Red Eyes von abgemeldet (Der Moment, welcher alles veränderte) ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft ------------------ 2 ½ Jahre vor Shippuuden Der Tag neigte sich dem Ende zu, als die Sonne in ihrem fahlen Rotschimmer ihre letzten Strahlen auf das Dorf warf, bevor auch dieses von den Fängen der Nacht verschlungen wurde. Die Kunoichi*[1] erblickte ihre Heimat aus naheliegender Entfernung. Ein erleichterter Seufzer verließ ihre bereits trockene Kehle. Wie lange war sie nun unterwegs gewesen, stets darauf bedacht, nicht erneut angegriffen zu werden. Direkt am Torpfosten standen einige Wachen, die nach Feinden Ausschau hielten. Bei den Wachen handelte es sich um 2 Mitglieder der Anbu Einheit. Normalerweise sicherten Kotetsu und Izumo das Tor, doch anscheinend war heute einer ihrer freien Tage. Die Weißhaarige näherte sich dem Tor und wurde auch schnell von den Beiden entdeckt. Mit einem kurzen Nicken verständigten sich die Beiden, bevor einer von ihnen auf das Mädchen zu kam. „Sayuri Yuki, 16 Jahre alt, Chunin, hab ich recht ?“ Sie war gar nicht überrascht, dass der Mann wusste, wer sie war. Schließlich war sie ´die Neue´ im Dorf. Eigentlich hätte sie mit ihrem Team bereits vor einem Monat wieder im Dorf sein müssen. Das sie allein wiederkam, war für den Anbu schon ziemlich seltsam. Ein unguter Verdacht umwickelte seinen Körper und wollte ihn einfach nicht loslassen. Er konnte es nicht so recht glauben, dass seine Vermutung war werden könnte. Sein Kollege trat nun auch zu den Beiden und blickte etwas abfällig auf die kleine zierliche Gestalt. „Wo ist dein Team?“ Fragte er kurz und knapp in die Runde. Die Wunden der Kunoichi waren ihm dabei nicht entgangen. Sie musste einen langen und beschwerlichen Kampf bestritten haben. Ihre Chunin Weste war im Bauchbereich aufgeschlitzt, sowie ihre schwarzen Hotpants. An ihren Waden haftete getrocknetes Blut, welches aus einzelnen Schnittwunden ausgetreten ist. Ihre Haarspitzen waren ebenfalls mit dem roten Lebenssaft befleckt. Bei der Frage änderte sich der Ausdruck in ihren Augen. Vollkommene Kälte war in ihnen zu erkennen, sowie Schmerz, Trauer und Bedauern. Ein kleiner Funken Hass schwang in ihren ausdrucksstarken Augen mit, als sie versucht beherrscht die Worte auf ihren Lippen formte. „Sie sind alle tot.“ Die Hokage blickte von ihren Unterlagen auf, als der Anbu ihr die Nachricht überbrachte. Sie hatte sich zunehmend Sorgen gemacht, als das Team nach 2 Wochen Verspätung noch nicht zurück kam. Es traf sie wie ein Schlag in die Magengrube. Zwei talentierte Chunin mussten ihr Leben lassen. Hatte sie die Lage so unterschätzt ? Der Anbu hatte ihr alles berichtet, was Sayuri ihm und seinen Kollegen erzählt hatte, bevor sie zusammenbrach. Sein Partner brachte sie umgehend in das naheliegende Krankenhaus, während er die Hiobsbotschaft der Godaime überbringen musste. Tsunade stand auf und kehrte ihm den Rücken zu. Ihre braunen Augen blickten aus der Front direkt auf das Dorf. Diese Nacht schien wie jede friedlich zu sein, doch dies war nur ein Trugbild der grausamen Realität zu sein. Sie musste sofort erfahren, gegen wen das Team gekämpft und verloren hatte. Die Mission schien zunächst reibungslos verlaufen zu sein. Eine Nachricht kündigte ihre baldige Heimkehr an. In dem Bericht war von keinen Schwierigkeiten die Rede gewesen. Die Chunin Gruppe sollte lediglich einem Handwerker Geleitschutz geben und diesen nach Kumogakure begleiten. Doch anscheinend waren sie auf mehrere Gegner gestoßen, die den Tod von Satoshi und Makoto verschuldeten. Wie kann es sein, dass nur Sayuri lebend zurückkam ? Wenn der Feind schon ihre Kameraden töten konnte, hätte Sayuri eigentlich auch keine Gelegenheit für eine Flucht haben können. Nach dem Bericht von Haru*[2] war sie zwar schwer angeschlagen, hatte aber keine lebensgefährlichen Verletzungen. Hinter diesem Angriff scheint mehr dahinter zu stecken, als ich zunächst angenommen hatte. Der Anbu legte seinen Bericht auf den Schreibtisch der Blonden ab und löste sich in Rauch auf. Im nächsten Moment schlug diese auf die Holzplatte und zerschmetterte den Schreibtisch vollkommen. Shizune stürmte in das Büro und betrachtete fassungslos den demolierten Tisch. „Tsunade-sama...was-?“ „SHIZUNE! Bring mir sofort Kakashi Hatake her! SOFORT!“ Quiekend nahm die Braunhaarige ihre Beine in die Hand und rannte quer durch das Dorf. Sie wusste genau, wie Tsunade austicken konnte und das diese es überhaupt nicht leiden konnte, wenn man ihr nicht gehorchte. Schnaufend kam sie vor der Tür des Kopierninjas an und holte noch einmal tief Luft, bevor sie zögernd anklopfte, Es war tiefste Nacht, um genau zu sein 2 Uhr in der Früh. In ihr breitete sich Unbehagen aus. Ihr war es mehr als unangenehm, den Kopierninja um diese Uhrzeit aus dem Bett zu holen. Ein Poltern und schlurfende Schritte drangen an ihre Ohren, sodass sie rasch den Kopf hob. Die Tür öffnete sich knarrend und ein total übermüdeter Kakashi streckte seinen Kopf durch diese. Seine Augen waren nur noch stecknadelgroß. Seine Haare ließen einen vermuten, dass er in einen Sturm geraten war. Das der Grauhaarige jetzt nicht topfit vor ihr stand, war ihr im vornherein schon klar. Tsunade hatte ihn die ganzen Wochen von einer zur nächsten Mission geschickt, ohne Rücksicht auf Verluste. In diesem Moment wurde ihr mal wieder klar, was für eine Sklaventreiberin die Hokage eigentlich war. „Was bringt dich so früh hier her ?“ Seine Frage zerriss ihre Gedankengänge, sodass sie ihre wirren Gedanken aus ihren Kopf verbannen musste, bevor sie ihm antworten konnte. „Tsunade verlangt, dass du sofort bei ihr erscheinst.“ Der Schwarzäugige ließ seinen Kopf hängen. Eigentlich wäre Morgen sein freier Tag gewesen, auf welchen er sich schon seit Monaten gefreut hatte. Jetzt sollte er auch noch bei ihr antanzen. „Ich zieh mich nur kurz um und bin sofort wieder da.“ Er drehte sich um und steuerte direkt auf sein Zimmer zu, wo er seine Jonin Weste und Hose anzog, sowie das Konoha Stirnband anlegte. Sein Körper schrie regelrecht nach Schlaf, doch diesen konnte er ja jetzt vergessen. Wenige Minuten später standen die Beiden im Büro, wo die Reste des Schreibtischs zusammengekehrt und entsorgt wurden. Nachdem der Mann seine Arbeit verrichtet hatte, verließ er das Büro so schnell, wie er gekommen war. Tsunade´s Laune war am Tiefpunkt angekommen. Die negative Energie konnte man sogar in großer Entfernung noch spüren, sodass niemand es wagte, freiwillig die Hokage zu stören. Kakashi sah abwartend zu der Godaime, die aus dem Fenster starrte. Seit Shizune´s Abwesenheit hatte sie ihre Haltung nicht verändert. „Sie wollten mich sprechen, Tsunade-sama ?“ Die Blondhaarige drehte sich um und ließ sich auf ihren Drehstuhl sinken, der von ihrem Ausraster verschont wurde. „Sayuri Yuki ist vor wenigen Stunden wieder in Konoha angekommen. Von ihrem Team jedoch fehlte jede Spur. Nach eigener Aussage von ihr, sind Makoto Hasumi und Satoshi Rotsu in einem Kampf gestorben.“ Der Kopierninja zog scharf die Luft ein. Mit so einer Nachricht hatte er definitiv nicht gerechnet. Vor seinem inneren Auge schwebte das Bild seines eigenen Teams. Wenn einer der Drei nicht mehr leben würde, wüsste er nicht so recht, ob er das verkraften könnte. Schon so viele geliebte Menschen starben ohne das er es verhindern konnte. Er gab sich immer noch die Schuld an ihrem Tod. Schließlich hatte er es Obito bei dessen Ableben versprochen. Auch wenn Sasuke vor wenigen Tagen das Dorf verlassen hatte, um Rache an seinem älteren Bruder auszuüben, sah er diesen noch als Mitglied des Teams an. Naruto lag, sowie Neji, Chouji, Kiba und Shikamaru im Krankenhaus. Der Sharinganträger hatte seinen Schüler nach seinem Kampf mit Sasuke selbst zurück nach Konoha tragen müssen. Die Wunden der Genin waren ziemlich schwerwiegend, doch nun waren sie alle außer Lebensgefahr. Er konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen, was nun in Sayuri vorging. Sie hatte eine enge Bindung zu ihren Kameraden aufgebaut und musste mit ansehen, wie diese starben. Auch wenn sie selbst Verletzungen davon tragen musste, war es eine seelische Belastung. „Sie befindet sich momentan auf der Intensivstation. Ich habe mir bereits ihre Werte angesehen. Keine der Iryonin*[3] konnte mir bisher Auskunft darüber geben, wann sie wieder das Bewusstsein erlangt oder ansprechbar ist. Ich möchte, dass du ein Auge auf sie wirfst und genau beobachtest, was sie tut. Missionen wird sie von mir zunächst nicht bekommen, solange ich nicht weiß, von wem sie angegriffen wurden.“ Die Braunäugige stoppte ihren Redefluss und sah ernst zu dem Jonin, der ihr aufmerksam zuhörte. „Ich verlasse mich auf dich und erwarte deine Berichte in wöchentlichen Abständen. Du kannst nun gehen.“ Der Kopierninja nickte und verließ das Büro, wobei er nicht direkt seine Wohnung ansteuerte, sondern in den Park ging, welcher von Bäumen umgeben war. Er hielt abrupt an und warf ein Kunai in eine der Baumkronen. Ein weiteres Kunai blockte seinen Angriff ab, bevor die besagte Person auf den staubigen Boden sprang. „Hast du es nicht langsam satt, mich ständig zu verfolgen ?“ Fragte der 24 Jährige sichtlich genervt seinen Kollegen, der ihn nur triumphierend angrinste. Ein Mann mit einem grünen Anzug und einer schwarzen Topfschnittfrisur streckte seinen rechten Daumen aus und bleckte seine Zähne. „Wie ich es von meinen Erzrivalen erwartet hatte, deine Sinne kann niemand täuschen.“ Der Jonin namens Maito Guy ging auf seinen Kameraden zu und klopfte diesen anerkennend auf die Schulter. Der Angesprochene seufzte resignierend und sah ihm auffordernd in die Augen. Er wollte eine Antwort haben, wieso der Schwarzhaarige ihn verfolgte. Als hätte er die stumme Frage vernommen, fuhr er sich lachend durchs Haar. „Also um ehrlich zu sein, habe ich während meines nächtlichen Trainings Shizune bemerkt, die wie von der Tarantel gestochen auf deine Wohnung zu gerannt kam. Leider konnte ich nicht verstehen, was sie zu dir gesagt hatte. Ich wollte außerdem noch wissen, was du bei der Godaime wolltest und bin dir deshalb hinterher. Doch dummerweise hast du mich bemerkt.“ Kopfschüttelnd wand sich der Grauhaarige um und ging in seine Wohnung. Er kannte die Tricks seines Kollegen und wusste dessen wahre Absichten. Wenn er jetzt nicht schnell abgehauen wäre, hätte dieser ihn wieder zu einem dieser hirnlosen Wettkämpfe aufgefordert. Die überschüssige Luft stieß er geräuschvoll aus seinen Lungen aus, bevor er sich wieder umgezogen auf sein Bett fallen ließ. Ihm war vollkommen klar, dass er in nächster Zeit noch mehr zu tun bekommen würde. Sasuke war zu Orochimaru übergelaufen und nach Jiraiya´s Aussagen zu folge wurde nun auch Akatsuki aktiv. Ihre genauen Pläne wusste niemand. Wer etwas wusste, wurde ausgeschaltet oder zum Schweigen durch Bestechung gebracht. Wobei er ersteres eher in Betracht ziehen würde, schließlich waren Fehler bei solch einer Organisation fatal und sie waren nicht umsonst Nuke-Nins*[4]. ~Im selben Moment an einen weit entfernten Ort~ Sieben Gestalten erschienen als Licht Projektionen in einer dunklen Höhle. Die lila leuchtenden Augen eines Mannes blitzten auf und durchbohrten jeden der Anwesenden prüfend. „Es ist nun 7 Jahre her, dass wir uns das letzte Mal getroffen haben seit Orochimarus Austritt. Er ist nun im Besitz des Sharingans.“ Eine weitere Stimme unterbrach den Orangehaarigen, der nicht gerade den Eindruck machte, als würde er solch eine Respektlosigkeit lange dulden. Seine lila Irden fixierten das Mitglied, welches munter drauf los redete. „Ist das nicht dein kleiner Bruder Itachi-san ?“ Das Mitglied schien es wenig zu stören, dass er dem Anführer eben ins Wort gefallen ist. Der Angesprochene reagierte nicht auf dessen Frage, sondern sah abwartend zu den ´Anführer´, der dessen Blick kühl erwiderte. „Wir sind kurz davor, unseren Plan in die Tat umzusetzen. In drei Jahren kann die Operation ´Bijuu´ beginnen. Ich werde euch bei Gelegenheit eurer Soll nennen und weitere solcher Treffen einberufen. Ihr könnt wieder gehen.“ Einige der Mitglieder schienen ziemlich verärgert darüber zu sein, dass ihr Treffen so kurz gewesen war. Andere ließen es sich nicht anmerken, oder ihnen war es einfach egal. Die Projektionen verschwanden allmählich, bis nur noch vier Silhouetten zu erkennen waren. Ein blauhäutiger Mann blickte zu seinem Partner, der nur stumm auf seinen Platz stand. „Itachi-san, lass uns nun auch auch gehen.“ Meinte dieser und löste das Jutsu auf, ohne auf dessen Antwort zu warten. Die Beiden anderen taten es ihm gleich und verschwanden in der Dunkelheit. Der Sharinganträger blickte auf den Punkt, an dem vor wenigen Sekunden noch ein Abbild seines Kollegen zu sehen war. „Drei Jahre....“ Kunoichi*[1] = weiblicher Ninja Haru*[2] = Anbu, welcher Tsunade Bericht erstattet hat Iryonin*[3] = Ninja mit medizinischen Fähigkeiten Nuke-Nins*[4] = Verstoßene Ninja Kapitel 2: Verdacht ------------------- „Ich stelle dir die Frage noch ein letztes mal. Was ist auf der Mission passiert ?“ Eine Wutader pochte an der Stirn der Godaime. Wie lange verweilte sie nun schon in diesem stickigen Krankenzimmer und befragte die Kunoichi, welche zwar wieder bei Bewusstsein war, sich aber dennoch weigerte, auch nur ein Wort über das Geschehene preiszugeben. Sie war nicht gerade ein sehr geduldiger Mensch. Dennoch hatte sie keine andere Wahl, als die Chunin mit diesen Fragen in die Enge zu treiben. Schließlich ging es hier um weit mehr als nur um eine Mission. Der unbekannte Angreifer könnte eine neue Bedrohung für das Dorf werden. Als Hokage der 5. Generation war es ihre Pflicht, dieses zu beschützen. Die Weißhaarige schien in einer Traumwelt gefangen zu sein. Ihre lila-braun-schimmernden Augen fixierten einen Punkt auf der weißen Wand. Was war bloß mit ihr passiert, dass sie so verängstigt wirkte ? „Also so kommen wir nicht weiter. Vielleicht wäre es besser, wenn du mit einem anderen darüber sprichst. Was sagst du dazu ?“ Die Kunoichi zeigte keinerlei Reaktion, was die Blonde als ein ´Ja´ interpretierte. Sie kehrte der Weißhaarigen den Rücken zu und schloss die braune Schiebetür hinter sich. Eine Weile blieb sie an der Tür angelehnt, bevor sie sich abstieß und einen Raum direkt ansteuerte. Elegant schlüpfte sie durch die Tür und lenkte die Aufmerksamkeit einer Frau auf sich, die ihr ein kleines Lächeln entgegenbrachte. Ein Klopfen ließ die Kunoichi hochfahren, sodass sie noch leicht benommen ihren Blick der Tür zuwandte. Diese wurde aufgeschoben und gleich wieder geschlossen. Der Besucher verriegelte die Tür und trat näher an das Bett, auf dem die Weißhaarige bis eben noch lag. Doch diese sprang auf, als sie erkannte, wer eben ihr Zimmer betreten hatte und drückte sich an die gegenüberliegende Wand. Ihr Körper bebte und einzelne Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, die langsam ihr Gesicht hinunter liefen. Ein Schwindelgefühl fuhr durch ihren Körper und ließ sie kaum merklich zusammenzucken. Die Verletzungen hatten ihren Körper zugesetzt und die Nebenwirkungen bekam sie nun zu spüren. Der Mann setzte sich auf das Bett und sah sie belustigt an. Ja, ihm machte es sichtlich Freude, andere leiden zu sehen. Für ihn war es ein überwältigendes Gefühl, die Angst in den Augen seiner Opfer zu sehen und ihre Furcht einzuatmen, war der größte Genuss, der ihm diesen Spaß nur umso mehr versüßte. „Wie ha-hast du mich gefunden ?“ Fragte sie gerade heraus und versuchte, ihren bebenden Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Ein leises Kichern verließ seine Kehle, bevor er sich vom Bett erhob und auf sie zu schritt. Sie griff blitzschnell nach einem Kunai, welches sie immer an ihren Oberschenkel befestigte und hielt es dem ungebetenen Besucher an den Hals. In ihren zuvor ängstlichen Augen konnte man nun die Wut erkennen, wobei auch Mordlust in ihnen zu sehen war. Ja, sie verabscheute diesen Kerl und zeigte auch gerne diesem ihre Abneigung. „Fass mich nicht an du Bastard!“ Dabei ritzte sie ihm eine kleine Kerbe in den Hals, wobei ein Blutrinnsal aus der Wunde trat. Ihm schien es nicht viel auszumachen, da er schon weit schlimmere Verletzungen einstecken musste. Mit einer Handbewegung schaffte er es, sie zu überwältigen und an die Wand zu pressen. Das Kunai entwendete er ihr und ließ es über ihre bleiche Haut wandern. Viele meinten, er sei ein grausamer Sadist, was sich in dieser Situation mal wieder zeigte. „Ich bin nur hier, um dich zu warnen. Orochimaru-sama war nicht gerade sehr erfreut zu hören, dass sein ´Spielzeug´ nun von einem Akatsuki befleckt wurde. Wenn du es wagen solltest, Orochimaru-sama zu hintergehen oder irgendwelche Informationen weitergibst, dann wirst du mich kennen lernen.“ Er ließ sie abrupt los und öffnete das Fenster, aus welchem die kühle Nachtluft in das Zimmer eindrang. Anschließend richtete er sein Konoha Stirnband und grinste sie hinterhältig an. „Komm gar nicht auf den Gedanken zu verraten, dass ich diesen Körper für eine Weile übernommen habe. Auch wenn mich das Aussehen dieses Typen im grünen Anzug sichtlich anwidert, ist sein Charakter die perfekte Tarnung für mich.“ Mit seinem rechten Fuß stützte er sich am Fenstersims ab und sprang ins Freie. Wir werden uns bald wieder sehen, Prinzessin*[1]. Ihre Augen schlossen sich gequält, bevor sie an der Wand zu Boden rutschte. Einzelne Tränen liefen aus ihren Augen und tropften auf die Kacheln. Sie wollte hier in Konoha ein neues Leben anfangen und nicht von Orochimaru´s Leuten verfolgt werden. Diese schienen sich wie Kletten an sie zu heften. Ausgerechnet Kabuto hatte sich Maito Guy als Gefäß ausgesucht und verfolgte sie nun auf Schritt und Tritt. Ohne mein Kekkei Genkai*[2] hätte ich ihn nicht erkennen können. Dieser Arsch hat das Chakra von Sensei Guy komplett übernommen, sodass noch nicht einmal Kakashi einen Unterschied bemerken würde. Genauso wie Orochimaru ist und bleibt er eine Schlange, die sich ihre Beute aus dem Kaninchenbau schnappt. „Was kann ich für sie tun, Tsunade-sama ?“ Die Rosahaarige Kunoichi lächelte ihre Shishou*[3] erwartungsvoll an. Schon viel zu lange musste sie im Krankenhaus aushelfen. Vielleicht war dies ihre Chance auf eine anspruchsvollere Aufgabe. „Da ich zur Zeit viel zu tun habe, wirst du die persönliche Iryonin von Sayuri Yuki werden. Sie liegt im Zimmer 364 und scheint ein seelisches Trauma erlitten zu haben. Kümmere dich um sie und pass auf, dass sie keine Dummheiten anstellt.