ich ging. Ich wollte nicht, dass Mutter traurig wird, weil ich mit Vater mitging. Aber jetzt will ich dir ein paar Fragen stellen. Wieso ist jemand wie du der Wächter meines Bruders?“ „Tsuna hat mich beeindruckt, als er trotz allen Hindernissen immer weiter machte. Also hab ich das auch beschlossen.“ „Tsuna ist auf seine Art faszinierend, nicht wahr? Er macht immer weiter. Ich verstehe, warum ihr ihm folgt. Und ich denke, eines Tages wird er ein ausgezeichneter Mafiaboss, auch wenn er sich noch sträubt.“ Während sie das sagte, bildete sich auf Akiras Gesicht ein Lächeln, das immer nur dann erschien, wenn sie über Freunde oder Familie sprach. „Du denkst besser über diese Sache als Tsuna“, warf der Arcobaleno ein. „Sicher! Seit der Neunte uns besuchen kam, als wir Kinder waren, weiß ich, dass Tsuna Chancen auf das Tragen des Ringes hatte. Seitdem bildet mich Vater auch aus.“ „Wir sind da!“, unterbrach der Regenwächter das Gespräch. Sie standen vor dem Restaurant von Yamamotots Vater. „Du hast gar nicht erzählt, was für ein Restaurant ihr habt“, sagte Akira lachend. „Sorry!“, meinte Yamamoto und lachte kurz verlegen. „Mich störts nicht. Ich hatte seit Jahren kein richtiges japansiches Essen mehr“, erwiderte das Mädchen lächelnd und ging ins Restaurant. Als Tsuna und Akira nachhause kamen, war schon fast Abend. „Tsuna, spiel mit mir!“, schrie ein Baby und klammerte sich an Tsunas Bein. Auf Akiras fragenden Blick schüttelte Tsuna nur den Kopf. Akira nahm dies hin und ging ins Wohnzimmer. „Ich bin wieder da, Mutter“, sagte sie lächelnd. Nana drehte sich um und umarmte ihre Tochter ganz fest. „Ich bin so froh, dich mal wieder zu sehen. Wie war das Internat? Hat Iemitsu auch ein passendes ausgesucht.“ „Es war toll dort. Aber ich freue mich, wieder hier zu sein. Ich hab euch so vermisst. Aber sag mal, wer ist denn dieses Kalb da draußen?, fragte sie lächelnd und löste sich von ihrer Mutter. Dann setzte sie sich hin und Nana setzte sich ihr gegenüber. „Lambo ist einer von Reborns Freunden. Er ist wie ein Sohn für mich. Aber wir haben hier auch I-Pin und Fuuta. Du wirst dich sicher schnell daran gewöhnen.“ „Das tu ich. Ich freue mich, dass hier mehr Leben ist. Dann hast du aber auch mehr zu tun, oder?“ „Ach was. Es funktioniert alles super“, meinte Nana lächelnd und tat es damit ab. „Aber willst du nicht was essen?“ „Entschuldige! Ich hab Tsuna und seine Freunde zum Mittagessen eingeladen, aber wir waren bis jetzt dort.“ „Das macht doch nichts. Wir haben dein Zimmer übrigens nicht verändert. Du solltest deine Sachen einräumen. Du bist sicher müde.“ „Da hast du Recht“, stimmte Akira zu, umarmte ihre Mutter noch einmal kurz und ging dann ins obere Stockwerk und in ihr Zimmer. Reborn wartete dort bereits. „Also wurde diesmal ein siebter Wächter ausgewählt? Das passiert sehr selten.“ Reborn sah sie sehr ernst an und beobachtete, wie sie sich auf ihr Bett setzte. „Ich weiß. Es geschah nur einmal. Damals hatte der Erste seine Frau ausgewählt, nicht wahr? Diesmal ist es die Schwester“, sagte Akira und zog die Kette unter ihrem Shirt heraus. „Der Schnee, der selten kommt, aber alles bedeckt und den Weg für eine neue Jahreszeit frei macht. Anders gesagt, jemand, der alle Feinde besiegt und Frieden schafft. Ebenso auf seinem eigenen Weg wie die Wolke.“ Reborn nickte. „Aber wieso haben sie einen Wächter gewählt?“ „Viel weiß ich nicht. Als ich neulich aufwachte, glühte der Ring. Vater machte dann alles für meine Reise bereit. Auch der Neunte wusste nicht mehr, als ich mit ihm telefonierte. Aber eines kann ich dir sagen: seit diesem Tag hat der Ring eine eigenartige Hitze.“ „Deshalb bist du jetzt an der gleichen Schule wie Tsuna. Willst du ihn dadurch beschützen?“ „Nein, ich will nur sehen, wie sein Umfeld aussieht. Ich kenne den Stoff doch bereits von Vater. Ohne zusätzlichem Privatunterricht hätte ich nicht zu ihm dürfen.“ Das Gespräch wurde unterbrochen, als Lambp ins Zimmer platzte, dicht gefolgt von Tsuna. „Lambo will spielen!“, schrie die Kuh und kletterte auf Akiras Schoss. „Spielst du mit Lambo?“ „Ob ich mit dir spiele?“, fragte Akira lächelnd und kitzelte die Kuh. „Gefällt dir das?“, fragte sie grinsend. Die Frage war eigentlich unnötig, weil das Baby laut lachte und seinen Spaß zu haben schien. „Kannst du auf ihn aufpassen? Ich hab noch Hausaufgaben zu machen.“, bat Tsuna und faltete die Hände bettelnd. „Sicher“, akzeptierte Akira. „Dafür will ich aber eine gute Note sehen!“ Tsuna ging aus dem Zimmer und Akira konnte hören, wie er in sein Zimmer ging. Dann legte sie Lambo aufs Bett, deckte ihn zu und flüsterte: „Wenn du brav einschläfst, hast du sicher einen tollen Traum in dem du Tsuna vor Gegnern rettest und sogar Reborn wird dir dann danken.“ Lambo hörte gespannt zu und schrie: „Lambo ist der Größte!“ Dann rollte er sich zusammen und schlief schnell ein. „Ich geh dann“, sagte Reborn und sprang vom Schreibtisch. Es war mehr Zeit vergangen, als Akira gedacht hätte. „Schlaf gut, Arcobaleno!“, sagte sie lächelnd, als der Hitman das Zimmer verließ. Sie bekam aber noch mit, dass das Baby kurz nickte. Kapitel 2: In der Zukunft angekommen ------------------------------------ Eine Woche später hatte Akira sich bereits gut in Namimori eingeleb und auch an der Schule fand sie sich zurecht. Heute war einer der zwei Tage, an dem Akira zusammen mit Tsuna nachhause gehen konnte. „Tsuna, sag mal, wieso ist Hibari eigentlich ein Wächter, obwohl er Menschengruppen hasst?“, fragte Akira. Es war das erste Mal, dass sie ihren Bruder so direkt über den Wächter ausfragte. Auf Tsunas Ratlosigkeit hin, antwortete Reborn: „Weil er am Besten diese Aufgabe erledigen kann. Er beschützt die Familie, ohne direkt mit ihr zu tun zu haben.“ „Verstehe“, murmelte Akira. Aber ihre Aufmerksamkeit war sofort weg, als sie sah, wie die zehn Jahres Bazooka angeflogen kam und direkt auf Reborn zielte. „Verdammt!“, kam Akira über die Lippen und sie stürzte zu Reborn, um ihn aus der Schussbahn zu bringen, denn er konnte sich anscheinend nicht bewegen. Aber sie kam zu spät und wurde direkt mit dem Arcobaleno getroffen. Als Akira aufwachte, befand sie sich beim Tempel. „Wieso bin ich denn hier?“, murmelte sie verwirrt. Direkt neben ihr lag Reborn. Anscheinend konnte er sich immer noch nicht bewegen, also stand sie auf und nahm ihn auf den Arm. „Akira-san! Wieso seid Ihr hier?“, fragte jemand hinter ihr. Schnell drehte Akira sich um. Der Mann der nun vor ihr schien, kam ihr bekannt vor, sie konnte ihn aber nicht zuordnen. „Entschuldige bitte, aber dürfte ich fragen, wer Sie sind?“ „Tetsuya Kusakabe. Aber wieso fragt Ihr? Kommen Sie erstmal mit.“ „Ach so, Hibaris Stellvertreter im Disziplinarausschuss. Tut mir Leid, dass ich dich nicht erkannt habe. Aber ich kam mit der Zehn Jahres Bazooka her.“ Kusakabe nickte nur und ging einfach durch den Tempel hindurch. „Eine Illusion?“, flüsterte Akira und folgte ihm. Das, was Akira als Basis vermutete, war eindeutig japanisch orientiert eingerichtet. „Seit wann gibt es unter dem Tempel einen geheimen Stützpunkt?“, fragte Akira. „Erst seit einer Weile“, antwortete Kusakabe. Er führte sie in ein großes Zimmer, das direkt an einen unterirdischen Garten angeschlossen war. „Am Besten Ihr wartet hier, bis die Zeit um ist. Das wäre am einfachsten.“ „Vielen Dank! Du hilfst mir echt weiter. Ich wäre wahrscheinlich ziemlich verloren, wenn du mir nicht geholfen hättest.“ Unwillkürlich fragte Akira sich, wieso Kusakabe von der Zehn Jahres Bazooka wusste und warum eine unterirdische Basis benötigt wurde. Akira setzte sich auf den Boden und setzte sich den Arcobaleno auf den Schoss. Anscheinend war er eingeschlafen, aber es schien eher eine Ohnmacht zu sein. Aber ihr blieb nichts anders übrig, als die Zeit abzuwarten. Zehn Minuten später legte sie den Arcobaleno auf den Boden und ging auf den Gang. Laut schrie sie: „Kusakabe? Ich glaube, ich hab da ein Problem!“ Kurz darauf bog Kusakabe um die Ecke. „Was gibt es?“ „Na ja, fünf Minuten sind längst um. Kannst du mich nicht zu Tsuna bringen? Oder zumindest zur Vongola Basis?“ Kusakabe zog kurz die Brauen zusammen und schien nachzudenken. „Zu Sawada-san kann ich dich nicht bringen, aber zur Vongola Basis.“ „Vielen Dank!“, sagte Akira und holte schnell den Arcobaleno. Erneut folgte sie ihrem Begleiter und trug dabei Reborn wie ein Baby. „Wenn ich darf, würde ich gerne noch fragen, wo Hibari-san ist. Er scheint nicht hier zu sein, obwohl es wirkt, als wäre es seine Basis, nachdem du hier bist.“ „Kyo-san ist gerade im Ausland. Er kommt aber bald zurück.“ „Ach so“, murmelte Akira. Eine Weile später hatten sie eine Metalltür erreicht. „Hierdurch kommst du zur Vongola Basis. Sie werden dich bereits erwarten.“ „Ich muss mich erneut bedanken. Du hast mir sehr geholfen!“ Akira verbeugte sich kurz und rannte dann durch die Tür und in die Basis. Nach einer Weile kam ihr ein Mann entgegen. „Fuuta!“, rief Akira überrascht. „Akira-nee, wieso bist du hier? Und warum wirkst du auf einmal so jung?“ „Ich wurde von der Zehn Jahres Bazooka getroffen. Aber das ist jetzt fast eine halbe Stunde her. Und die Wirkung sollte ja nur fünf Minuten halten.“ „Ich bring dich sofort zu Giannini. Aber vorher muss ich dich fragen, ob du einen Ring bei dir hast.“ Akira zögerte kurz, nickte aber dann. Sie zog die Kette mit dem Schneering hervor und hielt sie Fuuta hin. Der zog eine kleine Kette hervor und wickelte sie um den Ring. „Wozu brauch ich die denn?“, fragte Akira verwundert und steckte den Ring wieder weg. „Ich denke, ich kann es dir erzählen. Die Ringe können geortet werden. Und das wäre dann ein Problem. Besonders bei einem Vongola Ring. Aber lass uns jetzt gehen.“ Akira nickte und folgte dann dem Mann, den sie als kleinen Jungen in Erinnerung hatte. „Und ich brauch dann noch Hilfe mit Reborn. Er scheint nicht ganz in Ordnung zu sein“, sagte Akira noch. Fuuta nickte nur und führte sie dann zu einem Zimmer, das wie ein Kontrollraum aussah. „Giannini!“, rief er und sah sich um. „Soll ich hier warten?“ Akira setzte sich auf einen Sessel. Der Arcobaleno bereitete ihr allmählich Sorgen, auch wenn er inzwischen ein bisschen gesünder aussah. Nach zwei Tagen hatte sich Akira an die Lage gewöhnt. Giannini hatte bis jetzt keine Ahnung, was geschehen war, arbeitete aber immer noch an einer Lösung. Als sie an diesem Nachmittag mit Reborn im feinen Zimmer sass und mit ihm über die Lage sprach, kam auf einmal Yamamoto mit Tsuna und Gokudera in den Raum. Aber Tsuna und Gokudera schienen nicht aus der Zukunft zu sein. Als Tsuna Reborn sah, stürzte er zu dem Sessel und rief: „Dir geht es gut! Ich bin so erleichtert!“ Akira musste sich ein Lachen verkneifen, denn im nächsten Moment sprang Reborn auf Tsunas Kopf, der dann in gewohnter Weise zu Boden ging. Das schien aber gleichzeitig zu bewirken, dass Gokudera und Tsuna sie anstarrten. „Was denn?“, fragte sie. „Du weißt, dass ich mit Reborn herkam. Also schau nicht so, Tsuna“, protestierte sie. Dann wurde sie aber ernster und sah ihn an. „Wisst ihr schon alles?“ Tsuna nickte zur Bestätigung. „Der erwachsene Gokudera sagte, wir sollen einen Mann namens Irie Shoichi besiegen und dadurch würden wir wieder in die Vergangenheit kommen.“ „Dann machen wir das. Uns wird nichts anderes übrig bleiben.“ Akira sah ihren Bruder an. Sie wusste, dass er sich diesem Blick nicht widersetzen würde. „Und wenn wir schon einen General der Millefiore besiegen wollen, können wir genau so gut gleich Byakuran besiegen. Als Boss musst du deine Familie rächen, Tsuna!“ „In Ordnung. Wir besiegen Irie Shoichi!“, sagte Tsuna. Die Unterhaltung wurde unterbrochen, als der Alarm ausbrach. Akira sprang auf und rannte aus dem Zimmer. Sie konnte hören, wie Tsuna und die Wächter ihr folgten. Als sie im Kontrollraum ankam, war Giannini bereits mit der Auswertung fertig: „Anscheinend finden in der Nähe der Basis Kämpfe statt. Es scheint, als würden Mitglieder der Millefiore dabei sein.“ „Ich geh raus. I-Pin und Lambo wollten auf diesem Weg kommen.“ Mit diesen Worten rannte Akira erneut los. Sie kannte sich inzwischen gut genug in der Basis aus, um zu wissen, wie sie am schnellsten dort hin kommen würde. Nur wenig später hatte sie den Kampfplatz erreicht. Ihre Verfolger oder eher Tsuna, Yamamoto und Gokudera waren immer noch hinter ihr. Im Laufen zog sie ihre Pistole und konzentrierte Todeswillen Flammen in die Waffe. „Ich sags euch lieber jetzt. Bei I-Pin und Lambo sind noch Haru und Kyoko“, als sie dies sagte, behielt Akira besonders ihren Bruder im Auge. Für ihn wäre es erst recht ein Ansporn. Als sie die Gruppe erreichten, waren bereits zwei Millefiore Mitglieder dort und attackierten die vier. Akira stellte sich vor die Drei und fing die Attacke mit dem Arm ab. „Akira-chan!“, rief Haru überrascht. „Wo ist Kyoko?“, fragte Tsuna. Das Mädchen war nicht bei den Anderen, was die Wächter überraschte. „Wir wurden von ihr getrennt. Sie ist irgendwo dorthin gelaufen!“ Bevor jemand eingreifen konnte, rannte Tsuna los. „Verdammt! Pass gefälligst auf dich auf, Tsuna!“, murmelte Akira und schoss auf die Beiden. Die Todeswillen Flammen von Akira waren so konzentriert, dass sie eher an Schnee erinnerten. „Macht ihr das fertig, Jungs. Ich bring die hier mal in Sicherheit“, sagte das Mädchen und half Haru auf. Genau in dem Moment tauschte diese Platz mit ihrem jüngeren Ich. „Keine Zeit für Erklärungen. Nimm Lambo und dann komm mit!“, befahl Akira schnell und nahm I-Pin hoch. Als Haru die Kuh auf dem Arm hatte, lief sie los. „Viel Glück, Jungs!“, rief Akira noch zum Kampfplatz ehe sie um die Ecke bog. Als Haru sie eingeholt hatte, lief sie zum Eingang der Basis. Ein paar Minuten später waren die Beiden in der Küche. Haru hatte sich an den Tisch gesetzt und beobachtete Akira, die einen Tee machte. „Wo sind wir hier?“, fragte die Braunhaarige schließlich. Akira drehte sich um und reichte dem Mädchen eine Tasse von dem Getränk. „Wir sind zehn Jahre in der Zukunft. Und wir können nicht zurück, bevor wir nicht etwas erledigt haben. Es tut mir Leid, dass ihr darin verwickelt werdet.“ Haru nickte nur und trank ein wenig von dem Tee. „Darf ich dich um etwas bitten, Haru? Sei so lieb und frag dann auch Kyoko. Die Jungs werden trainieren müssen und da bilde ich keine Ausnahme. Könntet ihr dafür den Haushalt übernehmen?“, fragte Akira lieb. Sie wusste, dass sie sich alle erst an die Kampfart der Zukunft gewöhnen werden müssen und das verlangte Training. „Haru wird alles machen, um Tsuna zu helfen.“ „Ich danke dir. Ich muss jetzt noch mal weg. Verzeih. Aber schau dich inzwischen ruhig hier um. Die Küche gehört ganz dir“, sagte Akira lächelnd und verließ den Raum. Dann ging sie zu dem Zimmer von Lal und klopfte an die Tür. Als Lal sie reinbat, öffnete sie die Tür. „Lal, ich möchte dich bitten, mich erneut zu trainieren!“ Lal stand auf und legte das Tuch weg, dass sie in der Hand gehalten hatte. „Du liebst ihn immer noch, oder?“ Lal antwortete ncihts, sondern ging einfach an Akira vorbei. „Du wolltest trainieren, oder?“ „Danke, Lal!“, sagte Akira lächelnd und folgte der Arcobaleno in die Trainingshalle. In der Halle drehte sich Lal zu Akira um. „Du brauchst Entschlossenheit, um deinen Ring zum Brennen zu bringen. Wenn du das schaffst, suchen wir dir eine Box.“ Akira nickte und konzentrierte sich. Innerlich dachte sie über einen Entschluss nach. Was war ihr Entschluss? Es war ihr egal, dass sie in der Zukunft war. Als ihr Blick auf Lal fiel, war ihr klar, dass ihr Entschluss einfach war: Sie wollte nicht, dass ihre Freunde traurig waren. Als sie dies verstand, begann die Flamme an ihrem Ring zu leuchten. Diesmal trug sie ihn am Finger. Lal erschrak ein wenig, als sie die Farbe der Flamme sah: Es war ein reines Weiß. „Wir haben ein kleines Problem. Ich habe nie eine Flamme in dieser Farbe gesehen. Es wird schwer, eine passende Box zu finden.“ Akira lachte los. „Lal, natürlich wird es schwer. Nur zehn Menschen in hundert Jahren können eine Schneeflamme erzeugen. Aber das weißt du doch schon längst. Du warst dabei, als ich meinen Ring bekam.“ Zum ersten Mal seit einer ganzen Weile musste Lal lachen. „Entschuldige, das hatte ich glatt vergessen. Ich frag Giannini, ob er etwas über eine Schneebox weiß.“ „Danke, Lal!“, meinte Akira lächelnd und sah der Arcobaleno nach. Ein wenig später verließ auch sie die Trainingshalle und ging in die Bibliothek. Sie hatte schon die letzten zwei Tage damit verbracht, in der Bibliothek mehr über die Millefiore herauszufinden oder Kusakabe über das selbe Thema auszufragen. Dadurch hatte sie sehr schnell so viel erfahren, als wäre sie selbst die ganze Zeit da gewesen. Als sie diesmal am Abend das Buch zumachte, musste sie grinsen. „Ich denke, das kann man auch als Mafiastudien bezeichnen.“ Dann ging sie in die Küche und sah nach, wie es Haru ging. Kyoko musste inzwischen auch schon gekommen sein. Also trat sie durch die Tür und betrat den Raum. „Hey, ihr Beiden“, sagte sie lächelnd. Als sie eintrat. „Akira-san!“, sagte Kyoko überrascht. „Du bist auch hier?“ „Sicher. Ich war schon eine Weile vor euch da. Solltet ihr also Fragen haben, fragt mich ruhig“, meinte Akira freundlich und nahm sich ein Glas Wasser. „Kyoko-chan und Haru kommen schon zurecht“, rief Haru und machte sich gleich wieder ans Gemüseschneiden. Akira trat neben die Braunhaarige und sah ihr zu. Dann fasste sie ihre Hand an und hielt ihren Arm fest. „Wenn du die Finger einkrallst, die Messerspitze immer am Schneidbrett behältst und dann das Gemüse unter die Klinge schiebst, bist du schneller.“, riet die Wächterin lächelnd und ließ Harus Hand los. „Danke, Aki-san!“, sagte Haru und befolgte den Rat. „Woher kannst du das?“ „Als ich im Ausland war, hat mir eine Lehrerin das Kochen beigebracht. Ich war in besonderer Ausbildung“, erklärte sie lächelnd. „Also soll ich euch irgendwie helfen?“ „Könntest du das Gemüse schneiden?“, fragte Kyoko lächelnd und sah sie kurz an. Akira nickte kurz und machte sich dann ans Schneiden von dem Gemüse, das Kyoko ihr reichte. Die Ältere gab den Beiden immer wider Tipps, wie sie am Besten kochen sollten. Als dann mit der Zeit auch die Jungs kamen, war Akira überrascht: „Yamamoto wurde auch ausgetauscht?“ „Ja, während dem Kampf“, antwortete Tsuna und setzte sich. Akira lächelte dem Schwertkämpfer kurz zu und stellte dann das Essen hin. „Lasst es euch schmecken!“, sagte Akira, nahm sich einen Apfel aus dem Obstkorb und verließ dann den Raum. Sie wollte sich auf die Suche nach einer Schneebox machen. Es wäre dumm, wenn sie als Einzige am Ende keine Box hätte. Nach einer Weile gab sie es auf und schlich sich durch die Basis ui Hibaris Hauptquartier. Kusakabe hatte ihr immer wieder Informationen zukommen lassen, seit sie hier war. Also würde sie auch diesmal auf ihren Informanten zugreifen und hoffen, dass er ihr weiterhelfen würde. Als sie also in Hibaris Basis kam, lief sie direkt zu dem Zimmer am Garten Leider platzte sie direkt in ein Gespräch. „Hibari-san!“, schrie sie erschrocken und fiel nach hinten um. „Akira!“ Hibari schien ebenfalls überrascht, das Mädchen zu sehen. „Entschuldige! Ich wusste nicht, dass du hier bist. Ich wollte eigentlich Kusakabe etwas fragen“, sagte Akira schnell. „Ich geh besser.“ „Nein, stell deine Frage“, wandte Hibari ein und sah sie an. Akira war ein wenig verwirrt wegen der Freundlichkeit, trat aber ins Zimmer und setzte sich gegenüber von Hibari auf den Boden.“Ich wollte fragen, ob Kusakabe etwas über eine Box mit dem Attribut Schnee weiß, aber ich denke, jetzt kann ich auch dich fragen.“ Hibari kniff die Augen ein wenig zusammen. „Ich kenne nur zwei. Eine davon trägt dein älteres Ich bei sich, die andere liegt in einem der Zimmer.“ Akira sah Hibari überrascht an. „Bitte, bitte, gib mir diese Box! Ich müsste sonst eine Ewigkeit nach einer anderen Box suchen!“ Gleichzeitig dazu setzte Akira ihren Dackelblick auf und sah den Leiter des Disziplinarausschusses bettelnd an. „Unter einer Bedingung“, sagte Hibari und sah Kusakabe an. Der stand sofort auf und verließ das Zimmer. Akira sah ihm nach und wandte ihren Blick dann dem Wolkenwächter zu. „Welche Bedingung? Ich werde versuchen, sie zu erfüllen“, versprach sie ernst. „Du hast in dieser Basis ein Zimmer. Dort wirst du einziehen.“ Akira sah ihren Gegenüber ungläubig an, bevor sie loslachte. „Das ist alles? Mehr verlangst du nicht von mir?“, fragte sie lächelnd und nickte dann. „Abgemacht. Ich zieh hier ein, solange ich in dieser Zeit bin und dafür kriege ich meine Box.“ Gerade als die Abmachung besiegelt war, kam Kusakabe ins zurück und überreichte dem Mädchen eine silbergraue Box. Akira sah Hibari fragend an und brachte die Flamme an ihrem Ring zum lodern. Als dieser seine Zustimmung gab, öffnete sie die Box. Aus der Box kam ein Wolfsjunges heraus, das sofort auf Hibari zurannte und seine Hand mit der Schnauze anstupste. Akira musste lächeln. „Es mag dich wohl.“ Hibari nickte nur und kraulte den Kopf des Wolfbabys. Nach einer Weile stand Akira auf und hob den kleinen Wolf vom Boden und nahm ihn auf den Arm. „Zeigst du mir mein Zimmer? Ich möchte den Gefallen nicht offen lassen.“ Hibari stand nun auch auf und ging voran. Er führte sie durch ein paar Gänge und blieb dann vor einer Tür stehen, die er direkt aufmachte. „Das war dein Zimmer. Hier wirst du auch bleiben.“ Akira lächelte den Mann kurz an und trat dann in den Raum. Sie legte das Tier auf das Bett und sah sich anschließend um. „Wieso hab ich eigentlich ein Zimmer in deiner Basis?“, frahte sie Hibari und drehte sich zu ihm um. Aber der Mann war bereits verschwunden. Akira musste erneut lächeln und sah dann die Sachen in dem Zimmer durch. Kapitel 3: Erster Kampf mit neuen Waffen ---------------------------------------- Am nächsten Morgen war Akira ein wenig verwirrt, als sie das Zimmer nicht sofort erkannte. Erst als sie das Wolfsbaby neben sich sah, fiel ihr wieder alles ein. Das Mädchen stand auf und verließ das Zimmer. Vor ihrem Zimmer fand sie eine kleine Einkaufstasche. Als sie rein sah, erkannte sie lauter Kleidungsstücke, die anscheinend ihre Größe war. Das Mädchen nahm die Tüte und ging wieder ins Zimmer. Sie nahm eine kurze Jean und ein Shirt raus uns zog sie an. Dann ging sie zu dem Hauptzimmer und klebte dort an die Tür den kleinen Dankesbrief, den sie schnell geschrieben hatte. Dann rannte sie in die Vongola Basis. Als sie in die Küche kam, waren Kyoko und Haru schon am Kochen. „Akira-san, du bist gestern so überraschend verschwunden. Und keiner hat dich mehr zu Gesicht bekommen“, sagte Kyoko. „Entschuldigt. Ich hab ein neues Zimmer bekommen.