Das Leben in Pueblo! von Jake_Muller ================================================================================ Kapitel 3: Die Strafe --------------------- Prisca konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Sie musste unentwegt an Verdugo denken und auch daran, dass er jetzt wahrscheinlich die schlimmsten Quallen durchleiden musste. Und das alles nur wegen ihr und auch weil er die Beziehung zwischen ihnen beiden retten wollte. Seufzend stand sie auf und machte sich fertig. Als sie wenige Minuten später angezogen war, wurde sie aus ihren Träumereien gerissen. Es wurde die Haustür aufgerissen und auf einmal standen über fünf Ganados in der Küche. Prisca war ziemlich erschrocken, zeigte es aber nicht. „Was wollt ihr hier?“ Knurrte sie und die Ganados zogen ihre Waffen. Prisca wich den Attacken der ersten zwei Ganados gekonnt aus, doch dann wurde sie überwältigt. Die restlichen Ganados fesselten sie und brachten sie nach draußen. „Wir bringen dich zu Bitores. Befehl von Salazar.“ Prisca musste schlucken. Wieso brachten sie sie bloß zu ihm? War das die Strafe dafür, weil sie heimlich mit Verdugo zusammen war? Später kamen sie zur Hütte in der Bitores wohnte. Der große Mann stand mit verschränkten Armen vor der Hütte und schien auf sie zu warten. „Danke, ihr könnt gehen.“ Sagte er zu den Ganados, diese verneigten sich und gingen. „Deine Strafe wird sein, dass ich dich in die Kerker bringe. Aber wehe du schreist.“ Der Hüne packte Prisca am Arm und zog sie auf die Beine. Diese verzog das Gesicht vor Schmerz, schrie aber nicht. „Komm.“ Bitores und sie gingen zur Kirche und in den Kerker. Dort angekommen, musste Prisca sich zusammenreißen nicht laut zu schreien, denn ihre Augen blieben in einer Zelle haften. „Verdugo...“ Flüsterte sie leise. Verdugo sah aus, als hätte man ihn ausgepeitscht oder schlimmeres. Bitores packte sie, schloss eine Zelle auf und schubste sie hinein. „Du wirst erstmal hier bleiben. Das wird dich sicher zum Nachdenken bringen.“ Meinte er und verschwand. Als Bitores nicht mehr in Sicht war, rutschte Prisca auf dem Boden in Richtung der Zelle in der Verdugo gefangen war, doch sie konnte nichts sagen, denn in ihrem Hals hatte sich ein überdimensional großes Kloß gebildet, der ihr das Reden schwer machte. Sie zog die Nase hoch und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, doch irgendwie wollte es nicht klappen, denn sie konnte nicht mit ansehen, was ihr Vater und Salazar Verdugo angetan hatten. „Verdugo?“ Endlich hatte sie ihre Stimme wieder gefunden. Verdugo hob den Kopf und blickte in ihre Augen. Die Augen Verdugos strahlten eine ziemliche Leere aus. „Ich wollte das nicht.“ Meinte Prisca und versuchte erneut mit ihm zu reden. Doch irgendwie konnte Verdugo nicht sprechen. Priscas Sorge, dass sie ihm verboten hatten mit ihr zu reden, war wahrscheinlich unnötig. Doch irgendwie wollte sie nicht ganz glauben, dass er deshalb nicht reden wollte. Sie starrte ihn immer noch an, doch dann geschah es. „Ich bin Schuld.“ Meinte er leise und sie musste hart schlucken. Prisca schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin Schuld. Ich hätte dich damit nicht belasten sollen, denn eigentlich solltest du ja keine Liebe empfinden.“ Beide verstummten. Prisca zitterte, denn in diesem Kerker war es ziemlich kalt. Doch da sie keine Jacke an hatte, konnte sie es jetzt auch nicht mehr ändern. Und das war ihr auch egal. „Wir sollten uns nicht mehr sehen.“ Meinte Verdugo und Prisca wusste zuerst nicht, was sie dazu sagen sollte, denn es traf sie hart, wie als wenn jemand mit Steinen nach ihr warf. „Das heißt du machst Schluss?“ Ihre Stimme wurde weinerlich und als Verdugo daraufhin nickte, blieb Prisca stumm und verzog sich in die andere Ecke ihrer Zelle. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie weinte leise. „Ich hasse euch alle.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)