“ Mit diesen Worten ließ die Blonde die verdatterte Genin stehen und begab sich wieder in ihr Büro. Sie konnte es einfach nicht fassen. Wieso musste ausgerechnet SIE auf dieses Miststück aufpassen ? Sasuke ist erst vor wenigen Tagen aus Konoha geflohen und sie konnte mit dem Verlust nicht umgehen. Jetzt wurde auch noch von ihr verlangt, auf dieses Weib aufzupassen. Schon seit längeren hegte sie einen Groll gegen die Kunoichi, da sie diese öfters zusammen mit dem ehemaligen Konoha Nin angetroffen hat. Sakura war sich hundertprozentig sicher, dass diese es auf ihren Sasuke abgesehen hatte. Das würde sie auf keinen Fall zulassen. „Na warte du kleines Miststück. Ich werde dir zeigen, was es heißt, sich mit mir anzulegen.“ Sie legte ihren weißen Kittel ab und verließ das Gebäude. Eigentlich hätte sie sich um die Weißhaarige kümmern sollen, doch diese konnte sie einfach nicht ausstehen und ihr war es eigentlich auch egal. Wieso sollte sie ihr dann auch noch helfen ? Als sie vor dem Gebäude der Yamanaka stand, war sie schon etwas über sich selbst verwundert. Schließlich war die Blonde ihre Rivalin in Sachen Liebe. Warum kam sie dann ausgerechnet zu dieser an gekrochen ? Kopfschüttelnd schritt sie zu dem Fenster, in welchem zu ihrer Verwunderung noch Licht brannte. Ihre grünen Augen blickten durch das Glas und entdeckten Ino, welche auf einem Sessel ein Buch las. Eine Stehlampe diente dabei als Lichtquelle, da sie ihre Eltern nicht wecken wollte. Sie hat sich kein bisschen verändert. Stellte die Grünäugige amüsiert fest und klopfte sachte am Fenster, sodass sie die Aufmerksamkeit der Blonden auf sich zog. Diese legte ihr Buch auf eine Anrichte und kam auf das Fenster zu, welches sie mit einem wütenden Gesicht öffnete. „Was willst ausgerechnet DU um diese Uhrzeit hier ? Hast du nichts besseres zu tun, als mir nach zu spionieren ?“ Fragte diese aufgebracht und musste sich bemühen, nicht durch das ganze Haus zu brüllen. Ärger konnte sie jetzt noch weniger gebrauchen. Die Angesprochene seufzte ergeben. Wusste sie schließlich um die Feindseligkeit ihrer ehemaligen besten Freundin nur allzu gut bescheid. „Ich bin nicht hier, um mich mit dir zu streiten. Viel mehr wollte ich dich um etwas bitten.“ Die Blonde hob misstrauisch eine Augenbraue und trat zur Seite, damit Sakura durch das Fenster kommen konnte. „Nagut ich höre ?“ Sie setzte sich wieder in ihren Sessel und ließ dabei ihre Konkurrentin nicht aus den Augen. Schließlich konnte sie ihr nicht vertrauen. Die Rosahaarige stieg durch das nun geöffnete Fenster und lehnte sich gegen einen Schrank, der direkt neben diesem stand. „Tsunade-sama hat mich zur persönlichen Iryonin von Sayuri ernannt und ich wollte dich fragen, ob du mir nicht helfen willst, sie fertig zu machen.“ Ein Glitzern in den Augen der Yamanaka zeigten der Kirschblüte mal wieder, wie leicht man die Kunoichi doch umstimmen konnte. Schließlich wusste diese von dem Verdacht der Rosahaarigen und konnte ihrer Meinung nur zustimmen. Die Kunoichi schaffte es mit zwei Anläufen schließlich, sich vom Boden wieder aufzurappeln und sank erschöpft auf ihr Bett. Wie lange sie noch von Kabuto verfolgt werden würde, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Eigentlich war es ihr auch egal. Sie hatte Makoto und Satoshi verloren. Auch wenn die Beiden manchmal etwas kindisch waren, hatte sie jeden Augenblick genossen, den sie mit ihnen verbringen durfte. Auf jeder Mission hatten die Beiden ihre Kräfte gemessen um zu beweisen, wer der Bessere von ihnen war. „Letztendlich schienen sie doch gleichstark gewesen zu sein...“ Es schmerzte sich eingestehen zu müssen, dass sie nie wieder mit den Beiden trainieren konnte. Ihr Lachen nicht mehr zu hören oder ihren Kämpfen beizuwohnen. Nun kam sie sich schuldig vor, dass sie die Beiden immer zur Vernunft bringen wollte. Auch wenn es nur eine knappe Woche her war, kam es ihr zu vor, als wäre der Kampf erst vor wenigen Minuten gewesen. Der Moment, welcher alles veränderte... Sie liefen durch den dichten Wald, nur 3 Meilen trennten sie noch von der Heimat. Satoshi und Makoto waren in eine hitzige Diskussion vertieft und stritten sich mal wieder über die besseren Kampfkünste. „Das stimmt doch gar nicht. Mit deinem lausigen Suiton*[4] kannst du noch nicht einmal gegen einen Genin gewinnen, der gerade einmal die Grundtechniken des Katon Künste*[5] beherrscht.“ Makoto grinste seinen Kameraden belustigt an, welcher außer sich vor Wut nach Worten rang. „D-Das stimmt doch gar nicht! Mit meinem Wasserelement konnte ich die Doton Mauer des Feindes zerstören. Feuer wäre da noch nicht einmal ein Hindernis gewesen.“ Er hasste es, wenn sein Freund ihn mit seinen Schwächen aufzog oder ihn in der Öffentlichkeit bloßstellte. Makoto war es jedoch egal, dass er seinen Freund damit verletzte. War es schließlich nicht sein Problem. Sie seufzte genervt aus. Wie oft wollen die Beiden sich denn noch streiten ? Ihr ging es gehörig auf die Nerven, dass sie sich nicht einmal zusammenreißen konnten. Schließlich waren sie auf einer Mission, die zwar nur Rank C besaß, dafür aber nicht ihre Wichtigkeit für den Frieden von Kumogakure und Konoha verlor. „Hört gefälligst auf mit diesem Blödsinn. Die Mission ist beendet und ich will nur noch Heim. Ich habe jetzt echt keinen Bock auf eure Machtkämpfe!“ So wütend sah man Sayuri ziemlich selten. War sie schließlich von sanfter Natur. „Och man Sayuri. Du weißt ganz genau, dass bei Rivalen so etwas ganz normal ist. Wir haben es doch noch nicht übertrieben. Konoha ist außerdem noch sehr weit entfernt. In einer knappen Woche könnten wir da sein, wenn wir uns beeilen. Lass uns doch wenigstens noch unseren Spaß.“ Sie gab sich schließlich geschlagen und sah in den Himmel. Der Tag neigte sich dem Ende zu, sodass die Sonne fast hinter dem Horizont verschwunden war. Die Wolken hatten einen rötlichen Schimmer angenommen, was ziemlich beängstigend auf ihr Gemüt wirkte. War dies eine Vorahnung ? Prinzessin*[1] = Kabuto hat ihr diesen Spitznamen vor langer Zeit gegeben. Der Grund wird später erläutert. Kekkei Genkai*[2] = Ein Bluterbe, dass in der Familie über Generationen weitergegeben wird. Shishou*[3] = Meisterin Suiton*[4] = Wasserversteck Katon Künste*[5] = Feuerversteck Kapitel 3: Konfrontation ------------------------ „Sayuri-chaaan, ich bin müde. Können wir nicht einmal eine Pause machen ?“ Sie waren schon seit mehreren Stunden unterwegs, ohne eine Rast dabei einzulegen. Makoto war sich des Laufens leid und setzte sich einfach auf den Boden. Seine Füße schmerzten und er hatte Hunger. Seiner Meinung nach war eine Pause mehr als berechtigt. Der Himmel war mit Sternen übersät und der Mond gab sein sanftes Licht ab. Eine Windböe rauschte durch das Blätterdach und wühlte einige Tiere auf, die flüchtend aus ihrem Versteck rannten. Satoshi blieb ebenfalls stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war müde und wollte nur noch schlafen. Auch wenn Sayuri die Team Anführerin war, beugte sie sich dem Willen ihrer Kameraden, sodass sie auf einer Lichtung ein Lager aufschlugen. Der Braunhaarige errichtete sein Zelt und gesellte sich zu seiner Kameradin, welche den Mond betrachtete und anscheinend in Gedanken versunken war. Er ließ sich auf einen Felsen neben ihr nieder. „Hey Sayuri, was ist mit dir los ? Du bist schon seit einer Weile so komisch. Bedrückt dich irgendetwas ?“ Sie wand sich von dem Mond ab und sah direkt in seine Augen. Wie immer, wenn sie in seine Augen sah, konnte sie soviel Leben in diesen erkennen. Genauso wie Makoto waren Beide ziemlich energiegeladen. Diese Eigenschaft brachte sie ziemlich oft in heikle Situationen, aus welchen sie nur sehr schwer herauskamen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie schüttelte nur den Kopf. „Nein, es ist nichts. Ich habe nur ein seltsames Gefühl. Als würde bald etwas schreckliches passieren.“ Eine Hand legte sich auf ihre Schulter, sodass sie ihren Blick nach rechts richtete, wo Makoto sie aufmunternd anlächelte. „Ach was. Uns wird schon keiner angreifen. Schließlich sind wir doch ein eingespieltes Team. Falls es aber doch zu einem Kampf kommen sollte, können wir uns schließlich auf deine medizinischen Fähigkeiten verlassen. Du sorgst schon dafür, dass wir nicht so schnell sterben. Ich vertraue dir dabei voll und ganz“ Erstaunt sah sie ihn an. So etwas hätte sie nie von ihm erwartet „Danke, ich werde mein bestes geben!“ ´Er hat vollkommen recht. Ich sollte mir weniger sorgen machen. Schließlich ist bis jetzt noch nie etwas vorgefallen.´ Sie lächelte ihn warm an und hörte ein Räuspern seitens Satoshi, welchen die Situation etwas unbehaglich war. „Ich möchte euch Beide ja nicht stören, aber wir befinden uns nach wie vor auf feindlichen Territorium und sollten nicht so auffällig sein. Makoto, ich finde, dass du ihr endlich mal die Wahrheit sagen könntest.“ Makoto´s Gesichtsfarbe wurde schlagartig rot. „Was erzählst du denn da? Ich weiß gar nicht, was du meinst.“ Leicht beschämend drehte er den Kopf weg, um Sayuri und Satoshi nicht ansehen zu müssen. Während Satoshi leise vor sich hin kicherte, sah die Kunoichi fragend zu Makoto. ´Was hat er denn auf einmal?´ Plötzlich drehte Makoto sich um und ging zum Lager zurück, wo bereits ein Feuer brannte. Drei Fische wurden je auf einem Stock aufgespießt und nah am Feuer positioniert. Der Wind wirbelte die Glut auf, welche in der Luft um die Feuerstelle herum tanzte. Fasziniert beobachtete sie die glühenden Funken und vergaß für einen Moment all ihre Sorgen, die eigentlich unbegründet waren. Auch die etwas seltsame Situation rückte eher in den Hintergrund, als das sie ihr mehr Beachtung schenkte. Sie wendete ihren Kopf von dem beeindruckenden Bild ab und sah wieder zum Himmel, an wessen Spitze der Mond prangte. Eine heftige Explosion ließ sie zusammen zucken, sodass sich ihr Kopf schon mechanisch in die Richtung drehte, aus welcher die Explosion kam. Qualm stieg aus nicht allzu weiter Entfernung empor. Satoshi erhob sich rasch und band sich seine Waffentasche an seinen rechten Oberschenkel. Makoto stand bereits in voller Montur vor den Beiden und wartete ungeduldig. Beide waren fest entschlossen, dieser Sache auf den Grund zu gehen und wenn nötig Zivilisten zu beschützen. Einzig und allein Sayuri war weniger begeistert von der Idee ihrer Kameraden. Schließlich wussten sie nicht, was da hinten vor sich ging. „Sollten wir uns da lieber nicht raus halten ? Es könnte ziemlich gefährlich werden.“ Schon wieder bekam sie das Gefühl, als würde etwas im Gange sein, von dem sie keine Ahnung hatte, was für Auswirkungen es haben könnte. Sie wollte sich nicht mit ihren Team blind in einen Kampf stürzen, den sie unmöglich gewinnen konnten. Doch die Beiden ignorierten ihre Sorge und rannten einfach blindlings los. Makoto war es egal, gegen wen er kämpfen musste. Er wollte schließlich einmal der Nachfolger von Jiraiya, einem der legendären Sannin werden. Doch dafür war er im Moment noch viel zu schwach. Außerdem hatte Jiraiya das Training abgelehnt, welches er sich von diesen erhofft hatte. Satoshi ging es eher um das gelingen ihrer Mission. Generell konnte er Menschen nicht ausstehen, die ihre Pflicht nicht vor alles stellen. Außerdem wollte er stark werden, um seine kleine Schwester zu beschützen, welche daheim auf ihn wartete. Ihre Eltern starben während einer Mission und er sah es als seine Pflicht an, das kleine Mädchen zu beschützen. „H-hey, wartet auf mich!“ Sie schnappte sich ihren Rucksack und rannte ihren Kameraden einfach hinterher. ´Und wieder einmal hört keiner der Beiden auf mich...´ Ihre Waffentasche band sie sich an ihren rechten Oberschenkel, bevor sie den Beiden folgte. Nur mit sehr viel Mühe schaffte sie es, die Beiden einzuholen. Dabei wurde sie jedoch das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Stechend rote Augen schienen sich in ihren Rücken zu bohren. Ihr war das sichtlich unbehaglich, doch sie verdrängte dieses Gefühl schnell und konzentrierte sich auf den Weg vor ihr. Sie sprangen von Baum zu Baum und verbargen dabei ihre Chakrapräsenz. Abrupt hielt sie an, doch ihre Kameraden sprangen unbeirrt weiter. „Haltet an. Das ist eine Falle!“ Makoto drehte sich genervt um und wollte ihr gerade antworten, als er seine Augen aufriss. „Sayuri! Hinter dir !“ Bevor sie sich umdrehen konnte, schlang sich bereits ein Arm um ihre Taille und hielt sie somit fest. Ein Kunai wurde an ihren Hals gedrückt, sodass sie sich nun nicht mehr bewegen konnte. Das kalte Metall war direkt auf ihre Halsschlagader gerichtet. Ihr war vollkommen klar, dass dies ihr Ende bedeuten könnte. Sie versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff des Mannes zu befreien, doch ihr Versuch scheiterte dabei kläglich. „Eine falsche Bewegung und das Mädchen ist tot!“ Eine Wutader pochte an Makoto´s Stirn, während Satoshi sein Katana zog und seinen Blick über die Baumkronen wandern ließ. „5...10...15...25 Gegner. Makoto, gib mir Rückendeckung.“ Der Junge nickte seinem Kameraden zu und formte bereits Fingerzeichen. ´Katon : Hosenka no Jutsu*[1]!´ Feuerbälle schossen auf die einzelnen Männer zu, welche elegant zur Seite sprangen, um gleich einen Gegenangriff zu starten. Ein großer Braunhaariger Mann mit einer Maske, die sein halbes Gesicht verhüllte, formte Fingerzeichen. „Suiton : Mizurappa!*[2]“ Ein Wasserstrahl schoss auf Satoshi und Makoto, welche nur knapp ausweichen konnten, da sie ihre Gegner unterschätzt hatten. Die Baumstämme hinter ihnen wurden dabei entzwei geschnitten. Makoto landete auf einen Ast und zog ein Kunai aus seiner Tasche. Dies war seine Chance, seine Fähigkeiten zu verbessern und wenn nötig seine Kameraden zu beschützen. „Keine Angst Sayuri, ich töte diesen Mistkerl, bevor er auch nur auf die Idee kommen könnte, dich zu verletzen.“ Sprach er selbstsicher und sah dabei dem Kerl in die Augen, welchen es jedoch kein bisschen interessierte. Ein Blonder Mann erschien vor Satoshi, welchen er mit Taijutsu attackierte. Geschickt wich dieser den Fausthieben und Tritten aus. Doch er hatte keine Möglichkeit, einen Gegenangriff zu starten, da sein Gegenüber ihm keine Pause gönnte. ´Verdammt, er ist besser als ich dachte. Was mach ich denn jetzt ?´ Makoto war derweil mit dem Braunhaarigen beschäftigt. Beide lieferten sich einen verbitterten Kampf, indem sie ihre Kunais zum Einsatz brachten. Am Himmel stiegen Rauchwolken auf, die von einem Nahe anliegenden Dorf kamen. ´Anscheinend haben diese Shinobi das Dorf angegriffen.´ Schoss es dem Braunhaarigen durch den Kopf, während er das Kunai seines Feindes abblockte. Sayuri konnte nur zuschauen, wie ihre Teammitglieder gegen den Feind kämpften. ´Nein, ich will nicht nur tatenlos hier herumstehen und zuschauen, wie meine Freunde kämpfen.´ Sie schloss ihre Augen und ließ ihr Chakra in ihre Beine fließen, wo sie kleine Mengen an ihre Umgebung abgab. Diese Technik forderte ihre volle Konzentration und ob sie diese Kunst auf Anhieb ohne jegliches Training bewältigen konnte, wahr ihr unbekannt. Die Anwendung hatte sie nur grob aus einer Schriftrolle entnommen, welche im Lager ihres Clans aufbewahrt wurde. Sie verdrängte den Gedanken an ein mögliches Risiko und wartete auf die Reaktion des Mannes ab, der hinter ihr stand und sie festhielt. Diese ließ auch nicht lange auf sich warten, als ein Blutrinnsal aus seinem Mund lief. Seine Augen weiteten sich, bevor er sich von der Kunoichi losriss und ein ohrenbetäubenden Schrei aus seiner Kehle zu hören war. Er konnte keinen seiner Muskeln mehr bewegen und starrte fassungslos auf das weißhaarige Mädchen, welches ihm nur einen verächtlichen Blick schenkte. „W-Was hast du mit mir gemacht ?“ Fragte er versucht gefasst und unterdrückte die aufkeimende Wut verbunden mit der einsetzenden Lähmung. Ein Kunai in der Hand haltend, schritt sie auf den Mann zu, welcher stark zitterte. Zufrieden lächelte sie, da ihr Jutsu wohl erfolgreich gewesen war. „Ich habe die Temperatur in deinem Umfeld rapide Absinken lassen. Der Körper würde normalerweise die Wärmeabgabe verhindern, um den Körperkreislauf stabil zu halten, doch in deinem Fall habe ich die Wärmeabgabe verdoppelt, sodass deine Körpertemperatur ebenfalls gesunken ist. Um deinen Körper mehr Wärme zu liefern, müssen Energiereserven deines Körpers herhalten, was zu einem starken Kräfteverlust führt und möglicherweise auch den Tod mit sich bringen kann.“ Ungläubig dachte er über das eben gesagte nach. Von der Logik her, schien es von der Theorie her zu stimmen, doch wie war es möglich, die Körpertemperatur eines Menschen zu manipulieren ? Im nächsten Moment kippte der Mann nach vorne und stürzte in die Tiefe. Sayuri hatte mit ihren Kunai seine Kehle aufgeschlitzt. Jedoch verschwendete sie keine weitere Sekunde mehr mit ihrem Gegner. Viel wichtiger waren Satoshi und Makoto, die noch gegen die anderen Beiden kämpfen müssten. Ihr war aufgefallen, dass 23 der verbleibenden Gegner sich aus irgendeinen Grund zurückgezogen hatten, nachdem Satoshi den Blonden angegriffen hatte. Außerdem war es nun verdächtig ruhig. Keinerlei Kampfgeräusche unterbrachen diese bedrückende Stille. Sie machte auf dem Absatz kehrt und blickte in die Richtung, wo sie ihre Kameraden vermutete. Doch außer mehreren Kratern und einigen Blutstropfen konnte sie nichts mehr von den beiden wahrnehmen. Weder ihr Chakra noch ihre Aura konnte sie fühlen. ´Seltsam, eigentlich spüre ich doch die Anwesenheit eines Menschen selbst über größere Distanzen. Doch es scheint so, als wäre hier nie ein Mensch außer mir gewesen.´ Als sie zu Boden blickte, musste sie feststellen, dass sie Leiche ihres Feindes weg war. Noch nicht einmal Blut oder ein Krater, der von dem Aufprall seines toten Körpers entstanden ist, konnte sie sehen. In diesem Moment traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Ihr Kopf drehte sich langsam nach links, wo selbst die Kampfspuren von vorhin verschwunden waren. „Ein Genjustu also...“ Stellte sie trocken fest und griff nach einem Kunai, welches sie fest umschloss. „Das hast du aber spät bemerkt, Kleine...“ Ihr Körper erstarrte, als sie diese kalte Stimme nahe an ihrem Ohr hörte. Katon: Hosenka no Jutsu*[1] = Feuerversteck: Technik des Phönix Eremitenfeuers Suiton: Mizurappa*[2] = Wasserversteck: Wasserflutwelle Ich bedanke mich bei meinen jetzigen Kommi Schreibern und diejenigen, die sich an meine FF wagen. Wann das nächste Kapitel erscheint, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich freue mich schon auf eure bisherige Meinung. Kapitel 4: Entschluss --------------------- „Was ist passiert ?