Der Wolfsjunge von Siranex (eine Geschichte von Menschen und Dämonen) ================================================================================ Kapitel 5: 5: Wenn Bäume flüstern... ------------------------------------ Nach dem der erster Schreck vorüber war hatten Ufuru und Aki sich ein Versteck gesucht. Eines der verlassenen Häuser war offen gewesen, also hatten die beiden Yuka dorthin gebracht. Ufuru lief durch die Gassen um zu sehen ob es hier nicht doch noch irgend eine Seele gab die zugänglich war, aber er fand Niemanden. Aki machte sich sorgen um ihre Freundin, denn Yuka schlief nun schon seit zwei Tagen ununterbrochen. Als es Abend wurde kehrte Ufuru zurück. "Aki, wenn du mal eine Pause machen möchtest, passe ich auf sie auf..." sagte er und legte ihr lächelnd eine Hand auf die Schulter. "Danke... ich werde mir mal die Beine vertreten gehen... hast du inzwischen Jemanden gesehen oder getroffen?" erkundigte sie sich bei ihm. Langsam schüttelte der junge Wolfsdämon den Kopf. " Nicht eine Seele... aber ich habe das Gefühl, das hier Etwas ist... nach meinem Gefühl ist es aber nicht böse..." antwortete er. Aki nickte. " Mir geht es genauso..." flüsterte sie und sah nach draußen, wo langsam leichter Nebel aufzog. "Ich denke ich mache auch noch mal eine Rundgang." sagte sie und ging nach draußen. Die beiden hatten sich Ruten durch das Dorf ausgearbeitet, die sie abliefen, nicht das doch noch irgendwo Gefahr drohte. Tief in ihre Sorgen und Gedanken versunken streifte Aki in den Gassen umher. Als ein lauwarmer Wind ihr entgegen wehte hob sie den Blick und fand sich auf einem Platz wieder, nein es war eher eine Waldlichtung. Hinter ihr waren die Häuser des Dorfes, aber je dichter der Wald vor ihr wurde desto zerfallener und überwucherter wurden die Ruinen, bis sie in einem dichten Urwald endeten. Dies war ein Ort an dem sich Hexen wohl fühlten. Hexen waren sehr naturverbunden, und konnten in Städten nicht lange überleben, die die es versucht hatten waren kläglich gescheitert. Aki hatte eine perfekte Zwischenlösung für sich gefunden, ein altes Forsthaus, nannte sie ihr Eigen, nah am Wald und nur am Rande einer kleinen Stadt. Nur das hier etwas nicht stimmte, Aki spürte es hier besonders stark. Sie spürte wie der Nebel sie einschloss und drehte sich auf der Stelle, um einen Rundblick zu haben. Es wurde immer stiller, nicht mal das Zirpen der Grillen oder das Schreien einer Eule war zu hören. Man könnte fast meinen, das die Natur gespannt auf ein Ereignis wartete, das in den kommenden Sekunden geschehen würde. Und genau einen Herzschlag später geschah es. Erst war es nur undeutliches Gemurmel, was Aki hörte, dann wurde Es lauter und man merkte das es flüstern war, das flüstern von Personen. "... Gefahr... weicht von... hier..." immer wieder, und mit unterschiedlichen Stimmen. "Wer seid ihr? Was ist hier passiert?!" fragte Aki in den Nebel hinein, aber das Flüstern wurde undeutlicher und immer schneller, so dass es Aki schwindelig wurde. Taumelnd fiel Aki auf die Knie und hielt sich krampfhaft die Ohren zu. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen, als es plötzlich still geworden war. Zögernd hob sie den Blick. Das was nun vor ihr stand war ein Wesen, das sie nur aus Büchern kannte, besonders in Männlicher Form. „Hab bitte keine Angst, Zauberin...