Das Leben in Pueblo! von Jake_Muller ================================================================================ Kapitel 2: Audienz bei Osmund Saddler ------------------------------------- Krauser brachte Prisca zu Osmund Saddler. Dieser saß auf seinem Thron und blickte Prisca an, als hätte sie ein Verbrechen begangen. Krauser packte sie am Arm und zerrte sie in Richtung des Throns. „Na los, wird’s bald.“ Rief Krauser und zwang Prisca sich hinzuknien. Sie knurrte nur kurz und senkte das Haupt. „Du wolltest mich sprechen, Vater?“ Saddler blickte kurz auf, schaute böse drein und dann blieb Prisca fast das Herz stehen. Sie hatten Verdugo in Ketten gelegt. Priscas ganzer Körper zitterte. Sie wollte etwas sagen, doch es kam nichts. „Du warst schon wieder mit ihm zusammen, richtig?“ Fragte Saddler und zeigte mit einer Handbewegung auf Verdugo, der sich zu wehren versuchte. Prisca nickte stumm und senkte erneut ihr Haupt. Ramon Salazar stand neben Saddlers Thron und blickte noch saurer drein, als Saddler. Eigentlich war es den beiden nicht gestattet sich zu sehen. Vor allem Verdugo sollte sich nicht bei ihr aufhalten. Prisca wusste immer noch nicht was sie sagen sollte. Wenn sie irgendetwas sagen sollte, was Sie und Ihn in Gefahr brachte, würde Salazar nicht lange fackeln und Verdugo wäre sicherlich Geschichte. Doch das wollte sie nicht. Sie nickte nur. Mehr brachte sie nicht zustande. „Sollen wir es tun?“ Fragte Salazar Saddler. Doch Saddlers Blick blieb an Prisca haften. „Bringt sie fort. Ihre Strafe wird bald folgen. Verdugo wird weggesperrt, bis er weiß, wo sein Platz ist und wem er zu gehorchen hat.“ Prisca musste hart schlucken. Wenn sie es wirklich taten, war es allein ihre Schuld, denn Verdugo und sie führten diese Beziehung ja eigentlich heimlich, doch irgendwie bekamen ihr Vater und Salazar es immer heraus. „Darf ich gehen? Oder wollt ihr noch etwas von mir, Meister?“ Fragte Prisca und erntete verwunderte Blicke seitens Vergugo, Ramon und ihres Vaters. Doch Saddler winkte ab und Prisca verließ mit Krauser als Nachhut die Kirche. Als sie draußen stand und ihr Blick über das Dorf schweifte, musste sie sich ziemlich zusammenreißen nicht zu weinen. Krauser trat an ihre Seite und starrte sie an, bis sie erschrocken zusammenzuckte. „Dein Vater, will nur, dass dir nichts passiert.“ Meinte er und ging seinen Weg. Prisca fiel aus allen Wolken. Er wollte, dass ihr nichts passierte? Sie verstand sich prima mit Verdugo und er würde ihr auch kein Leid zufügen. Doch das konnte sie ihrem Vater schlecht sagen, wenn immerzu Krauser oder Salazar in seiner Nähe waren. Seufzend ging sie zurück zu der Hütte, in der sie alleine wohnte, öffnete die Tür und schloss sie sogleich wieder. „Wieso tut es nur so weh?“ Fragte sie sich und seufzte erneut. Sie zog schnell ihre Schuhe aus, ging in die Küche und machte sich einen Kaffee, denn immer wenn sie Kummer hatte, trank sie Kaffee. „Wenn ich ihm doch bloß helfen könnte, dann wäre sicher alles okay.“ Ihr Blick wurde verschleiert und dann weinte sie. Ihre Tränen schienen nicht zu versiegen, doch es fühlte sich irgendwie gut an, mal zu weinen, anstatt es immer zu verstecken, denn eines wusste sie: Verdugo war ihr wichtiger, als ihr eigenes Leben und egal was noch passieren würde, sie würde ihn versuchen zu retten, auch wenn sie dafür die schlimmste Strafe der Welt bekommen würde. „Wenn sie ihm etwas antun, bekommen sie es mit mir zu tun.“ Meinte sie, war sich jedoch nicht ganz sicher, ob sie tapfer genug war um ihn zu retten. Aber noch mehr Angst hatte sie vor Bitores Mendez, dem Oberhaupt der Dorfbewohner. „Ich werde es schaffen.“ Sagte sie zu sich selbst und seufzte. Doch wie wollte sie ihn befreien? Wo sie ihn gefangen hielten, wusste sie nicht. Doch eigentlich müsste das ja leicht heraus zu bekommen sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)