Plans on how to obtain world domination von Karma (... oder vielleicht auch nicht) ================================================================================ Kapitel 6: Step six ------------------- Ja, ich lebe noch. ^___^° Nachdem der Job im Moment mein Leben frisst, hab ich's in meinem ersten richtigen Urlaub (der leider morgen schon wieder zu Ende geht ;___;) doch tatsächlich mal geschafft, noch was zu schreiben. Nicht das, was ich erwartet/geplant hatte, aber egal. So geht's wenigstens hier auch endlich mal weiter. ^____^ Gewidmet ist dieses Kapitel allen meinen Lesern, die noch an meine Rückkehr geglaubt haben. Tut mir ehrlich leid, dass es so elend lange gedauert hat, bis es was Neues von mir gab, aber das wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern. Trotzdem wünsche ich viel Spaß! Karma ~*~ "Braver Hund", lobte dieser, ohne dem gefährlichen Funkeln in den braunen Augen des Blondschopfs Beachtung zu schenken. "Dafür hast Du Dir glatt ein Leckerchen verdient." "Du dämlicher, arroganter Saftsack!" Es kostete Joey eine Menge Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren. Wie er es doch hasste, wenn Kaiba ihn so von oben herab behandelte! "Du kannst verdammt froh sein, dass ich Deine Hilfe bei der ganzen Sache brauche. Sonst wär spätestens jetzt Schluss, das kannst Du mir glauben!", fauchte er den Brünetten dennoch an, aber dieser ignorierte den Ausbruch so gekonnt wie eh und je. "Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, wenn das alles endlich durch ist und ich mich nicht mehr mit Dir abgeben muss." Joey verbiss sich mit aller Willensanstrengung, die er aufbringen konnte, ein weiteres Knurren. Noch einen ›Köter‹-Kommentar brauchte er heute wirklich nicht. Sein Tag war auch ohne diese ›Nettigkeiten‹ schon mies genug gelaufen. Er hatte schließlich keinesfalls vorgehabt, sich mit Duke zu streiten, aber irgendwie hatte ein Wort einfach das andere gegeben und schlussendlich war sein hitziges Temperament wie so oft mit ihm durchgegangen – nur, dass die Konsequenzen dieses Mal deutlich verheerender waren als sonst. Schadensbegrenzung hieß jetzt die Devise. Aber wie in aller Welt sollte er das anstellen? "Zu Deiner Beruhigung, Wheeler: Das beruht auf Gegenseitigkeit", riss Kaibas Stimme den Blondschopf aus seinen Gedanken und nun knurrte er doch, aber der beinahe schon erwartete ›Kosename‹ blieb aus. Stattdessen bedachte der Brünette ihn nur mit einem Blick, der deutlicher als alle Worte der Welt sagte, was er von seinem ›Freund‹ hielt. "Allerdings sind wir im Augenblick noch aufeinander angewiesen", was beileibe nichts war, was ihm gefiel, aber es war leider nicht zu ändern, "daher sollten wir uns wohl arrangieren. Jedenfalls wenigstens so lange, wie wir brauchen, um diese Farce sauber zu beenden." Wobei Kaiba nicht umhin kam, zumindest vor sich selbst einzuräumen, dass ihm früher in diesem Fall eindeutig lieber war als später. Wheeler war und blieb einfach eine unsägliche Plage, die er lieber gestern als heute aus seinem unmittelbaren Umfeld entfernt hätte. Dummerweise war das jedoch nicht möglich – jedenfalls nicht ohne zu riskieren, dass er das, was er um jeden Preis haben wollte, nicht bekommen würde. So unangenehm es auch war, das zuzugeben, aber er war auf Wheelers Mithilfe angewesen. Alleine konnte er diese Sache einfach nicht bewerkstelligen. Nicht, dass er es nicht versucht hätte, aber er war – so sehr es seinem Ego auch missfiel, diese Schande einzugestehen – kläglich gescheitert. Und ohne Wheeler würde sich daran auch nichts ändern. Aber gefallen musste ihm das ja nicht, oder? Das Läuten der Schulglocke, die das Ende der Pause anzeigte, unterband jeden weiteren Streit. Ohne seinen ›Freund‹ auch nur noch ein weiteres Mal anzusehen, wandte Kaiba sich ab und verschwand mit langen Schritten und einem Gesichtsausdruck, der Babies zum Weinen gebracht hätte, wieder im Schulgebäude. Joey, noch immer unhörbar vor sich hin grummelnd, folgte ihm etwas langsamer und durchbohrte den Rücken des Größeren so lange mit Todesblicken, bis die zufallende Hoftür den Brünetten seinen Blicken entzog. Duke, den nur eins der obligatorischen "Ihr sollt euch doch nicht immer streiten!"