Hand in Hand von ultraschokomuffin (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 8: Roiling ------------------ Hallöchen meine Lieben :) Vielen herzlichen Dank für vier Kommentare zum letzen Kapitel (ihr seid toll DarkBloodyKiss, Sternachen16, happines und natürlich Tessa-lein Auch möchte ich mich bei den vier neuen Abonnenten bedanken. Ihr gebt mir wirklich Antrieb weiterzuschreiben. Trotz allem würde ich mich freuen, wenn ich auch mal die Meinungen von andren außer den oben genannten Kommentarschreibern zu hören bekommen würde, von denen weiß ich nämlich schon, dass es ihnen gefällt, auch wenn es mich immer wieder freut, dass erneut gesagt zu bekommen :D So und jetzt ganz viel Spaß beim neuen Kapitel! Glg Lisa ~Roiling~ Gemeinsam mit Ino, Suigetsu – der Typ mit den hellblauen Haaren – und Sasuke stand ich an der Bushaltestelle. Ich ging zwar eigentlich lieber zu Fuß, aber der Weg von der Pizzeria nach Hause wäre doch etwas zu lang gewesen. Wir waren noch einige Stunden gemeinsam sitzen geblieben, zumindest die meisten von uns, Neji und seine Freundin waren relativ bald wieder abgezischt und auch Gaara ging früher als die anderen. Mittlerweile war es halb elf und ich musste mir hier in der Kälte, dicht an Ino gedrängt und mit absolutem Widerwillen eingestehen, dass ich die Zeit doch mehr genossen hatte, als gewollt und erwartet. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Seit wann fand ich den Gedanken allein zu sein so deprimierend und entmutigend? Für mehr als ein Jahr war es ein Leichtes für mich gewesen, ohne Freunde auszukommen und kaum kam dieser bescheuerte Umzug, genoss ich das alles wieder oder was? War ich etwa nur hierhergekommen um die gleichen verdammten Fehler erneut zu machen? Mit einer festen Umarmung, die ich zwar nicht wirklich erwiderte, aber insgeheim genoss, verabschiedete sich Ino von mir, als ihr Bus gemächlich eintrottete und der missmutig dreinblickende Fahrer mit einem Knopfdruck die Türen öffnete. Auch Suigetsu wünschte mir mit einem breiten, schon leicht gruseligen Grinsen eine gute Nacht. Bis heute hatte ich nicht gewusst, dass es Menschen gab, die sich freiwillig die Zähne anspitzen ließen, aber sie existierten tatsächlich und der Blauhaarige war einer von ihnen. Als sich die beiden im Bus neben einander niedergelassen hatten, blickten sie beinahe zeitgleich durch eines der Fenster und fingen an zu winken. Zögerlich hob ich meine Hand und erwiderte den Gruß einmal kurz. Sasukes und mein Bus würde auch in wenigen Minuten eintreffen, wurde auch mal Zeit, nachdem wir nun schon mehr als eine Viertelstunde hier rumgestanden hatten. Anfangs hatten wir alle gemeinsam hier gewartet, aber mit jedem Eintreffen einer neuen Nummer der Linienbusse, wurden wir weniger. Normalerweise würde auch Naruto mit dem selben Bus wie wir fahren, aber der übernachtete heute aus mir unerfindlichen Gründen bei Lee. Das hieß diesmal waren es nur der Schwarzhaarige und ich, die man in dem Stadtbus antreffen würde, die Fahrt würde also dem entsprechend schweigsam ausfallen, was mich aber nicht wirklich störte. Er hatte den ganzen Abend nicht mehr wirklich gesprochen, nur wenn Naruto ihn direkt ansprach, quälte er sich eine meistens einsilbige Antwort ab. Dieser hatte nämlich nach einiger Zeit, in der sich wieder eisige Stille über uns vier gelegt hatte, die Initiative ergriffen und die Unterhaltung für uns übernommen. Derweilen er mehr als genug sinnfreies Zeug gefaselt hatte, mampfte er fleißig seine beiden Pizzen und verstreute nebenbei eben diese wieder mittels seiner Spucke. Ich muss sagen, ich war froh, dass ich schon gegessen hatte, denn das war schon dezent widerlich gewesen. Allein bei der Erinnerung schüttelte es mich vor Ekel. Auch wenn man merkte, dass der Schwarzhaarige nur ungern sprach, konnte man an der Art wie er mit dem Blondschopf umging gar nicht übersehen, dass sie ein sehr starkes Band zueinander hatten, auf dem ersten Blick wirkte es zwar vielleicht nicht so, aber es schien mir als würden sich die beiden Jungen sich gegenseitig etwas Halt, Sicherheit geben. »Kommst du?