Red Eyes von abgemeldet (Der Moment, welcher alles veränderte) ================================================================================ Kapitel 2: Verdacht ------------------- „Ich stelle dir die Frage noch ein letztes mal. Was ist auf der Mission passiert ?“ Eine Wutader pochte an der Stirn der Godaime. Wie lange verweilte sie nun schon in diesem stickigen Krankenzimmer und befragte die Kunoichi, welche zwar wieder bei Bewusstsein war, sich aber dennoch weigerte, auch nur ein Wort über das Geschehene preiszugeben. Sie war nicht gerade ein sehr geduldiger Mensch. Dennoch hatte sie keine andere Wahl, als die Chunin mit diesen Fragen in die Enge zu treiben. Schließlich ging es hier um weit mehr als nur um eine Mission. Der unbekannte Angreifer könnte eine neue Bedrohung für das Dorf werden. Als Hokage der 5. Generation war es ihre Pflicht, dieses zu beschützen. Die Weißhaarige schien in einer Traumwelt gefangen zu sein. Ihre lila-braun-schimmernden Augen fixierten einen Punkt auf der weißen Wand. Was war bloß mit ihr passiert, dass sie so verängstigt wirkte ? „Also so kommen wir nicht weiter. Vielleicht wäre es besser, wenn du mit einem anderen darüber sprichst. Was sagst du dazu ?“ Die Kunoichi zeigte keinerlei Reaktion, was die Blonde als ein ´Ja´ interpretierte. Sie kehrte der Weißhaarigen den Rücken zu und schloss die braune Schiebetür hinter sich. Eine Weile blieb sie an der Tür angelehnt, bevor sie sich abstieß und einen Raum direkt ansteuerte. Elegant schlüpfte sie durch die Tür und lenkte die Aufmerksamkeit einer Frau auf sich, die ihr ein kleines Lächeln entgegenbrachte. Ein Klopfen ließ die Kunoichi hochfahren, sodass sie noch leicht benommen ihren Blick der Tür zuwandte. Diese wurde aufgeschoben und gleich wieder geschlossen. Der Besucher verriegelte die Tür und trat näher an das Bett, auf dem die Weißhaarige bis eben noch lag. Doch diese sprang auf, als sie erkannte, wer eben ihr Zimmer betreten hatte und drückte sich an die gegenüberliegende Wand. Ihr Körper bebte und einzelne Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, die langsam ihr Gesicht hinunter liefen. Ein Schwindelgefühl fuhr durch ihren Körper und ließ sie kaum merklich zusammenzucken. Die Verletzungen hatten ihren Körper zugesetzt und die Nebenwirkungen bekam sie nun zu spüren. Der Mann setzte sich auf das Bett und sah sie belustigt an. Ja, ihm machte es sichtlich Freude, andere leiden zu sehen. Für ihn war es ein überwältigendes Gefühl, die Angst in den Augen seiner Opfer zu sehen und ihre Furcht einzuatmen, war der größte Genuss, der ihm diesen Spaß nur umso mehr versüßte. „Wie ha-hast du mich gefunden ?“ Fragte sie gerade heraus und versuchte, ihren bebenden Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Ein leises Kichern verließ seine Kehle, bevor er sich vom Bett erhob und auf sie zu schritt. Sie griff blitzschnell nach einem Kunai, welches sie immer an ihren Oberschenkel befestigte und hielt es dem ungebetenen Besucher an den Hals. In ihren zuvor ängstlichen Augen konnte man nun die Wut erkennen, wobei auch Mordlust in ihnen zu sehen war. Ja, sie verabscheute diesen Kerl und zeigte auch gerne diesem ihre Abneigung. „Fass mich nicht an du Bastard!“ Dabei ritzte sie ihm eine kleine Kerbe in den Hals, wobei ein Blutrinnsal aus der Wunde trat. Ihm schien es nicht viel auszumachen, da er schon weit schlimmere Verletzungen einstecken musste. Mit einer Handbewegung schaffte er es, sie zu überwältigen und an die Wand zu pressen. Das Kunai entwendete er ihr und ließ es über ihre bleiche Haut wandern. Viele meinten, er sei ein grausamer Sadist, was sich in dieser Situation mal wieder zeigte. „Ich bin nur hier, um dich zu warnen. Orochimaru-sama war nicht gerade sehr erfreut zu hören, dass sein ´Spielzeug´ nun von einem Akatsuki befleckt wurde. Wenn du es wagen solltest, Orochimaru-sama zu hintergehen oder irgendwelche Informationen weitergibst, dann wirst du mich kennen lernen.