Digimon Savers: Relaunch von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Der Frechdachs ------------------------- >>Hey, Agumon, gib mir auch was ab!!« Trotzig sah der 19-jährige Masaru seinen kleinen Bruder Agumon an, der gerade dabei war, die gesamten eingesammelten Beeren und Früchte allein zu verputzen. »Aber ich bin doch so hungrig, Aniki …«, erwiderte der kleine Gelbfuß und stopfte sich eine weitere Handvoll Beeren in sein nahezu gigantisches Maul. »Ach und ich nicht oder wie …?!«, sagte Masaru und verpasste Agumon eine donnernde Kopfnuss, so dass dieser rücklings zu Boden ging. Während Agumon somit nun reichlich Sterne sah, konnte der ausgehungerte Masaru einen kleinen Teil der Früchte für sich ergattern, seufzte nach dem Runterschlucken jedoch sogleich, da die wohlschmeckenden Nahrungsmittel viel zu schnell verschwunden waren. »Die sind nicht besonders nahrhaft.« »Aua, Aniki, das hat verdammt nochmal weh getan!« Hochmütig grinste Masaru und zuckte mit den Schultern. »Schon möglich.« »Na warte!«, rief Agumon aus und stürmte auf seinen selbst erwählten großen Bruder zu. Dieser konnte im letzten Moment mit einem gezielten Sprung ausweichen und stopfte sich eine weitere rote Beere in den Mund. Belustigt stemmte er die Hände in die Hüften und lehnte sich hervor. »Was soll das denn werden?«, lächelte Masaru. »Du … du hast mir weh getan!« »Nah, sei ein Mann und stell dich nicht so an.« Motzig blies Agumon die Backen auf und holte tief Luft. Masaru schien zu verstehen und verlor seine eben noch so coole Fassung schlagartig. »Hey, du willst doch nicht…?« »Baby Flame!«, posaunte das gelbe Dinodigimon und feuerte einen ansehnlichen Feuerball auf Masaru ab, der hektisch auf seinen Hintern fiel, als er der Glut ausweichen wollte. Nachdem er geprüft hatte, ob seine braunen Haare etwas von dem Feuer abbekommen hatten, richtete er sich wieder auf und klopfte sich den Staub von der Hose. »Willst du mich verbrennen, du Penner?« Agumon jedoch grinste breit. »Na, was denn, was denn, Aniki, du solltest einfach ein Mann sein und dich nicht so anstellen!« Ironie war noch nie Masarus Stärke und so kam es, wie es kommen musste, er ließ sich auf das kindische Niveau ein. »Na warte, jetzt zeige ich es dir!!« Mit einem gekonnten Hechtsprung war er rasch bei Agumon angelangt und schon waren die beiden ein Knäuel und prügelten, kratzten und bissen sich nach Herzenslaune. »Du Blödmann!« »Du Selberblödmann!« »Also, das ist irgendwie amüsierend«, ertönte plötzlich eine belustigte Stimme und die beiden Streithähne hörten in der Bewegung sofort auf mit ihrer sinnlosen Schlägerei. »Nun, wenn das die Straßenpatrouille der Digiwelt ist, na dann gute Nacht!«, kicherte die Stimme. Masaru errötete leicht und trat einen Schritt auf den Baum zu. »Ach ja, sagt wer? Zeig dich, du Feigling!« »Aniki, sei vorsichtig, das ist …« »Also bitte«, sagte die Stimme und sprang von einem Ast hinab. Vor Masaru und Agumon landete ein lilafarbenes Digimon mit einem roten Halstuch samt Handschuhen und einem gelben Smiley auf dem Bauch. Mit seinen leuchtend grünen Augen grinste es die beiden bösartig an. »Als ob ich vor euch Angst hätte …«, schnalzte es mit der Zunge und zeigte seine spitzen Zähnchen. »Aniki, das ist Impmon, sei vorsichtig. Es ist zwar nur auf dem Child Level, aber es ist gemein und hinterhältig«, warnte Agumon seinen Partner leise. Masaru verzog eine Augenbraue und blickte das fremde Digimon misstrauisch an. »Das … das hat ja ein Smiley auf dem Bauch …«, stammelte er und deutete verdutzt mit seinem Zeigefinger zittrig auf Impmon. »Lass dich von seinem Äußeren nicht täuschen, Impmon ist äußerst verschlagen.