« Seine tiefe Stimme ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken. Der Kopf des Blauäugigen war in meine Richtung gedreht, keine Regung war auf seinem Gesicht zu erkennen, also wie immer. Sein rechtes Bein befand sich bereits im Inneren des Busses, während ich immer noch einfach dastand und mir überlegte, dass ich vielleicht auch mal in die Gänge kommen sollte. Schnell ging ich einige Schritte nach vorn und stieg hinter Sasuke ein. Zielstrebig steuerte ich auf den Automaten für die Tickets zu und löste mir eins. In der Zwischenzeit machte er es sich bereits auf einen der vielen freien Plätze gemütlich und legte seine Füße auf den gegenüberliegenden. Ich war unsicher, wusste nicht wo hin mit mir, entschied mich dann aber doch dafür mich auf dem Sitz neben ihm niederzulassen. Mindestens eine halbe Minute lang kramte ich in meiner schwarzen Umhängetasche nach meinem iPod, nur um dann festzustellen, dass dessen Akku so gut wie leer war. Mit einem resignierten Seufzen steckte ich ihn zurück in die Tasche, rutschte tiefer in den ungemütlichen Sitz und legte meinen Kopf in den Nacken. Das kotzte mich echt an, Musik war sowas wie mein Lebenselixier und besonders nach einem so ereignisreichen Tag wie heute, hatte ich sie bitter nötig. Ich wollte gerade meine Augen schließen als eine blasse Hand meine Aufmerksamkeit erregte. Lange, dünne Finger hielten einen kleinen, schwarzen Kopfhörer zwischen sich und schwebten zirka zwanzig Zentimeter vor meinem Gesicht in der Luft. »Was?«, fragte ich leise und etwas ungläubig. Er verwirrte mich. Warum bot er mir sein Headphone an? Er hatte vielleicht meinen verzweifelten Gesichtsausdruck gesehen, aber das war noch lange nicht Grund genug. Wieso sollte er so etwas machen? Wollte er nicht so wenig wie möglich mit anderen zu tun haben? Unsicher nahm ich den Stöpsel und streifte dabei unbeabsichtigt seine kalte Hand, die ebenso wie meine in schlichte, schwarze Halbhandschuhe gepackt war. Ich sah in sein Gesicht, seine dunklen Augen ruhten auf mir. Ich konnte den Ausdruck darin nicht deuten, es lag definitiv etwas in ihnen, sie waren nicht ganz so leer wie vorhin, aber auch nicht halb so ausdrucksstark wie bei Narutos Anwesenheit. Unwillkürlich huschte ein klitzekleines Lächeln über meine Lippen, kaum zu bemerken, aber doch so selten und verwunderlich. Ernst gemeint zu lächeln war etwas, das man nicht steuern konnte. Und seit dem Wechsel in die neue Schule, dem Umzug, hatten sich meine Mundwinkel geradezu beängstigend oft nach oben gezogen, kaum zu glauben, dass erst zwei Tage seit dem Abschied von meiner Mutter vergangen waren. Kaum hatte ich den Kopfhörer in mein Ohr gepflanzt, widerhallten auch schon beruhigende Klavierklänge in meinem Kopf. So etwas hatte ich nicht erwartet, auf keinen Fall, viel eher hatte ich mir gedacht etwas Aggressives, Schnelles zu hören zu bekommen, aber ich hatte mich eindeutig geirrt. Da die Lautstärke nicht sonderlich hoch eingestellt war, konnte ich mit Leichtigkeit das leise Schnauben neben mir vernehmen. Ich vermochte nicht zu sagen was es jetzt eigentlich darstellen sollte. Normalerweise hätte ich gemeint, dass es amüsiert klang und einem unterdrücktem Prusten gleichzusetzen war, aber die Tatsache, dass es Sasuke war, der da neben mir saß, widerlegte diese Vermutung beinahe sofort. Ich wurde ganz einfach nicht schlau aus diesem Kerl, deshalb konnte ich gar nicht anders als ihm einen fragenden