Digimon Savers: Relaunch von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Die Party -------------------- Eine große Zornader pulsierte auf Rikyus Stirn. Selbst sein schwarzer Pony konnte dies nicht verdecken. »… Sag mir doch nochmal, was ich da soll, Rina-chan.« Rina seufzte. »Weil Touma so nett war, dir zu verzeihen, erweist du ihm den Dienst seine Einladung anzunehmen.« Sie sah ein letztes Mal in den Spiegel und rückte eine Haarsträhne zurecht. Kleinlaut fügte sie hinzu: »Und weil ich nicht alleine hingehen möchte …« Rikyu vergrub die Hände in den Hosentaschen. »Argh, das war noch nicht mal ne richtige Entschuldigung und er hat genau gesehen, dass ich es nicht ernst gemeint habe! Ich kann den Kerl einfach nicht ausstehen. Und überhaupt … Wieso duzt ihr euch jetzt schon? Ihr kennt euch noch nicht einmal lange!« »Du magst ihn doch nur nicht, weil er erfolgreicher ist als du, Onii-chan«, meinte Kazuki, als er aus Rinas Bad trat und sich zu den beiden gesellte. Verlegen hielt sich Rina eine Hand vor dem Mund, bevor sie zu lachen anfing. »D-das ist doch gar nicht wahr!«, verteidigte sich der große Bruder. »Erzähl nicht so einen Dünnpfiff, Knirps!« Prompt hatte Rikyu Kazuki im Schwitzkasten gepackt und drangsalierte den Jüngeren. »Jetzt hört aber auf!«, rief Rina aus und pikste Rikyu in die Seite, da sie wusste, dass er da kitzelig war. Zuckend musste er seinen Bruder also wieder loslassen. Der kleine Bruder sah im Spiegel seine verwuschelten Haare und zog erschrocken die Luft ein. »Ah, Moment, noch nicht losgehen!«, rief Kazuki erschrocken aus und eilte nochmal ins Bad. »Wer hätte gedacht, dass Kazuki auch einen eitlen Punkt hat?«, fragte Rina kichernd und sah ihm nach. Dabei fiel ihr Blick auf die Vase auf ihrem Wohnzimmertisch, in der sie diese merkwürdige blaue Blume gestellt hatte. Plötzlich merkte sie auf, als sie sah, dass die Blüte in voller Pracht erblüht war. Verlegen kratzte sich Rikyu am Kopf. »Hehe, na irgendwas muss er ja mit mir gemein haben!« »Aber das ist doch nicht … möglich …«, flüsterte sie. »Findest du? Na ja, ich dachte …« Als Rina bemerkte, dass Rikyu noch bei seinem Bruder war, drehte sie sich rasch wieder um und lächelte beschämt. »Ähm, so war das nicht gemeint.« »Ach so«, antwortete der 19-jährige und benutzte nun auch den Wandspiegel seiner Nachbarin, um sein zerzaustes Haar wieder ein wenig zu richten. Der Blick des Mädchens verlor sich kurz in der Ferne. Digimon … »Du, Rikyu, sag mal … glaubst du an …?« Sie hielt inne, als sie feststellte, dass sie nicht wusste, wie sie den Satz beenden sollte. »Hm?« Er sah kurz auf und registrierte Rinas verwirrten Ausdruck. »Alles klar?« Sie wollte erst den Kopf schütteln, nickte dann aber doch. »J-ja, alles klar …« Digimon … was ist ein Digimon? »So, da bin ich wieder!«, verkündete Kazuki stolz und mit einem Hauch Verlegenheit in der Stimme. Rikyu prustete beim Anblick seines jüngeren Bruders los. »Oh Gott, was ist denn mit dir los? Willst du so gestriegelt etwa Eindruck schinden? Oder vielleicht ein Mädchen aufreißen« »…« Kazuki blies wehleidig die Backen auf. »D-du bist so fies, weißt du das?« Das braunhaarige Mädchen fasste sich wieder und konnte nicht umhin beim Anblick der beiden sanft zu lächeln. Es war alles in Ordnung. »Lasst uns losgehen, sonst kommen wir zu spät zu der Party.« »Ach … na gut. Aber damit du eins weißt: Ich komme nur mit, um dir einen Gefallen zu tun und auf Kazuki aufzupassen.