-Gespräche mit Tea davon abgehalten hatte, Joey und Kaiba zu folgen und ihr Gespräch zu belauschen, schloss zu dem Blonden auf, sobald dieser wieder in seinem Blickfeld auftauchte. "Was war das denn gerade?", erkundigte er sich mitfühlend und der Angesprochene warf noch einen besonders giftigen Blick zu dem Raum im ersten Stock, in dem er seinen ›Freund‹ wusste, ehe er den Schwarzhaarigen ansah. "Ach, Seine Frostigkeit hat sich vorhin in Mathe vertippt, als wir uns auf dem Flur gezofft haben, und deshalb war er sauer. Als ob das ganz allein meine Schuld gewesen wäre. Saftsack!" Diese Erklärung war so gut wie jede andere, fand Joey – besonders, da er Duke den wahren Grund für seine Auseinandersetzung mit Kaiba ja wohl kaum verraten konnte. Immerhin würde der Brünette ihm dann auf jeden Fall den Hals umdrehen, ganz zu schweigen davon, dass sein eigener Plan – der zugegebenermaßen auf sehr wackligen Beinen gestanden hatte, bis er sich hilfesuchend an Kaiba gewandt hatte – dann unter Garantie in die Hose gehen würde. Und das konnte und wollte Joey nicht riskieren. 'Nur über meine Leiche!' Dass ausgerechnet sein persönlicher Erzfeind der Einzige gewesen war, an den er sich mit seinem Problem hatte wenden können, nagte immer noch an ihm. Es gab kaum etwas auf der Welt, das ihm mehr zuwider war als ausgerechnet mit Kaiba gemeinsame Sache machen zu müssen. Aber, tröstete Joey sich selbst, manchmal heiligte der Zweck eben die Mittel. Und hin und wieder machte ein gemeinsames Ziel eben auch aus den größten Feinden zumindest temporäre Verbündete. Die Tatsache jedoch, dass alles für die Katz gewesen zu sein schien, machte es für Joey nicht gerade leicht, sich zusammenzureißen. Verdammt, wenn er doch nur nie auf Kaiba und seine Mahnungen, das Ganze langsam angehen zu lassen, gehört hätte! So, wie es im Augenblick aussah, hatte Mr. Alleswisser sich da ja wohl ganz gründlich verkalkuliert – etwas, das Joey ihm zu gerne triumphierend unter die Nase gerieben hätte, wenn nicht auch er von Kaibas Fehler betroffen gewesen wäre. Anstatt den Brünetten einfach nur für sein Versagen auszulachen, hätte Joey ihm jetzt liebend gerne einen kräftigen Tritt verpasst, um dem Angeber das arrogante Gehabe ein für allemal auszutreiben. Ein letzter Rest Vorsicht – und auch ein wenig Bammel vor Kaibas Anwälten – hielt ihn jedoch davon ab, eine Dummheit zu begehen. Er hatte sich den Schlamassel, in dem er sich augenblicklich befand, selbst eingebrockt, also war es auch ganz allein an ihm, alles wieder geradezubiegen. Und hey, war er nicht der größte Glückspilz von ganz Domino City? Wer, wenn nicht er, konnte das Steuer wieder herumreißen? Duke, der sich auf dem gesamten Weg zum Klassenraum neben seinem blonden Freund gehalten hatte, beobachte gleichermaßen neugierig wie besorgt dessen Mienenspiel. Von verärgert über schadenfroh zu nachdenklich wieder zurück zu verärgert und schlussendlich zu entschlossen war alles dabei und die Tatsache, dass er Joeys Stimmungsschwankungen nicht so recht einzuordnen wusste, beunruhigte ihn zugegebenermaßen schon etwas. Kaiba war, auch wenn er sich noch so unnahbar gab, zumindest in gewissem Maße berechenbar, aber Joey war das genaue Gegenteil. Das Einzige, was an Joseph Jay Wheeler berechenbar war, war seine Unberechenbarkeit. Und genau diese Unberechenbarkeit konnte den ganzen schönen Plan zunichte machen. "Joey? Alles okay mit