Blick zuzuwerfen. So langsam hatte ich das Gefühl, dass unsere Kommunikation ausschließlich aus Blicken, Gesten und Ähnlichem bestand. »Du warst überrascht, als hättest du härtesten Metal erwartet und nicht Beethoven«, antwortete er mir leise und gewohnt ausdruckslos. Ich war überrascht, dass er überhaupt etwas erwiderte, war er in meinen Augen doch der ewige »Hm«-Sager. »Vielleicht war's auch so«, gab ich leicht schmunzelnd zurück, es freute mich, dass ich diesen schweigsamen, kalten Kerl zum Reden gebracht hatte, zumindest ein bisschen. Für Sasuke war das Gespräch wohl beendet, denn nach einem kurzen »Hm« ließ er sich nach hinten sinken, legte seinen Kopf in den Nacken und verzog sein Gesicht kaum merklich. Warum waren diese verdammten Linienbusse eigentlich so ungemütlich? Die Atmosphäre war völlig anders als noch vorhin am Tisch, viel entspannter und ungezwungener. Ich hatte mir gedacht, dass mich seine Anwesenheit beunruhigen, nervös machen würde, war er, was sein Auftreten betraf, Sai auf dem ersten Blick doch ziemlich ähnlich, aber genau das Gegenteil war der Fall, ich fühlte mich richtig... wohl? Die letzten melancholischen Töne der Mondscheinsonate verklangen langsam und hinterließen eine tiefe, unglaublich schöne Stille. Diese hielt jedoch nicht lange an, sondern wurde von dem Intro eines mir unbekannten Songs abgelöst. Die Stimme des Sängers war sanft genug, um den Übergang nicht zu abrupt, zu hart wirken zu lassen und erneut überraschte es mich ein so gefühlvolles Lied zu hören. Schneller als erwartet hielt der Bus an meiner Haltestelle. Ich gab dem Schwarzhaarigen seinen Kopfhörer zurück, achtete diesmal aber darauf ihn nicht zu berühren, hatte ich doch das Gefühl er würde Körperkontakt auch nicht sonderlich mögen. »Danke...und äh bis bald«, murmelte ich schon fast nicht mehr verständlich und er nahm es mit einem Kopfnicken zur Kenntnis, was wohl gleichzeitig seine Verabschiedung darstellen sollte. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie war Sasuke mir auf eine verdrehte Art und Weise sympathisch. Ich war froh, dass die Busstation nur wenige Meter von unserem Haus entfernt war, denn es war kalt und um ehrlich zu sein, hatte ich Angst davor alleine in der Nacht draußen unterwegs zu sein. Früher war das anders gewesen, aber aufgrund von Sai hatte sich eben ziemlich viel verändert. Möglichst leise schloss ich die Wohnungstür auf, um meinen Vater nicht über den Weg zu laufen. Ich hoffte, dass er entweder schon schlief oder wenigstens in seinem Büro war. Doch wie gewohnt wurden meine Hoffnungen zerstört. Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, schallte auch schon die Stimme meines Erzeugers aus dem Wohnzimmer. »Sakura, auf dein Zimmer. Sofort!« »Ich hatte auch nichts andres vor!«, rief ich bissig zurück und schmiss meine Chucks unsanft in den Schuhschrank. In dem Wissen, dass er sich genau hinter mir befand, knallte ich meine Zimmertür mit möglichst viel Schwung zu, abschließen konnte ich ja nicht, wurde mir mein Schlüssel doch schon am ersten Abend abgenommen. Nachdem ich meine Umhängetasche auf meinem Schreibtisch abgelegt hatte, flitzte ich schnell zu meinem Bett und schmiss mich darauf, um mich auf das Gepolter, das sicher gleich kommen würde, gefasst zu machen. »Wo warst du?«, herrschte er mich mit wutverzerrtem Gesicht an. Warum musste er eigentlich so ein verdammter Choleriker sein? »Geht dich nichts an«, sagte ich bemüht gefasst. »Das geht mich sehr wohl etwas an. Du bist immer noch meine Tochter!« »Auf den Papieren vielleicht« »Du bist mein eigen Fleisch und Blut!