« »Hey, ich kann euch hören, ihr Ochsen«, erwiderte Impmon gedehnt und setzte sich mit überschlagenen Beinen auf einen kleinen Felsen. »Aber … es hat immer noch ein Smiley auf dem Bauch …« Und dann war es ganz vorbei, Masaru brach zusammen und kugelte sich auf dem Boden vor Lachen. »Aniki …« Besorgt blickte Agumon auf seinen großen Bruder. Impmon allerdings fand das Ganze plötzlich gar nicht mehr so lustig. »Hör auf zu lachen, du Bastard! Schließlich habe ich mich nicht selbst gemacht … Du wirst schon sehen, wenn ich digitiere-!« »Ach, lass gut sein«, sagte Masaru lächelnd und wischte sich die letzten Lachtränchen aus den braunen Augen. »Wir wollen doch kein böses Blut.« Impmon sprang wütend auf und baute sich möglichst bedrohlich auf, obwohl es bald einen ganzen Kopf kleiner als Agumon war. Aber das schien ihm entweder nicht aufzufallen oder es interessierte es einfach nicht. »Aber ich will böses Blut! Du hast mich ausgelacht, du Volldepp!« Lässig lehnte sich Masaru an dem nächstbesten Baum an. »Na und? Du hast uns doch auch ausgelacht. Ich denke also, dass wir quitt sind.« »Aniki«, sagte Agumon mit leuchtenden Augen. »Du bist ja so erwachsen geworden!« »Quatsch mit Soße! Erzähl doch nicht immer so einen Blödsinn!«, entgegnete der junge Mann verlegen und nahm seinen kleinen Bruder wieder in den Schwitzkasten. »Na, ist das denn …« Impmon verzog seine großen grünen Augen zu kleinen Schlitzen. »Die ignorieren mich.« Das ließ sich das kleine lila Digimon natürlich nicht bieten und schielte auf den mittlerweile recht kleinen Haufen Beeren auf dem Boden. Verschmitzt begann es zu lächeln und ein spitzer Eckzahn ragte aus der Unterlippe hervor. »Wer nicht hören will …« Schnurstracks lief es auf den Beerenhaufen zu. »Ich könnte sie essen, aber eigentlich habe ich keinen Hunger.« »Doofmann!« »Gelbkopf!« Impmon sah kurz zu den beiden hinüber, doch diese schienen es immer noch nicht in irgendeiner Weise zu beachten. »Dann werde ich mir eben Respekt verschaffen«, rechtfertigte es zu sich selbst und hob einen Fuß an. »Ich werde die Früchte einfach zerquet-!« Aber auch dazu sollte es nicht mehr kommen, denn das gelbe Dinosaurierdigimon landete mit einem kleinen Platsch auf dessen und Masarus Abendessen. »Du Idiot!«, brüllte Impmon aufgebracht, da er nun voller Beerenflecken auf seinem Bauch und Gesicht war. Mal ganz abgesehen davon, dass Agumon es um seinen schönen und auch raffinierten Plan gebracht hatte. »Och Mensch, Agumon! Toll gemacht! Kannst du mir mal verraten, was wir jetzt essen sollen?«, seufzte Masaru, viel zu niedergeschlagen und hungrig, um überhaupt böse zu sein. »Wieso toll gemacht? Du hast mich doch geschubst!«, verteidigte es sich und stand langsam wieder auf. Masaru schaute verlegen und leicht gerötet zur Seite. »Hättest ja die Flugbahn ändern können …« »Bitte was?!«, rief Agumon entsetzt aus, hielt jedoch schlagartig inne, als es seinen roten Körper betrachtete. »Oh mein Gott, ich blute!«, schrie es panisch und rannte kreischend umher. »Das ist der Beerensaft, du Vollpfosten«, schaltete sich nun auch Impmon ein, als es endlich seine Sprache wieder erlangt hat. Agumon blieb sogleich quietschend stehen. »Beerensaft?« »Ja, da du fetter Sack da volle Lotte drauf gefallen bist, hast du sie zerquetscht und überall«, es deutete demonstrativ auf seinen beschmutzten Körper, »verteilt. Die Flecken kriege ich vielleicht nie wieder raus.