“ Akira setzte sich an den Tisch und beobachtete die Beiden bei der Arbeit. Als Tsuna, Gokudera und Yamamoto in die Küche kamen, dich gefolgt von den Babys, Fuuta und Bianchi, waren die Mädchen bereits mit dem Frühstück fertig. Nachdem alle gegessen hatten, ging Akira zu Reborn und flüsterte ihm zu: „Ich hab eine Box gefunden, die mein Attribut besitzt. Soll ich mit dem Training anfangen, oder willst du es zuerst bei Tsuna und den Jungs probieren?“ „Wir fragen Lal, ob sie die drei trainiert. Du kannst zusehen oder vorführen, wie man einen Ring nutzt.“ Akira nickte kurz und richtete sich dann auf. „Dann geh ich mal Yuki holen“, sagte sie lächelnd und rannte dann aus dem Zimmer. Sie wollte sich auf den Weg zu ihrem neuen Zimmer, aber bereits nach ein paar Sekunden kam ihr Yuki mit der Box entgegen. Akira kniete sich hin und kraulte die Wölfin kurz. „Du kannst wohl erahnen, was ich denke. Aber geh jetzt in deine Box, ja?“, sagte das Mädchen lächelnd. Das Wolfsbaby folgte der Bitte und Akira steckte die Box weg. Dann machte sie sich auf den Weg zu Lals Zimmer. „Lal, wenn du wach bist, komm bitte in die Trainingshalle von gestern.“ „Also hast du sie gefragt?“, fragte Reborn und sprang auf Akiras Schulter. „Auch wenn sie noch schläft, hat sie es mitbekommen. Hast du den Jungs bescheid gegeben?“, fragte Akira zurück und ging schon los. „Sie wollten unten warten“, erklärte der Arcobaleno zu. „Du hast nicht viel Ähnlichkeit mit Tsuna. Du scheinst eher mit solchen Veränderungen klar zu kommen.“ „Zwei Jahre abwechselnd bei der CEDEF, der Varia und auch manchmal bei dem Neunten lehren einen, sich schnell anzupassen. Tsuna allerdings ist jemand, der lieber immer in seiner Heimat bleibt.“ „Das stimmt.“ Als sie aus dem Fahrstuhl stiegen und in die Trainingshalle gingen, waren die Jungs bereits dort. Akira wollte schon Reborn fragen, was sie jetzt tun sollten, als Lal durch die Tür kam. „Ich sehe keinen Grund, diese Jungen zu unterrichten. Wieso muss ich also herkommen?“ Lal war anscheinend echt abgeneigt, jemanden zu unterrichten, den sie in diesem Alter nicht kannte. „Weil wir die Kraft der drei brauchen, das hast du selber gesagt. Außerdem konnte Gokudera schon eine Box öffnen und Tsuna konnte seinen Ring zum Lodern bringen“, erklärte Reborn. Lal schien nach einer Weile ihre Meinung ändern und erklärte den Jungs dann die Grundlagen. Akira setzte sich derweil auf den Boden und beobachtete die Fortschritte. Lal tat das selbe, während sie neben Akira trat. „Hast du schon Informationen gefunden?“ „Noch besser, Lal. Ich hab schon eine Box bekommen. Und es soll noch eine Zweite geben, die anscheinend meinem älteren Ich gehört“, erzählte Akira lächelnd. Inzwischen hatten Gokudera und Yamamoto schon eine Flammer erzeugt. Nur Tsuna schien Probleme damit zu haben. „Tsuna, was ist dein Entschluss?“, fragte Reborn und auch Lal wandte ihren Blick dem Zehnten zu. „Ich will die Anderen in die Vergangenheit zurückbringen“, antwortete Tsuna und sah seinen Lehrer an. „Du tickst nicht so. Du willst nur alle beschützen. Das ist alles“, warf Reborn ein. Tsuna wirkte kurz überrascht, nickte aber dann. Als er sich konzentrierte, begann die Flamme an seinem Ring zu lodern. „Und jetzt probiert die Box zu öffnen!“, befahl Lal und holte die Box hervor. Als Yamamoto und Gokudera scheiterten, war Tsuna an der Reihe. Als er seinen Ring in das passende Loch steckte. Als die Box aufging und ein Schnuller zum Vorschein kam, verlor Lal ihre Fassung. Sie nahm die Box mit dem Schnuller und verließ die Halle. „Was soll der Scheiß denn?“, knurrte Gokudera. Akira stand auf und sah den Sturmwächter an. „Red nicht so über sie! Es war Colonellos Schnuller!“, sagte die Schneewächterin warnend und holte die Box hervor. „Ich zeig euch jetzt noch wie eine Tierbox aussieht.“ Akira steckte den Ring, den sie zum brennen gebracht hatte, in die Box und hob Yuki auf den Arm, als diese heraus kam. Anschließend rannte sie zur Tür, winkte kurz, verabschiedete sich und ging dann aus der Halle. Als Akira gerade im Kontrollraum war, traf die Nachricht ein, dass Kyoko geflüchtet war. Gerade in dem Moment kam auch eine Nachricht von Ringen der Millefiore. „Sie scheinen in der Nähe des Mädchens zu sein“, sagte Giannini. „Dann soll Tsuna sie einfach retten. Wo ist der stärkste Ring?“, fragte Akira lächelnd und sah den Wolf auf ihren Beinen an. Yuki wedelte freudig mit dem Schwanz, was man als Zustimmung werten konnte. „Ich weiß nicht, ob-“ Akira unterbrach Giannini schnell: „Sei doch so lieb. Ich kann auch jemanden zur Begleitung mitnehmen.“ Gerade in dem Augenblick kam Lal mit Reborn in den Raum. Das Baby setzte sofort zur Rede an: „Du solltest entweder Yamamoto oder Gokudera mitnehmen. Tsuna wird eher nach Kyoko suchen wollen.“ „Ich bin auch noch da, Reborn“, warf Lal ein. „Bitte, da haben wirs. Ich nehm gleich beide mit und Tsuna sucht mit Lal nach Kyoko“, sagte Akira lächelnd und stand auf. Yuki kletterte auf die Schulter von ihrer Besitzerin und krallte sich dort fest. „Also wo finde ich den Stärksten?“, fragte Akira. Im selben Augenblick ging der Alarm los und auf dem großen Bildschirm erschien ein Code. Giannini machte sich an die Auswertung, bevor jemand fragen konnte und erklärte nebenbei: „Das ist ein Code vom Hibird. Es scheint irgendwas nicht in Ordnung zu sein.“ Akira wurde augenblicklich ernst. „Wo ist der Vogel? Ich geh dorthin!“ Als der Code weg war, wurde Giannini etwas bleich. „Da stimmt etwas nicht. Geht bitte sofort zum Tempel, der Hibird flog dahin.“ Akira nickte kurz und verließ das Zimmer. Am Gang drehte sie sich zu Gokudera und Yamamoto um und sah die Beiden ernst an. „Ihr geht durch Namimori zum Schrein und lockt die Gegner dorthin. Ich wird dort warten.“ „Warte mal! Wie kommst du dahin? Und wieso müssen wir die eigentlich Lockvogel spielen?“, knurrte Gokudera. „Weil ich dich sonst verprügeln werde!“, erwiderte Akira lächelnd und wandte sich von den Beiden ab. Sie wollte durch Hibaris Basis zum Tempel, da dieser Weg eindeutig schneller war. Außerdem wollte sie nach dem Vogel sehen. Als die Wächterin jetzt über diesen Weg rannte, lockerte sie manchmal die Mammon Ketten, um den Feind auf sich aufmerksam zu machen. Sie konnte nur hoffen, dass dadurch die Gegner aus der Stadt weggelockt wurden. Bevor das Mädchen die Basis verließ, vertraute sie kurz ihrer Intuition und versuchte herauszufinden, ob jemand in der Nähe war. Als sie sich dessen sicher war, zog sie ihre Pistole und Yuki sprang auf den Boden. Gemeinsam rannten sie aus der Basis und gingen ein wenig in den Wald hinein. Dort würde sie auf ihre Gegner warten. Es war schon eine ganze Weile vergangen, als Yuki sich plötzlich umdrehte und wütend knurrte. Akira drehte sich blitzschnell und richtete ihre Pistole auf den Mann in der Luft. „Wer bist du?“, fragte die Wächterin kalt. „Es würde nichts bringen, dir das jetzt zu erzählen. Am Ende nützt dir diese Information nichts“, erwiderte der Mann ruhig und richtete seinen Billardstab auf die Kugeln vor sich. Akira musterte ihn eingehend. Er kam ihr bekannt vor, aber mehr fiel ihr auch nicht ein. Ihr Gedächtnis war in Bezug auf Gesichter total unbrauchbar. „Yuki, los!“, befahl Akira und schoss auf den Mann. Gleichzeitig sprang Yuki in die Luft und berührte jede Kugel mit ihrem Schweif, die auch sofort mit einer Eisschicht überzogen zu Boden fiel. Der Mann wich dem Schuss einfach aus und betrachtete die Kugeln. „Du nutzt also Regenflammen“, stellte er fest. „Weit daneben!“, rief Akira lächelnd. „Aber wieso hat Arias loyalster Wächter Gamma sich den Millefiore untergeordnet?“ Für einen Moment schien der Mann aus der Fassung zu sein. Das war der Moment, in dem ein roter Strahl auf ihn zugeflogen kam. Akira drehte sich um und erkannte ihre beiden Unterstützer. Dass sie sich aber von ihrem Gegner abgewendet hatte, war ein Fehler, denn als Nächstes wurde sie von einer Blitz Attacke getroffen. Geschockt ging Akira zu Boden und holte schnell Yuki in die Box zurück. „Verdammter Verräter!“, knurrte sie. „Es gab ja Gerüchte, dass du eine besondere Beziehung zu ihr hast, aber trotzdem verrätst du sie.“ „Ich habe sie nicht verraten. Ich folge ihrem Willen.“ Akira richtete sich unter Schmerzen wieder auf. „Betrachten wir dieses Gespräch als Beendet.“ Für die Jungs war das wohl ein Zeichen anzugreifen, denn sie gingen schon los. Oder eher Gokudera ging los, nachdem die beiden gestritten hatten. Aber seine Angriffe brachten nicht viel, denn er war schnell von Gamma besiegt worden. Als Yamamoto an der Reihe war, kam auch nicht mehr raus. Schließlich trafen beide die Entscheidung, miteinander gegen Gamma zu kämpfen. Akira hatte sich inzwischen wieder fast aufgerichtet. Doch da Gokudera und Yamamoto erneut getroffen wurden, nahm Gamma das wohl als Herausforderung. „Du willst also weiterkämpfen?“, fragte er und richtete seine Bälle in ihre Richtung. „Sie wird nicht mehr kämpfen!“, unterbrach jemand das Gespräch. Akira drehte sich schnell um. „Hibari!“, rief sie, ging aber als nächstes in die Knie. Gamma richtete sich wieder auf und stützte sich auf den Stock. „Und du willst sie beschützen?“ Das Nächste was kam, war ein violetter Strahl, der aus einer von Hibaris Boxen schoss. „Wieso hilfst du mir? Früher bist du mir nur aus dem Weg gegangen.“ Akira sah erstaunt zu, wie Hibari dabei war, den Offizier der Millefiore zu besiegen. Als der Kampf schließlich entschieden war, konnten Yamamoto und Gokudera schon wieder stehen. „Er hat schon alle Gegner von der Millefiore besiegt. Du kannst schon in die Basis gehen.“, sagte Kusakabe, der hinter Akira trat. Das Mädchen sah ihn überrascht an, nickte dann aber und stand wieder auf. „Wieso hilft er mir? Normalerweise schlägt er doch alle zusammen.“ Akira sah den Stellvertreter von Hibari fragend an. Gleichzeitig bemühte sie sich, ihren Halt zu behalten, um nicht erneut umzukippen. Kusakabe sah sie ernst an. „Das musst du ihn selbst fragen. Vielleicht erzählt er es dir. Ich kann dir nur den Hinweis geben, dass dein zukünftiges Ich von ihm nie zu Tode geschlagen wurde.“ Akira lächelte kurz akzeptierend und machte sich dann auf den Weg in Hibaris Basis. Sie wusste nicht, wo ein Arztzimmer wäre, also ging sie einfach auf ihr Zimmer. Kapitel 4: Die Ausbreitung des Eises ------------------------------------ Akira vermutetem dass sie eingeschlafen war. Irgendjemand hatte auch das Licht abgedreht und sie zugedeckt. Als sie auf die Uhr sah, wurde ihr erst klar, dass sie länger geschlafen hatte, als vermutet. Also stand das Mädchen auf und machte sich auf den Weg zum unterirdischen Garten. An der Tür zum Zimmer daneben lehnte Hibari und betrachtete den Garten. „Worüber denkst du nach?“, fragte Akira lächelnd und beugte sich zu ihm hinunter. Anstatt einer Antwort bekam sie nur einen kalten Blick. Die Wächtern seufzte kurz und setzte sich dann ihm gegenüber. „Wieso hilfst du mir dauernd? Ich mein, ich hab ein Zimmer in deiner Basis, du gibst mir quasi ohne Gegenleistung eine Schneebox und dann rettest du mir noch vor Gamma. Ich will eine Antwort.“ Hibari antwortete nicht, weshalb Akira ihm sanft gegen das Bein trat. „Na los! Ich wird schon nichts weitererzählen“, versprach sie lächelnd. „Ich werde dir nichts aus der Zukunft erzählen!“, sagte Hibari eisig und sah sie warnend an. Das Mädchen hielt seinem Blick stand. „Wieso nicht? Denkst du, wenn ich was rausfände, würde ich die Vergangenheit ändern? Ich bin nicht so dumm, mich von einer einzigen Antwort derart aus der Fassung bringen zu lassen.“ „Dennoch hast dein jetziges Ich es zusammen gebracht, mich immer wieder in Schwierigkeiten zu bringen, wenn ich ihr etwas erzählt hab.“ „Wenn du sie gerettet hast, hast du Gefühle für sie!“, meinte Akira triumphierend. Sie war eine Meisterin darin, versteckte Hinweise in Sätzen zu finden. Zumindest wenn sie so offensichtlich waren. Daraufhin stand der Wolkenwächter auf und sah sie noch kurz an. „Das nächste Mal verlange ich die Box zurück.“ Akira wusste, der Mann meinte es ernst. Aber er wusste auch mehr, als er zugab, das spürte sie. Und desto mehr Geheimnisse vor ihr lagen, desto interessierter war sie an den Antworten. Dennoch würde sie nicht weiter nachforschen, Yuki möglicherweise zu verlieren, war ihr ein zu hoher Preis. „Du gehst jetzt Tsuna trainieren, oder? Ich wünsch dir viel Glück“, sagte die Schneewächterin und lächelte ihrem Helfer zu. Der allerdings schnaubte nur abfällig und ging. Akira sah ihm nach und überlegte, sie sie den Tag verbringen sollte. Ihr würde wohl ziemlich langweilig werden, wenn sie hierblieb. In die Stadt konnte sie allerdings auch nicht, sonst hätte sie die Millefiore am Hals, was ihr zu nervig wäre und auch zu anstrengend. Also beschloss sie, erst einmal in der Vongola Basis vorbeizuschauen. Vielleicht konnte sie ja den Mädchen helfen. Kaum hatte sie diesen Entschluss gefasst, machte sie sich auch schon auf den Weg dorthin. Ein paar Minuten später hatte die Wächterin die Küche erreicht und trat ein. Sofort kam ihr Lambo entgegen. „Spielst du mit Lambo? Lambo will spielen!“ Akira ging in die Hocke und sah das Kalb an. „Was willst du den Spielen, Kleiner?“ „Fangen! Lambo will Fangen spielen!“, schrie das Baby und sah sie erwartungsvoll an. „Sicher. Dann spielen wir fangen. Du kriegst einen Vorsprung von einer Minute.“ „Lambo wird ganz weit weg sein!“, schrie er und rannte dann raus. Als Akira sich wieder aufrichtete, schauten Kyoko und Haru sie dankbar an. Erstere begann zu reden: „Danke, daß du ihn beschäftigst. Wir haben jetzt viel mehr Zeit fürs Kochen.“ „Wirst du heute mit uns essen?“, fragte Haru und sah die Ältere fragend an. Akira lächelte. „Ja, das werde ich. Aber die Minute ist jetzt um, ich sollte Lambo suchen. Sonst stört er die Anderen noch beim Training.“ „Wieso trainierst du nicht? Du gehörst doch auch dazu, oder?“ Die Braunhaarige sah Akira fragend an. Bis jetzt war nur ihr aufgefallen, dass Tsunas Schwester auch einen Vongola Ring trug. „Ich hab schon eine Box und die Pistole hab ich schon mit dem Ring vereint. Mehr kann ich derweil nicht tun. Es gäbe nur eine Möglichkeit, meine Kräfte jetzt zu steigern und ich kenne keinen Weg, in diese Lage zu kommen.“ Haru nickte, während Kyoko verwirrt zwischen den Mädchen hin und her sah. Akira erleichterte es den Beiden, in dem sie nun endlich Lambo hinterher rannte. Der Kuhjunge musste schon ziemlich weit gekommen sein oder hatte schon etwas angestellt. Beides lag im Bereich des Möglichen, und das war Akira auch klar. Das Training war bei den Jungs richtig hart geworden, dass konnte Akira klar erkennen, als die Jungs beim Essen mal wieder einschliefen. Mehr Interesse hatte sie aber nicht daran. Reborn hatte ihr ein paar Sachen erzählt und in ihren Augen hatten die Jungs große Fortschritte gemacht. Leider war Hibari nicht so erzählfreudig, als sie von ihm erfahren wollte, wie weit Tsuna gekommen war. Dafür wäre sie am Liebsten wieder in ihr Zimmer in der Vongola Basis gezogen, wäre sie nicht eine von denen, die ihr Wort um jeden Preis hielt. Als sie nachdem Abwasch den Raum verließ, machte sie sich sofort auf den Weg in ihr Zimmer. Beim Vorbeigehen am Kontrollraum kam ihr eine Idee. Schnell setzte sie sich an einen Computer und ging ins Internet. Wenn sie Glück hatte, war die Seite der Vongola noch aktiv. Es war wahrscheinlich schwer zu glauben, aber sogar die Mafiafamilie hatte eine Webseite für Mitglieder. Zum Glück konnte sich nicht jeder dort anmelden. Entweder man bekam einen Account oder man bekam keinen. Und Akira hatte großes Glück, ihr Passwort war noch das selbe. Schnell loggte sie sich ein und klickte auf ihre Akte. Es war riskant, aber sie wollte wissen, wie die Beziehung ihres Zukunfts-Ichs aus dieser Zeit zu Hibari war. Zum Glück wurde auch jede Kleinigkeit festgehalten, denn als sie zum Beziehungsstatus fuhr, entfuhr ihr ein unmädchenhaftes „Heilige Scheiße!“. Das war der Moment, in dem Tsuna an der Tür vorbei kam und seine Schwester fragend ansah. Akira erwiderte den Blick und sagte entsetzt: „Du hast einen Schwager in der Zukunft!“ Anscheinend konnte auch Tsuna das nicht wirklich glauben, denn er schrie: „WAS?!“ Das war wohl das Signal, das Yamamoto und Gokuder alarmierte. „Wen denn?“, fragte der Zehnte und sah seine Schwester an. Akira schüttelte nur den Kopf. „Wenn ich dir das sage, killt er mich.“ Schnell loggte sie sich aus und schaltete den Computer aus. Dann rannte sie an Tsuna, Yamamoto und Gokudera vorbei und zu Hibaris Hauptquartier. Als sie den Mann im gewohnten Zimmer vorfand, schrie sie los: „Wieso zur Hölle bin ich mit die verheiratet?“ Anscheinend brachte das sogar den Wolkenwächter aus der Fassung, denn er ließ die Tasse in seine Hand fallen und sah sie überrascht an. Schnell beruhigte er sich und sah sie kalt an. „Woher weißt du es?“ „Ich weiß nicht, vielleicht aus dem Internet?“, fragte sie sarkastisch. Eine Eigenschaft, die nur zum Vorschein kam, wenn sie total aus der Rolle fiel. „Dann hab ich wohl vergessen, die Seite sperren zu lassen“, sagte Hibari seelenruhig und ließ sich von Kusakabe eine neue Teetasse reichen. „Das ist alles? Ich erfahre, dass ich mit dem wahrscheinlich gefährlichstem Mann der Welt in zehn Jahren liiert bin und das ist die Einzige Antwort?“ Akira war kurz davor in die Luft zu gehen. Wie konnte dieser Mann nur so ruhig bleiben? Akira schnaubte wütend und ging dann in ihr Zimmer. Als sie aufwachte, hatte sie jemand in ihr Bett gelegt und zugedeckt. Sie war sich nämlich sicher, auf der Couch eingepennt zu sein. Sie hatte sich gerade aufgerichtet, als ihr der gestrige Tag wieder einfiel. Seufzend ließ sie sich wieder in die Kissen fallen und zog die Decke über den Kopf. Zumindest war dadurch geklärt, warum er ihr immer half und ihr gegenüber auch eine weichere Seite zeigte. Nachdem es ihr zu blöd war, die ganze Zeit nur rumzuliegen, machte Akira sich fertig und ging zur Vongola Basis. In der Küche dort ließ sie sich auf einen Stuhl sinken und den Kopf auf die Tischplatte knallen. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Kyoko und setzte sich neben sie. Akira drehte den Kopf zur Seite und sah das Mädchen an. Dann holte sie Luft und sagte schnell: „Ich hab gestern herausgefunden, dass ich in dieser Zeit verheiratet bin und nachdem ich dir gesagt habe, wer der Mann ist, erzählst du niemandem nur ein Wort, weil ich mit Hibari verheiratet bin.“ Das Mädchen sah sie überrascht an und kicherte dann los. Akira sah sie fragend an und war kurz davor zu fragen, ob das Mädchen zu wenig geschlafen hatte, als sie Braunhaarige schon erklärte: „Es war irgendwie klar, dass jemand auftauchen würde, der in Hibari-san eine weichere Seite weckt. Ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass es Tsunas Schwester ist.“ Akira sah das Mädchen eine Weile an, bevor auch sie loslachte. „Danke, Kyoko! Du hast mir eine ganz neue Sicht auf die Dinge gegeben.“ „Das ist nicht der Rede wert“, meinte das Mädchen lächelnd und stand auf. Sie ging zur Arbeitsfläche und begann, das Frühstück vorzubereiten. „Ich komme heut zum Abendessen. Sagst du Tsuna, ich bin in einer der Trianingshallen?“ Akira antwortete gar nicht erst die Antwort ab sondern rannte direkt zu der Halle, die sie noch als die größte in Erinnerung hatte. Kaum war sie dort, setzte sie sich auf den Boden und sammelte sich. Desto länger sie still da saß, desto deutlicher konnte sie ihre Flammenwellen im Körper spüren. Es war lustig, dass sie auch spürte, wie alles in ihrer Umgebung kälter wurde. Akira fühlte sich, als wäre eine Ewigkeit vergangen, als sie aufstand und die Augen öffnete. Im ersten Moment dachte sie, sie würde träumen, also rieb sie sich über die Augen, aber es war eindeutig die ganze Halle mit einer dicken Eisschicht belegt. Ihr Atem verwandelte sich auch schnell zu feinen Nebelwolken. Sie hatte ganz vergessen, dass ihr Element immer eines war, das Temperaturen regelte. Bei den anderen sechs lag es immer am Nutzer, aber Akiras hatte sie Kälte auch so. Nachdem das Mädchen den Versuch aufgegeben hatte, die Eis um die Tür mit der Pistole zu brechen, griff sie nach ihrem Handy. Allmählich wurde sogar ihr kalt und das war ganz schlecht, da sie bis zu einem gewissen Grad dagegen immun war. Das erste, was auf ihrem Handy erschien, war die dicke fette Anzeige, dass sie kein Signal hatte. Wütend schlug Akira gegen das Eis. Yuki jetzt herauszuholen hätte auch keinen Sinn, da die Wölfin nur Eis schaffen konnte, aber keines zerstören. Nach einer Weile gab sie es auf und setzte sich wieder auf den Boden. Obwohl sie gelernt hatte, sich zu bewegen, wenn ihr zu kalt wurde, waren ihre Kräfte am Ende, nachdem sie soviel Flammen in das Eis geschickt hatte. Kapitel 5: Zwei Bomben mit dem Entdecken des Schnees ---------------------------------------------------- Inzwischen hatte Akira sich damit abgefunden, dass sie aus der Lage nicht mehr rauskam. Und mit dieser Erkenntnis war sie auch eingeschlafen. Sie stand an einer Klippe, dass bemerkte Akira sofort. Als sie hinter sich ein Geräusch hörte, drehte sie sich schnell um. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie weder ihre Waffen hatte noch ihre normalen Klamotten trug. Stattdessen steckte sie in einem einfachen weißen Kleid. „Du bist also meine Nachfolgerin“, sagte eine fremde Frau lächelnd und kam durch einen Pfad aus dem Wald. Akira war sprachlos. Die Frau, die vor ihr stand, war wunderschön. Sie hatte langes blondes Haar, das in der Meerbrise leicht wehte und trug einfach nur eine Hose eine Bluse, einfach, aber ihre Schönheit betonend. Aber das überwältigendste waren ihre Augen. Sie waren von einem klaren Weiß und so rein wie der Schnee. Als die Frau den verwirrten Blick des Mädchen bemerkte, lachte sie kurz. „Entschuldige! Ich hab vergessen mich vorzustellen. Ich bin Giulia, aber der Name sagt dir wahrscheinlich mehr, Giotto.