“ „Ich weiß es nicht. Sie hat plötzlich angefangen zu schreien und schlug wie von Sinnen um sich.“ „Hast du ihr ein Beruhigungsmittel gegeben ?“ „Ja und es scheint auch zu wirken. Sie hat sich wieder beruhigt.“ „Wir sollten Tsunade Bericht erstatten.“ „Das arme Mädchen...“ Einzelne Stimmen drangen an ihr Ohr. Vor ihren Augen schien sich alles zu drehen. Ein stechender Schmerz zuckte durch ihren Kopf. Geistesabwesend hielt sie sich diesen. Ihre Augen blickten ausdruckslos auf die gegenüberliegende Wand, während sie mit ihrem Handrücken ihre Wange entlang strich, um die noch feuchten Tränenspuren zu beseitigen. „Was machen wir denn jetzt mit ihr ?“ Ein Braunhaarige Frau in einem Arztkittel schien ziemlich unbeholfen zu sein. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, während sie hilfesuchend zu ihrer Kollegin blickte, welche genauso ratlos zu sein schien. Die Beiden Frauen waren ziemlich ratlos, schließlich wussten sie nicht, was sie nun tun sollten. Es kam ziemlich selten vor, dass ein Patient hyperventilierte. Außerdem waren Beide noch ziemlich unerfahren mit solch einem speziellen Fall. Die Tür wurde aufgeschoben und eine ziemlich gestresste Tsunade kam zum Vorschein. Kurz betrachtete sie die Anwesenden und wendete sich schließlich der am Boden kauernden Kunoichi zu. Sie musste ihr nur ins Gesicht sehen um zu wissen, was hier los war. „Tsunade-sama wir...“ Eine kurze Handbewegung von Tsunade brachte die junge Frau zum Schweigen. Ihre Kollegin deutete ihr mit einer Kopfbewegung ihr zu deuten. Stumm kam diese dem Befehl nach. Seufzend erhob sich die Godaime schließlich. Sie hatte nun wirklich nicht den Nerv dazu, dem Häufchen Elend, welches sich nicht mehr rührte, mehr Zuwendung entgegen zu bringen. Sayuri hatte bisher mit niemanden über die Geschehnisse, welche sich auf der Mission zugetragen hatten, gesprochen und sie schien es auch nicht vor zu haben. Da musste sie wohl Ibiki darum bitten, dass es diese Aufgabe übernahm. Auch wenn sie stark bezweifelte, dass dessen Methoden Wirkung bei dem verstörten Mädchen zeigen würden. Jeder Faser ihres Körpers schmerzte und ihr Kopf pochte. Erneut liefen Tränen aus ihren Augen, welche sie kaum wahrnahm. Noch nicht einmal das Eintreten von Tsunade hatte sie wahrgenommen. Wieder sah sie Bilder, welche wie ein Film vor ihrem inneren Auge abliefen. Ihr Körper war an den Baumstamm gepresst. Ihre angsterfüllten Augen blickten direkt in die ihres Gegenübers. Sein Gesicht strahlte reine Kälte und Gleichgültigkeit aus. Er verzog keine Miene, als er mit seiner Hand ihre Kehle umfasste und ihr die Luft abschnürte. Panik und blankes Entsetzen übernahmen ihren zunächst steifen Körper. Sie war sich bewusst, dass er sie töten würde, wenn sie nicht bald etwas gegen ihn unternahm. Mit ihren Händen umfasste sie seine und versuchte verzweifelt, seinen Griff zu lockern, um die ihr verwehrte Luft zu bekommen. Auch wenn man es ihm nicht ansah, war er ziemlich erstaunt darüber, dass sie sich nicht einfach ihrem Schicksal fügte. Schließlich wusste sie, wen sie da vor sich hatte. Obwohl ihre Lage aussichtslos war, gab sie sich nicht einfach auf. Ihr gelang es, seinen Griff zu lockern, sodass sie wieder etwas Atmen konnte. „W-Warum...tun Sie das ?“ Brachte sie mühevoll hervor. Sie konnte nicht verstehen, wieso er ihr Team angriff und dabei ihre Kameraden tötete. Nur wenige Meter entfernt lagen die Körper der beiden Jungen, die mit voller Zuversicht sich gegen ihren Feind gestellt hatten ohne zu ahnen, dass dies ihr letzter Kampf sein würde. Tränen liefen aus ihren Augen. Sie hatte sich bemüht, nicht vor ihrem Gegner zu Weinen. Gefühle waren ein Zeichen von Schwäche, dies hatte man ihr auf der Ninja Akademie beigebracht. Bisher hatte sie fest an diesen Grundsatz festgehalten, doch ihre Maske fing nun an zu bröckeln. Während ihre Kameraden ihr bestes gaben, um gegen IHN zu bestehen, konnte sie nur zuschauen, wie er sie gnadenlos fertig machte. Die Weißhaarige schrie nach ihnen, doch sie konnte nichts tun. Er brachte sie eiskalt um. Nun war sie an der Reihe, mit ihrem Leben abzuschließen. Auch wenn sie sich vor dem Tod fürchtete, gab es für sie kein Entkommen. Kalt besah er sich die junge Frau, welche vor ihn weinte und jegliche Selbstbeherrschung aufgegeben hatte. Innerlich konnte er nur den Kopf schütteln. Ein Shinobi durfte nie Schwäche zeigen, egal, in welcher Situation er sich gerade befand. Zunächst überlegte er, ob dieses Mädchen es überhaupt Wert war, von ihm eine Antwort zu erhalten. Schließlich würde sie durch seine Hand sterben. „Ihr wart zu naiv, euch blindlings in einen Kampf zu stürzen, den ihr nicht gewinnen konntet. Deine Freunde haben dies mit ihrem Leben bezahlt.“ Plötzlich blitzten rote Augen auf, die seine zuvor schwarzen noch bedrohlicher wirken ließen. Er beugte sich mit seinem Kopf zu ihrem Ohr, sodass sein warmer Atem ihrem Hals streifte. „Doch du besitzt etwas, von dem du glaubst, es würde nicht existieren. Es war kein Zufall, das wir uns hier trafen.“ Ihr wurde plötzlich heiß und kalt zugleich, sodass sie drohte, an dem Gefühl zu ersticken. „B-Bitte töten Sie mich nicht. I-ich habe einen Bruder, der mich braucht. Ich bitte Sie darum!“ Es kostete ihr eine Menge Überwindung, ihn darum zu bitten. Ihr war klar, dass ihre Chancen gering waren, doch sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Sie bemerkte, wie der Schwarzhaarige in seiner Position verharrte. Er schien einen Augenblick nachzudenken, was sie ziemlich überraschte. Er ließ kurz von ihr ab und sah ihr erneut in die Tränen verschleierten Augen. Irgendetwas hielt ihn davon ab, sie sofort zu töten. Doch er wusste nicht, was es war. „Schlaf schön, kleine Lilie...“ Mit einem kräftigen Ruck erwachte sie aus ihrer Starre. Verwirrt ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Sie lag in einem Bett, neben ihr standen einige Gerätschaften. Rechts ihrerseits hing ihre Infusion, welche durch einen Schlauch, der an ihrer Hand befestigt wurde, angebracht war. Ein nervendes piependes Etwas erregte ihre Aufmerksamkeit, sodass sie ihren Kopf nach links drehte. Dort stand ein Gerät, welches ihre Herzströme aufzeichnete und dabei nicht gerade leise war. Mit ihrer linken Hand fasste sie sich an die Stirn, wo ein Verband angelegt wurde. Wieso tut mein Kopf so weh ? War der erste Gedanke, der ihr durch den Kopf schoss. Mühevoll schaffte sie es, sich aufrecht hinzusetzen. Während sie mit einer Hand den Infusionsschlauch entfernte, stützte sie sich mit der anderen auf dem Bett ab, um aufzustehen. Ihre Hände zitterten und ihre Beine drohten, unter ihrem Gewicht umzuknicken. Sie wagte es, einen Schritt nach Vorne zu machen. Erneut durchzog ein Schmerz ihre Glieder, den sie versuchte, zu ignorieren. Schließlich erreichte sie die Tür, welche sie mit aller Kraft aufschob. Mit ihrem Kopf besah sie sich die leeren Flure. Erst jetzt fiel ihr auf, dass es mitten in der Nacht war. Mit ihrem nackten Füßen tappte sie auf den Fließen entlang, bis sie schließlich den Ausgang erreichte. Als sie die schwere Tür öffnete, empfing sie die kühle Nachtluft, welche mit ihren Haaren spielte. Ihr Weg führte durch die leeren Straßen Konohas, bis sie ihr Ziel erreichte. Nun stand sie vor den beiden Marmorsteinen, in welchen die Namen ihrer Freunde eingraviert waren. „Satoshi...Makoto...“ Flüsterte sie leise, als hätte sie Angst, ihre Stimme könnte großen Schaden anrichten. Vor den Gräbern ging sie auf die Knie. Ihre Hände gruben sich in die Erde, sodass ihre weißen Fingerknöchel hervortraten. Salzige Tränen tropften auf den Boden. Die angenehme Stille wurde von abgehackten Schluchzern unterbrochen. „E-Es tut mir leid. W-Wenn ich nicht so schwach g-gewesen wäre, dann würdet ihr noch leben. I-Ihr habt mir vertraut. M-Makoto, du warst es, d-der sagte, dass ich euch mit meinem m-medizinischen Ninjutsu heilen könnte. W-Wir hatten eine schöne Zeit zusammen. I-Ihr Beide standet mir bei, wenn es mir schlecht ging. Ihr h-habt an mich g-geglaubt.“ Ihre weiteren Worte blieben ihr im Halse stecken. Ihr Körper erbebte unter ihren Schluchzern. Sayuri wusste nicht, wie lange sie noch vor den Gräbern kniete. Doch sie hatte einen wichtigen Entschluss gefasst, den ihr niemand mehr ausreden könnte. Mit ihren Fingern strich sie über die fein säuberlich eingearbeiteten Konturen der Schrift, bevor sich ihre Hände zu Fäusten ballten. „Ich schwöre es euch, Makoto und Satoshi! Euer Tod soll nicht umsonst gewesen sein...“ Der Wind rauschte an ihr vorbei und trug einige Blätter mit sich, die sich in diesem Moment von einem Baum lösten. „Egal, wie lange es dauern wird. Egal, wie lange ich trainieren muss. Egal, wie viel Schmerz ich ertragen muss, ich werde den Mann finden und töten, der euch zwei leiden ließ...“ Sie schloss ihre Augen und erhob sich aus dem Gras. Im nächsten Moment öffnete sie diese wieder und blickte dem Sonnenaufgang entgegen. „Ich werde dich töten, Itachi Uchiha.“ Joar, da bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel. Hat diesmal nicht so lange gedauert, da mir das Schreiben diesmal leichter fiel als sonst. Kapitel 5: Ungewissheit ----------------------- Mit ausdrucksloser Miene besah sich die Blondhaarige Frau die Dokumente, welche ausgebreitet auf einem Tisch direkt vor ihr lagen. Grob las sie sich den Bericht durch. Ein Mal. Zwei Mal. Doch selbst nach dem Dritten Mal gelang es ihr nicht, die Fakten zu begreifen. Besorgt beobachtete die Braunhaarige ihre Vorgesetzte. So hatte sie die Godaime noch nie erlebt und sie machte sich große Sorgen um diese. Nach geschlagenen 15 Minuten schien die Hokage ihre Sprache wieder gefunden zu haben. Sie hob ihren Blick und fixierte mit diesem die Kunoichi, welche unter ihrem wachsamen Auge zusammenzuckte. „Shizune...“ Seufzend ließ sie sich in ihren Stuhl sinken. Ihren Kopf stützte sie mit ihren Händen ab. In ihrer Stimme schwang ein bedrohlicher Unterton. „Willst du mir wirklich mit diesem Bericht sagen, dass Makoto´s und Satoshi´s Leichen selbst nach einem Monat nicht aufzufinden waren ?“ Die Angesprochene schluckte den Kloß herunter, welcher sich in ihren Hals gebildet hatte. Schließlich war die Blonde unberechenbar und sie fürchtete sich vor ihrer Reaktion. „Hai, Tsunade-sama!“ Die Fünfte hatte mit dieser Antwort bereits gerechnet. Hatte sie doch gehofft, ihrer Assistentin eine Information entlocken zu können. Bedrückendes Schweigen erfüllte den Raum. Nur das Stimmengewirr der Straßen, welches durch das offene Fenster in den Raum gelangte, deutete darauf hin, das in diesem Dorf Leben existierte. „Der Suchtrupp hat das Gebiet, in welchem das Team vermutlich unterwegs gewesen war, bereits gründlich abgesucht. Die Ninken haben bestätigt, dass Sayuri dieses Gebiet durchquert hatte. Jedoch konnten sie die Gerüche der anderen Beiden nicht wahrnehmen. Die Kampfspuren, welche wir dort vorgefunden haben, weisen auf einen Einzelnen Gegner hin.“ Die Braunhaarige zögerte etwas, bevor sie mit der Kurzfassung des Berichts fortfuhr. „Jemand muss die Leichen der Jungen entsorgt haben, ohne dabei Spuren zu hinterlassen. Ich vermute, das die Person über eine Teleportationstechnik verfügt.“ Tsunade lehnte sich mit den Rücken gegen den Stuhl, um die neu gewonnenen Erkenntnisse sacken zu lassen. Sie wusste bereits all das, was Shizune ihr eben vorgetragen hatte. Doch sie wollte und konnte es ihr nicht glauben. Schwermütig erhob sie sich und blickte aus dem breiten Fenster direkt auf Konoha. Dabei beobachtete sie die Vorbeilaufenden Bewohner, sowie die Kinder, welche gerade von der Akademie auf dem Weg nach Hause waren. „Lass mich raten. Sayuri hat selbst drei Wochen nach ihrer Rückkehr kein Wort von dem Vorfall verloren, hab ich recht ?“ Sie musste sich gar nicht erst umdrehen, um das bestürzte Gesicht der Braunhaarigen zu bemerken. Auch wenn sie von der Kunoichi seit längerer Zeit nichts mehr gehört hatte, ist ihr dennoch aufgefallen, dass das sonst so pflichtbewusste Mädchen seit längeren ihren Aushilfsjob im Krankenhaus vernachlässigt hatte, was sie sehr gut nachvollziehen konnte. Schließlich hatte die Weißhaarige ihre Teamkameraden verloren. Auch wenn die Leichen der beiden Chunin bisher noch nicht aufzufinden waren, wurde eine Trauerfeier bereits abgehalten. Fast alle Bewohner Konohas waren erschienen, um den Beiden ihre letzte Ehre zu erweisen. Sayuri hatte die Beerdigung verpasst, da sie für drei Tage bewusstlos im Krankenhaus lag. Ein Klopfen an der Tür ließ Shizune zusammenfahren. „Herein!“ Die Tür öffnete sich und Kakashi betrat das Büro der Godaime. In seiner rechten Hand hielt er sein Icha Icha Buch, welches auf eine der letzten Seiten aufgeschlagen war. Unter seinen rechten Auge zeichneten sich bereits Augenringe ab. „Ah, du kommst genau zur rechten Zeit, Kakashi!“ Shizune trat einen Schritt zur Seite, damit der Kopierninja zu den Schreibtisch der Godaime gehen konnte. Diese war noch von ihm abgewandt und schien zu überlegen. Mit einer kurzen Handbewegung deutete sie Shizune an, den Raum zu verlassen. Diese kam ihrem stummen Befehl nach und verließ den Raum, nachdem sie Kakashi kurz begrüßt hatte. „Ich will erfahren, was du über Sayuri Yuki herausfinden konntest.“ Der Kopierninja holte einen Zettel aus seiner Hosentasche, welchen er der Blonden überreichte. Diese las sich diesen durch. Zielobjekt : Sayuri Yuki Alter : 16 Größe : 1,68 m Blutgruppe : AB Rank : Chunin Bisherige Straftaten : / Beginn der Observation : 03.06. Beobachtungen : 03.06. - 05.06. Zielobjekt ist bewusstlos. 06.06. Zielobjekt verlässt das Krankenhaus und geht zum Friedhof. Bleibt für mehrere Stunden an den Gräbern von Makoto & Satoshi. Geht in der Nacht nach Hause. 07.06. - 15.06. Zielobjekt verlässt nicht das Haus. 16.06. Zielobjekt geht Einkaufen. Anmerkung : Reagiert nicht auf Außenstehende. 19.06. Zielobjekt bringt kleinen Bruder zur Akademie. 22.06. Zielobjekt sieht sich ständig nach jemanden um. Anmerkung : Observation könnte aufgefallen sein. 23.06. - 29.06. Zielobjekt ist nicht mehr auffindbar Anmerkung : Sayuri Yuki hat die Bewachung bemerkt. Fazit : Observation Fehlgeschlagen Tsunade ließ den Zettel sinken und würdigte den Sharinganträger keines Blickes. Dieser kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Sumimasen Tsunade-sama. Sie scheint mich durchschaut zu haben.“ Die Hokage schloss ihre Augen und massierte sich ihre Schläfen. Durch die Observation hatte sie sich eigentlich bessere Ergebnisse erhofft. Die Tatsache, dass Sayuri ihre Überwachung durchschaut hatte, stimmte sie verärgert. Denn nun wusste sie von dem Misstrauen Tsunade´s bescheid. „Das ist nun unwichtig. Deine Beobachtungen bekräftigen meinen Verdacht, dass Sayuri in ihrer Trauer versinkt. Nun ist auch bewiesen, dass sie tatsächlichen ihren Dienst im Krankenhaus vernachlässigt.“ Sie biss sich in ihren Daumen und runzelte die Stirn. Ich habe Sayuri schon für längere Zeit keine Missionen mehr gegeben. Doch wenn ich ihr länger keine Aufgabe gebe, besteht die Möglichkeit, dass sie irgendwelche Dummheiten begeht. Dummerweise hat sie nun kein Team mehr, in welchen sie agieren könnte. Ich könnte sie zur Unterstützung in verschiedene Teams stecken, um zu sehen, in welchen sie am besten zu recht kommt. Sie hob kurz ihren Kopf und betrachtete Kakashi kritisch. Dieser ließ sich seine Unsicherheit nicht anmerken und erwiderte den Blick der Godaime ausdruckslos. „Kakashi, Sayuri wird vorübergehend in dein Team kommen. Auf der morgigen Mission wird sie euch begleiten. Ich möchte nach der Mission wissen, wie sie sich bewährt hat. Du kannst nun gehen und dein Team darüber informieren.“ Erschöpft ließ sie sich auf ihren Stuhl sinken und legte Shizune´s Bericht in ein Schubfach. Kakashi verneigte sich noch einmal, bevor auch er den Raum verließ und sich auf den Weg zu seinem Team machte. Auf Trainingsplatz 3 herrschte bereits reger betrieb. Naruto, welcher vor zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, trainierte sein Taijutsu, in dem er gegen seine Kage Bunshin kämpfte. Sakura stand etwas abseits und sah diesem zu. Tsunade hatte ihr ein paar Grundregeln über die Heilkunst beigebracht. Außerdem sollten ihre mangelnden Fähigkeiten durch eine große Schlagkraft ausgeglichen werden. Aus diesem Grund nahm sie sich nun eine Auszeit, da das Training mit ihrer Shishou ziemlich kräftezehrend war. Eine Rauchwolke lenkte die Aufmerksamkeit der Beiden Genin auf ihren Sensei, welcher aus dieser hervortrat. „Na ihr, trainiert ihr schön fleißig ?“ Eine Zornesader pochte an Sakuras Stirn. Naruto verzog ebenfalls sein Gesicht. „Sie sind fünf Stunden zu spät Sensei.“ Jammerte Naruto und kassiert dafür eine Ohrfeige seitens Sakura. „Es war doch schon vorher klar, dass Kakashi Sensei zu spät kommen würde.“ „Ja, du hast ja recht Sakura-chan.“ Kakashi sah amüsiert zu seinen Beiden Schützlingen, welche wieder einmal miteinander stritten. Dennoch merkte er schnell, dass jemand fehlte. Sasuke war ein fester Bestandteil der 7. Gruppe, doch nun war er bei Orochimaru. Auch wenn Naruto es nicht offen zeigte, wusste Kakashi, dass er sich die Schuld daran gab, ihn nicht zurück geholt zu haben. Aus diesem Grund hatte er Sakura versprochen, seinen besten Freund zu retten. Jedoch wusste Kakashi in diesem Moment nicht, ob Naruto dies jemals schaffen könnte. „Wir haben Morgen eine Mission...“ Kakashi versuchte auf diese Weise, das Thema zu wechseln. Außerdem wollte er dadurch erreichen, dass die beiden ihm endlich ihr Gehör schenkten. „Das wissen wir doch bereits Sensei...“ Nörgelte Naruto und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war immer noch beleidigt über die Tatsache, dass er die ganze Zeit alleine trainieren musste. Schließlich wollte er Sasuke zurückholen und dafür musste er nun mal stärker werden. Dabei half es ihm nicht sonderlich viel, wenn sein Sensei nie zur verabredeten Zeit erschien. Sakura verdrehte nur genervt die Augen. „Du hast ja recht, nur werden wir drei noch Unterstützung bekommen...“ Fragende Blicke lagen auf dem Kopierninja. Mit dieser Antwort hatten sie nun wirklich nicht gerechnet. „Wer wird uns denn nun begleiten ?“ Fragte Naruto ganz hibbelig. Er wollte endlich mit seinem Sensei trainieren, da es ihn ziemlich langweilte, nur mit seinem Kage Bunshin trainieren zu können. Sakura hingegen war weniger begeistert. Sie wusste schließlich nicht, wer nun mit auf die Mission kommen würde und am wenigstens wollte sie Ino dabei haben, da diese sie nur nerven würde. Kakashi blätterte eine Seite seines Icha Icha Buches weiter und ließ die Frage für eine Weile im Raum stehen. „Es ist...Sayuri Yuki...