« »Versuch es mit Salz, nein, halt, das war für Rotwein …« Gedankenverloren blickte Masaru in die Ferne. »Was zur Hölle sind Salz und Rotwein?!«, fragte Impmon mit leicht hysterischem Unterton. Er vermutete insgeheim irgendeine starke Superattacke von dem durchgedrehten Kampfduo. »Vermisst du die reale Welt, Aniki?«, fragte das gelbe Digimon seinen großen Bruder und strich ihm liebevoll über den Arm, bis Masaru seine Klaue unsanft wegstrich. Als er Agumons entsetztes Gesicht bemerkte, setzte er schnell ein entschuldigendes Lächeln auf. »Tut mir leid, das wollte ich nicht.« »Schon okay.« »Nein, es ist nicht okay«, meldete sich Impmon zu Wort. »Schon vergessen? Wir sehen beide immer noch aus, als wollte uns dein Menschlein da abschlachten!« »Menschlein?«, presste Masaru zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Nicht aufregen, Aniki. Ich habe dir doch gesagt, Impmon ist die Bösartigkeit schlechthin. Am besten wir ignorieren es und seine Gemeinheiten einfach.« »Nein, das tut ihr nicht!« Der dunkelhaarige Masaru funkelte das fremde Digimon höhnisch an. »Sag mal, was willst du eigentlich von uns? Beleidigt hast du uns ja schon und unser Abendessen ist jetzt auch futsch.« Um das Ganze zu untermalen, grummelte just in diesem Moment Masarus Magen. »Wir haben dir nichts getan und geben können wir dir auch nichts. Also, wenn du uns – der Straßenpatrouille der Digiwelt - nichts zu berichten hast, dann mach dich vom Acker, bevor ich ungemütlich werde. Angst habe ich vor dir sowieso nicht.« Erstaunt und erfreut zugleich, wie toll und ohne Furcht sein großer Bruder mit dem fiesen Impmon umging, strahle Agumon über das ganze Gesicht. »Ja, zeig’s ihm!« »Hm … du bist ganz genauso, wie ich es von dir gehört habe, Menschlein. Arrogant, aufbrausend und ohne Hirn-!« »Nenn mich nicht andauernd Menschlein. Ich weiß auch so, dass ich kein Digimon bin und dennoch habe auch ich einen Namen. Ich heiße Daimon Masaru-sama!« Grinsend sah Masaru zu Impmon und deutete mit dem Daumen auf seine Brust. Impmon jedoch schnaubte. »Und wenn du Igudorashiru persönlich wärst … Ist mir schnuppe.« »Hm, dann mach dich vom Acker, Smileybauch«, sagte Masaru und drehte dem frechen Digimon den Rücken zu. Mit schnellen Schritten entfernte er sich von seinem verwüsteten Lager. »Hey, warte, Aniki!« Impmon knirschte mit den Zähnen. Es passierte ihm selten, dass es ignoriert wurde und dann nur von höher digitierten Digimon, die es sowieso nicht ernst nahmen. Aber jetzt von einem Child Level und dann noch von einem Menschen … Nein, das war eine Schmach, die es nicht über sich ergehen lassen wollte. Mal ganz abgesehen davon, dass sie es auch noch dreckig gemacht hatten. Eigentlich hatte Impmon sich nur vergewissern wollen, ob die Gerüchte über die Straßenpatrouille der digitalen Welt stimmten. Viele der Digimon lobten die beiden nämlich in höchsten Tönen und tatsächlich war es seit dem Fall Igudorashirus vor fünf Jahren allmählich ruhiger geworden. Fast schon zu ruhig für Impmons Geschmack, denn es mochte die Unruhe und das Chaos – sofern es natürlich nicht mitten im Tumult stand, versteht sich. »Frechheit«, stellte es fest und lief Masaru und Agumon unsicher nach. Diese bemerkten das selbstverständlich sofort und Masaru rief über die Schulter hinweg: »Wir gehen duschen, also komm, du lahme Ente!« Impmon riss entsetzt die Augen auf und stammelte unverständliches Zeugs. »I-ich … ich bin nur hier, weil …. Weil ihr mir ein neues H-halstuch schuldet!