Let's Play ! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Hoffnung ------------------- Als Rin den reglosen Körper vor sich sah, konnte er seinen Augen erst gar nicht trauen. Das musste ein Scherz sein. Ein verdammt bescheuerter Witz! Aber als Rin versuchte Akira zu wecken, merkte er, dass er dies nie wieder tun würde. In dem blonden Jungen stiegen Tränen auf. Tränen der Trauer. Wieso er? Wieso nicht Rin? Wieso verdammt nochmal Akira?! Rin konnte einige Sekunden nicht reagieren. Seine Hand ruhte auf der schwachen Brust des anderen. Doch etwas fühlte er durch dessen Körper. War das sein Herzschlag oder irrte sich Rin da? Nein, es musste sein Herz sein. Es klopfte immer noch. Es schlug leise vor Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Überleben. Rin musste etwas tun. Aber was? Seine Schweinemarken waren aufgebraucht. Er hatte keine mehr. Langsam schweifte sein Blick zu Akira's totem Freund. Er war ein Killer. Er wollte allen zeigen, dass er der King ist. Keisuke hatte diese Marken. Die Marken, die Akira das Leben retten könnten. Sofort stand der Blonde auf, begutachtete die Leiche des anderen und taste vorsichtig dessen Körper ab. Als er dann in seiner Tasche die gewünschten Marken fand, kam in ihm ein kleiner Samen Hoffnung auf. Rin konnte Akira retten. Zwar nicht mit seinen eigenen Marken, aber er konnte es. Als er jedoch losgehen wollte, kam ihm Ossan in die Quere. „Was ist los Rin? Du siehst ziemlich blass aus.“ sagte Ossan mit ruhiger Stimme, bemerkte aber die anderen Beiden nicht. „Ossan, ich hab keine Zeit. Ich … ich muss Marken eintauschen gehen.“ sagte Rin kleinlaut und wollte auch schon an ihm vorbei. Aber der andere hielt ihn bloß fest, als er merkte, dass Akira und Keisuke leblos auf dem Boden lagen. „Was ist passiert?“ fragte Ossan ziemlich geschockt. Doch Rin riss seinen Arm los. „Ich hab jetzt keine Zeit. Ich brauch Medikamente für Akira. Er lebt noch.“ sagte Rin leise und senkte wieder seinen Blick. Ossan schüttelte den Kopf: „Gib mir die Marken. Ich hol die Medikamente. Versuch es mit Mund-zu-Mund-Beatmung und gib ihm etwas zu trinken, wenn er möglicherweise wach wird.“ Dies waren Ossans einzige Worte, bis er sich die Schweinemarken nahm und ziemlich schnell verschwand. Rin stand noch wenige Sekunden schweigend da. Aber er musste sich zusammen reißen. Es ging hier um Akiras Überleben und das wollte Rin mehr als alles andere auf dieser Welt. Sofort stürzte er auf Akira zu, öffnete seinen Mund ein Stück, beugte sich runter zu seinen Lippen und beatmete ihn nun durch Mund-zu-Mund. Seine Lippen fühlten sich so unglaublich toll an. Sie waren zwar kalt, aber dennoch sehr weich. Als er merkte, dass Akira ziemlich zusammen zuckte, ließ Rin gleich von ihm ab. Akira hustete und hustete. Dass das wirklich funktionierte freute Rin sehr. Er hatte ihm wieder Leben eingeflößt. Sanft strich Rin über seine Stirn, strich seine Haare zur Seite. Erst jetzt bemerkte er, dass Akira was trinken sollte. Schnell griff er sich eine Flasche, hob Akiras Kopf an und ließ etwas Wasser in seinen Mund fließen. Akira leckte gierig das Wasser von seinen Lippen. Er sah so geschwächt aus. So völlig klein und schwach. Er wirkte wie ein Kind, dass man beschützen musste. „Akira... alles wird gut. Ossan holt Medikamente. Es wird dir bald besser gehen. Dann hauen wir von hier ab, ja? Alles wird wieder besser. Das verspreche ich dir.