“ Unweit entfernt von ihnen stieg eine Pflanze aus dem Boden empor. Gegenüber von dieser saß eine Person auf einem Felsen und beobachtete amüsiert die Gestalt, welche nur wenige Meter vor ihr auftauchte. Ein Mann mittleren Alters mit einer weißen und einer schwarzen Hälfte und kurzen grünen Haaren kam aus der Pflanze hervor. Leicht verärgert musste er feststellen, dass sein Gegenüber mal wieder schneller als er gewesen war. „Du bist langsam, Zetsu.“ Stellte der andere Mann trocken fest. Er trug eine orangene Spiralmaske, wobei nur für sein rechtes Auge ein Loch in dieser angebracht war. Seine schwarzen Haaren waren kurz geschnitten. Empört schnaubte der Angesprochene. „Es kann nun mal nicht jeder seinen Arsch in Lichtgeschwindigkeit weg teleportieren.“ Leise musste der Schwarzhaarige darüber Lachen. Zetsu fand dies jedoch nicht so lustig und wechselte einfach das Thema. „Du hast mich doch hier her bestellt Tobi. Also, was willst du ?“ Schnell hatte sich der Maskenträger beruhigt. Ihm konnte man nun nicht mehr ansehen, das er vor wenigen Sekunden sich noch über seinen Kollegen schlapp gelacht hatte. „Na gut, du hast recht, Spaß beiseite. Hast du deinen letzten Auftrag erfüllt ?“ Zuerst schien Zetsu nicht recht zu verstehen, was der Einäugige damit meinte, doch schnell fiel es ihm wieder ein. Grinsend nickte dieser zur Bestätigung. „Hai, ich habe die Leichen entsorgt. Ich hätte nie erwartet, das Itachi-san seine Spuren so leichtfertig am Kampfplatz hinterlässt. Wenn ich nicht aufgeräumt hätte, dann würde Konoha unser neues Versteck bereits gefunden haben.“ Erleichtert seufzte Tobi aus. Er hatte die Befürchtung, das Zetsu es nicht mehr rechtzeitig geschafft hätte. Dies wäre fatal für seine weiteren Pläne gewesen. Sein Blick fiel auf eine einzelne weiße Lilie*[1], welche aus dem Boden empor ragte. „Du kannst nun gehen, Deine andere Aufgabe solltest du auch noch erledigen. Ich verlasse mich auf dich.“ Ohne noch ein weiteres Wort an seinen Vorgesetzten zu richten, verschwand Zetsu wieder im Boden. Nachdem er sicher war, das sein Partner außer Hörweite ist, pflückte er die Blume und besah sich diese genauer. Ein breites Lächeln zierte seine Gesichtszüge. „Ich bin ziemlich gespannt, wie du dich entwickeln wirst. Wird dein Hass größer sein als deine Liebe zu deiner Familie, oder muss ich dir erst die Personen nehmen, die dir etwas bedeuten ?“ In diesem Moment zerteilte er den Stängel der Pflanze und ließ diese achtlos auf den Boden fallen. Dann machte er kehrt und lief auf ein leerstehendes Gebäude zu. „Egal, was du auch versuchst, du kannst nicht vor deinem Schicksal entkommen. Denn sogar eine weiße Lilie wirft einen schwarzen Schatten...“ *[1] Sayuri bedeutet übersetzt „Kleine Lilie“ Und hier kommt das nächste Kapitel, würde mich über ein paar Kommentare freuen. Kapitel 6: Aufbruch ------------------- „Wann kommt denn endlich Kakashi Sensei ?“ Sakura bemühte sich, ihren Kollegen nicht zu schlagen. Schon seit 3 Stunden warteten sie auf ihren Teamanführer, welcher einfach nicht kommen wollte. Natürlich war es schon vorher klar gewesen, dass ihr Meister nicht zum vereinbarten Zeitpunkt auftauchen würde. Ungeduldig lief der Blonde auf und ab, während die Rosahaarige an dem Torpfosten lehnte. Es wurmte die Kunoichi, dass das „neue“ Mitglied selbst nach 3 Stunden noch nicht aufgetaucht war. Sie hatte die Weißhaarige schon immer gehasst, da sie der festen Überzeugung war, dass die Kunoichi es auf ihren Sasuke abgesehen hatte. Sie befanden sich am Eingangstor Konohas. Ihre Rucksäcke waren auf ihren Rücken befestigt. Die Mission war ziemlich wichtig für das Dorf und ihnen fehlte einfach die Zeit, noch länger zu warten. Doch was blieb ihnen denn übrig ? Ohne Teamanführer durften sie nicht losziehen. Genervt massierte sich die Kunoichi ihre Schläfen. Unweit von ihnen entfernt lief Sayuri direkt auf das Tor zu. Kakashi war am Vorabend bei ihr erschienen und hatte sie über die Mission informiert. Eigentlich fühlte sie sich noch nicht dazu imstande, eine weitere Mission auszuführen. Sie gab sich immer noch die Schuld an dem Tod ihrer Freunde. Wenn ich doch bloß stärker gewesen wäre, dann würden sie jetzt noch leben. Doch ich war zu schwach und konnte nur zusehen, wie ER sie um brachte. Wütend wischte sie sich die Tränen weg, welche unkontrolliert aus ihren Augen liefen. Wie sie ihre Emotionalität doch hasste! Für die Mission hatte sie den Rucksack von der letzten Mission dabei, an welchen das Blut von Makoto haftete. Er wollte sie beschützen, da er schnell begriffen hatte, dass Sayuri vor Angst gelähmt war. Dabei hatte er seine Deckung vernachlässigt und musste die tödliche Verletzung des Uchihas in Kauf nehmen. Vor ihren inneren Auge sah sie die Szene vorbeirauschen, in der Makoto den Angriff auf sich umlenkte. Itachi merkte schnell, dass die Beiden Chunin ziemlich ausdauernd waren, was ihn ziemlich überraschte. Als sein Blick zu der Kunoichi wanderte, zuckte diese zusammen und wendete ihren Blick ab. Ihre Angst war kaum zu übersehen, da sie am ganzen Körper zitterte. Satoshi hielt ein Kunai in der rechten Hand und sah ihm direkt in die roten Augen. Er war fest entschlossen, seine Kameraden zu beschützen. Makoto stand neben der Kunoichi und versuchte sie zu beruhigen. Von ihrer linken Schulter ausgehend bis zu ihrer Hüfte war eine tiefe Schnittwunde abgebildet, aus welcher ihr warmes Blut floss. Den Schmerz nahm sie nur durch einen dichten Schleier wahr. „Hey Sayuri-chan. Es wird alles gut. Wir machen den Kerl schnell fertig und gehen dann zusammen in Konoha zu Ichiraku´s Ramen essen.“ Keuchend fiel Satoshi auf die Knie, was Makoto aufsehen ließ. Die Augen des Uchihas hatten sich verändert. „NEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNN, HÖR AUF DAMIT!!!!!!!“ Der gequälte Schrei des Jungen hallte durch den Wald und verschreckte die vögel aus den Baumkronen. Im nächsten Moment sackte der Braunhaarige Junge zusammen. „Satoshi!!!! VERDAMMT!!!!“ Makoto war außer sich vor Wut. Er konnte es einfach nicht ertragen, seinen besten Freund so leiden zu sehen. Einen Wimpernschlag später stand der Uchiha bereits vor dem Jungen und blickte monoton auf diesen herab. In seiner Hand hielt er ein Kunai. „NEIN, DAS LASSE ICH NICHT ZU!!!!“ Ohne nachzudenken stürmte er auf den Sharinganträger zu, welcher im nächsten Moment verschwunden war. Hektisch blickte er sich um, doch er konnte ihn nicht auffinden. Als er sich umdrehte sah er den schwarzhaarigen, welcher sich langsam der Kunoichi näherte. Ihm war aufgefallen, dass diese vor Angst erstarrt war und er somit keine Probleme damit dürfte, diese zu töten. Ungläubig weiteten sich ihre Augen. Wollte er sie etwa zuerst töten ? Sie hatte kein Gefühl mehr in ihren Beinen und rückte weiter nach hinten, bis sie gegen einen Baumstamm stieß.Hektisch sah sie sich um, doch ihr fehlte einfach die Kraft, weiter vor ihm zu fliehen. Die nächsten Sekunden schienen sich wie Kaugummi immer weiter in die Länge zu ziehen. Der Sharinganträger blieb stehen und blickte verachtend auf sie herab. Seine nächsten Bewegungen waren viel zu schnell, als wenn sie diese mit ihren Augen hätte erkennen können. Makoto´s Beine schienen ihn wie von selbst zu tragen, als er auf diese zu rannte. Ihm war klar, dass er sie nicht rechtzeitig erreichen würde. ´Verdammt. Ich kann es nicht mehr schaffen.´ Stellte er verzweifelt fest. Sayuri war ihm wichtig und er wollte sie nicht verlieren. Aufgeben kam für ihn gar nicht erst in Frage. Er leitete sein Chakra in seine Fußsohlen, um schneller rennen zu können. Itachi war bereits bei der Weißhaarigen, welche sich vor Angst nicht mehr rührte. Er holte mit seinem Kunai aus, bis dieses auf Widerstand traf. Blut tropfte auf den Boden, doch es war nicht ihres. Zögernd öffnete sie ihre Augen, welche sie zusammengekniffen hatte. „M-Makoto...“ Brachte sie mit heiserer Stimme heraus. Sie konnte nur seinen Rücken sehen, da er das Kunai mit seiner Hand umklammerte. Doch er konnte nicht verhindern, das es seinen Bauch durchbohrte. Hustend spuckte er Blut und hielt sich mit seiner anderen Hand die schmerzende Stelle. Der Uchiha hätte nicht erwartet, das dieser Junge bereit war, für seine Kameradin zu sterben. Er schloss seine Augen, um diese kurz danach wieder zu öffnen. Das Mangekyou Sharingan blickte dem Jungen entgegen. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter, was sie aufschrecken ließ. „Alles in Ordnung, Sayuri ?“ Sayuri blickte in das besorgte Gesicht des Kopierninja´s welcher hinter ihr aufgetaucht war. Ihm war nicht entgangen, dass die Kunoichi mit dem Nerven am Ende war. Stumm nickte sie mit ihrem Kopf und lief gemeinsam mit dem Grauhaarigen auf das Tor zu, wo Naruto und Sakura sie mit wütenden Blicken bestraften. „Sie sind schon wieder zu spät, Kakashi Sensei!“ Naruto konnte es einfach nicht ertragen, dass sein Sensei ständig zu spät kam. Er fand es einfach unerhört, dass jemand, der sich selbst als Shinobi bezeichnete, ständig zu spät kam. „Ich weiß ja, aber da war diese schwarze Katze-“ „Sparen sie sich ihre Ausreden, Ihnen glaubt doch eh niemand mehr.“ Meinte Sakura trocken und stieß sich vom Torpfosten ab. Dabei schulterte sie ihren Rucksack. Sayuri würdigte sie dabei keines Blickes. „Auch egal, die Mission wartet.“ Kakashi lief geradewegs aus dem Tor, während ihm ein eingeschnappter Naruto, eine gereizte Sakura und eine stille Sayuri folgten. Der Sharinganträger beobachtete die Kunoichi aus dem Augenwinkel. Tsunade hatte ihn darauf angewiesen, während der Mission ein Auge auf sie zu werfen. Ihr Misstrauen gegenüber dem Mädchen war unverkennbar. Die Weißhaarige blickte während des Laufens gen Boden und bekam kaum etwas von dem mit, was sich vor ihr abspielte. Naruto war nun voller Elan und Zuversicht. Schließlich handelte es sich dieses Mal um eine B Mission, von welchen sie kaum welche bekamen. Ihn langweilten diese einfachen Missionen, zu welchen Babysitten oder Unkraut jäten dazu zählte. „Was müssen wir eigentlich machen, Kakashi Sensei ?“ Fragte der Blonde gerade heraus und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Sakura ließ sich ihre Neugierde nicht anmerken. Sie war sauer darüber, dass ihre Shishou Sayuri mit auf diese Mission geschickt hatte. Kakashi blickte gen Himmel und beobachtete einige Vögel, welche über ihn vorbeiflogen. „Wir müssen die Tochter des Daimyo´s beschützen. Aus sicherer Quelle ist ihm zu Ohren gekommen, dass eine Gruppe von Shinobis es auf das Leben seiner Tochter abgesehen haben.“ Die Augen des Blauäugigen begannen zu Funkeln. Die Rosahaarige verdrehte nur genervt die Augen. Der Genin streckte seine Faust empor. Er war nun noch motivierter als zuvor. „Wow, wir dürfen eine Prinzessin beschützen, echt jetzt.“ Erneut kassierte er einen Schlag von seiner Teamkollegin. „Bist du so blöd oder tust du nur so ? Sie ist die Tochter des Daimyo und keine Prinzessin, Baka!“ Kakashi konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war immer wieder schön mit anzusehen, wie gut sich die Beiden doch verstanden. Früher hatte Sakura nur Augen für Sasuke gehabt und ihren Kameraden stets links liegen gelassen. Doch nun hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, ihn bei seinen Dummheiten zurecht zu weisen. „Wir machen hier Rast, es wird bald dunkel.“ Auf einer Lichtung schlugen die Shinobi ihr Lagen auf. Kakashi und Naruto bauten die Zelte auf, Sakura kochte etwas für ihr Team und Sayuri war losgezogen, um Feuerholz zu sammeln. Der Tag neigte sich dem Ende zu, sodass ein sanftes orange am Himmel zu sehen war. Die Sonne strahlte in einem warmen Rotton. Der Wind rauschte durch das Geäst und wirbelte vereinzelte Blätter auf, die auf dem Boden lagen. Die kühle Sommerluft prickelte auf ihrer blassen Haut. Ihre langen Haare wiegten im Wind. Sie sammelte schon seit einer knappen Viertelstunde Holz. Dabei hatte sie große Schwierigkeiten, überhaupt noch etwas zu erkennen, da die Nacht langsam hereinbrach. Als sie sich hinunterbeugte, hörte sie ein Geräusch, welches sie zusammenfahren ließ. Zögernd blickte sie in die Richtung und verharrte in ihrer Pose. Verdammt! Was war das bloß? Minuten vergingen, in denen sie einfach nur abwartete, das etwas passierte, noch nichts geschah. Ihre Anspannung verschwand und sie hob den Ast auf. Ein weiterer Blick in den Himmel verriet ihr, dass sie sich beeilen musste, bevor sie nicht mehr die eigene Hand vor Augen sehen konnte. Als sie sich umdrehte, um zurück zu ihrem Team zu kehren, hatte sie erneut das Gefühl, beobachtet zu werden. Es war fast so, als würden sich die Augen ihres Verfolgers in ihren Rücken bohren. Sie schüttelte den Kopf, um die aufkommende Angst zu vertreiben. „Beruhig´ dich Sayuri, du tust schon fast so, als ob ein Massenmörder hinter dir stehen würde.“ Sayuri ging in die Knie, um das bereits gesammelte Holz aufzuheben, um schleunigst zu verschwinden. In ihrem Blickfeld sah sie rote Augen, die sich bis in ihr Fleisch gruben. Ein kalter Schauer lief über ihren Rücken. Wie hypnotisiert blickte sie direkt in die unheilvollen Irden. „Sayuri? Komm endlich zurück! Wir brauchen das Holz!“ Erschrocken fuhr sie zusammen und hielt den Stapel fest, welcher aus ihren Armen zu gleiten drohte. Als sie erneut in die Richtung blickte, waren die Augen verschwunden. Erneut schüttelte sie den Kopf, um die wirren Gedanken zu vertreiben und kehrte zu ihrem Team zurück. „Wieso hast du solange gebraucht ?“ Fragte Sakura verärgert und nahm ihr den Stapel ab, um diesen auf einen Haufen zulegen. Kakashi formte einige Fingerzeichen und zündete das Holz mit einer seiner Katon Künste an. Schweigend setzte sich die Weißhaarige auf einen Stein, der sich etwas weiter entfernt vom Team befand. Ihre Nerven lagen nun vollkommen blank. Besorgt blickte Naruto in ihre Richtung und wendete sich an seinen Sensei, der an einem Baum lehnte. „Was ist denn mit Sayuri-chan los ?“ Fragte er verwundert und legte den Kopf leicht schief. Der Kopierninja zuckte nur mit den Schultern, wusste er ja selbst nicht, was mit der Kunoichi los war. Sakura interessierte das herzlich wenig und sie lenkte ihre volle Aufmerksamkeit auf das Gericht, welches sie gerade zubereitete. Nach einer halben Stunde saßen die Shinobi in einem Kreis am Feuer und aßen das „Ebly“, welches Sakura zubereitet hatte. Naruto verzog dabei unbemerkt das Gesicht. Er verabscheute Gemüse! Kakashi aß ohne jeglichen Kommentar das Essen. Sakura tat es ihm dabei gleich. Einzig Sayuri saß weiterhin abseits der Gruppe. Sie hatte das Essen abgelehnt da sie meinte, sie habe keinen Hunger. Ihren bedrückten Gesichtsausdruck hatte Kakashi bemerkt. Er fragte sich die ganze Zeit, ob im Wald etwas passiert sei, was mit ihrer letzten Mission zusammenhängen könnte. Seine Aufgabe bestand darin, ein paar Informationen aus dem Mädchen herauszubekommen. Und dies würde er auch schaffen, da war er sich sicher. Die Feuerstelle spendete nur noch wenig Wärme, da die Flammen bereits erloschen waren. Einzig die Glut sandte Wärme an die Umwelt ab. Sakura und Naruto lagen bereits eingekuschelt in ihren Schlafsäcken, welche sich in den Zelten befanden. Sayuri saß auf dem Felsen und betrachtete den Mond. Auf der damaligen Mission habe ich auch den Mond angesehen. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Wenn wir doch bloß nicht nachgeschaut hätten, was die Explosion bedeutete. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Handflächen, um die erneuten Tränen aufzufangen. Die aufkommenden Schluchzer ließen ihren schmalen Körper erbeben. Die Weißhaarige hasste sich für ihre Schwäche. „Ein Ninja darf keine Gefühle zeigen, egal in welcher Situation er sich gerade befindet.“ Dies war eine der wichtigsten Regeln in der Welt der Ninja. Egal, wie stark sie sich bemühte, sie konnte ihre Gefühle einfach nicht verbergen und war ein leichtes Opfer für ihre Feinde, sobald diese ihren Schwachpunkt kannten. Erneut legte sich eine Hand auf ihre Schulter, sodass sie zu einer Salzsäure erstarrte. „K-Kakashi S-Sensei ?“ Fragte sie unsicher und wischte sich mit ihrem Handrücken die Tränen weg. Der Angesprochene ließ sich neben sie sinken und sah ebenfalls wie sie zuvor in den Himmel. „Der Mond scheint heute besonders hell zu strahlen, meinst du nicht auch ?“ Verwundert über diese Frage nickte sie nur leicht mit dem Kopf. Sie wusste, dass der Kopierninja nicht ohne Grund sich zu ihr gesellen würde. Damit hatte sie auch recht. Ohne sie anzusehen fuhr er fort. „Das Leben eines Shinobi ist von Trauer, Hass und Schmerz geprägt. Wir wissen nie, welcher Tag unser letzter sein könnte. Satoshi und Makoto haben ihr Ende auch nicht kommen sehen. Vielleicht wussten sie sogar, dass sie sterben würden, dennoch haben sie nicht aufgegeben.“ Er machte eine kurze Kunstpause, bevor er fort fuhr. „Früher habe ich mich immer gefragt, wofür wir eigentlich kämpfen und wieso sich die Menschen nicht einander verstehen können. Es wäre doch viel leichter, wenn wir alle in Frieden und Harmonie leben könnten, ohne diese ständigen Konflikte, welche zu Hass führen und oft zu Kriegen führen. “ Nun blickte er die junge Frau direkt an, welche ihn nur stumm ansah. „Ich habe lange gebraucht, um eine Antwort auf diese Frage zu finden.“ Er lächelte leicht, was man durch seine Maske schwer erkennen konnte. Anschließend fuhr er mit seiner Hand über ihren Kopf und verwuschelte ihre zuvor glatten Haare. Wortlos stand er auf und steuerte auf sein Zelt zu. „Ich bin mir sicher, dass du die Antwort finden wirst.“ Sayuri blickte ihm verwirrt nach und dachte an die Worte ihres Teamleiters. Ihr wurde bewusst, dass er dies nicht ohne Grund zu ihr gesagt hatte. In seinen Worten lag eine versteckte Botschaft. Als sie diese herausgefunden hatte, lächelte sie leicht und blickte erneut in den Himmel. „Ich danke ihnen vielmals, Sensei.“ Kapitel 7: Daimyo ----------------- Die Sonne erhob sich knapp über die weit entfernten Berge und beschien das zuvor ruhende Tal. Ein Blondhaariger Junge schlug seine Augen auf und blinzelte noch einige Male, bevor er sich aufsetzte. Seine blauen Augen blickten müde durch das leere Zelt. Erst spät wurde ihm klar, dass er sich auf einer Mission befand. Voller Elan kämpfte er sich aus dem Schlafsack und verließ seine Schlafstätte. Das Feuer war vollkommen herunter gebrannt. Die Glut schimmerte rot in dem grellen Sonnenlicht. „Kakashi Sensei, Sakura-chan, Sayuri-chan, steht endlich auf. Wir müssen weiter.