Digimon Savers: Relaunch von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Digisoul Charge! ---------------------------- >>Ein … Digivice?« Was war das denn nun wieder? War er vielleicht doch mit dem Kopf irgendwo hart dagegen gekommen? Ganz sicher. Sonst würde es hier in seiner Schule bestimmt keine Monster geben. Oder er träumte noch. Genau, Rikyu musste heute Morgen einfach vergessen haben, ihn für die Schule zu wecken. »Pass doch auf!« Wieder wurde Kazuki hektisch und in letzter Sekunde durch einen Air Shot seitens Patamon beiseite gestoßen und entkam nur knapp einer Attacke. »Puh, also du wirst bald als Stingmonfutter enden, wenn du so weitermachst. Ein Glück, dass der Gute nicht genug Zielwasser getrunken hat. Muskeln sind eben nicht alles.« Patamon schwirrte neben Kazukis Kopf und plusterte sich leicht auf. Wie ein Tier, das Eindruck schinden will, dachte Kazuki. »Was sollen wir jetzt machen?«, fragte der Junge nahezu verzweifelt. Immer weniger freute er sich über seine heldenmutige Tat, alleine bei den Digimon zu bleiben. »Woher soll ich das denn wissen? Du bist hier der mit Digisoul und Digivice.« »…« Das half dem 15-jährigen leider so gar nicht. Plötzlich stieß Stingmon einen markerschütternden, lauten Schrei aus. Am liebsten wäre Kazuki auf der Stelle ohnmächtig zusammengebrochen, dann wäre das alles nicht mehr sein Problem gewesen. Aber aus irgendeinem Grunde wollten seine Beine einfach nicht nachgeben, als klammere sich da etwas Verborgenes in ihm genau an diese Situation. Also machte er das einzige, was ihm zurzeit möglich war; er rannte und sprang zur Seite und entkam jedes Mal knapper den Angriffen Stingmons. Dieses feuerte seine Attacken mittlerweile wahllos auf dem Schulhof herum. Kazuki war verwundert, dass noch keine lästigen Zuschauer angekommen waren. Vielleicht versteckten sie sich auch einfach nur extrem gut. Bei seinem letzten Sprung zur Seite stolperte er ungeschickt über seine eigenen Füße und flog vorn über. »Au …«, keuchte er aus der Puste. »Hast du dir wehgetan? Du bist auch zu ungeschickt!«, höhnte Patamon neben ihm. »Scher dich zum Teufel«, erwiderte Kazuki frustriert. Zur Hölle, warum hatte ihn sein Bruder nie auf sowas hier vorbereitet? Er wusste doch angeblich sonst immer alles. »Tja, das war‘s dann wohl, ich weiß nicht mehr, was ich machen soll und ewig wegrennen kann ich auch nicht mehr.« Plötzlich überkam ihn eine Welle von unbändigem Zorn – Zorn auf dieses vermaledeite Stingmon, Zorn auf Ikuto, der Chika besser kannte, Zorn auf Rikyu, der nicht hier war, um ihn als sein großer Bruder zu schützen; aber den größten Zorn spürte er von sich selbst ausgehend, dass er einfach so hilflos war und hier im Dreck lag. Und dabei wollte ich Chika beschützen … Ich kann mich ja noch nicht einmal selbst beschützen!, dachte er wütend. Dann glühte das Digivice, das er immer noch in der Hand hielt, in einem strahlenden Gelb kurz auf. Fasziniert hielt Patamon sein Gesicht daran. »Beeindruckend …«, sagte es mit einem Hauch von Ehrfurcht in der Stimme. »Kazuki!«, rief auf einmal Ikuto von irgend her, dicht gefolgt von Chika kam er dort hinten angelaufen. »Ikuto«, sagte Kazuki und richtete sich wieder auf. Das gelbe Glimmen des Digivices hatte wieder aufgehört. »Geht’s dir gut?