Reborn von kentasaiba ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Das Amulett “Bereits in der Frühzeit erlangte Ägypten eine kulturelle Blüte. Beeindruckende Reste haben sich bis in die heutige Zeit erhalten. Das Alte Reich war die Zeit des Pyramidenbaus. Die Pharaonen errichteten die Pyramiden als Grabstätten für ihre mumifizierten Körper. Cheops, Chephren und Mykerinos schufen bei Giseh die eindruckvollsten dieser Monumentalbauten. Zahllose Inschriften und Papyrusrollen in ägyptischer Hieroglyphenschrift sowie Wandmalereien ermöglichen weitreichende Erkenntnisse über die altägyptische Zivilisation.” Senshi las gespannt in seinem Geschichtsbuch. Das Thema hatte ihn eingefangen. Er hörte weder die Stimmen seiner Klassenkameraden, noch die der Lehrerin. So bekam er auch nicht mit, wie sich jemand über ihn beugte. Sein Banknachbar wollte ihn warnen, traute sich jedoch nicht. „Senshi, hast du nicht gehört was ich gesagt habe?“, fragte die Lehrerin streng. Senshi kehrte augenblicklich in die Realität zurück und erschrak, als seine Lehrerin ihn musterte. „Ähhmmm... Es tut mir Leid. Ich war total in die Geschichte vertieft.“, versuchte Senshi sich herauszureden. Die Lehrerin schien sich zu beruhigen. „Also gut. Eigentlich sollte ich froh darüber sein, dass du so engagiert bist. Aber du solltest mir auch zuhören, verstanden? Und wenn du.... moment. Was ist den das?“, stutzte die Lehrerin nun und begutachtete die Seite, welche Senshi aufgeschlagen hatte. „Diesen Stoff haben wir doch schon durchgenommen!“, schimpfte sie aufgebracht. Senshi kam in Erklärungsnot. „Ja, das stimmt. Aber das Thema hat mir so gut gefallen, ich wollte noch mehr erfahren.“, verteidigte er sich. Doch seine Lehrerin schien das nicht zu beeindrucken. „Wir nehmen jetzt aber bereits das Mittelalter vor. Der Stoff über Ägypten ist bereits seit letztem Monat nicht mehr im Lehrplan. Da dich das Mittelalter nicht zu interessieren scheint, wirst du in der großen Pause hier bleiben und das lesen, was die anderen gerade durchgenommen haben.“ Senshi wollte widersprechen, doch sein Banknachbar hielt ihn davon ab. Wenn die Lehrerin der Jungen erst einmal in Rage war, konnte sie durch nichts milde gestimmt werden. Und so kam es, dass Senshi in der großen Pause, während sich alle seine Klassenkameraden im Hof oder anderswo im Schulgebäude tummelten in der Klasse sitzen musste und Absatz für Absatz las. Die Lehrerin saß am Lehrertisch und korrigierte Hausaufgaben. „Das ist doch einfach nicht zu glauben. Da lerne ich einmal und muss dafür nachsitzen. Diese alte Krähe hat sie doch nicht alle. Nur weil mich diese Rittergeschichten nicht interessieren. Da fällt mir ein.... . Sie kann ja gar nicht kontrollieren, ob ich wirklich lese. Da mein Kopf ohnehin noch voll von der Ägyptenseite ist, tu ich einfach so als würde ich lesen. Sie wird es schon nicht bemerken. Aber die Pause muss ich wohl oder übel in der Klasse verbringen. Aber was mache ich jetzt in der Zeit? Am besten ich stelle mich einmal richtig vor. Ich bin Senshi und gehe in die siebte Klasse. Vielleicht denkt ihr jetzt, Geschichte wäre mein Lieblingsfach, aber weit gefehlt. Ich finde nur das Thema richtig super. Wahrscheinlich weil mein Vater ein Archäologe war, als er noch gelebt hat. Jetzt lebe ich jedenfalls allein mit meiner Mutter. Natürlich fehlt mir mein Vater, aber ich war noch sehr klein, als er starb. Alles was er mir hinterlassen hat, ist ein Amulett, welches er auf einer seiner Entdeckungsreisen gefunden hat. Ich trage es fast immer und nehme es nur manchmal ab. Ich habe sogar einmal daran gedacht, das selbe zu machen, wie mein Vater, doch meine Mutter hält das für eine schlechte Idee. Wahrscheinlich weil ich dann viel fort wäre. Ich denke ich habe mich ganz gut beschrieben.“ „Also schön. Bist du fertig?“, wollte die ‚Krähe‘ wissen. Senshi konnte nur nicken. „Du hast noch 8 Minuten. Du darfst Pause machen.“, entschloss sie. Senshi atmete erleichtert auf. Seine Lehrerin hatte wohl einen guten Tag, oder wie es bei ihr auch hieß. „Acht Minuten sind wenig, aber ich werde mir einfach noch ein Brötchen kaufen und dann wird es ohnehin bald läuten. „Heh, Senshi. Hat die alte Krähe dich doch noch herausgelassen?“, erklang plötzlich eine Stimme, als Senshi das Klassenzimmer verließ. „Sag bloß, du hast auf mich gewartet.“, wunderte sich der Junge. „Ich sehe andere nur ungern leiden.“, scherzte das Mädchen. „Ich werde mir noch ein Brötchen besorgen, kommst du mit?“, fragte Senshi hoffnungsvoll. Das Mädchen stimmte zu, und die beiden marschierten gemeinsam zum Stand, welcher sich vor dem Schulgebäude befand. „Das ist übrigens Lena. Sie geht in die selbe Klasse, wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt. Wir sind sozusagen die besten Freunde und unternehmen eine Menge miteinander. Und ich bin nicht in sie verknallt, falls ihr sowas denkt. Wir kennen uns schon seit wir klein sind. Wundersamerweise sind wir immer in die selbe Klasse gekommen. Und wenn wir.... naja ich geb’s zu, vielleicht ein bisschen. Achwas, ich hab Hunger.“ „Klecker nicht wieder alles auf den Boden.“, belehrte ihn Lena, als Senshi nach einem Brötchen griff. Dieser fühlte sich wie ein kleines Kind behandelt und drehte sich zu seiner Freundin um. „Heh, ich bin alt genug um.... .“ Weiter kam er nicht. Er stieß mit jemanden zusammen. Verängstigt wich er zurück. „Ohh... Hi Nick. Ich habe dich gar nicht gesehen. Tut mir echt Leid mit dem Brötchen. Ich machs wieder gut.“, stammelte er und zog ein Taschentuch aus der Hose. Er begann den Fleck wegzuwischen, und bemerkte dabei nicht, dass Nicks Gesicht immer röter wurde. Lena wollte ihn warnen, doch es war zu spät. Nick packte ihn am Kragen und hielt ihn hoch. „Das ist Nick . Er ist schon in der zwölften Klasse. Eigentlich verstehen wir uns ganz gut. Achwas, das nehme ich zurück. Der Typ ist der totale Horror! Hilfe!“ „Es ist genug, lass ihn los.“, beschwichtigte Lena den Raufbold. Dieser begann zu grinsen. „Ein kleines Mädchen als Bodyguard. Du bist es wirklich nicht wert.“, meinte er und ließ von Senshi los. „Aber du wirst schon noch früh genug lernen, wie du dich verteidigst.“, murmelte Nick noch, bevor er sich verzog. „Das ist ein Idiot.“, tat Lena die Sache einfach ab. Doch für Senshi war die Sache noch nicht vorbei. „Schon begann die Glocke zu läuten. „Mist. Noch eine Doppelstunde Mathe. Das überstehe ich nicht.“, jammerte der Junge. „Ach komm. Nach der Schule gehen wir einfach ins Einkaufszentrum. Dort kannst du deinen Schulstress vergessen.“, schlug Lena vor. Senshi fand das eine hervorragende Idee. Doch zuerst waren zwei Stunden Mathe zu bewältigen..... „Ich habe Neuigkeiten.“, verkündete Nick, als er die Haustüre schloss. Er marschierte ins Wohnzimmer, wo ein alter Mann auf dem Sofa saß. Er sah schon sehr dürr und zerbrechlich aus. Trotzdem musterte er seinen Gast. „Ich bin dem Jungen heute wieder über den Weg gelaufen. Er hat mein T-shirt bekleckert. Jedenfalls befürchte ich, dass er noch nicht soweit ist. Er ist erst 13, also jünger als sonst jemand aus unserer Gruppe.“, erklärte er. Der alte Mann sah ihn nur amüsiert an. „Er ist der Richtige.“, meinte er nur. „Ich stimme Ihnen zu, aber.....“ „Nichts aber. Er wird sich heute noch beweisen müssen. Und er wird erfahren, welches Erbe ihm sein Vater hinterlassen hat.“ Nick verstand. „Also gut. Ich werde ihm folgen. Und ich hoffe Sie behalten Recht.“ „Bin wieder da!“, begrüßte Senshi seine Mutter, als er wieder zu Hause war. „Hi, Schatz. Wie war die Schule?“, fragte diese sofort. Senshi fiel gleich eine passende Antwort ein. „Naja... . Sagen wir ich habe fleißig gelernt.“ „So ist es Recht. Das Mittagessen steht bereits in der Küche.“, entgegnete sie. „Das ist meine Mutter. Und das Wort trifft es auch haargenau. Seit Paps tot ist, hört sie gar nicht mehr auf mich zu bemuttern. Manchmal ist das sehr nützlich, aber manchmal auch einfach nur nervig.“ „Mit wem redest du da, Schatz?“, fragte Senshis Mutter verwirrt. „Ich führe nur Selbstgespräche, Mama. Übrigens, ich will nach dem Essen noch mit Lena ins Einkaufszentrum.“, erzählte er. Seine Mutter konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen. Gestresst vom Schultag schlenderte Senshi in sein Zimmer und ließ sich auf sein Bett fallen. Ein kurzer Blick auf den Wecker, welcher auf seiner Kommode stand, verriet ihm dass es 13 Uhr 30 war. Er konnte sich noch etwas ausruhen, bevor er seine Verabredung mit Lena hatte. Plötzlich erhaschte Senshi ein komisches Gefühl. Er fasste sich an seinen Hals und holte die Kette heraus, die er von seinem Vater hatte. Verwirrt blickte er sie an. Die Kette hatte kurz aufgeleuchtet. Aber was hatte das zu bedeuten? Senshi tat die Sache mit einer Lichtspiegelung ab, und ruhte sich aus. Er wusste jedoch nicht, dass die Kette auf gewisse andere Personen reagierte, wenn sie sich in seiner Nähe befanden. Nur wenige Straßen weiter, stand in Mann, der ebenfalls im Besitz einer solchen Kette war, die Senshis sehr ähnlich sah. „Sie leuchtet. Ich muss auf der richtigen Spur sein.“, fing er an zu murmeln. „Ich werde den Jungen erst einmal beobachten, bevor ich etwas unternehme. Ich werde ihm folgen, wenn er das Haus verlässt.“, beschloss der Unbekannte. „Ciao, Mam.“, verabschiedete Senshi sich noch schnell von seiner Mutter. „Sei aber zum Abendessen wieder hier!“, rief sie ihm noch nach. Senshi hörte es gar nicht mehr, doch es war für ihn ohnehin selbstverständlich. Draußen holte er sein Handy heraus und begann Lenas Nummer zu wählen. „Hi, ich bins. Treffen wir uns gleich im Einkaufszentrum?“, fragte er gleich, als Lena sich meldete. Diese zögerte zuerst. „Ähhhmm.... ja. Ich könnte mich etwas verspäten. Meinem Vater geht es nicht gut. Schon wieder. Ich kümmere mich ein bisschen um ihn, und komme dann sofort.“, erklärte sie. Senshi hatte dafür Verständnis. „Lass dir Zeit. Ich wäre froh, wenn ich Zeit mit meinem Vater verbringen könnte.“, meinte er locker. Lena bedankte sich und machte dann schluss. Da Senshi jetzt wusste, dass er jede Menge Zeit hatte, beschloss er langsam zur nächsten Straßenbahn zu gehen, und sich noch ein Eis zu besorgen. Er war sogar so beschäftigt, dass er nicht mitbekam, wie ihm jemand in weitem Abstand folgte..... „He, sieh dir mal diese Schuhe an. Sind die nicht der neueste Hit?“, fragte Nick aus Spass. „Du hast gleich einen Schuh im Gesicht, wenn du weiter so rumalberst.“, beschwerte sich das Mädchen, mit dem er unterwegs war. „Beruhige dich, Anna. Heute ist einer der wenigen Tage, an denen wir mal ausspannen können. Und das Einkaufszentrum ist dafür perfekt.“, erklärte Nick. „Wenn du meinst. Du warst doch heute bei dem Alten. Was sagt er?“, erkundigte sich Anna. „Der ‚Alte‘ ist 89 Jahre alt, und du könntest ihm etwas Respekt entgegen bringen.“, belehrte Nick seine Begleitung. „Auch wenn er 89 ist. Er könnte uns immer noch helfen. Doch er zieht es vor neutral zu bleiben. Und das bei Zeiten wie dieser. Es ist gefährlicher den je. Wir sollten von diesem Senshi ablassen. Von allen, die es von ihren Vätern, oder Müttern geerbt haben. Dann hat das alles endlich ein Ende.“, seufzte Anna. Nick blickte sie bedrückt an. „Ich weiß was du fühlst. Aber wir haben Feinde, die sich sicher nicht dazu bereit erklären lassen. Deswegen müssen wir unser bestes geben, damit wir den Kampf für uns entscheiden können. Und dazu brauchen wir die Hilfe von solchen wie Senshi.“, erklärte er. „Ja, leider. Wann wollte er nochmal kommen?“, hakte Anna nach. „Ich habe es nicht so genau verstanden, aber er wollte sich mit seiner Freundin treffen.“, berichtete der Junge. Anna verzog den Mund. „Freundin oder ‚Freundin‘, wollte sie es genauer wissen. „Wo ist da der Unterschied?“, meinte Nick einfach und wandte sich dann dem nächsten Schaufenster zu. „Ein bisschen verspäten hat sie gesagt, aber ich warte schon eine knappe Stunde. Ich verstehe ja, dass sie Probleme hat, aber dafür gibt es Telefone. Am besten ich bummle erst einmal alleine. Falls sie noch kommt, wird sie mich schon finden." Senshi betrat das große Kaufhaus und nahm sich zuerst die Videospielabteilung vor. Er bemerkte weder den Mann, der nach ihm eintrat, noch seinen Lieblingsfeind. Nick hatte Senshis Kommen sofort bemerkt. „Ich werde ihm etwas nachschnüffeln. Geh du doch schon in das Restaurant nebenan.“, schlug er Anna vor. Diese wollte widersprechen, doch Nick war schon fort. „Es gibt eindeutig zuviele Super Mario Spiele.“ In letzter Zeit sind gute Actionspiele rar geworden.“ Senshi war ganz vertieft, und so nahm er nicht wahr, dass nur einen Gang hinter ihm der Mann stand, der ihn schon eine ganze Weile verfolgte. Aber auch Nick näherte sich dem Unbekannten. „Na wenn das nicht mein alter Bekannter ist.“, begrüßte er den Mann, den er anscheinend kannte. Dieser hatte Nick nicht kommen sehen und griff in seinen Mantel. Nick hielt ihn jedoch ab. „Hehe, das würde ich lieber lassen. Hier sind eine Menge Menschen. Du willst doch nicht, dass jemand herausfindet was du wirklich bist.“, redete er auf ihn ein. „Der Junge gehört mir.“, wehrte sich der Fremde sofort. Nick entkam ein Lacher. „Ich glaube, da hat seine Mutter auch noch ein Wörtchen mitzureden.“, scherzte er. „Ich werde nicht zulassen, dass ihr in der Überzahl seit.“, schimpfte der Fremde. „Und ich werde nicht zulassen, dass du den Jungen verdirbst!“, stellte Nick seinen Standpunkt dar. „Der Junge ist weg.“, antwortete der Fremde protzig. Nick sah zu der Stelle, an der sich Senshi gerade noch befunden hatte. Dann kam ein schneller Schlag seitens Nicks Gesprächspartner. Nick konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten und flog rückwärts in eine Auslage. Der unheimliche Verfolger verließ das Geschäft in Eiltempo. „Verdammt. Dieser Idiot musste mich ja solange nerven, dass ich den Jungen aus den Augen verliere. Mal nachdenken. Wenn ich ein Dreizehnjähriger Junge wäre, wo würde ich hingehen?“ Er dachte fieberhaft nach, konnte Senshi aber auch so ausmachen. Der Junge hatte gerade die Rolltreppe betreten und war auf dem Weg zum ersten Stock. Sein Beobachter nahm sofort die Verfolgung auf. „Ich werde mir erst einmal ein paar Süssigkeiten reinziehen, während ich auf Lena warte. Aber wahrscheinlich kommt sie gar nicht mehr, mir auch recht.“„Du bist Senshi.“, rief jemand hinter ihm. Senshi sah sofort zurück und entdeckte jemanden der ihm bekannt vorkam. War der Typ nicht schon im vorigen Laden? Schlich er Senshi etwa nach? „Nur drei Meter von dir entfernt ist eine Tür. Sie führt über eine Treppe zur Rückwand des Gebäudes.“, erklärte der Unbekannte streng. Senshi bekam es mit der Angst zutun. „Ganz ruhig, Junge. Ich will nur mit dir reden. Ich bin auf deiner Seite und du bald auf meiner.“, erzählte er weiter. „Woher kennen Sie meinen Namen?“, ängstigte sich der Junge. „. Egal, geh durch die Tür und ich werde dir alles erklären.“, drängte der Fremde. Was sollte Senshi tun? Durch die Tür gehen und alleine mit diesem Verrückten sein? Oder lieber in Menschennähe bleiben? Nun zog der Fremde seinen Mantel ein Stück zur Seite. Was blitzte da auf? Trug der mysteriöse Mann ein Messer? Nein, es handelte um etwas größeres, schwertähnlicheres. Senshi hatte keine andere Wahl als zu folgen.„Verdammt. In so einem Moment wünschte ich mir fast von Nick verprügelt zu werden.“ Wie der Fremde gesagt hatte, befand sich hinter der Tür eine Treppe, welche nach draußen führte. Dort angekommen stellte der Unbekannte Senshi zur Rede. Auch Nick suchte verzweifelt nach Senshi und dem Mann. Er hatte beide aus den Augen verloren, wusste aber über die Strategie seines Feindes Bescheid. „Nick, wo warst du?“, kam nun die Stimme von Anna. „Es war Uräus. Er ist hier!“, erklärte Nick verzweifelt. „Wir müssen den Jungen beschützen.“, sagte Anna bestimmt. Nick wusste das nur allzugut. „Du sagst den anderen Bescheid und ich finde den Jungen.“, gab er Order. Anna wollte Einspruch erheben, doch Nick ließ sie nicht. Er wusste, dass Uräus keine anderen Menschen brauchte, wenn er sein Geheimnis preisgab.... „Jetzt sagen Sie schon was Sie wollen, oder ich schreie.“, verlangte Senshi verängstigt. „Du das nur Junge. Wenn irgend jemand kommt, spieße ich ihn damit auf.“, lachte er böse. Er holte den Stab hervor, der an der Innenseite seines Mantels befestigt war. Am Ende prangte ein riesiges Messer. Jetzt verlor Senshi erst Recht die Nerven. Er torkelte nach hinten, konnte aber nicht Mal mehr die Tür öffnen, aus der er gekommen war. Uräus richtete sein Messer auf ihn. „Dein Amulett, dein Ideogramm, nimm es heraus.“, verlangte er. Senshi folgte. Es glühte, wie schon vorhin. „Was hat das zu bedeuten?“, wollte der Junge unbedingt wissen. „Du hast es von deinem Vater!“, sprach Uräus. Senshi horchte auf. „Du kanntest meinen Vater?“ Uräus ließ von dem Jungen ab. „Ja, wir kannten uns. Du weißt weder, was dein Vater war, noch wie er gefallen ist. Habe ich Recht?“, grinste Uräus. Senshi verstand nicht. „Gefallen? Und was war mein Vater? Rede!“, verbannte er seine Angst um Antworten zu erhaschen. Uräus hollte ein Amulett heraus, welches Senshis unheimlich ähnlich sah. Nur die Zeichen darauf waren anders. „Das Symbol, das du auf meinem Amulett siehst ist das von Uräus, dem altägyptischen Schlangengott.“, begann er eine Erklärung anzusetzen. „Kennst du meinen Vater etwa von seinen Forschungsreisen?“, hakte Senshi nach. „Forschungsreisen? Du hast wirklich keine Ahnung. Dein Vater hat dich belogen. Wahrscheinlich mit jedem einzelnen Wort.“ Senshi wurde wütend. „Hör auf! Mein Vater hätte mich nie belogen!“ Uräus zeigte sich nicht beeindruckt. „Dein Amulett. Das Symbol darauf ist das Ideogramm des Horus, dem Falken. Dein Vater hat dir sicher erzählt, er hätte es bei einer seiner archäologischen Ausgrabungen gefunden. Die Wahrheit ist jedoch, dass es seit Jahrtausenden in eurem Familienbesitz ist. Dein Vater und ich haben schon einmal gegeneinander gekämpft. Wir waren Feinde. Aber dir biete ich an, dich uns anzuschließen.“, erklärte Uräus. „Ich verstehe zwar immer noch nicht alles, aber mein Vater hätte mich nie angelogen und deshalb glaube ich dir kein Wort!“, hatte Senshi inzwischen alle Angst verloren. Uräus schien enttäuscht. „Du hättest großes Potential gehabt. Aber nun stirb!“, brüllte er und ging auf Senshi los. Dieser schloss die Augen und wartete auf den tödlichen Stich. Doch er kam nicht. Sollte er es wagen die Augen wieder zu öffnen? War Uräus dann noch da? Oder würde sich alles als Tagtraum entpuppen? Durch seinen Geschichteunterricht und seinem Vater hatte Senshi viel mit dem Thema zutun gehabt. Bildete er sich alles nur ein? Senshi holte tief Luft und öffnete die Augen. Uräus stand noch da, wo er vorher gestanden hatte. Sein Angriff war ins Leere gelaufen. Der Stab mit dem Messer hatte ein anderes Ziel getroffen. Und zwar einen Schulrucksack. Aber woher kam er? Der Stab mit dem Schwert hatte ihn regelrecht in der Mitte durchtrennt. „Alles in Ordnung, Nervensäge?“, kam nun die Stimme von Nick. Senshi nickte. „Ja, aber was machst du hier? Aber danke für die Rettung!“, brachte er gerade noch heraus. Uräus wurde sauer. „Osiris, nicht du schon wieder!“, brüllte er. Senshi kippte beinahe um. „Habe ich mich verhört?“, fragte der Junge Nick. Dieser schüttelte den Kopf und nahm ein Amulett, wie Senshis und Uräus heraus. „Dieses Amulett befindet sich schon lange im Besitz meiner Familie. Darauf ist das Ideogramm es Osiris zu sehen. Ich erkläre dir alles, wenn ich diesen Typen plattgemacht habe. Entferne dich lieber ein paar Meter.“, entschied er. Senshi hatte noch immer keine Ahnung was eigentlich abging, aber er machte ein paar Schritte Richtung Straße. Nicks und Uräus Amulette begannen zu leuchten und die Symbole die darauf zu sehen waren, wurden auf ihre Stirne projiziert. „Du kannst gegen mich nicht bestehen, Osiris!“, lachte Uräus. Nick ließ sich nicht unterkriegen. „Achwas. Ich weiß doch wie leicht du zu besiegen bist!“, stachelte er seinen Gegner an. Uräus begann mit seiner Waffe auf ihn loszugehen. Nick fasste sich an sein Amulett. Dieses begann zu leuchten und wie aus dem nichts tauchte ein langer, blauer Stab in seinen Händen auf, mit dem er den Angriff barrierte. Bei genauerem Hinsehen, konnte man ein Zepter erkennen. Senshi beobachtete ungläubig den Kampf „Das.... das muss Zauberei sein. Anders kann ich es mir nicht erklären.“ „Du wirst dem Jungen nichts antun.“, befahl Nick. Uräus war sich seines Sieges schon sicher. „Ich habe einen neuen Trick, Osiris. Den kennst du bestimmt noch nicht!“, lachte Nicks Gegner. Uräus konzentrierte sich auf seine Waffe und diese verformte sich ohne Vorwarnung. Senshi staunte. Uräus war es sogar gelungen Nick zu beeindrucken. Seine Waffe hatte sich nämlich in eine Schlange aus purer Energie verwandelt. „So, Osiris, dein Ende ist gekommen. Schnapp ihn dir, Apophis!“, befahl er der Schlange. Diese erblickte sofort ihr Opfer und schoss wie eine Gewehrkugel auf ihn los. Nick wollte abwehren, doch die Schlange wickelte sich um sein Zepter. Nur mit Mühe konnte er sie abschütteln. „Deine Technik ist lahm.“, warf er Uräus vor. Dieser grinste nur. „Du wirst vielleicht damit fertig, aber sicher nicht dein kleiner Freund.“, drohte er. Nick erschrak. Apophis flog direkt auf Senshi zu. „Hilfe! Ich weiß schon warum ich keine Schlangen mag!“ Doch Nick bewegte sich blitzschnell und warf sich vor ihn. Die Energieschlange prallte ab und verwandelte sich wieder in die ursprüngliche Waffe. „Bist du verletzt?“, fragte er nach hinten. Senshi brachte nur ein knappes ‚Nein‘ heraus. Doch Nick kam aus der Konzentration und Uräus führte einen erneuten Angriff aus. Mit seiner Klinge schlug er auf Nick ein. Er konnte seinen Stab nicht mehr halten, und erlitt eine Wunde. Die Spitze von Uräus Klinge hatte sich in seine Schulter gebohrt. „Nick!“, rief Senshi verzweifelt. „Schon in Ordnung, Kleiner. Lauf Weg, los!“, befahl der Verletzte. Senshi zögerte, wusste aber, dass es um Leben und Tod ging. Er nahm seine Beine in die Hand und rannte was das Zeug hielt.....Senshi rannte so schnell er konnte. Er war bereits so außer Atem, dass er nicht bemerkte, dass ihm keine Menschenseele über den Weg lief. Senshi hatte eine leere Seitengasse erwischt. Er erinnerte sich, dass Uräus keine Zeugen wollte. Was wenn er den Kampf gewann? Würde er dann hinter ihm her sein und mit seiner Waffe auf ihn losgehen? „Ob Nick schon ..... .“ Wie aus dem Nichts tauchte Uräus vor ihm auf. „So jetzt bist du an der Reihe.“, hechelte er. Senshi wusste, dass er keine Chance hatte. Uräus zückte seine Waffe und begann zuzustechen. Doch auf einmal glühte Senshis Amulett wieder auf, und der Angriff wurde unterbrochen. „Verdammt. Er hat die Kraft seines Ideogramms aktiviert.“, fluchte Uräus. Das glühen ließ nach und Senshi Verwirrung nahm zu. Doch nun tauchte auch wieder Nick auf. Aber er war nicht der einzige. Von der entgegengesetzten Seite kam ein Mädchen in ihre Richtung. „Nick, dich kann man keine Sekunde allein lassen.“, begrüßte Anna ihren Freund. „Hast du ein paar neue Schuhe gefunden?“, witzelte Nick in einem unpassenden Moment. Uräus war umzingelt. Er dachte fieberhaft nach, wie er aus dieser Situation wieder herauskommen konnte. Ihm fiel jedoch nur eines ein. „Na schön. Dann behaltet den Jammerlaben doch. So einen Loser können wir ohnehin nicht gebrauchen.“, schrie er. Uräus Stab verwandelte sich wieder in eine Schlange und umwickelte ihn. Schon war er verschwunden. „Der muss sich ja beschweren. Ich hoffe ich sehe ihn nie wieder. Wobei er viel über Vater wusste....“ Uräus beobachtete die drei noch für kurze Zeit von einem nicht weit entfernten Häuserdach aus. „Das ist doch ein Alptraum. Sie haben wieder einen mehr. Damit sind sie jetzt zu fünft, wenn ich richtig rechne. Allerdings, falls dieser Versager von Sobek einmal etwas richtig macht, haben wir bald einen mehr. Um diesen Jungen werde ich mir keine Gedanken machen. Er ist schwach und er wird sein Ideogramm nicht nützen können. Ganz anders wie sein Vater. Ich kann mich noch gut an ihn erinnern. Dieser kleine Hosenscheisser kann ihm nicht das Wasser reichen . Ich werde vorerst zum Hauptquartier zurückkehren. Ich habe schon eine Idee wer sich um den Kurzen kümmern kann.“, plante er und verschwand dann. „Danke, Nick. Das heißt falls du mit deinem Stabdings nicht auf mich losgehst.“, versuchte Senshi die Stimmung aufzulockern. „Ehrensache. Das ist übrigens Anna.“, meinte er und wies auf seine Freundin hin. Senshi bedankte sich auch bei ihr. „Du bist also Senshi. Ich habe schon viel von dir gehört. Übrigens ist das, was Nick sagt nicht ganz richtig. Ich bin seine Verlobte.“, erklärte Anna, als wäre es das normalste der Welt. „Hilfe, ich will wieder zu dem Typen mit dem Messerstab!“ „Das war überflüssig.“, hielt sich Nick die Hand an die Stirn. „OK, Leute. Es geht mich wirklich nichts an, („Das tut es wirklich nicht“) aber seit ihr zum Heiraten nicht noch zu jung?“, fragte er misstrauisch. Nick seufzte. „Vergiss es. Das haben unsere Eltern arrangiert. Es ist nicht der Rede wert. Aber wir sind nicht wirklich zusammen. Deswegen würde ich nun gerne das Thema wechseln.“, verlangte Nick, dem die Sache peinlich war. „Alles klar. Dann noch Vielen Dank und einen schönen Tag noch. Wir sehen uns sicher in der Schule.“, wollte Senshi heil aus der Sache rauskommen. Doch Nick ließ ihn nicht vorbei. „Tut mir Leid. Tu hast zuviel gesehen. Wir können dich leider nicht gehen lassen!“, meinte Nick ernst. Senshi schluckte. „Heißt.... heißt das....?“ Nick nickte. „Ja, wir müssen dich leider töten!“, grinste er ihn an. Anna konnte einfach nur seufzen. „Nick spinnt mal wieder. Natürlich wollen wir dir nichts antun. Du bist nämlich viel zu wertvoll für uns.“, versuchte sie zu erklären. Senshi beruhigte sich. „Dann ist ja alles gut. Achja Nick.... . Das mit dem Patzer heute in der Schule.... das war wirklich ein Versehen!“, entschuldigte sich der Junge. Nick warf seinen Kopf zurück. „Checks endlich. Wir wollen dir nichts tun. Du wirst dich uns anschließen.“, offenbarte er. Senshi wusste nicht was er sagen sollte. „Was seit ihr den für ein Verein? Ich schlucke keine Pillen oder so!“, protestierte er. „Außerdem kann ich bei euch nicht mitmachen. Ich habe Fussballtraining, Mathekurs, unternehme was mit Freunden und so weiter. Ihr seht ich habe einen vollen Terminkalender. Außerdem muss ich nach Hause.“, versuchte Senshi sich herauszureden. „Nichts da!“, hielt ihn Anna auf. „Wir wissen etwas über deinen Vater.“, begann sie. Das ließ Senshi hellhörig werden. „Und... und was?“, fragte er zögernd. „Komm einfach mit.“, schlug das Mädchen vor. „Und wohin?“, wollte Senshi genauer wissen. „Zu einem Freund.“, war alles was Nicks Verlobte preisgab. „Einverstanden, aber eigentlich bin ich noch mit jemanden verabredet.“, erinnerte sich Senshi. Nick wusste Bescheid. „Ich weiß. Mit dieser kleinen rothaarigen. Sie ist bis jetzt nicht gekommen, also kommt sie gar nicht mehr. Vegiss sie. Besorg dir lieber eine Verlobte, dann brauchst du dir nicht extra eine suchen.“, versuchte Nick Anna aus der Reserve zu locken. Diese reagierte jedoch nicht. „Nein, das ist ganz anders. Wir sind nicht... . Also gut. Meinetwegen komme ich mit. Aber ich verlange, dass ihr mir alles sagt, was ihr wisst!“ Nick und Anna waren einverstanden. Sie nahmen die Straßenbahn, um an ihr Ziel zu gelangen. „Ich hoffe ich tu das richtige. Und ich hoffe ich erfahre wirklich etwas über Vater....“ Der Auserwählte „Nunja, so hat das alles angefangen. Ehrlich gesagt, hätte ich lieber einen Tag vor dem Fernseher verbracht, als von einem Typen mit meterlangen Haaren mit einem Stab bedroht zu werden, an dem auch noch ein Messer hing. Aber ob ihr es glaubt oder nicht. Am meisten wundert mich, dass mein Lieblingsfeind meine Hilfe brauchte. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass sich ein Kumpel von Nick mit einem von Uräus duellierte.“ „Du warst unvorsichtig.“, meinte Uräus Komplize. Er war dunkelhäutig und hatte seine Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Auch er besaß ein Amulett mit einem Ideogramm. Ebenso sein Gegner, welcher auf der Seite von Nick kämpfte. Er sah zwar muskulös aus, jedoch schien der Kampf ausgeglichen. Der Dunkelhäutige besaß eine ähnliche Waffe wie Uräus. Nicks Mitstreiter kämpfte mit einem Schwert. Beide schenkten sich nichts. „Während wir hier kämpfen, rekrutiert Uräus einen weiteren für unsere Reihen. Bald sind wir in der Überzahl und bereit für den letzten Kampf.“, erklärte er. „Das werde ich nicht zulassen. Ich trage das Ideogramm des Amun. Einer von uns wird heute fallen und das werde nicht ich sein.“, rief Amun seinem Gegner entgegen. „Du wirst sterben, für den Mord an unserem Verbündeten Mandulis.“ Sobek ließ plötzlich seine Waffe fallen. Amun verstand nicht was das sollte, doch er musste die Chance nutzen. Er schwang sein Schwert und wollte auf den Feind einstechen. Doch nichts geschah. Der Feind bestand nur aus Luft. Amun bemerkte zu spät, was sein Gegner plante. Er hatte eine Luftspiegelung von sich projiziert und war selbst in Deckung gegangen. Nun stand er direkt hinter Amun. Dieser wollte sich umdrehen, wusste aber, dass es keinen Sinn mehr hatte. „Verdammt. Habe ich mich doch getäuscht. Auch wenn ich jetzt falle. Wir sind in der Überzahl. Osiris passt auf den Jungen auf. Ihr werdet ihn nicht bekommen. Ihr schwachen Kämpfer werdet schon bald ausgerottet sein!“, lachte Amun, obwohl er wusste was gleich geschah. Sein Gegner wurde wütend und verpasste ihm den Gnadenstoß mit seiner Waffe. Amun fiel zu Boden. „Das passiert allen, die mich unterschätzen.“, amüsierte er sich. „Ich werde am besten Uräus kontaktieren, um zu sehen was mit dem Jungen ist.“, beschloss er und ließ Amun einfach liegen. „Sind wir schon da?“, fragte Senshi ungeduldig. „Nein! Und hör auf mich das dauernd zu fragen.“, bat Nick entnervt. „Na hör mal. Wenn ihr mich schon entführt darf ich doch bitte wissen wo ihr mich hinbringt. „Das sagten wir doch schon. Zu Freunden.“, mischte sich Anna ein. „Ich hoffe eure Freunde sind keine Motorradgang.“, meckerte Senshi weiter. „Darf ich ihn bitte verprügeln?“, fragte Nick seine quasi Verlobte. Senshi schreckte zurück. „Ich nehme gleich unseren Feinden die Arbeit ab, wenn ihr nicht ruhig seit!“, drohte Anna. „Und wer sind diese Feinde? Sagt ihr mir das einmal?“, wollte Senshi endlich wissen was vor sich ging. Die drei fuhren noch einige Stationen bis sie ausstiegen. „Wow, das ist ja eine richtige Villa.“, staunte Senshi. „Schön dass du dich freust.“, fand Nick die Bemerkung sehr unpassend. „Wir werden erwartet.“, erinnerte Anna. Im Haus war es nicht weniger prachtvoll wie von außen. Senshi wusste, dass hier Millionäre leben mussten. „Das ist das Haus von unserem Freund Noah.“, begann Nick zu erklären. „Seine Eltern sind tatsächlich Millionäre, wie du sicher gerade dachtest.“ Kaum hatte Nick von seinem Freund erzählt, tauchte dieser auch schon auf. „He, ist er das?“, erkundigte sich Noah. Nick nickte. „Das ist Senshi. Er besitzt das Ideogramm des Horus. Er hat es von seinem Vater. Noah besitzt übrigens das Amulett von Thot.“ „Langsam gehen mir die Typen auf die Nerven.“Noah kam näher. Er sah aus wie der perfekte Streber. Eine riesige Brille und Klamotten, die wirklich eher peinlich waren. Misstrauisch musterte er Senshi. Dieser wusste nicht, was er sagen sollte. „Mist. Was will dieser Typ von mir?“ „Hi, Senshi. Willst du vielleicht Tee oder Limonade? Hier gibt es alles.“, wechselte Noah nun in seinen freundlichsten Ton. Senshi nickte zaghaft. „Ein Apfelsaft wäre nicht schlecht.“ „Kommt sofort. Geht doch schon ins Wohnzimmer. Chris wartet bereits auf euch.“, erklärte der Brillenträger. Das Wohnzimmer befand sich nur ein paar Türen weiter. Dort saß ein weiterer Junge auf der Couch. „Das ist Chris. Er besitzt das Ideogramm des Bes.“, stellte Nick vor. „Oh Mann. Die sollten eine Fußballmannschaft gründen.“„Also wenn das alles ist.... . Dann kann ich ja wieder gehen. Hat mich gefreut.“, versuchte Senshi sich zu verabschieden. „Wir können dich nicht gehen alles.“, mischte sich Noah ein. Senshi bekam wieder sein Unbehagen. „Du hast deinen Apfelsaft noch nicht getrunken.“, meinte Noah locker und überreichte Senshi sein Glas. Dieser atmete auf. „Und weil du sehr wichtig für uns bist.“, hängte Noah noch dran. Senshi stellte das Glas wieder hin. „OK, Leute. Bis jetzt war ich sehr geduldig. Ich bin hier her gekommen, weil ich dachte, ihr wisst etwas über meinen Vater.“, begann Senshi sich aufzuregen. Chris unterbrach ihn. „Wir erklären dir gleich alles.“, meinte er und sah zu Noah. Dieser nickte. Nick verstand nicht Recht. „Nick.....“, begann Noah. Dieser wusste was das zu bedeuten hatte. Er ballte seine Faust und schlug gegen eine Wand. „Amun?“, fragte er dann. Chris bejahte. Dann wurde es für kurze Zeit still. Senshi füllte sich noch mehr Unbehagen als je zuvor. „Wer?“, fragte Nick nach kurzem Nachdenken. „Sobek.“, antwortete Chris kurz. Senshi traute sich kaum zu fragen, tat es aber doch. „Amun, also Adam war ein Freund von uns. Er besaß wie jeder von uns ein Amulett. Darauf ist das Ideogramm des Amun.“ Senshi wusste gleich, dass dieser Adam tot sein musste. „Das... das tut mir Leid.“, begann Senshi, obwohl er wusste, dass Nick das nicht viel half. „Dann hat dieser Uräus vorhin doch ernst gemacht. Bisher dachte ich nicht, dass die Typen sich gegenseitig umbringen würden.“ „Und wer.... ist dieser Sobek?“, hakte Senshi nach. Nick setzte sich und begann alles zu erzählen. Uräus und Sobek gehören zu einer Organisation, die ebenfalls Amulette besitzt. Senshi, ich werde dir jetzt alles preisgeben. Aber wenn ich das tue, gibt es kein Zurück mehr für dich. Ist dir das klar?