“ Ein leises Grummeln erklang aus einem der Zelte. In den anderen regte sich auch etwas. Müde schlug Sakura ihre Augen auf. Innerlich verfluchte sie ihren Teamkameraden. Konnte der nicht einmal seine Klappe halten ? Kakashi ging es auch nicht gerade besser. Er wusste, dass die Mission wichtig für das Dorf war und das sie wegen seiner Unpünktlichkeit ziemlich spät dran waren. Es war also notwendig, dass sie im Morgengrauen aufbrechen, um pünktlich bei ihrem Klienten zu sein. Der Ruf Konohas sowie die Bezahlung bei einer gelungenen Mission hingen davon ab. Schwerfällig rappelte sich der Kopierninja auf und verließ das Zelt. Sakura brauchte noch eine Weile, bevor auch sie herauskam und ihr Zelt abbaute. Ihr Kollege hatte dies auch vor und begann, das Zelt auseinander zu nehmen. Kakashi wartete noch einige Minuten, doch die Weißhaarige schien Narutos Aktion nicht mitbekommen zu haben. Seufzend schritt er auf das Zelt zu und öffnete den Reißverschluss, um anschließend einzutreten. Ihm fiel auf, dass die Kunoichi einen unruhigen Schlaf hatte. Die Weißhaarige drehte sich von einer Seite auf die Andere. Sie schien noch nicht einmal zu bemerken, dass sie weinte. „Nein...bitte nicht,,,aufhören...“ Auch wenn sie dies nur leise vor sich hinmurmelte und einige Schluchzer den Großteil ihrer Worte verschluckten, verstand der Sharinganträger das Gesagte. Ihm beschlich ein ungutes Gefühl, sodass er sich neben das Mädchen kniete und sie an der Schulter rüttelte. „Sayuri? Wach auf! Wir müssen weiter.“ Die Angesprochene reagierte nicht, sondern rollte sich zu einer Kugel zusammen. Sie befand sich nicht mehr im Schlafsack. Seiner Vermutung nach hatte sie sich diesen in der Nacht von den Füßen gestrampelt. Ihr schmaler Körper zitterte. Unbewusst schlang sie ihre Arme um ihre Beine. ´Es ist dunkel und kalt. Wo bin ich hier bloß ?´ Sie blickte sich verwirrt um. Der Wind rauschte über die Baumwipfel und trug schwarze Blätter mit sich. ´Warum sind die Blätter schwarz ?´ Ihr Arm streckte sich wie mechanisch nach einem der Blätter aus, welches auf ihre Handfläche segelte. Im nächsten Moment zerfiel dieses. Nun hielt sie ein Kunai in der Hand. ´Wo kommt der Kunai denn her ? Habe ich den aus meiner Tasche geholt ?´ Als sie auf den Boden sah, weiteten sich ihre Augen ungläubig. An ihren nackten Füßen klebte Blut. Ein Geräusch ließ sie aufblicken. Nur wenige Meter von ihr entfernt standen Satoshi und Makoto. Beide lächelten sie liebevoll an. Eine Gestalt hinter ihnen blickte ihr kalt entgegen. Rot glühende Augen sahen sie abschätzend an. ´Das ist doch...´ Sie wagte es gar nicht erst, ihren Gedankengang fortzusetzen. Blanke Panik ergriff ihren Körper und ließ sie erstarren. Die Gestalt hielt ein Katana in der rechten Hand und hob seinen Arm in die Höhe. Ein Grinsen zierte das Gesicht des Mannes. „Nein! Bitte nicht. Hören Sie auf!!!“ Schrie sie ihm entgegen. Satoshi und Makoto schienen sie nicht zu hören. Ihre Blicke lagen auf ihr, nichtsahnend von der drohenden Gefahr hinter ihnen. „Hey, Sayuri. Hast du Lust mit uns zu trainieren ?“ Fragte Makoto und winkte ihr entgegen. Satoshi schüttelte nur lächelnd mit dem Kopf. „Satoshi! Makoto! Rennt weg. Ich bitte euch!“ Rief sie ihnen mit Tränen in den Augen entgegen. Der Mann ließ sein Katana auf die Jungen niedersausen und schlitzte diese auf. Blut lief aus ihren Mundwinkeln. Gurgelnde Laute verließen ihre Kehlen, bevor Beide zusammensackten. Die schwarze Gestalt lächelte zufrieden und blickte mit ihren roten Irden auf das Mädchen hinab. Diese ist auf die Knie gesunken und blickte fassungslos zu ihren Kameraden, welche tot vor seinen Füßen lagen. „W-Warum ?“ Ihre Stimme bebte. Nur mühevoll konnte sie mit ihren Lippen diese Worte formen. Es schien ihr eine Menge Kraft zu kosten. „Warum haben Sie sie getötet ? Was haben SIE IHNEN denn getan ? WAS HABE ICH IHNEN GETAN ?“ Ihre Stimme wurde immer lauter, bis sie ihn schließlich anschrie. Er verzog keine Miene. Das Katana in der Hand haltend schritt er auf sie zu. Sie erhob sich und blickte ihm mutig entgegen, obwohl in ihrem Inneren das reinste Gefühlschaos herrschte. Sayuri konnte nicht mehr zurückweichen und umklammerte das Kunai in ihrer Hand. Sie hatte panische Angst, doch sie wollte keine Schwäche mehr zeigen. Als er nun vor ihr stand, verließ sie sofort der Mut. Das Kunai entglitt ihrer Hand und verschwand im Nichts. Ihre Umgebung hatte sich geändert, sodass sie nur noch Schwärze umgab. Ohne Vorwarnung rammte er das Katana in ihre Brust. Ein stechender Schmerz durchzog ihren Körper. Warmes Blut quoll aus der offenen Wunde. „Du bist schwach. Als ich sie umbrachte, hast du nur teilnahmslos daneben gestanden und geweint. Wenn du nicht gewesen wärst, würden sie jetzt noch leben.“ Seine Worte dröhnten in ihrem Kopf und erklangen wie ein Echo immer wieder. Sie hielt ihre Hände dagegen und sank erneut auf die Knie. „Du bist schwach...Es war alles deine Schuld...Wenn du nicht gewesen wärst...“ Jedes einzelne Wort schien ihr die Luft ab zuschnüren. Es fühlte sich wie tausend Nadelstiche an, welche sich in ihren Körper bohrten. „Sayuri? Wach auf! Wir müssen weiter.“ Eine fremde Stimme durchbrach die Mauer und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ihre Umgebung. ´Wer ist das ? Wer ruft mich da ?´ Die Gestalt drehte sich um und schritt der Finsternis entgegen. „Wir werden uns eines Tages in der Realität treffen. Doch zuvor werde ich in deinen Träumen erscheinen. Werde bis zu unserer Begegnung stärker und erwecke dein Kekkei Genkai.“ Abrupt riss sie ihre Augen auf und saß im nächsten Moment kerzengerade auf dem Boden. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust. Ihr Atem war beschleunigt. Besorgte Augen lagen auf dem Mädchen. Er fragte sich, von was sie wohl geträumt hatte. Ihrem Schreien nach muss es schrecklich gewesen sein. „Wir brechen in 10 Minuten auf.“ Teilte er ihr trocken mit und verließ das Zelt wieder. Nach 3 weiteren Tagen Fußmarsch erreichten sie schließlich ihr Ziel. Die Shinobis passierten das Tor und steuerten direkt auf das Anwesen des Daimyo zu. Neugierige Blicke lagen auf Ihnen. Schließlich kam es selten vor, dass Ninjas in dieser Region unterwegs waren. Während Naruto und Sakura sich neugierig umsahen, blickte Sayuri verschämt zu Boden. Ihr war dies mehr als unangenehm. Außerdem plagte sie schon seit Tagen der Schlafmangel. Seit ihrem Aufbruch hatte sie keine ruhige Nacht mehr. In jedem ihrer Träume sah sie diese schwarze schemenhafte Gestalt mit diesen glühend roten Augen, welche jedes Mal aufs Neue ihre Teamkameraden tötete. Sie versuchte die Albträume auszublenden oder an etwas anderes zu denken, doch es gelang ihr einfach nicht. Die Kunoichi wollte nicht mehr einschlafen, da sie sonst wieder von IHM gequält werden würde. Kakashi blickte starr geradeaus. Sie waren einen ganzen Tag zu spät. Er hoffte darauf, dass ihr Auftraggeber ihnen dies nicht übel nahm. Gedanklich legte er sich bereits eine passende Ausrede zurecht. Nach einer strengen Kontrolle des Wachpersonals gingen sie durch den Torbogen. Vor ihnen erschien ein Mann, der die Kleidung eines Priesters trug. „Guten Tag. Ihr müsst die Ninjas aus Konoha sein. Daimyo-sama erwartet sie bereits ungeduldig.“ Kakashi nickte ihm nur verstehend entgegen und folgte mit seinem Team den Priester, welcher sie direkt zum Daimyo führte. „Die Ninjas aus Konoha sind eingetroffen, Daimyo-sama!“ Meldete er und verließ mit einer kurzen Verbeugung den Raum. Der Daimyo blickte ihnen freundlich entgegen. Er schien keinesfalls wütend über ihre Verspätung zu sein. „Ah, ihr seit endlich angekommen. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass Tsunade-sama meinen Auftrag doch abgelehnt hatte. Doch wie ich sehe, hat sie euch doch losgeschickt. Was hat euch denn aufgehalten ? Ach, ich bin ja so unhöflich. Bitte nehmt doch erst einmal Platz.“ Sakura blickte ungläubig auf den älteren Herren, welcher sich gerade über sich selbst lustig machte. Naruto legte nur den Kopf schief. „Was ist denn das für ein schräger Vog-“ Ihm wurde eine Faust in den Magen gerammt, sodass er abrupt verstummte. Tödliche Blicke lagen auf den Blonden, welcher sich die schmerzende Stelle hielt. „Ite~Sakura-chan. Warum hast du mich geschlagen ?“ Ohne ihm zu antworten schritt Sakura erhobenen Hauptes an ihm vorbei und setzte sich auf eines der Sitzkissen. Kakashi und Sayuri taten es dieser gleich. Naruto ließ sich grummelnd neben Kakashi sinken. Er hielt jetzt lieber Abstand. Wer wusste schon so genau, wann Sakura ihn erneut schlagen würde. „Verzeihen sie, Daimyo-sama. Auf unserer Reise haben uns einige Banditen überfallen, sodass wir erst mit einem Tag Verspätung hier eintreffen konnten. Ich hoffe, wir haben ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet.“ „Ach nein, es geht schon in Ordnung. Bisher haben meine Männer niemanden gesehen, der sich ungewöhnlich verhalten hat.“ Er seufzte und massierte sich die Schläfen. „Es gibt da nur ein Problem, meine Tochter findet, dass ich mit dieser Maßnahme übertreibe. Miwako will von niemanden bewacht werden.“ „Womit ich auch recht habe, Vater.“ Die Blicke der Anwesenden fielen auf die Tür, an welcher ein blondes Mädchen stand. Sayuri schätzte sie auf ungefähr 16, was ihrem Alter entsprach. Sie trug einen Kimono mit einer lilanen Schleife, auf welchen sich weiße Kamelien befanden. Ihr Haar wurde mit Haarnadeln hochgesteckt. Mit abfälligen Blick betrachtete sie die Shinobis. „Diese Leute hier sollen mich beschützen ? Was denkst du dir bloß Vater ?“ Fragte sie diesen mit anklagender Stimme. Sie konnte sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, Rund um die Uhr von Fremden überwacht zu werden. Dies würde ihre Privatsphäre stören. Naruto wollte ihr gerade etwas an den Kopf werfen, doch der mahnende Blick seines Senseis ließ ihn verstummen. Beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust. Ihm passte es ganz und gar nicht, dass sich so etwas gefallen lassen musste, nur weil es sein Auftrag war, dieses Mädchen zu beschützen. „Miwako, du solltest freundlicher zu ihnen sein. Sie sind von weit her gereist, um dich zu beschützen.“ Die Blondhaarige verdrehte nur genervt die Augen. Ihrer Meinung nach war ihr Vater viel zu naiv. Sie traute keinen wildfremden Leuten und das sollten diese auch spüren. Der Daimyo stieß die aufgestaute Luft aus. Ihm war sichtlich unwohl bei dem Gedanken, dass es jemand auf seine Tochter abgesehen hatte. Kakashi räusperte sich, um die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu bekommen. Alle Augenpaare richteten sich auf den Konoha Nin. „Ich schlage vor, das wir zunächst einen Plan ausarbeiten sollten.“ Mehrere Kilometer entfernt saß ein schwarzhaariger Mann auf einem Stein. Seine Augen waren geschlossen und er wirkte hochkonzentriert. Er trug einen schwarzen Mantel, auf welchen rote Wolken abgebildet waren. Auf seiner Stirn prangte das Konoha Stirnband, wobei eine tiefe Kerbe durch das Dorfsymbol gezogen wurde. Jemand betrat die Lichtung, auf der er sich befand und blieb neben ihm stehen. Das vertraute Chakra ließ die aufkommende Anspannung des Uchihas wieder verschwinden. „Wie lange wird es noch dauern ?“ Fragte er ihn und lehnte sich an einen Baum, der nicht unweit von ihm entfernt war. Der Angesprochene öffnete seine Augen, die nun rot leuchtend in die Ferne blickten. Er erhob sich schweigend und ging an seinem Mentor vorbei. Die drohenden Blicke in seinem Rücken ignorierte er dabei gekonnt. Sein grinsender Partner stieß sich von der kahlen Felswand ab und schritt auf seinen Partner zu, welcher einfach weiterging. Diesen schien es egal zu sein, ob sein Kollege ihm folgte oder nicht. „Sie sind heute noch kälter als sonst, Itachi-san.“ Kapitel 8: Entführung --------------------- Die kühle Nachtluft umfing ihr aufgewühltes Gemüt und lenkte sie von ihren wirren Gedanken ab. Ihr blondes Haar wiegte im Takt des Windes. Genießerisch schloss sie ihre Augen. Für einen Augenblick vergaß sie sogar den Trubel, der um ihre Sicherheit gemacht wurde. Ihr Vater hatte alles in die Wege geleitet, sodass es niemanden gelangen würde, an sie heran zu kommen. Von hier oben konnte sie die Wachposten ihres Vaters erkennen, die unterhalb ihres Balkons positioniert waren, auf welchen sie sich gerade befand. Stündlich wechselten sich die Wachen ab, damit ihre Aufmerksamkeit mit der Zeit nicht nachließ. Für sie war dies alles unnötig. Was sollte denn großes passieren ? Ein Klopfen brachte sie dazu, in ihr Zimmer zurückzukehren, wo sie gespannt die Tür fixierte, welche sich im nächsten Moment öffnete. Naruto gähnte einmal herzhaft, bevor er den langen Korridor erneut ablief. Er hatte bereits aufgehört, die Runden zu zählen, da es ihn mit der Zeit langweilte. Kakashi Sensei hatte ihn dazu verdonnert, die Korridore im Westflügel zu bewachen. Jedes Mitglied hatte einen Abschnitt zugeteilt bekommen, den er eigenständig überwachen sollte. Sakura übernahm den Ostflügel, Kakashi Sensei den Südflügel und Sayuri den Nordflügel. Im Zentrum der Konstruktion befand sich das Zimmer von Miwako, der Tochter des Daimyo´s. Bei einem möglichen Angriff sollten die Shinobis ihr Chakra aktivieren, welches sie momentan noch unterdrückten. Der Feind durfte nichts von ihrer Existenz erfahren. Auf diese Weise war der Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Auch wenn der Blonde bisher nicht viel von der Mission hielt, war es seine Pflicht, weiterhin aufmerksam zu sein, um auf die Tochter ihres Auftraggebers aufzupassen. Gedanklich begann der Konoha-Nin, ein Lied zu summen, welches er vor einer gewissen Zeit gehört hatte. Er erhoffte sich dabei, die Langeweile zu vertreiben. Zum Glück befindet sich Sakura-chan in einem anderen Abteil. So merkt sie wenigstens nicht, dass ich meine Arbeit nicht ernst genug nehme. Sie würde mich sonst bestimmt wieder schlagen. Und Kakashi Sensei wäre sicher auch nicht gerade sehr erfreut. Er erreichte eine Abzweigung, an welcher er kehrt machte. Ab hier begann Sayuri´s Abschnitt. Hier hatte er nichts zu suchen. Also ging er pfeifend zurück, um eine erneute Runde zu beginnen, in welcher nicht viel passierte. Bei Sakura sah es nicht gerade besser aus. Ihre Finger umschlossen den Griff ihres Kunais, mit welchen sie etwas herumspielte. Auch sie war bereits einige Runden abgelaufen, ohne das etwas besonderes geschehen war. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr langweilig war. „Ob es bei Kakashi Sensei und Naruto anders aussieht ?“ Den Gedanken verwarf sie sehr schnell wieder. Falls wirklich ein Feind aufgetaucht wäre, dann hätten ihre Teamkameraden ihr Chakra aktiviert, damit sie zur Hilfe eilen konnte. Doch dies war leider nicht der Fall. Ihr blieb gar nichts anderes übrig, als abzuwarten. Wie sie das doch hasste. Der Grauhaarige schritt gemächlich durch den Flur. Seine rechte Hand ruhte in seiner Hosentasche. Mit der anderen hielt er das Buch fest, welches er in diesem Moment las. Ihm war es leid, seine Patrouille abzuhalten, ohne dabei etwa zu tun zu haben. Er war ein hochrangiger Jonin, der vorübergehend bei den Anbu tätig war. Die Anwesenheit von Feinden würde er lange vor ihrer Ankunft bemerken. Wieso sollte er sich deshalb nicht „vergnügen“ dürfen ? Das Flirtparadies war eines seiner Lieblingsromane, geschrieben von einen der legendären Sannin : Jiraiya. Kakashi hatte bisher jedes seiner Bücher gelesen und dies sollte sich in naher Zukunft nicht ändern. Mit jeder neuen Seite nahm seine Aufmerksamkeit ab, sodass ihm die fremden Chakren nicht auffielen, welche über das Balkongeländer stiegen und Miwako´s Zimmer betraten. Die drei Männer sahen sich abschätzend um. Sie trugen schwarze Mäntel und weiße Masken, die verschiedene Emotionen darstellten. Es handelte sich bei ihnen um einen Mann mit kurzen schwarzen Haaren, der eine Maske mit einem weinenden Gesicht, einen Braunhaarigen, der eine Maske mit einem wütenden Gesicht und einen Blonden, der eine Maske mit einem lachenden Gesicht trug. Der Schwarzhaarige war der Anführer der kleinen Gruppe. Mit einigen Handzeichen wies er seine Kollegen ihre Aufgaben zu, die diese stumm befolgten. Der Braunhaarige positionierte sich vor der Tür. Der Blonde behielt seine Stellung bei der Balkontür. Der Schwarzhaarige näherte sich der schlafenden Gestalt. Ihre blonden Haaren hingen ihr vereinzelt im Gesicht. Sie strahlte innere Ruhe aus und ahnte nichts von der Gefahr, die sie umgab. Neben dem Mädchen kam er zum stehen. Ein kurzer Blickaustausch mit seinem Kollegen reichte, damit diese sich bereit machen konnten. Sie hatten sich auf diesen Auftrag lange vorbereitet und ihr Vorgehen bis ins kleinste Detail durchgeplant. Bisher schien alles genau nach Plan zu Laufen. Mit einer kurzen Handbewegung drückte er der Blonden ein Tuch vor den Mund. Geschockt riss diese ihre Augen auf, bevor sie im nächsten Moment wieder weg dämmerte. Das Tuch wurde mit einem Narkosemittel getränkt, welches sie unbewusst eingeatmet hatte. Nun war es ein leichtes, das Mädchen zu entführen. Die Decke warf er kurzerhand auf den Boden, bevor er die Bewusstlose auf den Arm hob und mit dieser auf den Balkon zu schritt. Der Blonde öffnete geräuschlos die Glastür. Im nächsten Moment waren die drei über das Geländer gesprungen. Kakashi bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte. Es war nun viel zu ruhig geworden. Die Wachen, welche im Garten aufgestellt waren, gaben keinen Laut mehr von sich. Diese Tatsache beunruhigte den Kopierninja. Er machte auf den Absatz kehrt, damit er auf direkten Wege bei Miwako vorbeischauen konnte. Dieses ungute Gefühl behagte dem erfahrenen Konoha-Nin keinesfalls. Überraschenderweise war er nicht der Einzige, welcher nach dem Mädchen sehen wollte. Naruto und Sakura standen ratlos vor ihrem Zimmer. Doch keiner von ihnen wollte hineingehen. Sie hatten ja bereits die Launen der 16-Jährigen miterleben müssen. Was würde wohl passieren wenn sich herausstellen würde, das dies ein falscher Alarm war ? Allein der Gedanke ließ die beiden Genin erschaudern. „Wieso geht ihr nicht hinein ?“ Fragte der Sharinganträger seine beiden Schüler, die sich bei seinem Eintreffen keinen Zentimeter gerührt hatten. Sakura sah erwartungsvoll zu seinem Kameraden, der ihre stumme Aufforderung wahrnahm. Schluckend öffnete er die Tür und trat zögern ein. Dunkelheit umfing ihn. Nur mit Mühe konnte er einige Umrisse erkennen. Sein Blick lag auf dem Himmelbett, welches sich ungefähr 2 Meter von ihm befand. „Miwako ? Bist du wach ?“ Fragte er zögerlich. Innerlich bereitete er sich bereits auf den Streit vor, der sich bald anbahnen würde. Entgegen seiner Erwartungen geschah nichts. Verwundert schritt er auf das Bett vor, welches er leer vorfand. Panik machte sich in ihm breit. „S-Sie ist...WEG!