Ich bin nicht verrückt... von Jujichan (... ihr seid blos zu blind für die Wahrheit!) ================================================================================ Kapitel 5: 3. Tag ----------------- >>Brav, Allen. Brav!« Mit diesem Schriftzug im Hinterkopf hatte ich schließlich doch einen Weg ins Reich des traumlosen Schlafes gefunden und wachte erst auf, als etwas scheres auf mir landete. Müde blinzelte ich und brauchte eine Weile, bis ich Baal erkannte, der auf mir saß. "Fenster?", fragte ich leise und gähnte. Er nickte, schenkte mir ein Grinsen und stieg von mir runter. "Gut geschlafen?", fragte er, blieb aber auf meiner Matraze sitzen. Ich nickte leicht. "Schon...~" "Und?... noch mal ne Panikattacke bekommen?", fragte er und sein Gesicht wurde etwas ernster. Ich verstand die Frage nicht so ganz. Wie kam er denn gerade darauf, wenn ich ihm doch sagte, dass ich gut geschlafen hatte. Langsam schüttelte ich den Kopf. "Wie kommst du drauf, Baal?", fragte ih verwirrt. Er deutete auf den Fußboden undich musste unweigerlich schlucken. "Legst du etwa immer Rasierklingen in dienem Zimmer verstreut aus, damit sich niemand durch dein Zimmer bewegen kann?" Ich schüttelte den Kopf. //Es will mich umbringen! Dieses Monster will mich umbringen!//, schoss es mir durch den Kopf. Schon seid der Schemenhaften Gestalt hatte ich beschlossen, egal was es war, es war kein Mensch, der mich da verfolgte. "Warum dann die Klingen, Allen?!" "Ich war das nicht! ... Baal, bitte... das musst du mir glauben... wenigstens du...! Alle meinen, ich sei verrückt... aber das alles bilde ich mir doch nicht ein... oder?!" Baal legte die Stirn in Falten. Irgendwie wirkte er damit viel ernster und strenger, als er eigentlich war. "Ähm... naja... zumindest sehen die Klingen recht echt aus... aber warum verrückt, Allen?! Das kann man doch sehen!" Er schüttelte langsam den Kopf. "Wasist hier los, Kleiner! Ich will etzt eine Antwort haben, oder ich bin sofort wieder verschwunden und du hast mich das letzte Mal gesehen!" Ich schluckte schwer und musste unwillkürlich an die Warnung denken. "Ich... ich weiß nicht... o ich das machen kann.. oder darf... oder sollte... Du bist der Erste, der mich als Freund bezeichnet... Ich will dich nicht vergraulen...!" "Dann erzähl es mir, Allen! Gerade weil wir Freunde sind, solltest du es mir sagen. Wie soll ich dir denn bitte vertrauen und glauben, wenn ich so etwas hier sehe und du mir nichts sagst?!" Er deutete dabei auf die Klingen und sah mich ernst an. Ich senkte den Blick. Meine Gedanken fuhren Karussel in meinem Kopf, bis mir schwindelig wurde. "Aber... du wirst mich sicher auch für verrückt halten, Baal... Du wärst in Gefahr... du würdest Abstand zu mir halten, Baal, wie alle, die mich kennen gelernt haben!" Vor nichts hatte ich so viel Angst, wie vor dem Verlust meines einzigen Freundes. In Baal's Augen hingegen blitze etwas auf,was ich nicht zu definieren vermochte, kurz bevor er mich in den Arm zog. Mir stockte regelrecht der Atem, aber ich wehrtemich nicht. Viel zu schön war diese Geste von Baal. Ich konnte seinen ruhigen Herzschlag hören, während er einfach nur schwieg und mich hielt. Wieder drängte er mich nicht... Ich denke, das war der Punkt, an dem ich mich entschloss zu kämpfen und Baal die Wahrheit zu sagen, auch wenn es mich alles kosten würde, was ich jeh besessen hatte. "Mein Psychater meint, ich sei paranoid... Ich bin lange dagegen behandelt worden...", fing ich an, löste mich aus der Umarmung und sah Baal an. "Nichts hat geholfen. Immer hatte ich das Gefühl, da sei emand, der mich anstarrt, mir nachstellt... aber nie ist etwas passiert..." Ich machte eine kurze Pause, um mich zu sammeln, bevor ich dann weiter sprach. "Aber dann sind wir her gezogen und alles wurde schlimmer. Erst dachte ich, du wärst der, der mich immer verfolgt hat, weil du in meinem zimmer aufgetaucht bist... aber als du weg warst, war noch jemand hier... ein Schatten... Er hat mir eine Drohung hinterlassen, aber als ich sie meinen Eltern zeigen wollte, war sie weg. Ich weiß, es klingt dumm und völlig absurd, aber... es ist wirklich so! Immer wieder sehe ich warnungen, Drohungen... und es wird bestimmt Folgen haben, dass ich dir das alles erzählt habe, aber..." Weiter kam ich nicht, denn Baal hielt mir den Mund zu. Sein Gesicht war ernst und wie versteinert. "Allen, sei still!", sagte er ernst. Ich nickte. Als er die Hand von meinem Mund nahm, gehorchte ich noch immer und schwieg. "Das alles, was du mir gesagt