The side I want to hide von LadyShihoin ================================================================================ Kapitel 14: Die Begegnung ------------------------- „Ein ganzes Jahr?“, stieß Carina stockend hervor und ihr Taicho nickte. „Es wird ein gutes Training für dich sein. Außerdem haben wir in dieser Stadt ein hohes Maß an spiritueller Energie gemessen. Dir wird also nicht langweilig werden.“ Carina wollte am liebsten die Augen verdrehen. Dabei hatte alles so gut angefangen. Sie war nun seit zwei Monaten in der zweiten Kompanie und hatte sich wirklich gut eingelebt. Mittlerweile erledigte sie hin und wieder sogar Aufgaben für die Onmitsukido und war daher auch zuversichtlich, dass sie bald einen Posten dort besetzen dürfte. Und jetzt sollte sie für ein ganzes Jahr in die Menschenwelt und sich um Hollows und Konpakus kümmern? Oh man…. „Ich erwarte dich morgen früh in meinem Büro. Und zwar pünktlich.“ „Jawohl Taicho“, antwortete Carina nicht sehr motiviert und machte auf dem Absatz kehrt. Wie sollte sie das denn bitteschön Alice erklären? Toshiro wusste mit hoher Wahrscheinlichkeit schon davon und Tobias würde es gelassen nehmen, aber Alice war immer noch eine Sache für sich. Genervt rieb sie sich über die Schläfen, als erneut ein heftiger Schmerz in ihrem Kopf entflammte. Momentan hatte sie wirklich andauernd diese schrecklichen Kopfschmerzen, doch Unohana Taicho hatte nichts Ungewöhnliches feststellen können. Hoffentlich legte sich das bald wieder. „1 JAHR????“, schrie Alice aufgebracht, während Carina sich die Ohren zuhielt. Das war ja klar gewesen. „Tja, tut mir Leid, aber du wirst wohl das eine Jahr ohne mich auskommen müssen. Ich hab’s mir nicht ausgesucht.“ Alice sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, doch dann atmete sie tief durch. „Es hätte ja genau so gut mich treffen können, ich weiß, dass das nicht deine Entscheidung war. Aber ein Jahr ist ganz schön lang. Mit wem soll ich denn dann über die verschiedensten Leute lästern?“ Carina lachte und legte Alice eine Hand auf die Schulter. „Du hast doch immer noch Tobias und Toshiro. Und deine Kollegen. Du wirst schon klar kommen Alice. Mir macht etwas anderes viel mehr Sorgen.“ Alice runzelte die Stirn. „Dir macht etwas Sorgen? Ich dachte, dieses Wort gibt es gar nicht in deinem Wortschatz.“ „Ha ha, sehr witzig“, murmelte Carina beleidigt. „Sie schicken mich in die Stadt, wo mein Vater wohnt“, nuschelte sie nun und Alice blinzelte verwundert. „Und das macht dir Sorgen? Wolltest du ihn nicht immer schon mal kennen lernen?“ „Schon, aber...ich weiß es doch auch nicht. Ich bin mit meinem momentanen Leben zufrieden, ich glaube, ich bin noch nicht bereit dafür, ihn zu treffen. Verstehst du, was ich meine?“ Alice schien einen Moment zu überlegen, dann antwortete sie: „Ja, ich denke schon, aber es ist deine Entscheidung. Wenn du es noch nicht willst, dann warte noch. Aber da ist noch etwas anderes, nicht wahr? Du machst dir Sorgen um Yoruichi.“ Carina schnaubte. „Ich will sie einfach nur nicht wieder sehen.“ „Du kannst doch nicht ewig sauer auf sie sein. Ich gebe ja zu, dass ihr Verhalten falsch war und so weiter, aber sie hatte bestimmt auch ihre Gründe.“ „Die mich absolut nicht interessieren. Es ist mir egal Alice, das Thema Yoruichi ist für mich durch.“ Alice seufzte. Carina war ja so ein Sturkopf. Wenigstens hatte sie es versucht. „Dann sollten wir den letzten Abend, der uns noch bleibt dazu nutzen, ein wenig Zeit mit der alten Truppe zu verbringen, meinst du nicht auch?