“ Brachte er stockend hervor. Hatten die Shinobi sie etwa entführt, ohne das sie es bemerkt hatten ? Einige Kilometer von ihnen entfernt flohen die drei Shinobis mit ihrer Geisel. Sie hatten bereits die Grenze zu Kaminari no Kuni („Reich des Blitzes“) überwunden und machten sich auf den Weg zu einer gut überwachten Festung, die sie als Stützpunkt verwendeten. Diese befand sich abgeschieden in der Nähe eines kleinen Dorfes. An jeder Seite wurde diese von 3 Shinobis überwacht. Der Braunhaarige gab einem Wachposten ein Zeichen,sodass dieser das Tor hinab ließ, sodass die drei hineingehen konnten. Der Gruppenanführer, welcher die bewusstlose trug, brachte diese in einen kleinen düsteren Raum, den die Gruppe als Gefängnis verwendete. Er setzte sie aufrecht hin, sodass sie mit ihrem Rücken an der kahlen Wand lehnte. Anschließend fesselte er ihre Handgelenke über ihren Kopf, ihre Knöchel fixierte er mit 2 Fußketten. Eine Flucht war dadurch unmöglich. Zufrieden betrachtete der Shinobi sein Werk, bevor er das Mädchen alleine ließ. Der Mann steuerte direkt auf einen größeren Raum zu, in welchen sich seine beiden Teampartner aufhielten. Sie hatten bereits ihre Masken, sowie ihre schwarzen Mäntel abgelegt. „Hat sich unser Boss bereits bei dir gemeldet, Takahiro-san ?“ Fragte der Blonde, welcher an einer Wand lehnte. Er hielt in seiner rechten Hand einen Becher mit Wasser, welchen er gierig trank. Der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf. Er hatte das letzte Mal vor einem Monat mit diesem gesprochen, wo sein Team den Auftrag erhielt, die Tochter des Daimyo zu entführen. Die Planung beanspruchte mehrere Wochen ihrer verfügbaren Zeit. Es war ein Glücksfall, dass alles so reibungslos verlaufen war. Schließlich hatte Dante im Inneren des Gebäudes fremdes Chakra gespürt. Das diese ihre Ankunft nicht bemerkten, war für ihn immer noch sehr verwunderlich. „Diese Shinobis...“ Begann Dante, welcher an einem runden Tisch saß und unsichtbare Kreise auf die Arbeitsfläche malte. „Ich habe ihre Chakrastruktur genauestens analysiert. Einer von ihnen besitzt ein unglaublich starkes Chakra. So etwas habe ich bisher noch nie gesehen.“ Takahiro fixierte seinen Kameraden und wirkte etwas nachdenklich. Ihm war es ein Rätsel, dass so ein starker Shinobi sie nicht wahrgenommen hatte. Ohne Dante hätten sie die Anwesenheit von Shinobis gar nicht erst bemerkt, da diese ihr Chakra unterdrückten. Doch der Braunhaarige war ein Meister im Aufspüren und Analysieren von Chakra. Auch wenn der Besitzer sein Chakra verbarg, konnte er es dennoch fühlen. Plötzlich fiel ihm etwas wieder ein. Wieso war er nicht schon früher darauf gekommen ? „Vielleicht war dieser Shinobi ein Jinchuriki. Ich habe vor längerer Zeit Gerüchte über eine Organisation gehört, welche angeblich auf der Jagd nach den Bijuus ist. Leider wissen wir nur grobe Details darüber.“ Shin horchte auf und blickte in die Richtung des Schwarzhaarigen. „Glaubst du wirklich, dass ein Jinchuriki dieses Mädchen überwachen sollte ?“ Es erschien ihm ziemlich suspekt, dass einer der Kage einen Shinobi, der einen Bijuu in sich trug, auf so eine Mission schickte, in der nur vage Informationen über den Feind bekannt waren. „Diese Organisation, von der du sprachst. Was wäre, wenn eines der Mitglieder es auf die Tochter des Daimyo abgesehen hätte. Wenn dieser Jinchuriki schon uns nicht bemerkt, dann hätte er doch nicht dir geringste Chance gegen so einen Gegner gehabt.“ Dante stimmte ihm nur stillschweigend zu. Er war ziemlich erleichtert darüber, dass sie ihre Mission so problemlos abschließen konnten. „Wann bekommen wir eigentlich unser Honorar von unserem Auftraggeber ?“ Fragte dieser ziemlich interessiert Takahiro, welcher noch über etwas grübelte. Selbst Shin bemerkte, dass der Schwarzhaarige nicht über ihren Erfolg gänzlich zufrieden war. Er stieß sich von der Wand ab und ging auf seinen Teamanführer zu, welchen er tröstend auf die Schulter klopfte. „Ich weiß, dass du dir einen Kampf erhofft hast, aber wir sollten so wenig Aufsehen wie möglich erregen. Hoffentlich ist dir dies bewusst.“ Dante sah erwartungsvoll zu ihm. Ihn interessierte den Grund für seine Unzufriedenheit. Er wurde schließlich nicht ohne Grund ihr Anführer. Der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf. Er wusste doch selbst, dass er dankbar dafür sein sollte, dass sich ihnen niemand in den Weg gestellt hatte. Doch eine Sache beschäftigte ihn schon ab dem Moment, in welchem er die Blonde das erste Mal berührte. Kapitel 9: Enthüllung --------------------- Kakashis Nerven lagen blank. Miwako, die Tochter des Daimyo, das Mädchen, was sie beschützen sollten, wurde entführt. Sein Blick lag auf dem verwaisten Bett, neben dem der Uzumaki stand. Die Erkenntnis war noch nicht ganz zu ihm vorgedrungen. Es traf ihn wie einen Schlag ins Gesicht. Er hatte versagt! Mit Wut verzerrten Gesicht ballte er seine Hand zu einer Faust. Sakura trat zögernd zu ihrem Teamkameraden. Auch für sie war die Situation schwierig. Was sollten sie nun tun ? Innerlich stellte sie sich bereits vor, wie ihre Meisterin sie anbrüllte. Wie sie der Rosahaarigen alle Schwächen und Fehler, die sie besaß, an den Kopf warf. Der Kopierninja versuchte, seine Beherrschung zu wahren und sein Unwohlsein vor seinen Schülern zu verbergen. Dies fiel ihm sichtlich schwer, schließlich hatte er nicht einmal gemerkt, wie die Blonde verschwunden war. Nur seiner schlechten Vorahnung hatte er es zu verdanken, dass sie überhaupt das Fehlen von Miwako bemerken konnten. „Sakura, Naruto... !“ Der Grauhaarige schloss resignierend seine Augen. Er kannte die Lage und wusste, das sie das Geschehen nicht rückgängig machen konnten. Um so wichtiger war es für ihn, rational zu bleiben und die nächsten Schritte sorgfältig zu durchdenken, um weitere Fehlschläge zu vermeiden. „Wir werden zunächst Bericht erstatten und abwarten, was die Hokage dazu zu sagen hat. Wenn wir zu voreilig handeln, könnte das noch mehr Probleme verursachen.“ Die Rosahaarige nickte nachdenklich. Sie stimmte ihrem Sensei voll und ganz zu. Naruto hingegen wollte nicht abwarten. Wieso nahmen sie nicht gleich die Verfolgung auf ? „Aber Sensei! Wir können doch nicht einfach abwarten und Tee trinken. Sie haben uns selbst einmal gesagt, dass das erfüllen einer Mission an oberster Stelle steht.“ Er verschränkte demonstrativ seine Arme vor der Brust. Der Blonde sah kein Problem darin, sofort aufzubrechen und die Verfolgung aufzunehmen. Kakashi seufzte nur und fuhr sich genervt durch seine Haare. Konnte der Konoha-Nin nicht die Lage verstehen oder wollte er es einfach nicht begreifen ? „Naruto, das Gelingen einer Mission steht an oberster Stelle, da hast du ja recht. Aber viel wichtiger ist das Leben der eigenen Kameraden zu schützen. Außerdem haben wir keinerlei Anhaltspunkte, wo die Entführer sie hingebracht haben. Wie sollen wir sie denn finden ?“ Der Blauäugige dachte über die Worte seines Meisters nach. Im Grunde genommen hatte dieser ja vollkommen recht. Ein Menschenleben war wichtiger als ein Auftrag und sie hatten wirklich keine Ahnung, wo man sie hingebracht hatte. „Außerdem steht noch lange nicht fest, ob Miwako wirklich bereits tot ist. So wie es ausschaut, waren ihre Entführer Profis. Von daher ist anzunehmen, dass sie zunächst Kontakt mit ihren Auftraggeber aufnehmen, bevor sie irgendwelche unbedachten Handlungen durchführen.“ Sakura machte sich ernsthafte Gedanken, was sie nun tun sollten. Kakashi´s Plan war die beste Option, doch sie wollte auch etwas dazu beitragen, das Mädchen zurück zu holen. Nie wieder wollte sie auf die Hilfe anderer angewiesen sein oder alles ihren Kameraden überlassen. Dies hatte sie sich geschworen. Der Kopierninja machte einige schnelle Fingerzeichen und beschwor einen seiner Ninken. Vor ihm erschien Pakkun, welcher erwartungsvoll zu seinem Meister hinaufblickte. „Was kann ich für dich tun, Kakashi-san ?“ Fragte er prompt, da er besseres zu tun hatte, als nur sinnlos hier herumzusitzen. Kakashi gab ihm die wichtigsten Informationen, die Tsunade zu wissen brauchte. „Geh nach Konoha und übermittle ihr meine Botschaft. Komm dann mit neuen Anweisungen ihrerseits zurück.“ Der Ninken nickte, bevor er sich auch sofort auf den Weg machte. Er durfte keine Zeit verlieren und musste schnellstmöglich zurückkehren. Eine zierliche Gestalt klopfte an die Tür. Überrascht wandten sich alle Anwesenden dieser zu. Im nächsten Moment wurde diese auch schon aufgeschoben... Ihr war kalt und es schien sich alles in ihrem Kopf zu drehen. Zögernd öffnete die Blonde ihre himmelblauen Augen und blickte sich in dem kleinen fensterlosen Raum um. Unter dem Türspalt drang ein greller Lichtstrahl durch, welchen sie verwendete, um sich überhaupt ein klein wenig orientieren zu können. Sie versuchte ihre Arme zu bewegen, doch diese waren über ihrem Kopf zusammengebunden. Ihre Fußknöchel waren ebenfalls gefesselt, sodass sie sich nicht bewegen konnte. In ihrem Kopf herrschte das reinste Chaos. Eine einzige Frage spukte durch ihre Gedanken und drohte ihr den Verstand zu rauben. Was ist passiert ? Nur schemenhaft kamen die Erinnerungen zurück. Ein schwarzgekleideter Mann mit einer Maske hatte ihr ein Tuch unter die Nase gedrückt, sodass sie ohnmächtig wurde. So weit sie die Lage hier beurteilen konnte, hatte man sie gefangen genommen und in diesen Raum eingesperrt. Eine Flucht war durch die Fesseln unmöglich. Die Tür zu ihrem „Gefängnis“ öffnete sich. Sie hob ihren Blick und sah einen Braunhaarigen Mann mit einer Maske, der auf sie zu kam. Instinktiv wich das Mädchen zurück. Schließlich wusste sie nichts von dem Vorhaben des Typen. Er blieb vor ihr stehen und blickte abwertend auf sie hinab. Ein fettes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, was ihr durch die Maske verwehrt blieb. „Na, endlich wach Dornröschen ?“ Fragte er sie amüsiert und wartete auf ihre Reaktion ab. Dabei glitt sein Blick über ihren Körper. Seine Blicke versuchte sie so gut es ging zu ignorieren. Ein mulmiges Gefühl beschlich die junge Frau, wobei ihr die ausweglose Lage nicht gefiel. „Das siehst du doch, oder ?“ Meinte sie trocken und versuchte, desinteressiert zu klingen. Sie musste schleunigst hier weg. Ihr Plan war zwar aufgegangen, doch das man sie so bewegungsunfähig machen würde, hatte sie nicht bedacht. Oder aber sie hat jegliche Risiken einfach ausgeblendet. Die Blonde war davon ausgegangen, dass man sie mit „normalen“ Fesseln an einer Flucht hindern wollte. Chakrafesseln hingegen fraßen jegliches Chakra, welches sie konzentrierte und war um weiten stabiler als ein einfaches Seil. Sie hatte somit keinerlei Chance, sich selbst zu befreien. Der Braunhaarige überwand den letzten Abstand zwischen ihnen und griff nach ihrem Kinn. Er zwang sie dazu, ihn anzusehen, wobei sie eher die Maske anblickte, die er trug. „Sei bloß nicht so frech, Kleine!“ In seinen Worten schwang eine ernstzunehmende Drohung, die noch mehr Unbehagen in ihr auslöste. Der Shinobi besah sich genau das Mädchen. Sie war eigentlich ganz hübsch, wie er feststellen musste. „Eine echte Schande, dass wir dich "töten" müssen, aber dafür bekommen wir ein ordentliches Sümmchen.“ Seine Worte führten dazu, dass sie noch unsicherer wurde als zuvor. Was ist, wenn sie nicht fliehen konnte ? Dann wären all ihre Bemühungen umsonst gewesen. Doch eine Tatsache beruhigte sie ungemein. Miwako war in Sicherheit und ihr Auftrag dadurch erfüllt. Auch wenn ihr Leben dafür in Gefahr kam, durfte sie nun keinen Rückzieher mehr machen. Dies war sie allen schuldig. Ungläubig blickten die 3 Konoha-Nin´s auf das Mädchen, was vor ihnen stand. Miwako schien von der Anspannung nichts zu bemerken und blickte fragend in die Runde. Anscheinend hatte sie nichts von der Aufregung mitbekommen. „Was macht ihr bitteschön in meinem Zimmer ? Hat mein Vater euch nicht darauf angewiesen, auf dem Flur zu bleiben, solange nichts passiert ?“ „A-Aber...aber d-du...wie?“ Naruto war unfähig, seine Gedanken in Worte zu fassen. Hatte die Blonde etwa einfach nur ihr Zimmer verlassen und die ganze Aufregung war umsonst gewesen. Auch Kakashi schien sich dies zu fragen. Alle Spuren sprachen dafür, dass man die Blonde entführt hatte. Doch diese stand unbeschadet vor ihnen. Miwako bestrafte Naruto mit einem verachtenden Blick. Sie verstand nicht so recht, was der Kerl eigentlich hatte. Er benahm sich fast so, als hätte er einen Geist gesehen. „Was glotzt du so blöd, Zwerg ?“ Erleichtert seufzte Sakura aus. Anscheinend war der Trubel wirklich für umsonst gewesen, da wirklich nichts geschehen ist. Naruto versuchte sich zu beherrschen, um sich nicht gleich auf das Mädchen zu stürzen. Was bildete die sich eigentlich ein ? „Ich bin kein Zwerg! Außerdem werde ich der nächste Hokage, sodass mich jeder respektiert.“ Die Blonde hob überrascht eine Augenbraue. Anscheinend hatte sie den Kleinen wohl unterschätzt. „Ja ja reg dich ab Kleiner.“ Mit einer abfälligen Handbewegung schob sie das Thema beiseite und fixierte Kakashi, der es immer noch nicht so recht glauben konnte. „Was ist nun ? Beantwortet ihr endlich meine Frage oder was ?“ Sakura sah abwartend zu ihrem Sensei. Die 16-Jährige benahm sich wie eine Furie. Deshalb wollte sie sich lieber nicht mit dieser anlegen. „Beruhige dich bitte Miwako. Wir sind davon ausgegangen, das du entführt wurdest.“ Die Angesprochene legte ihren Kopf schief. Sie und entführt ? Das glaubte der Kerl doch wohl selber nicht, oder ? Naruto grübelte die ganze Zeit. Irgendwie schien etwas nicht zu stimmen. Doch er kam einfach nicht darauf, als ihn dann doch etwas wieder einfiel. „Wo ist eigentlich Sayuri-chan ?“ Fragte er nun und verschränkte beide Arme hinter seinem Kopf. Da es doch keine Entführung gab, mussten sie auch nicht nach Miwako suchen. Also hatte er nun nichts mehr zu tun, was er eigentlich ziemlich schade fand. Er hätte gerne gegen ein paar starke Gegner gekämpft, um seine Fähigkeiten auszubessern. Naruto´s Frage ließ Kakashi zusammenfahren. Wieso ist ihm das Fehlen der Kunoichi nicht schon vorher aufgefallen ? Lag es daran, dass sie zum ersten Mal mit Team 7 unterwegs war ? „Wenn ihr die Weißhaarige meint, die hat mich einfach aus meinem Zimmer vertrieben mit der Begründung, dass mein Vater mich sehen wollte. Doch dieser wusste von nichts.“ Bei dem Gedanken an das Gespräch mit ihrem Vater verzog sie verärgert das Gesicht. Was bildete sich diese Kunoichi eigentlich ein, sie schamlos anzulügen ? Die Erkenntnis traf ihn wie einen Blitz. Auch Sakura zählte alle Tatsachen zusammen und kam zu einer schockierenden Erkenntnis. „Kakashi Sensei. Bitte sagen sie mir nicht das...“ Naruto verstand nicht so recht, was mit Kakashi Sensei und Sakura-chan los war. Miwako war schließlich nicht entführt worden. Wo lag denn bitteschön das Problem ? Kakashi schloss seine Augen. Nun stand er vor einem neuen gewaltigen Problem. Der Shinobi wollte anscheinend noch nicht gehen. Er setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Sayuri´s Gedanken fuhren indes Achterbahn. In ihrem Kopf spielte sie mehrere Möglichkeiten durch, wie sie aus der misslichen Lage kam. Ihr Glück bestand darin, dass man ihr Henge no Jutsu bisher noch nicht durchschaut hatte. Sie wollte gar nicht daran denken, was ihre Entführer mit ihr anstellen würden, wenn ihre Tarnung aufflog. Doch daran wollte sie gar nicht erst denken. Beruhige dich. Es muss doch eine Möglichkeit geben, von hier zu fliehen. Wenn sie die Absicht gehabt hätten, mich zu töten, dann hätten sie dies bereits getan. Ich frage mich, was sie daran hindert. Schließlich bestand ihr Auftrag doch darin, mich, oder besser gesagt Miwako, zu töten. Oder steckt da mehr dahinter ? Eine weitere Person betrat den Raum. Dabei handelte es sich um den Schwarzhaarigen, welcher sie hierher getragen hatte. Er trat neben seinen Kollegen und fixierte sie mit seinem Blick. Sein ungutes Gefühl war noch nicht verebbt und es hatte definitiv etwas mit dem Mädchen zu tun. Kurz darauf wand er sich dem Braunhaarigen zu. „Unser Kunde hat sich bei Shin gemeldet und geht davon aus, dass wir sie bereits "getötet" haben." Die Blonde verstand nicht so recht, was der Kerl mit „...geht davon aus, dass wir sie bereits"getötet" haben." meinte. Sie war doch überhaupt nicht tot. Was hatten die bloß mit ihr vor ? Dante schien höchst erfreut über diese Nachricht zu sein. Er freute sich bereits auf seine Bezahlung, die nach seinen Schätzungen ziemlich hoch sein musste. Auch wenn sein Job bereits zur Routine geworden ist, war es für ihn immer wieder ein Spaß zu sehen, wie wehrlos Mädchen doch sein konnten. „Hat Shin bereits einen Käufer gefunden ?“ Fragte er den Älteren. Ihn interessierte dessen Antwort sehr. Schließlich hatten sie hier einen großen Fang gemacht. Erneut wusste das Mädchen nicht, von was die Beiden da redeten. Was meint er mit Käufer ? Dieser nickte nur und ließ die Blonde dabei nicht aus dem Augen. „Ja, das hat er. Es haben sich viele auf die Anfrage gemeldet. Natürlich hat Shin das beste Angebot angenommen.“ Er kam einfach nicht darauf, was an diesem Mädchen nicht stimmte. Sonst war er doch auch nicht so misstrauisch. Was war bloß los mit ihm ? „Na dann ist ja gut. Hoffentlich können wir sie schnell an den Kunden loswerden. Ich hab echt keine Lust, diese Zicke hier noch länger zu behalten. So weit ich weiß haben wir noch weitere Aufträge, um die wir uns kümmern müssen. Da wäre das Weib doch nur im Weg.