« »Danke, das weiß ich sehr zu schätzen. Habe ich schon erwähnt, dass es ein Buffet geben wird?«, sagte Rina grinsend, als sie Rikyu aus ihrer Tür schob. »Ei-ein Buffet? Ein richtiges Buffet mit Essen und so?« Plötzlich zeigte sich doch eine Spur von Glückseligkeit in Rikyus Gesicht und die anderen beiden konnten sich verstohlen zuzwinkern. »Dann auf geht’s, worauf warten wir eigentlich noch?!« Ehe er wusste, was er da eigentlich getan hatte, war der Schwarzhaarige bereits stürmisch am Klingeln. »Äh ….« Nicht lange und der Gastgeber öffnete die Tür. »Ah, guten Abend, ihr drei«, begrüßte sie Touma freundlich mit einer leichten Verbeugung. Kazuki und Rina taten es ihm sogleich nach, nur Rikyu verzog eine Miene. »Ja, ja … Wo ist das Essen?«, fragte er dreist wie er war und schob sich an Touma vorbei durch die Türe.« »Rikyu!« Wieder einmal errötete Rina aufgrund ihres Sandkastenfreundes, doch Touma lächelte beschwichtigend. »Kein Problem. Kommt doch rein.« »Ja, gern.« Zögerlich betrat Rina die Wohnung, gefolgt von Kazuki, der hinter ihr lief und sich an ihrem Shirt festhielt. Es war unglaublich, wie sehr sich die Wohnung innerhalb eines Tages verändert hatte. Fast alle Kartons waren verschwunden. Toumas Einrichtung war elegant und bescheiden zugleich. Obwohl die Wohnung genauso geschnitten war, wie die anderen auch im Haus, kam sie Rina doch gleich viel größer vor, als ihre eigene. Es waren schon einige Leute da; manche erkannten Kazuki und Rina als Nachbarn wieder, andere mussten wohl Freunde und Kollegen von Touma sein. Verlegen fragte Rina den blonden Gastgeber, ob sie denn schon zu spät seien. »Aber nein! Fühlt euch wie zu Hause, ich bin gleich wieder bei euch.« Und schon war er von dannen. Schüchtern blickten die beiden sich um. »Ich fühle mich wirklich ein bisschen fehl am Platz, Kazuki-kun.« »Ja, ich auch … Sag mal, tu ich dir nicht weh?« Verwirrt ließ Kazuki Rina endlich los und errötete. Sofort verneigte er sich entschuldigend. »Tut mir leid!« »Ach was, schon in Ordnung. Hey, sieh mal! Da drüben ist Ikuto-kun! Ihr seid doch in einer Klasse, oder?« »Ähm, ja schon, aber … Warte doch auf mich, Rina-san!« Auf halbem Weg holte er sie ein. Leider stolperte er über seine eigenen Füße und machte mit Rina zusammen Bekanntschaft mit Toumas Fußboden. »Au …« Rasch richtete Rina ihre Kleidung zurecht und rieb sich den Kopf. »Was war das denn? Bist du von allen guten Geistern verlassen?« »E-entschuldige, bitte … Aber ich bin nicht so gut mit Ikuto befreundet und … und da ist …« »Mensch, Rina-san, Kazuki, was macht ihr denn da unten?« Lächelnd war Ikuto zu den beiden getreten und beäugte sie neugierig. Rina fiel auf, dass noch mehr Menschen ihre Aufmerksamkeit auf sie und Kazuki gerichtet hatten und stand schleunigst vom Boden wieder auf. »Hallo, Ikuto-kun.« Sie warf einen kleinen Blick zu Kazuki. Er verstand sich nicht so gut mit Ikuto? Aber warum? »Nun, ähm … ich bin gestolpert und habe Kazuki-kun irgendwie mit mir gerissen.« Peinlich berührt kicherte sie kleinlaut. »… Rina-san …« Zögerlich stand Kazuki nun auf. »Hi …« »Rina-san, du kannst ganz schön tollpatschig sein, weißt du das.« »… Ja, das höre ich öfter. Wie geht es Yuka-chan und deinen Eltern? Sind sie auch hier?« »Ihnen geht’s gut. Leider sind sie heute Abend nicht hier, weil sie zu einem anderen Termin mussten.« »Hey! Ikuto, wo bleibst du de-? Huch!