“, fragte die Schwarzhaarige und Carina stimmte ihr bedingungslos zu. Jetzt brauchte sie erstmal Ablenkung. ^^ Am nächsten Morgen ^^ Der Abend mit Alice und den Jungs hatte wirklich großen Spaß gemacht. Sie hatten ihr einen silbernen Anhänger geschenkt, der ein Gruppenfoto von ihnen beinhaltete. Das Foto hatten sie kurz nach Toshiros Eintritt in die Akademie gemacht. Carina war wirklich gerührt gewesen. Doch jetzt war es endlich soweit. Sie stand vor dem Tor, was sie in die Welt der Lebenden bringen würde. Hinter ihr standen lediglich nur Soi Fon und Toshiro, denn Letzterer wollte sie unbedingt noch verabschieden. Ihr Taicho erklärte ihr die gesamte Vorgehensweise, dann trat sie einen Schritt zurück, sodass Toshiro näher kommen konnte. „Pass auf dich auf“, sagte dieser versucht gleichgültig, doch man hörte, dass er sie vermissen würde. Carina klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter, bevor sie auf das Tor zuschritt. Kurz bevor sie es erreichte, drehte sie sich noch einmal grinsend rum. „Wachs ein bisschen in diesem Jahr Toshiro.“ Auf Toshiros Stirn erschien beinahe sofort ein Wutkreuz. „Das heißt Hitsugaya Taicho. Und was heißt hier wachsen? Du verdammte….“, den Rest hörte Carina schon nicht mehr, da sie lachend das Weltentor passiert hatte. Wenige Minuten später betrat sie zum ersten Mal die Welt auf der anderen Seite. Sie musste zugeben, dass sie gespannt war, was die Menschen alles zu bieten hatten. Mehrere Wochen vergingen und die 14-Jährige lebte sich relativ schnell ein. Dass man sie nicht sehen konnte, störte sie kaum, denn so hatte sie ihre Ruhe und kam nur manchmal mit anderen Shinigamis in Kontakt. Aber gerade drehten sich ihre Gedanken sowieso um etwas anderes. „Urahara Shop“ stand in großen Buchstaben auf der Fassade des kleinen Ladens, den Carina versteckt auf dem gegenüberliegenden Dach eines Hauses beobachtete. Ihr Reiatsu verbarg sie komplett, denn sie wusste, dass ihr Vater zwar kein Taicho mehr war, seine Fähigkeiten aber dennoch noch immer auf Kommandantenniveau waren. Zwei kleine Kinder spielten vor dem Laden, bisher hatte sie nur die Stimme von Kisuke aus dem Geschäft herausgehört, doch schon allein dadurch hatte ihr Herz angefangen zu rasen. „Ich kann nicht. Ich kann es einfach nicht“, dachte sie panisch und zog sich zurück. Sie rannte durch die Straßen, bis sie in einer kleinen Gasse zum Stehen kam. Erneut plagten sie diese verdammten Kopfschmerzen. „Ich bin so ein verdammter Feigling“, flüsterte sie zu sich selbst und schloss die Augen. „Ja, das bist du“, hörte sie jemanden kichern und erschrocken riss sie die Augen auf. Die Gasse war leer, hier war keine Menschenseele. „Was zum…“, dachte sie verwundert, doch dann keuchte sie heftig auf. Um sie herum drehte sich alles, es war, als würde ihr Kopf jeden Moment explodieren. Ein unmenschliches Gekicher erklang in ihren Ohren. „Auf…hören“, japste sie, bevor alles um sie herum dunkel wurde. Als sie die Augen wieder öffnete, lag sie zusammengekrümmt wie ein Embryo auf dem Boden. Ihr war schwindelig, dennoch richtete sich die Shihoin auf und betrachtete ihre Umgebung. „Was mache ich hier?“, dachte sie, als sie die Welt ihres Zanpakutos erkannte. „Was soll das Totsuka? Wo bist du?“, rief sie, doch ihr Schwert antwortete nicht. „Lass doch Totsuka aus dem Spiel. Du könntest dich auch mal zur Abwechslung mit mir beschäftigen, Prinzessin.“ Carina drehte sich um und schnappte fast augenblicklich nach Luft. Vor ihr stand ein Hollow. Aber das Schlimmste war nicht etwa, dass es ein Hollow war, sondern, dass dieser Hollow aussah wie sie. Die Haare des Hollow-Mädchens waren genauso lang wie ihre, doch waren sie nicht blond, sondern eine Mischung aus Weiß und Silber. Die Haut war ebenfalls Weiß und die Pupillen raubtierartig Gelb. Das Weiße in den Augen des Hollows war nachtschwarz. „Was…was bist du?“, fragte Carina entsetzt. Ihr Gegenüber grinste. „Ich bin du!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)