«, fragte Chika besorgt, als sie bei ihrem Klassenkameraden ankamen. Am liebsten hätte Kazuki die Frage zurückgestellt, denn er hatte gesehen, wie sie beim Laufen ein wenig das Gesicht verzogen hatte. Aber statt zu antworten, nickte er nur bedächtig. »Das ist tatsächlich ein Digimon«, meinte Ikuto mir runzelnder Stirn, als er zu Stingmon in die Luft sah. Dort oben schwirrte es mit verschränkten Armen vor der Brust, als verhöhne es die drei Kinder und Patamon. »Hey, ich bin auch noch da!«, motzte Patamon sogleich, doch als es Ikutos Blick sah, versteckte es sich sofort wieder hinter Kazukis Rücken. »Guck nicht so böse …« Ikutos Blick fiel erst auf Kazuki, dann auf sein Digivice in der Hand. »Ist das ein Digivice? Woher hast du es?« Müde zuckte Kazuki mit den Schultern. »Ich weiß nicht, plötzlich war da in der Luft dieses Licht und als ich meine Hand hinein und wieder herausgesteckt hatte, war es in meiner Hand.« »Zeigst du es mir mal?« Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm er es Kazuki ab. Dieser wehrte sich nicht, ganz im Gegenteil, denn im Gegensatz zu ihm, schien sein blauhaariger Klassenkamerad mit dem schwarz-gelben Gerät etwas anfangen zu können. Ikuto holte aus seiner Hosentasche nun sein eigenes Digivice. Feststellend, dass es seinem eigenen sehr ähnlich war, kam er zunächst nicht auf den Gedanken, woher Ikuto dieses Ding wohl haben möge. »Hm, sieht ein wenig anders aus, die gelbe Linie verläuft auf deinem blitzförmig und ich frage mich, was das da oben für ein Loch ist …« Der Junge schien ganz in Gedanken. »Ikuto, was sollen wir tun? Ich glaube, es greift gleich wieder an!«, rief Chika und deutete mit dem Zeigefinger gen Himmel. Und tatsächlich – Stingmon zog immer wildere Kreise, als setze es jeden Moment zum Sturzflug an. »Immer mit der Ruhe, Chika«, versuchte sie Ikuto zu beruhigen. Woher nimmt er nur seine Ruhe?, fragte sich Kazuki. Ikuto schien der einzige von ihnen Vieren (er zählte Patamon zu seiner Seite), der nicht gleich einen Panikanfall erleiden würde. »So wie das Teil hier aufgebaut ist, müsste es genauso funktionieren wie meines hier.« Er warf es Kazuki lässig zu, der es überhaupt nicht lässig und nur so gerade eben auffing, ehe es zu Boden gefallen wäre. »Uncool, uncool!«, rief Patamon aus und warf pikierende Blicke auf Kazuki. Dieser ignorierte es getrost. »Und jetzt?«, fragte Kazuki schüchtern. Er fühlte sich verloren. »Und jetzt bringst du dieses Patamon da zum digitieren«, antwortete Ikuto locker, als sei es das Normalste der Welt. »Digi … tieren?« Und schon wieder ein Wort, das der arme Kazuki nicht verstand. »Das ist das Vernünftigste, was ich heute gehört habe!«, jubelte Patamon und hüpfte aufgeregt auf und ab. »Was?« Chika riss erstaunt die Augen auf. »Das meinst du doch nicht im Ernst! Glaubst du etwa, dass dieses Patamon …?« Unausgesprochen hing ihre Frage in der Luft. Ikuto hatte den Rest des Satzes trotzdem verstanden. »Ja, genau das glaube ich. Dieses Patamon ist Kazukis Partner. Keine Ahnung wieso, aber anders kann ich es mir nicht erklären. Dein Bruder scheint mit seiner Rückkehr eine Menge Veränderungen mitgebracht zu haben.« »…« So langsam hatte Kazuki echt genug. Dauernd kam er sich als Außenseiter vor, wenn sich die beiden unterhielten. Am schlimmsten war aber, dass wirklich jeder hier Bescheid zu wissen schien. Jeder – außer er selbst. Dabei schien es doch um ihn zu gehen, wenn er Ikuto richtig verstanden hatte. Selbst dieses Patamon wusste mehr. Chika bemerkte Kazukis wirren Blick und legte ihm tröstend eine Hand auf seine Schulter. »Entschuldigung, du blickst überhaupt nicht mehr durch, oder?