“ Mit diesen Worten verließ der Braunhaarige den Raum. Takahiro hatte ihn von seiner Schicht abgelöst. Also sollte dieser jetzt auf die Göre aufpassen. Der Schwarzhaarige setzte sich auf den Stuhl und lehnte sich zurück. Nun begann seine Schicht. Kapitel 10: Bedrohung --------------------- Die Sonne gab ihre letzten Strahlen auf das Dorf versteckt hinter den Blättern ab, bevor sie sich komplett zurückzog. Immer mehr Lichter erloschen in den Häusern. Kaum jemand verließ sein sicheres Heim, um noch auf den Straßen Konohas umherzuirren. In dem roten Gebäude mit den Feuerzeichen, welches von dem Hokage verwendet wurde, herrschte reger Betrieb. Kotetsu und Izumo, zwei Chunin, die stets das Tor bewachten, hasteten über die Flure und trugen meterhohe Papierstapel mit sich. Sie waren bereits an diese harte Arbeit gewöhnt und hatten es sich abgewöhnt, sich mit der Godaime anzulegen. Egal, was sie ihr auch an den Kopf warfen, war die Blonde viel zu stur, als das sie klein bei geben würde. Außerdem waren sie dem Hokage untergeordnet und mussten jeden Befehl ausführen, auch wenn dieser noch so abartig war. Sie konnten es sich bereits ausmalen, wie ihre Vorgesetzte schlafend auf ihrem Schreibtisch lag, während sie ihrer Arbeit nachgingen. Dies war in ihren Augen mehr als nur unfair! Als sie schließlich das Büro von Tsunade erreichten, lauschten sie in die Stille, damit sie ihren Verdacht bestätigen konnten. Wie zu erwarten konnten sie keinerlei Leben im Raum ausmachen. Seufzend drückte Izumo die Türklinke hinunter und betrat das Büro. Als ob die Blonde ihre Arbeit als Hokage jemals ernst nehmen würde. Die Beiden blieben vor dem Schreibtisch stehen und blickten auf die Sannin herab. Sie zögerten etwas. Schließlich kannten sie die Launen der Godaime besser als sie sich wünschten. Dabei war die Tatsache, dass man sie weckte, etwas, was sie auf den Tod nicht ausstehen konnte. Sie wurden wie von einer Furie angegriffen, als sie es doch wagten, ihren heiligen Schlaf zu stören. Izumo wand sich seinem Kollegen zu und sah ihn erwartungsvoll an. Dieser schüttelte nur hektisch mit dem Kopf. „Vergiss es! Ich bin doch nicht lebensmüde!“ Zischte er ihn gereizt an. Was dachte sich sein Kamerad eigentlich dabei ? Wollte er ihn tatsächlich loswerden ? Genervt verdrehte Izumo seine Augen. Konnte sein Partner nicht einmal auf ihn hören. „Ich will sie auch bloß nicht wecken. Aber wir haben keine andere Wahl. Sie wird uns die Hölle heiß machen, wenn wir ihr nicht bescheid geben. Oder hast du etwa schon vergessen, was beim letzten Mal passiert ist, als wir einfach geflohen sind ?“ Natürlich hatte er diesen Vorfall nicht vergessen. Wie könnte er das auch ? „Und was machen wir jetzt ?“ Stellte der Schwarzhaarige die Gegenfrage. Er hatte keine Lust, noch länger hier im Raum rumzustehen und abzuwarten, bis sich einer von ihnen dazu durchrang, die Hokage zu wecken. „Ich hab eine Idee!“ Meldete sich Izumo. Er schien keinerlei Zweifel daran zu haben, dass sein Plan nicht fehlschlägt. „Und die wäre ?“ Erwartungsvoll sah Kotetsu zu ihm und wartete geduldig darauf, dass dieser ihn endlich einweihte. Langsam aber sicher wurde das Gewicht der Akten schwer. „Ganz einfach. Wir entscheiden es durch Schere-Stein-Papier!“ Kotetsu wusste nicht so recht, was er darauf noch sagen sollte. Innerlich schlug er seine flache Hand gegen die Stirn. „Bist du wirklich so blöd oder tust du nur so ?“ Izumo war sichtlich erbost über diese offensichtliche Beleidigung seines Freundes. Konnte dieser nicht wenigstens einen seiner Einfälle akzeptieren ? „Wo liegt denn darin bitteschön das Problem ? Oder hast du Angst zu verlieren ?“ Der Braunhaarige war sich zu 100% sicher, dass sein Kollege sich bloß davor drücken wollte. Anders konnte er es sich einfach nicht zusammenreimen. „Nein Baka, hast du bereits vergessen, dass wir zwei Stapel wichtiger Dokumente herumtragen und somit keine Hände frei haben ?“ Da musste der Chunin ihm doch recht geben. Anscheinend fehlte es ihm einfach an gesundem Menschenverstand. „Und was wäre, wenn wir diese hier einfach abladen ?“ Er sah keinen Grund, der dagegen sprach, endlich diese schwere Last loszuwerden. Wollte er schließlich nicht den ganzen Tag hier verbringen. „Spinnst du? Dadurch könnten wir sie aufwecken!“ Eine Stille brach aus, in der Beide angestrengt nach einer Lösung suchten. Doch diese wollte ihnen partout nicht einfallen. Schnelle Schritte näherten sich dem Raum und nur wenige Augenblicke später stürmte bereits Shizune in das Büro. „Tsunade-sama, wir haben ein gewaltiges Problem!“ Der Tag begann für die Konoha-Nin ziemlich früh. Schon im Morgengrauen war Pakkun zurück, wobei er in einem beachtlichen Tempo 2 ganze Tage brauchte, um die weite Strecke zurückzulegen. Demnach war er mehr als erschöpft und kehrte in die Welt der Vertrauten Geister zurück, nachdem er Kakashi die Schriftrolle übergeben hatte. Der Kopierninja besah sich das Schriftstück, in welchem die Anweisungen der Godaime niedergeschrieben wurden. „Was sagt Tsunade-obaachan dazu ?“ Fragte Naruto ungeduldig und verschränkte Beide Arme hinter seinem Kopf. Es waren bereits 2 Tage seit der Entführung verstrichen und sie hatten keinerlei Hinweise auf den Verbleib von Sayuri. Auch Sakura wollte endlich wissen, was sie nun zu tun hatten. Da sich die Lage geändert hatte, musste Kakashi einen seiner weiteren Ninken hinter Pakkun herschicken, welcher diesen auf den aktuellen Stand brachte. Demnach fiel die Entscheidung der Hokage anders aus, als sie angenommen hatten. „Wir sollen umgehend nach Konoha zurückkehren und Miwako mitnehmen.“ Naruto verstand nicht so recht, wieso sie diese Zicke mitnehmen sollten. Sie hatte nicht nur an allem etwas zu meckern, sondern wusste genau, wie sie ihm das Leben erschweren konnte. „Kakashi Sensei! Wieso müssen wir sie denn mit nach Konoha nehmen ? Reicht es nicht, wenn wir sie hier beschützen ?“ Der junge Shinobi wollte nicht mit dieser Frau umherreisen. Ihm war ihr überhitztes Gemüt einfach nur zuwider. Auch Sakura wollte sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, mit der blonden nach Konoha zu reisen. Das würde doch bloß in einem großen Chaos enden! „Nein, Naruto. Es ist ein Befehl von Tsunade-sama. Dagegen können wir nichts machen.“ Der Blonde wollte weiter protestieren, als der Daimyo den Gemeinschaftsraum aufsuchte und auf Kakashi zuging. „Haben sie schon Neuigkeiten von Tsunade bekommen ?“ Fragte er sichtlich interessiert und blickte etwas abschätzend auf die Schüler des Konoha-Nin herab. Er war froh, dass die Entführung seiner Tochter misslungen ist. Was würde er bloß machen, wenn sie in den Händen dieser Verbrecher gelangt wäre ? Für ihn wäre dies sein Ende gewesen. Miwako war sein ein und Alles nach dem Tod seiner Frau. Kakashi nickte leicht abwesend. Er erinnerte sich an die Worte Obito´s, die er seinem damaligen Team 7 immer wieder gepredigt hatte. „Wer die Regeln nicht achtet, gilt in der Welt der Ninja als Mistkerl! Aber wer seine Freunde nicht achtet, ist ein absoluter Mistkerl." Es fiel ihm sichtlich schwer, eines seiner Teammitglieder einfach so zurückzulassen. Doch was sollte er sonst tun ? Die Mission bestand schließlich daran, Miwako zu beschützen. Den Preis, den Sayuri dafür zahlen musste, war demnach hoch. „Ja, Daimyo-sama. Wir werden mit ihrer Tochter nach Konoha reisen und nach den Entführern suchen. Natürlich werden wir sie immer auf den neusten Stand halten.“ Der Lord war sichtlich erleichtert darüber, dass trotz dieser überraschenden Wendung die Mission nicht abgebrochen wurde. „Ich wusste doch, dass ich mich auf Konoha verlassen kann.“ Stellte er zufrieden fest und wandte sich zum Gehen um. Als hätte er etwas vergessen, blieb er kurz vor der Tür stehen und wandte sich ein letztes Mal zu dem Kopierninja um. „Meine Tochter wird selbstverständlich mit nach Konoha gehen.“ In diesem Moment betrat die Blonde den Raum und fixierte wütend ihren Vater. Sie hatte das gesamte Gespräch der Konoha-Nin belauscht, da sie diesen immer noch nicht über den Weg traute. Nun sollte sie allen ernstes mit diesen reisen ? Das passte ihr überhaupt nicht in den Kram. „Vater, das kannst du mir doch nicht antun! Ich will nicht mit diesen unterbelichteten Ninjas reisen.“ Bei dem Chaosninja zuckte verdächtig seine linke Augenbraue. Hatte dieses Mädchen ihn gerade als „unterbelichtet“ bezeichnet. Dies wollte er sich nicht bieten lassen. „Wen nennst du hier unterbelichtet?" Fragte er direkt und wollte auf sie zu stürmen, doch Kakashi hielt ihm am Kragen zurück. Er wollte dadurch verhindern, dass die Situation außer Kontrolle gerät. Der Daimyo besaß mehr Macht als Tsunade und würde das Oberhaupt Konohas dafür bestrafen, wenn nicht alles zu seiner vollsten Zufriedenheit ablief. Da konnte er auf einen randalierenden Naruto gut verzichten. „Beruhige dich Naruto. Sie ist unsere Kundin und nicht unser Feind.“ Naruto sah es gar nicht ein, sich von so einer beleidigen zu lassen. Warum verstand sein Sensei das bloß nicht ? „Aber Kakashi Sensei-“ „Naruto, es reicht!“ Nun meldete sich auch Sakura. Sie zog es vor, sich stets in der Anwesenheit des Daimyo´s zurückzuhalten. Aber sie wollte, genauso wie Kakashi, verhindern, dass Naruto noch mehr Schaden anrichtete. Also versuchte sie das zu retten, was noch zu retten war. Die Blonde besah sich die Szene und schmunzelte leicht. Sie konnte es sich nur schwer vorstellen, dass diese Kinder wirklich Ninjas sein sollten. Der Knirps ist viel zu aggressiv, das Mädchen scheint auch nichts drauf zu haben und der Grauhaarige sieht nicht gerade stark aus. Was für ein nutzloser Haufen. Miwako wand sich zu ihrem Vater um und blendete den Streit hinter sich einfach aus. „Bitte Vater...“ Der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf. Er wusste, dass seine Tochter noch nie außerhalb dieser Stadt gewesen war und es ihr schwer fiel, mit „armen“ Menschen umzugehen. Allgemein war ihre Art nicht gerade dafür gedacht, dass sie schnell Freunde fand. Eher verjagte sie diese mit ihrer ungehobelten Art. Auf Ninjas war sie nicht gerade gut zu sprechen, wurde doch ihre Mutter von einem Shinobi getötet. „Bitte reise mit diesen Ninjas nach Konoha. Sie werden dich beschützen.“ Die Blonde war nicht so richtig davon überzeugt. Schließlich wurde diese Weißhaarige Kunoichi an ihrer Stelle entführt. Ihrer Meinung nach waren diese Shinobi viel zu nachlässig mit ihrer Arbeit. Seufzend ergab sie sich schließlich ihrem Schicksal. Ihr Vater konnte aber auch so stur sein! Zufrieden mit sich selbst, verließ er den Raum und überließ den Konoha-Nin den Rest. Er vertraute ihnen inoffiziell seine Tochter an, wobei sein Vertrauen eher in Tsunade ruhte und betete dafür, dass seine Tochter heil in Konoha ankommen würde. Kakashi bedachte seinen Schüler mit einem warnenden Blick, bevor er sich Miwako zu wand, welche ihn mit ihren tödlichen Blicken erdolchen wollte. Na das konnte ja was werden! Der Wind wehte durch die Baumwipfel und zerzauste sein kurzes schwarzes Haar. Einzelne Strähnen versperrten ihm die Sicht, welche er kommentarlos zur Seite strich. Er trug einen weißen Mantel mit einer Kapuze, die sein komplettes Gesicht verhüllte. Ihm schien das stürmische Wetter sowie der prasselnde Regen nur wenig auszumachen. Sein Ziel hatte er klar vor Augen. Bedacht näherte er sich dem Versteck, welches dem Wappen nach zu dem Yúgure Clan gehörte. Die Gerüchte über diese kleine Gruppe war selbst bis zu ihm durchgedrungen. Sein Auftrag bestand darin, alle Mitglieder von ihnen aufzuspüren und zu beseitigen. Schließlich betrieben diese Menschenhandel und schadeten damit auch der Organisation, in welcher er vertreten war. Schnellen Schrittes näherte er sich dem Versteck. Die ersten Wachen fielen tot zu Boden, bevor sie überhaupt Notiz von ihm nehmen konnten. Was für Schwachköpfe! Auch das Infiltrieren war eines seiner leichtesten Übungen. Geräuschlos bewegte er sich durch die Gänge, auf der Suche nach den Hauptmännern dieses Stützpunktes. Zuvor hatte er sich in naheliegende Quartiere geschlichen und dort jeden getötet, der ihm begegnete. Es war also ein leichtes für ihn, seinen Auftrag auszuführen. Dieser Stützpunkt hier war nur einer von vielen. Er wusste sogar über die Strukturierung dieses Versteckes bescheid. War der Aufbau schließlich immer der gleiche. Stimmen lenkten seine Aufmerksamkeit auf einen Raum, welchen er sich lautlos näherte. Das wird ein Spaß... Kapitel 11: Kampf ----------------- „Wann sind wir endlich da ?“ Der Blonde wusste nicht so recht woran es lag, doch allmählich nervte ihn Miwako gewaltig. Nicht nur, dass sie seit einer Stunde in minütigen Abständen die selbe Frage stellte, Nein, sie hielt es auch für nötig, ihn und seine Kameraden zu nerven. Er war von vornherein dagegen gewesen, sie mit nach Konoha zu nehmen. Doch Kakashi beharrte darauf, dass es ein Befehl von Tsunade-obaachan war und es somit auch ihre Pflicht sei, sie weiterhin zu beschützen. Der Konoha-Nin versuchte, so gut es ging, die Blonde zu ignorieren, was ihm sichtlich schwer fiel. Sakura rang mit ihrer Fassung. Auch ihr ging es gehörig gegen den Strich, dass Miwako ständig fragte, wann sie endlich da seien oder an ihrer Inkompetenz herum zeterte. Kann sie nicht endlich einmal still sein? Die Haruno wusste, dass dies eher nicht eintreffen würde. Doch ein kleines Fünkchen Hoffnung wollte einfach nicht aufhören, daran zu glauben. Kakashi hatte bereits aufgegeben, auf sie einzureden. Hatte er doch nach den Stunden, die sie bereits unterwegs waren, ihre Sturheit und ihren gewaltigen Egoismus zu spüren bekommen. Er war sich nicht sicher, wie weit seine Geduld noch reichte. Irgendwann würde er ihre nervigen Fragen sowie ihre ständige Nörgelei nicht mehr ertragen können. Schon lange gab ihr niemand mehr eine Antwort. Ihr war langweilig und sie wollte prüfen, wie weit sie bei den Ninjas gehen konnte. „Könnt ihr nicht schneller laufen? Ihr verfluchten Ninjas seit doch zu nichts zu gebrauchen. Und eurer Hokage ist genauso dämlich wie all die restlichen Shinobis, die zum Spaß Leute töten.“ Jetzt reichte es ihm. Ohne groß darüber nachzudenken holte Naruto bereits mit seiner Faust aus, um die Blonde zu schlagen. Auch wenn er grundsätzlich keine Mädchen schlug, wollte er sich so etwas nicht gefallen lassen. Sie beleidigte ihn, sein Team und zog Shinobis in den Dreck. Das schlimmste war, dass sie noch nicht einmal vor dem Hokage stoppte. Kakashi reagierte schnell und hielt die Hand seines Schülers fest. Dieser blickte den Kopierninja aufgebracht an. „Kakashi Sensei! Wieso halten sie mich auf. Sie-“ „Beruhig dich Naruto! Sie ist die Tochter des Daimyo´s und wir müssen sie beschützen. Dabei können wir dein hitziges Temperament weniger gebrauchen.“ Er ließ die Hand des Uzumaki´s los. Dieser ließ daraufhin seine geballte Faust sinken. „Ein Shinobi sollte in der Lage sein, seine Pflichten zu erfüllen, ohne sich dabei von persönlichen Empfindungen leiten zu lassen. Merk dir das Naruto.“ Alles in ihm sträubte sich gegen die Verordnung seines Senseis. Doch was blieb ihm denn noch übrig als zu gehorchen? Auch Sakura bemühte sich, ruhig zu bleiben. Die Worte ihres Sensei´s ließen sie nachdenklich werden. Sie hatte damals in der Akademie jegliche Regeln des Shinobis auswendig gelernt. Der Grauhaarige hatte eine der wichtigsten Regeln eben erwähnt. Die Rosahaarige erinnerte sich nur ungern zurück. Als sie damals im Reich der Wellen waren, mussten sie gegen Zabuza und Haku kämpfen, welche den Brückenbauer Tazuna töten sollten. Dabei hatte Haku Sasuke beinahe getötet. Sie war von seinem Tod ausgegangen, als sie seinen reglosen Körper auf den Boden liegen sah. Bitterlich hatte sie um ihn geweint und ihre Unfähigkeit verachtet. Auch damals kam ihr die 25. Regel der Shinobi in den Sinn. „Ein Shinobi darf niemals Gefühle zeigen.“ Die Kunoichi wollte schon immer ein guter Ninja werden. Alle Regeln und Gesetze beachten, Stärke erlangen und die große Liebe finden. Doch diese eine Regel konnte sie einfach nicht erfüllen. Sie war viel zu emotional veranlagt. So konnte sie auf keinen Fall ihre komplette Gefühlswelt abschalten. Die Blonde schnaubte verächtlich. War ihr doch im vornherein klar gewesen, dass dieser Dummkopf auf sie losgehen würde. Man konnte ihm einfach seine Gedanken und Gefühle ansehen, ohne sich groß anzustrengen. „Ich wusste doch, dass ihr Ninjas nur aufs Kämpfen aus seit. Das ihr dabei Familien zerstört oder ganze Dörfer ausrottet, scheint euch ja wenig zu stören. Ihr seit doch alle gleich!“ Erneut sammelte sich in dem Uzumaki unbändige Wut an. Wie konnte sie es wagen, die Shinobis so in den Dreck zu ziehen. Er spielte wieder mit den Gedanken, sich auf sie zu stürzen. Doch der tadelnde Blick seines Sensei´s sorgte dafür, dass er die Idee schnell wieder beiseite schob. Naruto schloss seine Augen und horchte tief in sich. Eigentlich hatte sie im Grunde genommen recht, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte. Vielleicht lag es auch daran, dass er es einfach nicht wahrhaben wollte. Ninjas waren dazu da, um Kämpfe zu bestreiten und in besonderen Fällen Menschen zu töten. Doch er wollte eigentlich niemanden töten. Sein Ziel bestand darin, ein Hokage zu werden, um den Respekt der Dorfbewohner zu erlangen. Er wusste, dass sein Weg lang und beschwerlich werden würde. Doch für seinen Traum war er bereit, jegliche Risiken einzugehen. Kakashi konnte darüber nur mit dem Kopf schütteln. Sein Schüler würde sich wohl nie ändern, egal, was er ihm auch sagte. Miwako ging einfach weiter. Ihr war es anscheinend egal, ob die Ninjas ihr noch folgten oder nicht. Sie wollte überhaupt nicht nach Konoha. Dieses Dorf war voller Shinobi! Dieses hatten ihre Mutter auf den Gewissen. Das würde sie ihnen niemals verzeihen! Sakura seufzte entrüstet. Das konnte ja noch was werden. Sie sah hoffnungsvoll zu ihrem Sensei, der sich dieselbe Frage stellte. Konnte es überhaupt noch schlimmer werden? Dante nahm das fremde Chakra wahr und richtete sich auf. An der Signatur konnte er erkennen, dass die Person sehr stark sein musste. All seine Muskeln spannten sich augenblicklich an. Wie ist er bloß in die Festung gekommen? „Wir haben einen ungebetenen Besucher.“ Meinte er an Shin gewandt und deutete mit einer Kopfdrehung zur Tür. Schritte hallten durch den Korridor und näherten sich den Raum. Knirschend erhob sich auch der Blonde von seinem Stuhl und griff reflexartig nach seinen Waffen. Er hätte nie damit gerechnet, dass ein Feind unbemerkt in ihren Stützpunkt einfallen konnte, ohne dass sie es wissen würden. Wenn Dante kein Sensor Ninja wäre, hätten sie ihn wohl noch nicht einmal wahrgenommen. So perfekt wahr dessen Chakrakontrolle. „Lass uns abwarten. Wir werden ja sehen, was er hier zu suchen hat. Später können wir ihn ausschalten.