“, demonstrierte Nick den Ernst der Lage. Senshi nickte. „Alles klar. Wenn ich etwas über meinen Vater erfahren kann.“ Dafür traf ihn Nicks strenger Blick. „Es geht hier doch nicht nur um deinen Vater. Die ganze Welt ist in Gefahr!“, versuchte er dem Jungen verständlich zu machen. „Wollen diese zwei Kerle etwa die Welt zerstören oder was?“, verlangte Senshi nach Antworten. „Es sieht so aus. Diese Amulette wurden vor mehr als 3000 Jahren angefertigt. Sie stammen aus Ägypten. Dein Vater, Senshi, war Anfangs tatsächlich Archäologe. Seine Vorfahren haben ihm das Amulett vererbt. Auf jedem Amulett ist ein anderes Ideogramm. Dein Vater und sein Vater besaßen das Amulett des Horus. In den Amuletten steckt eine unglaubliche Macht. Vor 3000 Jahren wurde das Reich der Götter vom Chaos heimgesucht. Alle Götter starben. Nicht nur Horus, oder Isis, sondern auch Amaa, Isfet, Bat, Jas, Zenenet, ausnahmslos alle. Ihre Macht verbannten sich in diese Amulette. Verstehst du jetzt, was du da um den Hals trägst?“, gab Nick Senshi zu verstehen. „Ich wusste das alles nicht. Und deswegen ist auch dieser Adam gestorben?“, wollte Senshi jetzt alles wissen. Nick war ziemlich erschöpft, weswegen Anna für ihn weiter machte. „Typen wie Uräus oder Sobek nutzen die Amulette für ihre eigenen Ziele. Und du kannst dir vorstellen, dass die nicht gerade sozial sind. Alle Menschen, die die Ehre haben ein Amulett zu erben, besitzen auch eine große Verantwortung. Nick, Noah, Chris und ich sorgen dafür, dass die, die diese Macht besitzen kein Unheil anrichten. Und das hat auch Adam getan....“, schloss Anna ihren Bericht. „Auf Deutsch, ihr seit die guten und Uräus und Sobek die Bösen.“, kombinierte Senshi. „Das glaubt mir mein Tagebuch nie.“ „Wenn du es so nennen willst.“, meldete sich nun Noah. „Es wäre halb so schlimm, wenn einzelne Personen ihre Kräfte missbrauchen würden. Aber die Auserwählten wissen, dass sie allein nie eine Chance hätten. Deswegen haben sie sich zu einer Organisation zusammengeschlossen.“, klärte er auf. Senshi hatte alles kapiert. Bis auf eins. „Und was ist mit meinem Vater? Hat er etwa auch auf eurer Seite gekämpft?“, stellte Senshi die für ihn wichtigste Frage. Nick stand auf. „Ja, er war ein tapferer Kämpfer. Bis auch er gefallen ist.“ Senshi glaubte sich verhört zu haben. „Wie meinst du das? Meine Mutter hat mir erzählt, dass er bei einem Unfall bei der Arbeit gestorben ist.“, fing Senshis Herz an zu pochen. Gleich würde die ganze schreckliche Wahrheit erfahren. „Das ist auch irgendwie richtig. Er ist im Kampf gestorben. Wir wissen nicht, was genau passiert ist. Du musst nämlich eines wissen. Wir alle sind erst seit zirka 2 Jahren in Besitz der Amulette. Die Kraft ist von unseren Eltern auf uns übergegangen. Als dein Vater starb hat er dir die Macht des Horus hinterlassen. Du wirst auf unserer Seite für ihn weiter kämpfen.“, sagte Nick dass, was Senshi solange hören wollte. In dessen Kopf herrschte jedoch nur Chaos. Er wusste nicht, was er von allem halten sollte. Und ob er es glauben konnte. Allerdings konnte er nicht ignorieren, was er gesehen hatte. Nick und Uräus hatten gekämpft, wie es für normale Menschen nicht möglich war. Und es war mit Sicherheit kein Trick. Senshi schüttelte den Kopf und begann wegzulaufen. Noah wollte ihn aufhalten, doch Nick hielt ihn zurück. „Er muss jetzt erst alles verdauen. Er wird zurückkehren wenn die Zeit reif ist.“, beruhigte er seinen Freund. Anna machte sich mehr Sorgen. „Hoffen wir, dass es nicht zu spät ist. Jetzt wo Amun tot ist, sind wir in der Unterzahl. Wir brauchen den Jungen. Gut, er ist noch jung, aber darauf dürfen wir keine Rücksicht nehmen. Er kommt immer näher. Der letzte Kampf. Dann wird sich entscheiden ob wir, oder Uräus und seine Mitstreiter diesen Planeten kontrollieren werden.“, sprach Anna ihre Sorge aus. Nick legte seinen Hand auf ihre Schulter. „Kein Problem. Wir können auf Senshi bauen, vertrau mir. Und ich bin auch noch da. Mit Osiris Amulett werde ich dich und diesen Planeten beschützen. Und danach können wir endlich heiraten.“, meinte Nick ganz locker und nahm auch die spöttischen Blicke seiner Freunde in Kauf. „Das finde ich nicht witzig!“, beschwerte sich Anna. Doch sie beruhigte sich schnell wieder, da sie wusste, dass Nick sich ebenfalls große Sorgen machte. Senshi war inzwischen aus der Villa gerannt. Er wollte nur noch nach Hause. Ob seine Mutter Bescheid wusste? Senshi glaubte nicht daran, wollte es aber wissen. Nick und seine Freunde wollten, dass er bei ihnen mitmachte. Der Junge wusste nicht, ob er es tun oder nicht tun sollte. Er brauchte erst einmal einen klaren Kopf. Das war das wichtigste. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte, war, dass er gar keine andere Wahl mehr hatte, als sich auf das Abenteuer einzulassen. Den Uräus toppte in seinem Versteck. „Ein kleiner Junge, wirft mich, Renenutet den Schlangengott zurück. Das ist doch ein schlechter Witz.“. fluchte er. Aus der Dunkelheit hinter ihm ertönte ein leises Lachen. „Wer ist da? Zeig dich!“, verlangte der aufgebrachte Krieger. „Du bist nicht Renenutet. Du besitzt lediglich sein Ideogramm, von dem du seine Macht beziehst. Du bist nur ein Schwächling, der vor einem Jungen und zwei Teenagern zurückweicht.“, amüsierte sich die geheimnisvolle Stimme. Uräus Miene verfinsterte sich. „Serket! Komm raus aus deinem Versteck und stell dich mir.“, verlangte er. Uräus befand sich in einem Keller und hatte nicht bemerkt, dass jemand die Treppe heruntergekommen war. Es handelte sich um eine Frau mit langen blonden Haaren. Sie trug ein rotes Abendkleid, welches aber kaum zum Anlas passte. „Es waren drei gegen eins. Was hätte ich tun können?“, verteidigte sich Uräus. „Kämpfen.“, war Serkets knappe Antwort. „Ich habe soeben erfahren, dass es Sobek gelungen ist Amun zu töten. Er soll ja angeblich der stärkste unserer Feinde sein. Und du wirst nicht einmal mit drei Halbwüchsigen fertig.“, warf Serket ihrem Mitstreiter vor. „Deine Meinung interessiert mich nicht.“, stellte Uräus klar. Serket ließ sich nicht unterkriegen. „Was passiert wohl, wenn Baal von deiner missglückten Mission erfährt?“, testete Serket Uräus Grenzen. Dieser ließ sich nicht beeindrucken. Unser Anführer hat mir persönlich diesen Auftrag erteilt. Ich sollte den Jungen rekrutieren oder töten. Er ist schwach, also habe ich mich für letzteres entschieden.“, erklärte er. „Das ist dir auch vortrefflich gelungen.“, machte sich Serket weiterhin über ihren Verbündeten lustig. „Machs doch besser!“, knurrte Uräus sie an. Diese grinste. „Das werde ich auch. Ich werde im Ansehen von Baal steigen, wenn ich das vollbringe, was dir misslungen ist.“, offenbarte sie ihr Vorhaben. „Du willst Horus töten? Das klingt nach einer Wette.“, glaubte Uräus Serket richtig zu verstehen. Diese nickte. „Ja. Wenn ich den Jungen zuerst erledige, gibst du deinen Posten als Baals Rechte Hand auf und überlässt mir den Job.“, schlug Serket vor. Trotz Gefahr abgelöst zu werden, nahm Uräus an. „Dann wünsche ich dir eine gute Jagd.“, meinte er und ging einfach. „In diesem Jungen steckt enormes Potential. Vielleicht ist er sogar noch stärker, als sein Vater es war. Serket wird sich wundern, wenn sie ihn angreift.“, dachte er noch als er zur Tür hinaus ging. Erschöpft kam Senshi nach Hause. „Du kommst gerade pünktlich zum Abendessen. Das kenne ich gar nicht von dir.“, lobte ihn seine Mutter. Doch dann sah sie Senshis missmutigen Blick. „Was ist los?“, versuchte sie Senshi seine Sorgen zu entlocken. Dieser wusste nicht, wie er anfangen sollte. „Also ich... ich habe heute ein paar Leute getroffen, die Vater kannten, B.z. ihre Eltern, wenn ich das richtig verstanden habe.“, fing Senshi an. „Du hast Freunde von deinem Vater getroffen? Zufällig?“, wurde seine Mutter misstrauisch. „Was ist damals eigentlich passiert?“, wollte Senshi die Frage nicht beantworten. Seine Mutter seufzte. Sie bat Senshi sich zu setzen und begann zu erzählen. „Ich wusste, dass du mich das eines Tages fragen würdest. Aber weißt du... . Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob die Version stimmt, die mir erzählt wurde. Ein Arbeitskollege kam zu mir nach Hause. Du kannst dir denken, dass ich gleich Bescheid gewusst habe. Das dein Vater vielleicht in einer Grabkammer verschüttet wurde, oder von einer Schlange oder einem Skorpion gebissen wurde. Sein Kollege erzählte mir, dass er von Räubern überfallen wurde. Ich wollte es zuerst nicht wahrhaben, musste dann aber der Wahrheit ins Gesicht blicken. Die Räuber hatten deinen Vater verschleppt, weshalb ich ihn nie richtig begraben konnte.“, fing Senshis Mutter an zu weinen. Dieser wollte sie nicht noch mehr belasten und lenkte auf ein anders Thema um. „Ach, Senshi, das habe ich fast vergessen. Lena hat angerufen und gesagt, dass sie nicht kommen kann. Ich habe ihr gesagt, dass du bereits aus dem Haus bist. Sie entschuldigt sich und will dir morgen in der Schule alles erklären.“, erinnerte sich seine Mutter erst jetzt. Lena war im Moment Senshi geringstes Problem. Er glaubte Nick und dessen Freunden. Aber diese wollten seine Hilfe. Sie erwarteten, dass Senshi das Erbe seines Vaters antreten sollte. Bestimmt meinten sie, dass er sich nun mit verrückten Typen wie diesen Uräus kloppen musste. Doch dazu hatte der Junge nicht die geringste Lust. Dann deckte seine Mutter das Abendessen auf. Es gab Hühnchen, eine von Senshis Lieblingsspeisen. Währenddessen gelang es den beiden nicht in ein weiteres Gespräch zu verfallen. Senshi schluckte alles hastig hinunter und zog sich danach sofort in sein Zimmer zurück. Er holte sein Amulett heraus und betrachtete es. Noch vor einigen Tagen hätte er es sich nicht träumen lassen, welche Macht in dem kleinen Ding steckte. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und rechnete noch ein paar Aufgaben, die er in Mathe hatte. Die meisten Aufgaben gingen ganz leicht, für andere wiederum musste er ein bisschen tüfteln. Dann entdeckte er sein Handy. Er dachte daran Lena anzurufen, doch es war schon spät geworden. Obwohl er sie morgen in der Schule sehen würde, wählte er ihre Nummer. Am anderen Ende klingelte es. Keiner ging ran. Senshi wartete und wartete. Nach einiger Zeit sprang der Anrufbeantworter an. Senshi sprach ein paar Worte und legte dann auf. Irgendwie sorgte er sich um seine Freundin..... Die Möglichkeit sie morgen in der Schule zu sehen, schied aus. Senshis Lehrerin verriet ihm, dass Lena sich krank gemeldet hatte. Das machte dem Jungen zu schaffen. Gestern, am Telefon hörte sie sich noch gesund an. Konnte sie wegen ihrer Krankheit den Termin nicht einhalten? Senshi spuckte noch ein anderer Gedanke im Kopf herum. Vielleicht konnte Lena wegen ihrem Vater nicht in die Schule kommen. Dieser war nämlich schon seit längerem schwerkrank und Lena kümmerte sich um ihn, wann immer sie konnte. Senshi wollte nach der Schule unbedingt bei ihr vorbeischauen. Außerdem brauchte er jemanden, mit dem er über die gestrigen Ereignisse reden konnte. Aber würde Lena ihm überhaupt glauben? Wahrscheinlich würde sie es nur als Spinnerei abtun. Senshi beschloss es ihr vorerst zu verheimlichen und nochmals mit Nick zu sprechen. In der Pause lief er ihm jedoch nicht über den Weg. War er auch krank? Oder musste er wieder einmal nachsitzen? Bevor Senshi erfuhr, was er und Nick gemeinsam hatten, verstanden sie sich nicht wirklich gut. Nick war als Raufbold verschrieben und hatte einen eher schlechten Ruf. Umso mehr wunderte sich Senshi über sein freundliches Verhalten, gestern. Senshi dachte daran, ein paar seiner Freunde zu fragen, traute sich dann aber doch nicht. Die meisten von ihnen, waren ähnlich wie Nick. Die Glocke läutete zur nächsten Stunde. Senshi hatte heute 8 Stunden, der längste Schultag der Woche. Als er endlich die letzte Englischstunde hinter sich und das Schulgebäude verlassen hatte, schwang er sich unverzüglich auf sein Rad und begab sich auf den Weg zu Lena. Auf den Weg dorthin versuchte es der Junge nochmal mit dem Handy, doch es sprang wieder nur der AB an. Als Senshi bei Lena ankam, parkte gerade der Wagen ihrer Mutter in der Einfahrt. Lena und ihre Mutter stiegen aus und sahen Senshi schon kommen. Lena überredete ihre Mutter doch schon ins Haus zu gehen, da sie noch etwas mit ihrem Freund bereden wollte. Senshi stieg vom Fahrrad und lehnte es gegen einen Zaun. „Hi, Lena. Du warst heute nicht in der Schule und gestern hast du mich auch versetzt.“, begann der Junge. Dann bemerkte er aber an Lenas Gesicht, dass diese geweint haben musste. Senshi wusste, dass er jetzt sensibel sein musste. „Ist.... ist etwas mit deinem Vater?“, fragte er zögernd. Lena nickte schwach. „Heute morgen ging es ihm wieder schlechter. Er musste ins Krankenhaus. Ich habe meine Mutter überredet, dass ich mitkommen darf. Deswegen war ich nicht in der Schule.“, erklärte sie mit zitternder Stimme. „Das tut mir Leid. Das wegen gestern ist nicht so schlimm. Ich hatte noch einen schönen Tag mit Nick.“, versuchte er seine Freundin aufzuheitern. Diese fragte nach den Umständen der Begegnung, doch Senshi wollte sie nicht noch mehr belasten. „Ich.... ich gehe nachher noch ins Krankenhaus. Möchtest du mitkommen?“, fragte Lena schon fast bittend. Senshi ließ sich gerne überreden. Lena fragte ihn noch, ob er mit ihr und ihrer Mutter zu Mittag essen wolle. Senshi nahm dankend an und rief nochmal zu Hause an um Bescheid zu sagen. Während des Essens bemerkte er, wie Lena nur in ihrem Essen herumstocherte. Sie hatte alles andere als Appetit. Senshi bedankte sich bei seinen Gastgebern und half das Geschirr wegzuräumen. Lena sagte ihrer Mutter Bescheid und marschierte dann mit Senshi los. Die beiden gingen nicht direkt zum Krankenhaus, sondern wollten vorher noch ein Eis essen gehen. Die zwei betraten gerade ihr Stammlokal, als ihnen Nick entgegen kam. „Wenn das nicht Senshi und Lena sind.“, begrüßte er sie. Lena zögerte nicht und trat Nick einfach auf den Fuß. Er kannte ihren Namen genau und wollte sie nur ärgern. „Reg dich ab, Kleine. Ach, Senshi. Hast du dir mein Angebot von Gestern nochmal überlegt?“, fragte er harmlos. „Was meint er damit?“, hinterfragte Lena sofort. Senshi wehrte ab. „Wir haben heute noch etwas wichtiges vor.“, versuchte Senshi Nick vorerst abzuwimmeln. Dieser schien die Antwort zu akzeptieren. „Gut, dann will ich euch bei eurem Date nicht länger stören. Wir sehen uns.“, verabschiedete er sich. Draußen blickte er in den Himmel. „Und das wahrscheinlich früher, als du möchtest.“, murmelte er. „Das willst du doch nicht alles essen?“, staunte Lena. Senshi hatte sich einen riesigen Eisbecher bestellt. „Den brauche ich im Moment.“, erklärte Senshi schmatzend. Lena bestellte sich weniger. Die Sache mit ihrem Vater machte ihr immer noch sehr zu schaffen. Senshi missfiel es, dass seine Laune besser, als die seiner Freundin war. Während er sich nicht entscheiden konnte, ob er lieber mit dem Erdbeer oder dem Vanilleeis beginnen sollte, schlang Lena ihre kleine Portion einfach runter, ohne es zu genießen. Daraufhin beeilte sich auch Senshi, damit sie gleich los konnten. „So ein Eis tut doch gut, nicht wahr. Komm, jetzt sehen wir nach deinem Vater. Ihm geht es bestimmt schon besser.“, heiterte Senshi Lena auf. Die beiden zahlten und verließen das Lokal. Sie gingen direkt auf die nächste Bushaltestelle zu. „Mist!“, fluchte Senshi. „Wir haben ihn um 5 Minuten verpasst. Der nächste geht erst wieder in einer halben Stunde. Lena sah betroffen zu Boden. „Kann ich euch helfen?“, wurden die zwei überrascht. „Naja...“, stammelte Senshi. Eine elegante Dame mit langen blonden Haaren war an sie herangetreten. „Wir müssten ganz schnell ins Krankenhaus.“, platzte Lena heraus. Die Frau lächelte. „Da kann ich euch helfen.“, meinte sie und zeigte auf einen roten Sportwagen, der nicht weit entfernt stand. „Ich kann euch dort hinfahren. Liegt ohnehin auf meinem Weg.“, bot sie an. Senshi zögerte noch, während Lena dankbar annahm. Sie wollte nicht länger warten und war über jede Hilfe froh. „Steigst du nun ein, oder nicht?“, wollte Lena von ihrem Freund wissen. Dieser atmete noch einmal durch und stieg dann ein. Die beiden machten es sich auf der Rückbank gemütlich und die nette Frau startete den Wagen. „Ich hoffe es geht euch gut.“, rief sie nach hinten. „Oder warum wollt ihr so schnell ins Krankenhaus?“ Lena begann von ihrem Vater zu erzählen und dass sie ihn schnell besuchen wollten. Der Wagen kam an einer Kreuzung an und die Frau lenkte ihn nach links. Dies wunderte Senshi. „Entschuldigung, aber Sie haben die falsche Ausfahrt genommen.“, bemerkte er. Die Frau lächelte nur. „Wir fahren nicht zum Krankenhaus, Kinder. Wisst ihr, ich habe da eine kleine Wette laufen.“, verkündete sie. Die drei befanden sich nun in einer kleinen Seitenstraße. Kein Mensch weit und breit. Das war das Ziel der geheimnisvollen Dame. „Aussteigen, Kinder.“, befahl sie. Senshi war sie gleich merkwürdig vorgekommen. Was haben Sie mit uns vor?“, fragte Lena empört. Sie schien weniger Angst und Ungewissheit zu verspüren, als sie sollte. „Sie haben versprochen uns ins Krankenhaus zu fahren.“, erinnerte sie. „Keine Angst. Wenn ich mit euch fertig bin, braucht ihr keinen Arzt mehr.“, lachte sie und griff an ihre Kette, welche sie um den Hals trug. An deren Ende befand sich ein Anhänger, den Senshi nur allzugut kannte. „Das ist doch ein mieser Scherz. Sagen Sie nicht, Sie auch noch.“ Lena blickte ihren Freund verwirrt an. „Wenn Sie Nick schickt, Sagen Sie ihm er kann mich mal!“, fing Senshi an sich zu ärgern. „Du scheinst die Lage zu verkennen, in der ihr euch befindet. Ich gehöre nicht zu deinem kleinen Verein. Ich besitze das Ideogramm der Serket, was mir unvorstellbare Macht verleiht.“ Lena zupfte an Senshis Hemd. „Gehen wir lieber. Die alte hat sich nicht alle.“, flüsterte sie ihm zu. Dieser presste die Lippen zusammen. „Ich fürchte wir können nicht so einfach gehen.“, antwortete er. „Da hat dein Freund Recht. Ich habe mir überlegt, dich laufen zu lassen, Kleine. Aber du hast mich gerade ‚alt‘ genannt und das kann ich gar nicht leiden.“, wurde Serket aufbrausend. Ihr Amulett begann zu leuchten und das Symbol, welches auf ihm gemalt war, begann auf ihrer Stirn zu erscheinen. Wie Senshi es auch schon von Nick und Uräus kannte, erschien aus dem Nichts eine Waffe. Genauer gesagt, ein gekrümmter Speer. Er sah aus, wie der Stachel eines Insekts, und sicher auch genauso gefährlich. „Lena. Du rennst jetzt ganz weit weg, klar?“, sammelte Senshi all seinen Mut. „Was? Das verstehe ich nicht. Was geht hier vor?“, verlangte sie zu wissen. „Sie hat eines der göttlichen Amulette, was sie auch zu einem erhebt.“, erklang Nicks Stimme. „Wie bist du den hierher gekommen?“, wunderte sich Senshi schon wieder. „Du glaubst doch nicht, dass ich dich allein mit dieser alten Schabrake lasse.“, antwortete der Junge in seinem beleidigten Ton. Serket bekam Stirnfalten und schwenkte ihren Speer in Richtung Nick. Dann schenkte sie ihre Aufmerksamkeit aber doch wieder Senshi. „Ich hab geschworen dich zu besiegen und das werde ich auch.“, verkündete sie. Lena machte ein paar Schritte zurück und stieß an Nick. „Du solltest wirklich ein Stück weggehen.“, riet er ihr. „Aber... aber Senshi!“, erinnerte sie. Nick schenkte ihr nur eine abfällige Handbewegung. „Der kriegt das schon hin.“ Senshi glaubte sich verhört zu haben. „Ich tue was? Du wirst mir gefälligst helfen!“, rief Senshi dem Schläger zu. Dieser warf seinen Kopf zur Seite. „Tut mir Leid. Du gehörst ja leider nicht zu uns. Deswegen darf ich dir auch nicht mehr helfen. Hat mir meine Verlobte befohlen.“, erklärte er. Senshi fiel aus allen Bäumen, als er das vernahm. Er wusste, allein war er verloren. Diese Irre würde ihn einfach aufspießen. „Lena, lauf!“, rief er seiner Freundin zu und tat dann das selbe. Lena zögerte noch. „Ich weiß zwar immer noch nicht, was hier vorgeht, aber wenn du es kannst, hilf ihm.“, flehte sie Nick an. Dieser tat so, als hätte er die Bitte überhört. Senshi nahm seine Beine in die Hand und lief so schnell er konnte. Wenn er sich auf einen Kampf einließ, war er so gut sie tot. „Wenn mir bloß dieser Idiot von Nick helfen würde. Dem gebe ich nie wieder mein Taschengeld!“ Senshi wurde unsanft zurück gestoßen. Ein Zaun versperrte ihm den Weg. Er gehörte zu einem Fabrikgelände und ein Durchkommen war unmöglich. Serket musste nicht einmal laufen um Senshi zu verfolgen. Sie richtete ihren Speer in seine Richtung und machte sich bereit. „Also gut, Nick. Ich mache bei euch mit. Hilfst du mir jetzt?“, schrie er nach seiner letzten Hoffnung. „Nö.“, kam die Antwort zurück. Senshi traute seinen Ohren nicht. „Ich werde hier gleich abgestochen.“, rief er entsetzt. „Ich weiß, aber du musst allein lernen, wie man sich verteidigt. Immerhin besitzt du das Amulett des Horus. Nutze es auch!“, riet Nick seinem Schützling. „Verrätst du mir auch wie?“, geriet Senshi in Zeitdruck. Serket war schon gefährlich nahe. Lena wollte zu ihm und ihm helfen, doch Nick hielt sie zurück. Vertrau ihm!“, meinte er nur. Serket war jetzt in Reichweite und schlug auf Senshi ein. Es erschien abermals das Schutzschild aus Licht, welches Senshi auch schon gegen Uräus eine Hilfe war. „Dein Schild wird dir nicht lange helfen, Kleiner. Du bist Geschichte.“, grinste sie nur und fasste sich an ihr Amulett. Dieses gab Energie ab und schwächte Senshis Schild. „Was soll ich jetzt tun?“, jammerte der Junge. Nick war näher gekommen und erklärte ihm den nächsten Schritt. „Konzentriere dich auf dein Amulett und beschwöre deine Waffe.“ Senshi konnte mit dieser Anweisung soviel anfangen wie mit einer Prozentrechnung. „Denk einfach daran, dass du dich wehren musst und verbanne all deine Angst.“, erklärte Nick weiter. „Du hast gut reden. Du hast ja auch keinen Speer vor deiner Nase.“, jammerte Senshi. Er versuchte zwar all seine Angst abzuschalten, doch konzentrieren konnte er sich so gut sie gar nicht. Er spürte am ganzen Körper, wie das Schild, das ihn umgab schwächer wurde. Würde Nick ihm helfen, wenn es verschwand? Nein, Senshi durfte nicht länger warten. Er konzentrierte sich darauf Serket entgegen zu treten. Sein Vater hätte es bestimmt genauso gemacht. Der Schild war verschwunden. Serket hatte nun frei Bahn. „Und wieder ein Feind geschlagen.“, freute sie sich. Senshis Amulett leuchtete und er spürte, wie er etwas in der Hand hielt. Er blickte nach unten und entdeckte das Schwert. Als ob es aus seinem Körper gewachsen wäre, hielt er es in der rechten Hand. Aber was war mit dem Speer? Nick hatte ihn mit seinem Handrücken abgewehrt. „Sehr gut. Und jetzt setze deine neue Waffe ein!“, verlangte er. „Verschwinde!“, schrie Serket und stieß Nick beiseite. Senshi hielt sein Schwert nun nach oben. Serket schlug wieder zu, doch Senshi konnte barrieren. Auch ein neuer Versuch Serkets, konnte Senshi nicht treffen. „Ich bin bereit!“, trat Senshi Serket mutig entgegen. Serket sprang einen Satz zurück. Ihr Speer begann zu brennen und sie warf ihn auf Senshi ab. Dieser schwang sein Schwert und schnitt den Speer in zwei Teile. Serket knurrte. Als auch noch Nick sein Zepter beschwor, verlor Serket ihr Selbstvertrauen. „Na schön. Ich gehe, aber glaubt ja nicht, dass ich schon mit euch durch bin!“, fluchte sie und verschwand dann auf die selbe Art, wie schon Uräus. Senshi konnte immer noch nicht fassen, was er getan hatte. Stolz blickte er auf das Schwert, welches ihm sein Vater vermacht hatte. Der Begleiter der Toten „Ah, Serket. Ich habe bereits von deinem Erfolg gehört.“, meinte Uräus spöttisch. Serket warf ihrem Verbündeten nur einen missbilligen Blick zu. „Das war erst der Anfang. Der Junge hatte Hilfe von Osiris. Nächstes Mal ist er erledigt.“, verteidigte sie sich. „Nunja. Wenn man bedenkt, dass Osiris nicht einmal groß eingegriffen hat.“, gab Uräus zu bedenken. Serket wurde aufmerksam. „Wie bitte? Soll das heißen, du hast mich beobachtet? Wenn du eingegriffen hättest, hätten wir zwei von unseren Feinden ausgeschaltet.“, schrie Serket empört. „Beruhige dich. Es waren doch nur zwei. Es wundert mich, dass du gescheitert bist.“, kam nun die Returkutsche. „Ach Serket. Du bist ja so unwissend. Der Knirps wird immer stärker, und du bemerkst es nicht einmal. Selbst ich habe ihn unterschätzt. Mit ihm haben unsere Feinde einen guten Griff getan. Ruf Sobek und Sokar her. Wir werden einen Angriff starten.“, erklärte er nun entschlossen. Serket begann zu lachen. „Machst du jetzt einen auf Anführer? Baal wird dies gar nicht gefallen.“, schmunzelte sie. Uräus ging nicht darauf ein. „Er wird in Kenntnis gesetzt. Außerdem ist er alt und hat niemanden, der sein Erbe antreten kann. Und ich bezweifle, dass er in seinem Zustand noch kämpfen kann. Die Zeit ist gekommen, dass unsere Gruppe einen neuen und besseren Anführer bekommt.“, gab Uräus sein Statement ab. „Na dann kann ich es kaum erwarten, wenn du es ihm ins Gesicht sagst.“, antwortete Serket. Danach ließ sie Uräus alleine und kontaktierte Sobek. Dieser befand sich gerade in einem Park und ruhte sich aus, als er die Nachricht erhielt. Sokar, der vierte im Bunde kam als nächstes an die Reihe. Serket schilderte ihm Kurz von Uräus Plänen und bat ihn zu der Besprechung. Sokar saß gerade in seinem Büro und versprach zu kommen. Er trug einen Anzug und sah aus, wie ein wichtiger Geschäftsmann. „Das will ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Uräus unterschätzt Baal. Er wird ihn in Stücke reißen.“ Dann drückte Sokar ein paar Tasten an einer Freisprechanlage und gab Instruktionen an seine Sekretärin. „Natascha, ich muss zu einer wichtigen Besprechung. Nehmen Sie bitte alle Anrufe entgegen, während ich fort bin.“ Sokar verließ sein Büro und begab sich zum vereinbarten Treffpunkt. „Hah! Habt ihr gesehen, wie die Alte Angst vor mir bekommen hat? Mit diesem Schwert sehe ich auch ungeheuer cool aus!“, lobte Senshi sich selbst. Nick tätschelte ihn auf die Schulter. Nicht schlecht für den Anfang, wirklich nicht. Aber du hast noch einen langen Weg vor dir. Es gibt noch stärkere Gegner als Serket. Und wir brauchen dich um sie zu besiegen.“, erklärte Nick. Senshi schien sich nun schon darauf zu freuen, wieder zu kämpfen. „Kein Problem. Wenn mir noch einer dieser Typen zu nahe kommt, zücke ich einfach mein Schwert.“, antwortete er selbstsicher. Lena wurde nun mehr als ungeduldig. „Ich will jetzt endlich wissen, was hier los ist. Und woher kommt das Ding in deiner Hand?“, fragte sie den Helden. „Das ist mein neues Schwert. Damit mach ich jeden platt!“, schwang er stolz sein Schwert. Nick verpasste ihm eine Kopfnuss. „Wir haben es jetzt alle verstanden. Lena, ich werde dir alles erklären, auch wenn du es zuerst nicht glauben wirst.“, wandte sich Nick an das Mädchen. Dann fing er an zu berichten, was es mit den Amuletten auf sich hatte. Dann erzählte er von seinen Freunden, aber auch von den Feinden. Außerdem, dass Senshi etwas ganz besonderes war, und sie auf ihn angewiesen waren. Lena war zuerst etwas sauer, dass Senshi sie nicht sofort in alles eingeweiht hatte. Doch dann fiel ihr wieder ein, warum sie überhaupt unterwegs war. „Senshi, wir wollten doch ins Krankenhaus.“, erinnerte sie erschrocken. „Mist, das habe ich jetzt ganz vergessen. Was mache ich jetzt mit diesem coolen Schwert?“, wollte er wissen, wie er das Teil wieder los werden konnte. „Legs dir einfach unters Kopfkissen.“, lautete Nicks abfällige Bemerkung. „Nein, im Ernst. Wie kann ich das Schwert wieder verschwinden lassen?“, drängte Senshi. „Konzentriere dich einfach darauf und es ist weg. Und wenn du es wieder brauchst, erscheint es dir.“, gab Nick eine einfache Erklärung. Senshi versuchte es und zu seiner eigenen Überraschung funktionierte es sogar. „Sehr gut. Das übst du jetzt zehnmal täglich und du kannst es perfekt.“, witzelte Nick weiter. „Jetzt, wo ihr alle Probleme gelöst habt, können wir endlich gehen?“, wollte Lena jetzt endlich los. Senshi nickte, und Nick bestand darauf die beiden zu begleiten. Sie nahmen sofort den nächsten Bus, welcher direkt vor dem Krankenhaus hielt. Senshi und Nick steckten ständig die Köpfe zusammen und tuschelten. Lena war das egal. Sie sorgte sich sehr um ihren Vater und konnte es kaum noch erwarten ihn zu sehen. Der Bus hielt und das Trio stieg aus. Nick ging voran, blieb aber stehen als er bemerkte, dass seine neuen Freunde ihm nicht folgten. Lena blickte besorgt auf die Eingangstür und bewegte sich nicht vom Fleck. „He, alles O.K.?“, fragte Senshi seine Freundin. Nick ging zu den beiden zurück und plauderte drauf los. „Senshi, Senshi, Senshi. Sie hat nur Angst hinein zu gehen. Ich würde mich auch nicht wohl fühlen, wenn ich in ihrer Situation wäre.“ Lena hollte tief Luft und schob die beiden Jungen zur Seite. Mutig trat sie in das große Gebäude ein. Sie warf einen Blick zurück, welcher Senshi und Nick zum Nachkommen bewegen sollte. „Siehst du? So muss man mit Mädchen umgehen.“, flüsterte Nick seinem neuen Kumpel zu. „Du musst es ja wissen.“, hauchte dieser und setzte sich in Bewegung. Kaum waren die drei im Inneren verschwunden, kam Senshi eine Idee. „Ich denke, ich lasse mich auch hier einliefern. Dann muss ich mindestens eine Woche nicht in die Schule.“, scherzte er. Nick ergriff die Chance. „Ich kann dir dabei behilflich sein.“, grinste er und hob seine Faust. „Du bist heute wieder überaus witzig.“, meckerte Senshi. Lena packte die beiden nun an ihren Pullis und zerrte sie förmlich zum Fahrstuhl. „Während ihr euch so anregend unterhalten habt, habe ich bei der Information nachgefragt. Mein Vater liegt in Zimmer 205.“, erzählte sie und drückte dann den richtigen Knopf. Während der Fahrt stampfte sie immer wieder ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden des Lifts. Die drei stiegen im vierten Stockwerk aus und suchten sofort das richtige Zimmer. Gerade als sie eintreten wollten, kam ihnen eine Schwester entgegen. „Oh, Guten Tag.“, begrüßte sie die drei eilig. „Hallo, Kinder. Wollt ihr zu einem der Patienten?“, fragte sie nach. „Ja! Ich will meinen Vater besuchen.“, sagte Lena schnell. „Verstehe, dann bist du wohl Lena. Dein Vater hat bereits nach dir gefragt. Er hat die Operation gut überstanden und es wird ihm bald besser gehen. Wenn ihr ihn besucht, schont ihn ja?“, bat die Schwester. Die drei versprachen es und betraten den Raum. Lena zog schnell ihren Mantel aus und warf ihn auf einen Stuhl. Dann stürzte sie sofort zum Bett ihres Vaters. Dieser erhob sich, als er seine Tochter bemerkte. „He, Liebling. Schön, dass du mich besuchst.“, begrüßte er sie. „Leg dich lieber wieder hin. Der Arzt meinte, du brauchst Ruhe.“, erinnerte Lena. Ihr Vater rollte mit den Augen. „Achwas. Du weißt doch was ich von Krankenhäusern halte. Heute Morgen ging es mir wirklich schlecht, aber jetzt könnte ich Bäume ausreißen.“, beruhigte er sie. „Wirklich? Lügst du mich auch nicht an?“, fragte Lena nach. „Unsinn. Aber sag, du hast ja Senshi mitgebracht. Und wer ist das?“, wechselte er schnell das Thema. „Guten Tag, ich bin Nick, ein Schulkamerad Ihrer Tochter. Ich wünsche eine gute Besserung.“, prasselte er schnell herunter. „Vielen Dank. Senshi, es freut mich, dass du auch mitgekommen bist.“, bedankte sich Lenas Vater auch bei dem Jungen. „Ehrensache. Wie geht es Ihnen?“, fragte Senshi höflich. „Die haben mich mit Tabletten vollgepumpt, aber ich komme wieder auf die Beine. Eure Sorgen sind also unbegründet.“, verharmloste er. „Senshi, Nick, würde es euch stören, wenn ich ein bisschen allein mit meinem Vater rede?“, bat Lena ihre Freunde. Die beiden sahen sich an. „Nein, wir lassen euch für eine halbe Stunde alleine.“, meinte Nick. „Genau, wir sehen uns in der Kantine um.“, fügte Senshi hinzu. „Aber wehe du kleckerst wieder auf mein Hemd.“, wurde der Junge wieder an den Vorfall erinnert. „Danke, Jungs. Bringt mir ein Brötchen oder so mit. He, Papa, willst du auch was?“, reichte Lena die Bestellungen weiter. „Nein, danke Kind. Der Arzt hat mir das im Moment verboten. Er sagt meine Leber braucht Ruhe.“, lehnte er ab. Senshi und Nick verabschiedeten sich auf Zeit und schlenderten in den Gang hinaus. „Ob er wieder wird?“, sorgte sich Senshi. „Hat er doch gesagt.“, tat Nick die Sache ab. „Ja, weil seine Tochter bei ihm war. Aber wenn er etwas mit der Leber hat, ist es bestimmt etwas schlimmeres.“, gab Senshi zu bedenken. „Stimmt schon, aber das ist nicht lebensbedrohlich, soviel ich weiß.“, argumentierte Nick. „Wie auch immer. Ich hab Kohldampf, wie siehts mit dir aus?“, lenkte Senshi auf das Thema Essen um. „Von was bist du bitteschön hungrig? Von dem schwachen Kampf, den du dir mit Serket geliefert hast? Du musst dir mal ansehen, wie ich kämpfen muss. Du hast Glück, dass Serket die schwächste unserer Feinde ist.“, erklärte Nick die Lage. „Ich schlage alle, die sich mir entgegen stellen. Aber sag einmal..... Wieviele von diesen Typen gibt es überhaupt?“, wollte Senshi Klarheit. Nick holte tief Luft. „Nun, du gehörst jetzt zu uns. Ich werde dir alle Informationen geben. Uräus und Serket hast du bereits kennengelernt. Noah, Anna und Chris haben noch gegen zwei weitere Feinde gekämpft. Sobek und Sokar. Sobek ist stark. So stark, dass es ihm gelungen ist Adam zu schlagen. Aber eines Tages wird er dafür büßen. Bei Sokar wissen wir immer wo er sich aufhält. Er hat keine Angst vor uns und versteckt sich meistens unter unschuldigen Menschen. Aber der gefährlichste von allen ist Baal.“, berichtete Nick zähneknirschend. „Baal? Was ist so schlimm an ihm?