« »… Nicht wirklich«, antwortete Kazuki wahrheitsgetreu. Aber wenigstens wurde er verstanden. »Kannst du ihm nicht helfen, Ikuto?« Ikuto schloss die Augen und legte eine Hand ans Kinn. »Ich kann es versuchen, aber der eigentliche Held dieses Kapitels ist Kazuki.« Der Braunhaarige traute seinen Ohren nicht. Stimmte das, was er da gerade gehört hatte? Ikuto räumte freiwillig das Feld? Nun, in diesem Falle hier wusste Kazuki nicht, ob er weinen oder lachen sollte. Er schluckte. Doch als er in die entschlossenen Augen seines Klassenkameraden blickte, spürte er auch er ein klein wenig Zuversicht und das Wissen, dass er jetzt nicht kneifen konnte. Dass Ikuto gerade machtlos war. »Also schön, was muss ich machen?« Kazukis Stimme bebte ein wenig, aber das war ihm egal. Ikuto lächelte leise. »Sammle deine Energie und frag mich jetzt bloß nicht, welche! Du wirst wissen, welche, wenn du sie gesammelt hast. Konzentrier dich und dann, wenn du spürst, dass du soweit bist, rufst du Digisoul Charge und lädst mit deiner Energie dein Digivice auf. Verstanden?« Kazuki nickte. Von den Worten her hatte er verstanden, klar. Aber von der Praxis … Aber dafür blieb keine Zeit, denn plötzlich ging alles recht schnell. Stingmon hatte zum neuen Sturzflug angesetzt und brachte das kleine Grüppchen auseinander. Chika schrie auf und Patamon versuchte indes verzweifelt das größere Digimon mit seinen kleinen Luftschüssen zu bearbeiten. Und als Kazuki seine verletzten und erschöpften Freunde so sah, geschah es von ganz alleine. Ich will Chika beschützen, erklang es in seinen Gedanken und er spürte eine ihm unbekannte Kraft, von der er nicht wusste, dass sie überhaupt in ihm lebte. In seiner Faust leuchteten jetzt gelbe Pixel und er konzentrierte sich, so wie Ikuto es ihm gesagt hatte. Entschlossen atmete er tief durch und rief: »Digisoul Charge!« und das kleine Patamon zog neben ihm immer wirrerer und schnellere Kreise, bis es genauso gelb erstrahlte, wie Kazukis Hand. »Patamon digitiert zu … Angemon!« Kazuki musste eine Hand schützend vor seine Augen legen, damit er von Angemons Licht nicht geblendet wurde. Als das Licht wieder abnahm und er endlich wieder etwas erkennen konnte, hauchte er ein kleines »Wow«. Hatte er das geschafft? Nach einem kurzen Moment des Zögerns konnte er sich die Frage selbst beantworten. Ja, das hatte er, Patamon war mit seiner ureigenen Hilfe digitiert. »Ja, wow trifft es wohl ziemlich gut«, sagte Angemon hochmütig. Wie um seine neue Kraft zu testen schloss und öffnete es ein paarmal die Hand zur Faust. »Worauf wartet ihr noch? Greift es an!«, rief Ikuto von der anderen Seite herüber. In seinem Arm hatte er Chika, die beim letzten Hechtsprung umgeknickt war. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, die Anstrengung war wohl doch etwas zu viel für sie und ihren angeknacksten Knöchel. Kazuki war erst etwas verängstigt – was war mit Chika? –, aber dann fing er sich wieder. Ikuto hatte recht; sie mussten etwas gegen dieses widerliche Stingmon unternehmen. Nur leider hatte er die Rechnung ohne seinen neuen Partner gemacht. »Angemon, bitte, greife dieses Digimon an!«, schrie er, doch keine Reaktion. Er war so im Eifer des Gefechts, dass er einen Moment brauchte, um zu registrieren, dass sein Partner nicht auf ihn hörte und stattdessen den Kopf und einen Finger schüttelte, als wolle es den Jungen tadeln. »Angemon …?