« »Wir sind hier nicht im Theater, also kannst du ruhig auch normal reden«, informierte ich ihn in dem Wissen einen wunden Punkt getroffen zu haben, doch er verdiente es. Als er mich seine Tochter nannte, war es bereits zu spät gewesen, er hatte es sich einfach verspielt, wusste er doch ganz genau, dass er aufgehört hatte für mich mein Papa zu sein. Er war einfach weggegangen, hatte uns allein gelassen. Und dann, als er realisiert hatte, welchen Mist er eigentlich gebaut hatte, war er zu uns zurückgekrochen in dem Glauben alles könnte wieder wie früher werden und alles was darauf folgte waren heftige Streitereien, die ein harmoniebrauchendes Kind nur noch mehr verletzten. »Sag mir einfach wo du warst. Du weißt doch, wie ich es hasse nicht zu wissen wie es dir geht und wo du bist!« »Pah! Als hätte es dich jemals interessiert wie es mir geht! In dem Jahr in dem Funkstelle herrschte hast du dich kein einziges Mal gemeldet! Nicht mal an meinem Geburtstag! Also tu nicht so als wäre ich dir wichtig!«, schrie ich unter Tränen. Konnte er nicht einmal zu dem stehen was er getan hatte? Konnte er nicht einmal ehrlich sein? »Sakura, wie oft denn noch? Es tut mir leid. Hätte ich damals gewusst was ich damit anrichte, hätte ich es niemals gemacht!« Diese geheuchelt flehende Stimme, oh wie ich sie hasste, sie machte mich wahnsinnig. Er hatte doch keine Ahnung welch ein Egoist er wirklich war, wie oft ich meine Mutter heulend am Küchentisch vorgefunden hatte, wie oft ich mit ihr im Bett gelegen und wir uns gemeinsam in den Schlaf geweint hatten. Immer mehr Tränen liefen meine Wange hinab, er kotzte mich so an. Das alles kotzte mich an! Mein gesamtes Leben war einfach nur beschissen. Die einzige Person, die mich wirklich nie im Stich gelassen hatte, die wirklich immer für mich da gewesen war, war meine Mutter, und selbst die hatte nun die Nase voll von mir. »Mum und ich waren dir schon immer egal, also hau ab. Hau einfach ab! Es geht dich 'nen Scheiß an was ich mache!« »Sag mir, verdammt nochmal, sofort wo du warst! Du hast schon genug Probleme am Hals« »Verdammt, es geht dich nichts, einfach NICHTS, an! Und jetzt verpiss dich einfach« Es war nur noch ein Kreischen, was meine Kehle verließ, aber es musste raus, alles musste raus. Mein neues Ventil war gefunden, blöd nur, dass mein Vater nun mit geballten Fäusten und vor Wut rotem Gesicht vor mir stand. »Solltest du noch einmal so mit mir spechen, kleine Lady, dann kommst du nicht mehr so ungeschoren davon, nur damit du's weißt. Also, wo warst du?«, sagte er gefährlich ruhig. Die Augen meines Erzeugers waren hart und schäumten beinahe über vor unterdrückter Wut. Er würde mir wehtun, das wusste ich, diese Augen kannten kein Erbarmen, sie waren gnadenlos und ich hatte Angst, Angst vor meinem eigenen Vater. »Ich war mit ein paar Freunden Pizza essen«, gab ich klein bei, meine Stimme zitterte leicht. »Jungs?«, harkte er einsilbig nach und entlockte mir damit ein kurzes, dunkles Lachen. Immer noch um die längst genommene Unschuld besorgt. »Ja«, gab ich ebenso einsilbig zurück, was er konnte, konnte ich schon lange. »Du weißt schon, dass morgen Schule ist, oder?«, fragte er beiläufig, ließ mir jedoch keine Zeit, um mich zu Wort kommen zu lassen. »Unter der Woche hast du höchstens bis neun Ausgang. Wenn du bis fünf Minuten nach nicht antanzt, kannst du mit Hausarrest nicht kürzer als zehn Tage rechnen, verstanden?« Belustigt schnaubte ich auf. »Willst du mich verarschen? Ich bin doch nicht mehr zwölf!« »Du führst dich aber so auf!« »Ich führe mich so auf? Das hättest du wohl gern! Ich bleib mindestens bis zehn draußen und jetzt raus!« Entschlossen ging ich zur Tür – vom Bett aufgesprungen war ich schon vor einer ganzen Weile – und öffnete sie. Der Zeigefinger der andren Hand zeigte auffordernd auf den Flur. »Ich bleibe« »Whaar, leck mich doch! Ich will schlafen! Brauch ja auch meinen Schlaf, bin schließlich erst ZWÖLF!