“, hörte Senshi angeregt zu. „Er ist der Anführer dieser Horte. Allerdings wissen wir praktisch nichts über ihn. Unsere Vorfahren bzw. unsere Eltern haben gegen ihn gekämpft. Auch dein Vater.“ Senshi wurde hellhörig. „Mein Vater und Baal kannten sich?“, fragte er nach. Nick nickte. „Ja, aber denk ja nicht, dass du ihn einfach mit diesen Thema konfrontieren kannst. Baal ist sehr mächtig und seine Gefolgsleute sind zahlreich und führen jeden seiner Befehle aus. Wenn er nicht wäre, würden unsere Feinde nicht so gesammelt auftreten, und wir hätten eine größere Chance. Ich hoffe nur, dass es mit dir anders wird.“, schloss Nick seinen Bericht. Senshi schluckte. „Aber wenn dieser Baal so stark ist, wie soll ich dann was gegen ihn ausrichten?“, fragte er ungläubig. Nick legte seine Hände auf Senshis Schultern. „Du besitzt das Amulett des Horus. Das Erbe deines Vater und sein Herz. Ich bin sicher, dass du damit großes vollbringen kannst.“, ermutigte Nick seinen neuen Schützling. „Doktor, Doktor, kommen Sie schnell.“, hörten die beiden plötzlich eine Schwester rufen. „Was passiert da?“, wunderte sich Senshi. Sofort stürmten mehrere Ärzte in ein Patientenzimmer. Senshi und Nick wagten sich näher heran. Ein alter Mann lag an mehreren Schläuchen gefesselt im Bett. „Herr Doktor, das Gerät zeigt einen Stillstand an.“, rief die eine Schwester aufgeregt. Ein Arzt befahl ihr sofort den Defibrilator zu bringen, während ein anderer mit Herzmassagen begann. Senshi und Nick kannten das Folgende bereits aus Fernsehserien. Die Ärzte begannen den Mann zu reanimieren. Neben dem Bett, indem der Mann lag war ein Gerät aufgestellt, welches die Herzmuster zeigte. Es war eine gerade Linie darauf zu sehen, welche zwar einige Male nach oben schwankte, dann jedoch nur noch gerade aus verlief. Wütend und enttäuscht ließen die Ärzte ihre Geräte sinken und sahen auf die Uhr. Es war ihnen nur noch möglich den Todeszeitpunkt anzugeben. Senshi hielt sich die Hand vor den Mund. „Mein Gott.“, konnte er nur sagen. „Vertau das lieber. Der Mann war alt und bereit zu sterben. Wenn du gegen einen unserer Feinde kämpfst, glaubst du er verschont dich? Und vielleicht wirst du ihn auch töten müssen, wenn du die Gelegenheit dazu hast.“, erklärte Nick ohne mit der Wimper zu zucken. Senshi konnte es nicht glauben. Wie konnte sein neuer Freund nur so kalt sein? „Spinnst du? So etwas werde ich nie tun!“, behaarte er. „Willst du so wie dein Vater enden?“, schnitt Nick einen ernsteren Ton an. Senshi wurde immer mulmiger zumute. „Dein Vater hat auch gekämpft und ist gefallen. Jetzt musst du in seinem Namen weitermachen. Ob du es willst, steht nicht zur Debatte. Und wenn ich mich in dir getäuscht habe und du es nicht kannst, endest du wie dieser Patient.“, sprach Nick ein Machtwort. Senshi musste erst alles verarbeiten was Nick ihm versuchte klarzumachen. Er hätte wissen müssen, dass Leute wie Uräus oder Serket nicht nur zum Spass kämpften. „Ich... ich werde mein bestes geben.“, meinte Senshi kleinlaut. Nick wurde auf etwas aufmerksam. „Komm mit.“, raunte er ihm zu. Senshi wusste nicht was sein ‚Lehrer‘ mit ihm vorhatte, folgte ihm jedoch bedingungslos. Nick schleppte Senshi in den Fahrstuhl und drückte den obersten Knopf. Nicks Ziel war das Dach. „Was tun wir hier?“, wollte Senshi nun endlich erfahren. Nick zeigte auf eine Gestalt, nahe der Dachterrasse. „Wer ist das?“, fragte Senshi zögerlich. Die Gestalt war leichenblaß und trug eine graue Kutte. Wie tot starrte sie auf ihre linke Hand. Senshi kam das Wesen wie ein Zombie oder ein Vampir vor. „Das ist Anubis.“, begann Nick mit der Erklärung. Senshi glaubte sich verhört zu haben. Er hatte bereits über diesen Mythos gelesen. Anubis begleitete die toten Seelen in die Unterwelt. „Ich weiß nicht wie er in Wirklichkeit heißt, aber er besitzt das Amulett des Anubis. Seit Jahrtausenden trägt seine Familie das Laster über die Toten zu wachen. Wie damals, begleitet er jetzt die Seelen, die in diesem Krankenhaus gestorben sind ins Jenseits.“, offenbarte Nick. Senshi schauderte es. Anubis sah nun in ihre Richtung. Doch nun packte Senshi wieder der Mut. „He, du! Was hast du gegen die Leute? Und den alten Mann!? Du kannst sie nicht einfach sterben lassen.“, rief Senshi zu Anubis hinüber. Dieser hob die Augenbraue. „Osiris, pass besser auf deinen kleinen Freund auf.“, ermahnte er. Nick schien sich zu schämen und hielt Senshi zurück. „Du hast da etwas missverstanden. Er ist nicht der Teufel oder so. Alles hat seine Ordnung, glaub mir.“ Senshi ließ nicht so einfach locker. „Aber wenn wir ihn aufhalten, können wir vielleicht den alten Mann reden, der vorhin gestorben ist. Kriegst du das nicht in deine Birne rein?“, stellte Senshi seinen Standpunkt dar. Anubis Hand glühte nun und es wurden kleine Punkte sichtbar. Das waren die Seelen der Verstorbenen. Senshi war anzusehen, dass er gleich losrennen und Anubis die Meinung geigen wollte. „Dein Freund muss noch eine Menge lernen.“, rief Anubis Nick zu und löste sich dann auf. „Du lässt das einfach zu?“, konnte Senshi es nicht glauben. „Er ist ein Feind, und wenn er den Toten nicht hilft ist er schlimmer als Uräus.“, begann er zu streiten. „Falsch. Im Vergleich zu Uräus ist Anubis ein Heiliger. Er gehört keiner Partei an und tut nur das, was getan werden muss. Und überhaupt. Um wen geht es dir? Um diesen alten Mann oder um deinen Vater? Kapiere es endlich. Er ist fort und er kommt auch nicht mehr zurück.“, warf Nick Senshi an den Kopf. Dieser lief sofort zurück zum Fahrstuhl. Bevor Nick ihm noch folgen konnte hatte er schon einen beliebigen Knopf gedrückt. Die Tür schloss sich und der Lift fuhr nach unten. Nick fasste sich an den Kopf. Hatte er Senshi überfordert? Nein. Der Junge musste erfahren was auf ihn zukam. Senshi war zurück zum Zimmer gegangen, in dem Lenas Vater lag. „Hi, Lena. Ich werde dann mal gehen. Du kommst doch auch ohne mich aus, oder?“, wollte sich Senshi verabschieden. Lena blickte zu ihm und nickte überrascht. „Sicher, aber wolltest du nicht in die Kantine? Und wo ist Nick?“, fragte sie misstrauisch. „Er.... hat noch etwas zu erledigen. Du kannst mich jederzeit anrufen wenn du willst.“, bot er noch an und verzog sich dann. Wenige Sekunden nachdem er weg war, stürzte auch schon Nick ins Zimmer. „Hallo Lena, hast du Senshi gesehen?“, fragte er etwas außer Atem. „Du hast ihn gerade verpasst. Ist etwas zwischen euch vorgefallen?“, fragte sie beunruhigt. Nick rang mit sich, ob er einer Außenstehenden alles erzählen sollte. „Ein kleiner Streit, nichts ernstes. Dein Vater schläft?“, wechselte er das Thema. Bedrückt hielt Lena seine Hand. „Ja, er war müde. Warte einen Augenblick, dann komme ich gleich mit.“, entgegnete sie. Sie ließ die Hand ihres Vaters los und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn. Nick griff nach ihrem Mantel und überreichte ihn ihr. Gemeinsam verließen sie dann das Zimmer. Kaum hatten sie ihren Besuch beendet, wachte Lenas Vater auf. „He, ich weiß, dass du hier bist. Bist du gekommen um mich zu holen?“, fragte er schwach. Neben seinem Bett tauchte wie aus dem Nichts Anubis auf. „Heute bin ich nicht wegen dir hier.“, beruhigte er Lenas Vater, den er anscheinend kannte. „Heute? Das heißt also ich habe nicht mehr lange.“, seufzte dieser schweren Herzens. „Das habe ich nicht gesagt. Ich dürfte dir so eine Information auch gar nicht preisgeben.“, murmelte Anubis. Lenas Vater drehte seinen Kopf in Anubis Richtung. „Du weißt doch, dass bei mir andere Regeln gelten müssen. Wenn ich sterbe, gebe ich meine Kraft an Lena weiter. Und du weißt genau, welches Ideogramm ich besitze.“, offenbarte er seine Sorgen. „Das heißt, du willst eine extra Behandlung?“, schmunzelte Anubis. „Nein, aber du musst verstehen, dass wenn ich nicht mehr bin ein großes Unheil auf alle Menschen zukommt. Ich weiß, du kannst bei mir keine Ausnahme machen, aber wenn nichts geschieht, wirst du bald keine Seelen mehr haben, die du in die Unterwelt begleiten kannst.“, redete Lenas Vater auf Anubis ein. Dieser verstand ihn klar und deutlich. „Also gut. Was soll ich deiner Meinung tun? Ich bin nicht parteiisch, wie du weißt. Ich unterstehe weder Baal, noch den Freunden deiner Tochter.“, machte er nochmals deutlich. „Natürlich. Ich möchte dich auch nur bitten Hathor Bescheid zu geben. Sie soll sich um meine Tochter und ihren Freund Senshi kümmern. Mein Tod ist unvermeidlich. Schon witzig. Ich habe bereits in vielen Schlachten gekämpft und jetzt sterbe ich wegen einer kaputten Leber. Anubis, tust du mir diesen Gefallen?“, bat er seinen alten Freund. Dieser sah zum Fenster hinaus. „Das kann ich tun. Nur was erhoffst du dir davon? Wenn dein Ideogramm an deine Tochter weitergeht, wird sie es nicht kontrollieren können.“, erklärte er seinem Freund. „Das ist vielleicht richtig. Aber Lena hat Senshi. Dieser Junge hat etwas an sich. Vertrau ihm, gut?“, bat Lenas Vater noch bevor er wieder einschlief. Anubis betrachtete ihn noch kurze Zeit und ging dann wieder seiner Arbeit nach. „Ich hoffe was du zu sagen hast ist wichtig. Ich habe ein Geschäftsessen absagen müssen.“, sprach Sokar seinen Missmut aus. Uräus schien dies nicht zu interessieren. Er hatte alle seine Mitstreiter versammelt, um die Macht an sich zu reißen. „Warum muss unser Anführer ausgerechnet auf einem Berg wohnen? Seht euch nur meine Schuhe an.“, beschwerte sich Serket. Uräus grinste verschmitzt. „Und dein armer Nagel ist beim Kampf mit Horus in die Brüche gegangen, du Arme.“, machte er sich über seine Verbündete lustig. Serket wollte ihm schon einen Denkzettel verpassen, doch Sokar drängte sich dazwischen. „Reg dich nicht auf. Uräus hat nur keinen Schimmer, wie schwer es für dich ist mit deinen Klamotten, welche wirklich gut an dir aussehen zu kämpfen.“, schmeichelte er ihr. Serket freute sich über das Kompliment. „Siehst du Uräus? So verhält sich ein Mann einer Dame gegenüber.“, belehrte sie ihn. Dieser kicherte nur. Sobek folgte den dreien in einigem Abstand. Er sprach erst ein Wort, als sie am Ziel angekommen waren. „Wie kommt unser Anführer darauf, sein Quartier in einer Waldhütte aufzuschlagen?“, ärgerte sich Serket. „Vielleicht steht er ja auf die Atmosphäre. Frische Luft, Tiere und dort drüben sehe ich einen Wasserfall.“, machte Sokar ihr schmackhaft. Serket war trotzdem nicht überzeugt. Das Quartett befand sich nun vor der Hütte. Uräus wagte es und öffnete die Tür. Licht fiel in den Raum, in dem es kein einziges Fenster gab. „Das gibt es doch nicht. Unser Anführer schläft.“, lachte Uräus. Seine Kameraden bewunderten ihn. Er schien sein Vorhaben wirklich in die Tat umsetzen zu wollen. Mutig trat er ein und schritt näher. In einem alten Holzbett lag eine Gestalt. Sie schien nicht zu schlafen und hatte die Besucher bereits identifiziert. Das makaberste an ihr war jedoch ihre Maske. Kein einziger Fleck des Gesichts war zu erkennen. Baal trug eine weisse Maske mit roten Umrundungen. Er sah sehr geschwächt aus, so wie er im Bett lag. Trotzdem rappelte er sich auf und begrüßte seine Gäste. „Uräus, Serket, Sokar und Sobek. Was für eine Überraschung. Hättet ihr euren Besuch angekündigt.“, sprach er mit dunkler und heiserer Stimme. „Entschuldigt vielmals, Sir. Es war Uräus Idee Sie aufzusuchen.“, mimte Sokar den treuen Diener. Baal musterte Uräus anerkennend. „Du hast mich neugierig gemacht. „Du bist ein alter Mann, deswegen beanspruche ich das Recht der Führung.“, platzte der mutig heraus. Baal schien nicht überrascht. „Du denkst also, ich bin zu schwach geworden um euch anzuführen.“, stellte er fest. Uräus ging sogar einen Schritt weiter. „Du stirbst, alter Mann. Die Gruppe braucht einen neuen Führer!“ Baal begann zu lachen. Es war ein schauriges und finsteres Lachen. „Und der willst du sein.“, amüsierte er sich. Er schien Uräus nicht ernst zu nehmen. Serket, Sokar und Sobek hielten sich zurück. Baal war zwar der stärkste von ihnen, doch Uräus hatte Recht. Er war alt und würde vielleicht bald sterben. Dann brauchten sie tatsächlich einen neuen Meister. Doch sollte das Uräus sein? Weder Sobek, noch Sokar konnten ihn gut leiden. Serket fand es am schlimmsten, wenn Uräus die alleinige Befehlsgewalt bekam. Es war kein Geheimnis, dass sie und er sich nicht gut verstanden. Aber wie würde Baal auf die Ablöse reagieren? Mit großer Mühe erhob dieser sich aus seinem Bett. „Dann willst du also gegen mich kämpfen?“, forschte er weiter. Uräus wurde wütend. Baal nahm ihn nicht ernst und machte sich über ihn lustig. „Wenn es sein muss. Aber es wäre besser für dich, du gibst auf. Du bist alt und machtlos.“, redete er auf seinen Anführer ein. Dann glühte sein Amulett und Uräus ließ sein Schwert erscheinen. Er hielt es fest umschlungen und wollte auf Baal losgehen. Doch es funktionierte nicht. Uräus verstand das nicht. Er wollte näher an Baal heran, doch er kam nicht vom Fleck. Irgendetwas hatte seine Beine umschlungen. Er sah nach unten und stockte. Dicke Wurzeln waren aus dem morschen Holzboden der Hütte gewachsen und hatten seine Beine umschlungen. „Was ist das für ein fauler Trick? Stell dich mir!“, forderte er Baal auf. Obwohl dieser eine Maske trug, war ihm anzusehen, dass er grinste. Ihm war klar, dass Uräus zu schwach für ihn war, und er jetzt die Strafe für seinen Verrat bezahlen musste. Uräus versuchte immer wieder mit seinem Schwert die Wurzeln abzuschneiden, doch diese wuchsen immer weiter und heftiger. Sie reichten ihm nun schon bis zum Magen und machten keinen Anstand aufzuhören. In wenigen Sekunden waren mehrere Wurzeln um seine Arme gewachsen, so dass er sie nicht mehr bewegen konnte. Machtlos ließ er sein Schwert fallen und beschimpfte Baal. Dann wandte er sich an seine Verbündeten. „Los! Helft mir schon. Diese dummen Wurzeln. Ich kann mich keinen Millimeter bewegen.“, befahl er ihnen. Doch keiner der drei folgte. Sie starrten Uräus nur an. Wie konnten sie nur an Baals Macht zweifeln? Und wie konnte Uräus das tun? Er war zu leichtsinnig und nun musste er dafür büßen. Weitere Wurzeln rangen aus dem Boden. Diese waren jedoch faustdick und besaßen spitze Enden. Uräus ahnte, was Baal ihm antun wollte. „Nein! Bist du verrückt? Das kannst du nicht tun. Also gut, du bist der Stärkere, das sehe ich ein. Und jetzt befrei mich von diesen Dingern.“, schrie er verzweifelt. Baal kam näher und sah seinem Diener in die Augen. „Du brauchst mich!“, versuchte Uräus seinem Meister einzureden. „Tue ich das?“, zweifelte dieser an der Aussage. „Ja!“, antwortete Uräus schnell. „Ich bin stark, und kann dir noch immer nützlich sein.“ Baal überlegte kurz. „Nein, danke. Ich habe bereits Ersatz für dich in Aussicht.“, erklärte er. Diese Worte lösten in Uräus blankes Entsetzen aus. Die Spitzen Wurzeln kamen ihm immer näher. Sie nahmen Abstand und zielten genau auf seine Brust. Uräus schwitzte wie verrückt. Baal machte eine energische Handbewegung und die Wurzeln stachen zu. Sie bohrten sich tief in Uräus hinein und kamen an seinem Rücken wieder zum Vorschein. Uräus Augen hatten sich tief geweitet und er blutete aus dem Mund. Ihm war klar, dies war sein Ende. Serket starte den Todgeweihten an und bekam es selbst mit der Angst zu tun. Sokar und Sobek betrachteten den sterbenden Uräus ohne die Miene zu ziehen. Die Wurzeln entfernten sich aus Uräus Körper und er fiel leblos zu Boden. Sokar schritt nun näher und kniete sich nieder. „Sir, Uräus hat nicht in unser aller Namen gesprochen. Wir stehen zu Ihnen und befolgen auch weiterhin Ihre Befehle. Wir freuen uns, Sie als Anführer behalten zu dürfen.“, versuchte er zu retten, was es noch retten galt. Sobek und Serket taten es ihm nach und knieten sich ebenfalls hin. Erwartend blickten sie zu ihrem Anführer. „Uräus hat es gewagt sich gegen mich aufzulehnen. Jeder der dies versucht wird unweigerlich bestraft. Habt ihr das verstanden?“, fragte er seine Diener. Alle drei brachten nur ein leises ‚Ja natürlich‘ heraus. „Wir haben Uräus verloren. Genau wie sein Ideogramm. Er besitzt keine Nachfahren, was bedeutet, dass wir nur noch zu viert sind. Zumindest vorläufig. Ich werde persönlich Ersatz für Uräus besorgen.“, erklärte er. Seine Diener sahen zu ihm auf. „Wenn haben Sie im Sinn, wenn die Frage erlaubt ist.“, fragte Serket noch etwas erschrocken. Baal sah sie an. „Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Sobek und Sokar? Ihr werdet mich begleiten. Es könnte gefährlich werden, deswegen werdet ihr mir unsere Feinde vom Leibe halten, während ich meine Pläne verfolge.“, befahl er. „Sir, was soll ich für euch tun?“, wagte es Serket zu fragen. Aus Baal entfuhr nur ein ‚Hmm‘. „Du kannst diesen Abfall entsorgen.“, meinte er nur grinsend und deutete auf Uräus Körper. „Ihr wisst was ihr zu tun habt. Lasst uns an die Arbeit gehen.“ Des Teufels Gesicht Die gestrigen Ereignisse beschäftigten Senshi auch noch am nächsten Tag. Er konnte sich während des Unterrichts kein bisschen konzentrieren und hörte nicht ein einziges Wort seines Lehrers. Zum Teil lag es wohl auch daran, dass Freitag war. Der Tag zerrte sich in die Länge. Senshi überlegte, was er am Wochenende unternehmen sollte. Er wollte Lena fragen, ob sie schon etwas vorhatte. Er könnte mit ihr auch nochmals ihren Vater besuchen gehen. Auf keinen Fall wollte Senshi jedoch Nick über den Weg laufen. Er hatte ihn gestern zwar verstanden, dachte aber keineswegs so wie er. Das Problem war jedoch, dass Serket und ihre Freunde es auf ihn abgesehen hatten. Allein würde er es wirklich nicht schaffen. Er musste Nick also wohl oder übel wieder aufsuchen. Die Glocke zur Pause läutete und für Senshi war das wie ein Segen. Verspannt erhob er sich von seinem Stuhl. Er schlenderte in Richtung Pausenhof und hörte wie sein Magen knurrte. Außerdem hatte er riesigen Durst. Er wollte den Getränkeautomaten aufsuchen, als sich ihm jedoch zwei Jungen entgegenstellten. Senshi erkannte sie sofort. Es handelte sich um zwei Klassenkameraden von Nick. Die beiden waren als Schläger verschrieben und Senshi sah nichts gutes auf sich zukommen. Einer der Jungen schubste ihn an, und Senshi dachte bereits daran die Kraft seines Amuletts zu benutzen. Doch er wusste, welche Verantwortung er damit hatte. Die beiden wollten ihn weiter piesacken, bis sich jedoch Nick einmischte. „He, Leute, lasst ihn zufrieden. Er ist ganz cool.“, erklärte er lässig. Seine Freunde sahen ihn fragend an und verzogen sich dann schließlich. „Glaub bloß nicht, dass ich dir verzeihe.“, zeigte Senshi, dass er noch immer etwas wütend war. „Bedanken könntest du dich wenigstens.“, meinte Nick kühl. „Danke.“, preßte Senshi schnell heraus und drängte sich dann an ihm vorbei. Doch Nick ließ sich nicht so einfach abschütteln. „Warte. Tut mir Leid, wenn ich dich Gestern angemacht habe. Aber du musst heute jemanden treffen, der sich schon sehr auf dich freut.“, begann er zu erzählen. Senshi drehte sich zu ihm um. „Noch ein Freund von dir?“, fragte er gelangweilt. „Nicht ganz. Er ist der älteste von uns. Er hat sogar schon mit deinem Vater zusammen gekämpft.“, gab Nick preis. War wirkte. Senshi spitzte die Ohren und wollte mehr wissen. „Sein Name ist Albert und er besitzt auch ein Amulett. Komm nach der Schule mit mir mit. Du wirst dich sicher dafür interessieren, was er zu sagen hat.“, bat Nick seinen Schützling. Senshi erklärte sich einverstanden und traf sich direkt nach dem Unterricht mit Nick. Dieser wartete ein paar Meter entfernt vom Schulgebäude. „Ich hätte dich beinahe nicht gefunden.“, ärgerte sich Senshi. „Sorry, aber ich darf nicht mit dir gesehen werden. Ich habe einen Ruf zu verteidigen.“, entschuldigte er sich. Senshi wurde nun erst richtig sauer. „Gut, wenn du nicht mit mir gesehen werden willst, gehe ich, tschüs.“, wollte er sich aus dem Staub machen. Nick hielt ihn am Ärmel fest. „Ich darf nun mal meine Tarnung nicht aufliegen lassen. Wenn wir nicht kämpfen, müssen wir uns so verhalten wie immer.“, versuchte Nick seinem Freund klar zu machen. „Verstehe. Wenn ich also nicht dieses Amulett besitzen würde, hättest du mich schon gevierteilt.“ Nick versuchte ihn zu beruhigen. „Vergiss es. Chris wartet auf uns mit seinem Wagen. Er fährt uns zu Albert.“, erklärte er wie es weiterging. „Senshi staunte nicht schlecht, als er den roten Sportwagen entdeckte. „Cool! Dieser Chris hat schon ein eigenes Auto?“, fragte er verblüfft. Nick nickte. „Ja, siehst du doch. Ich kanns kaum erwarten, bis ich meinen Führerschein mache. Dann kann ich mir Chris Karre auch mal ausleihen.“, freute er sich schon jetzt. „Senshi! Nick! Da seit ihr ja endlich. Und Senshi? Kommst du mit, zu dem Alten?“, wollte er wissen. Senshi nickte heftig. „Ja, aber nur wenn ich vorne sitzen darf.“, bestand er. Weder Nick noch Chris hatten etwas dagegen. Die Fahrt dauerte länger, als Senshi gedacht hätte. Sie fuhren aus der Stadt in Richtung Nirgendwo. Sie befuhren eine dreckige Straße aus Schlamm, und es gab weit und breit nichts. Senshi konnte zweimal einen Bauernhof erkennen, doch keiner der beiden schien das Ziel der Fahrt zu sein. Senshi staunte nicht schlecht, als sie vor einem antiken Schloss hielten. Von außen sah es aus, als würde es schon bald in sich zusammenbrechen. „Hier wohnt dieser Albert?“, konnte Senshi es nur schwer glauben. „Tja, von außen sieht es nicht gemütlich aus, doch lass uns erstmal rein gehen.“, schlug Nick vor. Während Chris sein Auto noch richtig parkte, gingen seine Freunde voraus. „Letztes Jahr war ich bei einem Schulausflug in so einer Burg. Ich kann mich noch erinnern, dass mir der Staub von der Decke ins Gesicht gerieselt ist.“, sah Senshi zweifelnd nach oben. „Ja, ich weiß. Meine Klasse war auch dort. Aber die Burg steht schon seit Jahrhunderten, da wird sie jetzt nicht einstürzten.“, amüsierte sich Nick über die Sorge seines Freundes. „He! Wartet auf mich!“, rief ihnen Chris nach und rannte zu ihnen. Keiner der drei wäre auf die Idee gekommen, dass sie verfolgt wurden. Doch tatsächlich fuhr ihnen eine lange, schwarze Limousine bereits seit der Schule hinterher. „Sir, ich hoffe Ihnen gefällt unser Reisemittel.“, schleimte Sokar wieder bis zum Gehtnichtmehr. „Womit wir fahren ist Irrelevant. Bereitet euch lieber auf den Kampf vor.“, ermahnte Baal seine Anhänger. „Natürlich.“, agierten Sokar und Sobek schnell. „Osiris und Bes begleiten den Jungen. Sokar, du wirst dich um Bes kümmern, während Sobek mit Osiris kämpft. Besiegt sie, oder haltet sie wenigstens hin. Ich möchte auf keinen Fall gestört werden!“, gab Baal Order. „Selbstverständlich, Sir. Wir sind nun angekommen.“, berichtete Sokar und öffnete für seinen Meister die Tür. „Hallo? Ist hier irgendein Gespenst?“, rief Senshi fragend in die Halle. „Naja, es gibt tatsächlich einen Geist hier.“, verriet Nick. Senshi sah ihn überrascht an. „Vor einigen Jahren ist einer von unserer Gruppe im Kampf gefallen. Seitdem haust er in dieser Burg und sinnt nach Rache.“, erklärte er ganz leise. Senshi wurde unruhig. „Du musst Senshi sein.“, tauchte vor ihm eine kleine, merkwürdige Gestalt auf. Senshi taumelte zurück. „Hilfe! Das Gespenst.“, schrie er entsetzt. Der Greis, der den dreien entgegen gekommen war, schien über diese Begrüßung gar nicht erfreut. „Tut mir Leid. Ich habe dem Jungen diese Flaute in den Kopf gesetzt.“, hob Nick schuldig die Hand. Senshi blickte ihn verwirrt an. „Das war nur ein Joke?“, kam er sich nun ziemlich dämlich vor. Nick nickte entschuldigend. „Das ist übrigens Albert. Man könnte sagen, er koordiniert uns. Albert, Sie sollten sich aber nicht soviel bewegen. Kommen Sie, ich führe Sie ins nächste Zimmer.“, bot er dem gebrechlichaussehenden Mann an. Nick stützte ihn und half ihm auf die nächste Tür zuzugehen. Senshi und Chris folgten ihm mit einigem Abstand. Im nächsten Zimmer befand sich eine gemütliche Couch, auf der Albert Platz nahm. „Danke, Nick. Du bist ein Engel.“, bedankte er sich für die Behandlung. „Nick hat gesagt, Sie hätten meinen Vater gekannt!“, platzte Senshi nun heraus. Chris stupste ihn an, um ihn an seine Manieren zu erinnern. Albert sah mit starrem Blick zum Fenster hinaus. Er schien in Erinnerungen zu schwelgen. „Ja, ich kann mich noch gut an ihn erinnern. Damals, als ich noch an seiner Seite gekämpft habe. Er war wirklich ein ausgezeichneter Kämpfer. Es freut mich endlich einmal seinen Sohn kennenzulernen. Dein Vater hat dir die Kraft des Horus hinterlassen, dem Licht. Ich selbst besitze ebenfalls ein Amulett. In ihm ist die letzte Magie des Gottes Ptah gefangen. Er war einer derjenigen, die das Chaos nicht überlebt haben.“, hauchte er mit schwacher Stimme. Senshi hatte noch mehr Fragen und wollte auch Antworten. „Was meinen Sie mit Chaos?“, hakte er nach. Albert brauchte etwas um neue Energie zu sammeln. „Vor 3000 Jahren gab es einen fürchterlichen Krieg, der viele Opfer forderte. Menschen und Götter. Der stärkste Gott von allen, welcher das Chaos repräsentierte griff die anderen Götter an und tötete sie. Nur einer konnte sich dem Chaos stellen. Der Gott Horus, der für das Licht stand. Er besiegte das Chaos, musste aber dafür mit seinem Leben bezahlen. Die toten Götter formten ihre letzte Kraft in die Amulette um, um so den Menschen weiter zu helfen. Dein Vater hat das Amulett des Horus erhalten, und nun hast du sein Erbe angetreten.“ Es kostete Albert viel Kraft von der Geschichte zu erzählen. Senshi hatte fast alles schon von Nick erfahren, doch trotzdem faszinierte es ihn. Dieser Albert sprach von einem Krieg unter Göttern. Wenn ihm vor einer Woche davon erzählt worden wäre, hätte er denjenigen für verrückt erklärt. Doch nach allem was Senshi gesehen hatte, konnte ihn nichts mehr überraschen. „Wie... wie ist mein Vater gestorben?“, wagte Senshi nun zu fragen. Albert machte ein bedrücktes Gesicht. „Diese Frage wird wohl unbeantwortet bleiben. Er kämpfte gegen einen unserer Feinde. Leider verlor er die Schlacht.“, viel es Albert schwer darüber zu reden. „Und..... wer hat ihn....? War es dieser Uräus oder wer?“, stellte er die alles entscheidende Frage. Albert kannte zwar die Antwort, war sich aber nicht sicher ob er sie beantworten sollte. „Er ist äußerst mächtig. Er besitzt das Ideogramm des....“ Albert konnte nicht weitersprechen. Ein schreckliches und mulmiges Gefühl machte sich in ihn breit. Senshi bat ihn weiterzureden, doch Albert sah die Gefahr kommen. Das Fenster zersprang in viele Teile und ein Schatten drang in das Innere. „Was den? Dieses alte Teil vermodert doch schon. Was macht es dann, wenn ich dieses schäbige Fenster zerlege?“, drang die überhebliche Stimme Sokars in die Burg. Nick und Chris machten sich sofort bereit. Senshi wusste, dass es nun gefährlich werden würde. „Ist das dieser Sobek?“, fragte er. „Nein, das ist Sokar. Aber er ist mindestens genauso gefährlich!“, erklärte Chris, der nun ziemlich in Stress geraten war. „Er hat Recht. Ich bin Sobek. Es freut mich dich kennenzulernen, Horus.“, trat der echte Sobek nun durch die Tür. Nick und Chris steckten in der Klemme. Sie hatten es gleichzeitig mit zwei Feinden zu tun. Doch Nick übernahm die Führung. „Wir können nicht hier bleiben. Aber wir dürfen auch nicht fliehen. Wir müssen sie uns getrennt vornehmen. Chris, du musst versuchen Sokar an einen anderen Ort zu lenken, während ich mir Sobek vornehme. Senshi, du musst jetzt auf Albert aufpassen. Bring ihn in einen der oberen Räume und lass ihn nicht aus den Augen. Wenn es ganz schlimm kommt, sind Uräus und Serket auch hier. Aber dann sind wir tot.“, sah er die Sache nicht sehr optimistisch. Sokar konnte ihn aber beruhigen. „Keine Angst, Osiris. Uräus ist tot, also keine Gefahr mehr für euch. Aber dafür sind wir ja hier. Wir akzeptieren deine Bedingungen und kämpfen einzeln.“ Sokar konzentrierte sich auf sein Amulett um telepatischen Kontakt mit Sobek aufzunehmen. „Wir werden Osiris und Bes lange genug hinhalten, damit Baal seine Pläne vollenden kann. Als Bonus werden wir unsere Feinde gleich auch noch vernichten. Alles klar?“ Sobek fand es nicht für nötig eine Antwort zu geben. Er drehte sich um und stolzierte in die Halle zurück. Nick wusste, dass er ihm folgen sollte. „Ich schlage vor, wir kämpfen an der frischen Luft.“, überredete Sokar den angespannten Chris. „Ich werde dir helfen.“, beschloss Senshi. Chris hielt jedoch nichts davon. Tu das, was Nick dir befohlen hat. Albert ist zu wichtig für uns.“, bleute er ihm ein. „Viel Glück.“, wünschte er ihm und half Albert dabei aufzustehen. Chris und Sokar verzogen sich nach draußen..... Senshi war es inzwischen gelungen, Albert die lange Treppe hochzubringen. Er stützte ihn mit beiden Händen und passte auf, dass der alte Mann nicht abrutschte. „Gleich dort vorne ist das Schlafzimmer.“, erklärte Albert dem Jungen. Dieser verstand und gab sich die größte Mühe. Er schaffte es ihn ins Schlafzimmer zu befördern, wo Albert sich sofort aufs Bett legte. „Ich gehe zurück und helfe ihnen.“, wollte Senshi eingreifen. Doch Albert hielt ihn an der Schulter zurück. „Nein, du würdest sie nur aufhalten. Du bist noch nicht soweit. Sobek und Sokar sind stärker als Serket. Ich habe deinem Vater versprochen, wenn du soweit bist, beschütze ich dich.“, erzählte er schon fast flüsternd. Senshi horchte auf. Dieser Albert konnte ihm sicher noch mehr über seinen Vater erzählen. Schon deswegen musste er ihn schützen. Senshi überlegte, ob er die Tür verrammeln sollte, ließ es dann aber sein. Mit den Kräften, die Sobek und Sokar hatten, wäre eine verschlossen Tür sicher kein Hindernis. „Sie sollten sich verstecken.“, schlug er vor, während er noch die Treppe beobachtete. Senshi erhielt jedoch keine Antwort. „Albert haben Sie.....“, Senshi sah zurück und bekam den Schreck seines Lebens. Ihm rannen in sekundenschnelle Schweißperlen übers Gesicht. Der Schock saß tief. Er taumelte sofort in Richtung Tür, doch diese befand sich nicht mehr dort, wo sie sein sollte. Der Eingang zum Zimmer war verschwunden. Albert lag auf dem Bett und rührte sich nicht. Als wäre er aus dem Nichts gekommen, stand Senshi einem Mann mit weißer Maske gegenüber. Dieser hielt ein blutiges Messer in der Hand, welches er scheinbar benutzt hatte. „Du... du hast ihn umgebracht.....“, stotterte Senshi ungläubig. Das gesamte Zimmer verformte sich und Senshi fand sich in einer Art Kuppel wieder. „Hier können wir ungestört kämpfen.“, erklärte der Killer. Rund um Senshi war alles blau. Als befände er sich mitten im Meer oder im Himmel. „Wer bist du?“, fragte er angsterfüllt. „Mein Name ist Baal. Und mach dir um den alten Mann kein Sorgen. Um die paar Minuten, die er sonst länger gelebt hätte, sind es auch nicht schade.“, antwortete er mit einer kühlen Stimme, die Senshi das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Du... du bist dieser Anführer von dem Nick erzählt hat!“, schaltete er schnell. „Ja, Senshi. Ich besitze das Ideogramm des Baal. Und jetzt kämpfe.“, forderte er Senshi auf. Dieser war völlig am Ende. Nach allem was passiert war, sollte er jetzt kämpfen? Er konzentrierte sich auf sein Amulett, doch das Schwert erschien nicht. Kein Wunder. Er hörte innerlich Nicks Stimme, welche ihn daran erinnerte keine Angst zu haben. „Wenn das die Bedingung dafür war, dass Senshi sein Schwert erscheinen lassen konnte, war er verloren. Baal wirkte wie der Teufel höchstpersönlich. Seine Maske löste ihn Senshi kaltes Grauen aus. Baal schien nachzudenken. „Also gut, du brauchst einen Anreiz. Du bist jung und kannst natürlich noch nicht soweit sein, wie dein Vater.“, kombinierte er. Senshi konnte nun erstmals wieder einen klaren Gedanken fassen. „Du kanntest meinen Vater?“, hakte er nach. Baal schien die Antwort leicht zu fallen. „Selbstverständlich. Ich habe ihn ja auch getötet.“, entfuhr es ihm mit eiskalter Stimme. Es dauerte etwas, bis diese Worte zu Senshi durchdrangen. Er spürte wie sich die Gewissheit und der Schmerz nun bemerkbar machten. Er hatte zwar schon sowas vermutet, konnte aber trotzdem nicht damit umgehen. „Was ist? Willst du deine Furcht nicht vergessen und ihn rächen?“, fragte ihn Baal herausfordernd. Senshi dachte an nichts anderes als Rache, doch wie? Selbst wenn es ihm gelingen würde seine Angst zu besiegen und das Schwert zu rufen, Baal hatte es nur darauf abgesehen. Sobald sich Senshi als richtiger Gegner entpuppte, würde Baal kein Erbarmen mehr haben. „Ich habe keine Optionen mehr. Ich werde diesen Dämon angreifen und meinen Vater rächen. Und wenn ich dabei draufgehen sollte, werde ich es nicht bereuen. Ich kann einfach nicht zulassen, dass dieses Ungeheuer weiter existiert.“ „Das ist das erste Mal, dass wir gegeneinander kämpfen.“, entfuhr es Sokar. Chris zeigte sich wenig beeindruckt. „Und es wird auch das letzte Mal sein.“, provezeite er. Er konzentrierte sich auf sein Ideogramm und ließ seine Waffe erscheinen. Es handelte sich um einen Degen, welche normalerweise zum Fechten verwendet wurden. Sokar tat es ihm nach und seine Hand begann sich zu verändern. Seine Finger wurden zu gefährlichen Klauen und verfärbten sich langsam silbern. „Was passiert mit dir?“, fragte Chris mit aufgerissenen Augen. Sokar grinste nur. „Das ist meine Stahlfaust. Mit ihr durchschlage ich die dicksten Mauern.“, gab er an. „Und deinen Spielzeugdegen benutze ich wie einen Zahnstocher!“ Chris bereitete sich vor. Sokar preschte los und streckte seine stählernen Krallen nach ihm aus. Chris wich sofort nach links aus und entkam dem tödlichen Angriff knapp. Sokar war so in Fahrt, dass er weiter sauste und sein Hand durch die Burgmauern stieß. Nach dieser Demonstration wusste Chris, dass Sokar nicht übertrieben hatte. Er musste aufpassen, damit er nicht von dieser Waffe erfasst wurde. Um der Klinge, von Chris Degen begann sich eine Spirale aus Energie zu bilden. Er begann mit dem Angriff. Doch Sokar reagierte blitzschnell und griff nach der schneidigen Waffe. „Und jetzt zeige ich dir, mit wem du es zu tun hast.