“ hauchte Rin sanft und streichelte den anderen sanft weiter. Akira aber bekam kaum was mit. Die Worte des anderen, kamen bei ihm als ein Rauschen eher an. Langsam hob er seine Hand. Sie zitterte wirklich sehr. Schnell ergriff Rin dessen Hand und hielt diese fest an seine Brust. Selbst jetzt merkte er die Kälte, die Akiras Knochen durchflossen. Ihm musste es wirklich miserabel gehen. Und das alles bloß wegen Keisuke! In diesem Moment hasste er seinen toten besten Freund mehr denn je. Er war dafür verantwortlich. Er hatte ihn fast in den Tod getrieben. Oder war dies immer noch der Fall? Rin konnte es schlecht einschätzen. Akira sah so krank aus. Er war blass, kraftlos und ziemlich schwach. Bis er wieder auf dem Berg ist, dauerte es sicherlich noch einige Tage. Aber wenigstens hatte Ossan die Beiden gefunden. Nun konnte er bei ihm bleiben und doch würden sich einige um ihn kümmern. Die Hoffnung in Rin stieg. Er wusste, dass Akira wieder leben würde. Er würde es schaffen. Natürlich. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Erst als Rin die leise Stimme des anderen vernahm, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Wasser... Wasser...“ murmelte die krächzende Stimme des Grauhaarigen. Rin nickte gleich, griff sich die Flasche und ließ wieder etwas in seinen Mund fließen. Er war ziemlich glücklich, als er das Schlucken des Wassers aus Akiras Kehle vernahm. Es machte ihn glücklich. Mehr als alles andere... Es verging eine Weile. Akira, der schon die zweite Flasche ausgetrunken hatte, war noch immer ziemlich angeschlagen, konnte nicht einmal seine Augen öffnen. Doch endlich kam Ossan. Erleichtert sah Rin zu ihm und lächelte bloß schwach. „Endlich... Was hast du bekommen, Ossan?“ fragte Rin auch schon und schaute auf die Medikamente, die Ossan bei sich trug. „Einmal was gegen Herzversagen und das andere Zeug eben. Also genau das Richtige.“ Nun war es Ossan, der Akira gesund pflegte. Und wirklich, es brachte etwas. Akiras Herzschlag wurde etwas deutlicher und normalisierte sich auch langsam, doch würde es eben noch eine Weile dauern, bis es dem Grauhaarigen wieder richtig gut ging. Es vergingen einige Tage. Rin kämpfte in dieser Zeit gegen einige Anfänger, damit er auch genügend Marken hatte, um sich wieder um Akira zu kümmern. Dieser kippte nämlich eine Flasche nach der anderen runter. Aber man konnte es ihm nicht verübeln. Er hatte eben Durst und war eben auch für ein paar Tage geschwächt. Als der Blonde wieder zurück zu ihrem neuen Versteck, das sie vor zwei Tagen gefunden haben, kam, saß Akira gegen die Wand gelehnt und schaute zu ihm auf. „Akira. Wie geht es dir?“ fragte Rin mit einem Lächeln auf den Lippen. Erst schwieg der Grauhaarige, schaute bloß den anderen an, doch dann erwiderte er doch ein kleines Lächeln. „Danke. Mir geht es schon viel besser. Ich muss dir und Ossan danken. Ohne euch würde ich wahrscheinlich schon tot sein.“ sagte Akira mit ruhiger Stimme. „Ach iwo, mach dir keinen Kopf. Ich bin bloß froh, dass es dir wieder besser geht. Wo ist eigentlich Ossan?“ fragte Rin dann auch schon. „Er hatte noch was zu erledigen.“ erwiderte Akira bloß und schloss seine Augen. Langsam ging Rin auf Akira zu, setzte sich neben ihn und musste leise seufzen. Akira öffnete seine Augen wieder und blickte zu dem Blonden. Ohne zu fragen, was mit ihm war, legte er einen Arm um seine Schultern, zog ihn an sich ran und drückte ihn sanft an sich. „Ich bin dir wirklich dankbar, Rin.“ sagte Akira mit sanfter Stimme, hob das Kinn des anderen an und beugte sich zu ihm vor. Nun, wohl eher zu seinen Lippen. Mit einem Mal wurde Rin knallrot. Konnte es sein? Konnte es sein, dass Akira ihn versuchte zu küssen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)