«, zickte ich. »Wir sind noch nicht fertig, Sakura, sicher nicht«, sagte er, drehte sich jedoch um und stolzierte aus der Tür. Idiot. Trottel. ARSCHLOCH! Immer noch wütend pfefferte ich meine Klamotten in eine Ecke des Badezimmers, riss die Glastür der Dusche auf und stellte mich unter den Duschkopf. Beruhigend prasselte das heiße Wasser auf mich herab, brachte aber trotzdem nicht die gewünschte Entspannung. Der gesamte Tag war schon viel zu lang. Viel zu viel war heute passiert. Schon allein der Unterricht war anstrengend gewesen, zwar war ich nicht mehr ganz so viel angestarrt worden wie gestern, aber es war schwierig den an meiner alten Schule gelernten Stoff mit dem hier zu kombinieren. Schon allein die Lehrmethoden der meisten Lehrer waren völlig anders. Dann war da noch die Verwechslung von Sasuke mit Sai und der darauf folgende Sturm an Erinnerungen, der Besuch bei Ino, das anschließende Pizza essen und die ganzen neuen Leute, einfach viel zu viel auf einmal. Alles was ich jetzt wollte, war in mein Bett zu fallen und bis nächste Woche durchzuschlafen. Träge drehte ich das Wasser ab, stieg aus der Dusche und wickelte ein flauschiges Handtuch um mich. Dann fing ich unmotiviert an mich abzuschminken, da ich das klugerweise nicht vor dem Duschen erledigt hatte und jetzt aussah wie ein Zombie, der eine Weile im Regen gestanden hatte. Noch die Zähne putzen, Haare föhnen und dann ab ins Bett, yeah. Fünf Minuten später lag ich im Bett und starrte an die Decke, die selbe Situation hatten wir doch schon mal... Die kalte Luft einer etwas zu kühlen Herbstnacht strömte durch das gekippte Fenster, genau wie ich es liebte, so fühlte es sich unter der warmen Decke gleich noch viel besser an. Die Heizkosten würden Dank mir zwar um einiges ansteigen, aber das störte mich eigentlich herzlich wenig. Musste sowieso mein Vater bezahlen und da fand ich es sogar ziemlich gut ihm das Leben ein bisschen schwerer zu machen. Nach mehr als einer halben Stunde des Wälzens und Kissen-Wendens gab ich es auf und sah es ein, dass es keinen Sinn hatte zu hoffen einfach so einzuschlafen. Was war bitte so schwierig daran einzupennen, wenn man saumüde war? – Genau, nichts. Eigentlich. Kraftlos angelte ich nach meinem iPod, der mittlerweile sogar wieder einigermaßen aufgeladen war, und fing an Musik zu hören. Das würde beim Einschlafen zwar eher kontraproduktiv sein, aber da ich ansonsten sicher Stunden wachgelegen und mir Gedanken über mein Leben gemacht hätte, war ich sehr zufrieden mit meinem Einfall gewesen. Trotz der Songs als Ablenkung, machten sich meine Gedanken selbstständig und ich verglich wie von selbst mein momentanes Leben mit dem, das ich noch vor drei Tagen geführt hatte. Die Leute hier waren großteils erstaunlich nett und sympathisch, und Ino zum Beispiel hatte mich am heutigen Tag mehrmals die düsteren Gedanken an Sai mit ihrer aufgeschlossenen, leicht überdrehten Art vergessen lassen und das hatte schon lange keiner mehr geschafft. Naruto war wie immer redselig – und leider auch anstrengend – gewesen. Meine neuen Bekanntschaften Sui und Lee waren beide äußerst freundlich und die anderen schienen auch ganz nett zu sein – naja bis auf Pumukl-Karin vielleicht. Nur von Sasuke wusste ich nicht was ich halten sollte. Sein gesamtes Auftreten wirkte so beeindruckend, er war so verschlossen, unergründlich, und hatte einfach etwas an sich das mich nicht losließ, das mich darauf brennen ließ hinter die Fassade zu blicken. Und auch die irgendwie kuriose Situation im Bus, der Moment als er so anders wirkte, der nicht zu deutende Ausdruck in seinen Augen... Sakura, dir ist schon klar, dass die letzte Person, über die du dir so viele Gedanken gemacht hast, Sai war, oder? Ach, verdammt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)