“, raunte er Chris zu und ballte eine Faust. Das Metall des Degens zersprang und Chris hielt nur noch einen Teil davon in der Hand. „Meine Waffe! Dafür wirst du bezahlen.“, meinte er wütend und warf die nun unbrauchbare Waffe zur Seite. „Dumm von dir. Das ist dein Ende!“, schrie Sokar und holte zum Finalen Schlag aus. Er wollte Chris mit seiner Faust durchstoßen, doch vergebens. Vor Chris hatte sich ein Schutzschild aufgetan. „Achja, das Schild. Aber das wird dir jetzt auch nicht mehr helfen. Ich werde es durchbrechen und dann seit ihr wieder einer weniger.“, sagte Sokar voraus. Tatsächlich bekam Chris Schild immer mehr Risse. Er kam in Bedrängnis und konnte gut Hilfe gebrauchen. Doch es war niemand da. Senshi und Nick waren zwar in der Nähe, doch konnten sie ihm nicht helfen. Sokars Faust durchbrach den Schild und seine Krallen wollten sich gerade in Chris Fleisch bohren. Doch unerwartet verwandelte sich Sokars Hand zurück. „Verflucht. Warum muss mein Amulett gerade jetzt streiken?“, schimpfte er. Chris stand fast das Herz still. „Tja, mein Ideogramm ist das des Glücks. Und es hat mich nicht im Stich gelassen.“, erklärte er. Dann hob er sein Knie und stieß es in Sokars Magen. Fluchend taumelte Sokar ein paar Schritte zurück. „Was nicht ist, kann ja noch werden. Ich aktiviere erneut die Kräfte meines Amuletts.“, drohte er. Und wie schon angekündigt wurde seine Hand abermals zu der stählernen Kralle. Doch Chris legte ebenfalls nach und ließ einen neuen Degen erscheinen. „Komm ruhig. Ich bin bereit.“, erklärte er tapfer. Sokar ging wieder auf ihn los. Doch bevor er nach Chris greifen konnte, sprang er nach oben. Verwirrt blickte dieser ihm nach. Chris wollte seinen Feind von oben aus angreifen. Sokar schlug seine Faust nun in die Burgmauer. Danach entfernte er sich sofort wieder und ließ dem Schicksal seinen Lauf. Chris bemerkte zu spät, was Sokar getan hatte. Über ihn stürzte bereits die Mauer ein. Er wollte fliehen, schaffte es aber nicht mehr rechtzeitig. Sokar sah zu, wie sein Gegner unter dem Geröll begraben wurde. „Das wäre erledigt.“, meinte er zufrieden und setzte sich auf den Boden, um sich auszuruhen und neue Energie zu tanken. Senshi stand währenddessen immer noch dem leibhaftigen Teufel gegenüber. „Wird das heute noch was?“, fragte Baal mit verächtlichem Blick. Senshi begann nun sich auf seine Wut zu konzentrieren. Er wollte sich an Baal rächen. Er sollte dafür bezahlen, was er seinem Vater und vielen anderen angetan hatte. Zu Senshis eigener Überraschung reagierte sein Amulett und er konnte sein Schwert erscheinen lassen. In seiner Wut bemerkte er jedoch nicht, dass es sich ein wenig verändert hatte. Senshi begann mit dem Angriff, doch Baal brauchte sich nur ein Stück zur Seite beugen, um ihm zu entgehen. „Endlich. Nun zeige ich dir meine Kraft.“, kündigte er an und rief seine Waffe. Senshi erkannte sie sofort. Es handelte sich um einen Dreizack, welchen der Junge schon aus einigen Filmen kannte. „Dagegen bist du machtlos. Du wirst den Tag bereuen, an dem du deine Macht entdeckt hast.“, wollte er Senshi Angst einjagen. „Glaub mir, dass tu ich. Aber du wirst bereuen, dass du mir begegnet bist. Und was du mit meinem Vater angestellt hast!“, gab Senshi wütend zurück. Irgendwie erkannte er sich selbst nicht mehr. Er griff Baal erneut an, konnte aber wieder keinen Treffer landen. Nun griff Baal zu seiner Waffe und stieß sie in Senshis Richtung. Doch dieser konnte sein Schwert noch rechtzeitig hochhalten, so dass der Dreizack steckenblieb. Senshi wusste, dass er Baal unterlegen war. Aber was ihn noch mehr ängstigte war, dass sein Gegner nicht einmal seine volle Kraft einzusetzen schien. Er spielte nur mit dem Jungen und barrierte jeden seiner Angriffe. Senshi stolperte zurück und versuchte sich eine neue Strategie zu überlegen. „Los! Zeig mir endlich deine ganze Kraft!“, verlangte Baal. Senshi fand sein Verhalten merkwürdig. Sein Feind schien ihn zu fördern und ihn irgendwie vorzubereiten. Aber mit einem hatte er sicher Recht. Er musste seine ganze Energie in seine nächste Attacke legen. Er spürte wie sein Schwert ihm befahl anzugreifen. In einem Ansturm von Wut rannte Senshi los und versuchte Baal zu treffen. Das war ein Fehler. Baal fing Senshis Schwert mit seinem Dreizack ab und schlug es ihm aus der Hand. Dann drehte er seine Waffe um und rammte die Unterseite in Senshis Bauch. Mit schmerzferzertem Gesicht viel dieser zu Boden. Baal beließ es jedoch nicht dabei, sondern hielt die drei Spitzen seines Dreizacks direkt vor Senshis Hals. Dessen Augen weiteten sich und er zog den Hals ein, um nicht von den Spitzen erwischt zu werden. Obwohl das eigentlich sinnlos war. Wenn Baal es wollte, konnte er ohne zu zögern zustechen...... Nick hatte keine Schwierigkeiten sein heiliges Zepter erscheinen zu lassen. Sein Gegner war Sobek und er würde es bestimmt nicht leicht haben. Immerhin war es ihm gelungen bereits einen von Nicks Freunden zu vernichten. Das hatte Nick auch die ganze Zeit im Kopf. Er wollte ohne Erbarmen zuschlagen und Sobek bestrafen. Dieser hatte ebenfalls sein Schwert gerufen und war zum Kampf bereit. „Nur einer von uns wird diesen Ort verlassen.“, provezeite Sobek. „Da hast du Recht. Ich werde heute beim schlafengehen vielleicht an dich denken.“, stichelte Nick seinen Gegner an. „Was willst du den mit deinem übergroßen Pinsel? Ich werde dich so auseinander nehmen wie deinen Freund Amun!“, drohte er mit seinem Schwert. Das wirkte. Nick deklarierte den ersten Angriff, welcher von Sobek jedoch abgefangen wurde. „Dein Zepter kann es mit meinem Schwert von Faijum nicht aufnehmen.“, gab er an. „Dein Dosenöffner ist keine schlechte Waffe, aber du wirst mich wohl ersteinmal finden müssen.“, grinste Nick. Die rote Kugel auf der Spitze seines Zepter begann zu leuchten und Nicks selbst löste sich in Luft auf. Das hieß, er erschien wenig später wieder vor Sobek. Doch er war nicht allein. Plötzlich hatten sich insgesamt vier Nicks vor Sobek aufgetan. „Was ist das für ein mieser Trick?“, schrie er verwirrt. „Das ist meine Lieblingstechnik. Wenn du mich angreifen willst, musst du mich erst einmal finden!“, erklärte Nick das Geschehen. Dieser wartete nicht lange und schwang sein Schwert nach dem ersten Nick, den er erwischen konnte. Doch sein Schwert ging einfach an ihm durch. Sein Gegner bestand nur aus Luft. „Jetzt verstehe ich. Das sind nur Luftspiegelungen von dir.“, erkannte Sobek den faulen Zauber. „Ja und du kannst nichts dagegen tun!“, lachte der Junge und versetzte Sobek einen Stoß mit seinem Zepter. Dieser reagierte jedoch sofort und schlug zurück. Wieder nichts. „Das verstehe ich nicht. Du hast mich doch persönlich angegriffen. Warum habe ich dann deinen Doppelgänger erwischt?“, wurde er immer verwirrter. Nicks erklärte es ihm. „Falsch. Ich habe dich zwar angegriffen, habe aber dann sofort den Platz mit einem meiner Phantome getauscht. Damit bin ich unantastbar. Du kannst noch so viel mit deinem Dosenöffner rumfuchteln, aber du erwischt mich nicht.“ Nick freute sich, da er klar im Vorteil war. Allerdings unterschätzte er Sobek nicht. Er hatte bereits im Kampf gegen Amun gezeigt, was er auf dem Kasten hatte. „Mal sehen, wie du damit fertig wirst.“, sprach er, als hätte er noch ein Ass. Plötzlich durchflog ein unheimlich starker Wind die Halle. Dieser Wind schien von Sobeks Schwert auszugehen. Nicks Kopien schienen wieder dorthin zu gehen, woher sie gekommen waren. „Was den? Macht dir so ein kleines bisschen Wind wirklich was aus?“, fühlte sich Sobek wieder auf der Gewinnerseite. „Nicht schlecht. Aber ich habe noch mehr drauf.“, ließ Nick nicht locker. „Was wird auch nötig sein.“, antwortete ihm Sobek. „Ich habe noch eine Chance. Sobek ist stark, aber wenn ich meine Geheimwaffe einsetze, ist er erledigt. Mit meinem Zepter kann ich eine Energiekugel erzeugen, die alles zerstört was sie trifft. Das Problem ist nur, dass ich zu wenig Kraft habe. Ich muss meine gesamte Energie dafür aufwenden. Das geht nur, wenn ich mich konzentriere und Power tanke. Nick überlegte fieberhaft was als nächstes zutun war. „Wenn ich das tue, bin ich aber ungeschützt und Sobek hätte freie Hand. Wenn ich allerdings meine Lieblingstechnik einsetze habe ich eine reale Chance.“ Er begann abermals Kopien von sich herzustellen. Sobek zeigte sich keineswegs beeindruckt. „Ach Gottchen. Dir fällt auch nichts neues mehr ein. Also gut. Ich werde jeden einzelnen deiner Klone ausradieren. Und hast keine Chance. Meine Windklinge wird dein Untergang.“, sprach er und legte seine Windkraft in sein Schwert. Nick hatte inzwischen acht Kopien von sich hergestellt. Er selbst befand sich ganz hinten und lud seine Kraft neu auf. Er musste absolut fit sein, wenn er seine Attacke startete. Sobek zerlegte den ersten Klon in Einzelteile. Nick sammelte sich noch immer. Mit einem gewaltigen Schwung ließ Sobek zwei weitere Kopien verschwinden. Nick verlud seine ganze Energie in sein Zepter. Die rote Kugel leuchtete und er spürte die Macht in seinen Händen. Sobek hatte vier weitere Abbildungen eliminiert und stand dem Letzten gegenüber. Dieser war im nuh überwunden und nur noch ein einziger Schlag trennte ihn vom Sieg. Nick riss seine Augen auf hielt sein Zepter in Sobeks Richtung. „Jetzt lernst du meine Mega-Attacke kennen. Diese Schlacht werde ich gewinnen und Adam dadurch rächen. Verabschiede dich!“, schrie er seinem Feind zu und startete den Angriff. Die rote Kugel auf der Spitze des Zepters löste sich und wurde größer. Sie flog in Sobeks Richtung, so dass ein Ausweichen unmöglich war. „Nein! Dieser Junge kann mich doch nicht besiegen, mich, den mächtigen Sobek!“, waren seine letzten Worte, bevor er von der Kugel erfasst wurde. Es gab eine gewaltige Explosion aus roten Blitzen, die zum Schluss in Rauch verpufften. Nick hatte es geschafft. Er holte tief Luft, da er wusste, dass er noch nicht fertig war. Chris würde wahrscheinlich noch immer gegen Sokar kämpfen. Außerdem spürte er eine große Macht, in Senshis Nähe. Er hatte einen Verdacht um wen es sich handeln konnte, deswegen musste er sich beeilen. In Rekordtempo rannte er die Treppe hinauf, an deren Ende sich Senshi und Albert befinden mussten. Nick stieß die Tür auf, schreckte aber zurück. Ein Energiefeld hinderte ihn daran einzutreten. Es war eingetreten, was er befürchtet hatte. Baal war erschienen und kämpfte gegen Senshi. Nick wusste, dass Senshi chancenlos war und dachte bereits daran ihn abzuschreiben. Er versuchte durch das Schild zu kommen, doch vergebens. Er hatte keine andere Wahl, als seine allerletzte Energie dazu zu verwenden. Tatsächlich gelang es ihm durchzukommen. Verschreckt musste er mit ansehen, wie Baal seinen Dreizack auf Senshi richtete. „Senshi!“, schrie er entsetzt. Er wollte ihm helfen und lief zu seinem Freund. Er wollte ihn wegziehen, griff jedoch ins Leere. Nick verstand. Er war widerrechtlich in Baals Welt eingetreten. Hier hatte er nichts zu sagen. Hier war er nur ein Beobachter. „Bravo! Du hast dich besser geschlagen als ich dachte. Du hast deine Kraft erst seit wenigen Tagen und doch bist du einzigartig.“, gratulierte Baal und zog seine Waffe weg. „Soll ich jetzt Danke sagen?“, gaffte Senshi und kroch ein paar Zentimeter zurück. „Wie du willst. Ich weiß jetzt, dass du es wert bist von mir aufgenommen zu werden.“, begann Baal. Senshi verstand nicht. „Ich möchte, dass du meiner Organisation beitrittst.“, äußerte er seine Bitte. Senshi glaubte sich verhört zu haben. „Sonst noch etwas? Ich würde lieber ein Jahr lang nur Matheaufgaben machen, als dir zu folgen. Du bist böse und ich werde dich für deine Taten bestrafen. Vor allem wegen meinem Vater.“, stand für Senshi fest. Nick bewunderte den Jungen. Er hatte das Herz am richtigen Fleck. Baal zog eine Stirnfalte. „Ich fürchte es liegt ein Missverständnis vor. Als ich sagte ich hätte deinen Vater getötet, war das nicht ganz korrekt.“, erzählte Baal nun. Senshi wurde noch verwirrte. „Was den jetzt? Hast du oder nicht? Lass die Geheimniskrämerei.“, verlangte der Junge. Baal akzeptierte. „Gut, ich lass es.“ Mit seiner Hand griff er nach seiner Maske und packte fest zu. Mit einem Zug riss er sie von seinem Gesicht. „Dein Vater ist nicht tot. Er hat nur beschlossen die Seiten zu wechseln.“, grinste er hämisch. Senshi bekam einen riesigen Schreck. Er konnte kaum verarbeiten was gerade geschah. Die Informationen Rasten wie wild durch sein Gehirn, doch es fiel ihm schwer alle aufzunehmen. Er kannte das Gesicht, dass vor ihm aufgetaucht war. Und zwar aus Bildern. Gerade gestern hatte er es aus seiner Schreibtischschublade geholt. Es zeigte seinen Vater vor mehreren Jahren. Aber wie konnte es sein, dass Baal genauso aussah? „Er.....erkläre mir das!“, verlangte er stockend. Baal nickte. „Es ist doch ganz einfach. Senshi. Ich bin dein Vater.“, sagte er einfach, als wäre es ganz normal. Senshi sprang auf. „Nein! Du lügst. Warum lügst du mir das vor?!“, schrie er ihn verzweifelt an. Nick stand hinter Senshi und starrte Baal nur fassungslos an. Er erkannte ihn ebenfalls wieder. Albert hatte einige Fotos von seinem alten Freund. Aber warum stand Senshis Vater in Gestalt von Baal vor ihm? „Ich weiß, dass du viele Fragen hast. Komm mit und ich werde sie dir beantworten.“, schlug Baal vor. Senshi konnte gar nichts machen. Kein einzig klarer Gedanke wollte mehr in seinen Kopf. „Aber... du kannst nicht mein Vater sein.“, stammelte er nur. „Doch, aber ich wurde damals nicht getötet. Weißt du was für eine Macht du besitzt, Senshi? Mit dieser Macht kannst du alles tun was du willst. Ich habe dies eingesehen und habe auf die andere Seite gewechselt. Nicht weil ich böse bin, nein. Weil ich es kann, mein Junge. Du musst mich für herzlos halten, weil ich diesen alten Mann auf dem Gewissen habe, aber er ist ein Feind. Genau wie dein Freund Nick. Ich bin dein Vater, vertrau mir. Einst hatte ich ebenfalls das Amulett des Horus. Doch dann gelang ich in den Besitz dieses Amuletts. Es ist das Ideogramm des Baal. Mit ihm bin ich noch stärker und kontrolliere die Finsternis. Komm mit mir, mein Sohn. Lass uns einen Neuanfang machen. Du, ich und deine Mutter.“, lud Baal alles auf Senshi ab. Dieser konnte gar nicht anders, als ja zu sagen. „Ich habe wirklich noch viele Fragen. Aber ich komme mit dir, Papa.“, war alles was er rausbekam. Nick glaubte sich verhört zu haben. „Senshi! Das kann nicht dein ernst sein. Er manipuliert dich, versteh doch!“, schrie, konnte den Jungen jedoch nicht erreichen. Baal hatte Nick sehr wohl bemerkt. Er ließ es nun zu, dass er in seine Welt eindringen konnte. Senshi drehte sich um und erkannte seinen Freund. Senshi! Hör nicht auf ihn. Das ist alles nur eine Illusion. Wir wissen nicht, ob er wirklich dein Vater ist. Er manipuliert dich, damit du ihm dienst. Hör doch!“, versuchte er mit aller Kraft auf Senshi einzureden. „Vergiss es. Er weiß zu wem er gehört.“, erklärte Baal die Lage. Nick gab sich nicht zufrieden. Er packte sein Zepter und ging auf ihn los. Doch er wurde von Senshi gestoppt. „Hör auf, Nick. Er ist mein Vater!“, befand sich der Junge nun gänzlich unter Baals Kontrolle. Nick konnte nicht fassen was vor sich ging. Mit Mühe gelang es ihm Senshi beiseite zu schaffen und Baal anzugreifen. Doch er wurde wieder gestoppt. Diesmal von Sokar. „Sir, ist alles in Ordnung? Gehört Horus jetzt zu uns?“, fragte er seinen Meister. Dieser nickte. „Ja, mein Sohn und ich haben wieder zu uns gefunden.“ Bittere Wahrheit „Sobek?“, wollte er den Aufenthalt seines Dieners erfahren. „Tot.“, musste Sokar leider berichten. „Pech. Töte Osiris und dann lass uns gehen.“, gab Baal den nächsten Befehl. Dann öffnete er ein Portal. „Komm, Sohn. Wir gehen.“, rief er Senshi zu. Dieser marschierte sofort zu seinem vermeintlichen Vater. Nick wollte ihn aufhalten, doch Sokar drängte sich dazwischen. „Sobek war ein Narr. Ein toter Narr. Er hat dich unterschätzt, was mir nicht passieren wird.“, drohte er. Baal legte seine Hand auf Senshis Schulter um ihn zum Portal zu lenken. Senshi stand wie unter Hypnose. Für ihn war es wie ein Traum. Es war egal was er tat, da er es nicht mehr für real hielt. Baal führte ihn durch das Portal, welches sich hinter den beiden sofort wieder schloss. Für Nick war es zu spät. Sokar verwandelte seine Hand wieder in eine gefährliche Kralle und bereitete sich auf die Attacke vor. „Sokar!“, rief eine wütende Stimme. Sokar drehte sich um und erkannte Chris. „Du müsstest tot sein.“, blickte er, als würde er einen Geist sehen. „Ich tu nie was mir gesagt wird. He, Nick. Habe ich geträumt, oder ist Senshi wirklich gerade mit Baal durch ein Portal verschwunden?“, hinterfragte er nochmals. Nick musste es leider bestätigen. Chris verstand. Dann ließ auch er seine Waffe erscheinen und richtete sie auf Sokar. Dieser knirschte missmutig mit den Zähnen. „Zwei gegen einen? Nennt ihr das fair? Heute habt ihr nochmal Glück gehabt. Aber das nächste Mal seit ihr dran!“, versprach er und löste sich dann in Luft auf. Nick und Chris ließen ihn ziehen. Ihre Kraft war am Ende und sie waren verletzt. Chris blickte Nick fragend an. „Ich werde dir alles erzählen.“, wehrte er ab und ließ sich dann einfach auf den Boden fallen. Vieles musste verarbeitet werden..... Sauer packte Baal Sokar am Kragen. „Uräus ist gefallen. Und jetzt ist auch noch Sobek gefallen. Wir haben nicht unendlich Leute!“, schien er die Mission als halb gescheitert anzusehen. „Es tut mir Leid. Sobek hat sich von Osiris besiegen lassen, aber wir haben wenigstens den Jungen.“, gab er etwas positives an. „Was nicht dein Verdienst ist!“, stänkerte Baal weiter. Senshi schläft jetzt. Wir müssen ständig auf ihn aufpassen. In unseren Händen ist er eine gefährliche Waffe, doch wenn seine Freunde ihn bekommen, könnten sie ihn umstimmen. Du wirst ihn auf Schritt und Tritt begleiten.“, befahl Baal. Sokar blickte nachdenklich zur Seite. „Sir, kann das nicht Serket tun?“, wagte er es Baals zu widersprechen. „Du wagst dich weit aus dem Fenster. Ich rate dir nicht hinaus zu fallen.“, gab er seinem Diener einen Rat. „Nein, Sir. Aber habe einen Plan, wie wir unsere Truppen stärken können.“, verriet Sokar. Das wirkte. „Erzähl.“, wollte Baal mehr hören. Sokar zögerte. „Ich würde erst gerne sehen, ob Erfolge zu sehen sind.“, beharrte er. Baal zeigte sich großzügig. „Gut, tu das. Serket, du wirst Horus Schatten sein.“, gab er den Befehl weiter. Serket verneigte sich sofort, um ihre Untergebenheit zu demonstrieren. Baal verließ das Zimmer und sah nach Senshi. Er schließ tief und fest. Alles würde sich in den nächsten zwei Tagen entscheiden..... Betroffen saßen Nick und Chris im Wohnzimmer von Noahs Villa. Noahs Mutter war Krankenschwester und versorgte ihre Wunden. Noah und Anna saßen schweigend neben ihnen. „Albert ist tot. Baal hat Senshi auf seine Seite gezogen. Wir haben Ressourcen verloren und sind verletzt, das ist doch die Wahrheit.“, hasste Nick sich selbst. Anna konnte das Selbstmitleid ihres Verlobten nicht mehr ertragen. „Jetzt hör gut zu. Wir können nicht ändern, dass wir Verluste machen. Und Senshi bekommen wir schon wieder zurück. Außerdem haben wir Sobek ausgeschaltet, das ist doch auch etwas.“, gab sie das Positive zu bedenken. Nick und Chris konnten sich trotzdem nicht darüber freuen. Noah stand auf und wollte etwas sagen. „Wenn Senshi wirklich zu ihnen gehört, sind sie jetzt vier. Das bedeutet der letzte Kampf steht unmittelbar bevor. Wir sind jetzt gleichviele. Der Krieg wird bald toben und es kann nur eine Seite gewinnen.“, erinnerte der eher schüchterne Junge. Nick raffte sich auf und packte Noah am Hemd. „Unsinn! Senshi gehört zu uns. Und wenn schon. Dieser blöde Kampf dauert schon viel zu lange. Das nächste Mal besiege ich Baal, das schwöre ich.“, stand für ihn fest. Alle vier waren sehr angespannt. Was würde Senshi als nächstes tun? Ein Sonnenstrahl weckte Senshi aus seinem langen Schlaf. Er schlug mit den Armen um sich um richtig wach zu werden. Aber Moment! Er lag nicht in seinem Bett. Schnell hockte er auf um sich umzusehen. Er befand sich in einem eleganten Zimmer, mit einem weichen Bett. Aber wie war er hierher gelangt? Erst Sekunden später traten die Erinnerungen vom Vortag ein. Aber war das alles wirklich geschehen? Oder hatte der Junge nur schlecht geträumt? Senshi konnte es beim besten Willen nicht sagen. Erst als Baal das Zimmer betrat, wusste er Bescheid. „Du bist wach. Guten Morgen.“, sagte er wie ein Vater. Senshi ließ sich wieder fallen und versuchte einzuschlafen. Als es nicht gelang wandte er sich an Baal. „Wo bin ich?“, war Frage Nummer eins. „Dieses Haus gehört einem meiner Diener. Ich hoffe es gefällt dir hier.“, klärte Baal auf. Senshi wollte diese Frage nicht beantworten. Er hatte eine viel wichtigere, jedoch zuviel Angst um sie zu stellen. Links von Senshi stand ein Wecker. Er zeigte 10 Uhr an. Senshi hopste auf, erinnerte sich dann aber zum Glück, dass Samstag war. Er hatte noch immer seine Sachen vom Vortag an, was auch gut war. „Ich muss gehen.“, sagte er schnell, ohne seinen Vater anzusehen. „Wohin?“, wollte dieser noch vorher wissen. „Ins Krankenhaus. Ich bin in einer Stunde wieder hier.“, versprach er. „Falls dir etwas fehlt, lasse ich sofort einen Arzt kommen.“, ließ Baal verläuten, dass er nicht glücklich über Senshis geplanten Ausflug war. „Nein, ich muss jemanden besuchen. Es ist sehr wichtig.“, sah er Baal flehend an. „Einverstanden. Weißt du wo du bist? Keine Sorge, Serket kann dich hinfahren.“, bot Baal an. Senshi wich zurück. „Serket ist eine Verbündete. Vertrau ihr.“, beruhigte Baal seinen Jungen. Senshi zögerte noch, wollte aber unbedingt zu Lena. Baal ließ Senshi gehen und gab Serket noch ein Zeichen auf ihn aufzupassen. „Natascha, geben Sie mir Herrn Beck von Airdream. Wir sind alte Bekannte.“, wies Sokar seine Sekretärin an. Diese folgte sofort und stellte das Telefonat her. „Hey, ich bins. Sokars Gesprächspartner begrüßte ihn sofort stürmisch. „Das du dich mal wieder meldest. Nette Weihnachtskarte, die du mir geschickt hast. Ein Geschenk wäre mir lieber gewesen.“, war er etwas enttäuscht. „Sorry, das nächste Mal. Ich möchte dich um einen gefallen bitten.“, platzte Sokar heraus. „Du willst also etwas von mir.“, erkannte Herr Beck. Sokar war es unangenehm um einen Gefallen zu bitten. „Also schön. Worum geht’s?“, erklärte er sich einverstanden ohne genauer Bescheid zu wissen. „In deiner Firma arbeitet doch ein Herr Kargel, oder?“, fragte Sokar langsam. „Ja, aber ich kenne dich. Du hast dich doch schon informiert. Was ist mit ihm?“, wollte Beck das Sokar zum Punkt kam. „Wirf ihn raus.“, sagte dieser schnell. Er hörte seinen Freund am anderen Ende der Leitung schnaufen. „Hör zu. Wir sind Freunde, aber nur weil du ihn nicht magst....“ Sokar schnitt ihm den Satz ab. Vertrau mir. Wirf ihn raus, und ich stelle ihn ein.“, erklärte Sokar. Für seinen Freund klang das jedoch nur verwirrender. „Ich kenne diesen Kargel nicht, aber seinen Sohn. Tu mir diesen Gefallen. Er ist dann ja nicht arbeitslos. Ich nehme ihn in meiner Firma auf und du weißt wie ich meine Angestellten behandle.“, überredete Sokar seinen Kumpel. Dieser erklärte sich einverstanden. „Also gut. Ich weiß zwar nicht, was das soll, aber ich tu es. Du wirst schon deine Gründe haben.“ Sokar grinste und machte mit seiner Hand ein Siegerzeichen. „Du hast was gut bei mir.“, versprach er seinem Freund. „Ich nehme dich wörtlich.“, meinte dieser noch, bevor er auflegte. „Natascha, kontaktieren Sie bitte einen Herrn Kargel. Er arbeitet bei Arideres. Bieten Sie ihm eine Stelle bei uns an.“, sprach er in die Gegensprechanlage. Senshi fühlte sich gar nicht wohl dabei, wieder in den Lift des Krankenhauses zu steigen. Serket wartete draußen in ihrem Wagen. Es war schon merkwürdig. Vor wenigen Tagen war sie noch ein Feind und nun? Warum war sie eigentlich eine Verbündete? Senshi wusste es nicht mehr und wollte auch nicht darüber nachdenken. Im Moment wollte er nur nach Lena und ihrem Vater sehen. Er schlenderte in das Zimmer, in dem sie sich aufhalten musste. Doch es war leer. Weder Lena, noch ihr Vater waren da. Auch kein anderer Patient lag in seinem Bett. Eine Schwester kam vorbei und Senshi sprach sie sofort an. Was er erfuhr schockte ihn. Das Bett von Lenas Vater wurde bereits gemacht, da dieser verstorben war. Senshi hatte in den vergangenen Tagen viel verarbeiten müssen, so dass es diesmal nicht ganz so schlimm klang. Aber das war es. Egal was Senshi im Augenblick durchmachte, Lena ging es viel schlimmer. Er erfuhr von der Schwester, dass seine Freundin sich im Aufbewartungszimmer befand. Dort wurden die kürzlich Verstorbenen hingebracht. Wie ein Marathonläufer legte Senshi den Weg bis dorthin zurück. Die Tür besaß ein Fenster, wodurch er hineinsehen konnte. Lena kniete vor einem Bett, in dem ihr Vater lag. Er sah gar nicht wie tot aus. Trotzdem musste Senshi die Wahrheit anerkennen. Er öffnete die Tür doch Lena schrie nur, er solle abhauen, obwohl sie ihn gar nicht erkannt hatte. Senshi wusste nicht was schrecklicher war. Der Tod von Lenas Vater oder ihre Trauer. Plötzlich durchfuhr es Senshi. Er sah eine Möglichkeit Lena zu helfen. Er lief zurück zum Lift und drückte den obersten Knopf. Ab jetzt lief alles auf Zeit. Wenn Anubis sich noch nicht die Seele von Lenas Vater geholt hatte, gab es noch eine Chance. Senshi stürmte aufs Dach und erblickte sofort den Seelensammler. „Du hast die Seele von Lenas Vater. Gib sie wieder frei.“, verlangte Senshi erbost. Anubis schien ihn nur wenig zu beachten. „Du hast es immer noch nicht gelernt. Wie traurig.“, gab er als Antwort. Das reichte dem Jungen. Er aktivierte sein Amulett und ließ sein Schwert erscheinen. „Rück die Seele heraus, oder du bist des Todes.“, kam er in die gleiche Phase, wie schon am Vortag. Anubis tat es ihm nach und ließ einen breiten Dolch erscheinen. „Wenn du einen Kampf willst. Meine Familie betreut schon seit Ewigkeiten die Seelen der Toten. Ich würde mich über meinen Tod freuen, da ich dann endlich erlöst wäre. Trotzdem wird es mir verboten mich töten zu lassen. Deswegen wirst du in mir einen starken Gegner finden.“, akzeptierte Anubis die Herausforderung. Senshi griff an, wurde jedoch geblockt. Anubis hielt ihn nur mit dem Griff des Dolchs auf. Serket beobachtete die Auseinandersetzung in einiger Entfernung. Sie hatte ihr Handy am Ohr und wartete auf ein Freizeichen. Baal nahm am anderen Ende der Leitung ab. „Sir, der Junge kämpft.“, platzte Serket heraus. „Gegen wen?“, wollte Baal unverzüglich erfahren. „Gegen Anubis. Horus ist einfältig. Er glaubt Anubis wäre böse.“, berichtete Serket. „Ja, er muss noch lernen. Aber Anubis ist stark. Er stellt ein gutes Training dar. Wenn Anubis doch die Oberhand bekommen sollte, töte ihn. Wir brauchen Horus unbedingt noch.“, gab er Instruktion und legte ohne ein ‚Auf Wiedersehen‘ auf. „Alter, siniler....“, schimpfte Serket, nachdem sie sich sicher war, dass die Leitung wirklich getrennt war. „Du bist stärker geworden, das spüre ich.“, entging Anubis Senshis Veränderung nicht. Senshi wollte nichts davon hören „Gib die Seele frei, oder es passiert was!“, verlangte er weiterhin. Anubis wich nun zurück und holte eine kleine schwarze Kugel hervor. Senshi hielt inne. War das die gesuchte Seele? „Gib sie mir!“, wollte Senshi seinen Willen durchsetzen. Doch Anubis ließ sie wachsen und ein Gesicht wurde darin erkennbar. Es handelte sich tatsächlich um die Seele von Lenas Vater. Plötzlich begann sie zu Senshi zu sprechen. „Senshi, mein Junge. Verstehe doch. Mein Tod war unausweichlich. Du verstehst das jetzt vielleicht noch nicht. Genausowenig wie Lena. Bitte hilf ihr in dieser Zeit. Anubis ist nicht der Teufel oder sowas. Er tut nur das, was andere wahrscheinlich nicht könnten. Er begleitet uns ins Jenseits. Das Sterben ist ein natürlicher Vorgang, also sei ihm nicht böse. Pass auf meine Tochter auf.“, bat er noch, bevor seine Stimme verhallte. Anubis schloss seine Faust wieder und ließ die Kugel verschwinden. Senshis Schwert fiel auf den Boden und verschwand anschließend. Senshi musste sich setzen. Anubis tat es ihm gleich. „Tut mir Leid.“, kam Senshis kleinlaute Entschuldigung. „Schon gut. Ich verzeihe dir.“, nahm Anubis sie an. „Gehörst du jetzt zu Osiris oder zu Baal?“, stellte Anubis die unausweichliche Frage. Senshi zuckte mit den Schultern. „Baal sagt, er ist mein Vater. Stimmt das?“, erhoffte sich Senshi eine ehrliche Antwort. Die konnte ihm Anubis aber nicht geben. „Manchmal ist das Bild, das dir dein Herz zeigt leichter zu erkennen, als das was du mit den Augen siehst. Ich habe die Seelen der verstorbenen genommen. Du dachtest, dass ich dadurch böse bin. Jetzt weißt du es besser.“, gab Anubis einen Ratschlag, der nur schwer zu deuten war. „Soll ich zu Lena gehen?“, wollte Senshi außerdem wissen. „Noch nicht.“, meinte Anubis ruhig. Senshi bedankte sich und spazierte zurück zum Lift. Serket trat ebenfalls den Rückzug an. Senshi suchte nochmal das Zimmer auf, in dem Lena noch immer hockte und weinte. Er konnte im Moment nichts mehr für sie tun, also beschloss er zurück zu Serket zu gehen. Sie würde ihn zurück zu Baal bringen. „Aber was war mit Senshis Mutter? Würde sie sich nicht Sorgen machen? Hatten Baal oder Nick sie verständigt? Senshi beschloss zu fragen, wenn er wieder in diesem schicken Haus war. Er ging und ließ Lena alleine zurück. Diese weinte sich noch immer die Augen aus. Sie hatte bereits ihre Mutter benachrichtigt und ihr schluchzend erzählt, was passiert war. Sie wollte sofort kommen, doch Lena wollte wirklich niemanden sehen. Sie wollte nur ihren Vater zurück. Sie konnte ihn nicht einmal ansehen. Sie starrte einfach auf den Boden. So bekam sie auch nicht mit, wie die Stirn ihres verstorbenen Vaters zu leuchten begann. Es wurde ein Symbol sichtbar, in dessen Mitte ein winziger Kreis aufgezeichnet war. Aus diesem Kreis flog nun eine schwarze Kugel. Es handelte sich jedoch nicht um die Seele ihres Vaters, sondern um etwas anderes, unbekanntes. Die Kugel schwebte über Lenas Kopf, direkt auf ihr rechts Auge zu. Sie bemerkte es zwar, aber zu spät. Die Kugel wurde transparent und flog mit einem Riesentempo in ihr Auge. Lena spürte nichts, bis auf ein jucken auf ihrer Stirn. Das Zeichen, welches noch kurz zuvor auf der Stirn ihres Vaters prangte, zierte jetzt ihre. Dieses für sie Unbekannte war von ihrem Vater auf sie übergegangen. Als wäre sie nie dagewesen verflog ihre Trauer und sie stand schon fast fröhlich auf. Ihre Mutter stürzte ins Zimmer und umarmte ihre Tochter sofort. Das Zeichen bemerkte sie nicht. Es verschwand wenig später, doch etwas hatte sich in Lena eingenistet.... „Ich möchte Ihnen vielmals danken. Ohne Sie wäre ich verloren.“, bedankte sich Sokars Gesprächspartner überschwenglich. „Schon in Ordnung. Ihre Referenzen sind ausgezeichnet. Ich freue mich Sie als neuen Mitarbeiter in unserer Firma begrüßen zu dürfen.“, entgegnete Sokar seinem neuen Angestellten. „Sagen Sie, wie sind Sie eigentlich auf mich gekommen?“, interessierte Herrn Kargel brennend. „Oh, ich kenne Ihren Sohn.“, antwortete Sokar hastig. Dafür erntete er einen verblüfften Blick. „Meinen Sohn? Sie meinen Chris? Aber woher den?“, wollte er nun mehr wissen. „Ach, wir sind uns einmal über den Weg gelaufen. Er hat mir sehr geholfen und ich schuldete ihm noch etwas.“, gab Sokar als Erklärung an. „Heißt das, mein Sohn hat Sie verständigt, dass ich entlassen wurde?“, kamen für Herrn Kargel noch mehr Rätsel auf. „Ja, aber sind Sie ihm nicht böse. Er ist wirklich ein guter Junge.“, lobte der Geschäftsmann Chris. „Danke. Wann kann ich anfangen?“, erkundigte Herr Kargel sich noch. „Gleich morgen. Und jetzt gehen Sie nach Hause und grüßen Sie ihren Sohn von mir.“, bat Sokar. Er schüttelte seinem Mitarbeiter noch die Hand und verabschiedete ihn dann. „Phase eins wäre erledigt.“, rieb er sich freudig die Hände. Serket öffnete Senshi die Tür zum Beifahrersitz. Dieser stieg nachdenklich ein und zog sie wieder zu. „Nächste Station?“, wollte Serket erfahren, als sie ebenfalls einstieg. Senshi verstand zuerst nicht und blickte seine Fahrerin verdutzt an. „Möchtest du noch wo hin, oder fahren wir zurück zu deinem Vater?“, wurde Serket deutlicher. „Naja, ich würde gerne noch zu meiner Mutter.“, traute sich ihr Beifahrer. „Das ist gar nicht notwendig. Baal hat bereits mit ihr gesprochen und ihr alles erklärt.“, versuchte sie Senshi seinen Plan auszureden. „Also gut, dann fahren wir zurück.“, gab er sich zufrieden. Serket nickte und startete den Wagen. Serket fuhr über lange Seitenstraßen zu ihrem Zielpunkt. Senshi beobachtete die Umgebung durchs Fenster, bis das Auto plötzlich hielt. „Ich fürchte wir müssen doch noch einen kleinen Abstecher machen.“, seufzte Serket. Senshi sah nach vorne und verstand. „Soll ich mitkommen?“, fragte Serket mit ernster Miene. Senshi schüttelte den Kopf und stieg aus. „Morgen.“, begrüßte Senshi seinen Freund. „Es ist bereits Mittag.“, erwiderte Nick kühl. „Ich schlage vor, wir gehen auf das Dach dieses Gebäudes.“, zeigte er auf eine Tür, hinter der eine Treppe begann. Nick marschierte als erstes los und Senshi folgte ihm. Beide standen kurze Zeit später auf der Dachterrasse des verlassenen, mehrstöckigen Hauses. Nick spazierte zum Rand und guckte hinunter. Er hatte seinem ehemaligen Schützling den Rücken zugekehrt und ließ dann schließlich sein Zepter erscheinen. „Nick....