“ „Also sind Sie die Frau des Primo. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Sie jemals sehen würde.“ „Ich kenne die Geschichte. Es gibt nur wenige Träger für den Ring, und du bist die Einzige nach mir.“ Akira nickte zustimmend. Sie mochte diese Frau, obwohl sie sie erst vor ein paar Minuten kennen gelernt hatte. „Ich werde dir jetzt die zwei wichtigsten Punkte über diese Flamme beibringen. Erstens ist sie eine, die Wetter beeinflussen kann. Also musst du lernen, sie zu kontrollieren, bevor du mit ihr kämpfst. Woraufhin wie zum zweiten Punkt kommen: Diese Flamme braucht immer ein Gegenstück. Meines war Giotto und bei dir wird es auch der sein, den du liebst. Natürlich kann dein Gegenstück im Laufe deines Lebens wechseln, aber du solltest immer eines haben, sonst landest du wieder in einer Lage wie jetzt.“ Die Jüngere hörte gebannt zu und nickte am Ende zustimmend. „Also weißt du, dass ich mich selbst eingeschlossen habe?“ „Ehrlich gesagt, habe ich ein bisschen nachgeholfen. Nur so konnte ich mit dir reden. Aber ich werde dich aus dem Eis befreien, sobald du aufgewacht bist.“ Akira sah die Frau überrascht an. „Darf ich noch eine Frage stellen?“ Giulia nickte zustimmend und sah die Jüngere geduldig an. „Werde ich dich eines Tages wiedersehen?“ Die Frau lächelte. „Ich weiß es nicht.“ Ehe Akira noch etwas sagen konnte, wachte sie auf. Kurz rieb sie sich die Schläfen. Das war ein merkwürdiger Traum gewesen, auch wenn sie wusste, dass er real war. Sie hatte gerade die Frau des Ersten getroffen. Als das Mädchen diesmal zur Tür ging, würde sie nicht von einer Eisschicht blockiert. Giulia hatte ihr Versprechen gehalten, fiel ihr auf, als sie sich auf den Weg in die Küche machte. Sie wollte jetzt unbedingt einen warmen Kakao haben. Die Kälte von eben saß ihr immer noch in den Knochen und sie wollte dieses Gefühl schnell verbannen. Erst als sie die Küche erreichte, wurde ihr klar, dass mehr Zeit vergangen war, als sie gedacht hatte, denn es saßen alle beim Abendessen. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Reborn, als Akira am Tisch vorbei zum Arbeitsbereich ging und einen Topf mit Milch auf den Ofen stellte. „Ich habe gerade die Frau des Primo im Traum gesehen. Sie hat mit zwei Sachen über den Schnee beigebracht“, antwortete Akira ehrlich und ignorierte die verwirrten Blicke der anderen. Die Milch war inzwischen warm. Spontan verzichtete die Wächterin auf den Kakao und goss die Milch einfach so in eine Tasse. Als sie sich an den Tisch setzte, fiel ihr erst auf, dass sie immer noch angestarrt wurde. „Was ist?“ „Seit wann trägst du einen Vongola Ring?“ Tsuna war der erste, der redete. Akira sah auf ihren Finger. „Seit ich ihn von Vater bekam“, erklärte sie ruhig und trank einen Schluck aus der Tasse. Augenblicklich wurde ihr wärmer. Reborn war der nächste, der das Wort ergriff: „Der Schneering wurde nur einmal genutzt. Das war, als der erste ihn für seine Frau machen ließ. Er war der erste der entstand. Allerdings kann er nur von wenigen genutzt werden. Akira gehört zu diesem Bruchteil der Menschen.“ „Es ist außerdem der einzige Schneering“, ergänzte sie noch leise und nippte wieder an ihrer Milch. „Deshalb war deine Flamme also weiß!“, stellte Yamamoto lachend fest. Akira nickte und stellte die Tasse ab. „Ich geh in mein Zimmer. Ich bin ganz k.o. von heute, entschuldigt.“ Mit den Worten verließ sie den Raum und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer in Hibaris Basis. Unterwegs schloss sich I-Pin ihr an, aber anstatt was zu sagen, nahm Akira sie nur hoch und trug sie mit. Die Kleine war wahrscheinlich der Grund, warum Akira trotz aller Aufregung noch gut schlafen konnte. Als Akira am nächsten Morgen aufwachte, schließ I-Pin noch tief und fest. Sie setzte sich auf und griff nach der dampfenden Teetasse, die ihr jemand erst vor ein paar Minuten auf den Nachtisch gestellt hatte. Den Zusammenhang kannte sie schon, also war für sie klar, dass Hibari dafür verantwortlich war. Während das Mädchen dem Baby beim Schlafen zusah, trank sie langsam den Tee aus. Als die Tasse leer war, stand Akira auf und machte sich für den Tag fertig. Das Training würde sie vorerst sein lassen. Wenn sie ehrlich war, würde sie sich komisch fühlen, wenn sie den erwachsenen Hibari fragte, ob er ihr bei der Flamme half. Dazu hatte er ihr älteres Ich. Akira würde einfach abwarten, ob dieser Hibari auch ausgetauscht wird. Nachdem sie fertig war, nahm sie I-Pin sanft auf den Arm und machte sich auf den Weg in die Vongola Basis. Erst jetzt ging ihr auf, dass sie morgen schon die Melone Basis angreifen würden. Die Zeit war schneller vergangen, als sie gedacht hatte. Als sie diesen Morgen in der Küche erschien, war noch niemand da. Nach einem Blick auf die Uhr wurde dem Mädchen klar, dass alle noch schliefen. Also zog sie vorsichtig ihre Weste aus und legte sie auf den Tisch. Dann bettete sie I-Pin vorsichtig auf den Stoff und deckte sie mit der einen Hälfte zu. Diesmal wollte sie was für die anderen tun und machte sich daran, Frühstück zuzubereiten. Da Akira nun mal die italienische Küche gewohnt war, machte sie italienisches Frühstück. Das hieß ein Omelett mit Gemüse und dazu Käse und Brot. Zu gern hätte sie noch Mozzarella und Tomaten gemacht, stellte aber nach einem Blick in den Kühlschrank fest, dass ersterer nicht vorhanden war. Das war der Moment, in dem sie sich einen italienischen Supermarkt wünschte. Also griff sie auf Plan B zurück und bereitete aus den vorhandenen Sachen etwas zu. Akira war gerade fertig mit dem Herrichten, als die Mädchen in den Raum kamen. Akira lächelte sie an und bat: „Wärt ihr so lieb und weckt Bianchi und richtet Tsuna noch aus, er soll die Jungen wecken?“ Kyoko und Haru sahen sie kurz überrascht an, nickten dann aber lächelnd und machten sich auf den Weg. Als schließlich alle am Tisch saßen, musste Akira lächeln. Irgendwie war es ihr trotz allem gelungen einen leckeres Frühstück zu machen. „Sag mal, Akira, wo ist eigentlich dein Zimmer? Ich weiß ja, wo alle andern sind, nur deines kenn ich nicht“, fragte Haru auf einmal. Irgendwie schien das schon wieder alle Blicke auf die Schneewächterin zu richten. I-Pin war es, die die Rettung brachte und gleichzeitig das größte Chaos schuf. „Akira-san wohnt bei Hibari-san.“ Seit fast drei Stunden versuchte Akira sich abzulenken, in dem sie ihre Waffe putzte. Aber nach dem vierten Durchgang hatte sie nicht mehr viel zu tun. Nachdem I-Pin beim Frühstück diese Bombe hatte platzen lassen, war Akira aus den Fragen nicht mehr rausgekommen. Irgendwann war sie dann in eines der Behandlungszimmer geflüchtet und hatte begonnen die Pistole zu säubern. Wahrscheinlich keine sehr effektive Flucht. Vorsichtig baute das Mädchen die Waffe wieder zusammen und ließ sie dann auf dem Tisch liegen. Sie überlegte, was sie morgen machen sollte. Hibari war vorbeigekommen und hatte gesagt, sie könnte ihm beim Abwehren der Angriffstruppen helfen. Bei Tsuna wäre sie zu diesem Zeitpunkt wohl keine große Hilfe, also hatte sie vorläufig zugesagt. Eigentlich war ihr klar, worauf das hinaus laufen würde. Sie würde nur in irgendeiner Ecke stehen und warten, bis Hibari alle Gegner erledigt hat. Allerdings konnte sie dadurch einschätzen, wie viel stärker er in zehn Jahren sein würde. Das war beinahe schon zu verlockend. Akiras Gedankengänge wurden von dem Ticken der Uhr begleitet, die über der Tür hing. Nach einer Weile stand sie auf und machte sich auf den Weg zum Kontrollraum. Sie wollte erfahren, ob es irgendwelche Neuigkeiten gab. Aber mit ihren Einschlägen von gestern Abend und heute morgen konnte es wohl keine Nachricht aufnehmen. Was schade war, denn ansonsten hätte sie sich sicher besser gefühlt. Keine drei Stunden später war sie damit beschäftigt, I-Pin in einer Runde Mikado zu besiegen. Zumindest dachte sie das. Das Spiel mit den Stäbchen hatte sie so in Anspruch genommen, dass sie gar nicht geistig mitgezählt hatte. Aber für ein kleines Mädchen war I-Pin schon ziemlich talentiert. Die Kleine war auch die Einzige, die sie nicht mit Fragen bombardierte. Sie hatte es allerdings auch früher herausgefunden als die Anderen und das Bett schien ihr auch getaugt zu haben. Dass es dabei um ihre erste Liebe geht, hatte sie nur anscheinend nicht ganz mitbekommen. „Wieso hast du eigentlich gesagt, dass mein Zimmer bei Hibari ist?“, unterbrach Akira die Stille. I-Pin zog die Brauen zusammen und konzentrierte sich auf das Stäbchen. Dann sagte sie. „I-Pin wollte Akira-san helfen. Akira-san sah so ratlos aus.“ Die Ältere musste lächeln. „Das ist lieb, Kleines. Und ich bin dir auch Danke schuldig. Jetzt ist die Katze zumindest aus dem Sack.“ Akira griff das Stäbchen, wodurch nur noch eines übrig war. Sie reichte es I-Pin. „Wer hat gewonnen?“ „Einen Moment noch, Kleines.“ Akira zählte schnell die Punkte und sagte dann: „Du hast mich mit zwanzig Punkten mehr geschlagen. Glückwunsch, meine Liebe.“ I-Pin sah zu der Größeren auf und lächelte. „I-Pin ist glücklich.“ Akira kicherte und nahm das Mädchen auf den Arm. Dann stand sie auf und ging Richtung Küche. „Was hältst du von einem Tee?“ „I-Pin mag Tee.“ Ausnahmsweise war die Küche leer, weshalb Akira das Wasser aufsetzte und schon mal die Tassen, eine Kanne und Teeblätter raussuchte. Sie mochte Teeblätter viel lieber als Teebeutel. „Xin Xin!“, meinte I-Pin, als Akira ihr den Tee einschenkte. „Ich hoffe er schmeckt dir.“ Die Ältere setzte sich dem Mädchen gegenüber und nippte an ihrer Tasse. Wenn sie darüber nachdachte, waren die letzten Tage deutlich ruhiger geworden. Sie mochte das. „I-Pin mag Akira-sans Tee.“ Das kleine Mädchen trank langsam aus ihrer eigenen Tasse. Akira lächelte. „Das freut mich, meine Kleine.“ Kapitel 6: Das Eindringen in die Melone Basis --------------------------------------------- Als Akira sich am Abend fertig machte, ließ sie schnell die wichtigsten Daten in ihrem Kopf durchlaufen. Sie hatte Reborn gesagt, dass sie Hibari unterstützen würde. Mit diesem würde sie sich auch gleich treffen und zu dem Ort gehen, wo sie die Angreifer der Millefiore abfangen würden. Schnell befestigte sie Yukis Box an ihrer Hose und zog sich die Weste über. Dann verließ sie ihr Zimmer und ging zum Garten. Der erwachsene Hibari wartete bereits. „Bist du bereit?“ Akira nickte. „Und danach unterstützen wir Tsuna, so war doch der Plan, oder?“ Der Wolkenwächter stimmte zu und ging los. Das Mädchen folgte ihm schweigend. „Sag mal, muss ich jetzt die ganze Nacht aufbleiben oder kann ich zwischendurch auch schlafen?“, fragte sie nach einer Weile. „Du kannst schlafen“, antwortete Hibari und reichte ihr eine Metallflasche. Als Akira sie öffnete schwebte ihr der Duft von Kaffee entgegen. „Danke!“, meinte sie lächelnd. Es kam keine Antwort, sie gingen nur weiter schweigend durch die Gänge. Als sie bei einem Ausgang ankamen, hielten sie kurz. Der Schwarzhaarige öffnete das Tor und Akira folgte ihm an die Nachtluft. Es war wärmer, als sie erwartet hatte. Während Akira auf einen Baum kletterte, um dort ein wenig zu schlafen und gleichzeitig nicht entdeckt zu werden, ging Hibari ein Stück weiter weg. Etwa drei Stunden später wachte das Mädchen auf, als es lauter wurde. Von ihrem Platz aus konnte sie sehen, wie Truppen der Millefiore das falsche Signal orteten und an einer Stelle zu Graben begannen. Amüsiert beobachtete die Schneewächterin das, während sie ein wenig von dem Kaffee trank. Das Koffein tat seine Wirkung, denn sie fühlte sich schnell ausgeschlafener. „Willst du auch was?“, fragte sie den Wolkenwächter leise und hielt ihm die Flasche hin. Irgendwann hatte er sich auf einen Ast etwas über ihrem gestellt und lehnte nun mit dem Rücken an dem Stamm. Auf die Frage hin schüttelte er nur den Kopf. „Ich bevorzuge Tee.“ „Ich hätte welchen mitnehmen können“, murmelte das Mädchen leise, wandte ihren Blick aber dann wieder den Mafia zu. „Wie lange willst du sie noch graben lassen?“ „Bis sie denken, sie hätten das Hauptquartier der Vongola gefunden.“ „Das kann dann wohl noch eine Weile dauern“, meinte Akira seufzend und sah in den Himmel. Wegen der Blätter und der Stadt in der Nähe waren fast keine Sterne zu sehen, aber der Mond leuchtete schwach durch die Wolken. Als ein Tumult unter den Millefiore ausbrach, wurde Akira aufmerksamer. Die Mitglieder der Black Spell und White Spell kletterten jetzt durch die Löcher, die sie gegraben hatten, in das vermeintliche Hauptquartier. „Greifen wir ein?“ Das Mädchen wandte den Blick dem Wolkenwächter zu. „Warte, bis alle unten sind. Dann gehen wir.“ Die Wächterin nickte und gab Hibari die Flasche zurück, der sie allerdings einfach wegwarf. „Das nennt man Umweltverschmutzung, Mister Beschützer von Namimori“, murmelte Akira und stand auf. Dann sprang sie von ihrem Ast auf den Boden. Es waren inzwischen fast alle aus der feindlichen Mafia in den Löchern verschwunden. Oben standen nur noch Wächter für einen Angriff. Aber bevor diese auch nur reagieren konnten, wurden sie schon von Schneeflammen getroffen und froren ein. „Der Mann geht vor und sichert den Schutz der Frau“, sagte sie dann spöttisch zu dem Älteren und trat an den Rand eines Erdtunnels. „Normalerweise sind Frauen still“, erwiderte der nur genervt, sprang aber dennoch zuerst hinunter. Inzwischen hatten sich unten ein Gitter gebildet, auf dem der Wolkenwächter nun landete. Nachdem sein Roll einen grossteil der Angreifer erledigt hatte, öffnete sich das Gitter und er sprang auf den Boden. Akira sprang nun auch hinunter und landete geschickt am Boden. „Zehn Jahre haben wohl nicht gereicht, um dir Blutrünstigkeit auszutreiben“, stellte sie ruhig fest und befreite Yuki. „Verwechsle dich nicht mit deinem älteren Ich. Außerdem kannst du ja versuchen, mein Ich von vor zehn Jahren zu verändern.“ „Und mir den Spaß an der Mafia nehmen?“ Akira schnaubte spöttisch und schoss auf die Gegner. Gleichzeitig entfernte sie sich von dem Wolkenwächter, um nicht von den Besiegten umgeworfen zu werden. Nachdem sie endlich alle erledigt hatten, schoss Akira mit Schneeflammen auf den Boden und setzte sich dann auf das Eis, das dabei entstanden war. „Ich gehe davon aus, dass wir auf die nächste Angriffswelle warten.“ Der Wolkenwächter nickte. „Einer der Männer hat ein Notsignal geschickt. Sie werden einen Aufklärungstrupp schicken.“ „Na dann kann ich ja derweil entspannen“, meinte Akira und unterdrückte ein Gähnen. Da sie noch die ganze Nacht aufbleiben musste und auch den morgigen Tag, wäre es keine gute Idee jetzt einzuschlafen. Es war schon einiges an Zeit vergangen, als von oben Geräusche nacht unten drangen. Da sie nicht direkt unter einem der Gitter waren, war es unwahrscheinlich, dass jemand die Wächter sah. Die Gitter fuhren zurück und die nächsten Angreifer kamen nach unten. Diesmal waren es deutlich weniger, da der Großteil der Streitkräfte unter einer Eisschicht lag, die Yuki aus Langeweile geschaffen hatte. Akira schoss sofort auf die ersten Eindringlinge, nachdem das Gitter wieder ausgefahren war. Die vordersten Leute erstarrten unter der Eisschicht. „Was zur Hölle-“, konnte einer aus der White Spell noch hervorbringen, bevor er von Hibaris Tonfa getroffen wurde. „Sie wissen anscheinend nichts über Schneeflammen“, stellte Akira grinsend fest und wehrte den Angreifer ab, dann schlug sie ihm ins Genick. Yuki und Roll halfen auch brav mit. Yuki indem sie immer wieder Leute einfror und der Wolken Igel durch sein immer wider auftretendes Wachsen. Irgendwann bekam Akira die Nachricht, dass die Verbindung zu Tsuna getrennt wurde. Das war kurz nachdem sie alle Gegner besiegt hatten. „Reborn sagte, Tsuna hätte Lals Rolle übernommen“, sagte Akira schnell und ging zu der Tür, die in der Wand versteckt war. „Wir sollten so schnell wie möglich zur Melone Basis.“ „Er sollte auch alleine klar kommen.“ „Ich mache mir mehr Sorgen darum, dass Irie Shoichi noch nicht seine Fähigkeit offen gelegt hat. Also gehen wir jetzt, mein lieber Herr Zukunftsmann!“, befahl Akira und sah ihn warnend an. Sie duldete jetzt keine Widerreden. Als sie bei dem Ausgang ankamen, der am nächsten zur Melone Basis lag, standen dort bereits Chrome und Kusakabe, der einen Rucksack trug, aus dem I-Pin und Lambo hervorschauten. Schnell stützte Akira die Nebelwächterin, als diese drohte umzukippen. „Wir kommen mit euch. Durch Illusionen kann ich euch in die Basis bringen“, erklärte die Blauhaarige leise. Akira sah sie besorgt an. „Bist du dir sicher? Du siehst ziemlich erschöpft aus.“ Die Illusionisten schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich schaffe das. Ich möchte auch helfen.“ „Es würde uns Schwierigkeiten ersparen. Und Sawada braucht alle Wächter“, erklärte Hibari ruhig und öffnete das Tor. „Pass auf Chrome auf!“, bat Akira noch einmal. Es war der Zeitpunkt, zu dem sie sich trennen würden. Sie hatten ausgemacht, dass Chrome und Kusakabe nach Ryohei und Gokudera sehen würden, während Hibari und Akira Yamamoto und Lal suchten. Kusakabe nickte und Akira rannte dem Wolkenwächter nach. „Weißt du überhaupt, wo wir hinmüssen?“, fragte sie, als sie ihn endlich eingeholt hatte. Hibari antwortete nicht, sonder steckte einfach einen der Ringe in seine Wolkenbox. Roll kam sofort raus und wuchs an. Die effektivste Methode, um alle Wände zu durchbrechen und somit schneller voranzukommen. „Dir ist klar, dass sie uns schneller finden werden?“ Die Frage hätte sie sich genau so gut sparen können. Erstens weil es offensichtlich war und zweitens weil der Wolkenwächter sowieso nicht antwortete. Etwa fünf Minuten später durchbrach Hibari erneut eine Wand. Sie hatten Glück, denn anscheinend war Yamamoto dadurch dem Tod entronnen. „Liegt das weiße, runde Gerät da vorne?“ Der Schwertkämpfer, der gerade eben noch der Gegner des Regenwächter gewesen war, hatte diesen anscheinend ganz vergessen. „Der Wolkenwächter der Vongola, Kyoya Hibari. Man sagt, du seist der Beste?“ Der Millefiore steckte seinen Ring in die Box und Nebelflammen traten aus. Sofort wurde die ganze Umgebung in ein Dschungelgebiet verwandelt. Während Hibari begann zu kämpfen, kümmerte sich Akira darum, Yamamoto aus der Schusslinie zu bringen. Schließlich hatte das Mädchen es geschafft, den Schwertkämpfer zu Lal zu schleifen. Als sie aufsah, stellte sie fest, dass die Igel die Illusion teilweise aufgelöst hatten. „Seeschnecken?“ Akira sah zu Hibari. Ihm war wohl auch aufgefallen, dass sich aus den Rändern einzelne der Tierchen lösten. „Du und das Mädchen seid die Ersten, die die wahre Natur meine Spettrale Nudibranc zu Gesicht bekommen haben. Und nachdem du aus dem Weg bist, Kyoya Hibari, wird sie die Letzte gewesen sein, die meine Boxwaffe sah.“ Als wäre es für die Seeschnecken das Stichwort gewesen, nahmen sie Hibari als Ziel und flogen auf ihn zu. Nachdem er in die Luft gesprungen war, wehrten seine Igel die nächste Welle ab. Aber die mussten zurück in die Box, denn im nächsten Augenblick zersprang der Stein am Wolkenring. „Ohne Vongola Ring ist er ja mal echt aufgeschmissen“, murmelte Akira und konzentrierte sich dann darauf, herauszufinden, ob Lal oder Yamamoto irgendwelche Verletzungen hatten. Als das Mädchen spürte, dass sich etwas verändert hatte, sah sie schnell zu den Kämpfern. Der Wolkenwächter war in grelles Licht getaucht, dass sich nun ausbreitete. Während die Seeschnecken abgewehrt wurden und die Illusion sich dadurch auflöste, wurde Hibaris Gegner von dem Licht verschluckt. Alles, was Akira noch sehen konnte, war nur noch eine riesige Kuppel umgeben von Stacheln. Keine fünf Minuten waren vergangen, als die Schneewächterin etwas anders spürte. Im gleichen Moment bekam die Kuppel Risse und stürzte ein. Um keinen Staub in die Augen zu bekommen, hielt Akira schnell den Arm vor Gesicht. Als sie einen singenden Vogel hörte, nahm sie den Arm runter. In dem Trümmerhaufen stand nur noch der gegnerische Schwertkämpfer. „Verdammt! Wo ist Kyoya?“, schrie Akira wütend und richtete ihre Waffe auf den Millefiore. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Vogel zu Boden flog. Als sie genauer hinsah, konnte sie sehen, dass er auf einer Hand landete. Und an dieser Hand prangte eindeutig ein Vongola Ring. Akira lachte los. „Ich hasse es, beim Schlafen gestört zu werden“, sagte der jüngere Wolkenwächter und richtete sich auf. „Außerdem habe ich niemandem erlaubt, mich bei meinem Vornamen zu nennen.“ „Verzeih, Kyoya“, meinte Akira lächelnd. Hibari stand auf und sah sich um. „Wo bin ich hier? Ist das irgendein Trick? Ich war mir sicher, ich wäre auf dem Schuldach eingeschlafen.“ Akira beobachtete den Wächter. „Ich erkläre es dir, das verspreche ich. Aber wärst du so lieb und würdest du mal den Typen dort besiegen?“ Erst jetzt richtete der Vorsitzende des Disziplinarkomitees den Blick auf den Schwertkämpfer. „Solche Augenbrauen verstoßen in der Namimori Mittelschule gegen die Schulregeln. Und wieso sind zwei vermisste Schüler hier und einer von ihnen verletzt?“ „Ich habe Yamamoto Takeshi besiegt.“ „Das vereinfacht die Sache für mich.“ Der Wolkenwächter ging in Angriffsposition und stürmte auch schon auf den Schwertkämpfer zu. Ein Schwert reichte, um den Wolkenwächter weg zu schleudern. „Du magst Hibari Kyoya sein, aber du bist nur ein Kind.“ Der Leiter des Disziplinarkomitees kniff die Augen zusammen und ging erneut zum Angriff über. Aber anscheinend nahm der Schwertkämpfer den Schüler nun ernster, denn er setzte erneut seine Seeschnecken frei. Als die Waffen, die von den Seeschnecken gebildet worden waren, verschwanden, entschied Akira sich einzugreifen. Der Hibari aus der Vergangenheit hatte keinerlei Ahnung von den Kämpfen in der Zukunft. Gerade als das Mädchen die Schnecken mit ihren Flammen einfrieren wollte, erschienen Schilder. Akira drehte sich um und sah in die Gesichter von Kusakabe, Gokudera und Chrome. Die beiden aus der Vergangenheit hatten sich nicht erholt und waren immer noch angeschlagen. „Kusakabe-san, bitte kümmere dich um die Verletzten. Ich werde Kyoya alles erklären“, sagte Akira und trat zu dem Wolkenwächter. Als der gerade zu einem Schlag ansetzen wollte, hielt sie seine Hand fest. „Ich werde es schnell machen, Kyoya. Du bist nicht in dem Namimori, in dem du eingeschlafen bist. Und wenn du jetzt diesen Typen besiegen willst, wirst du mir zuhören, weil ich dir sonst ordentlich eine verpasse.