Dir?", erkundigte Duke sich daher vorsichtig bei seinem blonden Freund, bekam jedoch nur ein abwesendes Nicken und ein gemurmeltes "Jaja, alles paletti" zur Antwort, das ihn jedoch keinesfalls beruhigte. Und Joeys nächste Aktion bestätigte ihn nur aufs Neue darin, dass es Bakura mit dem Blondschopf ganz sicher nie langweilig werden würde. Anstatt sich nämlich im Klassenraum angekommen zu seinem eigenen Platz zu begeben, schob Joey sich kommentarlos zu Kaibas Pult durch und tat dann etwas, was sich außer Mokuba niemand wagte: Er klappte ohne ein Wort zu sagen den Laptop des Brünetten zu. Ob dieser lebensmüden Tat ging ein kollektives verängstigtes Japsen durch die Klasse, gefolgt von einer Stille, die so tief war, dass man problemlos die Schüler in den benachbarten Klassenräumen miteinander tuscheln hören konnte. Langsam, sehr langsam hob Kaiba den Blick von seinem zugeklappten Laptop zu dem Blondschopf, der neben seinem Pult stand. "Ich hoffe, Du hast einen sehr triftigen Grund dafür, mich beim Überprüfen der Berichte meiner Buchhaltung zu stör-", begann er, aber die Lippen des Blonden auf seinen unterbrachen ihn mitten im Satz. Zu sagen, diese Aktion hätte ihn überrumpelt, wäre eine gnadenlose Untertreibung, aber ein Seto Kaiba ließ sich seine Überraschung natürlich um keinen Preis anmerken. Für einen Geschäftsmann waren solche Schwächen etwas, was er sich einfach nicht leisten konnte. Aus diesem Grund gönnte er seinem ›Angreifer‹ auch nicht lange den Triumph, ihn mit dieser unerwarteten Aktion aus der Fassung gebracht zu haben, sondern legte eine Hand in den Nacken des Blonden und zog ihn dieserart energisch näher zu sich, um ihm die Illusion der Kontrolle, der er sich offenbar hingegeben hatte, gleich wieder zu nehmen. Seine Gedanken kreisten während des Kusses jedoch ganz und gar nicht um den besagten Blondschopf, der am anderen Ende seiner Lippen hing, sondern um das eigentliche Objekt seiner Begierde – etwas, das er mit seinem unfreiwilligen Mitverschwörer gemeinsam hatte, wie ihm ein Blick in die braunen Augen des Anderen versicherte, sobald er den Kuss beendet hatte. Joey bedachte seinen ›Freund‹ ungefähr drei Sekunden lang mit einem für ihn ungewohnt ernsten Blick, ehe sich ein breites Grinsen Bahn brach und sich auf seinen Lippen festsetze. "Damit wär dann ja wohl alles geklärt", murmelte er zufrieden und zum Entsetzen seiner gesamten Klassenkameraden geschah etwas, das sonst so gut wie nie dort passierte, wo es Zeugen dafür geben konnte: Seto Kaiba lächelte. Das Lächeln war zwar binnen eines Sekundenbruchteils schon wieder verschwunden, so dass der Großteil der anwesenden Schüler sich aus Sorge um ihr Seelenheil einredeten, dass sie dieses Lächeln nicht gesehen hatten, aber zwei Personen wussten ganz genau, dass es keine Einbildung gewesen war. Eine dieser Personen – ein gewisser, wohlbekannter schwarzhaariger Spieleerfinder – war allerdings viel zu schockiert von dem eben Gesehenen, als dass er irgendwie darauf hätte reagieren können. "Noch nicht." Obwohl er gerade praktisch überfallen und vor den Augen seiner gesamten Klasse einfach so geküsst worden war, klang Kaibas Stimme vollkommen ruhig und neutral. Nur ein sehr, sehr aufmerksamer Zuhörer hätte den winzigen Funken Amüsement in seiner Stimme herausgehört. "Aber den Rest klären wir später – unter vier Augen", fuhr er fort, klappte seinen Laptop auf und widmete sich wieder seiner Arbeit, so als hätte es die Unterbrechung gar nicht gegeben. Noch immer grinsend machte Joey sich auf dem Rückweg zu seinem eigenen Platz. Dafür musste er an der inzwischen ebenfalls eingetroffenen Englischreferendarin vorbei und ein Blick in das völlig verstörte Gesicht der jungen Frau hätte ihn um ein Haar zum Kichern gebracht. Ganz offenbar waren da gerade jemandes Illusionen