“, begann Senshi, kam aber nicht weiter. Ihm vielen einfach nicht die passenden Worte ein. „Ich habe schon verstanden, du musst nichts mehr erklären. Wir sind jetzt Feinde, und so müssen wir uns auch verhalten. Kämpfe!“, forderte Nick den Jungen heraus. Senshi zögerte, wusste aber, dass Nick ihn nicht in Ruhe lassen würde. „Wenn du es so haben willst.“, reagierte Senshi und rief sein Schwert. Ein wilder Kampf entbrannte, in dem Senshi und Nick ihr bestes gaben. Senshi bemerkte, dass es Nick ernst war und er mit ganzer Kraft kämpfte. Serket hatte währenddessen Baal kontaktiert. Dieser war äußerst besorgt und meldete sein Kommen an. „Du bist tatsächlich besser geworden.“, lobte Nick seinen Schüler. „Dieses Kompliment kann ich dir nur zurückgeben. Du hast deinen langweiligen Kampffstill verbessert.“, gab dieser frech zurück. „Verdammt. Er ist wirklich stark und zögert nicht. Aber ich kann ihn noch besiegen. Wenn das hier ein Film wäre, wüsste ich schon die passende Kampfmusik.“ Baal hatte sich inzwischen an den Kampfort begeben und folgte dem Kampfgeschehen aus sicherer Entfernung. „Alles weitere hängt davon ab, ob er gewinnt oder verliert. Und wie er sich verhalten wird.“, führte er ein Selbstgespräch. „He, Senshi. Da gibt es etwas, was ich dir zeigen möchte.“, wollte Nick seinen Gegner auf etwas vorbereiten. „Was? Wie du auf Knien um Gnade winselst?“, gab dieser zurück. Senshi fand es merkwürdig, da er früher nie soetwas gesagt hätte. Nick setzte wieder seine Technik ein und kopierte sich selbst. „Was soll den das? Ein Nick ist mir schon zu viel.“, zeigte Senshi seine Kampflust. Dafür erntete er gleich den ersten Tritt von seinem ehemaligen Freund. Natürlich schlug er sofort zurück, erwischte jedoch nur Luft. „Verdammt, deine Tricks helfen dir bei mir nicht.“, meinte er ein bisschen verwirrt. „Diese Technik ist nicht zu toppen. Höchstens der alte Senshi hätte hinter ihr Geheimnis kommen können.“, erzählte Nick. „Der alte? Habe ich mich den verändert?“, fragte er seinen Gegner um Zeit zu schinden und seine Konzentration zu beeinflussen. „Das musst du doch selbst bemerkt haben. Seitdem dein angeblicher Vater dich manipuliert, hat sich dein Charakter praktisch ins Gegenteil geändert.“, versuchte Nick auf Senshi einzureden. Diesem fehlten im Moment die Worte Als er nicht sofort antwortete, traf ihn ein erneuter Schlag von Nicks Zepter. Es hatte seine Schulter erwischt und Senshi biss die Zähne zusammen. Er zerteilte den ersten Nick den er sah mit seinem Schwert, traf aber ins Leere. „Mein Junge!“, mischte sich nun Baal ein. „Wenn du deinen Augen nicht mehr vertrauen kannst, nutze deine Ohren.“, gab er Senshi einen Ratschlag. Dieser war etwas über das Erscheinen seines Vater überrascht, beherzigte seinen Rat aber. Nick machte beim Angriff Geräusche, welche Senshi hören musste. Er hatte sowas schon in Karatefilmen gesehen, doch noch nie selbst ausprobiert. Er schloss seine Augen und strengte seine Ohren an. Tatsächlich hörte er Nick rennen. Er riss seine Augen auf und richtete sein Schwert nach vorne. Nick konnte gerade noch mit seinem Zepter blocken. „Netter Trick. Aber ich brauche nur meine Schuhe auszuziehen, um deine Strategie zu vereiteln. Das werde ich zwar nicht machen, aber pass trotzdem auf!“, sprach er und setzte einen weiteren Klon an seine Stelle. Senshi schloss abermals die Augen und horchte. Diesmal wollte sein Gegner von hinten kommen. Senshi drehte sich blitzschnell um und führte einen Schlag mit seinem Schwert durch. Doch Nick hatte dies geahnt und war schnell nach rechts ausgewichen. Er schleuderte sein Zepter und traf Senshis verletzte Schulter. Dieser ballte eine Faust und taumelte ein paar Schritte zurück. „Schluss jetzt!“, entschied Baal und rief seinen Dreizack. Aus seinen Spitzen schien ein starker Wind zu kommen, welcher sämtliche Klone vortrug. Nick passte Baals Einmischung gar nicht. „Hast du nochwas auf Lager?“, fühlte sich Senshi wieder auf der sicheren Seite. „Ja, du wolltest es nicht anders.“, kündigte Nick einen weiteren Angriff an. Baal ahnte nichts gutes. Nick bereitete seine ultimative Waffe vor, mit der er bereits Sobek ins Jenseits geschickt hatte. „Jetzt wehre das ab!“, forderte er und ließ seinen Energieball auf Senshi los. Dieser erschrak fürchterlich. „Vater, was soll ich tun?“, fragte er verzweifelt. „Vertrau auf dein Schwert. Es kann sogar den härtesten Stahl durchschneiden.“, baute er Senshi im richtigen Moment wieder auf. Dieser rannte sogar auf die Energiekugel zu und schwang sein Schwert. Zum Erstaunen aller schnitt er ihn in zwei Hälften, welche ein Stück weiterflogen, aber dann verpufften. „Du... du hast meine beste Technik abgewehrt.“, staunte Nick nicht schlecht. „Dank meines Schwerts.“, lobte Senshi das Stück Metall. „Gut gemacht, Junge. Aber das war nicht nur dein Schwert. Du bist sehr stark geworden und kannst nun jeden besiegen.“, machte ihm Baal Mut. „Danke, Papa.“, freute sich Senshi über das Lob. „Das ist doch ein Alptraum. Senshi wird immer mehr in seinen Bann gezogen. Ich weiß nicht, ob ich ihn noch zurückholen kann.“, war Nicks bereits gedanklich beim Verzweifeln. „Ich gebe nicht auf!“, schrie er und griff wieder an, obwohl seine letzte Attacke ihm jegliche Kraft geraubt hatte. Das erkannte auch Senshi und schwang sein Schert in seine Richtung. Nick benutzte sein Zepter, welches jedoch vom Schwert gezweiteilt wurde und zerbrach. Doch Senshis Schwert hielt nicht an, sondern verletzte Nicks zusätzlich am Bein. Mit schmerzverzerrtem Gesicht brach er zusammen. Er packte sofort sein rechtes Bein und bemerkte, dass er eine große Wunde besaß. An Verteidigung oder Flucht war jetzt nicht mehr zu denken. „Du hast verloren.“, grinste Senshi erfreut. Nick nickte. „Tja, sieht so aus. Du bist sogar stärker als ich geworden, gratuliere.“, lobte er den Jungen trotz ungeheurer Schmerzen. „Ich bin stolz auf dich, mein Junge. Jetzt bring es zu Ende.“, war Baal nun an Senshi herangetreten. Dieser stutzte. „Was meinst du?“, fragte er, obwohl er es schon ahnen konnte. „Mach Schluss. Er hat keine Gnade verdient, also setze zum letzten Schlag an.“, wurde Baal deutlicher. Senshi zögerte natürlich. „Worauf wartest du? Ich bin schließlich dein Feind, also stich zu.“, ermutigte auch Nick den Jungen. Dieser blickte ihn verwirrt an. „Dein Vater weiß schon was das richtige für dich ist. Oder sollte ich besser sagen für sich?“, ergänzte der Verletzte. Senshi begann nun das erste Mal zu zweifeln. „Worauf wartest du? Beeile dich und töte ihn. Ich weiß, du hast noch nie jemanden umgebracht, aber er ist dein Feind!“, redete Baal weiter. Nun blitzte es bei Senshi. Er ließ sein Schwert fallen und blickte Baal in die Augen. „Wenn du mich so gut kennst, dann kannst du mir auch sicher eine Frage beantworten.“, wagte er sich nun weiter. Nick grinste. Sein Freund schien nun endlich zu kapieren. „Natürlich, ich kann dir alles zu der Zeit sagen, als ich noch bei dir und deiner Mutter war.“, tat Baal so, als würde er sich erinnern. „Dann sag mir, welches Haustier ich damals besessen habe. Das ist nur ein kleiner Test, ich hoffe du verstehst das.“, meinte Senshi. Baal holte Luft und strengte sich an. Selbstverständlich erinnere ich mich. Als du noch klein warst, hast du eine kleine Maus besessen.“, versuchte Baal sein Glück. „Ist das war?“, wandte sich Nick an Senshi. Dieser nickte. „Nicht ganz, es war es eine Ratte und keine Maus. Mama hat sich deswegen ziemlich aufgeregt.“, half er seinem angeblichen Vater auf die Sprünge. Dieser wurde unruhig. „Ja, gut. Maus oder Ratte. Das kann man doch mal verwechseln, oder?“, gab er dennoch nicht auf. „Vielleicht. Was war dein letztes Geschenk an mich?“, fragte Senshi weiter. „Natürlich das Haustier. Und es hieß Schepsi, wenn du das auch noch wissen willst.“, fühlte sich Baal nun auf der sicheren Seite. „Falsch. Das letzte war das hier. Es hat dir unheimlich viel bedeutet.“, meinte Senshi und holte sein Amulett heraus. Der falsche Vater begann zu schwitzen. Senshi reichte Nick die Hand, welcher sich mühevoll aufrappelte. „Deine Lügen und Intrigen sind durchschaut. Du bist nicht mein Vater, aber auch nicht der, für den du dich ausgibst.“, warf er Baal vor. Nick verstand nicht was der frisch rehabilitierte Senshi meinte. „Sag uns wer oder was du bist!“, verlangte Senshi aufgebracht. „Also gut. Ich gebe mich geschlagen. Ich verrate dir, warum ich aussehe wie dein Vater. Ich habe dir die Wahrheit gesagt, ich bin für seinen Tod verantwortlich.“, begann er mit der Erklärung. Senshi Herz pochte. „Vor 8 Jahren habe ich gegen ihn gekämpft. Ich habe ihn besiegt und getötet. Allerdings habe ich danach meinen Körper aufgegeben und deinen Vater als neuen Wirt auserwählt.“, erzählte Baal mit schauriger Stimme. Weder Senshi, noch Nick kamen ganz mit. „Was meinst du mit Wirt? Du bist kein Mensch, richtig?“, stellte Senshi nun eine ungewöhnliche Frage. „Was soll er den sonst sein?“, wunderte sich Nick über den Jungen. Hatte er während des Kampfes vielleicht etwas auf den Kopf bekommen? „Dein Freund hat Recht. Auch wenn es unglaublich klingt. In Wirklichkeit bin ich der Gott Baal. Ich existiere schon länger, als der Sand Ägyptens und beziehe meine Kraft direkt von Kuk und Kauket, den Göttern der Finsternis. Als das Chaos sämtliche meiner Artgenossen verschlang, stellte ich mich als Diener zur Verfügung. Indem ich die restlichen Götter verriet, ließ mich das Chaos weiter existieren.“, erzählte Baal seine unglaubliche Geschichte. „Mit anderen Worten du hast deinen eigenen Hintern geschützt um lebendig aus der Sache rauszukommen. Du bist armselig.“, konnte Nick den Gott nicht verstehen. „Das Chaos nahm mir jedoch meine Kraft, worauf ich alle 100 Jahre einen neuen Wirt brauche, um weiter zu leben. Und zwar den eines starken Kriegers. Ich habe deinen Vater dazu auserwählt. Ein paar seiner Erinnerungen sind auf mich übergegangen, weswegen ich auch deine Fragen beantworten konnte. Leider nicht mit großem Erfolg. Aber wenn du denkst du kannst deinen Vater zurückholen, muss ich dich enttäuschen. Seine Seele ist bereits in der Unterwelt und für immer verloren.“, begann er nun zu lachen, obwohl er Senshi als Mitglied seiner Organisation verloren hatte. Der betrogene Sohn nahm sein Schwert und ging wutentbrannt auf Baal los. Dieser wehrte den Überraschungsangriff mit seinem Dreizack ab. Dann verformte sich sein Gesicht und es wurden Teile eines Skelettschädels sichtbar. So schnell wie er erschienen war, verschwand er auch wieder. „Das ist mein wahres Gesicht. Deswegen benötige ich Wirte! Willst du nicht doch noch bei uns mitmachen? Ich kann dir die Welt zu Füßen legen.“, säuselte er. „Nein, ich finde dich einfach widerlich!“, erwiderte Senshi frech. „Wie du meinst. Wir werden uns früher wiedersehen als es dir lieb ist. Ach, Osiris.“, warf er seinen Blick nun auf Nick „Beim letzten Kampf werde ich dich als Gegner auserwählen. Ich habe meine Gründe, also bis morgen.“, verriet er noch, bevor er sich wieder einmal in Rauch auflöste. „Morgen? Was meint er damit?“, wandte sich Senshi sofort an Nick. „Keine Ahnung. Aber sie sind in der Unterzahl. Erst wenn sie und wir gleich viele aktive Amulette besitzen, beginnt der letzte Kampf. Aber das ist sicher nicht Morgen.“, erklärte er den Sachverhalt. Senshi hatte die Worte zwar aufgeschnappt, blickte aber besorgt auf Nicks Bein. „Gott, das tut mir so Leid!“. flehte er beinahe. „Vergiss es. Das wird schon wieder.“, tat er die Sache ab. Senshi glaubte nicht, was er hörte. „Ich habe dir eine riesige Wunde verpasst!“, konnte er Nick nicht verstehen. „Ja, aber ich habe das Amulett des Osiris. Also gehen meine Verletzungen schneller wieder zurück.“, erklärte er und stand einfach so auf. „Es tut nicht einmal mehr weh.“ Senshis schien sich darüber sehr zu freuen. Nick musste schon sehr die Zähne zusammen beissen, um den Schmerz zu ertragen. Er hasste es zu lügen, doch Senshi musste in den nächsten Tagen in top Form sein. Baal würde sicher nicht so einfach aufgeben. „Gehen wir nach Hause.“, reichte Nick Senshi seine Hand, um ihm abermals die Freundschaft anzubieten. Dieser ergriff sie sofort und beteuerte nochmals wie Leid es ihm tat. Während Senshi nach Hause marschierte, blieb Nick noch etwas, um seine Wunde nicht zu sehr zu belasten. Die Unterwelt Senshi stand unverzüglich auf, als Anna aus dem Zimmer trat, in dem Nick untergebracht war. „Wie... wie geht es ihm?“, traute sich Senshi kaum zu fragen. Anna blickte ihn beträchtlich an. Sie zweifelte noch immer daran, ob sie Senshi nun vertrauen konnte. „Er hat gesagt, seine Wunde heilt durch sein Amulett schneller.“, warf der Junge ein. „Geh jetzt nach Hause.“, wollte Anna ihm keine Antwort darauf geben. Senshi wollte sich entschuldigen, doch Anna wehrte ab. Senshi schluckte und machte dann kehrt. Auf dem Weg nach draußen begegnete er noch Noah. „Tut mir Leid. Ich war....“, versuchte Senshi bei ihm sein Glück. „Schon gut. Keiner ist ernsthaft verletzt. Außerdem wissen wir nun mehr über unsere Feinde.“, wollte Noah optimistisch sein. Trotzdem verriet der Klang seiner Stimme etwas anderes. Es würde sicher noch eine Weile dauern, bis Senshi bei seinen neuen Freunden wieder einen Stein im Brett hatte. Missmutig verließ er das ‚Hauptquartier‘ seiner Mitstreiter und schritt die Straße entlang. Es dauerte eine Weile, bis ihm einfiel, wo er hingehen sollte. Seine Mutter hatte sicher schon die Polizei verständigt. Baal hatte zwar erzählt, er habe seiner Mutter Bescheid gesagt, doch so ganz konnte Senshi dem nicht glauben. Der Junge suchte die nächste Haltestelle auf und stieg in den nächsten Bus. Er bemerkte, dass das Gefährt außer ihm und dem Fahrer verlassen war. Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass es noch immer früher Nachmittag war. Senshi war noch lange nicht am Ziel, trotzdem verleitete ihn ein Gefühl zum Aufstehen. Der Bus fuhr gerade auf eine weitere Haltestelle zu. Senshi sah aus dem Fenster um sich zu vergewissern, was er gerade sah. Ihm war nämlich sofort eine bekannte Person aufgefallen, die dort wartete. Senshi wusste nicht, ob sie zu ihm einsteigen würde, oder erwartete, dass der Junge zu ihr kam. Da Senshi mit ihr ins Gespräch kommen wollte, entschied er sich für Letzteres. Er drückte auf einen Knopf, und neben dem Fahrer leuchtete ein rotes Lämpchen. Das signalisierte ihm, dass Senshi nächste Station aussteigen wollte. Senshi hopste die Stufen hinunter und wartete, bis sich die Tür öffnete. Der Junge trat ins Freie und sah sich um. Verwundert hob er die Augenbrauen. Die Person war verschwunden. Oder hielt sie sich gar wo anders auf? Senshi überblickte sein Umfeld, um sie ausfindig zu machen. Es dauerte etwas, bis Senshi kapierte. Die Person hatte sich in den Schatten einer Mauer zurückgezogen. Sie war schwarz gekleidet, wodurch Senshi sie natürlich leicht übersehen konnte. Er näherte sich ihr und war gespannt, was sie von ihm wollte. Noch vor wenigen Stunden hatte der Junge mit ihr geredet, und sie hatte ihm wahrlich weitergeholfen. Doch was hatte sie ihm nun zu sagen? „Ist er weg?“, fragte Nick seine Freundin. Anna nickte einmal kurz. Nick schien zu erahnen, was in Annas Kopf vor sich ging. „Baal hat ihn manipuliert. Wir werden in Zukunft einfach besser auf ihn aufpassen.“, tat er die Sache ab. „Nick! Dein Bein hat es erwischt! Und du denkst nur an den Jungen. Ich weiß, dass er stark ist, aber ich fürchte du machst dir etwas vor. Wenn er so einfach zu manipulieren ist, kann er es nicht mit Baal aufnehmen. Wir müssen uns auf unsere eigene Stärke verlassen.“, wollte Anna von Nicks Optimismus nichts mehr hören. Dieser lehnte sich zurück und machte es sich wieder gemütlich. Noah hatte ihn in das Gästezimmer gesteckt und seine Wunde behandeln lassen. „Du hast ihm gesagt, deine Verletzung würde von alleine verheilen. Wenn du ihn belügst, wird er niemals für uns eintreten können. Wahrscheinlich ist das für ihn alles nur ein Spiel!“, redete Anna weiter auf den Patienten ein. Nick war aber anderer Meinung. „Nein! Du weißt nicht, was gerade in Senshi vorgeht. Es geht ihm alles zu schnell. Wir hatten Zeit uns anzupassen, doch er wird mit Kämpfen und Informationen überschüttet. Im Moment denkt er einfach nur daran, das Richtige zu tun. Und das ist auch gut so. Er vertraut uns jetzt, und wir müssen ihm das selbe Vertrauen entgegen bringen. Beim Letzten Kampf stehen wir als Gruppe unseren Feinden gegenüber. Wir müssen uns aufeinander verlassen können.“, erklärte Nick Anna, dass sie jetzt zusammenhalten mussten. Anna setzte sich zu ihm und griff nach seinem Arm. „Du hast ja recht. Ich werde Senshi anrufen und mich entschuldigen.“, schlug das Mädchen vor. Nick riet ihr aber damit zu warten. Senshi musste erst die vergangenen Ereignisse verarbeiten. Was Nick aber nicht wusste, war, dass Senshi im Moment alles andere als Zeit dafür besaß. „Ich hätte nicht mit dir gerechnet.“, war Senshi sichtlich über Anubis erscheinen überrascht. Dieser schien bereits seit einiger Zeit ungeduldig zu warten. „Du weißt jetzt also, wo dein Platz ist.“, wusste Anubis zu Senshis Erstaunen bestens Bescheid. „Baal..... er hat mich ausgetrickst.“, konnte der Junge nur bestätigen. „Du bist verwirrt.“, schien Anubis besser über Senshis Zustand zu wissen, als dieser selbst. Der Junge konnte nur nicken. Anubis sah kurz in die Ferne, und wandte sich dann wieder Senshi zu. „Ich möchte dir ein Angebot unterbreiten.“, platzte er nun heraus. Senshi hob seinen Kopf. Was meinte der mysteriöse Anubis damit? Dieser sah sich um, und als er sich sicher sein konnte, dass kein Unbeteiligter in der Nähe war, nahm er sein Amulett heraus. Er hielt es in die Luft, und es schien etwas herauszukommen. Senshi hielt es erst für Wasser, wurde dann aber eines besseren belehrt. Die schwarz-violette Flüssigkeit strömte unaufhörlich auf den Boden. Senshi dachte daran, ein paar Schritte rückwärts zu machen, doch Anubis hielt ihn mit einem warnenden Blick fest. Die merkwürdige, feuchte Substanz umschloss Senshis Füße, doch das war erst der Anfang. Obwohl der Junge es nicht sehen konnte, spürte er wie sich die Flüssigkeit hinter ihm zu einer Säule aufbaute. Auch von der Seite schoss die Substanz unerwartet in die Höhe. Es dauerte nicht lange, und Senshi und Anubis waren darin eingeschlossen. Senshi war so überrascht, dass er zuerst keine Worte fand. Die beiden befanden sich in einer Blase, die gänzlich aus der Flüssigkeit bestand. Da der Junge sowas noch nie erlebt hatte, wusste er natürlich auch nicht, wie er sich verhalten sollte. „Das musst du mir jetzt erklären. Wo befinden wir uns?“, konnte Senshi sich endlich dazu durchringen zu fragen. „Ich habe ein Tor geschaffen. Ein Tor zur Unterwelt.“, war Anubis klare Antwort. Senshi reichte sie jedoch noch nicht. Er fragte nochmals. Diesmal genauer. „Wenn du mir folgst wirst du einiges verstehen. Natürlich kannst du dich auch weigern. Dann verschwindet die Blase und du kannst deines Weges gehen.“, stelle ihn Anubis vor die Wahl. Das roch nach einem weiteren Abenteuer, doch davon hatte Senshi im Augenblick mehr als genug. „Wozu bietest du mir das an? Was soll ich dort unten tun?“, fragte Senshi nach dem Zweck der Reise. Anubis spürte, dass Senshi dazu bereit war. „Jede einzelne Frage, die noch auf dir lastet, wird dort beantwortet.“, meinte Anubis. Senshi sollte also ins Totenreich aufbrechen. Doch was würde ihn dort erwarten? Es war wieder so eine Sache, bei der er nicht wusste, an was er war. „Werde.... werde ich auch meinen Vater sehen können? Meinen echten?“, wagte sich Senshi endlich zu fragen. Anubis blickte ihn an, als hätte er bereits seit Ewigkeiten auf diese Frage gewartet. „Wenn du das willst.“, beantwortete er die Frage weder mit ja noch mit nein. Senshi holte nochmals tief Luft und gab schließlich sein Einverständnis. Das war ein Fehler. Über den beiden brach die Konstruktion aus der schwarz-violetten Flüssigkeit zusammen. Auf einmal schienen Massen davon zu existieren. Die Substanz fiel auf Senshi herab und begrub ihn. Er fühlte sich plötzlich, als stünde er auf dem Meeresgrund. Die Wassermassen prallten unaufhaltsam auf ihn. Senshi sackte zusammen und fiel hart. „Anubis!“, verlangte er sofort eine Erklärung. Das seltsame Wasser hatte Senshis Gesicht erreicht und floss in Nase und Mund. Senshi konnte zu spät etwas unternehmen. Er wagte es nicht die Flüssigkeit auszuspucken, da er sonst nur noch mehr abbekommen würde. Bald konnte er in der Substanz schwimmen, bzw. tauchen. Er versuchte einen Ausgang zu finden, was aber nicht gelang. Also schwamm er einfach nach oben. Mit so einer Situation war er noch nie konfrontiert. Es gab auch keine Spur von Anubis. War es gar eine Falle? War Anubis etwas böse geworden? Senshi schwamm und schwamm, aber es kam kein Ende. Die Flüssigkeit schien den Jungen an der Flucht zu hindern. Bald hatte Senshi keine Luft mehr und sank. Seine Kräfte hatten ihn verlassen. Es dauerte nicht lange, bis er das Bewusstsein verlor..... . „Was passiert da?“, fragte Anna verdutzt, als Nicks Amulett und ihres zu leuchten begonnen. „Etwas ist mit Senshi passiert.“, erkannte Nick das Unglück. Danach versuchte er aufzustehen, doch es fiel ihm schwer. Anna hielt ihn zurück, doch Nick war es ernst. Anna bestand darauf ihn zu begleiten. Nick wollte sie zuerst nicht in Gefahr bringen, hatte wegen seines Zustands aber keine andere Wahl. Entsetzt riss Senshi die Augen auf. Die Flüssigkeit war fort. Was hatte sich Anubis dabei gedacht? Die Antwort würde er sicher gleich hören. Anubis streckte ihm die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. „Was sollte das? Ich wäre beinahe abgekratzt.“, war Senshi sichtlich sauer. „Nicht nur beinahe.“, erwiderte Anubis trocken. Senshi wurde hellhörig. Er verzichtete auf Anubis Hilfe und sprang auf. Suchend sah er sich um. Er schien sich in einer Art Höhle zu befinden. „Hast du..... hast du uns tatsächlich in die Unterwelt gebracht?“, konnte es Senshi kaum glauben. Ein Nicken von Anubis bestätigte es jedoch. „Bin... bin ich etwa tot?“, fragte der Junge entsetzt. Ein weiteres Nicken. „Ich wollte zwar in die Unterwelt, aber nicht so!“, brüllte er Anubis wütend an. Dieser bat ihn zu beruhigen. „Keine Angst. Wir können jederzeit wieder zurück.“, erklärte er die Sachlage. Senshi konnte also wieder aufatmen. „Was ist genau passiert?“, wollte er mehr hören. Anubis setzte zur Antwort an. „Wir mussten in den Zustand des Überganges eintreten. Hab aber keine Angst. Solange wir hier unten sind, solange ich hier unten bin, können unsere Körper nicht sterben. Das war der einzige Weg um hierher zu kommen.“ Senshi konnte nicht behaupten, dass er alles verstand. „Was passiert mit unseren Körpern?“, machte er sich doch ein wenig Sorgen. „Selbst falls sie gefunden werden, wir werden bald zurückkehren. Doch vorher müssen wir Osiris finden.“, offenbarte Anubis. „Du meinst Nick?“, hakte Senshi nach. Anubis schüttelte den Kopf. „Nein. Das Chaos hat Osiris verschlungen und in die Unterwelt gebracht. Osiris war so mächtig, dass er die Herrschaft erlangte.“, erzählte Anubis etwas, was Senshi bekannt war. Er erinnerte sich, dass er sowas bereits gelesen hatte. „Dann gehen wir jetzt zu diesem Osiris?“, wollte er Gewissheit. Anubis schien sich nicht festzulegen. „Noch nicht.“, meinte er und sah sich unruhig um. „Wir bekommen Besuch.“, war auch Senshi das Ankommen zweier Personen nicht entgangen. Als er jedoch sah, um wenn es sich handelte, wich er zurück. „Uräus und Sobek!“, rief er entsetzt. „Müssten die nicht tot sein?“, verstand Senshi die Welt nicht mehr. „Genau wie wir.“, erinnerte Anubis. Senshi schluckte. Er bereute es bereits Anubis zugesagt zu haben. „Dann müssen wir kämpfen!“, sah Senshi keine andere Möglichkeit. Anubis weigerte sich. „Tut mir Leid. Ich bin neutral.“, erinnerte er. Senshi kippte aus allen Latschen. „Schön für dich! Aber DU hast uns hierher gebracht, also hilf mir!“, verlangte der Junge genervt. Anubis konnte ihm jedoch nicht helfen. Sauer ließ Senshi sein Schwert erscheinen und bereitete sich auf den unausweichlichen Kampf vor. Die steinerne Tür des Tempels sprang auf und ein ungebetener Gast stolzierte herein. Sofort sprangen die Wachen auf und stellen sich dem Eindringling entgegen. Dieser schwenkte seine Hand und ließ die Wachen einfach verschwinden. Es schien so, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Der Eindringling setzte seinen Weg fort. Sein Ziel war die Halle, in der die Gebete abgehalten wurden. Dort stand schon ein zierlicher Mann an einem großen Feuer. Als er den Eindringling nicht beachtete wurde dieser wütend. „Knie nieder!“, befahl er unverzüglich. Der Priester folgte nicht. „Du bist nicht mein Gott, Baal! Ich diene ausschließlich dem Gott des Chaos und der Zerstörung.“, schien sich der Priester nicht zu fürchten. Baal dachte daran, ihn ebenfalls verschwinden zu lassen, ließ es dann aber bleiben. „Das Chaos wird auferstehen. Aber habe keine Angst. Ich werde dich nicht aufhalten. Ich werde mich dir anschließen.“, verkündete Baal sein Vorhaben. Der Priester glaubte sich verhört zu haben. „Das Chaos wird jeden Gott vernichten, du bist keine Ausnahme. Dann werde auch ich, der Hohepriester Karim-Haa an seiner Seite stehen. Selbst du wirst vor mir knien!“, trat er dem Gott mutig gegenüber. Dann wandte er sich jedoch schnell wieder dem Feuer zu. Es veränderte sich, und Karim schien endlich am Ziel zu sein. Baal wich zurück. Er war zu spät gekommen. Das Chaos würde auferstehen und ihn vernichten. Er würde natürlich versuchen sich als Diener anzubieten, doch es sah schlecht für ihn aus. Plötzlich schlugen die Flammen auf Karim über. Dieser erschrak und versuchte sie abzuschütteln. Das misslang und schließlich stolperte er. Er fiel direkt in den Abgrund, in dem das Feuer loderte. Baal schien nicht groß darauf zu achten. Karim schien vergessen zu haben, dass ein Opfer für die Auferstehung nötig war. Wenig später entstieg ein Wesen, vollkommen aus Flammen bestehend dem Abgrund. Natürlich entdeckte es Baal sofort. Dieser hatte sich sofort hingekniet um zu zeigen, dass es sich bei ihm nicht um einen Feind handelte. „Hast du mich geweckt?“, fragte das Feuerwesen mit dunkler Stimme. Baal nickte sofort. Das war die richtige Entscheidung. Das Wesen ließ ihn am Leben. Es streckte seinen Kopf dem Himmel entgegen. „So viele Götter....“, raunte es. „Ich bin bereit euch ewig zu dienen.“, kam es von Baal. Das Wesen nahm dies ohne Reaktion zur Kenntnis. „Mein erstes Opfer.... ist Horus!“, begann es schaurig zu lachen. „Ich werde Euch zu ihm führen.“, bot der Verräter ohne nachzudenken an.... Uräus und Sobek sahen wie Zombies aus. Als hätten sie keinen eigenen Willen, trabten sie in Senshis Richtung. Senshi schwang sein Schwert, welches Uräus hart traf. Obwohl es durch ihn hindurch ging, fiel er zu Boden und es war nur noch Sobek übrig. Senshi sprintete los und holte abermals zum Schlag aus. Auch Sobek konnte nicht standhalten. Senshi atmete erleichtert auf. „Siehst du? Ich habe es auch ohne dich geschafft!“, gab Senshi vor Anubis an. Dieser wies Senshi an sich nicht zu früh zu freuen. Uräus und Sobek erhoben sich wieder. „Warum sind die den wieder auf den Beinen?“, fragte Senshi verdutzt. „Weil sie schon tot sind.“, machte Anubis dem Helden klar. Senshi knirschte mit den Zähnen. So hatte er sich das nicht vorgestellt. „Mein Schwert kann ich vergessen. Am besten, ich sauge diese Geister mit einem Staubsauger ein.“ Uräus und Sobek wiederholten ihren Angriff und Senshi wollte abwehren. Doch das war gar nicht nötig. Wie Schatten, die vom Licht getroffen wurden, verschwanden die beiden wieder. „Was ist jetzt wieder los?“, kam Senshi nicht mehr mit. „Wer seit ihr?“, erklang nun eine Stimme, die Senshi fremd war. „Ähhmmm... ich bin Senshi, und ich bin nur wegen dem da hier!“, beschwerte sich der Junge und zeigte auf Anubis. Dieser blickte ihn strafend an. „Zolle der großen Amentet Respekt!“, ermahnte er ihn. „Das.... ist Amentet? Die Begleiterin der Toten?“, war Senshi sichtlich überrascht. „Du hast dir Feinde gemacht. Aber Osiris interessiert euer Anliegen. Folgt dem Gang, und ihr werdet ihn finden.“, erklärte er den weiteren Verlauf. Erst jetzt stach Senshi der schmale Gang hinter ihm ins Auge. „Gehen wir?“, wandte er sich an Anubis. Dieser war dem Jungen bereits einen Schritt voraus und war in den Gang eingebogen. „Beeile dich. Wir dürfen uns nicht zu lange hier aufhalten. Ab hier werden wir stark belastet. Wenn wir nicht schnell gehen, könnten unsere Körper sterben.“, offenbarte er ihm. Senshi verzog das Gesicht. Wieder ein Detail, das Anubis vergessen hatte zu erzählen. Währenddessen waren Nick und Anna an der Stelle angekommen, an der Senshis und Anubis Körper lagen. „Sind sie?“, wagte es Anna kaum zu fragen. Nick schüttelte den Kopf. „Nein, aber wir müssen uns beeilen. Am besten wir bringen sie zu einem Arzt. Ruf Noah an und sag ihm, wir bringen die beiden mit. Er soll den Doktor zurückholen, der auch bei mir war.“, gab er Anweisung. Was er aber nicht wusste, war, dass es noch zu früh war die beiden zurück ins Leben zu holen.... . „Dauert es noch sehr lange?“, verließ Senshi recht bald die Geduld. „Glaube mir. Wir sind bald am Ziel.“, versicherte Anubis. Senshi war etwas mitgenommen, so dass er sich ein paar Schritte von Anubis entfernte. Dieser rief immer wieder zurück, er solle sich beeilen, und Senshi bestätigte genervt. Bald ging er so langsam, dass er Anubis verlor. Jetzt wurde ihm klar, dass er ohne seinen Führer verloren war. Zur Sicherheit begann er zu laufen. Nach ein paar Metern war er jedoch immer noch nicht bei ihm. War er tatsächlich so langsam? Oder war Anubis einfach nur zu schnell? Er erinnerte sich an dessen Worte, dass er sich nicht zu lange im Gang aufhalten durfte. Senshi beherzigte den Rat und rannte weiter. Doch es kam, wie es kommen musste. Der Gang zweigte sich. Das hatte Senshi gerade noch gefehlt. Er rief Anubis Namen, bekam aber keine Antwort. Aber Anubis musste ihn doch hören! Wurde er bei der Abzweigung nicht darauf aufmerksam, dass Senshi nicht mehr hinter ihm war? Die Zeit drängte und Senshi wählte den richtigen Gang nach dem Zufallsprinzip. Nach wenigen Metern atmete er erleichtert auf. Er hatte Anubis eingeholt. Moment! Etwas stimmte nicht. Anubis war plötzlich einen Kopf kleiner. War es gar nicht der Totenwächter? Der Junge nahm seinen Mut zusammen und schritt zu dem Unbekannten. Er tippte ihn an und wartete ab. Als sich der Mann umdrehte wich Senshi zurück. Es war Baal. Aber etwas war anders an ihm. Er lächelte. Normalerweise würde Senshi das nicht stören, doch bei diesem Bösewicht schon. „Mein Sohn.“, konnte es der Mann kaum glauben. Senshi stützte sich mit einer Hand an der Felswand ab. „Va... Vater?“, musterte er den veränderten Baal misstrauisch. Zuerst dachte er an eine Falle, oder ein neues, böses Spiel Baals. Doch wie sollte der Gott hierher kommen? Nein! Es musste sich tatsächlich um den Geist von Senshis Vater handeln. Jedenfalls wollte das der Junge unbedingt glauben. Senshis Vater betrachtete missmutig die Kette, die um den Hals seines Sohnes hing. „Du hast mein Erbe also angetreten.“, schien ihm Senshis Schicksal gar nicht zu gefallen. „Ja....“, brachte der Junge nur heraus. „Das muss merkwürdig für dich sein. Mir nun gegenüber zu stehen.“, versuchte der Vater ins Gespräch zu kommen. Senshi fiel ein, was Baal mit dem Körper seines Vater anstellte. Er beschloss ihm alles zu erzählen, was er bislang erlebt hatte. Gerade, als sein Vater anfing von seiner Zeit im Jenseits zu sprechen, tauchte Anubis auf. Senshis Vater wollte sich vor seinen Jungen stellen, doch dieser wehrte ab. Anubis war ein Freund. Oder sowas ähnliches. Doch nun durchfuhr es Senshi wie einen Blitz. Er saß sicher schon eine halbe Stunde mit seinem Vater zusammen. „Was.... was passiert jetzt? Ist es zu spät?“, durchfuhr Senshi die Angst. Anubis schüttelte den Kopf. „Nein. Wenn wir sofort aufbrechen, können wir es schaffen. Allerdings....“, zögerte er und betrachtete Senshis Vater. Der Junge ahnte auf was das hinauslief. Er würde seinen Vater für immer verlassen. „Papa.... . Es tut mir Leid. Ich muss los. Meine Freunde verlassen sich auf mich.“, fiel es Senshi schwer Abschied zu nehmen. Sein Vater legte seine Hände auf die Schultern seines Sohnes und symbolisierte ihm, dass es schon in Ordnung ging. Es fiel dem Jungen nicht leicht, ihn zu verlassen. Aber Senshi hatte viel dazu gelernt, und wusste, dass es nicht anders ging. Ohne sich nochmals umzudrehen spurtete er los. Anubis sah den ehemaligen Träger des Horus-Amuletts nochmals an und folgte schließlich dem neuen Träger. Es tat Senshi weh jetzt zu gehen. Doch er war froh, dass er seinen Vater wieder gesehen hatte. Doch nun war die Zeit gekommen Osiris aufzusuchen..... . Senshi war mehr als froh, als er endlich aus dem finsteren Gang heraustrat. „Wie geht´s jetzt weiter? Müssen wir vielleicht durchs Fegefeuer? Oder muss ich als nächstes gegen den Teufel kämpfen?“, reagierte er gereizt. „Ich kann deine Ungeduld verstehen. Allerdings sind wir an unserem Zielort angekommen.“, erwiderte Anubis. Und er schien recht zu haben. Die Wände bogen sich auseinander und gaben eine riesige Halle preis. Am Ende des Saals befand sich etwas. Mit schnellen Schritten näherte sich Senshi dem Objekt. Es handelte sich tatsächlich um das, was sich Senshi gedacht hatte. Ein Thron. „Osiris.“, raunte Anubis dem Jungen zu. Tatsächlich saß jemand, wie ein König auf dem großen, gemütlichaussehenden Stuhl. Er trug Kleidung, welche an einen Regenmantel erinnerte. Senshi dachte kurz nach und identifizierte sie dann als Kleidung eines Mönchs oder Priesters. „Hi... ähhmmm... ich bin Senshi.