« Endlich hatte sich Kazuki zu ihm umgedreht. Im Millisekundentakt schien er zu verstehen, dass Angemon nun nicht mehr auf ihn hörte. Nein, das stimmte nicht. Schon als Patamon hatte es gemacht, was es wollte. Höhnisch schien es den 15-jährigen unter seinem Helm heraus anzusehen. »Kazuki? Was …? Oh nein …« Ikuto verstand schneller als Kazuki, was hier abging und dabei war alles nun sehr schnell. Ein Glück, dass der junge Digikrieger so rasch war. »Was ist denn los?, fragte Chika noch im einen Moment, als sie im nächsten bereits von Ikuto etwas abseits der Fläche abgelegt wurde und dem davon sprintenden Jungen nur noch nachsehen konnte. Das darf nicht wahr sein, es gehorcht ihm nicht!, dachte Ikuto und biss die Zähne zusammen. Er musste schneller laufen. Es war fast wie früher, als er in der Digiwelt noch von Baum zu Baum und von Stein zu Stein sprang, so flink war er zwischen Stingmons Attacken hindurch geschlupft. Schließlich war das nicht mehr die eigentliche Gefahr. »Aber was …?« Der arme Kazuki verstand die Welt nicht mehr. Es dämmerte ihm nur spärlich, dass Angemon ihn nur für die Digitation benutzt hatte. »Warum tust du das? Du weißt genau, dass wir deine Hilfe brauchen!«, rief er verzweifelt. Angemon hingegen zuckte nur die Schultern. »Sieh es ein, du bist nur Mittel zum Zweck!« Kazuki biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf, so dass sein Haar wild umher flog. »Nein, du lügst! Du hast mich doch vorhin sogar beschützt!« »Natürlich, bewusstlos hättest du die Digitation nicht bewirken können, oder?« Angemon bewunderte eitel seine langen Finger. »Nein«, stellte Kazuki betreten fest. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Dass er als Held aus der Sache herausgehen würde? Wie töricht er doch war. Und nun musste er für diesen gravierenden Fehler bezahlen. Angemon lächelte ein grausames Lächeln. »Holy Rod!«, rief es aus und zielte mit seinem Stab direkt auf Kazuki. Dieser wendete sich schon beschämt ab, nicht die Kraft aufbringend beiseite zu hüpfen. Doch da kam der eigentliche Held – nein halt, es war nur Ikuto. In letzter Sekunde schaffte er es Kazukis Arm zu erwischen und purzelte mit ihm fünf Meter voraus. Keuchend kam er auf Kazuki zum Stehen. »Verdammt!«, zischte er und ballte die Fäuste neben Kazukis Kopf im Sand zu Fäusten. Wütend sprang er von Kazuki herunter und schaute ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Verachtung an. »Wie konntest du das zulassen?« Wehleidig senkte der Blauäugige den Blick. »Was hätte ich denn machen sollen?«, nuschelte er kleinlaut. Er wusste es wirklich nicht. »Was weiß ich, jedenfalls nicht das!« Ikuto schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Kazuki hatte ja recht. Anders als er selbst war dieser nie in der Digiwelt gewesen, hatte bis dato ja noch nicht einmal etwas von deren Existenz gewusst. Es war falsch dem Jungen dafür einen Vorwurf zu machen. »Tut mir leid, Mann.« »… Ist okay.« Aber gar nichts war in Ordnung, denn sogleich schossen Stingmon und Angemon gemeinsam auf die beiden Jungen zu. Angemon war einen Tick schneller als das Insekt. Es schien es auf Kazuki abgesehen zu haben. »Was willst du, geh weg!«, schrie er und hob schützend die Arme vor das Gesicht. In seiner linken Hand war noch immer das Digivice und genau dieses entwendete ihm Angemon jetzt. »Endlich! Damit ist die Macht für immer mein!«, rief es triumphierend aus und flog einfach davon. Mit offenem Mund sah Kazuki seinen Partner davonfliegen. »Hey!