über die sexuelle Orientierung ihres Traummannes zerstört worden. Wäre Kaiba nicht der gewesen, der er nun einmal war, hätte Joey sicher Mitleid mit der armen Referendarin gehabt, aber in seinen Augen war es gnädiger, ihr und allen anderen Kaiba-Fangirls gleich zu zeigen, dass ihr Traumprinz für sie unerreichbar war. Einen kleinen Funken Mitgefühl hatte Joey auch für denjenigen, auf den der Brünette es eigentlich abgesehen hatte. Aber, sagte er sich, das war unwichtig. Mr. Tiefkühlfachs Angebeteter – obwohl der Begriff doch sehr irreführend war; schließlich war dem Brünetten nichts und niemand außer seinem kleinen Bruder wirklich heilig – war schließlich kein Kind mehr. Er konnte, wie Joey sehr wohl wusste, sehr gut auf sich selbst aufpassen. Außerdem war Kaibas möglicher künftiger Beziehungsstatus auch nicht sein Problem. Er hatte andere Sorgen, von denen er sich aber nichts anmerken ließ. "Mutig, mutig, Joey." Duke empfing seinen blonden Freund mit einem Grinsen und einem leichten Klaps auf die Schulter, obwohl sein erster Impuls ein gänzlich anderer gewesen war. Mitansehen zu müssen, wie Joey Kaiba geküsst hatte, war nicht unbedingt seine Vorstellung von einem tollen Anblick, aber die Zeit, die der Blondschopf für den Rückweg durch den noch immer totenstillen Klassenraum benötigt hatte, hatte ausgereicht, um seine Fassung wiederzugewinnen. Auf gar keinen Fall wollte der Schwarzhaarige sich eine Blöße geben und sich anmerken lassen, wie wenig ihm das Bild von Kaiba und Joey in inniger Zweisamkeit gefallen hatte. Das würde den Plan gefährden und das konnte und wollte er nicht riskieren. "So kann man ihm am besten den Mund stopfen." Joey war bester Laune, als er sich auf seinen Platz fallen ließ und seine Englischsachen herauskramte. So langsam kam wieder Leben in die Klasse, obwohl die arme Referendarin noch immer reichlich neben sich stand und es sich auch während der folgenden Doppelstunde nicht verkneifen konnte, immer wieder zu einem gewissen brünetten Schüler in der ersten Reihe zu schauen und direkt danach abgrundtief zu seufzen. Kaum dass es zum Ende des Unterrichts geklingelt hatte, war ebendieser Brünette wie üblich der Erste, der sich erhob und seine Sachen zusammenpackte. Anstatt aber wie sonst gleich das Schulgebäude zu verlassen, durchquerte er den Raum und blieb vor dem Pult stehen, an dem Joey und Duke noch immer in ein Gespräch vertieft waren. Er machte sich nicht die Mühe, sich zu räuspern oder sonst wie auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen. Das war eines Seto Kaiba einfach nicht würdig. "Vergiss nicht, dass wir beide heute noch einen Termin miteinander haben, Devlin." Die tiefe, kühle Stimme des Objekts seiner Begierde jagte Duke einen Schauer über den Körper, aber nach außen hin ließ er sich davon nichts anmerken. "Ich werde pünktlich da sein", versprach er stattdessen nur, schob auch noch sein Buch in seine Tasche und stand dann auf, um gemeinsam mit Joey den Klassenraum zu verlassen. Ehe er den Blondschopf jedoch zu sich winken konnte, schloss sich eine schlanke, blasse Hand um dessen Handgelenk und hinderte ihn so daran, sich einfach so aus dem Staub zu machen. "Wo willst Du denn hin?", erkundigte Kaiba sich bei seinem ›Freund‹ und bedachte diesen mit der Andeutung eines Lächelns, die Dukes Knie weich werden ließ. "Ich meine, mich daran erinnern zu können, dass wir noch etwas zu besprechen haben. Entschuldige uns, Devlin." ~*~ Eigentlich ist das Kapitel vorne und hinten und in der Mitte ganz und gar nicht so, wie ich es haben wollte, aber ich mag's irgendwie trotzdem. ^_____^ Nur habe ich keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen wird. Da lasse ich mich genauso überraschen wie ihr. Bis zum nächsten Mal! Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)