« »Schon klar«, grinste Masaru und rannte davon. »Ich hab gesagt du sollst warten!« »Das ist doch …« Ohne die konkrete Frage des Warums beantworten zu können, stürmte Impmon den beiden hinterher. Irgendwie hatte es das Gefühl, dass die beiden noch wichtig für es waren. »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?« Leicht verstört blickte Impmon zu Masaru, der sich munter vor ihm entkleidete. Agumon war derweil schon in das kühle klare Nass des kleinen Teiches gesprungen. Es dämmerte zwar schon, aber es war dennoch ein leichtes Widerspiegeln der Abendsonne auf dem Wasser zu erkennen. »Wieso denn? Genier dich nicht so, das macht Spaß!«, grölte der mittlerweile splitterfasernackte Masaru und verpasste dem skeptischen Digimon einen unsanften Tritt, so dass es gut drei Meter in die Luft flog, bis es auf der Wasseroberfläche aufklatschte. Wasserspuckend und schluckend kam es keuchend wieder an die Oberfläche und planschte wütend umher. »Bist du jetzt total Banane, Menschlein?«, keuchte es zickig und rieb sich Wasser aus den großen Augen. »Ach, sei doch nicht so ein Spielverderber«, entgegnete Masaru amüsiert und wusch sich das Haar. »Hihi, das macht Spaaaaß!!«, jubelte Agumon fröhlich und planschte vergnügt umher. Dass es die beiden anderen traf und besonders Impmon wüste Beschimpfungen deshalb murmelte, war ihm herzlich egal. »Was heißt hier Spielverderber?«, fragte Impmon beleidigt und auch verwirrt. Es war es nicht gewohnt, dass man frech zu ihm war. Normalerweise war es dasjenige, das austeilte und nicht einstecken musste. Die Situation war für das Kleine ungewöhnlich. »Und überhaupt«, grummelte es, während es kurz unter- und wieder aufgetaucht war, »schneid dir mal die Haare, Rapunzel, du siehst aus wie ein Mädchen.« Statt sich über Masarus Gesichtsentgleisung zu erfreuen, entfernte es lieber die Beerenflecken aus seinem Halstuch. Impmon hatte Glück, sie waren noch nicht eingetrocknet und ließen sich gut entfernen. »Ra-rapunzel …?« Entsetzt hielt Masaru eine lange braune Strähne in der Hand, die ihm in etwa bis zur Brust reichte. Natürlich gab es in der Digiwelt keinen Friseur und daher schnitt Agumon mit seinen Klauen Masarus Haare. Hierbei war es nicht wichtig, ob sie gerade geschnitten waren oder stylisch aussahen. Masaru war zurzeit ohnehin das einzig menschliche Wesen in der digitalen Welt und da war es ihm relativ egal, wie er aussah, da die Digimon keinen direkten Vergleich zu anderen Menschen ziehen und somit über ihn lästern konnten. Also sollte der Schnitt nur praktisch sein und das bekam Agumon gut hin. Jedoch war der letzte Agu-Friseur-Besuch gut … drei Jahre her. »Agumon, ich sehe doch nicht ernsthaft aus wie ein Mädchen, oder?« »Haha! Du solltest dein Gesicht sehen, Aniki!«, prustete sein Partner los. »So, so. Du findest das also lustig, ja?« Masaru knirschte mit den Zähnen. »Zum Totlachen!« Auch Impmon zeigte ein leises Grinsen, aber es wusch sich mit dem Rücken zu den beiden, daher konnten es die anderen nicht sehen. Obwohl sie es sich eigentlich hätten denken können. »Du bist doch fürs Haareschneiden zuständig, also wieso hast du nichts gesagt?« Beleidigt und mit hoch rotem Kopf tunkte er Agumon mehrmals hinunter. »Friss das, Gelbfuß, das hast du dir redlich verdient.« Zufrieden mit seiner Arbeit grinste er. Impmon hatte sich leicht verschreckt bei den gurgelnden Geräuschen umgedreht und warf einen vernichtenden Blick zu dem Menschen. »Sag ich ja, gemeingefährlich. Und sowas soll uns beschützen.