« Ein junges braunhaariges Mädchen lief auf Ikuto und die anderen zu und machte dabei einen Schmollmund. Sie verpasste Ikuto eine Kopfnuss und Rina musste unweigerlich an Rikyu denken. Die Szene kam ihr doch allzu bekannt vor. »Aua …« »Das war dafür, dass du mich so plötzlich alleine gelassen hast! So und nun zu dir, Kazuki!« »Chi-Chika-chan ..!« Innerhalb von Millisekunden wurde der Junge feuerrot im Gesicht und knetete am Saum seines Hemdes herum. »Du bist also auch auf Toumas Party und hast mich noch nicht einmal begrüßt! Und wieso hast du nie erzählt, dass ihr beiden euch überhaupt kennt, heeee?« Nahezu beleidigt neigte sie den Kopf hervor und beäugte Kazuki mit Adleraugen. »Ähm … ich … a-also …« Seufzend verschränkte Ikuto die Arme hinter dem Kopf. »Also erstens erzählt Kazuki doch nie besonders viel und zweitens kann er doch nicht wissen, dass du Touma kennst!« Das ließ Chika hellhörig werden. »Oh, da ist was dran …« Erleichtert stieß Kazuki die Luft aus und ließ ein wenig den Kopf hängen. Warum musste sie immer das glauben, was dieser vermaledeite Ikuto sagte? Plötzlich erschrak sich Chika und stieß einen schrillen Schrei aus. Die drei anderen zuckten zusammen. »Ah, tut mir leid! Wie unhöflich von mir … Was soll nur Touma denken?!«, murmelte sie zerstreut und verneigte sich unaufhörlich in Rinas Richtung. »Ich bin Daimon Chika!« Erschrocken wich Rina ein paar Schritte zurück und hob beschwichtigend die Hände. »Schon gut, kein Problem. Sakurai Rina ist mein Na-a-a-a! Oh Gott, entschuldigt mich!« Als Chika sich geduckt hatte, konnte sie nun erkennen, was hinter dem Mädchen passierte. Hinter ihr stand nämlich das Buffet und was die 18-jährige da sah, gefiel ihr gar nicht. Pikiert verabschiedete sie sich also schnell und eilte von dannen. »Huch, was hat sie denn?«, fragte Chika verwundert und war im Inbegriff sich umzudrehen. »Ni-nichts, gar nichts!«, antwortete Kazuki wie aus der Pistole geschossen und packte seine beiden Klassenkameraden rasch am Handgelenk, um sie wegzuziehen. Nur schnell weg von Rikyu. Ikuto schaffte es einen Blick über seine Schulter zu werfen. »Nanu? Ist das nicht dein Bru-?!« »Nein, nie gesehen, kommt mit!« Verärgert stapfte Rina zu Rikyu, der gerade von fünf verschiedenen Snacks gleichzeitig probierte. Es war fast schon beeindruckend zu sehen, wie viele Probierteller er gleichzeitig mit der einen Hand halten konnte, während er in der anderen ein großes Glas hielt. Angestrengt bemühte sich die junge Frau nicht allzu laut zu werden. In einem wütenden Flüsterton pikste sie Rikyu ihren Zeigefinger an die Brust. »Um Himmels Willen, du kannst dich auch gar nicht benehmen, oder? Musst du denn gleich alles in dich reinstopfen, als ob du tagelang nichts bekommen hast?« Rikyu versuchte ihr zu antworten, doch sein Mund war zu voll. In letzter Sekunde konnte Rina einigen Krümeln noch ausweichen. In einer weiteren peinlichen Aktion, die stark nach Erstickungsanfall aussah und die beiden plötzlich wild gestikulieren ließ, erinnerte Rina ihren Freund daran, etwas zu trinken, welcher diesen Vorschlag dankend wahrnahm und ausführte. »Puh, das war knapp. Und was heißt hier überhaupt tagelang nichts gegessen? Ich bin groß und brauche ausreichend Nahrung.« »Ausreichend Nahrung? Du futterst Touma die Haare vom Kopf!« »Hey, was kann ich denn dafür, dass das Essen gratis ist? Und außerdem ist hier doch genug vorhanden.