“ Das war wahrscheinlich nicht der beste Weg, mit dem Schwarzhaarigen umzugehen, aber es wirkte. Der Junge schien aufmerksamer, auch wenn er die Schlagstöcke nicht senkte. „Die Box, die der Typ gerade benutzte, ist eine Waffe. Du hast auch welche. Um sie zu benutzen, brauchst du die Flamme, die du mit deinem Ring erzeugen kannst. Und für diese brauchst du-“ „Ärgernis“, unterbrach Hibari das Mädchen. Akira sah ihn überrascht an, grinste dann aber. „So ungefähr. Und jetzt zeig mal, ob du wirklich der Wolkenwächter der Vongola bist.“ „Ich habe diesen Titel nie angenommen“, erwiderte der Junge und kniff die Augen noch mehr zusammen. An seinen Ring bildete sich eine Flamme, die schnell wuchs. Akira lächelte und sagte: „Ich weiß. Aber es war ein guter Start. Und jetzt zeig deine Stärke.“ Sie hob die Wolkenbox vom Boden auf und reichte sie Hibari. „Einfach den Ring benutzen.“ Dann trat sie einen Schritt zurück. Der Wolkenwächter sah sie warnend an, öffnete die Box aber trotzdem. Kapitel 7: Wolke und Schnee --------------------------- Akira betrachtete, wie der Igel in einer Wolkenflamme aus der Box geflogen kam. Erschöpft lag der kleine Roll auf dem Boden und stieß eine Flamme aus. „Das waren zu viele Flammen“, flüsterte das Mädchen und sah den Igel an, der versuchte, aufzustehen, jedoch versagte. Als er am Boden ankam, stieß er erneut eine Flamme aus. Überrascht beobachtete die Schneewächterin wie Hibari in die Knie ging und die Tonfas weglegt. Dann hielt er dem kleinen Stacheltier die Hand hin. Der Igel schnüffelte kurz, richtete seine Augen zu dem Schüler und in dem Blick des Tieres erschien Freude. Als Roll versuchte, zu Hibari zu gehen, fuhr aber wegen der Flammenmenge, die der Kleine nicht gewohnt war, einer der Stacheln in die Hand seines Besitzers. „Das ist schlecht“, murmelte Akira, als der Igel sich auch schon geschockt aufrichtete und rasant vermehrte. Gleichzeitig wuchs jeder der Doppelgänger schnell. Vor lauter Sorge um das Tier vergaß Akira auszuweichen, was ihr erst klar wurde, als Hibari die Stachel abwehrte, die sie wohl durchbohrt hätten. Überrascht sah das Mädchen auf. „Danke“, flüsterte sie. „Ich höre nie wieder auf ein Mädchen“, knurrte der Schwarzhaarige und sprang zurück. Trotz der Situation musste Akira lachen und folgte dem Wolkenwächter. „Dann haben wir ein kleines Problem. Ich bin nämlich jemand, der gerne Befehle erteilt.“ Hibari machte ihr mit einem Blick deutlich, dass er jetzt nicht zu einer Diskussion aufgelegt war. In dieser Lage war das wohl auch angebracht. Schnell flüchteten sie zu den Anderen. Gokudera, der beinahe zu Boden gefallen wäre, wurde von Hibari aufgefangen. „Da ist Ausgang!“, schrie I-Pin. „Lambo geht als erster!“, quietschte die Kuh und rannte zwischen zwei Igel durch zu dem Loch, das in der Wand war. Der Rest folgte ihm schnell. Auf der anderen Seite der Wand befand sich eine große Halle voller Metallblöcke. „Das nächste Mal nimm weniger Flammen, wenn du das erste Mal ne Box öffnest“, meinte Akira seufzend und ließ sich zu Boden sinken. „Wenn du es in der Anweisung erwähnst“, erwiderte Hibari. Akira sah ihn spöttisch an. „Oder du denkst, was bei deinem Hirn ja gehen sollte.“ Sie unterbrachen das Gespräch, als die Wand auf der anderen Seite in Bewegung geriet. Lambo war der erste, der reagierte: „Lambo will kein Pfannkuchen werden!“ Schnell sah Akira zu dem Eingang, durch den sie gekommen waren, aber der wurde von Roll blockiert. Dann wandte sie ihren Blick wieder der Mauer zu. „Ich könnte sie aufhalten, aber wenn ich dafür nicht so lange brauchen soll, bis wir tot sind, brauch ich deine Hilfe, Kyoya.“ Das Mädchen sah ernst zu dem Wolkenwächter und stand auf. Hibari sah kurz von dem Mädchen zur Wand. Er hatte eben erst selbst versucht, ein Loch reinzubrechen, aber nicht viel erreicht. Dann nickte er. Für Akira war das der Moment, in dem sie die Hände an seine Wangen legt und ihn küsste. Sofort spürte sie, dass sie mehr Kontrolle über ihre Flammen hatte und schickte gezielt welche in den Spalt zwischen der beweglichen Mauer und den anderen an den Seiten. Fast augenblicklich froren die Lücken zu und die Wand blieb stehen. Schnell trat Akira einen Schritt zurück. „Entschuldige. Wenn ich eine zweite Flamme nutze, kann ich meine besser kontrollieren. Das ist das Problem an meinem Attribut.“ Während Kusakabe und die Babys noch geschockt zu den Beiden sahen, konnte sich Hibari gar nicht rühren. Es war das erste Mal, dass der Wächter geküsst worden war. Die Zeit für den Schock endete aber, als aus dem Lüftungsschacht Gas kam. Bevor sie was unternehmen konnten, sanken alle zu Boden, die Babys zuerst und schliefen ein. Akira war eine der ersten, die aufwachte. Sie brauchte kurz, um sich daran zu erinnern, was alles passiert war. Als ihr der Kuss einfiel, sah sie schnell zu Hibari. Zum Glück schien er in diesem Moment nicht daran zu denken. „Huh, wo ist mein Ring?“, fragte Akira überrascht. Sie hatte einen kleinen Trick, mit dem ihr das auffiel, denn solange sie das Metall am Finger hatte, war sie in der Lage, zu spüren, wie die Flammen durch ihren Körper flossen. Es war wie ein zweiter Herzschlag. „Eure Ringe und Boxen wurden konfisziert.“ Rie Shoichi war es, der die Ringe in seiner ausgestreckten Hand hielt. „Obwohl ich ziemlich überrascht war, einen siebten Vongola Ring zu sehen. Byakuran wird sich darüber sehr freuen.“ „Wieso tust du das?“ Tsunas Flamme erlosch und er ließ die Arme sinken. Trotz der Proteste der Cervello, begann Irie Shoichi zu reden. „Weil ich die Vongola Ringe Byakuran gebe, damit er eine neue Welt gründen kann. Die sieben Vongola Ringe, die sieben Mare Ringe und auch die sieben Arcobaleno Schnuller gehören zum Tri-ni-sette. Und sobald Byakuran alle hat, kann er eine neue Welt gründen.“ Auf den einem Großteil der Gesichter erschien Überraschung. Die Cervello waren es, die das Gespräch beendeten. Während der Leiter der Melone Basis sich abwandte und ging, sagte eine der Frauen: „Sawada Tsunayoshi überreiche uns deinen Himmelsring oder deine Freunde werden sterben.“ „Du hast drei Sekunden Zeit.“ Das war die andere Cervello. „Drei.“ Gokudera hämmerte gegen die Glaswand. „Vergiss es, Boss! Sie werden uns sowieso töten, sobald sie den Ring haben. Vergiss es einfach.“ „Zwei.“ „Lass es, Sawada.“ Lal war eindeutig auf Gokudera Seite. „One.“ Eine der Frauen wollte schon auf den Knopf drücken, als zwei Schüsse erklangen. Irie war es, der die Waffe nun fallen ließ und auf den Boden sank. Er setzte schon zu einer Rede an, als Akira genervt sagte: „Sag mal, kannst du mir gleich die Rede ersparen, uns einfach rauslassen, die Ringe hergeben und dann den anderen alles erklären.“ Der Millefiore Offizier sah überrascht auf, drückte aber einen der Knöpfe auf der Fernbedienung. Akira sprang sofort auf und ging zu dem Offizier. „Den Schneering, bitte“, sagte sie lächelnd und streckte die Hand aus. „Außerdem muss ich mir die Rede nicht unbedingt anhören, oder? Die Hibari aus dieser Zeit hat mir schon alles erklärt.“ Tsuna quietschte auf. „Was denn? Hibari-san?“ Akira zuckte mit den Schultern. „Er mag mein ich aus dieser Zeit.“ Reborn war wohl der erste, der die Zusammenhänge erkannte. „Also war Hibari der, mit dem du-“ Anscheinend hatte der Arcobaleno auch mitbekommen, dass der Wolkenwächter inzwischen kurz davor war, alle zu Tode zu schlagen, weshalb er schnell abbrach. „Was heißt das denn jetzt?“ Tsuna war richtig verängstigt. Irgendwie musste Akira an ein Schweinchen vor dem Schlachter denken. Erneut musste sie loslachen, anscheinend war ihre Lebenseinstellung zu positiv. „Wisst ihr, ich verzieh mich mal. Ihr könnt mir ja sagen, was als Nächstes kommt, wenn ihr wieder in der Basis seid. I-Pin weiß eh, wo ich sein werde.“ Das Mädchen winkte noch kurz und ging dann auf den Ausgang zu. „Ach, und bevor ich es vergess“, das Mädchen drehte sich in der Tür noch mal um, „ich sag nur Schwager.“ Dann verschwand sie lachend und machte sich auf den Weg zur Vongola Basis. Allerdings hatte sie das Gefühl, sie konnte Tsunas verspäteten Schockschrei noch hören, obwohl sie ihren bisherigen Weg gerannt war. Als Akira am Abend in die Küche kam, waren alle versammelt. „Was hat der Technik Freak gesagt?“, fragte sie und band ein Band um ihren geflochtenen Zopf. Ihre Haare waren immer noch nass nach dem Bad, dafür war sie deutlich entspannter. Sie hörte sich an, was Tsuna erzählte, während sie aus dem Kühlschrank drei Äpfel nahm und dann wieder zur Tür ging. „Keine Sorge, ich wird morgen pünktlich sein. Also gute Nacht.“ Obwohl sie das sagte, war ihr Ziel eindeutig ein anderes. In ihrem Kopf waren nur zwei Gedanken. Erstens die deutliche Erinnerung an den Kuss und zweitens der genaue Aufenthaltsort des Nebelwächters. Wo sollte er auch sein, außer bei der Schule. Nachdem das Mädchen über das Tor geklettert war, ging sie über die Feuertreppe aufs Dach. Das Gebäude hatte um diese Zeit nicht mehr offen, also war das der Einzige weg. „Du solltest öfters was essen“, rief Akira und warf dem Wolkenwächter einen Apfel zu. Hibari fing das Obststück gekonnt auf. Andernfalls wäre es ja auch in seinem Gesicht gelandet. „Wie kommst du darauf, dass ich nie was esse?“ „Ich hab dich nie was essen gesehen. Und außerdem siehst du ziemlich schmächtig aus.“ Das Mädchen grinste und lehnte sich an das Häuschen, dass den Ausgang zum Dach darstellte. Nachdem Hibari zur Hälfte den Apfel gegessen hatte, redete sie erneut: „Tut mir Leid, wegen dem Kuss. Aber es war die einzige Möglichkeit, diese Wand aufzuhalten.“ Der Wolkenwächter sah sie ruhig an. „Du hast doch gesagt, dass dir alles erzählt wurde.“ „Kleine Lüge“, meinte Akira entschuldigend. „Dein älteres Ich hat mir zwar erzählt, dass Tsuna und er über die Zeitreisen bescheid wussten und dass Irie dafür verantwortlich war, aber den Rest habe ich mir zusammengereimt, als ich sah, wie er die Cervello ausschaltete.“ Hibari nickte und nahm ihre Erklärung ganz offensichtlich hin. Dann fing er die Wasserflasche ab, die auf ihn zugeflogen kam und trank einen Schluck. Akira sah in den Himmel. „Über den Kuss willst du wohl nicht reden, hm?“, fragte sie leise. „Im Nachhinein kann ich dich wohl schlecht zusammenschlagen.“ Das Mädchen lachte los. Erst jetzt sah sie Hibari wieder an. „Nein, wahrscheinlich nicht. Aber ich wollte dich fragen, ob du mir helfen würdest. Träger meines Flammenattributs brauchen immer eine Gegenflamme, damit nicht alles außer Kontrolle gerät.“ Der Wolkenwächter schwieg, aber Akira konnte sehen, wie der Schwarzhaarige über die Bitte nachdachte. „Überleg es dir. Ich bring dir morgen Frühstück vorbei, wenn du hier schlafen willst.“ Akira hob die Tasche auf und warf dem Jungen noch eine Decke zu, bevor sie wieder ging. Kapitel 8: Eine Leihgabe an den Schnee -------------------------------------- Am nächsten Morgen wachte Akira sehr früh auf. Gähnend machte sie sich fertig und ging dann zur Küche in die Vongola Basis. Entgegen ihrer Erwartung waren Kyoko und Haru schon dabei, Frühstück zu machen. „Ihr findet euch einfach damit ab, dass ihr nach wieder hierher zurück müsst?“, fragte Akira und suchte frisches Obst aus dem Kühlschrank. Wie versprochen würde sie noch bei der Schule vorbeischauen und Hibari Frühstück vorbeibringen. „Ich vertrau Tsuna-san“, sagte Haru sofort, obwohl in ihrem Blick leichte Trauer mitschwang. Kyoko zögerte kurz, stimmte dann aber zu. Akira musste lächeln. Die Mädchen waren wirklich stark. „Das ist gut. Richtet Tsuna doch bitte aus, dass ich bei Irie warte.“ „Warte! Willst du kein Frühstück?“, rief Kyoko, aber die Ältere hatte längst den Raum verlassen. An einem Toast knabbernd ging Akira den gewohnten Weg zur Namimori Mittelschule. Irgendwie schaffte sie es, nicht daran zu denken, wie Hibaris Antwort wohl ausfallen würde. Auf dem Dach angekommen, kniete sie sich neben den Wolkenwächter und stellte die Tasche ab. Lächelnd stellte sie fest, dass er die Decke nur als Kissen nutzte. „Aufstehen, Schlafmütze.“ Der Schwarzhaarige öffnete blinzelnd die Augen. „Nenn mich noch mal so und ich schlag dich tot.“ Akira kicherte. „Nein, das wirst du nicht tun. Unter anderem weil ich dir was zum Essen mitgebracht habe.“ Hibari setzte sich auf und schaute in die Tasche. Wahllos nahm er einfach irgendwas und begann zu essen. Obwohl der Wolkenwächter ja eigentlich jegliche Menschen in der Umgebung hasste, verhielt er sich bemerkenswert ruhig. „Hast du über meine Bitte nachgedacht?“, fragte Akira nach einer Weile und durchbrach somit die Stille. Sie hatte sich vor einer ganzen Weile in einem kleinen Abstand zu dem Wächter hingesetzt. Hibari sah sie aus dem Augenwinkel an. „Ich mach das nur, weil ich irgendwann mit dir Kämpfen will.“ Auf das Gesicht des Mädchens schlich sich ein Lächeln. „Gibs zu, du magst mich!“ Der Schwarzhaarige schwieg, aber Akira konnte auf seinem Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde ein Lächelnd erkennen. Und es war nicht das Lächeln, das er trug, wenn er einen starken Gegner vor sich hatte. Es war einfach ein ganz normales, durchschnittliches Lächelnd, das außer Akira nie jemand sah. Fast zwei Stunden später hatten sie Iries Labor in der Melone Basis erreicht. Akira hatte Hibari fast schon mitgeschliffen, der solche Menschenaufläufe ja nicht gerade mochte. „Wir sind wohl die ersten“, meinte Akira lächelnd und warf den beiden Technikern je einen Apfel zu. Sie war wahrscheinlich dich einzige von den Zeitreisenden, die den Rothaarigen akzeptierte. Vermutlich weil ihr Bruder und Hibari aus der Zukunft das auch taten. Ein paar Minuten später erschienen auch die anderen. Akira hörte nicht zu, als die anderen miteinander sprachen. Sie freute such nur darauf, wieder in ihre Zeit zu können. Als das System hochfuhr und die Zeitreise begann, musste das Mädchen lächeln. Sie hatte noch mitbekommen, dass Tsuna die Prüfung der Arcobaleno machen würde, demnach würde Lal nach Japan kommen. Sie freute sich, das Baby wieder zu sehen. Als sie am nächsten Tag neben ihrem Bruder zur Schule ging, dachte Akira an den vorigen Abend. Reborn hatte zusammengefasst, wer die Arcobaleno waren und die Prüfungen erklärt. An diesem Morgen war Akira die Einzige, der auffiel, dass Lal ihnen folgte. Wahrscheinlich weil sie die Präsenz des Babys allmählich spüren konnte. Die Wächter, die sie unterwegs getroffen hatten, bemerkten anscheinend nichts davon. „Willst du den Apfel nicht essen?“, fragte Kyoko plötzlich. Akira musste lächeln und schüttelte den Kopf. „Ich hab ein Ritual daraus gemacht, hibari jeden Morgen einen Apfel mitzubringen.“ Tsuna war auf diese Aussage hin zu einem Angsthasen geworden, Gokuder war geschockt und Ryohei schrie: „Das ist extrem!“ Die Schneewächterin lachte. Inzwischen hatten sie das Schulgelände erreicht. „Kyoya! Fang!“, rief Akira und schoss den Apfel zu dem Schwarzhaarigen, der stumm neben der Tür stand und den Apfel gekonnt fing. „Ich hab dir nicht erlaubt, mich bei meinem Vornamen zu nennen. Außerdem bin ich kein abgerichteter Hund.“ Die Schüler, die bis eben noch gemächlich den kurzen Weg vom Tor in die Schule gegangen waren, setzten jetzt alles daran sich zu beeilen. „Dein Pech“, meinte Akira noch spöttisch und lief dann an ihm vorbei ins Gebäude. Auch wenn sie sich wahrscheinlich am Besten mit dem Leiter des Disziplinarkomitees verstand, hieß das nicht, dass sie derart lebensmüde war, ihre Strafen auch noch auszutragen. Aber zumindest hatte er den Apfel angenommen. In ihrer Klasse setzte Akira sich auf ihren Platz und versuchte sich zu erinnern. Da sie ziemlich lange nicht mehr in der Schule gewesen war- auch wenn es hier nur drei Tage waren- hatte sie schon fast alle Namen wieder vergessen. Anderseits hatte sie nicht mal die Chance, sich die richtig zu merken. „Ich hab gehört, du hast dich beim Picknick mit deinem Bruder und dessen Freunden verirrt. Stimmt das?“, fragte ein Mädchen aufgeregt. Akira hob den Blick und musterte sie. Das Mädchen schien nett zu sein. Dann lächelte sie und sagte: „Eigentlich hätte ich den Weg ja gewusst, aber es war lustig, zu sehen, wie mein kleiner Bruder sich damit schwer tat, irgendwie alles unter Kontrolle zu halten.“ „Hast du eine sadistische Ader?“ Das war eindeutig ein Junge. Und eben dieser Junge drehte sich in seinem Stuhl um. Sein Platz war vor Akiras. „Nein. Ich find ihn nur niedlich, wenn er nicht weiter weiß.“ Das Gespräch erstarb, als es am Gang plötzlich totenstill wurde. Keine zehn Sekunden später ging Hibari an der Tür vorbei. Akira sah ihm zu, als ihr etwas einfiel. „Entschuldigt die Frage, aber wie heißt ihr eigentlich? Ich hab mir die Namen bisher nicht recht merken können.“ Das Gespräch wurde unterbrochen, als der Lehrer in die Klasse kam. Mathe stand am Programm und so weit Akira mitbekommen hatte. Als der Lehrer gerade anfangen wollte, ging die Tür auf. „Ich entschuldige mich extremst! Ich hab beim morgendlichen Training extrem die Zeit übersehen.“ Akira hatte fast vergessen, dass Ryohei in ihrer Klasse war. Allerdings war es auch kein Wunder, immerhin waren sie beide älter, auch wenn es bei ihm kein allzu großer Unterschied war. Hibari war dennoch der einzige in Akiras Altersklasse. Den Rest der Stunde verbrachte Akira damit, aus dem Fenster zu starren und nachzudenken. Als sie Lal am Dach der Schule sah, das dem Block gehörte, der gegenüber von ihrer Klasse gehörte, musste sie lächeln. Kurz winkte sie unausfällig aus dem Fenster und wenn sie sich nicht irrte, konnte sie das Baby nicken sehen. Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Mädchens. Der Tag war so eben interessanter geworden. „Hey!“, begrüßte sie alle, als sie in der Mittagspause am Dach ankam. „Sind noch ein paar Arcobaleno aufgetaucht?“ „Ciaossu! Und derzeit noch nicht.“ Das war der Moment, in dem Colonello auftauchte. „COLONELLO!“, schrie Lal und stürzte sich auf ihn. Sofort ging ein Kampf unter den Babys los. Als sie endlich aufgehört hatten, hockte Akira sich vor die Blauhaarige und sagte lächelnd: „Schön dich wiederzusehen. Wie läufts in Italien?“ „I-ihr kennt euch?“ Akira wandte wie Lal auch den Blick zu Tsuna. „Klar. Lal ist auch Mitglied bei der CEDEF.“ Dann stand die größere auf und ging zu ihrem Brüderchen. „Und was gibt’s bei dir sonst Neues?“ „Der Zehnte hat zwei neue Mitschüler!“ Das Mädchen sah den Sturmwächter an. „Das ist schön. Aber sollten wir nicht sehen, welche Arcobaleno noch da sind, außer Viper und den Anwesenden.“ „Viper ist da?“ Der Regenarcobaleno setzte sich neben Ryohei. „Mein Name ist Mammon. Aber woher hast du herausgefunden, dass ich da bin?“ Das Mädchen grinst. „Nach einem Monat als Gast bei der Varia erkennt man die Mordlust auf Kilometer. Aber ist Bel gar nicht mitgekommen? Normalerweise macht ihr Missionen doch gemeinsam.“ „D-du warst bei der Varia?“ Tsuna hatte jetzt eindeutig ein wenig Angst vor seiner älteren Schwester. „Sicher! Vater wollte, dass ich mit den Stärksten trainiere, also hat er Xanxus gefragt und der hat wahrscheinlich nur zugestimmt, weil ich die Schwester von seinem Gegner im Nachfolgekampf war.“ „Iemitsu hat seine eigenen Trainingsmethoden. Und sie dir Akira an. Sie spielt sogar mit Hibari in einer Liga.“ Reborn ließ sich sowieso von nichts aus der Fassung bringen, aber sein Schüler durch diese Wort nur noch mehr. „Sie hat in dieser Zeit sogar gelernt, sich dem Boss zu widersetzen. Sie ist wahrscheinlich die Einzige, die danach kein Krankenhaus benötigte.“ Yamamoto lachte. „Siehst du? Alles nicht so schlimm, Tsuna!“ Lal sah alle ernst an. „Es geht hier um eure Prüfungen. Könntet ihr bitte etwas ernster werden?“ „Wirst du uns auch prüfen?“ Akira sprach wohl als einzige aus, was alle dachten, auch wenn sie es anders formulierte. „Lal wird die Prüfungen überwachen. Die erste Prüfung wird jemand anders durchführen.“ „Ich prüfe euch zuerst, kora!“ Colonello setzte sofort die Rede von Reborn fort. „Ich erwarte euch heute nach der Schule in den Bergen.“ Als Akiras Blick auf die Uhr fiel, schreckte sie auf. „Entschuldigt! Ich muss wieder in die Klasse!“, rief sie noch, als sie schon die Treppe hinunterrannte. Der Grund war wahrscheinlich simpler, als man denken würde. Sie hatte einfach vergessen, sich die Hausaufgaben zu notieren. Obwohl sie schon alles gelernt hatte, wollte sie dennoch nicht durchfallen. Als Tsuna und die anderen eintrafen, saß Akira schon neben den Arcobaleno. Sie hatte eine Stunde früher aus gehabt, weshalb sie auch schon seit einer ganzen Weile hier war. „Wir werden nun die Teilnehmer dieser Prüfung bekannt geben!“ Lal sah ruhig auf die Wächter herab. Colonello flog mit seinem Falken in einiger Höhe vor die Jungen und sagte: „Die Teilnehmer werden Sturm und Himmel sein, kora!“ „HIII?“ „Keine Sorge, Boss. Ich werde dafür sorgen, dass du bestehst.“ Während die drei kämpften, war Akira in Gedanken versunken. Sie achtete nicht einmal auf den Ablauf. Nach einer Weile stand sie auf und sagte zu Reborn: „Richte Tsuna doch bitte meinen Glückwunsch aus, wenn er gewinnt. Ansonsten mein Beileid.“ „Wo willst du hin?“ Lal sah das Mädchen ernst an. „Der Kampf ist noch nicht vorbei.“ Akira schüttelte lächelnd den Kopf. „Mir ist nur gerade ein Weg eingefallen, wie ich meine Flammen besser kontrollieren kann.“ Ohne eine weitere Erklärung sprang sie von dem Felsen und rannte in die Stadt. Sie nahm den direkten Weg zur Mittelschule. „Kyoya! Ich hab ne Idee!“, rief sie laut, als sie auf das Dach der Schule kam. Hibari sah genervt auf. „Was denn?