“, stellte er sich vor. Der Priester erhob sich aus seinem Thron und stolzierte auf den Jungen zu. Er hob seine Hände und warf seine Kapuze zurück. Nun konnte Senshi sein Gesicht betrachten. Es wirkte verbissen, trotzdem erschien ihm Osiris sehr freundlich. „Du trägst also das Amulett des Horus.“, sprach Osiris mit tiefer Stimme. „Was führt euch zu mir?“ Anubis trat näher. „Der Junge steht vor einem harten Kampf. Bitte gib ihm etwas von deiner Kraft.“, offenbarte er seine Bitte. Senshi sah seinen Führer nur verdutzt an. „Osiris kann dir etwas von seiner Kraft abgeben. Damit wirst du deinen Feinden gegenübertreten können.“, erklärte dieser. Senshi sah Osiris erwartend an. Dieser zögerte noch. „Also.... gut. Ich werde dir meine Kraft geben. Aber setze sie für das Gute ein.“, ermahnte er Senshi. Dieser nickte und Osiris griff nach dem Amulett des Jungen. Doch er wurde von Anubis gestoppt. Fest und bestimmt hielt er dessen Arm fest. Senshi verstand nun gar nichts mehr. „Das ist nicht Osiris.“, entfuhr es dem Totenwächter. Senshi sah beide an und erwartete eine Antwort. „Osiris könnte nur sein eigenes Amulett verstärken. Ich habe ihm eine Falle gestellt.“, erfuhr Senshi die Wahrheit. „Das ist ein Hochstapler? Dann kann der echte Osiris nur Nick helfen?“, hakte der Junge nach. Anubis nickte. „Korrekt. Jetzt sag uns, wer du bist.“, verlangte er von dem falschen Gott. Dieser riss sich ertappt los und verschob sein Kinn. „Mein Name ist Karim-Haa. Ich bin Hohepriester im Dienste des wahren Herrschers. Seit Jahrtausenden warte ich auch seine Auferstehung. Ich verrate euch ein Geheimnis. Das Chaos, das vor 3000 Jahren vernichtet wurde, wird bald von neuem auferstehen. Dann werde ich regieren.“, offenbarte er seine wahre Identität. Senshi konnte Karims Angeberei wenig beeindrucken. „Was meinst du mit Chaos? Und was hast du mit Osiris angestellt?“, trat er dem Hohepriester mutig entgegen. Karim schien den Jungen nicht wirklich ernst zu nehmen. „Bald werden du und deine Mitstreiter gegen einen Feind antreten müssen, den ihr nicht besiegen könnt. Ihr werdet fallen, einer nach dem anderen. Um Osiris habe ich mich gekümmert.“, erzählte und streckte seinen Arm aus. Zum Entsetzen von Senshi und Anubis entflammte dieser unerwartet. Die Flammen ergaben einen Kreis, in dem ein Bild auftauchte. Darin war ein bewusstloser Mann zu sehen. Sterben war in der Umgebung, in der sich Senshi befand ja unmöglich. „Gib ihn frei!“, verlangte der Junge von dem Priester. Dieser reagierte mit einem Grinsen. „Von dir nehme ich keine Befehle an. Allerdings bist du ein enormes Risiko für meinen Gott. Deswegen werde ich dich jetzt aus dem Weg räumen.“, erzählte er, dass er Senshi angreifen wollte. „Komm nur!“, antwortete dieser protzig und ließ sein Schwert erscheinen. „Pass auf dich auf. Er ist stärker, als du denkst.“, warnte Anubis. Senshi war wenig davon angetan, dass Anubis ihm wieder nicht zur Seite stehen wollte. „Ich bin stark genug, um dich zu schlagen. Ich habe zuerst versucht, dich im Tunnel zu erledigen und dich für immer an hier zu binden. Dein Vater hat mir dabei sehr geholfen.“, verriet er, dass er Senshi austricksen wollte. Das führte jedoch nur dazu, dass der Junge noch wütender wurde. „Du hast ihn benutzt.“, schmerzte es ihn. „Ja, und ich mache dir ein einzigartiges Angebot. Gib auf, und ich lasse dich für immer mit deinem Vater zusammen sein.“, schlug er vor. Doch davon wollte Senshi nichts wissen. Nun demonstrierte Karim seine wahre Macht. Er hüllte seinen ganzen Körper in Flammen. Bald bestand er nur noch aus Feuer. Senshi musste aufpassen. Ein Fehler, und er würde dafür bezahlen. Die Flammen konnten ihn leicht niederstrecken. Senshi legte los und schnitt das Flammenwesen in zwei Teile. Dies schien dem Priester jedoch nichts auszumachen. Senshi schaltete schnell. Karim besaß im Moment keinen Körper. Er existierte lediglich durch die Flammen. „Mist! Gibt es hier nicht irgendwo Wasser?“ Karim griff an und umhüllte Senshis Schwert mit seinen Flammen. Es wurde so heiß, dass der Junge es fallen lassen musste. Senshi gönnte sich aber keine Pause und hob das Schwert wieder auf. Die Gedanken an die Hitze, verdrängte er. Doch auch ein erneuter Schlag, konnte nichts ausrichten. „Anubis! Bitte hilf mir.“, flehte er seinen Führer an. Senshi wusste, dass Anubis neutral war, doch wenn er ihm nicht half, würden sicher beide vernichtet. „Mit deiner Schwertkontrolle, bist du unterlegen.“, verriet er ihm. Senshi musste nachfragen, um seinen Helfer zu verstehen. „Ist dir nicht aufgefallen, dass sich dein Schwert verändert hat? Solange du deine Gedanken nicht auf den Sieg, sondern auf Wut und Rache konzentrierst, wirst du Karim nie bezwingen.“ Senshi betrachtete sein Schwert. Äußerlich hatte es sich nicht verändert. Doch etwas war anders. Das spürte der Junge einfach. Er hatte Baals Intrigen noch immer nicht überwunden, was vielleicht der Grund war. Er konzentrierte sich darauf, wie er vor der Begegnung mit Baal mit dem Schwert umgegangen war. Tatsächlich schien sich etwas zu ändern. Gerade im richtigen Moment. Karim startete einen erneuten Angriff und Senshi schlug zu. Diesmal mit Erfolg. Das Feuer schien immer kleiner zu werden, bis es schließlich erlosch. „Na bitte.“, lobte sich Senshi selbst. Doch er erschrak, als sich wieder der Kreis von vorhin bildete. Doch Karim kehrte nicht zurück, sondern jemand anderer. „Das ist der wahre Osiris.“, meinte Anubis trocken. „Danke. Du hast mich befreit.“, war der Herrscher der Unterwelt sichtlich glücklich. „Du bist also Senshi.“, freute er sich dessen Bekanntschaft zu machen. Der Junge dachte bereits ihm die Hand zu strecken, ließ es dann aber bleiben. „Ich verrate dir nun zwei Dinge.“, sah er Senshi vielversprechend an. „Erstens: In deinem Amulett befindet sich nicht nur Horus Kraft, nein. Es beinhaltet auch seine Seele. Setze sie frei, und du wirst jeden besiegen. Damit verfügst du über ein riesiges Potential. Zweitens: Ich werde deinem Freund meine Kraft zukommen lassen.“, versprach er. Senshi freute sich dies zu hören. Damit war seine Mission ein voller Erfolg. „Und jetzt wacht auf.“, flüsterte Osiris. Senshi verstand nicht recht, hatte aber auch keine Gelegenheit darüber nachzudenken. Bereits im nächsten Moment erwachte er. Er befand sich an der Stelle, an der er fast ertrunken wäre. Er hopste auf und sah sich nach Anubis um. Doch er war verschwunden. Sicher war er vor Senshi erwacht, und hatte sich heimlich aus dem Staub gemacht. Der Junge hätte ihm zu gerne gedankt. Plötzlich hörte er Nick und Anna. Die beiden traten zu ihm und fragten was passiert sei. Senshi begann von seiner Reise zu erzählen. „Du hast Recht. Ich fühle mich tatsächlich stärker. Und meine Wunde tut nicht mehr so weh. Vielen Dank, mein Freund.“, freute sich Nick. Auch Anna bedankte sich und entschuldigte sich für ihre Behandlung vorhin. Sie lud Senshi ein, mit zur Villa zu kommen, doch der Junge lehnte ab. Er war fertig. Er brauchte dringend seine Ruhe. Er verabschiedete sich von seinen Freunden und setzte seinen Weg nach Hause fort. Er konnte jedoch nicht ahnen, dass ihn dort bereits die nächste Überraschung erwartete..... Die Veränderung Senshi trennten nur noch wenige Meter von seinem Haus. Er ging so langsam wie möglich, da er keine Ahnung hatte was er seiner Mutter sagen sollte. „He, Mam. Sorry, das ich gestern nicht nach Hause gekommen bin. Aber ich habe Papa getroffen, aber eigentlich hat ein Gott seinen Körper lediglich als Wirt benutzt.“ Senshi verwarf den Gedanken schnell wieder. Er war nun vor der Haustür angelangt. Mit fast zitternden Händen drückte er die Klingel. Er vernahm das übliche summen und die Tür wurde ihm geöffnet. Seine Mutter begrüßte ihn überschwenglich. „Du hast dir aber Zeit gelassen! Eigentlich müsste ich sauer auf dich sein, da du dich gestern am Telefon nicht mehr gemeldet hast. Aber wenigstens warst du bei Lena, und ich kann mir sicher sein, dass du nichts schlimmes anstellst. Und? Habt ihr noch fleißig gelernt?“, überfiel sie ihren Sohn förmlich. Senshi blickte sie nur verwirrt an. War Baal doch bei ihr gewesen und hatte ihr diese Geschichte vorgelogen? Oder war es gar Nicks Werk? Senshi brachte nur ein kurzes „Entschuldigung.“ heraus. „Na, komm rein. Lena wartet bereits auf dich.“, verriet seine Mutter. Senshi staunte nicht schlecht, als er seine Freundin am Küchentisch sitzen sah. Mit ihr hätte Senshi nicht gerechnet. Ihr Vater war erst vor wenigen Stunden verstorben und sie aß genüßlich das Mittagessen, welches eigentlich für Senshi bestimmt war. „Hi!“, sprang sie gleich auf und begrüßte den Jungen. Senshi erkannte sie kaum wieder. Sie trug Sachen, die sehr neu aussahen und bestimmt Markenklamotten waren. War sie etwa einkaufen, nachdem......? „Lena, geht es dir gut?“, fragte Senshi zögernd. Seine Freundin belächelte ihn nur. „Na klar. Es geht mir super, wieso?“, tat sie so als wäre nichts gewesen. „Aber dein Vater.“, begann Senshi, doch Lena legte ihren Finger auf seinen Mund, um ihn zu stoppen. „Reden wir über etwas anderes. Hast du Bock auf Kino?“, wollte sie ihren Freund überreden. „Gute Idee! Geht ihr doch ins Kino, dann kann ich hier endlich einmal richtig aufräumen.“, mischte sich Senshis Mutter ein. Ihr Sohn zögerde, doch Lena packte ihn einfach am Oberarm und zerrte ihn mit. Kaum waren beide draußen riss sich Senshi wieder los. „Was wollen wir uns ansehen?“, fragte sie vergnügt. Senshi verstand sie nicht. „Lena! Dein Vater ist gerade erst gestorben und du willst ins Kino gehen?“, versuchte Senshi ihr klarzumachen was sie tat. Diese rollte nur mit den Augen. „Jaja, schon gut. Ich weiß ja, aber am besten ist Ablenkung. Und jetzt komm!“, versuchte Lena ihren Freund abzuspeisen. Widerwillig folgte Senshi seiner Freundin zur nächsten Haltestelle. „Gibt es Fortschritte?“, verlangte Baal zu wissen. Sokar erhob sich und suchte nach Worten. Die erste Phase meines Plans ist umgesetzt. Zu meinem Bedauern sind erste Erfolge ausgeblieben, doch sie werden sich mit Sicherheit noch hervorheben.“, beschwichtigte er Baal mit seiner eigenen Sprache. Dieser schien nicht einmal wütend zu werden oder die Geduld zu verlieren. „Ich hoffe du machst noch Fortschritte, aber bis dahin werden wir ein neues Mitglied begrüßen.“, offenbarte er. Sokar und Serket blickten ihn erwartend an. „Der Tag rückt näher. Das Chaos ist zu neuem Leben erwacht und wird sich uns anschließen. Serket, du wirst den neuen Krieger in unserem Namen begrüßen.“, befahl er. Sokar und Serket näherten sich. „Ist das Ihr ernst? Sir, das Chaos könnte die Kraft unserer Amulette abermals verschlingen.“, gaben Baals Diener zu bedenken. Dieser zeigte keine Furcht. „Das Chaos tritt in Gestalt eines Kindes auf. Oder genauer gesagt eines Mädchens. Solange es in ihr ruht, haben wir nichts zu befürchten. Und jetzt geht und erfüllt eure Aufgabe.“, ließ Baal verläuten, dass der Zeitpunkt des letzten Kampfes immer näher rückte. „Wie fandest du ihn? Ich liebe Actionfilme, und der war besonders cool.“, schien sich Lena prächtig zu amüsieren. „Das höre ich zum ersten Mal. Was ist los mit dir?“, wollte Senshi seine Freundin dazu bringen, ihm ihre Sorgen anzuvertrauen. Lena schnitt ein gelangweiltes Gesicht. „Jetzt reicht es aber. Ich fühle mich super und ich werde mich von dir sicher nicht runterziehen lassen.“, sagte sie bestimmt und ließ Senshi einfach stehen. Dieser stolperte ihr sofort nach, doch Lena hatte genug. Senshi redete auf sie ein und wollte mit ihr reden, doch seine Freundin blockte. Sie hielt nur an, um sich an einem Eisstand ein Eis zu kaufen. Dann steuerte sie auf den Park zu, wo sie sich auf eine Bank setzte. Senshi tat es ihr gleich und stellte sich ebenfalls stur. „Ist es hier nicht herrlich?“, fragte sie, als sie ihr Eis verzerrt und sich zurückgelehnt hatte. „Nein, da ich dein Verhalten nicht ertragen kann.“, platzte Senshi heraus, ohne vorher nachzudenken. „Keiner zwingt dich, hier zu bleiben.“, sprach Lena aufgebracht. „Aber ich mache mir Sorgen um dich!“, ließ Senshi nicht locker. Lena wollte abermals widersprechen, bis sie jedoch eine blonde Frau entdeckte. Sie hatte einige Zeit am Springbrunnen gesessen und spazierte nun dem mit Steinen gepflasterten Weg zu den beiden Kids. Senshi sprang sofort auf, da er Serket gleich erkannte. Schützend breitete er seinen rechten Arm aus, um Lena zu beschützen. Doch diese schlüpfte darunter durch und ging Serket entgegen. „Lena, pass auf! Sie ist gefährlich, erinnere dich an das letzte Mal!“, warnte sie der Junge. „Du erinnerst dich an mich?“, fragte Serket, als Lena vor ihr stand. Das Mädchen öffnete ihr Handfläche, welche einen enormen Druck erzeugte, der Serket zu Boden warf. Senshi staunte nicht schlecht. „Wie hast du das gemacht?“, wollte er sofort erfahren. „War ganz leicht. Vorallem respektlosen Personen gegenüber.“, gab Lena eine Antwort, die jedoch nur noch mehr Fragen aufwarf. Senshi schreckte zurück, da auf Lenas Stirn ein Ideogramm aufgetaucht war. „Lena.... nicht du auch noch.“, stammelte er. Serket war wieder aufgestanden und entschuldigte sich höflich. „Horus, pass gut auf. Neben dir steht das leibhaftige Chaos. Da der Mensch, dem es gelang das Chaos zu kontrollieren nun tot ist, ist es auf deine Freundin übergegangen.“, gab sie zu verstehen. Senshi erschrak fürchterlich. Lena gehörte also auch dazu. Aber war sie ein Freund oder ein Feind? Bei ihrem Verhalten war alles möglich. „Warum hat sie sich so verändert?“, fragte Senshi nun Serket. Diese lächelte nur. „Das Chaos trägt erste Früchte. Deine Freundin hat sich verändert. Und gleich wird ihre Seele unterdrückt werden.“, sprach sie und holte ihr Amulett heraus. Dieses begann zu strahlen und Lena hielt sich den Kopf. „Senshi!“, rief sie verzweifelt. Dieser eilte zu ihr und wollte sie stützen. Doch er wurde unsanft weggestoßen und Lena sah auf. Sie hatte dunkle Augenringe bekommen und ein teuflisches Lachen zierte ihr Gesicht. „Lena, was ist mit dir?“, verstand Senshi die Welt nicht mehr. „Deine Freundin bestimmt nicht mehr über diesen Körper.“, hatte sich Lenas Stimme drastisch verfinstert. „Wer.... wer bist du?“, musste Senshi die schwere Frage stellen. „Merke dir meinen Namen gut. Seth.“, erklärte das Wesen, das nun Lenas Körper in Besitz hatte in einem Zug. „Seth.“, wiederholte Senshi geschockt. „Ja. Ich bin das Chaos, das alles verschlingt. Horus hat mich vor Tausenden von Jahren besiegt. Du trägst sein Amulett und wirst an seiner Stelle dafür sterben.“, erzählte er aus der Vergangenheit. Senshis Herz pochte wie wild. Er kannte dieses Verhalten bereits von Baal. Seth kontrollierte Lenas Körper, wie Baal seinen Vater. Doch dieser war tot und Lena lebte noch. Es gab also noch Hoffnung. „Gib Lena frei und wir kämpfen!“, ließ es Senshi auf einen Versuch ankommen. Seth konnte darüber nur lachen. „Leider kann ich ohne Körper nicht existieren. Es gibt sehr wenige Menschen die mit mir kompatibel sind. Lena gehört dazu, weil sie die Tochter meines früheren Unterschlupfes war. Ihr Vater konnte mich in sich bannen, doch seine Tochter ist jung und schwach. Sie kann mir nicht standhalten.“, offenbarte er seine ganzen Geheimnisse. Senshi überlegte fieberhaft was zu tun war. Er konnte Seth unmöglich angreifen, geschweige den vernichten. Solange er Lenas Körper besaß waren seine Möglichkeiten begrenzt. „Ich fordere dich zum Kampf heraus, Senshi. Allerdings nicht heute, sondern wenn der richtige Zeitpunkt da ist.“, verriet er dem Jungen und blickte erfreut in seine geschockten Augen. Senshi wollte ihn packen, doch Seth begann sich in Rauch aufzulösen. „Diese Technik solltest du vor unserem Kampf auch noch lernen.“, gab er ihm einen Tip und verschwand dann. Serket tat es ihm nach. Senshi fiel auf die Knie. Nun hatte er auch noch Lena verloren. Nein! So durfte er nicht denken. Es gab noch eine Chance. Er musste Lena zurückholen und Seth aus ihr raus bekommen. Er setzte alle Kraft in dieses Vorhaben. Chris war mehr als mulmig, als die große Schiebetür aufging, welche ihm Zutritt zu Sokars Firma verschaffte. Er hatte eine Menge Fragen, doch noch beunruhigender war, dass er nun auch seine Familie in die Sache verwickelte. Chris würde Sokar zur Rede stellen und notfalls einen Kampf beginnen. Er war noch geschafft vom Letzten, doch wenn Sokar sich mit ihm anlegen wollte, sollte er schon sehen, was er davon hatte. Chris stieg in den Lift und staunte wieviele Stockwerke das mehrstöckige Gebäude besaß. Der Aufzug hielt im letzten Stockwerk und Chris stieg misstrauisch aus. Er sah sich um, konnte aber nur einen leeren Gang ausmachen. Auch die ersten Büros waren menschenleer. Er folgte dem Gang bis zum Ende, wo sich ein riesiges Büro auftat. Er betrat es und hörte jemanden sprechen. Derjenige saß auf einen Stuhl und telefonierte. Allerdings hatte er Chris den Rücken zugewendet. Trotzdem erkannte der Junge die Stimme wieder. Er fasste seinen Mut zusammen und marschierte zu ihm. Er drückte auf die Telefongabel und beendete so das Gespräch. „Was soll ich nur davon halten?“, fragte Sokar trotzig. „Ich will Antworten.“, forderte Chris. „Wenn du mit mir kämpfen willst, nur zu. Ich habe meine Mitarbeiter in die Pause geschickt. Aber eigentlich hätte ich ein Dankeschön erwartet.“, sprach er. Chris ließ sich nicht beeindrucken. „Dafür, dass Sie meinen Vater bei seiner alten Arbeit rausgeschmissen haben und ihn bei sich anstellen? Was bezwecken Sie damit?“, ließ Chris nicht locker. Sokar reagierte schnell. „Du hast einen guten Kampf geliefert. Außerdem hast du meine Stahlfaust überlebt, das schaffen nicht viele.“, schmeichelte er. Chris wusste nicht, was er davon halten sollte. „Sie wollen mir weismachen, dass Sie meinen Vater durch Ihre Beziehungen feuern lassen haben und ihn bei sich eingestellt haben?“, fragte Chris etwas verdutzt. „Ja, ich garantiere dir, er hat es hier viel besser.“, versicherte Sokar. Chris wusste nicht, ob er dem glauben schenken konnte. „Also gut, aber lassen Sie in Zukunft meine Familie in Ruhe. Sie hat mit der Sache nichts zu tun.“, riet ihm Chris. „Versprochen, aber wenn du deine Familie so liebst, dann habe ich einen Vorschlag für dich.“ „Ich lehne ab.“, antwortete Chris ohne Sokar bis zum Schluss zuzuhören. „Hör zu. Treffen wir uns doch in einer Stunde unten. Ich bitte dich, da es wirklich wichtig ist. Eine Limousine wird dich dann abholen.“, versuchte Sokar sein Glück. Schweren Herzens willigte Chris ein. Vielleicht war es ja wirklich wichtig und er konnte etwas über seine Feinde erfahren. „Das ist ja der Hammer.“, staunte Noah. „Der Hammer? Das ist eine Katastrophe! Gegen Seths Macht können wir nichts ausrichten.“, sah Nick schwarz. Senshi sah das anders. „Nein, ich werde Lena zurückholen. Sie kann sich gegen dieses Ungeheuer wehren, das weiß ich.“, beharrte er. Nick wollte widersprechen, doch Anna hielt ihn zurück. „Vielleicht hatte Baal Recht. Da Seth zu ihnen gehört, könnte der letzte Kampf schneller beginnen, als uns lieb ist.“, sprach Anna ihre Sorgen aus. „Deswegen biete ich euch meine Hilfe an.“, erklang plötzlich eine unbekannte Stimme. Die Gruppe drehte sich sofort um und erblickte einen Mann mit einer Kapuze, welche sein Gesicht verschleierte. „Wer bist du? Gehörst du zu Seth und Baal?“, nahm der ängstliche Noah seinen Mut zusammen. Der Mann nahm die Kapuze ab und darunter wurde das Gesicht von Anubis erkennbar. „Was willst du hier?“, wollte Nick erfahren. „Ich möchte mich euch anschließen. Ja, ich weiß ich bin neutral. Aber jetzt, wo das Chaos zu neuem Leben erwacht ist, ist die ganze Welt in Gefahr. Ich kann keine Seelen mehr in die Unterwelt bringen, wenn es keine mehr gibt. Nehmt meine Hilfe an und ihr werdet es nicht bereuen.“, versprach Anubis. Nick nickte. „Danke, wir sind über jede Hilfe dankbar.“, erklärte er. „Super, damit sind wir zu fünft. Ich werde versuchen Chris zu erreichen. Er soll auch Bescheid wissen.“, schlug Anna vor. Doch Chris war im Augenblick mit Sokar unterwegs. „Wenn wir nicht bald da sind, steige ich aus.“, meckerte Chris. Sokar versprach ihm, dass es nicht mehr lange dauern würde. „Wir sind bald bei unserem Quartier.“, offenbarte er nun das Ziel. Chris wich zurück. „Das war eine Falle!“, erschrak er. Sokar schüttelte eilig den Kopf. „Nein, du kannst jederzeit wieder gehen. Du musst nicht einmal mit hinein gehen.“, versicherte er. Chris war sich noch unsicher, vertraute Sokar aber im Moment. Plötzlich hielt der Wagen. „Warum halten wir?“, fragte Chris misstrauisch. „Nur kurz.“, wehrte Sokar ab. Die beiden stiegen aus und Sokar marschierte zielstrebig zu einer Trafik. „Ich kaufe mir nur schnell einen Lottoschein.“, erklärte er hastig. „Wenn Sie danach süchtig sind. Ich warte hier.“, antwortete Chris. „Warum glaubst du bin ich so erfolgreich? Ich nutze meine Kraft um mir Vorteile zu verschaffen. Geschäftlich wie Privat. Versuche es doch auch einmal.“, schlug Sokar vor. Chris weigerte sich ohne nachzudenken. „Ich missbrauche meine Kraft nicht, sondern setze sie gewissenhaft ein.“, hielt er sich an seinen Kotex. „Das verstehe ich, aber ich dachte da an deine Familie. Sie ist doch nicht besonders reich. Ist es nicht etwas anderes, wenn du es für sie tust?“, hakte Sokar nach. Chris kam ins grübeln. „Ich weiß nicht....“, zögerte er. „Wenn du es einmal tust ist doch nichts schlimmes daran, oder?“, manipulierte Sokar den Jungen weiter. „Nunja, einmal vielleicht nicht. Also gut, wie tun Sie es.“, fiel er auf den Trick herein. Sokar tat so, als wäre es ein großes Geheimnis. „Du musst dich nur auf den Schein konzentrieren und dein Amulett benutzen. Dann fliegen dir die Zahlen quasi zu.“, erklärte er. Chris war sich noch immer nicht sicher, wollte es aber versuchen. Als er Sokar den Rücken zuwandte, grinste dieser. „Perfekt. Wenn er einmal in den Kreis gerät, kommt er so schnell nicht mehr los. Ist es noch ein Bisschen Arbeit erforderlich, doch ich bin sicher, bald werde ich ihn für unsere Sache gewinnen können.“, stand für ihn gedanklich bereits fest. Der Himmel verfinsterte sich und die Nacht brach ein. Senshi hatte seine Mutter dazu überredet, dass er bei Noah schlafen durfte. Dieser hatte dem Jungen ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Müde warf Senshi sich in das Bett. Es dauerte nicht lange bis er einschlief. Er schlummerte so tief, dass er nicht mitbekam wie Anubis in sein Zimmer eintrat. Er war jedoch nicht allein. Eine Frau folgte ihm mit Abstand. „Das ist er?“, fragte sie und betrachtete Senshi. Anubis nickte. „Ja, ich werde mich nun um seine Seele kümmern.“, sprach er und hielt seine Handfläche über den schlafenden Jungen. Eine kleine, goldene Kugel flog aus ihm heraus und fuhr in Anubis Hand. Danach überreichte er sie der Frau. „Ist das wirklich nötig?“, fragte Anubis nach. „Keine Angst, ihm wird nichts passieren. Er wird nur träumen.“, beruhigte sie ihn. Die Frau verformte die Kugel und schickte sie in Senshis Körper zurück. Dieser begann sich unruhig hin und her zu wälzen. Anscheinend träumte er gerade. Noch etwas müde vom Vortag wachte Senshi auf. „Ich frage mich was Noah in Sachen Frühstück auf Lager hat. Ich könnte jetzt echt etwas vertragen.“ Senshi war noch im Schlafanzug, als er das kleine Fenster im Zimmer öffnete und frische Luft schnappte. Für einen Moment wich er zurück. Verschlafen rieb er sich die Augen und guckte nochmal hinaus. Er hätte schwören können, dass sich das Zimmer gestern noch einen Stock tiefer befand. Aber wahrscheinlich spielte Senshis Fantasie ihm nur einen Streich. Allerdings als er den Raum genauer betrachtete, entdeckte er Bilder und andere Einrichtungsgegenstände, welche gestern wirklich nicht vorhanden waren. Erinnerte sich Senshi einfach nur schlecht? Oder träumte er etwa noch? Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und jemand trat ein. Es handelte sich um einen Mann in den besten Jahren, der die Hände am Rücken verkreuzt hatte. Auffällig war allerdings der schwarze Spitzbart und die gekrümmte Haltung des Unbekannten. „Mein First, die Truppen stehen bereit. Ich hoffe ihr habt ausgeschlafen und seit bereit für die Schlacht.“, tat er so, als würde er Senshi kennen. „Kennen wir uns?“, fragte dieser und kratzte sich verlegen am Kopf. „First, geht es euch gut? Ich bin es, Euer treuer Diener Heishin. Eure Soldaten warten bereits voller Ungeduld. Zieht Euch an und kommt dann hinunter.“, faselte er weiterhin unverständliches Zeug. Senshi wusste keinen anderen Rat, als diesem Heishin einfach zu folgen. Der Mann brachte ihm ein Gewand aus Leder und eine Scheide, in der ein Schwert steckte. Es war nicht das selbe, welches Senshi sonst benutzte. Zusammen mit Heishin ging er eine lange Treppe hinunter, an deren Ende bereits einige Krieger warteten, die ebenfalls so angezogen waren. „Wer sind die?“, traute sich Senshi zu fragen. „Eure Armee, mein First. Geht es Euch heute gut? Ich will hoffen, den sonst können wir Seth niemals besiegen.“, gab Heishin zu bedenken. Der ‚First‘ wich zurück. War das der letzte Kampf von dem Baal gesprochen hatte? Aber wo war der Junge nur? Träumte er doch noch? Oder war er in eine andere Welt gezogen worden, wie in seinem Kampf mit Baal? Als Senshi aus dem Gemäuer trat staunte er nicht schlecht. Es war das reinste Paradies. Überall wo er nur hinsah befanden sich Palmen, Quellen und Seen. Es erinnerte ihn an eine Oase. Inmitten ragte eine Statue des Naturgottes Canobus aus dem Sand. Er lag gar nicht so falsch, als er sich weiter umsah. Hinter dem grünen Paradies befand sich nur Wüste. „Oh nein! Wo bin ich jetzt wieder gelandet?“ „Wir müssen jetzt gehen.“, erinnerte Heishin nochmals. „Zu Seth?“, hinterfragte Senshi. Sein Diener nickte. „Ja, setzt euch auf das Kamel und wir reiten los.“, erklärte er. Senshi beschloss einfach zu folgen. Was sollte schon passieren? Senshis angebliche Armee machte sich ebenfalls startbereit. Heishin schlich zu seinem Kamel, das eine Tasche um den Hals hängen hatte und hollte eine kleine Skulptur heraus. Er behandelte sie wie einen Schatz. „Bald, großer Seth.... . Der First ist bereits auf dem Weg zu Euch. Er ahnt nicht, dass ich ihn verraten werde, wenn ihr wieder aufersteht.“, grinste er in sich hinein und bestieg dann sein Kamel. „Ich reite voraus, First.“, gab er Senshi Bescheid. Ein Soldat hatte dem Jungen geholfen aufs Kamel zu steigen, doch dann wusste Senshi nicht weiter. „Hühot?“, versuchte er sein Transportmittel anzutreiben. Doch dann erinnerte er sich, wie es bei Pferden gemacht wurde. Er gab dem Tier einen leichten Seitentritt mit dem Fuß und schon marschierte es los. Allerdings schien es keine großen Anstalten zu machen sich zu beeilen. „Mein First, Ihr tut so, als würdet ihr das erste Mal reiten.“, stieß Heishin zu ihm. Senshi brachte nur ein müdes Lächeln heraus. Mit einer ganzen Armee im Rücken verließen Senshi und Heishin die wunderschöne Oase und brachen in die Wüste auf. „Wie lange dauert es noch?“, fragte der Junge bereits nach einigen Minuten. „Nur noch ein paar Stunden, wollte Heishin ihn beruhigen. Senshi seufzte. Für ihn stand zweifelsfrei fest, dass er sich in Ägypten befinden musste. Wahrscheinlich auch in einer anderen Zeit. Das bewiesen zumindest die Kleider der Soldaten. „Warum muss es in Ägypten um diese Jahreszeit so heiß sein?“ Für den Jungen war die Reise wirklich eine Qual. Er wünschte sich zwar Sonne, aber nicht in dieser Weise. Der glühende Feuerball brannte förmlich auf Senshi nieder. Hin und wieder sah er Dampf aus dem Boden aufsteigen. Das einzige was er sich sehnlichster wünschte als zurück in die Oase zu reiten, war wieder nach Hause zu kommen. Das einzige was ihm noch mehr Probleme bereitete waren die Schlangen. In gewissen Abständen tauchten Sandvipern und andere Schlangenarten auf. Senshi hasste diese Viecher. Er betete, dass sie endlich ankommen würden. Zwar bekam der Junge von Heishin soviel Wasser wie er nur trinken konnte, doch trotzdem war dies kein Segen für ihn. Nach drei harten und langen Stunden kamen die Krieger erschöpft und gelähmt an. „Das ist in Loch.“, brachte Senshi lediglich heraus. Er behielt Recht. Vor der Armee tat sich ein riesiger Abgrund im Wüstenboden auf. „Kommt Seth etwa da heraus?“, wagte es Senshi kaum zu fragen. Heishin musste leider nicken. „Ihr müsst etwas zu Eurer Armee sagen. Sie ist erschöpft und hat bald einen großen Kampf vor sich. Mögen Anhor und Anat uns beistehen.“, machte er seinen Firsten darauf aufmerksam. Doch dieser wusste nicht was er sagen sollte. Er war kein Anführer und wusste auch nicht, warum ihn diese Ägypter dafür hielten. Er rang nach Worten, wurde aber durch ein Beben befreit. „Seth!“, rief einer der Soldaten aufgeregt. „Ihr müsst jetzt stark sein, mein First. Alles hängt von Euch ab. Der Pharao und alle anderen sollen stolz auf uns sein.“, versuchte Heishin seinem Meister Mut zu machen. „Moment. Hier stimmt etwas nicht.“, platzte Senshi nun heraus. Heishin schluckte. „Verdammt, er ahnt etwas. Meine Tarnung darf nicht auffliegen.“, dachte er verzweifelt nach. Senshi tat so als würde er nachdenken. „Wenn ich hier sowas wie ein König bin, warum trage ich dann keine Krone?“, verstand er nicht. Heishin wäre beinahe umgekippt. Einige der Soldaten taten es ihm gleich, wieder andere begannen zu kichern, da sie es anscheinend witzig fanden. Heishin verstand. Sein First wollte die Krieger nur auf andere Gedanken bringen. „Gut gemacht, First. Aber es ist soweit!“, warnte er. Leider behielt er Recht. Etwas schien sich aus dem Abgrund zu erheben. Senshi Herz raste. „Wenn das wirklich Seth ist, der da rauskommt, muss ich mich anstrengen.“ Senshi fiel aus allen Latschen, als er sah was aus dem Loch kam. Es war riesig, achwas gigantisch. Der Junge glaubte nun erstmals wieder zu träumen, als sich der mächtige Hund aus der Tiefe erhob. Senshi erkannte das Tier sofort aus seinem Bio-Buch. Er handelte sich um einen Schakal, aber normalerweise wurden diese nicht 10 Meter groß. Das Loch verschwand, als der Schakal vollständig vorhanden war. Senshi wusste, dass Seth als Schakal dargestellt wurde. Der Junge stand nun also einem echten Gott gegenüber. Er machte einen tiefen Atemzug und wollte den Angriff befehlen. „Also gut, meine Soldaten! Greift diese Bestie an.“, schrie er wie ein General. Als nichts geschah, drehte er sich um. Er konnte nicht glauben was er sah. Von der Armee war nur noch Staub zu sehen. Sie hatte sich im ersten Moment aus dem Staub gemacht, in dem Seth an die Oberfläche gekommen war. Manche Soldaten hatten ihre Schwerter und Speere einfach weggeworfen. Auch Trinkgefäße lagen im Sand. Nur Heishin war dem Jungen erhalten geblieben. „Seit ihr Diener oder Feinde?“, konnte die Bestie zu Senshis Überraschung sprechen. „Diener!“, antwortete Heishin schnell. Was hatte er vor? „Der Junge ist ein Feind, von königlichem Blut. Tötet ihn und Eure Macht wird wachsen.“, versprach der Diener. Senshi sah ihn unglaubwürdig an. „Was soll das?“, konnte er Heishin nicht verstehen. „Ihr seit ein Dummkopf! Ich bin zwar schon seit Jahren bei Euch, doch ich diene allein Seth, dem Gott des Chaos und der Zerstörung.“, zeigte Heishin sein wahres Gesicht. Senshi wurde mehr als wütend. „Du bist ein Verräter? Na warte. Männer ergreift ihn!“, befahl er seiner Armee. Er hatte bereits die Hand erhoben, als ihm wieder klar war, dass die Soldaten ihn im Stich gelassen hatten. Peinlich senkte er den Arm wieder. „Verschlingt ihn.“, rief Heishin Seth zu. Senshi bekam es nun wirklich mit der Angst zu tun. Gegen so ein Vieh hatte er noch nie gekämpft. Seth erhob seine Pranke und schlug zu. Der Junge schloss die Augen. War das sein Ende? Zerquetscht von einem zehnmeter Hund? Als er nichts spürte, öffnete er die Augen wieder. Seth hatte ihm nichts angetan. Stattdessen hatten Seths große Pranken Heishin getroffen. „Niemand befielt mir.“, bellte er wütend. Senshi wusste, dass er der nächste war. Er musste kämpfen, ob er gewann oder nicht. Er zog sein Schwert aus der Scheide und ging damit auf Seth los. Er wollte in dessen Pfote stechen, doch das Stück Metall zerbrach in dem Moment als es Seth berührte. Für Senshi war das ein Alptraum. Er hatte keine Waffe und keine Verbündeten mehr. Seth erhob abermals die Pranke. „He, hinter dir! Da ist Tefnut!“, versuchte der Junge mit einem ziemlich alten Trick seinen Gegner auszutricksen. Zu Senshis Überraschung drehte sich Seth tatsächlich um. Das war die Gelegenheit zur Flucht. Er wollte auf sein Kamel steigen, ließ es dann aber bleiben. Damit wäre er nur noch langsamer. Also beschloss er zu laufen. Selbst wenn ihm dabei eine Schlange beissen würde, Senshi musste weg. Er nahm seine Beine in die Hand und begann zu laufen. Es fiel ihm jedoch schwer im Sand vorwärts zu kommen. Seth nahm sofort die Verfolgung auf. Er schien zu gehen, anstatt zu laufen. Konnte er das nicht, oder wusste er, dass Senshi nicht entkommen konnte? Er lief und lief. Doch die Flucht hatte bald ein abruptes Ende. Der Schakal sprang über ihn hinweg und landete vor dem Jungen. Er drehte sich um und steckte seine Schnauze in Senshis Richtung. Diesem hatte der Mut schon lange verlassen. In den letzten Tagen war er viel tapferer geworden, doch nun..... . Seth hob seine Pranke und schlug zu. Senshi wurde zum Glück durch sein Schild gerettet. Es war aber nicht das selbe, dass ihn sonst beschützte. Irgendewas war anders. Vor Senshis Gesicht tauchte eine Feder auf. Sie war golden und glänzte. Sie verursachte die Barriere. Nach der Attacke flog die Feder weg und verformte sich. Sie verwandelte sich in einen Falken, welcher mindestens genauso groß war, wie Seth selbst. Er griff den Schakal an und ein Kampf der Giganten entstand. Dieser dauerte eine Weile, doch dann schienen beide Ungeheuer am Ende. Sie starteten beide einen letzten Angriff und es entstand eine gewaltige Explosion. Eine riesige Staubwolke flog auf Senshi zu. Würde er sie überleben? Sieg oder Niederlage „Sir, um Punkt 11 steht ein Termin mit dem Präsidenten Ihrer Konkurenzgesselschaft an. Soll ich alles für Sie in die Wege leiten?