« Rina seufzte niedergeschlagen. Warum musste der Kerl nur so verdammt peinlich sein? Heimlich erinnerte sie sich daran, warum sie doch gleich nochmal mit ihm befreundet war. Immerhin war dies ihre erste Party in … nun ja … gehobener Gesellschaft sozusagen. Und Rikyu machte alles kaputt. Was sollte das Idol Touma Norstein nur denken? »Ich bitte dich lediglich, dich ein klein wenig zu benehmen. Wir müssen ja nicht gleich gänzlich auffallen.« »Hm, also für einen Abend sind das ganz schön viele Gefallen, die ich dir da erfüllen soll. Das sind eine Menge Dates, die du mir da schuldest.« Statt einer Antwort, entgegnete Rina ihm nur einen giftigen Blick über die Schulter. Als sie sich umdrehte, rutschte sie leider auf etwas Glitschigem aus, was vermutlich Dank Rikyus Essensorgie vom Tisch gefallen war. »Iieks!« Bevor Rikyu sie hatte festhalten konnte, fiel sie volle Kanne nach vorn, direkt in die Arme von … von Touma. »Nanu, Rina, alles in Ordnung?« Behutsam hielt er das Mädchen fest, welches sich an seine Brust gekrallt hatte. Er warf ihr einen besorgten Blick zu. Nach der kurzen Benommenheit registrierte nun auch die 18-jährige, dass sie sich in Toumas Armen befand. Mit einem erstickten Schrei riss sie sich los und hielt sich erschrocken eine Hand vor den Mund. Mit hochrotem Kopf rannte sie davon auf Toumas Balkon. »Was hat sie denn?«, fragte Touma mit schräg geneigtem Kopf. Rikyu indes zuckte nur die Schultern. Da er einen großen Shrimp im Mund hatte, der noch halb herausschaute, konnte er nicht antworten. »Oh Gott, wie peinlich …«, flüsterte Rina den Tränen nahe an der frischen Luft. »Was soll denn Touma denn nun vor mir denken? Und die anderen, die den Schlamassel mitbekommen haben? Das ist alles Rikyus Schuld …« »Du glaubst, du hast Probleme? Was meinst du, wie anstrengend es war an der Häuserfront heraufzuklettern?« Plötzlich zuckte Rina auf, als sie eine Stimme von ihrem eigenen Balkon hörte. »Die Stimme kenne ich doch!« Und tatsächlich; als sie sich nach links umdrehte, sah sie das lilafarbene Impmon, welches sich mit voller Inbrunst über ihr eigenes Balkongeländer schwang! Zu verdutzt, um sofort zu reagieren, bestaunte sie das Digimon erst einen Augenblick, bevor sie die Sprache wiedererlangte. »Was zum Henker...? Du bist doch dieses Digimon …« »Impmon mein Name, ich dachte, wir hätten das schon gehabt«, meinte es genervt, ohne Rina anzusehen. Rina blinzelte zweimal, dann wurde sie etwas lauter und verzog eine kleine Miene. »Was gedenkst du da zu tun? Das ist meine Wohnung, in die du da eindringst!« »Heul nicht rum, bin ja gleich wieder weg. Ich brauch nur kurz etwas Proviant.« »Proviant ..?« Ehe Rina sich versah, hatte das Digimon ihre Balkontür schon mit der Kralle aufgebrochen und schlupfte in ihr Zuhause. Als wäre das nicht genug, kam nun auch noch ein großer Käfer das Geländer empor geflogen und glubschte neugierig zu dem braunhaarigen Mädchen hinüber. »Halli-hallo! Tut mir sehr leid für die Umstände, wir sind auch gleich wieder weg. Mein Kamerad braucht nur unbedingt etwas Proviant, sagt er.« Nach einem erneuten Blinzeln, flog nun auch das andere Digimon in ihre Wohnung. »Ah, da bist du ja. Sag mal, ist alles klar? Du siehst ein wenig blass aus.