“ Er ließ sie abrupt los und öffnete das Fenster, aus welchem die kühle Nachtluft in das Zimmer eindrang. Anschließend richtete er sein Konoha Stirnband und grinste sie hinterhältig an. „Komm gar nicht auf den Gedanken zu verraten, dass ich diesen Körper für eine Weile übernommen habe. Auch wenn mich das Aussehen dieses Typen im grünen Anzug sichtlich anwidert, ist sein Charakter die perfekte Tarnung für mich.“ Mit seinem rechten Fuß stützte er sich am Fenstersims ab und sprang ins Freie. Wir werden uns bald wieder sehen, Prinzessin*[1]. Ihre Augen schlossen sich gequält, bevor sie an der Wand zu Boden rutschte. Einzelne Tränen liefen aus ihren Augen und tropften auf die Kacheln. Sie wollte hier in Konoha ein neues Leben anfangen und nicht von Orochimaru´s Leuten verfolgt werden. Diese schienen sich wie Kletten an sie zu heften. Ausgerechnet Kabuto hatte sich Maito Guy als Gefäß ausgesucht und verfolgte sie nun auf Schritt und Tritt. Ohne mein Kekkei Genkai*[2] hätte ich ihn nicht erkennen können. Dieser Arsch hat das Chakra von Sensei Guy komplett übernommen, sodass noch nicht einmal Kakashi einen Unterschied bemerken würde. Genauso wie Orochimaru ist und bleibt er eine Schlange, die sich ihre Beute aus dem Kaninchenbau schnappt. „Was kann ich für sie tun, Tsunade-sama ?“ Die Rosahaarige Kunoichi lächelte ihre Shishou*[3] erwartungsvoll an. Schon viel zu lange musste sie im Krankenhaus aushelfen. Vielleicht war dies ihre Chance auf eine anspruchsvollere Aufgabe. „Da ich zur Zeit viel zu tun habe, wirst du die persönliche Iryonin von Sayuri Yuki werden. Sie liegt im Zimmer 364 und scheint ein seelisches Trauma erlitten zu haben. Kümmere dich um sie und pass auf, dass sie keine Dummheiten anstellt.“ Mit diesen Worten ließ die Blonde die verdatterte Genin stehen und begab sich wieder in ihr Büro. Sie konnte es einfach nicht fassen. Wieso musste ausgerechnet SIE auf dieses Miststück aufpassen ? Sasuke ist erst vor wenigen Tagen aus Konoha geflohen und sie konnte mit dem Verlust nicht umgehen. Jetzt wurde auch noch von ihr verlangt, auf dieses Weib aufzupassen. Schon seit längeren hegte sie einen Groll gegen die Kunoichi, da sie diese öfters zusammen mit dem ehemaligen Konoha Nin angetroffen hat. Sakura war sich hundertprozentig sicher, dass diese es auf ihren Sasuke abgesehen hatte. Das würde sie auf keinen Fall zulassen. „Na warte du kleines Miststück. Ich werde dir zeigen, was es heißt, sich mit mir anzulegen.“ Sie legte ihren weißen Kittel ab und verließ das Gebäude. Eigentlich hätte sie sich um die Weißhaarige kümmern sollen, doch diese konnte sie einfach nicht ausstehen und ihr war es eigentlich auch egal. Wieso sollte sie ihr dann auch noch helfen ? Als sie vor dem Gebäude der Yamanaka stand, war sie schon etwas über sich selbst verwundert. Schließlich war die Blonde ihre Rivalin in Sachen Liebe. Warum kam sie dann ausgerechnet zu dieser an gekrochen ? Kopfschüttelnd schritt sie zu dem Fenster, in welchem zu ihrer Verwunderung noch Licht brannte. Ihre grünen Augen blickten durch das Glas und entdeckten Ino, welche auf einem Sessel ein Buch las. Eine Stehlampe diente dabei als Lichtquelle, da sie ihre Eltern nicht wecken wollte. Sie hat sich kein bisschen verändert. Stellte die Grünäugige amüsiert fest und klopfte sachte am Fenster, sodass sie die Aufmerksamkeit der Blonden auf sich zog. Diese legte ihr Buch auf eine Anrichte und kam auf das Fenster zu, welches sie mit einem wütenden Gesicht öffnete. „Was willst ausgerechnet DU um diese Uhrzeit hier ? Hast du nichts besseres zu tun, als mir nach zu spionieren ?“ Fragte diese aufgebracht und musste sich bemühen, nicht durch das ganze Haus zu brüllen. Ärger konnte sie jetzt noch weniger gebrauchen. Die Angesprochene seufzte ergeben. Wusste sie schließlich um die Feindseligkeit ihrer ehemaligen besten Freundin nur allzu gut bescheid. „Ich bin nicht hier, um mich mit dir zu streiten. Viel mehr wollte ich dich um etwas bitten.“ Die Blonde hob misstrauisch eine Augenbraue und trat zur Seite, damit Sakura durch das Fenster kommen konnte. „Nagut ich höre ?