hast, Allen, klingt absolut absurt, ich hoffe, das weißt du...?! Blutnachichten, die niemand außer dir sieht..." Ich nickte knapp, erstarrte dann jedoch. "Was hast du gerade gesagt?!", fragte ich leise. "..." Er schwieg und das Blut gefrohr mir in den Adern. "Baal... ich habe nichts von 'Blut'-nachichten gesagt...!" Woher hatte er das gewusst?! War das alles etwa Baal gewesen?! Ich starrte ihn an. Wir beide schwiegen und ich betete einfach, dass er eine Erklärung hatte. Egal wie absurt sie klang, ich würde sie glauben, aber er log nicht... er schwieg! Schließlich durchbrach er aber doch das schweigen. "Ich weiß es, weil ich es auch gesehen habe, Allen. Ich habe gedacht, es sei Einbildung und habe es verdrängt... Es tut mir leid..." Mir war egal, ob Lüge oder Wahrheit, ich war ihm nicht egal, er hatte eine Ausrede und ich würde sie so hinnehmen... Man, war ich verzweifelt. Ich schloss ihn schweigend und dankbar in den Arm. Als ich nach einer Weile wagte, auf zu blicken, sah ich das toten blasse Gesicht des jungen Mannes, der mich im Arm hielt. Ich folgte seinem Blick, der starr an die Wand hinter mir geheftet warund klammerte mich fester an ihn. »Ihr habt beide die Regel gebrochen... Soetwas muss bestraft werden, Allen und Baal!« "Nein!", hauchte ich und fing wieder an zu zittern. "Was habe ich getan?!" "Das Richtige, Allen!", sagte Baals vertraute Stimme direkt neben mir. Er hatte sich vor gebeugt. "Ich passe auf dich auf, Allen! Versprochen!", sagte er leise. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich wollte am liebsten in seinem Arm weinen. Baal sah mich an. Er hatte Angst und machte sich Sorgen, das sah ich, aber es lag so viel Entschlossenheit in seinem Blick... "Ich werde auf dich aufpassen, so lange du mich brauchst!" Als er sich ein wenig weiter zu mir beugte und mich von der Schrift weg drehte, hatte ich im Gefühl, dass er wirklich richtig gewesen war. Er schien mich genau so zu mögen, wie ich ihn... hoffte ich. Vorsichtig beugte ich mich vor und legte meine Lippen auf die seinen. Sie waren warm und ein klein wenig rau, aber angenehm. Ich schloss die Augen und genoss, dass auch Baal das so gewollt zu haben schien, denn er erwiederte den Kuss. Vermutlich war es völlig falsch, jemanden zu küssen, den man gerade mal den dritten Tag in seinem Leben sah, aber er vermittelte mir ein Gefühl der Sicherheit und es war ja auch nicht nur einseitig. Selbst als er den Kuss löste, fühlte ich mich noch sicher bei ihm, währed er mich blos ansah und lächelte. "Vielleicht sollten wir die Klingen jetzt erst mal wegräumen?!", schlug er leise vor. Ich nichte knapp und beugte mich über die Bettkante und began die Klingen zu meinen Füßen weg zu räumen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis alle weg waren, aber schließlich hatten wir es geschafft. Baal frühstückte mit mir, danach machten wir uns daran, die Bleistifte zu schwingen und einige Figuren auf die noch ein wenig feuchte, weiße Wand zu bringen. Erst als das erledigt war, malten wir mit Edding alle Konturen nochmal nach. Das Ganze nahm mehr Zeit in Anspruch, als ich gedacht hatte, denn nun war es inzwischen wieder dunkel und wir konnten nur mit Licht weiter arbeiten. "Machen wir morgen die letzten Konturen?", fragte Baal müde und ich nickte. "Willst du nach hause?", fragte ich leise und unterdrücke die Angst, die sich in meine Stimme drängen wollte. Baal seufzte leise und nickte schwach. "Ja, ich muss, sonst gibts drüben Stress...", murmelte er. "Ich lasse dich echt nicht gerne allein, Allen, aber... ich will mir nicht für den rest meines lebens Stubenarrest einhandeln...!" Ich nickte und zauberte ein Lächeln auf meine Lippen. "Schon okay, Baal... wir sehen uns mogen?" "Versprochen!... Pass auf dich auf! Vielleicht kann ich ja... morgen mal... über Nacht bleiben~ Ich kann aber nichts versprechen. Je nachdem, was der Chef bei uns sagt~" Ich nickte wieder. "Ich wünsche dir eine gute Nacht!" "Ich dir auch!" Ich schenkte ihm noch einen Abschiedskuss, dann machte ich mich ans Aufräumen, während Baal wie immer ohne auch nur ein Geräusch zu machen verschwand. Ich fühlte mich seltsam. Eine Mischung aus Selbstbewusstsein, dank Baal, und Angst, dank der Nachicht, die schon lange wieder verschwunden war. Egal wer oder was mir nachstellte, jetzt war es wütend und das war nicht gut, das wusste ich genau. Ich wusste blos nicht, wie gefährlich es wirklich war... sonst hätte ich vielleicht doch lieber geschwiegen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)