“ Der Braunhaarige nickte und aktivierte sein Byakugan. Dieses Auge sicherte ihm einen Vorteil gegenüber seinen Gegnern. Er hatte es sich während einer Mission von einem besiegten Hyuga genommen. Schon von Geburt an war sein rechtes Auge blind. Dieses Kekkei Genkai hatte somit seine größte Schwäche zu seiner stärksten Waffe gemacht. Die Tür zersplitterte augenblicklich und dicke Rauchschwaden füllten den Raum. Dante suchte mit seinem Doujutsu nach dem Feind und behielt seine nähere Umgebung im Auge. Ein Surren kündigte die Shuriken an, welche nach ihm geworfen wurden. Woher kennt er meine Position? Geschickt wich er den Wurfsternen aus und sah sich suchend nach Shin um. Dieser konnte aufgrund des Rauchs kaum etwas erkennen. Es fiel ihm schwer, sich überhaupt noch orientieren zu können. Brühende Hitze ließ ihn Stocken. Was ist das? Sein Blick wanderte auf seine Oberarme, welche in Flammen standen. Das Feuer fraß sich durch seine Kleidung und verbrannte die nackte Haut darunter. Sein gellender Schrei hallte an den Wänden wieder. Er bekam nur nebenbei mit, dass sich seine Umgebung veränderte. Der Rauch war augenblicklich verschwunden. Giftschlangen krochen auf dem Boden und kamen direkt auf ihn zu. Sie erreichten seine Beine und zogen sich an diesen empor. Der Blonde versuchte panisch, das Feuer zu löschen, doch egal was er auch machte, es war zwecklos. Die Schlangen umwickelten seinen Körper und zogen sich immer enger um seine Taille. Es kam ihm so vor, als würde man die Luft aus seinen Lungen pressen. Ein Stich in seinem Hals ließ ihn zusammenzucken. Eine der Schlangen hatte direkt in seine Halsschlagader gebissen. Das warme Blut floss über die frische Wunde. Augenblicklich überkam ihm ein Schwindelgefühl, gefolgt von tiefer Schwärze, die seine Sicht beengte. Er sackte zusammen und fiel zu Boden. Grinsend registrierte der Schwarzhaarige, dass der Blonden bereits ausgeschaltet war. Eigentlich hätte er mit mehr Gegenwehr gerechnet. Niemals hätte er gedacht, dass der Kerl auf ein Genjutsu reinfallen würde. Obwohl, der Clan, aus welchem er stammte, war bekannt für seine Illusionskünste. Da war es verständlich, dass er mit Leichtigkeit seinen Verstand manipulieren konnte. Er hätte ihn auch sofort töten können, doch das wollte er sich für später aufheben. Der Rauch lichtete sich und er erkannte nun den Mann, welcher nur wenige Meter von ihm entfernt war. Auch registrierte er seinen Kollegen, der bewusstlos auf dem Boden lag. „Ich bin ziemlich überrascht. Bisher hat es noch niemand geschafft, hier ungesehen einzudringen.“ Er fixierte den Schwarzhaarigen mit seinem Byakugan. Wieder spannten sich seine Muskeln an. Der Braunhaarige war auf jeglichen Angriff gefasst. Seine Hand umschloss den Griff des Kunais. Da er keine Informationen über die Fähigkeiten seines Gegners hatte, musste er auf alles vorbereitet sein. Die unglaubliche Stärke hatte er schon ziemlich früh bemerkt. Das Grinsen auf dem Gesicht des Nuke-Nins wurde breiter. „Eure schwachen Wachen kann man echt vergessen. Ich musste mich gar nicht groß anstrengen, um an ihnen vorbei zu kommen.“ Er hob seinen rechten Arm und blickte auf seine Handfläche. Ein kleiner Feuerball schwebte knapp über seiner Hand. Der Braunhaarige war erstaunt darüber. Es war schließlich ziemlich schwierig, sein Chakra auf ein Körperteil zu konzentrieren. „Ihr vom Yúgure Clan wart einfach zu unvorsichtig. Ihr habt noch nicht einmal bemerkt, dass meine Organisation jedes Versteck zusammen mit den Mitgliedern zerstört hat.“ Ungläubig weiteten sich die Augen des Braunhaarigen. Das konnte unmöglich die Wahrheit sein. Niemand schaffte es, den Yúgure Clan auszulöschen. Schlagartig weiteten sich seine Augen. Er hatte es zuvor nicht gesehen, doch da nun der dichte Rauch weg war, konnte er die weiße Farbe des Mantel erkennen. Es war IHR Wahrzeichen. „B-Bist du etwa...“ Er wagte es noch nicht einmal, dieses Wort in den Mund zu nehmen. Viel zu schrecklich war der Gedanke an diese schreckliche Organisation. Der Angesprochene zog die Kapuze herunter. Nun konnte er sein komplettes Gesicht erkennen. Schock und blankes Entsetzen bildeten sich auf Dante´s Gesicht. Er konnte es einfach nicht fassen.. Vor ihm stand der gefürchtete Kiyoshi, Truppenführer und Stellvertretender Leader von Kurayami. Neben Akatsuki existierte eine weitere Organisation. Über die Mitglieder sowie ihre Absichten war nur wenig bekannt. Der Braunhaarige drängte den Gedanken an all die Gerüchte zurück. Er stand einem der mächtigsten Shinobi dieser gefürchteten Organisation gegenüber. „Ich bin erstaunt, dass ein so mickriger Wurm wie du meinen Namen kennt.“ Sein Lächeln verschwand genauso schnell wie es entstanden war. Die nächsten Bewegungen waren viel zu schnell, als das der Braunhaarige sie hätte sehen können. Das lange Katana steckte tief in seiner Brust. Nach und nach registrierte er das Geschehen, doch es war bereits zu spät. Das Blut lief aus seinem Mund und tropfte auf den Dielenboden. Kiyoshi zog das Katana wieder heraus und besah sich die blutverschmierte Klinge. „Jetzt muss ich wegen dir mein Schwert wieder säubern...“ Sein Blick nahm einen tadelnden Ausdruck an. Er ließ sein Schwert sinken. Dante versuchte, sich wieder zu beruhigen. Die Wunde schmerzte und er bekam kaum noch Luft. „...dafür werde ich dich schnell töten.“ Mit Schwung raste die Klinge direkt auf Dante zu und trennte seinen Kopf von seinen Schultern. Das Blut spritzte aus seinem Körper, welcher daraufhin leblos zusammensackte. Die schwarzen Augen des Schwarzhaarigen nahmen einen anderen Glanz an. Es machte ihn wirklich Spaß, Menschen zu töten. Er drehte sich um, als wäre das eben Geschehene nie passiert und wendete sich dem Blonden zu, welcher nach wie vor bewusstlos war. Mit schweren Schritten näherte er sich diesem und blieb vor ihm stehen. An der Klinge des Katana´s tropfte das Blut hinab. Mit ausdrucksloser Miene holte er aus und durchbohrte Shin´s Herz. Ein Gurgeln war zu hören. Aus Shin´s Mund quoll Unmengen von Blut, welche er ausspuckte. Er schnappte noch einmal nach dem lebenswichtigen Sauerstoff, bevor das Leben aus seinem Körper erlosch. Seine Glieder erschlafften und das Glänzen aus seinem blauen Augen erlosch. Erneut zog der Nuke-Nin sein Katana aus dem Körper des untenliegenden und schritt aus dem Raum. Er konnte die Präsenz von zwei weiteren Personen wahrnehmen. Kapitel 12: Vernichtung ----------------------- Takahiro saß unverändert auf seinem Stuhl und behielt die Blonde im Auge. Es waren bereits mehrere Tage seit ihrer Entführung entgangen. Die Kunoichi hatte bereits jegliches Zeitgefühl verloren. Sie wusste noch nicht einmal, ob es nun Tag oder Nacht war. Die Stunden zogen sich so lang wie ein Kaugummi. Die Hoffnung auf Rettung war bereits erloschen. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als das jemand aus Konoha käme, um sie hier rauszuholen. Doch dies war wohl nur ein Wunschdenken von ihr. Wer sollte bitteschön nach ihr suchen? Sie war doch erst seit drei Jahren in Konoha. Ihre Eltern lebten in Kirigakure und zu dem Rest ihres Clans hatte sie keinerlei Kontakt. Ihr älterer Bruder hat ihre Familie vor langer Zeit verlassen. Sayuri wusste nichts von seinem Verbleib oder ob er überhaupt noch unter den Lebenden weilte. Nii-san... Sie hatte eine besondere Bindung zu ihrem großen Bruder aufgebaut. Es traf sie wie ein Schlag, als er einfach ging, ohne sich von ihr zu verabschieden. Die Weißhaarige wusste noch nicht einmal den Grund für sein Verschwinden. Ihr Blick erhob sich und sie bemerkte, dass der Schwarzhaarige sie weiterhin ununterbrochen beobachtete. Seufzend ließ sie ihre Arme schlapp durchhängen. Seit Tagen verweilte sie in der selben Position. Ihre Glieder schmerzten und ihr Rücken fühlte sich steif an. Seit ihrer Ankunft wurde sie von den Albträumen verschont. Über diese Tatsache wunderte sie sich sehr. Zuvor sah in jeder Nacht dieselben Bilder. Wieso hörten ihre Albträume urplötzlich auf? Hatte das einen bestimmten Grund? Innerlich schüttelte sie darüber den Kopf. Als ob jemand meine Träume beeinflussen könnte, so ein Schwachsinn... Schwere Schritte bewegten sich auf dem Dielenboden und ließen das morsche Holz knarren. Sayuri hob ihren Kopf und blickte direkt auf die Tür. Sie spürte eine bedrohliche Präsenz. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihr aus. Augenblicklich spannten sich jegliche Muskeln in ihrem Körper an. Die Kunoichi konnte es nicht leugnen. Sie hatte Angst. Dem Schwarzhaarigen war die Aura nicht entgangen. Er konnte sie keiner ihm bekannten Person zuordnen. Wer zum Teufel ist das? Und wo sind Shin und Dante? Im nächsten Moment wurde die Tür zertrümmert. Ein Schwarzhaariger Mann mit einem weißen Mantel betrat den winzigen Raum. Sayuri sah etwas verunsichert nach oben. Der Kerl machte auf sie einen nicht gerade friedlich gesinnten Eindruck. Takahiro ging in Kampfstellung und griff nach seiner Waffentasche. Kiyoshi musste über diese Dummheit schmunzeln. Dafür fand er es immer wieder amüsant zu sehen, wie verzweifelt der Yúgure Clan um seine Existenz kämpfte. Sie wurden schon seit Jahrzehnten verhöhnt. Dies war einer der Gründe, wieso viele der Mitglieder zu Nuke-Nins wurden und mit Menschenhandel ihr Geld verdienten. „Ich bin immer wieder über die Verbissenheit der Yúgure überrascht. Ihr wollt es einfach nicht einsehen, dass eure Zeit abgelaufen ist.“ Er hob seinen rechten Arm und leitete sein Chakra in diesen. Seine linke Hand umfasste den Griff des Katanas. Die Luft schien sich zu verschieben. Sayuri schluckte bei dem Anblick des Blutes, welches an der Klinge des Katanas haftete. Auch Takahiro bemerkte den roten Lebenssaft an dem Schwert. Wut stieg bei dem Anblick in ihm auf. Er konnte das nicht Erscheinen seiner Kameraden mit den Unmengen an Blut zusammenzählen. „Du Bastard...“ „Dafür, dass du der letzte Überlebende deines Clans bist, spuckst du ganz schön große Töne...“ Bei diesen Worte weiteten sich die Augen des Nuke-Nin ungläubig. Seine Hände verkrampften sich und er wurde schlagartig blass. „Was...willst du damit sagen?“ Takahiro hatte große Mühe, seine Fassung zu behalten. Er konnte und wollte das eben gesagte einfach nicht begreifen. Für ihn war einfach unvorstellbar, das jemand seine Landsleute einfach so auslöschen konnte. Auch wenn er den Tod von Dante und Shin schmerzlich hinnehmen musste. Sie waren nie so etwas wie Freunde gewesen. Doch in den letzten Jahren hatten sich alle Mitglieder des Yúgure Clans zu eine Art Organisation zusammengeschlossen, in der es das A und O war, dass sie alle zusammenhielten. Während dieser Zeit hatte er sich an die Gesellschaft der Beiden gewöhnt. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass seine Beiden Kameraden nun tot sein sollten. Der Schwarzhaarige schluckte bitter, als ihm das ganze Ausmaß der schmerzhaften Realität bewusst wurde. Ein breites Grinsen zierte die Lippen von Kiyoshi. „Ganz einfach. Wir haben den gesamten Yúgure Clan vernichtet. DU bist der letzte Überlebende deines Clans...“ Diese Worte fühlten sich wie Messerstiche an, die sich in seinen Oberkörper bohrten. Er war nun also allein. Keiner aus seiner Familie war noch am Leben. Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht. Team 7 näherte sich immer weiter dem Dorf versteckt hinter den Blättern. Naruto lief hinter seinem Sensei her, welcher ungefähr auf gleicher Höhe war wie Sakura. Die Blonde lief gute 10 Meter voraus. Der Kopierninja hatte es bereits aufgegeben, auf sie einzureden. Er hatte begriffen, dass seine Worte bei ihr auf taube Ohren stießen. Seufzend vergrub er seine Hände in den Hosentaschen. Sakura warf ab und zu Blicke zu Miwako. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie man bloß so stur sein konnte. Das Naruto in der letzten halben Stunde so ruhig gewesen war, verwunderte die Kunoichi noch mehr. Hatte er etwa auch genug von dem arroganten Mädchen? Oder war er einfach nur beleidigt, dass sie wieder nach Konoha zurückkehren musste, ohne nach Sayuri zu suchen. Apropos Sayuri. Diese hatte sie bei dem ganzen Stress ja vollkommen vergessen. Sie hatte einfach keine Ahnung, wie es der Weißhaarigen in dem Moment gerade ging und ob diese überhaupt noch am Leben war. Schließlich wollten ihre Entführer doch die Tochter des Daimyo töten. Bei dem Gedanken fiel ihr ein Fakt ein, den sie vorher vollkommen übersehen hatte. Wenn diese Leute sie wirklich umringen wollten, wieso haben sie es nicht gleich in ihrem Zimmer getan? Nun mussten sie doch erst recht ihren toten Körper entsorgen. Doch wenn sie das Mädchen bereits auf den Zimmer umgebracht hätten, dann müssten sie dies nicht tun. Also, warum? Sie grübelte ziemlich lange darüber und merkte gar nicht, dass ihre Kameraden abrupt anhielten. Erst als sie jemand an der Schulter packte, sah sie auf. „Was zum...“ Naruto war vollkommen baff. Schlagartig begann sein Puls zu rasen. Sein Gesicht verlor deutlich an Farbe, sodass er eher einem Toten ähnelte als einem lebendigen Jungen. Miwako sank geschockt auf die Knie. Ihre Augen waren vor Schreck geweitet. Tränen flossen unaufhörlich aus ihren meerblauen Irden. Vor ihnen lagen unzählige Tote, die aufs grausamste ermordet wurden.. Kakashi verzog keine Miene, als er auf einen der Körper zu schritt und diesen auf den Rücken drehte. Er war solch schreckliche Anblicke schließlich bereits seit seiner Kindheit gewohnt. Wieso sollte er also noch großartig das Gesicht verziehen? Ein Symbol auf der Kleidung des Mannes zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Der Yúgure Clan also... Es gab eine menge Gerüchte über den geächteten Clan. Der Konoha-Nin fragte sich dennoch, wer diese Männer getötet hatte. Ihm war wohl bewusst, dass die Yúgure eine Menge Feinde hatten, doch diese dann gleich zu töten war seiner Meinung nach etwas zu übertrieben. Außerdem mussten die Gegner sehr stark sein, wenn sie gegen so eine Menge des Clans ankamen. Sakura kniff ihre Augen zusammen. Sie wollte und konnte diesen Anblick nicht noch länger ertragen. Aus Miwako schien bereits jegliches Leben gewichen zu sein. Das Mädchen stand total neben sich und nahm noch nicht einmal den Uzumaki wahr, welcher sich vor sie kniete. Auch wenn er sie nicht besonders leiden konnte, seiner Ansicht nach hatte es niemand verdient zu leiden. Kakashi besah sich währenddessen weiterhin den Kampfplatz. Hier schien eine Schlacht zwischen ziemlich starken Kontrahenten geherrscht zu haben. Miwako sah verwundert zu dem Konoha-Nin auf. Sie hätte dies am wenigsten von dem Chaosninja erwartet. „Fass mich nicht an du Kröte!“ Keifte sie den Jungen an. Die Blonde hielt sich mit sehr viel Mühe auf den Beinen. Naruto verzog bei ihren Worten verärgert das Gesicht. Innerlich kochte er vor Wut. Da will man einmal nett sein... Er blickte sich nach Sakura um. Dieser schien es nicht allzu gut zu gehen. Der Jonin hatte keine weitere Zeit, den Platz zu begutachten, da urplötzlich Anbu auftauchten. Diese schienen aus ihrem Dorf zu stammen. Einer von ihnen, der eine Hundemaske trug, trat auf den Kopierninja zu. Der Grauhaarige blickte kurz zu seinem Team, welches sich immer noch mehrere Meter entfernt von der Lichtung befand, auf welcher er stand. „Kakashi Hatake, nehme ich an.“ Der Angesprochene nickte nur nüchtern über die gestellte Frage. Da er selbst einmal ein Anbumitglied war, kannte er die Methoden dieser speziellen Shinobi. Es gehörte zur Routine, den Namen der Beteiligten zu ermitteln, das Geschehene zu analysieren und wenn nötig zu Handeln. „Kakashi-san. Wissen sie, was hier geschehen ist?“ Die anderen Anbu betrachteten währenddessen den Platz und untersuchten die Leichen der Shinobi. Es war ein grauenhafter Anblick. Ein Anbu musste in der Lage sein, seine Pflichten auszuführen und seine eigenen Gefühle und Empfindungen zurückzustellen. Sie waren bereits mit solchen Fällen betraut, auch wenn es eher eine Seltenheit war, dass so viele Tote auf einer Lichtung verstreut lagen. „Ich kann Ihnen nichts genaueres mitteilen. Lediglich, dass es sich bei den Ninjas um Mitglieder des Yúgure Clans handelt.“ Der Truppenführer nickte nur stumm und gab seinen Kollegen einige Anweisungen. Kakashi nickte dem Anbu ein letztes Mal zu, bevor er sich wieder zu seinem Team begab. Naruto war immer noch sauer über die Arroganz der Blonden. Da versuchte er mal, freundlich zu ihr zu sein und was war der Dank dafür? Sie zickte ihn an und beschimpfte ihn als Kröte! Sakura hatte sich wieder gefangen und stand neben dem Uzumaki. Die Kunoichi wollte nicht hinter ihrem Kameraden zurückstehen. Nie wieder wollte die Rosahaarige alles ihrem Team überlassen. Viel zu oft blieb sie einfach zurück und wartete darauf, dass Naruto alles erledigte. Doch seit Sasuke Verschwinden wollte sie das ändern. Miwako starrte gelangweilt Löcher in die Luft. Den Schock überspielte sie dabei geschickt. Die Toten erinnerten sie daran, wie ihre Mutter starb. Sie war damals gerade einmal drei Jahre alt. Ihr Vater war an diesen Tag in einem benachbarten Dorf. Nur durch reines Glück überlebte sie den damaligen Vorfall. Seit diesem Tag begann sie, Ninjas und Samurai´s zu hassen. „Wir sollten nun weiter nach Konoha gehen.“ Naruto lief schon einmal vor. Er wollte nicht noch länger an diesem Ort, wo es nach Tod stank, bleiben. Seine Teamkameradin folgt ihm unauffällig. Sie vermisste ihre Heimat und wollte so schnell es ging wieder in ihrem Dorf sein. Murrend folgte auch Miwako. Eigentlich hatte sie keine Lust, noch länger zu laufen, war sie doch bereits mehr als erschöpft. Dafür kam sie aber nun von diesem grauenhaften Ort weg. Kakashi lief still hinterher. Ihm beschäftigte die Frage, wer für den Mord an diesen Shinobis verantwortlich war. Die nächsten Bewegungen waren viel zu schnell, als dass Takahiro die Zeit gehabt hätte, noch rechtzeitig zu reagieren. Ein unerträglicher Schmerz erfasste seinen Körper. Kiyoshi hatte seine Faust in seinen Magen gerammt. Zuvor hatte er diese durch sein Katon Element zum glühen gebracht. Der Nuke-Nin sackte nach vorne und hielt sich den schmerzenden Bauch. Aus seinem Mund lief bereits der rote Lebenssaft. Er wandte sich von ihm ab und griff nach seinem Katana, welches er zuvor an die Wand angelehnt hatte. Mit ungläubigen Augen beobachtete Sayuri das geschehen. Sie hatte nur für einen Augenblick ihre Augen geschlossen und schon lag der Schwarzhaarige auf dem Boden. Dieser krümmte sich vor Schmerzen und bemerkte gar nicht, dass Kiyoshi bereits vor ihm zum stehen kam. „Du bist viel schwächer, als ich angenommen hatte...“ Mit seiner Fingerspitze strich er fast schon fürsorglich über die scharfe Klinge. Seine Gesichtszüge verhärteten sich augenblicklich und nahmen einen mörderischen Ausdruck an. „...was soll´s.“ Ohne eine Miene zu verziehen, ließ er sein Katana auf den am Boden liegenden niedersausen. Die Weißhaarige kniff augenblicklich ihre Augen zusammen. Sie wollte diesen schrecklichen Bilder nicht länger ertragen. Ein hässliches Geräusch war zu hören, bevor etwas polternd zu Boden fiel. Sayuri hielt ihren Atem an. In der Luft stank es nach Blut. Alles in ihr zog sich schmerzhaft zusammen. Sie bekam Panik, die sie sich wie eine Schlinge immer enger um ihren Hals zog. Der Schwarzhaarige betrachtete für einige Sekunden sein Werk, bevor er sich desinteressiert ab wand und auf das zitternde Mädchen zuging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)