“ Sie setzte sich wieder in ihren Sessel und ließ dabei ihre Konkurrentin nicht aus den Augen. Schließlich konnte sie ihr nicht vertrauen. Die Rosahaarige stieg durch das nun geöffnete Fenster und lehnte sich gegen einen Schrank, der direkt neben diesem stand. „Tsunade-sama hat mich zur persönlichen Iryonin von Sayuri ernannt und ich wollte dich fragen, ob du mir nicht helfen willst, sie fertig zu machen.“ Ein Glitzern in den Augen der Yamanaka zeigten der Kirschblüte mal wieder, wie leicht man die Kunoichi doch umstimmen konnte. Schließlich wusste diese von dem Verdacht der Rosahaarigen und konnte ihrer Meinung nur zustimmen. Die Kunoichi schaffte es mit zwei Anläufen schließlich, sich vom Boden wieder aufzurappeln und sank erschöpft auf ihr Bett. Wie lange sie noch von Kabuto verfolgt werden würde, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Eigentlich war es ihr auch egal. Sie hatte Makoto und Satoshi verloren. Auch wenn die Beiden manchmal etwas kindisch waren, hatte sie jeden Augenblick genossen, den sie mit ihnen verbringen durfte. Auf jeder Mission hatten die Beiden ihre Kräfte gemessen um zu beweisen, wer der Bessere von ihnen war. „Letztendlich schienen sie doch gleichstark gewesen zu sein...“ Es schmerzte sich eingestehen zu müssen, dass sie nie wieder mit den Beiden trainieren konnte. Ihr Lachen nicht mehr zu hören oder ihren Kämpfen beizuwohnen. Nun kam sie sich schuldig vor, dass sie die Beiden immer zur Vernunft bringen wollte. Auch wenn es nur eine knappe Woche her war, kam es ihr zu vor, als wäre der Kampf erst vor wenigen Minuten gewesen. Der Moment, welcher alles veränderte... Sie liefen durch den dichten Wald, nur 3 Meilen trennten sie noch von der Heimat. Satoshi und Makoto waren in eine hitzige Diskussion vertieft und stritten sich mal wieder über die besseren Kampfkünste. „Das stimmt doch gar nicht. Mit deinem lausigen Suiton*[4] kannst du noch nicht einmal gegen einen Genin gewinnen, der gerade einmal die Grundtechniken des Katon Künste*[5] beherrscht.“ Makoto grinste seinen Kameraden belustigt an, welcher außer sich vor Wut nach Worten rang. „D-Das stimmt doch gar nicht! Mit meinem Wasserelement konnte ich die Doton Mauer des Feindes zerstören. Feuer wäre da noch nicht einmal ein Hindernis gewesen.“ Er hasste es, wenn sein Freund ihn mit seinen Schwächen aufzog oder ihn in der Öffentlichkeit bloßstellte. Makoto war es jedoch egal, dass er seinen Freund damit verletzte. War es schließlich nicht sein Problem. Sie seufzte genervt aus. Wie oft wollen die Beiden sich denn noch streiten ? Ihr ging es gehörig auf die Nerven, dass sie sich nicht einmal zusammenreißen konnten. Schließlich waren sie auf einer Mission, die zwar nur Rank C besaß, dafür aber nicht ihre Wichtigkeit für den Frieden von Kumogakure und Konoha verlor. „Hört gefälligst auf mit diesem Blödsinn. Die Mission ist beendet und ich will nur noch Heim. Ich habe jetzt echt keinen Bock auf eure Machtkämpfe!“ So wütend sah man Sayuri ziemlich selten. War sie schließlich von sanfter Natur. „Och man Sayuri. Du weißt ganz genau, dass bei Rivalen so etwas ganz normal ist. Wir haben es doch noch nicht übertrieben. Konoha ist außerdem noch sehr weit entfernt. In einer knappen Woche könnten wir da sein, wenn wir uns beeilen. Lass uns doch wenigstens noch unseren Spaß.“ Sie gab sich schließlich geschlagen und sah in den Himmel. Der Tag neigte sich dem Ende zu, sodass die Sonne fast hinter dem Horizont verschwunden war. Die Wolken hatten einen rötlichen Schimmer angenommen, was ziemlich beängstigend auf ihr Gemüt wirkte. War dies eine Vorahnung ? Prinzessin*[1] = Kabuto hat ihr diesen Spitznamen vor langer Zeit gegeben. Der Grund wird später erläutert. Kekkei Genkai*[2] = Ein Bluterbe, dass in der Familie über Generationen weitergegeben wird. Shishou*[3] = Meisterin Suiton*[4] = Wasserversteck Katon Künste*[5] = Feuerversteck Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)