Red Eyes von abgemeldet (Der Moment, welcher alles veränderte) ================================================================================ Kapitel 12: Vernichtung ----------------------- Takahiro saß unverändert auf seinem Stuhl und behielt die Blonde im Auge. Es waren bereits mehrere Tage seit ihrer Entführung entgangen. Die Kunoichi hatte bereits jegliches Zeitgefühl verloren. Sie wusste noch nicht einmal, ob es nun Tag oder Nacht war. Die Stunden zogen sich so lang wie ein Kaugummi. Die Hoffnung auf Rettung war bereits erloschen. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als das jemand aus Konoha käme, um sie hier rauszuholen. Doch dies war wohl nur ein Wunschdenken von ihr. Wer sollte bitteschön nach ihr suchen? Sie war doch erst seit drei Jahren in Konoha. Ihre Eltern lebten in Kirigakure und zu dem Rest ihres Clans hatte sie keinerlei Kontakt. Ihr älterer Bruder hat ihre Familie vor langer Zeit verlassen. Sayuri wusste nichts von seinem Verbleib oder ob er überhaupt noch unter den Lebenden weilte. Nii-san... Sie hatte eine besondere Bindung zu ihrem großen Bruder aufgebaut. Es traf sie wie ein Schlag, als er einfach ging, ohne sich von ihr zu verabschieden. Die Weißhaarige wusste noch nicht einmal den Grund für sein Verschwinden. Ihr Blick erhob sich und sie bemerkte, dass der Schwarzhaarige sie weiterhin ununterbrochen beobachtete. Seufzend ließ sie ihre Arme schlapp durchhängen. Seit Tagen verweilte sie in der selben Position. Ihre Glieder schmerzten und ihr Rücken fühlte sich steif an. Seit ihrer Ankunft wurde sie von den Albträumen verschont. Über diese Tatsache wunderte sie sich sehr. Zuvor sah in jeder Nacht dieselben Bilder. Wieso hörten ihre Albträume urplötzlich auf? Hatte das einen bestimmten Grund? Innerlich schüttelte sie darüber den Kopf. Als ob jemand meine Träume beeinflussen könnte, so ein Schwachsinn... Schwere Schritte bewegten sich auf dem Dielenboden und ließen das morsche Holz knarren. Sayuri hob ihren Kopf und blickte direkt auf die Tür. Sie spürte eine bedrohliche Präsenz. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihr aus. Augenblicklich spannten sich jegliche Muskeln in ihrem Körper an. Die Kunoichi konnte es nicht leugnen. Sie hatte Angst. Dem Schwarzhaarigen war die Aura nicht entgangen. Er konnte sie keiner ihm bekannten Person zuordnen. Wer zum Teufel ist das? Und wo sind Shin und Dante? Im nächsten Moment wurde die Tür zertrümmert. Ein Schwarzhaariger Mann mit einem weißen Mantel betrat den winzigen Raum. Sayuri sah etwas verunsichert nach oben. Der Kerl machte auf sie einen nicht gerade friedlich gesinnten Eindruck. Takahiro ging in Kampfstellung und griff nach seiner Waffentasche. Kiyoshi musste über diese Dummheit schmunzeln. Dafür fand er es immer wieder amüsant zu sehen, wie verzweifelt der Yúgure Clan um seine Existenz kämpfte. Sie wurden schon seit Jahrzehnten verhöhnt. Dies war einer der Gründe, wieso viele der Mitglieder zu Nuke-Nins wurden und mit Menschenhandel ihr Geld verdienten. „Ich bin immer wieder über die Verbissenheit der Yúgure überrascht. Ihr wollt es einfach nicht einsehen, dass eure Zeit abgelaufen ist.“ Er hob seinen rechten Arm und leitete sein Chakra in diesen. Seine linke Hand umfasste den Griff des Katanas. Die Luft schien sich zu verschieben. Sayuri schluckte bei dem Anblick des Blutes, welches an der Klinge des Katanas haftete. Auch Takahiro bemerkte den roten Lebenssaft an dem Schwert. Wut stieg bei dem Anblick in ihm auf. Er konnte das nicht Erscheinen seiner Kameraden mit den Unmengen an Blut zusammenzählen. „Du Bastard...“ „Dafür, dass du der letzte Überlebende deines Clans bist, spuckst du ganz schön große Töne...“ Bei diesen Worte weiteten sich die Augen des Nuke-Nin ungläubig. Seine Hände verkrampften sich und er wurde schlagartig blass. „Was...willst du damit sagen?“ Takahiro hatte große Mühe, seine Fassung zu behalten. Er konnte und wollte das eben gesagte einfach nicht begreifen. Für ihn war einfach unvorstellbar, das jemand seine Landsleute einfach so auslöschen konnte. Auch wenn er den Tod von Dante und Shin schmerzlich hinnehmen musste. Sie waren nie so etwas wie Freunde gewesen. Doch in den letzten Jahren hatten sich alle Mitglieder des Yúgure Clans zu eine Art Organisation zusammengeschlossen, in der es das A und O war, dass sie alle zusammenhielten. Während dieser Zeit hatte er sich an die Gesellschaft der Beiden gewöhnt. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass seine Beiden Kameraden nun tot sein sollten. Der Schwarzhaarige schluckte bitter, als ihm das ganze Ausmaß der schmerzhaften Realität bewusst wurde. Ein breites Grinsen zierte die Lippen von Kiyoshi. „Ganz einfach. Wir haben den gesamten Yúgure Clan vernichtet. DU bist der letzte Überlebende deines Clans...“ Diese Worte fühlten sich wie Messerstiche an, die sich in seinen Oberkörper bohrten. Er war nun also allein. Keiner aus seiner Familie war noch am Leben. Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht. Team 7 näherte sich immer weiter dem Dorf versteckt hinter den Blättern. Naruto lief hinter seinem Sensei her, welcher ungefähr auf gleicher Höhe war wie Sakura. Die Blonde lief gute 10 Meter voraus. Der Kopierninja hatte es bereits aufgegeben, auf sie einzureden. Er hatte begriffen, dass seine Worte bei ihr auf taube Ohren stießen. Seufzend vergrub er seine Hände in den Hosentaschen. Sakura warf ab und zu Blicke zu Miwako. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie man bloß so stur sein konnte. Das Naruto in der letzten halben Stunde so ruhig gewesen war, verwunderte die Kunoichi noch mehr. Hatte er etwa auch genug von dem arroganten Mädchen? Oder war er einfach nur beleidigt, dass sie wieder nach Konoha zurückkehren musste, ohne nach Sayuri zu suchen. Apropos Sayuri. Diese hatte sie bei dem ganzen Stress ja vollkommen vergessen. Sie hatte einfach keine Ahnung, wie es der Weißhaarigen in dem Moment gerade ging und ob diese überhaupt noch am Leben war. Schließlich wollten ihre Entführer doch die Tochter des Daimyo töten. Bei dem Gedanken fiel ihr ein Fakt ein, den sie vorher vollkommen übersehen hatte. Wenn diese Leute sie wirklich umringen wollten, wieso haben sie es nicht gleich in ihrem Zimmer getan? Nun mussten sie doch erst recht ihren toten Körper entsorgen. Doch wenn sie das Mädchen bereits auf den Zimmer umgebracht hätten, dann müssten sie dies nicht tun. Also, warum? Sie grübelte ziemlich lange darüber und merkte gar nicht, dass ihre Kameraden abrupt anhielten. Erst als sie jemand an der Schulter packte, sah sie auf. „Was zum...“ Naruto war vollkommen baff. Schlagartig begann sein Puls zu rasen. Sein Gesicht verlor deutlich an Farbe, sodass er eher einem Toten ähnelte als einem lebendigen Jungen. Miwako sank geschockt auf die Knie. Ihre Augen waren vor Schreck geweitet. Tränen flossen unaufhörlich aus ihren meerblauen Irden. Vor ihnen lagen unzählige Tote, die aufs grausamste ermordet wurden.. Kakashi verzog keine Miene, als er auf einen der Körper zu schritt und diesen auf den Rücken drehte. Er war solch schreckliche Anblicke schließlich bereits seit seiner Kindheit gewohnt. Wieso sollte er also noch großartig das Gesicht verziehen? Ein Symbol auf der Kleidung des Mannes zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Der Yúgure Clan also... Es gab eine menge Gerüchte über den geächteten Clan. Der Konoha-Nin fragte sich dennoch, wer diese Männer getötet hatte. Ihm war wohl bewusst, dass die Yúgure eine Menge Feinde hatten, doch diese dann gleich zu töten war seiner Meinung nach etwas zu übertrieben. Außerdem mussten die Gegner sehr stark sein, wenn sie gegen so eine Menge des Clans ankamen. Sakura kniff ihre Augen zusammen. Sie wollte und konnte diesen Anblick nicht noch länger ertragen. Aus Miwako schien bereits jegliches Leben gewichen zu sein. Das Mädchen stand total neben sich und nahm noch nicht einmal den Uzumaki wahr, welcher sich vor sie kniete. Auch wenn er sie nicht besonders leiden konnte, seiner Ansicht nach hatte es niemand verdient zu leiden. Kakashi besah sich währenddessen weiterhin den Kampfplatz. Hier schien eine Schlacht zwischen ziemlich starken Kontrahenten geherrscht zu haben. Miwako sah verwundert zu dem Konoha-Nin auf. Sie hätte dies am wenigsten von dem Chaosninja erwartet. „Fass mich nicht an du Kröte!“ Keifte sie den Jungen an. Die Blonde hielt sich mit sehr viel Mühe auf den Beinen. Naruto verzog bei ihren Worten verärgert das Gesicht. Innerlich kochte er vor Wut. Da will man einmal nett sein... Er blickte sich nach Sakura um. Dieser schien es nicht allzu gut zu gehen. Der Jonin hatte keine weitere Zeit, den Platz zu begutachten, da urplötzlich Anbu auftauchten. Diese schienen aus ihrem Dorf zu stammen. Einer von ihnen, der eine Hundemaske trug, trat auf den Kopierninja zu. Der Grauhaarige blickte kurz zu seinem Team, welches sich immer noch mehrere Meter entfernt von der Lichtung befand, auf welcher er stand. „Kakashi Hatake, nehme ich an.