“ Akira setzte sich neben den Schwarzhaarigen. „Ich hab dir ja gesagt, dass ich eine zweite Flamme brauche, die meine ergänzt, um meine besser zu kontrollieren. Deine Flamme hat die Eigenschaft Ausbreitung, meine Vereisung. Aber ich komme vom Thema ab. Ich bräuchte andauernd eine zweite Flamme bei mir und ich hab dich nun mal als Partner ausgewählt. Aber du wirst sicher nicht dauernd an meiner Seite sein, also dachte ich mir, es sollte reichen, wenn ich einen deiner Rolls bekomme.“ „Du willst meine Box?“ Der Junge sah das Mädchen warnend an. „Nicht deine Box! Dein Boxtier. Quasi als ausgeliehenes Haustier. Dazu kommt, dass es ja eigentlich deines ist, also macht es dir sicher nichts, wenn ich ihn auch zur Schult mitnehme, oder?“ „Tiere sind in der Schule nicht erlaubt“, gab Hibari nur ruhig zurück. Akira sah ihn bettelnd an. „Ach komm schon! Wenn du mir einen Roll gibst, kann ich auch besser kämpfen und du wolltest ja unbedingt mit mir kämpfen, nicht wahr?“ Das schien schon eher eine Reaktion auszulösen. Ohne ein Wort brachte Hibari den Ring zum entflammen und öffnete eine der Boxen. Der Igel landete auf Akiras Schoss, als er in Flammen gehüllt aus der Box schoss. „Danke, Kyoya!“, meinte das Mädchen lächelnd, nahm den Igel auf die Hand und stand auf. Sie gab dem Schwarzhaarigen noch einen Kuss auf die Wange und rannte dann zur Treppe. Kapitel 9: Ein friedlicher Nachmittag ------------------------------------- Den restlichen Nachmittag verbrachte Akira damit, im Wald mit den Flammen zu trainieren. „Du wirst besser“, sagte auf einmal Reborn. Er hatte sich von hinten an das Mädchen angeschlichen. Akira lächelte. „Danke, Kleiner. Aber ich glaube, Roll ist dabei der Hauptfaktor. Mit dem Wolkenattribut, das mir der Kleine in Funken abgibt, kann ich die Flammen auf einen Punkt konzentrieren.“ „Was ist die Eigenschaft der Schneeflamme?“ „Vereisung. Und mit Wachstum kann ich mich auf einen Punkt eines Gegenstandes konzentrieren und durch Rolls Hilfe gleich den ganzen Körper einfrieren.“ Das Baby nickte. „Das ist also das Ergebnis aus der Verschmelzung. Giulia hatte durch Giotto Harmonie. Angeblich konnte sie dadurch alles einfrieren, auf das sie sich konzentrierte und es gab nie irgendwelche Probleme.“ „Aber sie wurde für eine Hexe gehalten. Der Sonnenwächter der ersten Generation war doch auch ein Priester, nicht wahr? Weißt du, wie er es aufnahm?“ Das Baby schüttelte den Kopf. „Angeblich kam Giulia mit allen klar, sogar mit dem Wolkenwächter und dem Nebelwächter aus der ersten Generation.“ Akira sah in den Himmel und schloss die Augen. „Die erste Generation war erstaunlich“, murmelte sie. „Der Neunte meinte, es gäbe große Ähnlichkeit zu der zehnten.“ „Redet nicht wie die Waschweiber, kora!“, schrie Colonello aus dem Himmel. Mit dem Falken auf dem Kopf landete er. „Es gibt keinen Grund, so eine Theorie aufzustellen.“ „Du kennst die Geschichte auch, Colonello. Du solltest es auch schon seit einiger Zeit wissen.“ Lal trat nun auch auf die Lichtung. Akira sah die Babys der Reihe nach an, dann lächelte sie. „Ihr habt mit niemandem Ähnlichkeit. Ihr seid echte Einzelfälle.“ Das Gesicht des Mädchens wurde ernster. „Ich hab gehört, da die Himmelsarcobaleno verschwunden ist, soll jetzt Aria einspringen.“ „Luches Tochter.“ Reborn zog seine Augenbrauen hoch. Die Wächterin hatte vom Neunten erfahren, dass Reborn der Frau am nächsten stand. Er war es auch, der bis immer zu ihr hielt. „Ich habe sie mal kennen gelernt. Sie ist eine wunderbare Frau.“ Fast automatisch erinnerte sie sich auch an Gamma, wie er in der Zukunft für die Millefiore arbeitete. Es schien ihr undenkbar, dass er den Willen der Frau gebrochen hatte, die ja streng gegen solche Sachen war. „Aria ist wirklich stark. Sie hat schon früh die Familie übernommen, heißt es“, setzte Lal fort. Auf Akiras Gesicht erschien ein Lächeln. „Ich freue mich darauf, sie wiederzusehen.“ Das Gespräch wurde beendet, als der Igel in Akiras Schoss kurz eine Flamme ausspuckte und dann einschlief. „Wir sollten nachhause gehen. Wollt ihr nicht heute bei uns essen?“, fragte Akira lächelnd und stand auf, den Igel legte sie vorsichtig in den kleinen Korb, den sie in der Hand hielt. Der Igel mochte diesen Platz, der mit Decken gepolstert war. „Aber sicher, kora!“, sagte Colonello und flog mit dem Falken los. Reborn setzte sich auf Akiras Schulter während Lal nur nickte und neben dem Mädchen herging. „Was macht Mama heute?“, fragte Reborn. Akira dachte kurz nach. „Ich glaube, sie erwähnte Steak und noch ein paar Sachen. Auf jeden Fall wird es eine ganze Menge sein.“ „Wie ist Iemitsus Frau so?“ Lal hatte diese Frage schon immer interessiert, nachdem der Leiter der CEDEF immer wieder von ihr redete. Der Charakter kam dabei nicht wirklich durch. Reborn war es, der antwortete: „Mama ist eine tolle Frau.“ Akira nickte zustimmend und lächelte. „Und das Essen ist immer lecker.“ Der Rest des Weges verlief schweigend, als ihr noch etwas einfiel. „Wir sollten Tsuna mal bei Chrome vorbeischicken. Das würde vielleicht ihren Draht zur Familie etwas stabilisieren.“ „Vorausgesetzt Viper hat sie nicht schon umgebracht.“ „Wenn er das tut, verstößt das gegen die Regeln.“ „Außerdem bringt es ihm kein Geld ein.“ Das waren die Kommentare die Reborn, Lal und Colonello abgaben, bevor sie das Haus betraten. Akira ging direkt in die Küche. „Mama, ich hoffe es stört nicht, aber ich hab zwei Freunde von Reborn mitgebracht.“ „Das ist doch toll. Desto mehr Leute, desto besser. Und Reborns Freunde sind mir jederzeit willkommen“, meinte Nana lächelnd und winkte kurz ab, bevor sie sich wieder an die Arbeit machte. „Also so sieht deine Mutter aus“, sagte Lal und betrachtete die Frau kurz. „Sie ist hübsch.“ Die Wächterin lächelte. „Ja, das ist sie. Wollt ihr hier in der Küche warten, bis das Essen fertig ist oder was anderes machen? Ich muss Roll kurz auf mein Zimmer bringen.“ „Wieso gibst du ihm nichts zu essen, kora?“, fragte Colonello. Falco saß diesmal nicht auf dem Kopf des Babys, sondern am Dach des Hauses. Das Mädchen lächelte. „Er hat vorhin schon was gegessen“, log sie und ging dann die Treppe rauf. Dass der Igel eigentlich eine Waffe war, konnte sie ja schlecht sagen. Auch wenn es komisch erscheinen mochte, dass das Tier nie was fraß. Nachdem sie den Korb neben das Bett gestellt hatte, schaute Akira noch im Zimmer ihres Bruders vorbei. „Wie lief die Prüfung?“ Tsuna, Gokudera und Yamamoto schauten auf. „Der Boss hat das Siegel erhalten!“, rief der Sturmwächter grinsend. Das Mädchen setzte sich auf das Bett. „Das ist ja mal toll. Trotzdem fehlen noch sechs. Und wahrscheinlich wird Skulls Prüfung eh total leicht“, meinte sie lächelnd. „Das Baby mit dem Helm? Das ist lustig!“, meinte Yamamoto lachend. „Der Kleine tut mir Leid. Reborn ist echt hart zu ihm“, meinte Akira seufzend. „Da fällt mir ein, dass Lal und Colonello heute bei uns essen. Bleibt ihr beiden auch?“ Tsuna schaute in dem Moment ziemlich dämlich drein. „Mama hat wahrscheinlich nichts dagegen. Und mich störts auch nicht.“ „Boss, du bist ja so nett!“, meinte Gokudera anhimmelnd. Akira kicherte und stand auf. „Dann geb ich Mutter mal bescheid, dass wir noch zwei Gäste haben.“ Sie war gerade zur Tür rausgegangen, als Lambo den Flur entlang kam. „Reborn ist fies zu mir“, rief er heulend und klammerte sich an das Bein der Wächterin. Das Mädchen nahm das Baby auf den Arm und sagte: „Es gibt gleich essen, bis dahin hältst du das doch aus, oder? Du kannst einfach in der Zwischenzeit bei Tsuna warten, ja Kleiner?“ Lambo sah das Mädchen mit großen Augen an und nickte dann, während er die Tränen wegwischte. „Lambo wird tapfer sein!“ Akira lächelte und setzte ihn dann vor Tsunas Tür ab. Dann ging sie runter in die Küche. Die drei Arcobaleno saßen mit I-Pin am Tisch und unterhielten sich. „Was habt ihr denn mit Lambo gemacht?“, fragte sie, als sie sich zu den Babys setzte. „Wir haben ihm nur gesagt, dass er hier nicht erwünscht ist“, antwortete Reborn ruhig. Das Mädchen lachte. „In Ordnung. Aber mit der Kleinen hier versteht ihr euch?“ Sie tippte der kleinen Chinesin leicht auf den Kopf. „Reborn kennen I-Pins Meister“, meinte das Mädchen lächelnd. Die Wächterin sah die Arcobaleno fragend an. Lal erklärte: „I-Pins Meister ist der Arcobaleno mit dem roten Schnuller, Fong.“ Die Braunhaarige sah überrascht zu der Chinesin. „Also hat sie bei dem Meister des Kampfsportes gelernt. Das ist ja mal erstaunlich.“ Dann wandte sie ihren Blick wieder der Blauhaarigen zu. „Wessen Prüfung kommt eigentlich als nächstes?“ „Wir haben heute morgen Skull getroffen, kora. Er schien daran sehr interessiert zu sein.“ „Ach so ist das“, meinte Akira lächelnd. „Also wird die nächste Prüfung sehr leicht. Skull hat immer noch Komplexe wegen Reborn.“ Kapitel 10: Die Prüfung des Himmels ----------------------------------- „Das Tierchen ist ja mal süß!“, meinte das Mädchen vom gestrigen Vormittag. Akira hatte inzwischen herausgefunden, dass ihr Name Ren war. „Dass dich der Leiter des Disziplinarausschusses noch nicht dafür bestraft hat, ist ein Wunder“, mischte sich Akiras Vordermann ein. Sein Name war Kaito. Akira lächelte. „Wieso sollte er das? Von ihm hab ich Roll doch. Der Kleine ist ne Leihgabe!“ Auf diese Aussage hin starrten die Beiden sie an, als wäre sie irre. Ren fand als erste wieder zu Worten. „Du... hast das Tier von ihm?“ Als es in der Klasse still wurde und alle nach hinten schauten, drehte Akira den Kopf. „Tiere sind auf dem Schulgebäude verboten.“ Hibaris Stimme war eisig. Akira grinste. „Es ist dein Igel. Außerdem kann ich ohne den Kleinen schlecht trainieren.“ „Ich hab gesagt, du sollst ihn nicht in die Schule mitnehmen.“ „Eigentlich hast du gar nichts gesagt. Ich hab nur gesagt, dass ich Roll mitnehme und du hast nichts darauf gesagt.“ „Ich war mit dem Gedanken beschäftigt, ob ich dich totschlagen soll oder nicht.“ „Ich glaub eher, du warst zu sehr damit beschäftigt, deine Gedanken zu ordnen.“ Alle in der Klasse starrten die Beiden an. Niemand redete so mit Hibari. Es war ein ungeschriebenes Gesetzt, sich dem Schwarzhaarigen nicht zu wiedersetzen. „Du wirst nachsitzen.“ „Ich werde nicht hingehen.“ „Soll ich dich zu Tode schlagen?“ „Ich glaube nicht, dass du das tust. Dazu magst du mich zu sehr“, meinte Akira lächelnd. Hibari sah sie nur kurz an, dann sagte er: „In der Mittagspause reden wie weiter.“ Anschließend wandte er sich ab und verließ das Zimmer. Die Erlecihterung war quasi zu spüren. Ren strahlte über das ganze Gesicht. „Das war unglaublich! Hibari-san hat zum ersten Mal niemanden bestraft. Wie hast du das nur geschafft?“ Akira zuckte mit den Schultern. „Ich hab ihm Äpfel gebracht.“ Sie ging erst nach der Schule zum Zimmer des Disziplinarkomitees. „Worüber wolltest du reden?“, fragte sie und lehnte sich neben dem Fenster an die Wand. „Tiere sind in der Schule nicht erlaubt.“ „Eigentlich ist Roll kein Tier. Er ist deine Boxwaffe, Kyoya.“ Hibari sah das Mädchen warnend an. „Es ist trotzdem gegen die Schulregeln.“ „Jetzt komm schon. Der Kleine hilft mir echt weiter. Und ich mag ihn“, protestiere Akira und ging zu dem Schwarzhaarigen. Der verschränkte allerdings nur die Arme. „Du hast ihn zum Trainieren und nicht zum Herumzeigen.“ Akira beugte sich zu dem Schwarzhaarigen herunter, der einfach auf der Couch saß. „Ich bin in der Mafia. Regeln interessieren mich nicht sonderlich. Und wenn es dich stört, dass Roll in der Schule ist, kann ich ihn während der Stunden auch hier lassen. Aber zuhause kann ich ihn schlecht lassen, weil Lambo sonst was anstellt.“ „Das hilft nicht weiter. Es ist trotzdem gegen die Schulregeln.“ „Kyoya, ich brauch den Igel. Also nehme ich Roll auch überall hin mit. Und wenn es nur die Schulregel ist, dann mach halt ne Ausnahme. Die Lehrer stören sich auch nicht daran.“ „Die Lehrer sind nicht streng genug.“ “Das sagt der, der nie in der Klasse auftaucht. Laut Liste bist du in der selben wie ich. Trotzdem hab ich dich nie gesehen. Also komm mir nicht mit den Regeln, ja?“ Hibari grinste. Er grinste wirklich. „Das ist ganz schön respektlos.“ “Wie gesagt, ich bin in der Mafia“, antwortete Akira und küsste den Schwarzhaarigen. „Und da macht man, was man will oder was der Boss befiehlt. Und Tsuna ist gerade nicht da.“ Dann schnappte sie sich den Igel und verließ das Zimmer. Als sie am Nachmittag in ihrem Zimmer saß und las, glühte der Ring auf. „Ein weiteres Arcobaleno-Siegel? Das ist ja mal interessant“, murmelte sie lächelnd und vertiefte sich weiter in ihre Lektüre. So ging es die nächsten Tage, bis nur noch drei Siegel fehlten. „Himmel fehlt noch. Sonst sind es nur Verde und Reborn“, meinte sie nachdenklich. Sie saß auf dem Bett ihres kleinen Bruders. Gokudera und Yamamoto waren ebenfalls da. „Welche Prüfung wohl als nächstes kommt“, sagte der Sturmwächter. Die Unterhaltung wurde unterbrochen, als es an der Tür läutete. Zu viert gingen sie hinunter und Tsuna öffnete die Tür. „Tsuna-san!“, rief Haru lächelnd. „Hallo, Tsuna-kun“, begrüßte Kyoko lächelnd. Akira wandte den Blick auf die Frau hinter den Mädchen. „Aria!“, meinte sie überrascht. „Ah, Akira, ich hab schon gehört, dass du in Japan bist. Wie geht’s deinem Vater?“ Die frau lächelte das Mädchen an, Haru schaute überrascht zu der Wächterin. „Ihr kennt euch?“ Das Mädchen nickte. „Ich hab Aria in Italien kennen gelernt. Ist dein Begleiter gar nicht da?“ „Ich bin ohne ihr Wissen hergeflogen. Aber wahrscheinlich werden sie in ein paar Stunden da sein.“ „Du trägst ja einen Schnuller?!“, rief Tsuna auf einmal. Anscheinend fiel es ihm erst jetzt auf. Reborn zog die Brauen zusammen. Aria lächelte. „Ich hab die Mädchen gebeten, mir die Stadt zu zeigen. Begleitet uns doch, Tsuna-kun, Akira.“ Die Wächterin lächelte. „Dafür erzählst du mir den neuesten Klatsch aus Japan!“, meinte sie fröhlich, hob den Roll, der ihr gefolgt war, vom Boden auf und schob dann ihren Bruder aus der Tür. „Viel gibt es da nicht zu erzählen. Es ist gerade ziemlich friedlich.“ „Das freut mich zu hören. Wie geht es deiner Familie?“ „Wir haben ein paar Probleme, aber wir kriegen das hin.“ Akira lächelte und überließ dann Kyoko und Haru die Führung. Sie selbst kümmerte sich darum, dass sie keine Löcher von Roll bekam. „Na, Kleiner, was denkst du? Wird Tsuna das schaffen?“, fragte sie lächelnd den Igel, der aber nur fragend den Kopf hob. Er hatte Vertrauen zu dem Mädchen gefasst. „Du hast Recht. Einfach abwarten ist jetzt das Beste.“ Lächelnd folgte sie den Vieren den ganzen Weg. Als schließlich beschlossen wurde, in einem Park eine Pause einzulegen, setzte Akira sich neben Aria. „Wieso trägst du die ganze Zeit den Igel mit dir herum?“, fragte Kyoko schließlich. Akira lächelte. „Der Kleine ist meine Trainingsbasis. Und ich mag ihn. Außerdem würde ihm zuhause sonst was passieren. Wär ja schlimm, wenn Kyoya mich wegen Roll killt.“ „Du hast keine Angst vor jemandem, der dich dafür besiegen würde?“ Das Mädchen sah zu der Arcobaleno. „Nein. Ich mag ihn. Und er hat mir immer nur gedroht.“ „Da fällt mir etwas ein. Ich hab dir etwas gekauft, Chrome-chan!“, sagte Aria lächelnd und zog aus einer Tüte ein Shirt. Die Illusionisten sah es nur überrascht an und brachte kein Wort hervor. „Gefällt es dir nicht? Das ist schade. Wie wäre es mit einer anderen Farbe? Tsuna-kun, sei doch so lieb und lass es umtauschen, ja?“ Die Frau reichte dem Jungen die Sachen und schickte ihn weg. „Du bist ganz schön fies zu meinem Brüderchen, Aria“, meinte Akira amüsiert. „Er ist ein netter Junge. Er macht das sicher gerne. Was denkt ihr über Tsuna?“, fragte sie Kyoko, Haru und Chrome. Alle drei antworteten, auch wenn Letztere dabei ziemlich leise war. Inzwischen war Tsuna zurück und die Mädchen erklärten sich bereit, etwas zu Trinken zu holen. Kaum waren sie weg, erschienen ein paar Männer in Schwarz. Nachdem klar war, dass es Feinde waren, besiegten Yamamoto, Gokudera und Tsuna sie schnell. Während Aria sich mit Tsuna unterhielt, als die Mädchen zurück waren, stand Akira auf und machte sich auf den Weg nachhause. Der Nachmittag war schön gewesen. Sie wünschte, sie würde die Himmelsarcobaleno öfter sehen. Sie mochte die Frau, da sie wie eine große Schwester war. Kapitel 11: Verdes Prüfung -------------------------- Während sie im Boot saß, dachte Akira an den gestrigen Abend. Reborn hatte gesagt, sie sollten auf der Insel erscheinen und Tsuna sollte alle Wächter mitnehmen. Was das wohl bedeutete. Er wird kämpfen wollen. Dieser Gedanke schoss Akira durch den Kopf. Sie sah zu Tsuna, der im anderen Boot saß. Er schien davon nichts zu ahnen. Manchmal war es eine Erleichterung, zu sehen, wie wenig Begeisterung und Verständnis Tsuna trotz allem seiner Aufgabe entgegenbrachte. Die Mafia war wahrscheinlich nichts für ihn, auch wenn es sein Schicksal war. „Worüber denkst du nach?“, fragte Hibari plötzlich. Akira sah auf und lächelte den Schwarzhaarigen schwach an. „Über die Prüfung. Ich denke, ich weiß, was kommen wird. Aber es wird schwierig.“ Der Wolkenwächter kniff die Augen leicht zusammen. „Darf ich dich um etwas bitten?“, fragte das Mädchen und sah ihn an. Auf ein kaum deutliches Nicken hin, fuhr sie fort: „Wenn ich Recht habe, dann greif erst an, wenn ich das Zeichen gebe. Du wirst es schon erkennen.“ „Das Baby will gegen uns kämpfen?“ „Nicht mit dem Wunsch einen Sieg auf Tsunas Seite zu haben. Es ist viel einfacher. Und dadurch auch viel schwerer für meinen Bruder.“ Hibari schwieg, also sagte Akira auch nichts mehr. Sie konzentrierte sich mehr auf den Igel der auf ihren Beinen saß. Es war eine angenehme Beschäftigung den kleinen Igel am Kopf zu streicheln. Und man lief nicht Gefahr, sich an den Stacheln die Hand aufzuspießen. Als sie schließlich die Insel erreicht hatten, folgte Akira den Jungen in einigem Abstand. Sie war weitaus vorsichtiger, weil sie Roll auf der Schulter balancierte. Dadurch hatte sie die Hände frei, um die Pistole noch einmal auf Makel zu kontrollieren. Das war besser als sich Gedanken um die Prüfung zu machen. Nachdem sie den vereinbarten Platz erreicht hatten, warteten sie kurz, als auch schon Reborn erschien. „Die Prüfung ist einfach. Ihr bekommt das Siegel, wenn ich mich besiegt“, sagte der Hitman und schaute die Jugendlichen kalt an. Tsuna versuchte zu protestieren, wurde aber einfach von seinem Lehrer übergangen. „Die Prüfung beginnt“, rief Lal. Akira war die erste, die reagierte. Sie zielte auf das Baby und setzte einen riesigen Strahl Todeswillenflammen frei. Dank Rolls Funken vergrößerte sich die Attacke rasant. Der Arcobaleno war fast vollkommen eingefroren und Hibari stürmte los. Er hatte sowieso schon immer Interesse daran, gegen Reborn zu kämpfen. Kurz bevor der Schwarzhaarige das Baby erreichte, leuchtete der Schnuller auf und das Eis zersprang. Als Reborn wegen der Attacken in die Luft sprang, schoss er auf Akira. Das Mädchen war von dem Schmerz in der Schulter nicht mehr in der Lage dazu, bei Bewusstsein zu bleiben. Als Akira die Augen aufschlug, war sie in irgendeinem Zimmer. Sie setzte sich auf. Ihre Schulter tat immer noch weh. Als sie einen Blick darauf warf, sah sie einen weißen Verband unter dem Träger des Tops hervorlugen. Seufzend stand sie auf und ging ans Fenster. Sie waren nicht mehr auf der Insel, das stand fest. „Du bist also wach“, erklang eine Stimme von der Tür. In etwa einem Kilometer Entfernung befand sich die Stadt. Akira drehte sich um und erwiderte Shamals Blick. „Sieht so aus. Ich hoffe, du warst letztendlich nur Arzt und hast die Sache nicht ausgenutzt.“ „Bei dir würde ich mir das nicht trauen. Vor allem weil der schwarzhaarige Junge mir gedroht hat.“ Das Mädchen riss überrascht die Augen auf. „Das ist doch wohl ein Scherz, oder?“ „Ich scherze nicht.“ Akira musste lächelnd. „Sieht ihm gar nicht ähnlich. Wo ist Hibari eigentlich?“ „Er ist schon vor ein paar Stunden gegangen. Er sagte nur, er bräuchte keinen Arzt. Trotzdem hat er ein paar Wunden davon getragen.“ „Ich geh eine Weile in die Stadt, Shamal“, sagte das Mädchen lächelnd und zog sich die Schuhe an. „Komm in ein paar Stunden wieder. Ich muss dann den Verband wechseln“, sagte der Arzt noch und ging dann. Das Schmerzmittel würde noch eine Weile halten, das stand fest, also könnte sie den Arm fast ohne Schmerzen bewegen. Dann rannte sie raus und in die Stadt. Wahrscheinlich war Hibari schon wieder in der Schule. Tatsächlich fand sie Hibari dort am Dach. „Man sagte mir, du hättest ein paar Wunden“, meinte sie leise und beugte sich über ihn. „Wenn du dir schon nicht von einem Arzt helfen lässt, dann lass mich das wenigstens übernehmen.“ Hibari sah Akira nur kurz an und folgte ihr dann ins Krankenzimmer. Dort ertrug er still die Prozedur, die er noch vor einer Weile bei Shamal deutlich ausgeschlagen hatte. „Das nächste Mal lauf nicht davon. Es war anstrengend, hier her zukommen“, murmelte sie, nachdem sie fertig mit der Verarztung war. „Dann versuch es nicht“, erwiderte der Wolkenwächter nur kalt. Akira seufzte. „Ich kann dich schlecht verletzt rumrennen lassen, nachdem du Shamals Annäherungsversuche unterbunden hast. Vielen Dank übrigens dafür.“ Der Schwarzhaarige schwieg nur. Nach einer Weile redete sie erneut. „Und mach dir nicht zu viel aus der Niederlage. Ich weiß, dass du stark bist, aber bedenk mal, dass Reborn der stärkste Hitman überhaupt ist. Es ist keine Schande gegen so jemanden zu verlieren.“ Mit den Worten stand sie auf und ging wieder zu dem Haus, das Colonello ihnen bereitgestellt hatte. Sie hatte gerade das Zimmer erreicht, als die Schmerzen in der Schulter wieder einsetzten. Etwa zwei Stunden später erfuhr Akira, dass Tsuna und die anderen wach waren. Nachdem Shamal das okay gab, ging sie die Jungs besuchen. „Was willst du jetzt machen, Tsuna?“, fragte sie lächelnd und lehnte sich an das Geländer der Treppe. Tsuna sah zu seiner Schwester. „Wir müssen Reborn um eine neue Chance bitten.“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Das wird höchstwahrscheinlich nicht klappen. Der Kleine ist da echt streng. Niederlage ist Niederlage.“ „Aber wir brauchen dieses Siegel! Wir müssen Byakuran besiegen.“ Die Wächterin lächelte gequält. „Vielleicht kannst du es ihm beweisen. Das bleibt abzuwarten. Ruh dich erst einmal aus. Du brauchst deine Kräfte noch. Verde wird seine Prüfung auch noch durchführen.