«, sprach ihn Ikuto an, doch Kazuki schien taub. Er zog ihn am Arm hinter sich her. »Uns muss echt was einfallen …« Nur was? Mehr als ducken und ausweichen stand nicht in seinem Repertoire. Wenn nur Masaru hier wäre … oder Falcomon … »Falcomooooon!«, rief er verzweifelt aus, nicht ahnend, dass ihm sein Wunsch so schnell erfüllt werden würde. »Ikuto! Da bist du ja endlich!« »Äh, was?« Zu perplex um sofort zu verstehen, brauchte Ikuto einen Moment, um seinen Partner, der da pfeilschnell angeflogen kam, zu erkennen. Doch es war wirklich Falcomon und ein großes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Blauhaarigen aus. »Falcomon! Pass auf!« Kazuki bekam das alles nur am Rande mit. Hatte jetzt jeder so ein Vieh? Nun, er wohl nicht mehr, denn er hatte versagt. »Fuujin no Jutsu!«, verteidigte sich der kleine Ninjavogel geschickt und landete elegant neben Ikuto. Sofort fielen sich die beiden um den Hals. »Oh, Ikuto, ich habe dich so vermisst!« »Und ich dich erst!« »Es tut mir so leid, ich habe eine Weile gebraucht, um dich zu finden. Ich hätte mich nicht von Masaru und Agumon trennen sollen, als wir hier ankamen. Nur, ich wollte so schnell zu dir … Da hatte ich mich ganz vergessen.« »Tut mir leid, wir waren in den letzten Jahren umgezogen, das konntest du natürlich nicht wissen. Falcomon, wir brauchen deine Hilfe gegen den da. Bist du bereit?« Das Vogeldigimon nahm eine aufrechte Haltung ein. »Bereit wie seit Jahren nicht mehr!« »Digisoul Charge!«, rief Ikuto aus und Falcomon digitierte blitzschnell zu Peckmon. »Oh, wie habe ich das vermisst!« Ikuto lächelte so breit, wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Dies fiel Chika sofort auf, als sie neben ihn gehumpelt war. Auch fiel ihr Kazukis gekränkte Haltung ein und sie fasste ihn aufmunternd an der Hand. »Es wird schon wieder gut werden«, tröstete sie ihn sanft, doch er schüttelte nur den Kopf. Gar nichts war gut. Sein Partner war mit dem Digivice abgehauen und Ikuto stahl ihm die Show. Wie lange hatte er das durchgehalten? Keine halbe Stunde und er war schon wieder ohne Partner. Ob das ein Rekord war? »Mach es jetzt fertig, Peckmon!« »Spiral Claw!« Mit dieser einzelnen schnellen Attacke erledigte es das Stingmon, das sich daraufhin in ein Digitama zurückverwandelte. Ikuto fing es auf und Peckmon digitierte zurück. »Geschafft!« »Kazuki …« Wehleidig sah Chika ihren Freund an und umklammerte ihre Brust. Hilflos warf sie einen Blick zu Ikuto. Dieser legte nun Kazuki eine Hand auf die Schultern. »Mach dir keinen Kopf, wir finden Angemon schon. Es brauchst dich, allein kann es gar nicht digitieren, da kann es das Digivice zehnmal klauen. Es wird bald keine Energie mehr haben und zurückdigitieren und dann wird es schon angekrochen kommen.« Das war nicht unbedingt das, was Kazuki hören wollte, aber er nickte. »Ja, vielleicht hast du recht.« Er schaute schüchtern zu Falcomon, das auch einen fragenden Blick auf ihn geworfen hatte. Dann jedoch guckte es zu dem Mädchen. »Du bist Chika, oder? Ich hätte dich fast nicht wieder erkannt.« Chika lächelte liebevoll. »Geht’s dir gut? Wie geht es Piyomon?« Falcomon schüttelte den Kopf. »Ich habe es länger nicht mehr gesehen, tut mir leid.« »Macht nichts. Ich weiß einfach, dass es ihm gut gehen muss.« »Leute, lasst uns gehen. Das mit der Schule hat sich für heute wohl erledigt und ich finde, wir sollten Kazuki ein bisschen was erzählen.