“ Der Angesprochene nickte nur nüchtern über die gestellte Frage. Da er selbst einmal ein Anbumitglied war, kannte er die Methoden dieser speziellen Shinobi. Es gehörte zur Routine, den Namen der Beteiligten zu ermitteln, das Geschehene zu analysieren und wenn nötig zu Handeln. „Kakashi-san. Wissen sie, was hier geschehen ist?“ Die anderen Anbu betrachteten währenddessen den Platz und untersuchten die Leichen der Shinobi. Es war ein grauenhafter Anblick. Ein Anbu musste in der Lage sein, seine Pflichten auszuführen und seine eigenen Gefühle und Empfindungen zurückzustellen. Sie waren bereits mit solchen Fällen betraut, auch wenn es eher eine Seltenheit war, dass so viele Tote auf einer Lichtung verstreut lagen. „Ich kann Ihnen nichts genaueres mitteilen. Lediglich, dass es sich bei den Ninjas um Mitglieder des Yúgure Clans handelt.“ Der Truppenführer nickte nur stumm und gab seinen Kollegen einige Anweisungen. Kakashi nickte dem Anbu ein letztes Mal zu, bevor er sich wieder zu seinem Team begab. Naruto war immer noch sauer über die Arroganz der Blonden. Da versuchte er mal, freundlich zu ihr zu sein und was war der Dank dafür? Sie zickte ihn an und beschimpfte ihn als Kröte! Sakura hatte sich wieder gefangen und stand neben dem Uzumaki. Die Kunoichi wollte nicht hinter ihrem Kameraden zurückstehen. Nie wieder wollte die Rosahaarige alles ihrem Team überlassen. Viel zu oft blieb sie einfach zurück und wartete darauf, dass Naruto alles erledigte. Doch seit Sasuke Verschwinden wollte sie das ändern. Miwako starrte gelangweilt Löcher in die Luft. Den Schock überspielte sie dabei geschickt. Die Toten erinnerten sie daran, wie ihre Mutter starb. Sie war damals gerade einmal drei Jahre alt. Ihr Vater war an diesen Tag in einem benachbarten Dorf. Nur durch reines Glück überlebte sie den damaligen Vorfall. Seit diesem Tag begann sie, Ninjas und Samurai´s zu hassen. „Wir sollten nun weiter nach Konoha gehen.“ Naruto lief schon einmal vor. Er wollte nicht noch länger an diesem Ort, wo es nach Tod stank, bleiben. Seine Teamkameradin folgt ihm unauffällig. Sie vermisste ihre Heimat und wollte so schnell es ging wieder in ihrem Dorf sein. Murrend folgte auch Miwako. Eigentlich hatte sie keine Lust, noch länger zu laufen, war sie doch bereits mehr als erschöpft. Dafür kam sie aber nun von diesem grauenhaften Ort weg. Kakashi lief still hinterher. Ihm beschäftigte die Frage, wer für den Mord an diesen Shinobis verantwortlich war. Die nächsten Bewegungen waren viel zu schnell, als dass Takahiro die Zeit gehabt hätte, noch rechtzeitig zu reagieren. Ein unerträglicher Schmerz erfasste seinen Körper. Kiyoshi hatte seine Faust in seinen Magen gerammt. Zuvor hatte er diese durch sein Katon Element zum glühen gebracht. Der Nuke-Nin sackte nach vorne und hielt sich den schmerzenden Bauch. Aus seinem Mund lief bereits der rote Lebenssaft. Er wandte sich von ihm ab und griff nach seinem Katana, welches er zuvor an die Wand angelehnt hatte. Mit ungläubigen Augen beobachtete Sayuri das geschehen. Sie hatte nur für einen Augenblick ihre Augen geschlossen und schon lag der Schwarzhaarige auf dem Boden. Dieser krümmte sich vor Schmerzen und bemerkte gar nicht, dass Kiyoshi bereits vor ihm zum stehen kam. „Du bist viel schwächer, als ich angenommen hatte...“ Mit seiner Fingerspitze strich er fast schon fürsorglich über die scharfe Klinge. Seine Gesichtszüge verhärteten sich augenblicklich und nahmen einen mörderischen Ausdruck an. „...was soll´s.“ Ohne eine Miene zu verziehen, ließ er sein Katana auf den am Boden liegenden niedersausen. Die Weißhaarige kniff augenblicklich ihre Augen zusammen. Sie wollte diesen schrecklichen Bilder nicht länger ertragen. Ein hässliches Geräusch war zu hören, bevor etwas polternd zu Boden fiel. Sayuri hielt ihren Atem an. In der Luft stank es nach Blut. Alles in ihr zog sich schmerzhaft zusammen. Sie bekam Panik, die sie sich wie eine Schlinge immer enger um ihren Hals zog. Der Schwarzhaarige betrachtete für einige Sekunden sein Werk, bevor er sich desinteressiert ab wand und auf das zitternde Mädchen zuging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)