“ Dann stand sie auf und ging wieder. Die Jungs schienen ziemlich deprimiert zu sein, da wollte sie sich nicht einmischen. Also ging sie hinaus. Auf der kleinen Terrasse unterhalb der Klippe setzte sie sich auf den Boden und starrte auf das Meer. Als sie Tsuna, Yamamoto, Gokudera und Ryohei hörte, sah sie nur kurz die Felsen hoch und wandte sich dann wieder ihren Gedanken zu. Auch sie war davon betroffen, dass der Kampf so schnell beendet worden war. Sie hatte gerade einmal eingreifen können, als sie schon bewusstlos war. Eine große Hilfe konnte man das nicht gerade nennen. Sie schreckte auf, als die Geräusche der Kampfmaschinen an ihr Ohr drangen. „Lal, hast du noch die Spezialmunition?“, schrie sie laut und schoss auf die Maschinen. Jede getroffene war bis ins Innere eingefroren. Fast augenblicklich kam ein Magazin angeflogen, dass Akira geschickt auffing. Dabei ignorierte sie den Schmerz in ihrer Schulter einfach. Nachdem sie die Waffe neu geladen hatte, wollte sie gerade erneut losschießen. Aber Verde erschien. Und erklärte, was er wollte. Akira hatte allmählich genug von dem Geschwafel. Schnell öffnete sie ihre Box und ließ Yuki raus. „Los, Kleine. Zeig was du kannst!“, meinte sie lächelnd und schoss weiterhin auf die Maschinen. Im Gegensatz zu den Anderen machte sie keine Pause, um zu reden. Es war ihr einfach zu nervig. „Lal! Hast du noch Munition für mich?“ „Hat dir der Boss keine geschickt?“ Das baby rutschte gerade unter einem Hummer hindurch und setzte den Survival Blast ein. „Der hats schon wieder vergessen!“ Ohne Munition blieb nur noch Nahkampf und das war eindeutig nicht Akiras Stärke. Im Moment wünschte sie, sie hätte Roll, aber während dem Kampf gegen Reborn war der Igel in seine Box zurückgekehrt. Schweigend sah sie zu, wie die Arcobaleno gefangen wurden. „Lal...“, flüsterte sie nur. Ohne Waffe war sie nicht sehr nützlich und ohne Munition konnte sie die Flammen nicht abschießen. Es war eine Zwickmühle. Sie verließ sich gerade auf Yuki, die die Maschinen einfror, die Akira zu nahe kamen. Still ging das Mädchen zu Tsuna, der nur zusah, wie die Schachfiguren in die Luft flogen. „Tsuna, du darfst die Ringe nicht abgeben. Selbst wenn du nur eure aushändigst, wird es nicht viel bringen. Verde ist jemand, der Forschungsobjekte behält. Die Arcobaleno zählen dazu.“ „Ich werde sie ihm auch nicht geben!“, rief Tsuna. „Das stimmt, Tsuna!“ Yamamoto. „Die Zukunft hängt davon ab!“ Gokudera. „Legen wir los!“ Ryohei. „Wie gesagt. Er wird sie nicht hergeben“, meinte Akira lächelnd. Der Kampf ging in die nächste Runde. Tsuna flog in die Luft, um die Arcobaleno zu retten. Ryohei, Gokudera und Yamamoto unterstützten vom Boden aus. Auch Chrome versuchte ihren Teil. Akira schrie den Namen des Mädchens überrascht, als es am Boden landete und ein Seestern auf sie zuflog. Hibari war es, der das Boxtier zerstörte. „Kyoya! Ich brauch Roll!“, schrie Akira. Nur ein paar Augenblicke später saß der Igel auf der Schulter der Wächterin. Das Mädchen lächelte kurz und konzentrierte sich dann auf die Seesterne. Die Flammen strömten aus und froren die Tiere ein. Mit Tsunas Landung endete auch die Angriffswelle. „Lass die Arcobaleno frei!“ „Ausgezeichnet!“, erklang es aus den Lautsprechern. „Die Flammen der Vongola Ringe sind sehr gut. Sie werden jetzt meine Testobjekte.“ Noch während Verde das sagte, fuhren aus dem Schiff zwei Sauger, die die Flammen absorbierten. Yuki wanderte in die Box zurück, als die Flammen am Schweif der Wölfin eingesaugt wurden. „Verdammt!“ Schnell sah Akira zu den Jungs. Sie hatten das Problem, dass sie ihre Flammen nicht einfach in eine Box stecken konnten. Solange die Flammen eingesaugt wurden, bildeten sich neue nach. Das Problem war beendet, als die Oberfläche des Schiffes mit Eis überzogen wurde. Womit sie beim nächsten waren. Denn Verde ließ vier Hummer erscheinen, mit eben jenen Flammen, die er eben noch absorbiert hatte. Keine der Jungen war noch in der Lage, neue Flammen zu produzieren. „Denkt doch mal nach!“, sagte Akira ernst, nachdem Hibari fast getroffen wurde und sogar I-Pin angriff. Gleichzeitig fror den Boden unter den Schalentieren ein. „Ohne Flammen habt ihr keine Chance. Und diese Flammen hängen von euch ab.“ Tsuna war der erste der darauf reagierte. Die Flammen an seinen Handschuhen wuchsen und stießen den Hummer weg, der noch in der Luft zerstört wurde. Akira lächelte, als sie sah, wie alle ihre Flammen zum Lodern brachten. „Ein Wunder, dass sie nicht selbst darauf gekommen sind“, murmelte sie leise. Dann folgte sie mit dem Blick ihrem Bruder, der die Kugel zerstörte, der den Anti-7³-Grundsatz versprühte. Im nächsten Moment explodierten die Schachfiguren, an die die Arcobaleno gekettet waren. Kapitel 12: Eine überraschende Wolke ------------------------------------ Mit immer größer werdender Wut lauschte Akira den Worten des Donnerarcobalenos. Sie war drauf und dran, dieses Schiff einzufrieren und durch den Druck explodieren zu lassen. Anscheinend bekam Roll das mit, denn seine Stacheln begannen kaum merklich zu wachsen. „Ich werde dir nie vergeben!“, schrie Tsuna. „Wir auch nicht.“ Akira drehte sich um. Aus einer Illusion lösten sich de sechs Arcobaleno, die so eben zerstört worden waren. Mit Überraschung lauschte sie den Worten der Babys. „Ich danke dir, Mammon“, flüsterte sie kaum merklich. Ihr kamen fast die Tränen, als sie die lebende Lal sah. Nach zwei Jahren war ihr das Mädchen ans Herz gewachsen. Sie freute sich, die Blauhaarige jetzt unverletzt zu sehen. Während Akira noch damit beschäftigt war, sich wieder zu fassen, erledigten die Arcobaleno und die Wächter die Hummer. Es war beinahe zu Ende. Hätte sich nicht Verde eingemischt. „Eletrico Thunder!“, rief der Forscher, nachdem er seine kleine Ansprache beendet hatte. Ein riesiger grüner Blitz fuhr auf die Gruppe am Strand nieder. Sie waren gelähmt, bis Lambo mit einer Granate beinahe den Arcobaleno explodieren ließ. „Ein Roboter?“ Akira sah auf Arias Worte hin zu dem Wrack. Nach dem X-Burner war nicht mehr viel von dem Schiff übrig. „Denkst du, er ist auf der Insel?“ Das Mädchen sah fragend zu Tsuna. Auf dessen Nicken hin musste sie grinsen. „Dann sollte ich mich wohl mal nützlich machen, oder?“, fragte sie lächelnd und konzentrierte sich. Auf der Wasseroberfläche bildete sich ein Weg aus Eis. „Beeindruckend! Wie hast du das geschafft?“ Die Braunhaarige sah den Sturmarcobaleno an. Sie hatte schon bemerkt, dass er ein Meister der Flammennutzung war. „Ich konzentriere meine Todeswillenflammen einfach dort, wo ich sie brauche. Dann vereist alles. Aber ohne den kleinen Roll würde ich das nicht schaffen.“ Das Mädchen lächelte und stupste dem Igel leicht gegen die Nase. Die Arcobaleno waren die ersten, die sich auf den Weg zu der Insel machten. „Kommst du nicht mit?“, fragte Tsuna. Seine Schwester schüttelte nur den Kopf. „Ich warte hier. Ich muss ja dafür sorgen, dass das Eis da bleibt. Außerdem bekomm ich schon mit, ob du das Siegel erhältst.“ Sie wackelte kurz mit dem Finger, an dem der Vongolaring steckte. „Und jetzt los.“ Tsuna, Gokudera, Ryohei und Yamamoto folgten den Babys. „Chrome!“, rief Akira. Die Blauhaarige drehte sich um. „Du warst eine große Hilfe. Für deine Hilfe in der Melone Basis wollte ich dir auch noch danken.“ Die Nebelwächterin schüttelte nur kurz den Kopf. „Ich wollte auch helfen“, murmelte sie leise und packte den Stab fester. „Trotzdem danke!“ Nur ein wenig später kamen die restlichen Wächter und die Babys zurück. Akira wuschelte ihrem Bruder durch die Haare. „Herzlichen Glückwunsch, Tsuna. Jetzt fehlt nur noch eines.“ Sie sah zu Reborn. Das Baby unterbrach die Wächter nach einer Weile: „Du hast bereits bestanden. Das hast du gezeigt, als du gegen Verde gekämpft hast. Also zeig mir jetzt deinen Ring.“ Tsuna nickte und hielt seinen Ring in die Richtung des gelben Schnullers. Das letzte Siegel ging über und aus allen Ringen kam ein Strahl geschossen. Am Himmel erschien kurz ein Feuerwerk. Die Schneewächterin sah lächelnd zu und hockte sich dann vor Lal. „Ich glaube, wir werden uns nur zu bald wiedersehen. Ich freu mich darauf, Kleine.“ „Nenn mich nicht wieder so“, erwiderte die Blauharige ernst. Akira lächelte. „Sag das, wenn du größer bist, ja? Sonst wäre es hoffnungslos.“ „Du bist immer noch frech. Dabei bin ich eigentlich älter.“ „Wir reden hier von Körpergröße, Lal“, meinte Akira grinsend. Dann stand sie auf. „Ich geh auch langsam. Du bist immer eingeladen, wenn du mal in Japan vorbeischaust. Mutter freut sich sicher sehr. Und dann kannst du auch an Vaters Gesprächen teilnehmen.“ Das Mädchen winkte noch kurz und rannte dann Hibari nach. Als sie ihn endlich eingeholt hatte, sagte sie: „Ich hol dich morgen früh bei der Schule ab, in Ordnung?“ „Nimm einen Apfel mit.“ Das Mädchen lachte. „Du magst Äpfel, was? Aber ich hätte dir auch so einen mitgebracht. Wer weiß, ob du sonst was isst.“ Darauf kam keine Antwort. Schweigend legten die Beiden den Weg zur Stadt zurück, bis sich ihre Wege trennten. „Bis morgen früh“, meinte Akira lächelnd und gab dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf die Wange. Allmählich war es lustig, die Grenzen auszutesten, die sie bei ihm hatte. Am nächsten Abend lag sie in ihrem Zimmer in der Basis des erwachsenen Hibaris. Choice. Akira musste die ganze Zeit an diese Nachricht denken. Sie war zwar schon früher mit Hibari angekommen, aber die Nachricht kam erst nach Tsunas Ankunft. Und Xanxus war dann auch nicht aufbauend. Irie überreichte dann noch allen die neuen Box. Zehn Tage waren wenig Zeit. Als I-Pin in der Tür erschien, setzte die Wächterin sich auf. Sie lächelte der Kleineren kurz zu und folgte ihr dann. Akira hatte das Mädchen gebeten, sie zu holen, wenn das Abendessen fertig war. Die Wächterin hatte Kyoko und Haru versprochen, heute beim Essen zu sein. Nachdem sich die Ältere auf ihren Platz gesetzt hatte, betrachtete sie die Gesichter der Jungen. Es war ziemlich eindeutig, dass alle über die neue Herausforderung nachdachten. „Wann beginnt ihr mit dem neuen Training?“ Akira sah der Reihe nach alle Wächter an. Reborn antwortete. „Morgen. Sie werden sich davor ausruhen.“ Das Mädchen sah das Baby an, nickte aber dann. „Wäre besser so.“ Der Rest des Essens verlief größtenteils schweigend. Akira verließ als eine der letzten den Raum. Sie war nicht den Beschlüssen des Arcobalenos untergeordnet und sie wollte so früh wie möglich trainieren. Also ging sie mit dem Igel hinunter in die Trainingshalle. „Du hilfst mir doch, oder?“, fragte sie das Tierchen lächelnd. Roll brachte etwas wie ein Nicken zustande. Das Mädchen lächelte. „Na dann mal los“, sagte sie und ließ die Flamme am Ring entstehen. Das war einfach. Dann holte sie die Vongolabox aus der Tasche und öffnete sie. „Hey, Yuki“, sagte sie zu der Wölfin und kraulte sie hintern den Ohren. Mit dem Effekt der Box war aus dem Wolfsbaby ein ausgewachsenes Tier geworden. „Zeig mir mal, wie du dich verbessert hast, ja?“ Die Wölfin gab die Zustimmung. Das Training begann. „Du hast dich verbessert.“ Akira drehte sich zu Lal um. „Danke“, sagte sie lächelnd. „Aber ich glaube, der Fortschritt kommt wegen der Vongolabox.“ „Wieso hast du früher angefangen zu trainieren?“ „Ich wollte nicht einfach rumsitzen. Nicht einmal, um die Kräfte zu schonen. Das wäre leichtsinnig.“ Die Arcobaleno lehnte sich an die Wand. „Das ist auch leichtsinnig. Aber Reborn hat mir erzählt, wie du Hibari unterstützt hast. Ich war erstaunt.“ „Danke, Lal.“ Das Gespräch wurde unterbrochen, als Gokudera in den Raum kam. „Reborn sagte, ich soll dich holen. Die Frage, was für ein Fortbewegungsmittel wir nutzen, wurde geklärt.“ „Sicher. Was ist es denn?“ Akira rannte zu dem Sturmwächter und folgte ihm dann, als er losging. „Airbikes. Motorräder die mit Hilfe der Luftfilterung fliegen.“ Das Mädchen lächelte. „Ich bin ewig nicht mehr Motorrad gefahren. Das wird ja mal ein Spaß.“ „Lernt man das etwa in der CEDEF?“ „Jedes Mafiamitglied in Italien kann Motorrad fahren. Du solltest das also auch können, oder?“ Sie hatten das Gespräch beendet und eine Antwort kam nicht mehr, denn Akira war damit beschäftigt, staunend zu beobachten, was für eine Null Tsuna im Motorradfahren war. „Das wird nie was“, murmelte sie. „Spanner, welches gehört mir?“ Der Blonde deutete auf ein silbriggraues Airbike. „Das.“ Die Wächterin klatschte kurz freudig und setzte sich dann auf die Maschine. „Gleiche Bedienung wie bei einem richtigen Motorrad?“ „Im Prinzip schon. Du könntest du ein wenig Übung brauchen“, meinte der Techniker und packte einen neuen Lutscher aus. „Wieso denn?“, fragte die Wächterin grinsend. Wenige Minuten später zog Spanner in Gedanken seine Meinung zurück. Die Schneewächterin war eine ausgezeichnete Fahrerin. „Das macht Spaß“, meinte Akira lächelnd, als sie kurz Pause machte. Dann sah sie zu ihrem Bruder. Seufzend ging sie hinüber und half ihm auf. „Du bist echt hoffnungslos. Also gebe ich dir einen Tipp. Versuch es langsam. Übertreib es einfach nicht.“ Der Braunhaarige sah genervt auf das Motorrad. „Das hilft nicht weiter.“ „Ich war am Anfang auch nicht sehr gut, glaub mir. Aber wenn du dir einprägst, wie die Schritte sind, kriegst du es mit der Zeit hin. Es ist eigentlich ganz leicht. Einfach alle Punkte befolgen und dabei mit der Zeit das Timing hinkriegen.“ Das Mädchen lächelte dem Jüngeren noch kurz zu und ging dann wieder zu ihrem Modell. Sie hatte Gokudera noch ein kleines Rennen versprochen. Die nächsten Tage vergingen schnell. Am Vormittag testete Akira weiter das Airbike, am Nachmittag trainierte sie mit der Vongolabox, dann gab es Abendessen und anschließen besuchte sie noch Hibari. „Wie läuft dein Training eigentlich?“, fragte sie lächelnd. Sie legte sich hin und sah in den Himmel. Hibari zuckte nur leicht mit den Schultern. Inzwischen hatte er sich an die Besuche gewöhnt. „Da sind also die Turteltauben.“ „Dino!“, rief Akira erschrocken und setzte sich schnell auf. Überrascht sah sie den blonden Mafiaboss an. Erst jetzt fiel ihr auf, was er überhaupt gesagt hatte. Entsetzt rief sie: „Wir sind doch gar nicht-“ „Bist du hier um zu kämpfen?“ Hibari sah Dino ruhig an, aber ihn seinen Augen war praktisch zu sehen, wie gern er kämpfen wollte. Der Blonde lachte. „Nein. Ich bin hier, um Tsuna zu besuchen. Ich bin nur gerade vorbeigekommen und hab euch gesehen.“ Dann sah er zu der Wächterin. „Ich hab gehört, du hast einen Vongolaring.“ Akira nickte. „Ja. Der Schneering.“ „Eine seltene Flamme. Ich bin nie einem anderen Nutzer als die gehört“, meinte Dino ernst. „Aber ich sollte euch jetzt mal alleine lassen. Es ist ungesund, junge liebe zu stören.“ Bei der Wächterin brannte eine Sicherung durch. „Wir sind nicht zusammen. Ich mag ihn zwar sehr, okay, aber wir sind kein Paar! Nimm das wieder zurück!“ Als Hibari und Dino sie ansahen, schlug sich das Mädchen schnell die Hände vor den Mund. „Ups?“, murmelte sie nur leise verlegen. „Ich weiß, wie ihr zueinander steht. Außerdem will ich meinen kleinen Bruder besuchen“, sagte der Blonde lachend und ging dann. Akira sah verlegen zu Hibari. „Entschuldige. Ich bin ausgetickt. Du kannst das einfach vergessen, wenn du-“ Sie wurde unterbrochen, als der schwarzhaarige Wolkenwächter sie bei den Schultern packte und sanft küsste. Überrascht riss Akira die Augen auf. Sie hatte Hibari zwar schon geküsst, aber das war von ihr aus gegangen. Das war unerwarteter! Nachdem Hibari zurück getreten war, sagte er nur: „Nächstes Mal schlag ich dich tot.“ Dann legte er sich auf seinen Platz und schlief schnell ein. Immer noch total aus der Fassung nickte Akira nur und ging. Ihr war zwar klar, dass sie nicht von dem Jungen zusammengeschlagen werden würde, aber sie brauchte jetzt eindeutig ruhe. Und jemand zum Reden. Kapitel 13: Die Prüfungen beginnen ---------------------------------- Choica beginnt. Das dachte Akira als erstes an diesem Morgen. Sie hatte sich schon früh auf den Weg zum Schrein gemacht und dort sogar den Sonnenaufgang beobachtet. Aber jetzt waren alle versammelt. Und Tsuna sprach mit der Illusion, die um das Teleportationsgerät lag. „Fünf Millionen....“, murmelte das Mädchen leise und sah auf die Anzeige. Dann richtete sie ihren Blick auf Tsuna. „Du bist der Boss. Gib den Befehl oder lass es.“ „Aber Hibari-san und Yamamoto...“ Akira lächelte ihren kleinen Bruder an. „Sie kommen schon.“ Wie aufs Stichwort erschienen die beiden fehlenden Wächter. „Box, öffnen!“, sagte Tsuna sofort. Alle Boxen wurden geöffnet. Die Anzeige lag bei weit über fünf Millionen. Auch die Auswahl der Karten war getroffen. Alle waren auf dem Dach eines Hochhauses. „Byakuran, sind das die Vongola?“, fragte ein kleines blauhaariges Mädchen. „Die sehen schwach aus. Darf ich sie besiegen?“ Akira lächelte und ging ein paar Schritte in die Richtung des Mädchens. Dann sagte sie freundlich: „Wenn du meinem Bruder ein Haar krümmst, bevor der eigentliche Kampf beginnt, frier ich dich in einem Eisblock ein. Und das in einer Millisekunde, verstanden?“ Die Blauhaarige zog leicht am Ärmel ihres Bosses. „Die ist mir unheimlich.“ „Sorry, Tsuna! Schwesterninstinkt“, meinte die Wächterin lächelnd und wuschelte dem Braunhaarigen kurz durch die Haare, als sie wieder auf ihren Platz trat. Der Boss der Millefiore trat nun vor. „Es freut mich, dass du gekommen bist.“ Dann war sein Blick deutlich auf Reborn gerichtet. „Du kannst herauskommen. Hier existiert kein Anti-7³-Grundsatz.“ Ein paar Sekunden später trat der richtige Reborn aus der Basis. „Wir sind hier wegen Choice.“ „Entschuldige. Dann fangen wir an.“ Als die Auswahl getroffen wurde, musste Akira lachen. „VOI! Was stimmt nicht mit dir?“, schrie Squalo. Das Mädchen grinste den Varia an und sagte: „Ich hätte gar nicht trainieren brauchen. Meine Flamme steht nicht auf der Liste.“ Byakuran sah das Mädchen ernst an. „Was meinst du damit?“ Die Schneewächterin sah den Mann an. Sie konnte die Gier in seinen Augen sehen. Der Schneering war im nächsten Moment in eine weiße Flamme getaucht. „Keines der Elemente, dass du kennst, hat diese Farbe. Aber Unwissenheit wird auch gerne verziehen.“ Dann ging sie hinter Hibari zu dem Zuschauerraum, der den Vongola zugewiesen war. „Was meintest du damit, dass er die Flamme nicht kennt?“ Akira sah überrascht zu Kyoko und lächelte dann. „Du hast die Tafeln gesehen. Himmel, Regen, Sturm, Donner, Nebel, Wolke, Sonne und die, die keine Flamme haben. Meine Flamme ist Schnee, aber das Symbol war nicht auf der Anzeigetafel.“ „Deshalb konnte sie auch nicht aufgestellt werden. Sie hat eine Flamme, aber sie konnte nicht gewählt worden“, führte Bianchi weiter. Die Wächterin nickte zustimmend. „Keine Anzeige, keine Aufstellung. Wir müssen jetzt hoffen, dass sie es gegen diese Monster schaffen. Keiner der sechs Wächter Byakurans ist normal menschlich. Und ob Tsuna trotzdem gegen sie bestehen kann, ist die Frage.“ Kyoko und Haru sahen die Ältere überrascht an. Das war für sie eine neue Welt. „Der Kampf beginnt“, unterbrach Dino. Die Schneewächterin grinste und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Dann lasst die Show beginnen!“ Reborn setzte sich auf den Schoss des Mädchens. „Du nimmst das ziemlich locker.“ „Die Ruhe vor dem Sturm, würde ich sagen.“ Akira seufzte leise. „Wenn Tsuna verliert, weiß ich nicht, was kommen wird. Irie ist nicht da, also können wir ihn nicht fragen.“ „Also machst du dir insgeheim sorgen?“ „Ja. Wir bräuchten alle Wächter, um hier lebend wegzukommen, denke ich. Hunderte Level A Mafialeute sind nicht gerade nützlich, wenn sie auf der anderen Seite stehen.“ Der Hitman zog schweigend die Augenbrauen zusammen und beobachtete weiter den Kampf. Während er eher ernst aussah, überspielte die Wächterin ihre Unruhe mit Heiterkeit. „Was machen wir jetzt?“ Akira ließ sich auf den Boden fallen. Sie hatte gerade beobachtet, wie das Teleportationsgerät beschädigt wurde. Irie antwortete: „Sie werden ein paar Stunden brauchen.“ Die Wächterin sah zu dem Techniker. „Tsuna, Gokudera und Yamamoto hatten keine Chance. Und sie sind wahrscheinlich alle auf einem Level, dass nur noch von Hibari übertroffen wird. Also was sollen wir verdammt noch mal tun?“ „Wir gehen erst einmal in die Basis. Dort überlegen wir weiter.“ Reborn sah das Mädchen ernst an. „Und was wird aus Yuni? Auf unserem Level können wir sie nicht beschützen.“ Die Wächterin sah traurig zu dem Mädchen, das so eben ein Teil der Familie geworden war. Die Grünhaarige lächelte nur. „Es wird alles gut werden. Ich vertraue euch.“ Akira ließ sich mitreißen. „In Ordnung. Ich sollte wohl eher Vorbild spielen, oder?“ „Als ob so jemand das überhaupt könnte.“ Gokudera fing sich einen Tritt ein. Reborn sah die Wächter ernst an. „Das ist eine ernsthafte Notsituation. Ihr solltet jetzt einfach mitkommen.“ Akira ließ sich mit Reborn und Yuni zurückfallen. „Willst du jetzt etwa das ausprobieren?“ „Du hast sie doch schon gesehen. Und Tsuna hat auch schon Primo gesehen. Es könnte möglich sein.“ Der Arcobaleno sah die Himmelsarcobaleno an. Yuni seufzte kurz, dann sagte sie: „Ich weiß nicht, ob es möglich ist, aber es könnte funktionieren. Ich kenne die Bitte für die Aufrufung.“ Die Wächterin sah zum Himmel. „Also machst du es. Und dafür gehen wir in die Vergangenheit?“ „Nur dort haben wir genug Zeit“, erklärte das Baby. „Und die Arcobaleno helfen uns?“ „Ich habe alle versammelt.“ „In Ordnung, Kleiner. Solange wir bestehen können.“ Es hatte tatsächlich geklappt. Sie waren in die Vergangenheit zurückgekehrt und der Abend war eingebrochen. Und in Akiras Zimmer stand Giulia. „Deine Prüfung wird leicht sein. Ich werde einfach deinen Tagesablauf beobachten“, erklärte die Frau lächelnd. Das Mädchen sah sie nachdenklich an. „Willst du herausfinden, ob ich schon eine unterstützende Flamme gefunden habe?“ Die Frau des Ersten lächelte nur geheimnisvoll. „Ich freue mich auf die Antwort. Übrigens hoffe ich, dass die Anderen auch bestehen.“ Giulia nickte. „Ich hab es mitbekommen. Ihr braucht die Kraft der ersten Generation, um einen Gegner zu besiegen. Aber es wird nicht unbedingt immer leicht. Manchmal sind die Prüfungen von den Bindungen zwischen den Ringträger, manchmal von Gefühlen und manchmal auch von ganz anderen Faktoren abhängig. Das bleibt ganz allen überlassen.