« Behutsam lief Touma zu Rina hinüber, die immer noch geisterstarr auf den anderen Balkon sah. Dann drehte sie sich langsam zu Touma. »Ähm …«, begann sie, brach jedoch ab. Zittrig wollte sie ihren Zeigefinger heben, um hinüber zu zeigen, doch es wollte nicht gelingen. Touma hingegen schien das Treiben gar nicht zu bemerken und setzte seine Brille ab, um diese zu putzen. »Du machst dir immer Sorgen um alles, oder? Aber keine Angst, ich gebe dir keine Schuld an Rikyus Verhalten.« Rina hörte nur halb zu. »Ach nein?« Touma schüttelte den Kopf und zog die Brille wieder an. »Nein, nein.« Er setzte ein sanftes Lächeln auf. »Weißt du, er erinnert mich an jemanden …« Auf einmal waren Impmon und Tentomon wieder zu sehen. Selig ruhig spazierten sie aus der Wohnung. Nachdem Impmon auf Tentomons Rücken gehopst war, winkte es Rina nochmal kurz zu und schnappte sich dann einen Keks aus einem Beutel in seiner anderen Hand. Dann flogen die beiden davon. »Touma, ich glaube, ich werde verrückt …«, flüsterte sie nüchtern und starr. »Wie bitte?« Endlich folgte er ihrem Blick und drehte sich um. Natürlich war von den beiden Digimon nichts mehr zu sehen. »E-entschuldige mich bitte kurz«, rief Rina kurzangebunden und eilte an Touma vorbei aus dessen Wohnung. Schnell war sie an ihrer angelangt und schloss diese auf. Doch die Wohnung war leer und außer den Keksen in Impmons Hand schien nichts zu fehlen. »Hab ich mir das etwa nur eingebildet?« Betrübt fiel sie auf ihre Knie und schüttelte den Kopf. Nein, das glaube ich nicht, sagte sie sich in Gedanken. Digimon … Impmon … Wie hat es mich gefunden? Bevor sie diesen Gedankengang zu Ende spinnen konnte, war Touma bereits in ihrer Tür. »Hier bist du. Was machst du denn für Sachen?«, fragte er vorsichtig und kniete sich neben sie. »Ich …« Nicht recht wissend, was sie sagen sollte, schaute sie Touma kurz in die blauen Augen, musste den Blick aber kurz darauf wieder senken. »Ich weiß nicht.« Sie wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund wollte sie mit Touma nicht über Digimon reden. Vielleicht bildete sie sich ja doch alles ein und er hielt sie am Ende für verrückt? Sie schüttelte den Kopf. Nein, das würde er vermutlich nicht. Aber dennoch … »Lass uns zurückgehen, ja?« Er stand wieder auf und bot ihr eine Hand an, die sie zögerlich annahm. Als sie wieder auf den Beinen war, lächelte er beruhigend. »Na also.« Auch Rina lächelte schwach. Dann fiel ihr ein, dass Touma ihre Wohnung ja noch gar nicht kannte. »Oh, da fällt mir ein..! Möchtest du eine kleine Führung durch meine Wohnung? Du warst schließlich noch nie hier …« »Ja, das wäre-!« Auf einmal hielt er inne und lief zu Rinas Wohnzimmertisch. Zunächst wusste das Mädchen nicht, was er da gesehen haben könnte, doch dann fiel es ihr wie Schuppen vor den Augen und sie versteifte sich. Touma runzelte die Stirn und nahm die blaue Blume in die Hand und drehte sie zwischen den Fingern. Über den Rand seiner Brille schauend fixierte er seine Nachbarin. »Rina, woher hast du diese Blume?« Sie war sich nicht sicher, was sie nun sagen sollte. Aber eines war klar; es war doch gut, dass sie Impmon zuvor nicht erwähnt hatte. »D-das … Also, die … die habe ich gefunden. Im Park.« Toumas Augen verrieten weiterhin Skepsis. »Im Park..?« Was soll ich denn jetzt machen? Der Blonde war bereits im Begriff die Lippen zu öffnen, doch dann klingelte sein Handy. Man sah ihm an, dass er am liebsten nicht rangehen würde, doch als er die Nummer auf dem Schirm erkannte, änderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. »Yoshino? Dein Anruf kommt wie gerufen.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)