“ als er sprach klang es fast wie im Wind raschelnde Blätter. Es war ein Nymph (Männliche Form einer Nymphe). Ein Baumgeist, dessen Haut wie Kupfer schimmerte und seine langen Haare war grün, wie das Laub des Baumes, der hinter ihm aufragte. Auf seinem Kopf thronte ein Kranz aus Efeu, auf dessen Blätter Tautropfen glitzerten. „Wer bist du?“ fragte sie und musterte ihn. Umsichtig und langsam näherte er sich Aki. "Ich bin Gardien, der Wächter dieses Waldes." sagte er mit seiner leisen Stimme. "Verzeiht, das verhalten meiner Brüder und Schwestern, sie haben Angst, vor diesem Dämon..." meinte er und half Aki auf die Beine. Aki blinzelte. "Aber das ist nicht mehr nötig... " sagte sie und dankte ihm. "Wie meint ihr das, Zauberin?" fragte Gardien und neigte seinen Grünschopf schief. "Bitte, nenne mich einfach Aki..." sagte sie und strich ihr rotes Haar zurück. "Wir, das heißt, unsere Freundin hat ihn besiegt... aber leider fiel sie in einen tiefen Schlaf..." offenbarte sie leise und traurig. "Das ist ja wundervoll..." fing der Nymph an, bis er die nachfolgenden Worte auch begriff. "Ihr habt uns von diesem widerlichen Wesen befreit, vielleicht vermögen wir euch zu helfen." äußerte er . Bei diesen leisen Worten lösten sich weitere Nymphen aus den Bäumen um Aki herum. So begleiteten die Nymphen Aki zurück zu dem Haus, indem Ufuru wartete und Yuka schlief. Als Aki die Tür öffnete wurde sie fast von Ufuru umgerissen, so stürmisch hatte er sie umarmt. "Ich dachte dir wäre etwas Passiert!" sagte er und hielt sie dann eine Armeslänge von sich entfernt, um zu sehen, ob ihr Etwas fehlte. Alles war okay bei Aki, auf deren Wangen sich ein zartes Rosa ausgebreitet hatte. "Nein... a-alles okay... ich habe nur Freunde getroffen..." sagte sie zögerlich. Nun sah Ufuru über die Schulter der Hexe und musterte den dort stehenden Gardien. dann musste er lachen. "Also euch spüre ich die ganze Zeit." stellte er grinsend fest. "Danke, das ihr unsere Aki, nach Hause gebracht habt." "Das war selbstverständlich, sie berichtete uns von dem Sieg über den Jägerdämon." sagte der Nymph und verneigte sich. "Ja, aber es hat auch Verluste gegeben, unsere Freundin will nicht erwachen..." sagte Ufuru dann und deutete Richtung des Bettes, auf dem Yuka schlief. "Ah, dort haben wir auch den Zweiten Grund, weswegen ich eure Freundin begleitet habe." bemerkte Gardien und trat an das Bett der schlafenden Vampirin. Einen kleinen Moment lang musterte Gardien ihr Gesicht und murmelte etwas, das weder Ufuru noch Aki richtig verstanden, aber anscheinend eine der anderen Nymphen. Denn sie verschwand, ehe sie mit einem Pflanzenbündel zurückkehrte und es Gardien übergab. Er dankte ihr freundlich und sah sich dann nach etwas um. "Habt ihr hier etwas, das Feuer spendet? Ich mag so etwas nicht, aber dieses Kraut wirkt nur, wenn man es anzündet." erklärte er . "Moment bitte." sagte Aki und hielt ihre Hände zu einer Schale und darin entflammte blaues Feuer. "Hexenfeuer, ist wirklich etwas praktisches." meinte sie dann. Gardien strahlte sie an. "Aber nun, bitte geht hinaus, Meister Jungwolf. Es könnte in eurer feinen Nase brennen." sagte er zu Ufuru, der nickte und ging. Danach entzündete er die Kräuter und Umnebelte damit Yuka. Sie tat einen tiefen Atemzug, dann noch einen und noch einen, und bei dem vierten schlug sie ihre Augen auf und sah sich verwirrt um. "w...wo bin ich?" murmelte sie und sah Aki und Ufuru an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)