“ „Darf ich noch eine Frage stellen?“ „Sicher“, meinte die Frau lächelnd. Akira sah sie neugierig an. „Es heißt, du warst eine der Wenigen, die sich mit dem Wolkenwächter der ersten Generation verstand, der sich ja immer von der Familie fernhielt.“ „Ich hab mich von Anfang an gut mit Alaude verstanden. Es war eine nette Abwechslung zu der Zeit, als mein Mann und seine Freunde noch ziemlich viel Unsinn anstellten. Er war dagegen immer ruhig.“ „Das klingt toll. Aber trotzdem hast du Giotto gewählt.“ „Die Liebe geht seltsame Wege“, meinte Giulia noch lächelnd, als sie sich in weiße Flammen auflöste und verschwand. Das Mädchen lächelte. „Ja, das geht sie. Ihre Wege sind immer ein Rätsel.“ „Mit wem hast du gesprochen?“ Yuni trat durch die Tür und lächelte die Wächterin an. „Giulia erschien gerade. Meine Prüfung hat so eben begonnen und sie ist einfach. Diese Frau ist echt toll“, erklärte Akira. „Ich mag sie.“ Yuni sah sie verwirrt an. „Giulia?“ „Die Frau von Primo und die erste und einzige Trägerin des Schneerings, bevor ich ihn bekam.“ Akira lächelte das Mädchen an. „Und wie findest du es hier? Wir bleiben zwar nur für eine Woche, aber ich hoffe, es gefällt dir trotzdem.“ „Es ist toll. Ich kann eurer Mutter im Haushalt helfen. Meiner Mutter konnte ich nie helfen.“ „Willst du sie denn gar nicht sehen?“ Die Wächterin zog die Knie an und klopfte neben sich auf das Bett. Yuni folgte dem Wink und setzte sich hin. „Nein“, meinte die Arcobaleno kopfschüttelnd. „Es ist nicht gut, wenn ich sie außerhalb meiner Zeit sehe. Das weiß sie und ich weiß es auch.“ „Ich finde es traurig. Ich hab Aria vor einer Weile kennen gelernt und trotzdem erfahre ich erst jetzt, dass du ihre Tochter bist. Es ist schade, dass du sie nie richtig kennen lernen konntest.“ „Meinst du? Ich denke, es ist einfach richtig so. Vielleicht ist es der Fluch der Arcobaleno.“ „Ja, vielleicht“, murmelte Akira leise. Sie sah das Mädchen vorsichtig an. Yuni war viel weiser, als sie es in diesem Alter sein sollte. „Darf ich dich um einen Gefallen bitten?“ Auf den fragenden Blick der Älteren hin, setzte Yuni fort. „Ich weiß, dass ich sterben werde. Bitte sorge dafür, dass mein Schnuller zurück zu meiner Familie geht. Ich will nicht, dass jemand die Kraft ausnützt.“ Akira sah das Mädchen geschockt an, dann wurde ihr Blick traurig. „Ich werde deinem Wunsch folgen. Aber du hättest mir nicht sagen sollen, dass du stirbst. Das werde ich nicht zulassen, verstanden?“ „Du kannst es nicht verhindern.“ Yuni erwiderte ruhig den entschlossenen Blick des Mädchens an ihrer Seite. „Es wird geschehen und du kannst nichts dagegen tun.“ Die Wächterin sah die Grünhaarige traurig an, nickte aber dann. Sie glaubte dem Mädchen, aber sie würde trotzdem alles um den Schutz des Mädchens geben. „Geh jetzt schlafen. Du brauchst deine Kraft während der Prüfungen.“ „Hast du Alaude getroffen?“, fragte Akira lächelnd und legte sich auf die eine Couch im Zimmer des Disziplinarkomitees. Dass der Unterricht schon vor ein paar Minuten begonnen hatte, war ihr ziemlich egal. „Woher kennst du seinen Namen?“ Hibari sah das Mädchen ruhig an. Er selbst saß auf der anderen Couch. „Und wieso bist du nicht im Unterricht?“ „Ich weiß noch mehr als seinen Namen. Und der Unterricht ist uninteressant. Ich kenne den Stoff sowieso schon“, meinte die Wächterin abwinkend. Auf ein kleines Zeichen des Schwarzhaarigen begann sie zu erzählen: „Er hat eine ähnliche Einstellung wie du zur Familie. Vor vierhundert Jahren war er der Leiter des Geheimdienstes. Dein Komitee ist damit vergleichbar. Er sieht dir übrigens auch ähnlich.“ Grinsend betrachtete Akira das Foto von Alaude, das sie in der Hand hielt. Hibari störte sich anscheinend an dem Foto. „Also war er stark?“ „Ich sagte doch, er war der Leiter des Geheimdienstes. Er war der Stärkste der Familie, vielleicht noch übertroffen von Daemon Spade und Giotto, also dem Nebelwächter und dem Primo. Willst du noch mehr wissen?“ Das Mädchen ließ das Papier auf den Tisch fliegen. „Ich will gegen ihn kämpfen.“ „Spinnst du? Dein erwachsenes Ich könnte es mit ihm aufnehmen, wegen der größeren Kampferfahrung. Du hättest eindeutig Probleme, vor allem, weil er mit der Cambio Forma besser umgehen kann, ist immerhin seine Waffe.“ „Ich sollte dich zum nachsitzen schicken.“ „Was du aber nicht machen wirst. Übrigens heißt es, Yamamoto hätte heute seine Prüfung. Ich will hingehen und sehen, ob auch er ähnlich tickt wie unser Regenwächter.“ „Geh zum unterricht zurück“, sagte Hibari noch. Er hasste es immer noch, dass jemand nicht die Regeln befolgte. Akira setzte sich leicht auf und sah ihn spöttisch an. „Du sitzt doch auch hier. Und wenn du das darfst, darf auch die das, die den ganzen Stoff schon gelernt hat. Außer du willst so unbedingt, dass ich in die Klasse verschwinde, dass du mich begleitest.“ Der Schwarzhaarige hatte darauf eindeutig keine Lust, also ließ er es sein. Er hatte eben so wenig Interesse am Unterricht wie das Mädchen ihm gegenüber. „Wieso hast du mich eigentlich geküsst, nachdem ich gesagt habe, dass ich dich mag? Zumindest wenn man außer Acht lässt, dass Dino mich eindeutig ausgetrickst hat.“ Das Gespräch war unterbrochen, als ein Räuspern von der Tür kam. Dort stand ein deutlich betretener Kusakabe, der knapp sagte: „Es gibt ein paar Schüler, die die Regeln missachten, vor dem Schulgebäude.“ „Bestraft sie. Und du vergisst, was du gerade gehört hast. Sonst schlag ich dich tot.“ Der Vize nickte und ging dann wieder. Die Tür schloss er hinter sich. „Bekomm ich noch eine Antwort, Kyoya?“ Akira sah den Schwarzhaarigen amüsiert an. Es war lustig, dass der stellvertretende Leiter des Disziplinarkomitees so eben gehört hatte, was sein Chef in der Freizeit trieb. Und wahrscheinlich würde es als nächstes das ganze Komitee erfahren. Von da aus würde es ein Schüler mitbekommen und dann die ganze Schule. Oder Kusakabe würde einfach still sein. Die erste Möglichkeit war fast schon verlockender. Hibari verschränkte und sagte nur: „Ich gebe darauf keine Antwort.“ Die Wächterin kicherte und setzte sich auf. „Bist du etwa verlegen? Oder weißt du nicht, was du darauf antworten sollst?“ Ihr Blick war voller Freude angefüllt auf den Wolkenwächter gerichtet. „Ich sagte doch, dass ich nicht antworte.“ „Dann antworte ohne Worte.“ Das war eindeutig eine Herausforderung. Und die war damit beseitigt, dass Hibari Akira küsste. „Der Wolkenwächter ist mehr damit beschäftigt, das Mädchen zu küssen, als seine Prüfung zu beachten“, protestierte Skull lauthals in der Mittagspause. Sogar die Schüler, die am selben Dachabschnitt saßen. Tsuna war so geschockt, dass er kurz vor der Ohnmacht war. Wie immer. „Was?“, stammelte Gokudera nur, war dann aber mehr damit beschäftigt, seinen Boss zu beruhigen. Yamamoto lachte. „Das ist ja mal lustig.“ „Das ist extrem!“, schrie Ryohei. Akira lächelte genervt und richtete ihre Pistole auf das Baby. „Ich bring dich um, Skull!“ Sie schaute nicht einmal hin, als sie abdrückte, konnte aber deutlich hören, dass die Kugel am Helm abprallte. Also wie gewollt. „Hast du noch keine Munition beantragt?“ Die Wächterin lächelte Lal an. „Nein. Aber ich glaube, ich hab in meinem Zimmer noch Ersatzmunition.“ Kyoko starrte überrascht auf die Pistole, die Akira quasi aus dem Nichts gezogen hatte. Das Nichts alias Tasche. „Dann besorg dir die. Ich sag Iemitsu bescheid, dass er die Kugeln express liefern lassen soll.“ „Klar, Kleine“, meinte Akira entschuldigend und steckte dann die Waffe wieder weg. „Entschuldigt. Wo waren wir?“ „Wir wollten gerade extrem besprechen, dass Yamamoto heute seine Prü-“ Ryohei richtete schnell seinen Blick auf Kyoko, dann sagte er: „Seine Nachhilfeprüfung, jawohl.“ „Ey, Rasenkopf, sie weiß doch schon längst alles. Du kannst genau so gut ehrlich sein!“, meinte Gokudera genervt. Die Wächterin musste grinsen und stand auf. „Es ist einfach eine Nachfolgeprüfung. Aber lassen wir das die Jungs besprechen. Ich will mir was zu Trinken kaufen, kommst du mit, Kyoko?“, fragte Akira lächelnd. Die Angesprochene nickte und ging mit der Älteren zusammen über die Treppe ins Gebäude zurück. „Wieso sagt mir Onii-chan immer noch nicht alles?“ Die Wächterin seufzte kurz. „Grundsätzlich alle älteren Geschwister machen das. Und der Grund dafür ist immer der Gleiche. Die Älteren beschützen die Jüngeren.“ Als sie vor dem Automaten anhielt, warf sie das Geld ein und wählte dann das Getränk, das sie auch sofort nahm. „Ich hab Tsuna auch nie von der Mafia erzählt. Reborn hat ihm alles erzählt und Ryohei macht jetzt das Gleiche. Nur ist es so, dass wir gerade in lauter gefährliche Situationen geraten. Ich hab gehört, du warst auch bei dem Ringkampf dabei.“ Kyoko nickte und beobachtete, wie Akira die Dose öffnete und sich neben einem Fenster an die Wand lehnte. „Onii-chan sagte, es wäre ein Sumokampf. Jetzt erst verstehe ich alles.“ Dem Mädchen ging anscheinend etwas auf. „Wieso warst du eigentlich nicht dabei?“ Die Wächterin lächelte und betrachtete kurz den Ring, an ihrer Hand. „Es gibt kaum Leute mit meinem Flammenattribut. Ich wäre so oder so die Trägerin des Ringes geworden, unter den Varia oder meinem Bruder. Ich bezweifle, dass außer Xanxus jemand davon wusste.“ Als einer der Lehrer im Gang erschien, sah Akira zur Jüngeren. „Ich glaube, wir sollten uns verziehen. Ich hab heute seine Stunde geschwänzt.“ Die Ältere wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern rannte schon das kurze Stück zur Treppe, die aufs Dach führte. Kurz nach ihr erschien Kyoko auch bei der Gruppe. „Die Stunde beginnt gleich. Ihr solltet in den Unterricht gehen“, sagte Reborn in genau dem Moment. Die anderen Arcobaleno waren inzwischen bei den ihnen zugewiesenen Schülern. Akira hob Skull am Kragen seines Anzugs auf und sagte lächelnd: „Ich nehm dich mit Kleiner.“ Dann hob sie ihre Tasche auf und ignorierte die Befreiungsversuche des Babys. Kapitel 14: Nachfolgetest: Bestanden ------------------------------------ Inzwischen waren fast alle Prüfungen geschafft. Es fehlten nur noch Himmel und Nebel. Aber das interessierte Akira im Moment wenig. Sie war im Gegensatz zu den Anderen schon im Morgengrauen aufgebrochen, um die Nebelwächterin zu besuchen. Die Schneewächterin war gerade dabei, die Blauhaarige zu beruhigen, als die anderen auftauchten. Sie sah nur kurz auf, bevor sie leise erklärte: „Sie steht total neben sich. Die Kämpfe haben sie entweder mitgenommen oder ihre Prüfung war so arg.“ Das Mädchen fuhr der Jüngeren sanft durch die Haare, die ihren Kopf auf den Beinen der Wächterin hatte. Es war eindeutig, dass die Gesellschaft sie ein wenig beruhigte. Schweigend lauschte Akira den Worten der Anderen, bis schließlich Kyoko das Wort ergriff: „Würdet ihr draußen warten? Manchmal können Mädchen besser Klarheit verschaffen.“ Die Jungen gaben sich schnell geschlagen und verließen den Raum. Akira strich Chrome immer noch über die Haare. „Geht’s etwas besser?“ „Hahi! Was hat sie denn überhaupt?“, fragte Haru besorgt. „Ich weiß! Wir haben Essen mit, dann geht es ihr sicher besser.“ Schnell breiteten Kyoko und Haru die Sachen aus und auch I-Pin half mit, aber Chrome reagierte nicht. Das Essen half nicht. „Vielleicht hatte Tsuna recht. Wir sollten sie womöglich hier lassen.“ Akira schüttelte den Kopf. „Chrome ist eine Wächterin und wir brauchen sie.“ Sie sah zu der Grünhaarigen und sagte stumm: „Irgendwas stimmt nicht. Chrome gibt nie auf!“ Yuni nickte verstehend und sah auf die Illusionistin. Auch in ihrem Blick lag Sorge. Als sich plötzlich eine Barriere bildete, sah Akira überrascht auf. „Ich sehe nach, was da los ist“, murmelte sie und stand vorsichtig auf. Chrome legte sie behutsam wieder auf die Couch. „Kümmert euch um sie.“ Dann legte die Wächterin die Hand an die Barriere. Roll kam aus der Tasche und ging zu deiner zwischenzeitlichen Besitzerin. Akira hob ihn auf und im nächsten Moment fror der Teil der Barriere ein und zerbrach, als das Mädchen dagegen schlug. „Ihr bleibt hier“, sagte sie noch und verschwand dann. Sofort befand sie sich in eine Illusion. Aber im Gegensatz zu den Anderen befand sie sich an einem Strand und ihr gegenüber stand der Nebelwächter der ersten Generation. „Daemon Spade“, sagte die Wächterin ruhig und setzte sich den Igel auf die Schulter. „Ich hab schon davon gelesen, dass du eine perfekte, grausame Mafiafamilie aus der Vongola machen willst. Versuchst du, das hiermit zu erreichen?“ Der Nebelwächter kicherte. „Du ähnelst Giulia vom Verhalten sehr.“ Akira sah ihn überrascht an. Das hatte sie jetzt nicht erwartet. Sie schüttelte den Kopf. „Ich hab mit ihr unterhalten. Sie ist eine viel großartigere Frau. Ich unterscheide mich sehr von ihr. Ich hab Alaudes Charakter mit Kyoyas verglichen. Ich liebe den Wolkenwächter, während sie den Himmel wählte.“ Das Mädchen lächelte sanft. „Das ist eine interessante Sicht. Aber es ist immer die Schneewächterin, die meine Pläne verhindert. Du bist der Faktor, der auch dieses Mal stört.“ „Das ist falsch“, meinte Akira lächelnd. „Ich bin nur die große Schwester. Wenn es um die Mafia geht, folge ich dem Boss, dem ich unterstehe. Dabei gibt es keine Unterschiede für mich, ob es grausam oder sanft ist.“ „Ich ziehe meine Aussage nicht zurück.“ Langsam ging Daemon auf das Mädchen zu. Akira wich nicht zurück. „Wenn die Schneewächterin auf den Boss einredet, hat es den meisten Erfolg.“ „Vereisung“, sagte Akira überrascht. „Das ist der entscheidende Faktor, nicht? Man kann einen der beiden Wege einfrieren und damit blockieren.“ „Wenn du es so ausdrücken willst.“ Daemon kicherte erneut. Auf seinem Gesicht war ein breites Grinsen. Akira lächelte und erwiderte freundlich den Blick des Wächters. „Aber es ist egal. Tsuna hat seine Wahl getroffen, er beschützt seine Freunde. Und diesem Willen ordne ich mich unter. Also wenn du was ändern willst, dann fang bei Tsuna an.“ Das Grinsen wich aus dem Gesicht des Nebelwächters, als hinter ihm Tsuna und Gokudera, Yamamoto und Ryohei mit Lambo erschienen. Alle fünf hatten die Illusionen gebrochen. „Ich sagte bereits, dass ich meinem Boss folge“, erklärte Akira lächelnd zu dem Nebelwächter. Die Illusion löste sich auf und der Boden war mitsamt der Stiefel des Wächters eingefroren. Daemon löste sich einfach in Flammen auf und bildete sich neu. Akira drehte sich zu Chrome um. Das Mädchen hatte aus eigener Kraft die Barriere zerstört. Kurz lächelte die Wächterin, dann überließ sie die Jungen das Feld und verließ das Gebäude. Draußen erschienen Giulia und auch Giotto vor ihr. „Du hast mir gezeigt, dass du rein wie der Schnee bist. Du hast auch bewiesen, dass Loyalität, Freundschaft und Liebe bei dir viel Gewicht haben. Ich erkenne dich als würdig für mein Nachfolge.“ Giulia lächelte ihre Nachfolgerin freundlich an. Das Mädchen lächelte. „Danke! Und ich freue mich, dass ich die erste Generation kennen lernen durfte. Es war ziemlich interessant, dass jeder Wächter aus der zehnten Generation dem aus der ersten ähnelte.“ Die Frau sah das Mädchen erstaunt an. „Das ist dir aufgefallen?“ Sie beugte sich zu der Jüngeren hinunter und flüsterte in ihr Ohr: „Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis. Alaude ist eigentlich mein größerer Bruder. Unsere Bindungen zu den jeweiligen Wächtern sind als genau umgekehrt.“ Akira lachte kurz auf. „Das ist Ironie, würde ich sagen.“ Dann sah sie kurz zu Primo. „Tsuna hat schon vor einer ganzen Weile bestanden, nicht wahr? Schon als er den Nachfolgertest für das Amt des Decimo absolvierte.“ „Er hat es nur noch nicht erkannt.“ Primo sah ruhig auf das Mädchen, dann verschwand er in den Flammen, genau wie seine Frau. Aber eine kleine weiße Flamme flog noch in die Vongolaschneebox. „Du hast es geschafft?“ Lal baute sich vor dem Mädchen auf. Sogar obwohl sie kleiner war. Die Wächterin ging in die Knie und lächelte. „Ich mag das Paar. Aber Alaude sieht fast schon besser aus als Hibari.“ Dann stand sie auf, sagte der Arcobaleno sie soll allen Grüße ausrichten und verschwand. „Kyoya, wir müssen los“, meinte Akira lächelnd und warf Hibari einen Apfel zu. Es war wirklich zu einer Tradition geworden. „Du hast die ganze Woche gefehlt. Dafür wirst du noch bestraft.“ „Mit Nachsitzen oder Küssen?“ Das Mädchen grinste amüsiert. Der Wolkenwächter lächelte für den Bruchteil einer Sekunde. „Überleg ich mir noch.“ Das Mädchen ging los. „Pass nur auf, dass Dino nichts herausfindet. Der zieht dich noch damit auf“, sagte die Wächterin seufzend. Manchmal war dieser Mafiaboss echt anstrengend. Der Rest des Weges verlief schweigend. Es war kaum jemand unterwegs, als sie zum Namimori Schrein gingen. Allerdings war das auch kein Wunder. Es war Wochenende und alle würden ausschlafen. Außer man war gerade auf dem Weg zu dem Ort, von dem aus man in die Zukunft reist. „Weißt du, was ich mich frage?“ Hibari sah kurz zu dem Mädchen. „Wieso hat dein Zukunfts-Ich von den Plänen meines Bruders gewusst? Ist doch etwas verwunderlich, denke ich. Immerhin hast du deinen Titel als Wolkenwächter immer noch abgelehnt.“ Der Schüler kniff die Augen leicht zusammen. Missfallen war in seinen Augen, obwohl es immer noch um ihn ging. „Und woher weißt du das?“ Akira lachte verlegen. „Na ja, ich hab ein Zimmer in der Basis, die du in zehn Jahren erbaut hattest. Und unterhalten mit dem älteren Kyoya hab ich mich auch. Ich hab sogar ein paar interessante Sachen herausgefunden.“ „Und die wären?“ Das Mädchen hielt inne. Sie standen gerade vor der Treppe, die zum Schrein führte. „Also... ich weiß, dass dein Zukunfts-Ich meine Schneebox hatte. Er wusste auch über die Flamme bescheid, was aber nicht so ungewöhnlich ist. Anscheinend bist du auch ziemlich reich geworden, ich weiß ja nicht, aus was für einer Familie du kommst, also kannst das Geld auch jetzt schon haben. Ahm... was war da noch? Also du magst Namimori immer noch sehr und auch den japanischen Baustil. Du bist auch viel stärker geworden.“ Ein paar Sekunden später fiel ihr noch was ein. Sie hatte gerade den Fuß auf die erste Stufe gesetzt. „Ich weiß auch, in welcher Beziehung wir in zehn Jahren stehen!“ Dann rannte sie die Treppe hoch, um der Frage zu entgehen, die sicher kommen würde. Die Frage, welche Beziehung das war. Als Akira oben ankam, wartete Hibari bereits dort. „Wie hast du das denn geschafft?“, fragte sie überrascht. Der Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern. Er würde nicht antworten, anders gesagt. Allerdings kein großes Wunder. Männer gaben ihre Geheimnisse nie bekannt. Nur ein paar Momente später waren sie wieder in Iries Labor. Das mit dem Abgrund daneben nicht gerade sehr einladend wirkte. „Wir sind dann mal weg. Richte den anderen liebe Grüße aus, ja?“, rief Akira lächelnd und wartete nicht einmal auf eine Antwort. Stattdessen dirigierte sie den Wolkenwächter langsam in Richtung Ausgang. „Und wohin gehen wir jetzt?“ Hibaris Stimme war so ruhig wie immer, aber ein genervter Unterton schwang trotzdem mit. Er mochte es eindeutig nicht, wenn ihn jemand herumführte. „Keine Ahnung. Ich will nur den Fragen aus dem Weg gehen, die sicher kommen werden. Immerhin bin ich gestern erst spät nachhause gekommen und heute ganz früh aufgestanden. Meine Mutter macht sich sicher schon Sorgen.“ Seufzend schloss das Mädchen und folgte dann dem Jungen. Aus dem sanften Druck gegen die Schultern, den sie genutzt hatte, um ihn aus dem Lebor zu bringen, ersetzte sie nun gegen Händchen halten. Ziemlich unpassend, wenn man ihre Begleitung bedachte. „Was ist eigentlich mit deiner Familie?“ „Darüber rede ich nicht.“ Mehr kam zu dem Thema nicht mehr. Hibari ging nur langsam durch die Stadt zur Schule. Hier war eindeutig mehr los, als nur ein paar Minuten zuvor und trotzdem zehn Jahre. Akira ging schweigend neben ihm her. Inzwischen wusste sie, wann sie reden sollte und wann nicht. Und das war nicht reden. „Wann denkst du, werden sie hier auftauchen? Irie hatte gesagt, ein paar Stunden. Und wir waren zehn Minuten laut Zeitrechnung weg.“ „Woher soll ich das wissen? Hauptsache die Gegner sind stark.“ Das Mädchen lächelte bei der Selbstsicherheit. „Du bist ganz schön von dir überzeugt. Du erinnerst irgendwie an Squalo. Immer auf den Stolz bedacht.“ Auf den bösen Blick hin, denn die Wächterin sich einfing, entschuldigte sie sich schnell. „Ihr seid also endlich zusammen?“ Dino lächelte bei der Frage. Es war so ein typisches Ich-habs-gewusst-Lächeln. War ja kein Wunder, er stammt aus der Zukunft. „Kein Kommentar zu Außenstehenden“, meinte Akira und grinste den Mafiaboss spöttisch an. Es war amüsant, den Blonden ein wenig zu reizen. „Da fällt mir ein, dass ich eigentlich auf Yuni aufpassen wollte. Ich muss los!“ Akira winkte noch kurz, als sie beim Schultor war und verschwand dann ums Eck. Die Anderen würden wahrscheinlich in der Basis warten, also machte sie sich auf den Weg dorthin. „Entschuldigt! Ich hab Kyoya noch ein Stück begleitet“, sagte Akira entschuldigend, als sie in den Kontrollraum trat. Dort waren bereits alle versammelt. „VOI! Wir mussten sogar Hilfe bei den Bastarden der Varia anfragen!“ Squalo war entweder genervt von seiner Aufgabe oder von der Verspätung des Mädchens. Akira klatschte freudig in die Hände. „Also kommt der Prinz? Das wäre super!“ „Hast du irgendein Schädeltraume? Niemand mag diesen Pseudoprinzen!“ Das Mädchen sah den Schwertkämpfer beleidigt an. „Ich find den Psycho halt lustig. Außerdem verpasst er dir manchmal eine. Dann haben unsere Ohren mal eine Pause.“ „VOI! Was fällt dir eigentlich ein?“ Squalo brachte mit seinem Geschrei die Glasscheiben zum Vibrieren. „Keine Ahnung. Du hast angefangen“, erwiderte die Wächterin ruhig und ließ sich auf einen Sessel fallen. Es war immer noch lustig, mit dem ehemaligen Regenwächter zu streiten. Bis auf die Ohrenschmerzen, die waren unangenehm. „Also Dino ist übrigens bei Hibari. Hilft euch diese Information irgendwie?