“, wollte Sokars Assistentin wissen. Ihr Chef fasste sich an die Stirn. „Nein, sagen Sie den Termin ab, Natascha. Ich habe heute etwas anderes zu erledigen.“, gab er an. Seine Sekretärin wunderte sich über sein Verhalten. „Aber, Sir, dieser Termin ist äußerst wichtig.“, gab sie zu verstehen. Sokar lehnte sich in seinem Chefsessel zurück. „Trotzdem. Ich muss heute etwas dringendes erledigen, sagen Sie bitte ab. Sie würden mir damit einen großen Gefallen erweisen.“, bat er. Natascha verstand. „Gut, ich sage ab. Sir, ich weiß nicht was Sie heute vorhaben und auch nicht was Sie sonst immer tun. Aber bitte passen Sie auf sich auf. Ich spüre das, was es auch immer ist, sehr gefährlich ist. Ich bin jetzt schon sehr lange Ihre Assistentin und ich möchte Sie nicht verlieren.“, offenbarte sie, dass sie mehr für Sokar empfand. Dieser lächelte sie nur an. „Keine Sorge. Meinen 5 Uhr Termin werde ich einhalten. Sagen Sie, dürfte ich Sie eventuell heute Abend zum Essen einladen?“, bat er Natascha. Seine Assistentin nahm mit Freude an. Dann begab sich Sokar auf den Weg, um seine anderen Mitstreiter zu treffen. Schweißgebadet wachte Senshi in dem Bett auf, welches Noah ihm zur Verfügung gestellt hatte. Der Junge wischte sich sofort den nassen Schweiß vom Gesicht und holte tief Luft. Es war tatsächlich nur ein Traum gewesen. Oder vielleicht mehr? Senshi sprang aus dem Bett und lief auf den Gang hinaus. Er wollte sich sicher sein. Als er feststellte, dass er sich wirklich in Noahs Villa befand, suchte er das nächste Badezimmer auf. Dort wusch er sich das Gesicht und wechselte das Hemd. Als er wieder ins Bett ging, konnte er lange nicht schlafen. Er hatte Angst wieder etwas ähnliches zu träumen. Erst als ihn die Müdigkeit wieder packte, schloss er die Augen. Die restliche Nacht verbrachte er ohne Träume. Am nächsten Tag erzählte er von seinem Erlebnis. Nick, Anna und Noah taten die Sache als normalen Traum ab. Schließlich war in den letzten Tagen vieles ähnliches geschehen. Und wenn da noch Senshis Hobby dazu kam..... . Nur Anubis hielt sich zu diesem Thema bedeckt. Anna musste ihren Freunden gestehen, dass sie Chris nicht erreichen konnte. Alle sorgten sich um ihn, da ihn vielleicht ihre Feinde in die Finger bekommen haben könnten. Die Freunde dachten fieberhaft nach, was sie nun anstellen sollten, bis schließlich ein Mann zur Tür herein kam. „Sir Noah, da sind einige Personen, die Sie sprechen möchten.“, begann er. „Wer ist das?“, wollte Senshi unverzüglich wissen. „Mein Butler.“, verriet ihm Noah. Senshi staunte nicht schlecht. Wenn er einen eigenen Butler hätte, müsste er sich nie mehr um etwas kümmern. „Freut mich Sie kennenzulernen, James.“, begrüßte er den Mann. Dieser blickte ihn verdutzt an. „James?“, hinterfragte er. Senshi warf einen Blick zur Seite um sein Kommentar als Scherz zu deklarieren. „Wer wartet den draußen?“, wollte Anna wissen. „Ähhmmm... es sind vier Personen. Zwei Männer, eine Frau und ein Junge. Dabei handelt es sich um Ihren Freund Chris. Soll ich sie herein bitten?“, wartete der Butler auf weitere Anweisungen. Senshi und seine Freunde wußten, dass diese Beschreibung nur auf ihre Feinde zutreffen konnte. „Schon gut, Sie können wieder an Ihre Arbeit gehen. Ich empfange sie schon.“, versuchte Noah seinen Butler loszuwerden. Dieser folgte und ließ den Sohn seiner Arbeitgeber und dessen Freunde allein. „Was ist wenn sie Chris in ihrer Gewalt haben?“, bangte Anna um den Jungen. „Das werden wir gleich herausfinden.“, beschloss Nick und schritt auf den Gang hinaus. Senshi, Anna und Noah folgten ihm ins Ungewisse. Selbst Anubis wollte hören, was seine neuen Feinde zu sagen hatten. Das große Tor zur Villa stand offen und Nick konnte sofort Baal ausmachen. Neben ihm standen links und rechts Serket und Sokar an den Torpfosten gelehnt. „Was wollt ihr hier? Wenn ihr kämpfen wollt, nur zu! Aber sagt uns wo Chris ist!“, verlangte Nick. „Und Lena.“, ergänzte Senshi. Baal zeigte nur wieder einmal sein überhebliches Grinsen. „Ja, wir sind hier um zu kämpfen. Und zwar ein letztes Mal. Horus! Osiris, Isis und Thot. Und auch euer neuer Verbündeter Anubis. Heute ist der Tag des Chaos angebrochen.“, sprach er theatralisch. „Unsinn. Wir sind in der Überzahl. Selbst wenn ihr Chris etwas angetan haben solltet, seit ihr zu wenige.“, sah sich Nick im Vorteil. Neben Sokar kam nun jemand hervor. Er hatte sich im Abseits versteckt und war nun in Sichtweite getreten. Es war Chris. Nick wollte zu ihm laufen, da er glaubte sein Freund wäre in Gefahr, doch Chris ließ seinen Degen erscheinen und richtete ihn auf seinen Retter. „Was soll der Blödsinn?“, verstand Nick seinen Kumpel nicht. Anna trat zu ihrem Verlobten und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Er hat uns verraten.“, erklärte sie schweren Herzens. Nick wollte das nicht wahrhaben und überzeugte sich selbst. „Sagt sie die Wahrheit?“, fragte er Chris und sah ihm in die Augen. Nick hoffte, dass Anna sich irrte und Chris eine Erklärung aufbrachte, doch dem war nicht so. Chris nickte nur mit dem Kopf, als wäre nichts vorgefallen. Nick wurde stinksauer und wollte auf den Verräter losgehen, doch Sokar und Serket ließen ihre Waffen erscheinen und stellten sich vor ihren neuen Verbündeten. Noah fiel etwas schreckliches ein. „Leute! Wenn sich Chris ihnen tatsächlich angeschlossen hat, sind sie jetzt zu viert. Mit Seth zu fünft, was heißt sie sind gleich viele wie wir!“, sprach er das unvermeidliche aus. „Was.... was passiert jetzt?“, war sich Senshi nicht ganz im klaren. „Wir werden kämpfen. Und zwar ein letztes Mal. Bis nur noch eine einzige Seite steht.“, erklärte Anna trocken. Senshi schluckte. Es war also soweit. Er wollte auf jeden Fall gegen Seth kämpfen um Lena aus seinen Fängen befreien. Er erinnerte sich an seinen Traum und an Seths wahre Gestalt. Irgendwie wünschte er sich sogar gegen den riesigen Schakal zu kämpfen, anstatt gegen seine beste Freundin. Baal trat nun vor Nick und holte sein Amulett heraus. Es begann zu leuchten, genau wie Nicks. „Wir kämpfen gegeneinander.“, freute sich Baal. Sein Gegner preßte die Lippen zusammen. „Deine Schuld. Ich werde dich auseinandernehmen, du Monster.“, versprach er. Anna hielt ihn zurück. „Vergiss es! Kämpfe gegen Sokar oder Serket. Von mir aus auch gegen Chris, aber Baal ist zu stark.“, begann sie sich ernste Sorgen zu machen. „Schön, dass du dich um mich sorgst, aber wenn nicht ich, wer dann? Senshi muss gegen Seth antreten. Damit hat er bereits den stärksten Gegner. Und ich werde nicht zulassen, dass du Baal gegenübertrittst. Dafür bist du mir viel zu wichtig.“, lächelte er seine Freundin an. „He, Süsse!“, meldete sich Serket zu Wort. „Du darfst dafür gegen mich kämpfen.“, bot sie an. Anna warf ihr einen wütenden Blick zu. „Wie hast du mich genannt?“, fragte sie empört. „Ich wähle dich als Gegner aus, Kleine. Mit dir habe ich leichtes Spiel.“, entschied sie. „Einverstanden. Lass uns kämpfen.“, nahm sie die Herausforderung an. Nick wollte sie noch aufhalten, ließ es dann aber bleiben. Sie musste am letzten Kampf teilnehmen. Anna und Serket setzten sich ab und suchten sich einen ruhigen und menschenverlassenen Ort, wo die Schlacht beginnen konnte. Nun kam auch Sokar näher. „Ich würde gerne gegen dich kämpfen, Horus. Allerdings bin ich nicht lebensmüde. Vorallem da Seth etwas dagegen hätte. Also wähle ich dich!“, meinte er und zeigte auf Noah. Dieser zuckte zusammen. „Was? Wieso ich? Leute, helft mir, ich habe keine Chance gegen den Typen.“, wimmerte er. „Noah! Du hast keine andere Wahl. Gib dein bestes, selbst wenn du unterlegen bist.“, gab Nick Anweisung. Noah begann zu zittern. Wieso musste gerade er gegen Sokar antreten? Seine Krallen würden sicher kurzen Prozess mit ihm machen. Noah wusste zwar immer, dass er kämpfen musste, aber so bald? Er hatte zwar trainiert, aber es war etwas anderes gegen einen realen Gegner zu kämpfen „Schluss jetzt! Ich wähle dich aus, Kleiner. Meister Baal, ich werde nicht lange für ihn benötigen. Wenn ich mit ihm fertig bin, stoße ich zu Ihnen.“, gab er zu verstehen, dass er den Kampf als Kinderspiel ansah. „Also gut, Sokar! In der Villa habe eine einen Raum, in dem wir kämpfen können.“, schlug Noah vor. Bei dem Raum handelte es sich um Noahs Trainingsraum. Er erhoffte sich so einen Heimvorteil. Er musste alles geben, da Sokar sicher ein starker Gegner sein würde. Noah und sein Gegner marschierten in die Villa und waren bald aus dem Blickwinkel der anderen verschwunden. „Damit sind die ersten zwei Kämpfe ausgelost.“, sprach Baal so, als handelte es sich um eine Sportveranstaltung. „Dann sind wir wohl die nächsten.“, erwiderte Nick. „Pass auf dich auf!“, rief er Senshi noch zu, bevor beide das Grundstück verließen. Nun befanden sich nur noch Senshi, Chris und Anubis vor der Villa. „Überlas ihn mir, Junge.“, drängte sich Anubis vor Senshi. „Du hast deine Freunde verraten. Jetzt zahle auch den Preis.“, versuchte er Chris einzuschüchtern. „Ich habe nichts dagegen mit dir zu kämpfen. Wenn ich mit dir fertig bin, bist du dran Senshi.“, akzeptierte er. Auch die beiden verschwanden und ließen Senshi alleine. Was sollte der Junge nun unternehmen? Sollte er versuchen Seth bzw. Lena zu finden? Diese Überlegung blieb ihm erspart. Er fühlte wie seine Beine leichter wurden und Rauch aufstieg. Erschrocken blickte er nach unten. Er begann sich in Rauch aufzulösen, wie er es bereits von seinen Feinden kannte. Allerdings hatte der Junge keinerlei Kontrolle darüber. Bald war Senshi verschwunden und an einem anderen Ort wieder aufgetaucht. Er versuchte sich orientieren und begutachtete die Umgebung. Er kannte sie, erinnerte sich aber nur schwer. Es dauerte etwas bis er erkannte, dass er sich auf dem flachen Dach eines Hauses befand. Es war das Gebäude, in das Baal ihn gebracht hatte, nachdem er ihm seine Lügengeschichten erzählt hatte. „Horus!“, rief plötzlich jemand. Senshi sah sich um, konnte aber niemanden finden. „Hier oben.“, half ihm Seth auf die Sprünge. Der Gott schwebte über dem Jungen und sprang nun vor ihn. „Du bist mein Gegner.“, näherte er sich und flüsterte Senshi ins Ohr. „Nein! Ich werde nicht gegen dich kämpfen. Gib Lena frei und ich überlege es mir.“, blieb er hart. Doch das schien für Seth keine Option zu sein. Er ließ ein pechschwarzes Schwert erscheinen, welches er auf Senshi richtete. „Dieser Körper ist wichtig für mich. Es gibt nur wenige, die mit mir kompatibel sind. Du wirst gegen mich antreten. In diesem Körper.“, verriet er Senshi, dass dieser keine andere Wahl hatte..... Kampf 1 Thot gegen Sokar Mit pochendem Herzen, führte Noah seinen ‚Gast‘ in die Trainingsarena. „Wow, wirklich luxuriös habt ihr es hier. Das wird wirklich ein geeigneter Ort für dein Grab.“, jagte er Noah schon vor dem Kampf Angst ein. Die Arena beinhaltete viele Hindernisse, die als Versteck und als Verteidigung genutzt werden konnten. Noah kannte sich hier gut aus, und erhoffte sich viele Vorteile. Doch er wusste genau, mit verstecken konnte er nicht siegen. Er dachte sogar daran, Sokars Amulett zu zerstören, um ihm seine Kraft zu nehmen. Doch von Albert, der das Ideogramm des Ptah besessen hatte, wusste er, dass höchstens eine Atombombe die magischen Anhänger zerstören konnte. Die von Göttern geschaffenen Amulette waren also fast unzerstörbar. Deswegen verwarf er diesen Gedanken wieder. Er aktivierte sein Amulett und rief einen Stock herbei. Sokar hob die Augenbrauen. „Wie bitte? Mit diesem Türstopper willst du mich aufhalten? Meine Krallen werden deinen niedlichen Stock gleich etwas ankratzen.“, verriet er seine Taktik und griff an. Noah stützte sich an seinem Stock und sprang hoch. Von der Decke hingen mehrere Seile herab und Noah konnte sich an einem festhalten. Er ließ rechtzeitig wieder los und stieß seinen Stock in Sokars Rücken. Dieser plumpste auf den Boden und schrie. Noah hätte sich nie gedacht, dass er den ersten Schlagaustausch gewinnen würde. Sokar unterdrückte den Schmerz und stand auf. „Verstehe, du kennst dich hier aus. Gut, ich habe dich tatsächlich unterschätzt. Du wolltest es so. Ich werde dich als ernsthaften Gegner anerkennen.“, wollte er nun ernst machen. Er preschte los und streckte Noah seine Kralle entgegen. Dieser konnte Sokars Metallhand mit der Breitseite seines Stocks abfangen. „Netter Trick, aber ich zeige dir jetzt meinen.“, kündigte er an und biss in den Stock. Noah war zuerst überrascht, erkannte dann aber das Vorhaben seines Feindes. Sokars Gebiss hatte sich ebenfalls in Metall verwandelt und seinen Stock in der Mitte durchgebissen. Noah taumelte zurück und landete auf seinem Hintern. Sokar legte keine Pause ein und griff erneut an. Noah konnte ihn gerade noch mit seinen Stockhälften stoppen. Sokar schlug ihm diese aus der Hand und hielt ihm seine eisernen Zähne entgegen. Noah versuchte Abstand zu gewinnen und suchte hinter einem der Hindernisse Deckung. Er schwitzte wie verrückt, da er nicht mit so einem erbitterten Kampf gerechnet hatte. Plötzlich war alles verstummt. War Sokar weg? Nein, natürlich nicht. Plötzlich durchdrang eine Hand das Hindernis, hinter dem sich Noah versteckte. Sokar hatte seine Stahlhand hindurchgeschlagen. Noah sprang auf rannte. Er wusste, dass das die falsche Taktik war und erinnerte sich an Nicks Worte. Selbst wenn er unterlegen war, musste er kämpfen. Er konzentrierte sich erneut auf sein Amulett und rief einen neuen Stab. Noah dachte gerade an den Turnunterricht in der Schule. Dort nahm man ihn zwar nicht ernst, doch er musste die Hindernisse so nutzen um anzugreifen. Noah sprang auf das Hindernis vor ihm und schlug seinen Stock nach Sokar. Dieser hob den Arm und das Holz prallte ab. Sokar kämpfte wirklich mit voller Stärke und Noah hatte es schwer. Er zog den Stock zurück und bereitete eine neue Attacke vor. „Pass auf, das ist mein ‚Hölzerne Hagel‘.“, verriet er den Namen seiner nächsten Technik und hielt den Stock der Länge nach in die Höhe. Plötzlich und völlig unerwartet zersprang er in seine Einzelteile und verwandelte sich in kleine Späne. Diese flogen nun direkt auf Sokar zu. Dieser hatte damit natürlich nicht gerechnet und konnte gerade mal so ausweichen. Ein paar Späne hatte er abkommen, welche nun in seinem Anzug und teilweise in seiner Haut steckten. Das schien ihn jedoch nur noch wütender gemacht zu haben. Er attackierte Noah wieder mit seiner Faust, welcher nun ohne Waffe und ohne Deckung dastand. Mit einem Schlag warf Sokar den Jungen zu Boden. Noah hatte Glück gehabt, dass sein Gegner nicht seine Krallen benutzte. Doch er musste sich schnell etwas neues überlegen. Sokar deklarierte einen neuen Angriff und Noah versteckte sich abermals. Er wollte Sokar Stück für Stück schwächen. Als nächstes wollte er seine Spezialattacke starten. Wenn sie funktionierte war Sokar am Boden. Allerdings war diese Technik sehr kompliziert und Noah durfte sich keinen einzigen Fehler erlauben. Trotzdem beschloss er es zu versuchen. Er erschuf einen weiteren Stock und tauchte wieder auf der Bildfläche auf. Sokar schnaufte, was ein positives Zeichen war. „Du schlägst dich wacker, doch jetzt bist du am Ende.“, provezeite er. Noah begann mit seiner Technik und drehte den Stock im Kreis. Das ganze ähnelte einem Ventilator und genau das sollte es auch. Noah erzeugte immer mehr Wind, der Sokar zurückdrängte. „Das ist doch ein Alptraum. Ich darf nicht verlieren!“, machte er sich immer wieder klar. Er brachte tatsächlich soviel Kraft auf, dass er Noahs Wind entgegen trat. Der Junge kam in Bedrängnis. Das war seine beste Attacke und Sokar wehrte sich dagegen. Es gab nur noch eine Option. Der Stock drehte sich inzwischen so schnell, dass er Sokar durchbohren würde, wenn Noah ihn losließ. Allerdings würde er seinen Feind damit töten. Der Junge geriet in einen Gewissenskonflikt. Er wusste nicht, ob er Sokar einfach so töten konnte. Aber tat er es nicht, war er derjenige. Die Zeit drängte. Sokar kam gefährlich nahe an Noah heran. Dem Jungen ging die Energie aus und eine weitere Attacke würde ihm nicht gelingen. Schweren Herzens ließ er seinen Stock los, welcher in Sokars Richtung flog. Dieser riss die Augen auf und versuchte auszuweichen. Doch Noahs Stab rotierte so schnell, dass dies nicht mehr möglich war. Die dumpfe Spitze erwischte Sokars Brust und durchbohrte ihn. Leblos fiel er zu Boden und blieb liegen. Das Symbol auf seinem Amulett verschwand. Erschöpft wagte sich Noah näher und vergewisserte sich, dass Sokar wirklich geschlagen war. Er blinzelte noch mit den Augen, hatte jedoch keine Kraft für mehr. Sokar erinnerte sich an sein Gespräch mit seiner Assistentin. „Tut mir Leid, dass ich unsere Verabredung nicht einhalten kann.“, stammelte er mit letztem Atemzug. Noah schwirrte nun viel im Kopf herum. Manchmal wünschte er sich wirklich er wäre so wie Nick oder andere starke Typen. Doch er war nur der Junge, der mit Glück den Kampf seines Lebens gewonnen hatte. Gewinner: Thot Kampf 2 Anubis gegen Bes Der alte Mann stöhnte, als er sich auf den bequemen Lehnstuhl setzte. Ein Junge kam sofort angerannt und half ihm. „Alles in Ordnung, Opa?“, fragte er besorgt. „Ja, nur ich fürchte ich habe nicht mehr lange.“, offenbarte er. Der Junge wollte dies nicht hören. „Unsinn, Opa. Du wirst noch lange leben.“, weigerte er sich einen Großvater zu verlieren. „Ich muss den Tatsachen in die Augen sehen. Aber irgendwie bin ich sogar froh darüber. Weißt du Junge, meine Arbeit frisst mich jeden Tag mehr auf. Aber bald ist es vorbei. Es tut mir nur Leid, dass du dann an meine Stelle treten musst.“, meinte der alte Mann besorgt. „Ich habe aber etwas anderes vor. Ich möchte Schauspieler werden. Wie die Leute im Fernsehen.“, meinte der Knirps. Sein Opa musste ihn enttäuschen. „Leider, Junge. Es ist unserer Familie nicht freigestellt uns etwas zu wünschen. Hier, das ist mein Amulett. Ich will..... nein, ich muss es dir schenken.“, überreichte er den Anhänger an seinen Enkel. „Muss ich wirklich?“, wollte der Junge es nicht wahrhaben. Sein Opa nickte beträchtlich. „Ja, aber vor meinem Tod muss ich dir noch alles beibringen. Sei bereit dich deiner Aufgabe immer unterzuordnen.“, lehrte er ihn. Noah war es gelungen den ersten Kampf für sich und seine Freunde zu entscheiden. Das hieß jedoch noch gar nichts. Baal und Serket standen noch vor ihrer Entscheidungsschlacht. Aber auch Chris, der sich für die Gegenseite entschieden hatte, blickte gerade seinem Gegner in die Augen. Anubis Gesicht war ausdruckslos. Es zeigte keinerlei Regung von Angst oder Aufregung. „Warum?“, war das erste Wort, welches Chris von ihm hörte. „Was meinst du?“, hinterfragte er. „Das weißt du. Ich kenne dich nicht, aber es muss einen Grund dafür geben, dass du deine besten Freunde verrätst.“, wollte Anubis den Grund für Chris Verhalten erfahren. „Aus dem selben Grund, warum ich diesen Kampf gewinnen werde. Ich bin mächtiger als du, was ich dir gleich beweisen werde.“, gab er an. „Sind das etwa die Lügen, die dir Baal und seine Anhänger aufgebunden haben?“, forschte Anubis weiter. Chris wollte nichts davon hören. „Es ist die Wahrheit. Sokar hat mich gelehrt wie mächtig ich werden kann, wenn ich meine eigenen Entscheidungen treffe. So bin ich frei. Frei um dir meine Kraft zu demonstrieren!“, brüllte er und ging mit seinem Degen auf Anubis los. Dieser sprang ohne Mühe zur Seite. „Weglaufen bringt dir nichts. Bereite dich lieber gleich darauf vor zu sterben.“, versuchte er Anubis einzuschüchtern. „Ich würde gerne sterben, damit ich meine Last loswerde. Seit ich denken kann begleite ich die Seelen der Verstorbenen. Mein Großvater hat es mich gelehrt um seine Lebensaufgabe fortzuführen. Ich würde dies gerne beenden, aber es ist ein Laster, dass ich nicht ablegen kann. Du hast auch eines, ignorierst es aber. Trotz deines Verrats werde ich gnädig sein und deine Seele in die Unterwelt bringen.“, offenbarte er seine Geschichte. Chris schnitt ein erbostes Gesicht. „Keine Angst, ich werde dich von sämtlichen Lastern befreien. Du wirst gleich alle Seelen wiedersehen, um die du dich gekümmert hast.“, antwortete er. „Du glaubst stärker geworden zu sein, nur weil du nun das tust was du möchtest? Wie kurzsichtig. Nach deinem Tod werden deine Gedanken rein sein und du verstehst, was ich dir sagen will.“, erklärte er. Chris hatte die Schnauze voll. „Es reicht. Sag auf Wiedersehen!“, rief er und ging mit seinem Degen auf Anubis los. Dieser hob seine Hand und ließ seinen Dolch erscheinen. Er holte zum Schwung aus und stieß ihn in Chris Magen. Dieser weitete entsetzt die Augen und ließ seine Waffe fallen. Bevor diese noch auf dem Boden ankam, verblaßte sie. „Ich hab verloren. Aber warum?“, stöhnte er und fiel zu Boden. Anubis kniete sich hin und legte ihm die Hand auf die Stirn. „Es ist wichtig sich selbst zu vertrauen, verstehst du?“, raunte er dem Sterbenden zu. Chris nickte schwach. „Tust du mir einen Gefallen und begleitest mich?“, sprach er seinen letzten Wunsch aus. Anubis holte Luft und versprach es ihm. Dann fielen Chris die Augen zu und eine gelbe Kugel flog aus seiner Stirn. Anubis fing sie mit der Hand auf und betrachtete sie. Dann stand er auf und wollte gehen. Doch eine Frau hinderte ihn daran. „Ich gratuliere. Du hast deinen Kampf gewonnen.“, lobte sie ihn. Es war die selbe Frau, die Anubis vorige Nacht zu Senshi gebracht hatte. „Spielst du Schiedsrichterin, Hathor?“, lästerte er. „Nichts liegt mir ferner, als mich in den letzten Kampf einzumischen, aber mein Partner hat dies bereits getan.“, erläuterte Hathor. „Der Krieger, der Seth in sich trug ist tot. Um ehrlich zu sein, ich freue mich falls der Junge gegen seine neue Form verliert. Dann werde ich gezwungen sein gegen ihn zu kämpfen. Er ist stark und wird mich bestimmt töten.“, erzählte Anubis Hathor seinen Wunsch. Diese trat näher. „Was ist, wenn ich diese Aufgabe von dir nehmen kann?“, flüsterte sie ihm zu. „Bist du dazu in der Lage? Ich habe bereits daran gedacht, den Vater des Mädchens zu fragen, dass Seth kontrolliert. Das wäre ein Segen für mich.“, wünschte Anubis sich endlich nach seinen Vorstellungen zu leben. „Du kannst dein Laster an jemand anderen weitergeben.“, erklärte sie und sah zu Chris. Anubis überlegte kurz. „Er ist tot, hast du etwa vor....?“ Hathor sah Anubis in die Augen und nickte. „Damit verstoße ich gegen ein Gesetz. Außerdem weiß ich, welche Qualen er durchmachen wird.“, zögerde er. „Es ist deine Entscheidung.“, meinte Hathor nur. Anubis machte kehrt und hockte sich nochmals zu Chris. Er betrachtete dessen Seele und ließ sie dann wieder in den Körper fallen. Die Wunde verschwand und Chris schlug die Augen auf. „Bin ich...... in der Unterwelt?“, fragte er langsam. Anubis betrachtete seine Handflächen und es erschien tatsächlich ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Ich bin frei.“, konnte er es noch gar nicht glauben. Dafür bemerkte Chris sofort, dass mit ihm etwas nicht stimmte. „Du hast es tatsächlich getan.“, sagte Chris es so, als wäre es schlimmer als der Tod selbst. Hathor trat zu ihm und reichte ihm die Hand. „Wer bist du?“, fragte er, als wäre er gerade aus einem Alptraum erwacht. „Meine Name ist Hathor und ich bin eine Botin. Zusammen mit Seth habe ich die Geschichte überwacht, bis er starb und auf dieses Mädchen überging. Ich habe Anubis dazu überredet, seine Aufgabe an dich weiterzuleiten, damit du deinen Freunden helfen kannst.“, beantwortete sie Chris Fragen. Dieser verstand aber immer noch nicht alles. „Ich habe verloren. Und ihr habt mir noch dazu diesen Fluch aufgehetzt. Und jetzt soll ich mich wieder meinen Freunden anschließen?“, war er völlig außer sich. „Meine Gabe ist es in die Zukunft zu sehen. Ich weiß was passieren wird und möchte dich bitten alles zum Guten zu wenden. Nutze deine Überzeugung nur das zu tun, was du möchtest um alle zu retten. Deine neue Gabe und dein neuer Fluch beginnen zu wirken. Du wirst nie mehr frei sein, sei dir dem bewusst. Allerdings hast du nun, anders wie Anubis die Fähigkeit die zu retten, die dir nahe stehen.“, erklärte sie Chris. „Was soll ich tun?“, fragte er zögernd. „Ruhe dich aus. Dann beginne.“, meinte sie noch und nahm dann Anubis Hand. „Ich bin jetzt frei. Aber was soll ich tun?“, wusste er nicht, was er mit seinem neuen Leben anfangen sollte. „Ich werde dir alles zeigen. Vertrau mir.“, bot Hathor ihm ihre Hilfe an. Sie zog ihn mit sich, um ihm zu zeigen was er verpasst hatte. Chris blieb zurück und sah noch lange auf seine Hände. Nun musste er für einen Verrat und seine Entscheidung bezahlen. In einem behielten Sokar und Hathor Recht. Er hatte die Freiheit alles zu tun. Aber auch die Bürde alle zu tun. Gewinner: Anubis Kampf 3 Isis gegen Serket Damit waren zwei der Kämpfe entschieden. Doch drei standen noch aus. Während sich Senshi und Seth noch auf ihre Auseinandersetzung vorbereiteten, begann der Kampf zwischen Anna und Serket. „Was willst du den, Kleine? Glaubst du wirklich, dass du gegen einen Profi wie mich gewinnen kannst?“, schüchterte Serket ihre Gegnerin ein. „Weißt du was? Das Ideogramm der Hesat würde besser zu dir passen. Das war nämlich die Kuhgöttin.“ Serket verengte ihre Augen. „Die Göttin Serket war unglaublich stark. Und ich auch!“, antwortete sie. „Und das behauptet jemand, mit solchen Schuhen.“, gab Anna frech zurück. Serket sah zu ihren Stöckelschuhen hinunter und bekam einen hochroten Kopf. „Wie witzig. Sieh du doch mal in den Spiegel. Glaubst du, du bekommst einen Typen ab?“, zickte sie. Darauf reagierte Anna. Sofort ließ sie ihre Waffe erscheinen. Es handelte sich um eine gebogene Sichel, die golden schimmerte. „Niedliches Taschenmesser. Jetzt zeige ich dir meine Waffe.“, sprach Serket und rief ihren Speer herbei. Sie nahm ihn hoch und warf ihn nach Anna. Diese hatte aber keine Mühe dem auszuweichen. „Mehr hast du nicht auf dem Kasten?“, fragte sie spöttisch. Doch sie musste ihre Meinung revidieren, als sie ein Geräusch von hinten hörte. Blitzschnell drehte sie sich um und sah Serkets Speer wieder zurückkommen. Er schien wie ein Bumerang zu reagieren. Anna konnte ihn gerade noch mit ihrer Sichel stoppen, die ihr sofort aus der Hand geschlagen wurde. Der Speer landete wieder in Serkets Hand. Anna warf sich auf den Boden, um sich ihre Waffe zurückzuholen, doch Serket warf abermals. Anna rollte sich schnell zur Seite, um dem Angriff zu entgehen. Der Speer verfehlte sie nur wenige Zentimeter und blieb in der Erde stecken. Serket breitete ihre Hand aus und ihr Speer flog wie von Geisterhand zu ihr zurück. „Da stauntst du, Kleine.“, schien sie sich zu amüsieren. Doch Anna ließ sich nicht unterkriegen. Schnell sprang sie auf und hielt ihrer Rivalin die Sichel entgegen. Der Stiel verlängerte sich und die ganze Waffe ähnelte bald einer Sense. „Glaubst du, das beeindruckt mich? Im Gegenteil, ich verrate dir nun etwas. Siehst du die Spitze meines Speers? Sie ist das Härteste, das es auf der Welt gibt. Mit ihr spalte ich alles, sogar Diamanten. Nicht einmal Sokars Krallen kommen an ihre Schärfe heran. Das ist das Instrument deiner Vernichtung.“, erklärte sie Anna ihren Plan. „Meine goldene Sichel ist auch mächtig. Gleich werden wir sehen, wer die mächtigere Macht besitzt.“, ging Anna auf Serkets Angeberei ein. Beide starteten gleichzeitig eine Attacke und Serkets Speer schlug Anna die Sichel aus der Hand. Schnell griff das Mädchen wieder nach ihr und bemerkte, dass die Spitze abgebrochen war. Anna verstand nun, dass Serket nicht übertrieben hatte. Dies konnte sie jedoch zu ihrem Vorteil nutzen. „Mit deinem Stumpf kannst du jetzt niemanden mehr beeindrucken.“, lachte Serket und bereitete sich auf einen erneuten Angriff vor. Anna duckte sich und schnitt mit ihrer Sichel einen Teil des Speers ab. Die Spitze fiel zu Boden und Anna hob sie auf. Serket war darüber alles andere als froh. „Na, warte!“, brüllte sie und ging mit dem stumpfen Ende auf ihre Gegnerin los. Doch Anna reagierte blitzschnell und rammte die Speerspitze in Serkets Amulett. Diese wusste zuerst nicht, was vor sich ging. Erst als ihr Amulett zerbrach und in vielen Stücken zu Boden fiel, erkannte sie das Unglück. „Was hast du gemacht? Und wie? Das Amulett ist unzerstörbar.“, konnte sie es nicht fassen. „Du hast selber gesagt, deine Spitze ist das Härteste was es gibt.“, grinste Anna. „Du bist jetzt deiner Macht beraubt.“, erklärte das Mädchen. Serket stürzte sich sofort auf die Teile und versuchte sie wieder zusammenzubringen. Mit zitternden Händen suchte sie alle Puzzleteile. „Das darf nicht sein! Ohne dieses Amulett bin ich nichts!“, heulte sie beinahe. Anna tat sie fast Leid. Ihre Kraft war alles was Serket hatte. Sie versuchte weiterhin das Amulett wiederherzustellen, aber als es nicht gelang brach sie weinend zusammen. Anna dachte daran ihr zu helfen, doch entschied sich dann dagegen. Sie sah ihre Gegnerin nochmals an, die nun wie ein kleines Kind wirkte und ging dann. Sie wollte unbedingt Nick helfen. Baal war ein starker Gegner. Gewinner: Isis Chaos Kampf 4 Osiris gegen Baal „Hier sind wir ungestört.“, erklärte Baal und wies auf die Umgebung hin. Er und Nick hatten sich in ein abgelegenes Waldstück zurückgezogen, um ungestört zu kämpfen. „Die armen Bäume, die dabei zu Bruch gehen sind dich gar nicht wert.“, maulte Nick. „Du armer Irrer glaubst tatsächlich, dass du gegen mich bestehen kannst. Selbst wenn du all deine Kraft aufwendest und deine besten Attacken startest, bist du mir mit dieser Verletzung trotzdem unterlegen.“, sah Baal keinerlei Gefahr für sein Leben. Nick blickte zu seinem Bein hinunter und musste seinem Feind rechtgeben. Die Verletzung, die ihm Senshi zugefügt hatte, heilte nicht gut. Er hatte sie ausgewaschen und verbunden, doch wenn sie ihm während des Kampfes Ärger machte, war er im Nachteil. Dennoch beschloss er die Zähne zusammenzubeissen und zu kämpfen. Er rief sein Zepter und bereitete sich vor. Baal tat es ihm nach und schwang seinen Dreizack. „Einen schönen Freund hast du, der dich vor der wichtigsten Schlacht deines Lebens verwundet.“, rief Baal dem Verletzten zu. „Du weißt doch gar nichts. Senshi hat unter deinem Einfluss gelitten. Außerdem benutzt du den Körper seines Vaters. Heute ist der Tag, an dem du für deine Taten bezahlen wirst. Ich werde dich vernichten und diesem Alptraum ein Ende bereiten.“, stand für Nick fest. Wie immer teilte er sich und stellte Kopien von sich her. Baal zeigte sich überhaupt nicht beeindruckt. Es kam ihm eher lächerlich vor. Der echte Nick vollzog einen Angriff mit seinem Zepter. Doch Baal hielt seinen Dreizack hoch und konnte ihn mühelos abwehren. „Wenn das alles war, gib lieber auf. Vielleicht verschone ich dich ja.“, sprach Baal sein Angebot aus. Nick spuckte vor ihm auf den Boden. „Und den Weihnachtsmann gibt´s wirklich. Du wirst bald vor mir knien und um Gnade winseln.“, sträubte sich der Junge gegen diesen Gedanken. „Das war doch nicht ernst gemeint. Ich freue mich richtig darauf dich zur Strecke zu bringen. Du wirst vor mir auf dem Boden liegen und mich anflehen dich gehen zu lassen. Das werde ich genießen, doch ich keine kein Erbarmen. Dann wirst du die Spitzen meines Dreizacks kennenlernen.“, erzählte Baal den Kampfverlauf schon im Voraus. „Netter Traum, aber du wirst gleich unsanft geweckt. Ich kann nämlich auch in die Zukunft sehen. Und dort existierst du nicht mehr. Keiner von euch.“, provezeite Nick. „Ich hoffe, das hast du nicht in deiner Glaskugel gesehen. Es kann nur eine Seite gewinnen und das ist meine. Ich und meine Diener werden euch vernichten und diese Welt anunsreissen. Zusammen mit Seth unterwerfen wir diesen Planeten dem Chaos.“, sprach er mit starkem Ton und ballte seine Faust. „Das wird nicht passieren, weil du hier und jetzt untergehst!“, schrie Nick und konzentrierte sich auf sein Zepter. Mit seiner mächtigsten Attacke, dürfte er Baal ausschalten können. Er erwartete, dass Baal ihn in der Zeit, in der er sich vorbereiten musste angreifen würde, doch im Gegenteil. Baal streckte seine Arme zur Seite und präsentierte sich als Zielscheibe. Nahm er Nick nicht ernst? Wenn nein, war das sein Untergang. „Pass auf, du Ungeheuer. Das ist das Werkzeug deiner Vernichtung. Meine rote Sonne.“, kündigte er an. Er hielt sein Zepter in Baals Richtung und die rote Kugel wurde größer und größer. Nick musste Baal unbedingt treffen, da er nach seiner besten Technik nicht mehr viel Kraft haben würde. „Attacke!“, schrie er aus Leibeskräften und startete den roten Ball. Dieser hatte bereits einen enormen Umfang und flog unaufhaltsam auf Baal zu. Dieser rührte sich immer noch nicht, wofür er nun büßen musste. Die Kugel traf ihn und bewirkte eine gewaltige Explosion. Erleichtert atmete Nick auf. Geschafft ließ er sich auf den Boden fallen. Endlich war der Spuck vorbei. Da wo Baal stand befand sich nur noch eine Staubwolke. Er wollte sich ausruhen, dachte aber daran, dass Senshi seine Hilfe brauchen könnte. Er rappelte sich wieder auf und wollte gehen, als ihm jedoch Baals Dreizack vor die Beine flog. Nick schreckte zurück. Wo kam das Ding her? Wurde es von der Explosion weggeschleudert? Der Junge sah nochmals zu der Staubwolke und erkannte einen Schatten. Er irrte sich nicht. Er erkannte einen schwarzen, verschwommenen Schatten im Rauch. Es dauerte nicht lange bis sich der Qualm verzog und das Objekt freigab. Baal trat mit gelangweiltem Gesicht aus den Rauchschwaden. Nick traute seinen Augen nicht. War das eine Illusion? Baal konnte gar nicht vor ihm stehen. „Wie...? Was....? Ich habe dich doch getroffen.