« Es biss sich auf die Lippen und schüttelte entrüstet den Kopf. Auch spürte es, wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten, doch Impmon erhoffte sich, dass Masaru und Agumon diese als Wassertropfen deuten würde. Angst? Nein, das wäre ja noch eine neue Schmach! »Also bei euch zweien frag ich mich wirklich, wo ich da reingeraten bin.« »Ach, mach dir keinen Kopf. Das ist ganz normal bei uns, nicht war, Großer?« Agumon gurgelte irgendetwas Unverständliches, hob aber einen Daumen zum Verständnis. Masaru lächelte zwinkernd und legte einen Arm um Agumons Schulter. »Na siehst du? Hier tut dir keiner was.« Impmon errötete und schaute beleidigt und verlegen zugleich zur Seite. Unerhört, wie konnte dieser Mensch es wagen seine Körpersprache richtig zu deuten und seine Gedanken zu lesen? »Na dann …« Es sah auf sein Tuch und seinen Bauch. Alles war makellos sauber. »Hm, hast wohl Glück gehabt, es ist nichts dran. Da werde ich mich in meiner Erhabenheit noch mal gnädig zeigen und euch nicht zur Hölle schicken.« »… Okay. Hey, Agumon, alles klar?« »Du musst nicht immer so brutal sein.« »Aber so sind Männer eben.« »Hm, wirklich? Na gut.« Impmon seufzte. »Das sind die reinsten Volldeppen. Im Ernstfall können die doch keinen Strohhalm vorm Knick beschützen.« Langsam schwamm es ans Ufer zurück und hievte sich heraus. »Nun denn, man soll gehen, wenn es am schönsten is-!« »Aniki, guck mal, ich hab einen Fisch gefangen und der ist sogar richtig groß!« »Echt? Super! Ich hab nämlich einen Bärenhunger«, strahlte Masaru. »Hey, Impmon, willst du noch zum Essen bleiben?« »Was? Bist du verrückt, Aniki? Das gemeine Impmon isst uns nur alles weg!« Impmon überhörte Agumons Kommentar und verharrte. Erst jetzt bemerkte es, wie hungrig es eigentlich war. »Ach, ich hab eigentlich keinen Hunger«, scherzte es. In Wahrheit machte es sich eher Gedanken darüber, ob ihm Agumon und Masaru heimlich ein Gift unterschieben würden. Just in diesem Augenblick knurrte Impmons Magen in einer solchen Lautstärke, dass es hätte Tote aufwecken können. Masaru und Agumon sahen sich beide an und fingen schallend zu lachen an. Das lilafarbene Digimon sah mit aufgeblasenen Backen zur Seite. »Oh Mann, der Fisch war echt herrlich!«, verkündete der kleine Dino und ließ sich zufrieden und voll gefressen nach hinten fallen. Mittlerweile war es dunkel geworden und sie hatten ein Lagerfeuer errichtet. »In der Tat. Da vermisse ich gar nicht mehr die Küche zuhause.« »Hm, was war das, Aniki?« »… Ach nichts.« Die bedrückenden Gedanken fortschiebend lächelte er Impmon zaghaft an, dass sich am anderen Ende des Feuers zusammen gekauert hatte. »Sag mal, bleibst du über Nacht bei uns?« Auch er ließ sich nach hinten fallen. »Du bist wohl verrückt geworden. Wahrscheinlich raubt er uns noch aus oder so …«, argumentierte Agumon noch in dem einen Moment und im nächsten war es bereits schnarchend in das Land der Träume entglitten. »Hör nicht auf den gelben Stinker. Also, von mir aus kannst du gerne bleiben.« »Hör auf, so nett zu sein, das hält man ja im Kopf nicht aus! Ich brauche dein Mitgefühl nicht!«, blaffte Impmon zornig und drehte sich rasch um, damit Masaru nicht sehen konnte, wie es auf der Unterlippe kaute. So viel Freundlichkeit war es einfach nicht gewohnt. »Impmon …« Auch Masaru legte sich schlafen. Das Feuer fackelte und knisterte noch lange. Die Flammen tanzten munter bis in den Morgengrauen im Wind umher und ließen den ganzen Groll hinter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)