« Einerseits wollte er zwar nichts hören, doch andererseits freute er sich auch, denn er hatte das Gefühl, dass er nach diesem Gespräch kein Außenseiter mehr war. Und noch etwas spürte er; irgendetwas zwischen ihm und Ikuto hatte sich verändert. Aber was genau, konnte er nicht beschreiben. Auch nicht, ob es gut oder schlecht war. »Dann lasst uns doch zu mir gehen, Masaru und Agu-chan werden sich freuen!« »Gute Idee«, stimmte Ikuto ein und die Vier liefen los. Als sie bei den Daimons ankamen, hörten sie schon Schreie bis nach draußen und Chika seufzte. »Bitte sag mir nicht, dass die sich wieder streiten.« Ikuto grinste. »Das wird bestimmt lustig.« Wehleidig öffnete Chika die Tür, nur um fast in ihren Bruder und dessen Partner hineinzufliegen. Masaru war beim Friseur gewesen, dass sah das Mädchen sofort. Der Bart war ab und seine Haare waren wild, doch sie sahen keineswegs ungepflegt aus. Eher wie eine coole Rockermähne. Er sah richtig gut aus. Masaru diskutierte gerade mit Agumon. »Du musst es aber verschlampt haben! Too-san wird sauer, wenn er nach Hause kommt und das Digivice weg ist. Er hat die ganze Nacht drangesessen … Gib doch endlich zu, dass du es verlegt hast!« »Ich hab gar nichts gemacht!« Wütend beugte sich Masaru vor. Er hatte immer noch nicht die Zuschauer bemerkt. »Ach ja? Und du willst es wohl auch nicht gewesen sein, der mir heute Morgen meine Portion Rührei weg gemampft hat, ja?« »Ähm, Nii-chan?« Chika, feuerrot im Gesicht, wedelte mit einer Hand vor dem Gesicht ihres Bruders. »Was denn?«, motzte er, bis ihm plötzlich der Besuch auffiel. »Oh – hallo!« Kazuki erwachte etwas aus seiner Lethargie und betrachtete Masaru. So ähnlich er Chika auch sah, genauso unterschiedlich waren die beiden. War das bei ihm und seinem Bruder auch so? Dann sah er Agumon und sofort wurde sein Blick wieder betrübter. Wirklich jeder hatte so ein Digimon. Was er doch zuvor in seinem Leben verpasst hatte! Als Masaru Kazuki sah, stellte er sich sofort schützend vor Agumon. So als könne er so dessen Anblick verbergen. Agumon hingegen tat so, als verdecke es seine Blöße. Chika winkte ab. »Keine Sorge, der gehört jetzt zu uns.« »Ach ja?«, fraget Masaru und erkannte erst jetzt den anderen Jungen. »Mensch, Ikuto, bist du das?« »Hallo, Masaru!« Freundschaftlich klopften sie sich auf die Schulter. Kazuki kam sich wieder ausgestoßen vor, doch es sollte nicht lange dauern. Masaru war eben offen. Als er den Jungen sah, lief er zu ihm hin, beäugte ihn skeptisch und hob dann sein Kinn an, so dass Kazuki gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Nach einem finsteren Blick, der Kazuki schlucken ließ, setzte Masaru ein strahlendes Lächeln auf. »Hi, ich bin Masaru!« »Ähm, Ka-kazuki …« »Ka-kazuki? Das ist aber ein komischer Name«, sagte Agumon mit schief geneigtem Kopf. Falcomon fing hinter hervor gehaltenem Flügel zu lachen an. »Ihr kommt genau richtig. Ich habe – ich meine, Agumon hat Too-sans neues Digivice verloren.« »Neues Digivice?«, fragte Chika. Masaru nickte. »Ja, wegen der neuen DATS … Nicht so wichtig. Es ist schwarz-gelb und lag hier auf dem Tisch. Er hat die ganze Nacht daran gesessen! Aber jetzt ist es weg und ich finde es nicht mehr.« Kazuki wurde sofort hellhörig. Ikuto ebenfalls. »Dann habe ich schlechte Neuigkeiten für dich. Wir haben es gefunden …«, sagte Ikuto. »Was ehrlich?«, fragten Masaru und Agumon wie aus einem Munde. »… und wieder verloren«, fügte Kazuki geknickt hinzu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)