“ Und dann begann die Planung. Oder eher wurde kurz geredet, dann bekamen alle Hunger. Kaum jemand hatte gefrühstückt und es war fast Mittag. Also auch nicht sehr beunruhigend. Bis der Alarm ausbrach. Akira sah gelassen zu, wie alle losrannten, nahm sich dann einen Apfel und folgte ihnen. Das war nicht sehr unerwartet. Die Grabwächter mussten früher oder später auftauchen. Kapitel 15: Der finale Kampf beginnt ------------------------------------ Während Squalo laut schrie, alle sollten verschwinden, trat Akira leise hinter den Träger des Sturmringes. Sie war erst nach den Anderen losgegangen, weshalb sie jett auch am anderen Ende des Ganges war. Innerhalb von Sekunden war der Rothaarige eingefroren und der unsichtbare Angriff der Sturmflammen war abgebrochen. „Mach ihn fertig, Squalo. Sonst wäre die Varia zu leise, wenn ich euch besuche“, meinte das Mädchen noch lächelnd, dann folgte sie den Anderen. Als sie vor dem Immobiliengeschäft hielten, sagte Akira: „Ich mach mich auf die Suche nach den Grabwächtern. Passt mir auf Yuni auf.“ Dann lief sie schon die Straße hinunter. Es waren kaum Menschen da. Wahrscheinlich blieben sie wegen der Explosionen, die aus der Vongola Basis kamen, zuhause. Einfach wegen der Sicherheit. Während die Wächterin durch die Stadt lief, machte sie sich dauernd Gedanken um die Himmelsarcobaleno. Sie musste an das Gespräch denken, dass sie in der Vergangenheit geführt hatten. Yuni würde sterben. „Verdammt“, murmelte Akira leise. Sie hatte sich unbewusst auf den Weg zum Wald gemacht. Dort löste sie die Mammonschicht um den Ring. Es wäre besser, die Gegner hierhin zu locken, als zuzulassen, dass die Stadt zerstört werden würde. „Das ist ja das komische Mädchen“, sagte plötzlich jemand. Die Wächterin sah in den Himmel. Dort schwebte das bauhaarige Mädchen. „Und du solltest mal über den Sinn von Kleidung nachdenken.“ Dann schoss sie. Eine riesige Schneeflamme kam aus der Pistole. Bluebell konnte nur knapp ausweichen. „Du warst doch die, die von einer unbekannten Flamme geredet hat. Byakuran wird sich freuen, wenn ich dich zu ihm bringe.“ „Entschuldige, aber ich kann nicht mitkommen. Dein Boss ist leider der Feind von meiner Familie.“ Der Kampf dauerte nur kurz. Bluebell musste sich nach einer Weile zurückziehen. Trotzdem wirkte sie Blauhaarige traurig darüber, ihrem Boss kein Geschenk mitbringen zu können. Seufzend betrachtete Akira die Umgebung. Durch das Element der Grabwächterin war alles nass geworden und durch die Schneeflammen war dann alles eingefroren. Die Lichtung und die Bäume in der Entfernung erinnerten nun an ein Winterwunderland „Und ich konnte nicht einmal Yuki benutzen“, sagte die Wächterin bedauernd und legte dann wieder die Mammonschicht um den Ring. Danach ging sie wieder in die Stadt. Ihr Ziel war das einfachste in dieser Situation. Sie wollte sehen, ob Hibari schon jemanden zum Kämpfen gefunden hatte. „Anscheinend hattet ihr auch schon einen Kampf.“ Das Mädchen trat gerade auf den Innenhof der Schule. Dino sah auf. „Kyoya hat ganz alleine den Träger des Sonnenringes besiegt. Aber du siehst ja auch nicht gerade sehr gut aus.“ Akira gluckste. „Ich hab die Blauhaarige getroffen. Die ist eindeutig in ihren Boss verknallt. Das war lustig anzusehen. Aber der Kampf war zu kurz, um ihre wahre Kraft einzuschätzen.“ „Aber sie sind stark.“ Hibari ging ins Gebäude zurück. Sein Ziel war eindeutig das Dach, sein Lieblingsplatz. „Ich geh dann mal nach Tsuna sehen. Bis dann.“ Das Mädchen winkte noch kurz und machte sich dann erneut auf den Weg. Sie wollte jetzt zu diesem Immobiliegeschäft, um zu sehen, ob es Yuni gut geht. Inzwischen war es schon später Nachmittag und die Sonne war am Untergehen, als Akira dort endlich ankam. Der Laden war total zerstört. Das Mädchen ließ ein überraschtes „Wow“ fallen. „Was habt ihr denn hier angestellt?“ „Wir wurden angegriffen. Wo warst du eigentlich?“ Gokudera starrte wütend zu dem Mädchen hoch. Wegen seiner Verletzung musste er, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, am Boden sitzen. Akira lächelte. „Ich hab mich mit der Blauhaarigen beschäftigt. Ein lustiges Mädchen.“ „Habt ihr Karten gespielt oder was?“ „Nein, wir waren damit beschäftigt, den Wald mit Weihnachtsdekoration zu verzieren.“ Das Mädchen ging zu Yuni, die bei Gamma saß. „Alles okay bei dir?“ Die Grünhaarige nickte. Sie schien ruhig zu ertragen, dass ihr Schutz den Wächtern schwer zu setzt. Aber in ihren Augen war ein Funken Schuldgefühl zu erkennen. „Das ist gut. Und nimm mal den Hut ab, es ist ja viel zu warm dafür.“ Akira lächelte und sah dann zu dem blonden Mafiosi. Gelassen sah sie ihn an und wartete auf irgendeine Reaktion, die aber nicht auftrat. Nach ein paar Sekunden sah das Mädchen wieder zu Yuni. „Es tut mir Leid, dass ich euch diese Aufgabe gegeben habe.“ „Tsuna hat sich selbst entschieden, dich zu beschützen. Und wir halten den Schwur, den unser Boss gab. Also mach dir keine Vorwürfe und vertrau uns.“ Die Ältere lächelte beruhigend, dann sah sie kurz zu den Anderen. „Wir sollten von hier weg.“ „Wir können nicht in der Stadt bleiben. Das würde Zivilisten gefährden.“ Reborns Stimme war ernst und das alles beunruhigte ihn ein wenig. Innerhalb von einem Tag waren die Grabwächter gekommen und hatten auch schon die Basis entdeckt. Squalo war besiegt und sie hatten auch ansonsten kaum eine Chance. Sie hatten einen Platz gefunden. Inzwischen saßen sie auf der Lichtung im Wald. Akira hatte sich ein wenig von den anderen entfernt. Sie wollte über den Tag nachdenken. Es war fast Mitternacht, als sie Schritte hörte. „Störe ich?“, fragte Yuni leise und setzte sich neben der Wächterin auf den Boden. Die Ältere schüttelte den Kopf. „Nein, gar nicht.“ Yuni nickte und sah in den Himmel. „Ich hab Tsuna und Onkel Reborn alles erzählt. Und ich muss noch sagen, dass ich in diesem Wald sterben werde. Ich habe ihnen auch gesagt, aus welchen Richtungen Kikyo, Zakuro und Bluebell augreifen. Sie haben sich bereits einen Schlachtplan ausgedacht.“ Die Wächterin schlang die Arme um die Knie und stützte dann ihr Kinn auf die Beine. „Ist das nicht sinnlos? Du sagtest, du wirst sterben. Sollten wir sie dann nicht einfach kommen lassen?“ „Ihr müsst Byakuran besiegen! Wenn ihr ihn besiegt, sterben auch alle von ihm aus den Parallelwelten. Und dann habt ihr auch eine friedlichere Zukunft.“ „Und dann du wirst in zehn Jahren leben?“ Akira sah fragend zu Yuni. Das war die Frage, die entscheiden würde, ob sie kämpft oder nicht. Yuni schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Aber ich werde nicht wegen Byakuran sterben.“ Akira lächelte. „In Ordnung.“ Dann stand sie auf und reichte der Grünhaarigen die Hand, die sie auch ergriff. Zusammen gingen sie wieder zum Lagerplatz zurück. Als der nächste Morgen anbrach, waren die Wächter bereits auf ihren Plätzen. Akira war bei Sonnenaufgang gegangen und hatte sich auf den Weg gemacht, um Hibari zu holen. Mit ihm würde sie die Reserve bilden. Inzwischen stand sie vor der Schule. „Kyoya?“, rief sie in Richtung des Daches. „Ich wollte dich für die Kämpfe holen. Die Grabwächter treffen in Kürze ein und wir brauchen deine Kraft!“ Die Antwort ließ auf sich warten. Akira wollte schon ins Gebäude treten, als ihr jemand die Augen zuhielt. „Und wieso soll ich mitkommen?“ „Wegen der Kämpfe?“, fragte sie lächelnd. „Und weil ich dich dann für deine Stärke loben darf?“ „Gehen wir.“ Nachdem Akira sich umgedreht hatte, war Hibari bereits dabei das Schulgelände zu verlassen. Lächelnd rannte sie ihm nach. „Welche Antwort findest du besser?“ „Beide sind interessant.“ Das Mädchen kicherte. „Das freut mich. Übrigens haben die Kämpfe schon angefangen“, sagte sie, diesmal ernster, und deutete auf die Staubwolken und Flammen, die gelegentlich auftauchten. Akira wurde langsamer. Sie bekam erst mit, dass Hibari vor ihr stand, als er ihr Gesicht mit am Kinn anhob. Sie hatte den Kopf hänge lassen. Auf den ruhigen Blick, in dem die Frage stand, murmelte sie: „Yuni sagte mir, dass sie noch heute stirbt. Ich will gewinnen, damit sie nicht in einer anderen Zukunft einen unnötigen Tod sterben muss. Kannst du diesen Wunsch respektieren und mir helfen?“ „Ich will nur starke Gegner treffen. Und du solltest nicht den Kopf hängen lassen.“ Mehr sagte der Wolkenwächter nicht und ging schon weiter. Die Wächterin sah ihm kurz nach und ging dann auch wieder los. Das war wahrscheinlich die Beste Aufmunterung, die sie je in ihrem Leben erfahren hatte. Und es hatte geholfen. Solange der schwarzhaarige Leiter des Disziplinarkomitees kämpfen konnte, konnte sie das auch. Oder wollte sie es auch. „Danke“, flüsterte sie leise und machte sich nun daran, zu ihm aufzuholen. Hibari war ihr größte Unterstützung, auch wenn er es nie zugeben würde. „Übrigens hab ich die Nachricht bekommen, dass die Varia sich um die Blauhaarige kümmern und auch bei dem Rothaarigen mithelfen. Willst du den Jungs helfen oder bei den Varia mitmischen?“ „Du meinst diese Typen, die meine Schule zerstört haben?“ Akira lachte verlegen und nickte. „Genau die.“ „Ich würde eher sie zu Tode schlagen, als den Gegner.“ „Dann gehen wir zu diesem Kikman oder wie der heißt“, sagte Akira lächelnd. „Also dorthin!“ Dann rannte sie los. An den Schritten konnte sie hören, dass Hibari ihr folgte, also brauchte sie sich darum keine Sorgen machen. Der Kampf war bereits voll im Gange. Ryohei schwebte in der Luft und wollte anscheinend ganz alleine gegen den Grabwächter antreten. Akira sah überrascht auf, als der Türkishaarige erwähnte, dass sie rauskommen könnten. „Wieso greifst du nicht in den Kampf ein?“ „Der Leiter des Boxklubs stört sogar die Sitzungen des Disziplinarkomitees, wenn jemand seinen Kampf gestört hat.“ „Eine ungewöhnliche Art, seinen Respekt zu zeigen.“ Das Mädchen schrie auf, als einer der Dinosaurier Hibaris Arm verschlang. „Kyoya, komm zurück! Bitte! Das ist es nicht wert!“ Die Wächterin wollte dem Jungen schon helfen, als die nächste Angriffswelle kam. Hibari stieß sie einfach fort, um sie zu beschützen. Es half nichts. Der nächste Dinosaurier erwischte Akira. Kapitel 16: Der Kampf ist zu Ende --------------------------------- „Mukuro, musste Kyoya wirklich so brutal sterben?“, fragte sie wütend und richtete die Pistole auf die dunkelblauen Haare. Dank ihm wurde die Illusion gerade aufgedeckt, also brauchte sie sich jetzt keine Sorgen mehr machen. „Der Meister wollte den Tod seines Feindes einfach so blutig wie möglich gestalten“, meinte Fran langsam und trocken. Sein Hut hatte drei Löcher, als Mukuro mit dem Trident reinstach. Akira lächelte. „Wenn du das nächste Mal so übertreibst, frier ich dich für zehn Jahre ein. In echtes Eis, verstanden? Und jetzt will ich diese Typen fertig machen.“ Sie lächelte fröhlich und lud die Pistole. Dann schoss sie auf die Grabwächter. Die Eisflammen erreichten Bluebell und Kikyo und froren diese teilweise ein. „Das ist also die Schneeflamme von diesem Abschaum“, stellte Xanxus fest. Sein Stimme klang wie immer wütend. Bel kicherte. „Schade, dass wir sie nicht in der Varia aufnehmen dürfen. Das wäre sicher nützlich.“ Die Wächterin lächelte die Beiden an. „Dann wäre entweder die Burg eingefroren oder ich wäre tot. Keine sehr positiven Aussichten.“ „Wolltest du sie nicht gerade noch fertig machen? Kufufu!“ „Wollte ich“, rief Akira fröhlich und nahm Roll in die Hände. Innerhalb von Sekunden waren die Wächter eingefroren. „Arbeit ist erledigt!“ Frau sah überrascht auf die Eisblöcke, die immer noch in der Luft schwebten. „Meister, dieses Mädchen ist unheimlich! Wäre sie ernst bei der Sache, könnte ich noch staunen.“ Mukuro kicherte. „Frauen sind nun einmal anders. Und die kleine Akira ist noch dazu ein Sonderfall. Vergleich sie einfach mit Schnee. Entweder sanft oder wie ein Blizzard.“ „Du bist mal wieder echt charmant, Mukuro“, murmelte Akira und trat den Illusionisten. „Also ist sie jetzt wie ein Blizzard, Meister?“ Der Froschhut erhielt schon wieder drei neue Löcher. Dieses groß angelegte Gespräch wurde unterbrochen, als eine geisterhafte Erscheinung auf der Lichtung erschien. Überrascht sahen die Mitglieder der Varia, die Wächter und die Leute Mukuros auf den Riesen. Bel griff als erster mit seinen Messern an, die aber einfach durch die Person hindurch gingen. Levi probierte eine Blitzattacke, aber auch die zeigte keinen Erfolg. Als Akira den Boden unter dem Fremden einfror, ging er einfach weiter. „Wer zur Hölle ist das?“ Gokudera hatte sich als Erster gefasst. „Ghost.“ Akira sah nur kurz zu dem Sturmwächter, dann konzentrierte sie sich wieder auf den Riesen. „Ich hab ein wenig nachgeforscht. Der Träger des Mareringes mit dem Attribut Donner heißt Ghost. Und dieser Mann trägt den Ring.“ Als sich um Ghost eine Kuppel aus Donnerflammen bildete, wurde Akira aufmerksamer. Das verhieß nichts gutes. Aus der Kuppel schossen Strahlen aus Donnerflammen und gleichzeitig wurden aus allen Ringen oder Boxtieren die Flammen gesaugt. Es war doppeltes Risiko. Das Eis um die drei anderen verbliebenen Grabwächter begann zu schmelzen, als die Schneeflammen aufgesaugt wurden. Bluebell wurde direkt von einem Strahl getroffen und Zakuro auch eine Weile später. Nur Kikyo hatte es geschafft, den Strahlen auszuweichen und sich aus dem Eis zu befreien. Alle waren schon erschöpft von dem Flammenverlust, als Tsuna am Himmel auftauchte. Akira konnte deutlich sehen, dass seine Hände zur Absorbierung der Flammen geschlossen waren. Besorgt sah die Wächterin zu, wie Ghost verschwand und anschließend Byakuran auftauchte. „Die Kraft dieser Flammen ist unglaublich.“ Überrascht sah Tsuna zu dem Boss der Millefiore hoch. „Die Kraft der Flammen?“ „Oh ja, Ghost hat mir die Flammen übergeben, bevor du sie bekommen konntest. Es ist ein tolles Gefühl.“ „Dieser Typ ist pervers“, murmelte Akira und deutete auf Byakuran. Sie konnte diesen Mann einfach nicht ausstehen. Der Weißhaarige sah zu der Wächterin. „Du besitzt eine noch seltenere Flamme als Tsunayoshi-kun. Das ist beeindruckend.“ Das Mädchen lachte. „Dafür ist sie schwerer zu kontrollieren. Ich hab Roll, um das auszugleichen. Du dagegen hast zu viele Flammentypen, als das du eine bestimmte zur Ergänzung nutzen könntest. Keine Spezialeffekte, Entschuldigung.“ „Wolltest du nicht eigentlich gegen mich kämpfen?“ Tsuna flog zwischen Akira und Byakuran. Obwohl er der Jüngere war, wollte er seine Schwester beschützen. Der Kampf war nur kurz, dafür viel zu einseitig. Der Boss der Millefiore war Tsuna um Längen voraus und hielt den Jungen nun am Boden fest. „Zeig mir deine Flamme, Tsunayohsi-kun“, meinte der Weißhaarige lächelnd. Der Vongolaboss war zu versessen darauf, seine Freunde zu beschützen, als dass er aufgegeben hätte. Die Himmelsflammen, die entstanden, bildeten allmählich eine Kuppel. Akira schaute überrascht zum Himmel. „Yuni?“, rief sie. Tatsächlich schwebte die Arcobaleno in ihrer eigenen Abschirmung aus Himmelsflammen. „Die Himmelskörper des 7³-Grundsatzes rufen sich“, sagte Reborn ernst. Er war eben mit Futa aufgetaucht. Das Mädchen schaute zu dem Baby. „Und da Tsunas und Byakurans Flammen harmonierten, riefen sie Yuni? Ist das überhaupt möglich?“ „Es sieht so aus.“ „Ich will das nicht sehen“, flüsterte die Wächterin plötzlich. Dieser Satz wich so sehr vom Thema ab, dass die Wächter sie verwirrt ansahen. „Ich weiß, wie das endet. Und ich will nicht sehen, wie es passiert.“ Ihr wurde erst ein paar Sekunden, nachdem Hibari gehandelt hatte, klar, dass der Wolkenwächter sie umgedreht hatte und festhielt. Der Schwarzhaarige hielt das Mädchen in den Armen, um ihr den Wunsch zu erfüllen. Akira krallte die Finger in Hibaris Hemd und legte die Stirn an seine Schulter. „Yuni wird in ein paar Minuten tot sein. Das weiß ich“, flüsterte sie leise. Hibari antwortete nicht, sondern hielt sie einfach weiter fest. Dass sowohl die Varia als auch die Vongola so wie Mukuro und seine Leute ziemlich überrascht waren, konnte man deutlich an ihren Gesichtern sehen. Allerdings auch kein Wunder, immerhin war das der Wolkenwächter. Während der Kampf in der Abgrenzung weiterging, klammerte sich Akira weiter an Hibari. Sobald irgendwelche Geräusche laut genug waren, um durch den Schild aus Himmelsflammen zu dringen, zuckte das Mädchen leicht zusammen. Innerlich wartete sie nur darauf, dass dieser Albtraum vorbei sein würde und Tsuna endlich seinen Gegner besiegt hatte, damit die Zukunft eine andere werden würde. Erst als die erste Generation erneut auftauchte, hob Akira den Blick. Aus ihrem Ring erschien Giulia, die sanft lächelte. „Wie langweilig.“ Alaude hatte wirklich wenig Interesse an den Tätigkeiten der Vongola. Nur seinen Nachfolger aus der zehnten Generation musterte er kurz. Immerhin hatte der ein Mädchen im Arm. Giulia seufzte. „Jetzt hör schon auf. Außerdem wird Giotto nur seinen Willen bekommen.“ Akira kicherte leise. Das war so überraschend, dass es schon wieder lustig war. Als die Ringe das Aussehen veränderten, sah sie nur kurz auf das Schmuckstück. Der Ring hatte sich wirklich verändert. Ein kristallklarer Stein war in Metall eingefasst und eine kleine Schneeflocke eingeprägt. Die erste Generation war ebenso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Akira löste sich etwas von Hibari und sah zu der Barriere aus Himmelsflammen. Der Kampf ging fast sofort weiter und Tsuna hatte nun deutlich die Oberhand. Als ihr Blick auf Yuni fiel, musste sie an das Versprechen denken, dass sie gegeben hatte. Der Schnuller sollte zur Familie des Mädchens zurück kehren. „Yuni! Du hast gesagt, dass es deine Pflicht ist, die Arcobaleno wieder zu beleben! Gib jetzt verdammt noch mal nicht auf! Diese Zukunft wird dich nie erreichen, wenn du das jetzt schaffst!“, schrie Akira. Die Arcobaleno, deren Flammen eben noch zurück gegangen waren, sah zu der Wächterin und richtete sich wieder auf. „Es tut mir Leid“, flüsterte sie leise und setzte ihren Willen fort. Noch während der Kampf nun Yuni als Ziel hatte, verursachten Basil und die Vongolaboxtiere einen Riss in die Barriere. „Das reicht“, sagte Gamma. Er war nun bei Yuni und redete mit ihr. Im letzten Moment vor ihrem Tod, lächelte Yuni strahlender als je zuvor, obwohl ihr die Tränen in den Augen standen. Akira riss die Augen auf. Dass ihr die Tränen kamen, fiel ihr erst ein paar Augenblicke später auf. Hibari war es, der sie umdrehte, um ihr die zurückgebliebene Kleidung der Himmelsarcobaleno nicht weiter vor den Augen zu halten. Sanft wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht und sagte kein Wort, während der Schneewächterin nur immer schneller die Tränen kamen. Tsuna war es, der alles mit seinem X-Burner zu Ende brachte. Der grund war der einfachste überhaupt. Byakuran hatte ihm die Schuld an Yunis Tod gegeben und der Junge gab sie diesem Mafiosi. „Sagtest du nicht selbst, dass sie dieses Schicksal nie erleben muss, wenn Byakuran besiegt ist?“ Die Wächterin sah überrascht zu Reborn. Der Arcobaleno stand vor ihr. „Ich sagte es, aber ich wollte nie ihren Tod sehen“, flüsterte das Mädchen leise und krallte die Finger in den Saum ihres Shirts. Immer noch kamen ihr die Tränen, obwohl sie das Gefühl hatte, sie hätte schon gar keine mehr übrig. „Reiß dich zusammen. Wenn wir wieder in unserer Zeit sind, kannst du einfach anrufen und fragen, wie es Yuni geht. Ist das so schwer?“ „Nein.“ Akira schüttelte kurz den Kopf und wischte sich dann die Tränen weg. Inzwischen hatte sie aufgehört zu weinen. Dann ging sie zu den beiden Mitgliedern der Giglio Nero Familie. „Yuni wollte, dass ihr Schnuller zu ihrer Familie zurück kehrt. Ich bitte euch für sie, nehmt ihn mit nach Italien und baut eure Familie wieder auf. Und nehmt auch eure Mare Ringe mit. Sie gehören euch, ob ihr sie nutzt oder nicht.“ Die Wächterin hielt Nozaru und Tazaru den Schnuller wie auch die sieben Ringe hin, die im Laufe der Kämpfe an die Vongola gegangen waren. Nachdem alle acht Stücke wieder zur ursprünglichen Familie zurück gekehrt waren, wandte Akira sich ab und ging zu ihrer Familie zurück. Tsuna und die anderen hatten inzwischen eine Standpauke der Arcobaleno über sich ergehen lassen müssen. „Skull, komm her!“, rief Akira. Der Arcobaleno folgte sofort und das Mädchen nahm ihm den Helm ab. Dann wuschelte sie ihm durch die Haare. „Du bist immer noch total niedlich.“ Sie Wächterin lächelte und die Trauer von eben war schon wieder vergessen. „He-hey! Du kannst so was doch nicht ein-“ Als Skull sah, wie Hibari die Tonfas hob, verstummte er schnell. Ihm war klar, dass es Ärger mit dem Wolkenwächter geben würde, wenn er sich jetzt widersetzen würde. Nach einer Weile setzte Akira ihm vorischtig den Helm wieder auf und stand auf. Es waren nur ein paar Stunden vergangen, bis alles geregelt waren und die Wächter sich vor der Zeitmaschine versammelt hatten. Akira kraulte Yuki hinter den Ohren und sah sie traurig an. „Wir sehen und wieder, Kleine. In der Vergangenheit entwickelt Verde gerade Boxen und dann bekomm ich dich wieder.“ Auch von Roll verabschiedete die Wächterin sich und streichelte ihn zum Abschied kurz zwischen den Augen. „Wie soll ich ohne dich jetzt meine Flammen meistern?“ Hibari schnaubte kurz und stand auf. Auch er hatte sich von seinem Boxtier verabschiedet. Während Irie noch alles kurz erklärte, griff Akira nach Hibaris Hand. „Von jetzt an musst du in meiner Nähe bleiben, denke ich. Sonst frier ich aus Versehen noch die ganze Stadt ein.“ Dann lächelte sie den Wolkenwächter kurz an. Es waren nur ein paar Stunden vergangen, bis alles geregelt waren und die Wächter sich vor der Zeitmaschine versammelt hatten. Akira kraulte Yuki hinter den Ohren und sah sie traurig an. „Wir sehen und wieder, Kleine. In der Vergangenheit entwickelt Verde gerade Boxen und dann bekomm ich dich wieder.“ Auch von Roll verabschiedete die Wächterin sich und streichelte ihn zum Abschied kurz zwischen den Augen. „Wie soll ich ohne dich jetzt meine Flammen meistern?“ Hibari schnaubte kurz und stand auf. Auch er hatte sich von seinem Boxtier verabschiedet. Während Irie noch alles kurz erklärte, griff Akira nach Hibaris Hand. „Von jetzt an musst du in meiner Nähe bleiben, denke ich. Sonst frier ich aus Versehen noch die ganze Stadt ein.“ Dann lächelte sie den Wolkenwächter kurz an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)