“, verstand Nick die Situation nicht. „Du hast mich nicht verfehlt. Aber diese lahme Attacke, konnte ich mühelos abwehren.“, tat Baal so, als wäre nichts geschehen. Nick war am Ende. Der letzte Angriff hatte ihn nicht einmal gekratzt. Anscheinend war er wirklich unbesiegbar. „Jetzt bin ich dran.“, kündigte Baal eine Attacke an. Er rannte auf den erschöpften Nick zu und verpasste ihm einen Kinnhacken. Wehrlos wurde der Junge zu Boden geschmettert. Er hatte fast keine Kraft mehr und konnte gerade mal so aufstehen. Er fasste sich an den Mund und bemerkte, dass er blutete. Schnell wischte er es wieder ab und suchte nach seinem Zepter. Baal hob seine Augenbrauen. Hatte Nick doch noch Energie? Oder klammerte er sich an einen Strohhalm? Nick taumelte zu seinem Zepter, doch Baal war schneller. Er hatte seinen Dreizack zurück und schlug auf seinen Gegner ein. Mit schmerzferzertem Gesicht ging Nick abermals zu Boden. Er versuchte zu seinem Zepter zu kriechen, doch Baal war gemein und trat es einfach weg. Dann kickte er Nick in die Seite um ihn zum Umdrehen zu bewegen. Danach hielt er dem Jungen seinen Dreizack direkt vor die Kehle. „Siehst du? Wie ich es beschrieben habe. Du liegst vor mir und bist am Ende deiner Kraft.“, genoss Baal den Triumpf. Er hatte seinen Gegner besiegen können und war kurz davor ihn zu töten. „Schön, du hast mich geschlagen. Aber meine Freunde werden mich rächen. Und ich werde sicher nicht um Gnade flehen. Mach schluss.“, meinte er und schloss die Augen. Baal verlor das Interesse an Nick und wollte es beenden. Nick bereitete sich auf seinen Tod vor. Jeden Augenblick erwartete er den tödlichen Stich. Doch er blieb aus. Stattdessen spürte er Tropfen auf seinem Gesicht. Regnete es? Nein, unmöglich. Er riss die Augen auf und entdeckte, dass Baal verwundet war. Er blutete stark. Etwas hatte seine Schulter getroffen und Baal hielt sie mit zusammengebissenen Zähnen. Nick sah sich suchend um und konnte schließlich Anna ausmachen. „Ich dachte du könntest Hilfe brauchen.“, kam sie genau im richtigen Moment. Nick versuchte aufzustehen, doch Anna hinderte ihn daran. „Du bist verletzt. Ruhe dich aus, ich werde Baal alleine besiegen.“, schlug sie vor. Doch Nick wollte nichts davon hören. „Spinnst du? Dieser Kerl hat meine beste Attacke überlebt. Ich werde dich bestimmt nicht alleine kämpfen lassen.“, beschloss er. Er versuchte aufzustehen, doch es erwies sich als schwierig. Anna wollte ihm helfen, doch Nick wehrte ab. Er musste es allein schaffen. Er griff nach seinen Zepter und stützte sich damit ab. Baal sah die beiden mit einer haßerfüllten Fratze an. Sein Gesicht veränderte sich und es wurden wieder Teile des Totenschädels sichtbar. Er war auf Rache aus und war nun noch gefährlicher als vorher. Nick schnaufte und konnte sich nur schwer auf den Beinen halten. Als wäre das nicht genug, meldete sich auch noch seine Verletzung. „Du bist nicht in der Lage zu kämpfen.“, versuchte Anna ihrem Freund klar zu machen. „Vergiss es. Ich werde dich nicht allein gegen das Scheusal antreten lassen.“, ließ er nicht locker. Baal nahm seinen Dreizack und stürmte auf die zwei zu. Die beiden verschwanden schnell in unterschiedliche Richtungen um der Attacke zu entgehen. „Anna! Lenke ihn ab, damit ich einen neuen Energieball erzeugen kann.“, rief Nick seiner Freundin zu. Diese verstand nicht ganz. „Du bist dazu nicht mehr fähig. Wenn du das tust könntest du schlimm verletzt werden!“, erinnerte sie ihn. Nick war das egal. Baal hatte letztes Mal all seine Kraft in seinen Schild gesteckt. Wenn Anna ihn ablenkte, hatte er eine Chance. Es gelang ihm Anna dazu zu überreden. Doch Baal war nicht dumm und erkannte was die beiden vorhatten. Er wollte sich Nick vornehmen, doch Anna ließ ihn nicht. Schützend stellte sie sich immer wieder vor Baal um dessen Angriffe mit ihrer Sichel abzuwehren. Baal konnte wegen seiner Schulterverletzung nicht mehr seine ganze Kraft einsetzen. Das mussten die Freunde ausnutzen. Nick konnte seine Arme und Beine kaum noch bewegen, als er erneut Energie sammelte. Doch bald hatte er genug zusammen um eine neue Kugel zu bilden. Das Zepter leuchtete und war für Nicks beste Technik bereit. „Bring dich in Sicherheit, Anna!“, rief er seiner Freundin zu und startete kurz darauf die Kugel. Anna kämpfte noch immer mit Baal, sah aber die Kugel auf sich zu kommen. Sie stampfte ihre Sichel in die Erde um sich so zur Seite zu katapultieren. Baal hatte keine Gelegenheit mehr auszuweichen. Er wurde von der Kugel erfasst und es gab abermals eine Explosion. Nick konnte keinen Finger mehr rühren und es fiel ihm schwer zu atmen. Trotzdem vergewisserte er sich, dass Baal tot war. Als sich der Qualm verzog lag dieser regungslos am Boden. Nick und Anna hatten es geschafft. Anna kam angerannt und umarmte ihren Freund. „Wir haben es geschafft!“, jubelte sie. „Bitte nicht so fest.“, beschwerte sich ihr Freund, dem noch immer jeder Knochen einzeln schmerzte. Die beiden waren so im Freudentaumel, dass sie nicht bemerkten wie Baal wieder aufstand. Die Attacke hatte in voll erwischt und es gab keine Stelle, an der er nicht blutete. Dennoch taumelte er auf die Sieger zu. Nick bemerkte als erstes das Unglück. Mit seiner allerletzten Kraft packte er Anna und wechselte mit ihr die Stelle. Wutschnaubend schwang Baal seinen Dreizack und rammte ihn in Nicks Rücken. Dieser spürte keinen einzigen Schmerz, als er zu Boden ging. Der Schock saß zu tief. Anna wusste zuerst nicht was los war, erkannte aber dann das Schreckliche. Sie kniete sich zu ihrem Freund und rüttelte ihn. „Du hast verdammtes Glück, Mädchen. Ich bin zu schwach, um gegen dich zu kämpfen. Meinen Gegner habe ich getötet und meine Aufgabe erfüllt.“, erklärte er und begann zu gehen. Anna verschwendete keinen Gedanken daran ihm zu folgen. Sie sah nur Nick in die Augen und versuchte ihn wachzubekommen. „Anna...“, krächzte der Junge. „Es wird alles wieder gut! Du wirst dich davon erholen!“, begann das Mädchen zu weinen. „Achwas, ich bin am Ende. Versprich mir, dass du Baal nicht alleine angreifst, ja? Ich will nicht, dass dir etwas passiert.“, sprach er mit seinen letzten Atemzügen. „Sag das nicht! Du kannst doch nicht sterben. Jetzt doch noch nicht. Was.... was wird aus unserer Hochzeit?“, versuchte sie ihren Freund beisichzubehalten. „Achja. Unsere Eltern werden sich... ärgern.... . Aber weißt du was? Ehrlich gesagt, hätte ich das sogar mitgemacht.“, hustete er. Das Sprechen viel ihm jede Sekunde schwerer. „Was... was meinst du?“, fragte Anna verdutzt. „Weißt du.... du bedeutest mir wirklich viel. Pass bitte auf dich auf, ja? Und vertrau auf Senshi, er wird schon alles zum Guten wenden.“, flüsterte er nur noch. Dann konnte er nicht mehr und gab seinen Verletzungen nach. Er wollte noch seine Hand nach Anna ausstrecken, schaffte es jedoch nicht mehr. Anna packte ihn am Kragen und rüttelte an ihm, doch er war tot. Das Mädchen weinte und weinte. Warum musste das passieren? Erst jetzt erkannte sie, welches Ausmaß diese Schlacht hatte. Gewinner: Baal Kampf 5 Horus gegen Seth „Meine Diener vernichten in diesem Augenblick deine Freunde und du bist gezwungen gegen mich anzutreten. Ich bin Seth, das Chaos. Vor 3000 Jahren habe ich meine Sgleichen eliminiert um die Welt dem Chaos zu unterwerfen. Doch Horus hielt mich auf und so musste meine Seele in menschlichen Wirten weiterleben.“, erzählte Seth von seinen Qualen. „Und was willst du jetzt von mir?“, konnte Senshi kein Verständnis aufbringen. „Rache.“, war Seths kurze Antwort. „Horus lebt in dir weiter und deswegen werde ich dich zerstören. Sei bereit für den Kampf.“, erklärte er mit bedrohlicher Stimme. „Einverstanden, kämpfen wir! Aber lass vorher Lena frei.“, verlangte der Junge. „Hast du etwas an den Ohren? Ich habe dir bereits erklärt, dass ich ohne Wirt nicht existieren kann. Wenn du mich vernichten willst, muss vorher deine Freundin dran glauben.“, offenbarte er Senshi. Dieser verstand die schwierige Situation und versuchte einen Ausweg zu finden. Lena befand sich noch in ihrem Körper, doch Seth hatte die Kontrolle. Senshi musste auf seine Freundin einreden, damit sie sich gegen Seth zur Wehr setzte. Doch im Moment sah alles danach aus, als hätte Seth Lena vollkommen unterdrückt. „Bist du bereit für unseren letzten Kampf?“, fragte Seth herausfordernd. „Habe ich eine andere Wahl?“, sah Senshi wenig Chancen. „Ja, du könntest dich mir ergeben und ich verspreche dir, dass ich schnell mache.“, bot er an. „Die Frage war rhetorisch gemeint. Außerdem werde ich nicht aufgeben. Ich werde dich dorthin zurückschicken, wo du hergekommen bist und meine Freundin retten.“, stand für den Jungen fest. „Keines von beiden wird dir gelingen. Ich werde diesen Kampf gewinnen und danach alle übrigen von deiner Sorte vernichten. Dann steht mir nichts mehr im Weg. Ich werde diese Welt abermals dem Chaos unterwerfen, und diesmal hält mich niemand auf.“, begann der Schurke zu lachen. „Doch, ich!“, trat Senshi ihm entgegen. Seth schwang sein Schwert und trat näher. Er vollzog einen Schlag und Senshi blockte. „Siehst du? Ich bin dir überlegen.“, freute sich der Junge. Seth konnte darüber nur lachen. „Du bist doch nur ein Kind. Bete, dass du nicht allzugroße Schmerzen hast, wenn ich dich ins Jenseits befördere.“, hielt er Senshi für einen schwachen Gegner. Dieser ließ sich das jedoch nicht gefallen und reagierte. Gezielt schlug er Seth sein Schwert aus der Hand. Dieser schien darüber aber alles andere als erschrocken zu sein. „Verdammt, du hast mich entwaffnet. Jetzt kannst du mich direkt angreifen und töten. Da habe ich wohl einen verhängnisvollen Fehler gemacht.“, amüsierte er sich über Senshi. Dieser hatte Seth zwar sein Schwert weggenommen, konnte jedoch Lena nicht verletzen. „Du hältst dich für stark? Du versteckst dich im Körper eines Mädchens.“, erinnerte Senshi. Seth schien das wenig auszumachen. „Ja und du zögerst mich zu attackieren. Das wird kein Kampf, sondern eine Hinrichtung. Deine um genau zu sein.“, hechelte der Gott. Senshi musste sich das leider eingestehen. Es war für ihn unmöglich mit seinem Schwert auf Lena loszugehen. Wenn er es allerdings nicht tat, würde Seth gewinnen. Und wenn das geschah würde noch viel Schlimmeres geschehen. Seth griff wieder nach seinem Schwert und hob es auf. „Entscheide dich, und zwar schnell.“, riet er ihm. „Lena, ich weiß du bist stärker als er! Es ist dein Körper und du kannst ihn auch wieder rauswerfen!“, flehte Senshi das Mädchen an. Seth gähnte demonstrativ. „Idiot. Hast du nichts besseres auf Lager? Zugegeben, sie ist die Tochter meines früheren Wirts. Dennoch ist sie schwach. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie ihren Vater verloren hat. Vielleicht hast du Recht. Vielleicht könnte sie Kontrolle ausüben. Aber nicht in diesem Zustand. Warte eine Sekunde und ich werde deinen restlichen Kampfwillen brechen.“, versicherte Seth, dass es keine Möglichkeit für Lena gab. Aber wie wollte er Senshis Kampfwillen brechen? Dem Jungen beschlich ein ungutes Gefühl. Ein merkwürdiger Wind kam von Osten. „Wer kommt da?“, fragte Senshi schnell?“ Seth sah in die betreffende Richtung. „Ein alter Freund.“, erwiderte er. Der Unbekannte kam näher und näher. Noch verdeckte der Schatten sein Gesicht. Wenige Meter später erkannte Senshi das Unheil. Es war Baal. „Ich hoffe du hast deine Aufgabe erledigt.“, fragte Seth nach dem Stand der Dinge. Baal nickte. „Ja, großer Seth. Ich habe Osiris wie befohlen getötet. Er hatte keine Chance. Danach bin ich so schnell hierher geeilt, um Euch zu helfen.“, antwortete Baal. Senshi war geschockt. „Du lügst! Nick ist viel zu stark. Es lässt sich nicht einfach besiegen.“, beharrte der Junge. Baal würdigte dem nur einen kurzen Blick. „Dieser Dummkopf ist gefallen, als er seine Freundin beschützen wollte. Irgendwie erinnert mich das an diese Situation hier.“, murmelte er. Senshi holte tief Luft. Er wollte Baal angreifen und ihm seine Lügen austreiben, doch er konnte Seth nicht den Rücken zuwenden. Er war eingekreist. Rechts von ihm stand Seth und Links versperrte ihm Baal den Weg. Wie sollte er gegen zwei von der Sorte gewinnen? Vielleicht gelang es ihm Baal auszuschalten, doch es blieb immer noch das Problem mit Lena. Die nächste Aktion kam von Seth. Dieser schlenderte nun einfach an Senshi vorbei und ging auf Baal zu. „Sagtest du gerade, ich würde Hilfe benötigen?“, schien er über Baals vorherige Aussage nicht sehr erfreut. „Verzeiht mir.“, entschuldigte sich das Knochengesicht sofort. „Senshi?“, wandte sich Seth wieder an den Jungen. „Ich weiß nicht ob, du es bereits aufgegeben hast deinen Vater zu retten. Aber ich werde es gleich erfahren.“, grinste er und stach sein Schwert in seinen Diener. Baal wusste zuerst nicht wie ihm geschah, brach dann aber regungslos zusammen. Seth sah zu Senshi und staunte. „Ich hätte eine andere Reaktion erwartet.“, wunderte er sich. Der Junge presste seine Finger fest zusammen und hielt sein Schwert. „Das war nicht mein Vater. Ihn habe ich verloren, aber Lena werde ich zurückholen.“, sagte er festentschlossen. Seth wirkte überrascht. „Tja, dann habe ich meinen Sklaven wohl umsonst getötet. Nunja, egal. Deine Freundin wird leben keine Angst. Ohne sie wäre ich nichts. Also sei ganz beruhigt. Mir ist der Spaß vergangen und ich mache jetzt ernst. Bereite dich auf deinen letzten Atemzug vor.“, änderte er nun seinen Ton. Dann hielt er die fünf Finger seiner linken Hand hoch. Senshi verstand zuerst nicht. „5 Minuten. Mehr werde ich für dich nicht brauchen. Das ist dein Ende, Horus!“, brüllte er und ging auf Senshi los. Anna war fertig. Sie hielt Nick noch immer in ihren Armen und heulte. Sie wollte einfach nicht wahrhaben, dass er tot war. So bemerkte sie auch nicht, wie sich jemand näherte. Erst als sie laute Schritte hörte sprang sie auf. Zuerst dachte sie, Baal wäre zurück gekommen um sie auch noch zu holen. Doch es handelte sich um jemand anderen. „Chris! Hat.... hat Anubis seinen Kampf verloren? Jetzt siehst du, was deine Entscheidung angerichtet hat.“, konnte Anna ihrem ehemaligen Freund nicht einmal in die Augen sehen. Dieser antwortete ihr nicht. Sein Ziel war Nick. Anna stellte sich jedoch schützend vor ihn. „Er ist doch schon tot! Was wollt ihr Ungeheuer den noch?“, konnte sie dem Druck kaum noch standhalten. Chris zeigte dem Mädchen seine Handfläche und Anna wich zurück. Chris kniete über Nick und strich ihm über die Stirn. „Jetzt ist es nicht mehr mein Recht dir zu helfen......, sondern meine Pflicht.“, seufzte er traurig. Anna musterte den eindeutig veränderten Chris. Nicks Stirn begann zu strahlen und eine silberne Kugel löste sich aus seinem Körper. Chris drückte sie fest an sich. Anna verstand was er vorhatte. Gerade in diesem Moment erfolgte ein Angriff. Wie aus dem Nichts tauchte ein Stock auf, dessen Ziel Chris war. Anna musste ihn stoppen, wenn Nick noch eine Chance haben wollte. Schützend warf sie sich vor Anubis Nachfolger um den Angriff abzufangen. Der Stock traf sie hart, verletzte sie aber nicht ernsthaft. Sofort kam Noah angelaufen. „Anna, spinnst du? Er ist unser Feind. Er hat Nick umgebracht.“, verkannte der die Situation. „Nein! Er kann Nick helfen!“, versuchte Anna schnellstwegs aufzuklären. Noah sah Chris nur verdutzt an. Dann entdeckte er die silberne Kugel. „Ist er....? Hat er....?“, stotterte er. Anna nickte. „Ja, er hat Anubis Fähigkeiten. Nur er kann Nick noch retten.“, hoffte sie. Die Kugel verformte sich und kehrte in Nicks Körper zurück. Sofort schlug dieser die Augen auf. Er fasste sich an die Kehle, als ob er gerade aus dem Wasser aufgetaucht wäre. Als er wieder richtig zu sich gekommen war, suchte er die Umgebung ab. Misstrauisch betrachtete er Chris. Bevor er aber noch irgendetwas unternehmen konnte, wurde er von Anna umarmt. „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!“, war sie ganz perplex. Nick verstand noch immer nicht was passiert war. Dann nahm er auch noch Noah war und konnte sich einiges Zusammenreimen. „Hat.... Chris mich wiederbelebt?“, fragte er zögernd. Noah warf ihm einen bejahenden Blick zu. Anna ließ noch immer nicht von ihrem Freund los. Dann erinnerte sich Nick an seine letzten Worte. „He, Anna. Was ich vor meinem ‚Tod‘ noch gesagt habe.... also.....“, wollte er die Sache klären, fand aber nicht die richtigen Worte. Er wollte weiter erklären, kam aber nicht dazu. Anna hatte die Umarmung beendet und war zu etwas anderem übergegangen. Noah klopfte sich an die Stirn. „Leute, ich will ja nichts sagen, aber Senshi kämpft gerade gegen Seth. Und wahrscheinlich bekommt er es auch noch mit Baal zu tun. Ohne uns ist er verloren.“, erinnerte er an die momentane Lage. Nur mühevoll konnten sich Nick und Anna von einander losreissen. „Sammelt eure Kräfte. Wir müssen Senshi jetzt beistehen. Wir haben solange gekämpft. Und es hat viele Opfer gefordert. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen diesen Krieg zu beenden. Für uns und unsere Nachkommen!“, redete Nick wie ein Politiker. „Tolle Rede.“, machte Anna ihm ein Kompliment. „Ich folge euch!“, stand für Noah fest. „Was ist mit dir?“, wollte er von Chris wissen. Dieser sah beträchtlich zu Boden. „Er kommt mit.“, entschied Nick. Chris wunderte sich. „Was? Nach allem was ich getan habe?“, verstand er seinen Freund nicht. „Eigentlich hast du uns sogar geholfen. Gut, wir haben ein paar Schrammen und ich war tot, aber durch dich können wir unsere Feinde endgültig besiegen!“, versuchte Nick Chris aufzumuntern. Dieser ballte die Fäuste. „Nichts ist gut. Ich habe Anubis Gabe übernommen. Ich werde nie mehr frei sein.“, erinnerte er an seinen Fluch. „Ja. Deswegen hilf uns ein letztes Mal. Wir brauchen dich.“, sprach Nick es aus. Chris sah ihn überrascht an. „Also gut. Ein letztes Mal....“, seufzte er. „Anna, du....“, wollte sich Nick an seine Freundin wenden, doch diese stoppte ihn. „Ich komme mit!“, bestand sie darauf. Bevor Nick noch widersprechen konnte, zerrte sie ihn am Arm voran. Chris und Noah folgten den beiden zögerlich. Sie wussten, dass Seth stark war. Würden sie es gemeinsam schaffen dieses Monster zu bezwingen? Währenddessen saßen Anubis und Hathor in einem Restaurant. „Das ist das Beste, was ich je gegessen habe.“, stand für den ehemaligen Totenwächter fest. Hathor hatte ihre Faust unter ihr Kinn geschoben und beobachtete den Esser. „Nachher zeige ich dir noch mehr. Aber vorher muss ich noch etwas erledigen. Wenn Seth gewinnen sollte, hast du dein neues Glück umsonst.“, führte sie Anubis vor Augen. „Wie du meinst. Aber halte mich da raus.“, wollte er nichts mehr mit diesem Krieg zu tun haben. „Schon verstanden. Ich werde dem Mädchen helfen und komme danach zurück. Lass es dir bisweilen schmecken.“, lächelte Hathor Anubis an und stand auf. Anubis tat es ihr gleich. „Bitte.... bitte komm wirklich wieder zurück.“, bat er sie vorsichtig zu sein. Hathor nickte ihrem neuen Freund nochmals zu und verließ dann das Gasthaus. Ihr Ziel war, wie das von Nick und seinen Freunden, der Schauplatz des letzten Kampfes...... „Ahhhh!“, schrie Senshi schmerzerfüllt, als Seth ihn mit seiner Faust rammte. Der Junge wurde unsanft zu Boden katapultiert. Er rieb sich die Wange und versuchte wieder aufzustehen. Seth ließ sein Schwert verschwinden. „Nun hast du eine kleine Chance, etwas gegen mich auszurichten. Ich möchte, dass mein letzter Gegner eine Herausforderung für mich darstellt.“, erklärte er. „Mach was du willst. Ich werde nicht gegen dich kämpfen. Lena, du musst dich von diesem Parasiten befreien!“, redete er auf seine Freundin ein. Seth schüttelte nur unbeholfen den Kopf. „Du willst es wohl nicht verstehen. Anstatt deine restliche Zeit mit müden Reden zu verschwenden, solltest du dich verteidigen. Ich habe mich entschieden, dich mit meiner Faust zu erledigen. Also mach dich auf etwas gefasst!“, brüllte er und ging abermals auf Senshi los. Dieser blieb einfach stehen. Egal was passierte, er würde seine Hand nicht gegen seine Freundin erheben. Er sah Seth festentschlossen entgegen und staunte, als dieser seinen Angriff abbrach. Einen Meter vor Senshi war er stehengeblieben. Etwas war mit ihm geschehen. Er sah wie gelähmt aus. Er konnte nicht einmal zucken oder blinzeln. Senshi wagte sich näher heran und schwenkte seine Hand vor Seths Gesicht. Keine Reaktion. „Senshi!“, rief plötzlich jemand. Die Stimme gehörte Nick. „Nick! Du lebst? Ich wusste doch, dass Baal gelogen hat.“, freute sich der Junge unendlich. „Lange Geschichte, aber sag uns zuerst was hier vorgeht!“, verlangte Nick, dem auch Chris, Noah und Anna mit einigem Abstand folgten. „Schön, dass ihr noch lebt. Chris?“, wunderte sich Senshi. Nick versprach ihm alles später zu erklären, da er zuerst Senshis Geschichte hören wollte. Im Eiltempo berichtete er von Seths Angriffen und von Baals Tod. Für Seths eigenartige Reaktion hatte er jedoch keine Erklärung. „Das ist unsere Chance. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Jetzt können wir zuschlagen und diesen Krieg beenden!“, bestimmte Nick. Senshi wollte davon nichts hören. „Nein! Lena ist immer noch da drin. Sie wird es schaffen Seth zu überwältigen. Und dann haben wir den selben Effekt.“, versuchte Senshi die Tat zu verhindern. „Ich verstehe dich ja, aber das wird nicht funktionieren. Wir müssen jetzt etwas tun!“, versuchte Nick seinem Freund klarzumachen. Doch Senshi stellte sich schützend vor seine Freundin. „Ihr werdet ihr kein Haar krümmen!“ „Wo.... wo bin ich hier?“, fragte Lena verwirrt. Es war als wäre sie aus einem Traum aufgewacht. Sie hatte sich in einem dunklen und düsteren Raum wiedergefunden. Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war, dass sie mit Senshi im Park saß. Aber was war dazwischen geschehen? Sie fühlte sich, als wäre sie gestorben und würde jetzt als Geist umherwandern. Das Mädchen hatte keinen Schimmer wo es sich befand, doch es musste einen Ausgang geben. Trotz Dunkelheit begann sie sich im Zimmer umzusehen. „Du wirst sicher einige Fragen haben.“, ertönte eine Stimme. Lena besaß gute Ohren und reagierte. Sie marschierte in die Richtung aus der die geheimnisvolle Stimme kam. Doch je näher Lena dem Ziel kam, umso mehr schien es sich von ihr zu entfernen. Schließlich gab das Mädchen auf und versuchte zu antworten. „Wer sind Sie?“, schaffte sie es zu rufen. Sie hatte etwas Angst und wusste nicht, mit was sie es zu tun hatte. „Hab keine Angst, mein Kind. Mein Name ist Hathor und ich will dir helfen.“, kam nun die Erklärung. Lena verstand nur Bahnhof. „Was wollen Sie von mir? Und wo bin ich?“, waren ihre nächsten Fragen. „Du bist in deiner eigenen Seele gefangen. Du musst den Ausgang finden, um den Dämon zu vertreiben, der dich in Besitz hat.“, kam die Antwort, die für Lena aber nur noch mehr Fragen aufwarf. „Ein Dämon? Ich verstehe das nicht. Hat das etwas mit Senshis Amulett zu tun?“, wollte sie mehr Informationen. „Die Feinde deines Freundes wurden besiegt. Aber das Chaos, das seit 3000 Jahren in deiner Familie schlummerte, ist wieder ausgebrochen. Dein Vater hat es in sich getragen und geschafft zu kontrollieren. Als er starb ist es auf dich übergegangen. Es übt Kontrolle über dich aus, doch du kannst es beseitigen. Allerdings erst wenn du den Schmerz über den Tod deines Vater hinter dich lässt. Das ist Seths einziger Trumpf, wie er über dich herrschen kann. Im Moment kämpft dein Freund gegen Seth, und zwar in deinem Körper. Wenn du ihm nicht hilfst, wird Seth siegen. Bitte gib dein Bestes.“, erzählte Hathor Lena die Geschichte von Anfang an. Das Mädchen konnte nicht behaupten alles verstanden zu haben, doch eines ganz sicher. Sie musste den Ausgang finden, und das musste ihr auch niemand sagen. Mit Händen und Füßen tastete sie sich voran. Ihr fiel der letzte Stromausfall ein, wo sie sich genauso verhalten musste. Es gelang ihr etwas zu greifen. Nach einigem Abtasten erkannte sie, dass es sich um eine Tür handeln musste. Sie öffnete sie, schimpfte aber, als sie das Dahinter in die Augen bekam. Wieder nur Schwarz. Ein weiterer Raum baute sich auf. Lena durchquerte ihn, wie sie es bereits beim Ersten getan hatte. Bald stieß sie wieder an eine Tür und schlug sie auf. Wieder Dunkelheit. Sie ahnte auf was das hinaus lief. Sie tat das selbe ein Dutzend Mal und sank dann zusammen. Das Türenlabyrinth nahm kein Ende. Es sah fast so aus, als wäre es eine Endlosschleife. „Hathor? Hathor, du musst mir helfen! Die Türen nehmen kein Ende.“, rief sie nach oben. Zuerst erhielt sie keine Antwort, doch dann ertönte wieder die Stimme. „Ach, Kleines. Du findest den Ausgang nicht wenn du einfach nur die Türen öffnest. Ich habe dir doch gesagt was zu tun ist. Wenn du die Dunkelheit verschwinden lässt, wirst du auch den Ausgang finden.“, erklärte sie erneut. Lena wusste trotzdem nicht weiter. „Aber wie!“, flehte sie Hathor um Hilfe an. „Dein Vater ist der Schlüssel. Du weißt was du zu tun hast.“, waren die letzten Worte, die Lena von der mysteriösen Frau hörte. Sie hatte eine Ahnung, was Hathor meinte, doch wie sollte sie es anstellen? Sie sollte von ihrem Vater loslassen, um Seths Kontrolle zu brechen. Doch so einfach war das nicht. Vielleicht wenn sie mehr Zeit hätte, doch dies war nicht der Fall. Plötzlich begann der Boden unter ihren Füßen zu beben. Sie hörte einen furchtbaren Schrei, der durch den Raum hallte, in dem sie sich befand. Gehörte er diesem Seth? Lena begann sich immer schlechter zu fühlen. Dieser Seth schien wieder die Oberhand zu gewinnen. Und ihr Vater hatte dieses Monster sein ganzes Leben in sich? Er war ein Held, wenn er es geschafft hatte diese böse Seele zu bannen. Lena musste es einfach tun. Für ihren Vater. Sie musste ihren Körper zurückgewinnen. Sie verstand nun, dass ihr Vater seine Pflicht erfüllt hatte und sie an seine Tochter weitergeben musste. Nun war sie gezwungen die Aufgabe ihres Vaters weiterführen und zu beenden. Sie konzentrierte sich tatsächlich so fest darauf, dass die Dunkelheit, die sich umgab verschwand. Jetzt erkannte sie, wo sie sich befand. Es handelte sich um das Krankenhauszimmer, in dem ihr Vater gestorben war. Lena holte tief Luft und drehte sich schließlich um. Sie durchschritt die Tür und befand sich kurz darauf an einem anderen Ort wieder. „Senshi? Hey, was liegt an?“, fragte sie, als wäre nichts gewesen. Ihr Freund erkannte, dass Lena wieder sie selbst war und umarmte sie. „Pass auf! Das könnte eine Falle sein!“, warnte Nick. Anna zog ihn für sein Kommentar an den Ohren. Trotzdem ließ der Junge Senshi und Lena nicht aus den Augen. „Ist... ist alles in Ordnung? Wie geht es dir?“, fragte Senshi besorgt. „Es ist wie Panjijumping vergleichbar. Aber ich bin froh wieder ich zu sein!“, lächelte sie. „Haben... haben wir damit diese fiesen Typen erledigt?“, traute sich Noah fast gar nicht zu fragen. Es sah jedenfalls danach aus. Doch plötzlich und unerwartet riss sich Lena von Senshi los und hielt sich die Stirn. „Lena, was ist?“, hatte der Junge Angst um das Mädchen. „Mein Kopf tut so weh!“, jammerte sie verzweifelt. Senshi trat zu ihr und wollte nach ihrem Arm greifen. Doch Lena schlug ihn weg und grinste Senshi hämisch an. „Ich glaube es ja nicht. Deine Freundin hat es tatsächlich geschafft, meine Kontrolle kurz zu brechen.“, wunderte sich Seth über Lenas Stärke. Senshi hätten heulen können. Lenas Versuche waren gescheitert. „Senshi, wir haben es versucht. Jetzt gehe aus dem Weg!“, rief ihm Nick zu. Völlig perplex schritt Senshi zurück. Nick und seine Freunde ließen ihre Waffen erscheinen und bereiteten sich vor. „Lena! Bitte!“, quollen Senshi nun wirklich die Tränen aus den Augen. Seth schwitzte und es fiel ihm schwer Luft zu holen. Er griff sich an den Hals und stöhnte. „Verdammt! Dieses Biest währt sich noch immer.“, schimpfte er. Für Senshi flackerte wieder Hoffnung auf. Doch was als nächstes geschah, würde Senshi nie vergessen. Mit letzter Kraft ließ Seth sein pechschwarzes Schwert erscheinen und hielt es sich an die Kehle. Senshi wollte zu ihm, doch Nick hielt ihn zurück. „Wenn ich diesen Körper nicht bekommen kann, soll es auch niemand anderer!“, fluchte er. Jetzt war alles aus. Wenn Lena sich wehrte, würde Seth zustechen. Wenn sie aufgab, würden Nick und die anderen ihn vernichten. Senshi redete nochmal auf seine Freundin ein, um sie zu stärken. „Lena! Du besiegst dieses Scheusal. Dann trauern wir gemeinsam um deinen Vater, gut? Außerdem spendiert dir Nick dann jeden Tag ein Mittagessen in der Schule.“, wollte er seinem Freund ein Zeichen zukommen lassen. Dieser reagierte erst, als Anna ihn schubste. „Ja, genau! Noch besser, Noahs Köchin kocht für dich. Das ist übrigens der Zwerg hinter mir. Ehrlich gesagt ist er ziemlich feige, doch er hat einen unserer Feinde besiegt. Also wenn er das schafft, ist es für dich doch ein Kinderspiel!“, sprach er seinen Teil. Noah war über diese Ansprache gar nicht begeistert, doch es war für einen guten Zweck. Lena gewann wieder an Kraft und stieß das Schwert von sich weg. Es fiel auf den Boden und verschwand. „Hast du es geschafft?“, wollte Senshi sofort erfahren. „Ja...“, hustete das Mädchen. „Es war schwierig, doch er ist weg. Für immer.“, erklärte sie. „Das glaubt ihr! Ihr seit mich noch lange nicht los!“, erklang abermals Seths Stimme. Doch dieses Mal kam sie nicht von Lena. Die Freunde sahen sich suchend um und erschraken. Baal war wieder auferstanden und taumelte auf die Gruppe zu. „Ich... ich dachte der Typ wäre hinüber!“, stotterte Noah. „Das ist Seth.“, erklärte Anna. „Ja, er ist mit wenigen Körpern kompatibel. Baals ist wohl einer davon.“, ergänzte Chris. Nick grinste lediglich. Er warf Senshi einen verschwörerischen Blick zu. „Freunde?“, wandte er sich den Rest der Gruppe. Alle stellten sich Seth, der nun Baals Körper besaß entgegen. Dieser schien kaum beeindruckt. „Egal wieviele ihr seit. Euer Schicksal ist besiegelt. Ich werde siegen und das Chaos wird herrschen!“, schrie er und ging auf die Kämpfer los. Senshi schwang sein Schwert, Nick sein Zepter und Anna und Noah nahmen ebenfalls am entscheidenden Schlag bei. Chris zögerte noch, stand seinen Freunden dann aber bei. „OK, Leute, gebt mir eure Energie!“, verklikerte er seinen Freunden, dass er etwas vorhatte. Senshi, Anna, Noah und Chris hielten ihre Waffen zu Nicks Zepter. Diesmal wuchs der rote Ball mit enormer Geschwindigkeit. Seth war zwar nicht mehr weit entfernt, doch Nick vollzog seinen Angriff noch rechtzeitig. Seine Attacke, die mit der Energie und der Hoffnung seiner Freunde gefüllt war traf den Gott und zerschmetterte ihn in Tausend Stücke. „Wir haben gewonnen.“, meinte Nick cool. Er sah zu seinen Freunden und bemerkte, dass Chris verschwunden war. In Gedanken wünschte er ihm noch viel Glück. Er hatte eine schwere Aufgabe übernommen. Lena hatte alles beobachtet und zog nun an Senshis Ärmel. „Senshi. Ich möchte bitte nach Hause.“, bat sie ihren Freund. Dieser sah sie lächelnd an und nickte. „Ja. Gehen wir heim.“, meinte er auch zu seinen anderen, neuen Freunden.... „Wollt ihr euch das nicht nochmal überlegen? Mit den Dingern kann man viel machen. Zum Beispiel Hausaufgaben von selber schreiben lassen. Nicht.... das ich das schon mal getan hätte....“, grübelte Noah noch über die Entscheidung der Gruppe. „Wenn die Amulette nicht verschwinden, werden immer wieder Menschen vom Bösen verleitet. Das können wir unseren Nachkommen nicht antun.“, sprach Nick wie ein Philosoph. Noah hatte schon verstanden und warf sein Amulett als erstes ins Meer. „Das war eine gute Idee. Vorallem, da wir hier gleich Urlaub machen können.“, klopfte Anna ihrem Freund auf die Schultern. „Wir haben morgen Schule!“, war Nick gezwungen Anna daran zu erinnern. „Ich habe vor zu schwänzen. Du nicht auch? Ich habe schon eine Idee, was wir hier alles unternehmen können.“, flüsterte sie ihrem Freund verschwörerisch ins Ohr. „Irgendwie hast du mir früher besser gefallen.“, versuchte er sich herauszureden. Anna ließ ihn stehen und trat uns Meer. Mit einem weiten Wurf ließ auch sie ihr Amulett verschwinden. Nick folgte dem Beispiel und verabschiedete sich von Osiris. „Jetzt bist du dran.“, erklärte er Senshi. Dieser hielt sein Amulett noch immer fest umschlungen und sah es an. Es war ein Geschenk seines Vater. Es fiel ihm schwer loszulassen. Doch Lena griff nach seiner Hand und lächelte ihm zu. „Mir würde es auch schwer fallen. Aber lass die Vergangenheit jetzt ruhen.“, wollte sie ihm sagen, dass es so am besten war. Senshi nickte und trat ins Wasser. Er beäugte das Artefakt nochmals, bevor er es den Wellen übergab. Er blieb noch eine Weile stehen und sah zu, wie es immer weiter in die Ferne hinauftrieb. Bald war es am Horizont verschwunden und Senshi glaubte seinen Vater kurz in der Abenddämmerung zu sehen. Seine Freunde schlenderten nun zu ihm und meinten, dass es nun Zeit war zu gehen. Senshi blickte sie an und nickte. Er hatte die Vergangenheit hinter sich gelassen und war nun bereit für die Zukunft. Kurze Zeit nach diesen Ereignissen trieb ein Fischerboot ruhig auf dem Wasser. Sein Besitzer verdiente sein Geld hauptsächlich mit Fischfang. Deswegen staunte er auch, als ihm ein seltsamer Stein ins Netz gegangen war. Er sah aus, als wäre er viel Wert. Das verriet nicht zuletzt das eigenartige Symbol in der Mitte. Der Fischer schob ihn ein und beschloss ihn zu verkaufen. Irgendjemand würde sicher Verwendung dafür finden..... . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)