Love me,… Assassin? von Satnel ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Love me,… Assassin? Teil: 1 Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Gelangweilt sahen die grünen Augen aus dem Fenster der Kutsche. Bäume, Bäume, wo man hinsah, nur Bäume. Nun die Straße führte durch einen Wald, da war dies nur natürlich, doch bei dieser Aussicht wünschte er sich beinahe die Felder zurück, die sie vor einer Stunde überquert hatten. Da konnte man mit etwas Glück sogar ein paar Bauern beobachten. Sein Reisegefährte machte es richtig, indem er einfach schlief, doch das ließ Ridas Verantwortungsbewusstsein nicht zu. Die Straßen hier waren sicher, doch man konnte nie wissen. Wenigstens konnte es nicht mehr so lange dauern, bis sie endlich das Dorf und die dazugehörige Burg erreichten. Der Schwarzhaarige warf einen Blick auf Christian, der ihm gegenüber saß und schlief. Es war ihm immer wieder ein Rätsel, wie der Jüngere es schaffte, bei dem Holpern der Kutsche überhaupt einzuschlafen? Für ihn wäre das zu unbequem, vor allem da er es gewohnt war, bei jeder Bewegung hochzuschrecken. Als Reisebegleitung taugte Christian allerdings wirklich nicht, an eine Konversation war nicht zu denken. Allerdings würde er ihn auch nicht wecken, nur weil er sich keine Beschäftigung fand. Schließlich hatte er sich etwas Schlaf verdient, nach dem Stress der letzten Zeit. Wenn Rida daran dachte, wie viele Frauen Christian in den letzten Monaten von seiner selbst gewählten Monogamie abbringen wollten und mit welchen Tricks stöhnte er leise. Es war ein Spießrutenlauf gewesen, vor allem für ihn, der Christians Sicherheit und Privatsphäre gewährleisten musste. Das war auch der einzige Grund, warum er ihn nun begleitete aber auch weil es ihn beruhigte wenn er wusste, dass Christian den besten Schutz an seiner Seite hatte. Und das war nun einmal er. Jedoch konnte er die Frauen am Hofe auch verstehen. Christian war durchaus anziehend. Mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen, konnte er durchaus jedem Engel Konkurrenz machen. Gut, es gab nicht viele Engel, die ein Schwert mit seiner Geschicklichkeit handhaben konnten, doch das war nicht unbedingt ein Makel. Was aber die Damen und auch jeden anderen Menschen so an ihm faszinierte, war sein Charme, der zu wirken begann, sobald er nur den Mund öffnete. Und jetzt war er vergeben und treu, kein Wunder, dass ihn die Allgemeinheit wieder zurückhaben wollte. Er hingegen war das genaue Gegenteil. Schwarzhaarig mit grünen Augen und fremdländischen Zügen wirkte er auf andere Menschen eher einschüchternd. Das war zwar der Effekt, den er erzielen wollte, nur verhinderte das auch soziale Kontakte. Rida wusste genau, mit welchen Worten er beschrieben wurde. Wortkarg, einschüchternd, ernst und langweilig, das waren die häufigsten. Nur wenige Leute wussten, wie er wirklich war und diese konnte er auf zwei beschränken, maximal drei. Obwohl diese Beschreibungen durchaus zutreffend waren, er war nicht gut was soziale Interaktionen anging. Das war bei ihm auch nie nötig. Um ihn herum veränderte sich die Landschaft langsam. Die Bäume wurden weniger und gingen in Wiesen über, auf denen vereinzelt Kühe oder Schafe grasten. Es konnte nicht mehr lange dauern. Mit dem Fuß stieß er Christian an. „Wir sind gleich da.“ Sein Gegenüber gähnte ausgiebig und streckte sich genüsslich. „Ist es schon soweit?“ „Fast.“ Rida warf einen Blick aus dem Fenster der Kutsche. Es konnte wirklich nicht mehr lange dauern, bei diesem Tempo würden sie das Dorf in einigen Minuten erreichen. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, stieg ein warmes Gefühl in Rida hoch. Auch wenn es nur ein kleines Dorf war, das sich in die schützende Nähe einer eindrucksvollen Burg schmiegte, so war es doch sein Zuhause. Rida wusste, dass es Christian genauso ging, wenn er es auch bei jeder Gelegenheit leugnete und als ‚zu ländlich‘ beschrieb. „Wie lange bleiben wir diesmal?“ Christian schüttelte nur ratlos den Kopf. „Ich weiß nicht.“ Rida ließ sich wieder zurücksinken und musterte seinen Freund. Schon alleine diese Antwort sagte eine Menge über ihn aus. Normalerweise freute er sich auf jeden Besuch bei seiner Familie, das war diesmal sicher nicht anders und doch hatte sich etwas geändert. Christian hatte jemanden, der auf ihn wartete. Es war klar, dass sie Shay nicht hatten mitnehmen können, dafür gab es keinen Grund. Denn weder Benedikt, noch seine Mutter wussten von seinen Neigungen, wie sollte er ihnen das auch erklären? Rida konnte sich zwar nicht vorstellen, dass Benedikt nichts davon wusste, schließlich wurde er sicher über das Geschehen am Hofe unterrichtet, aber wenn alle darüber schweigen wollten, warum sollte er etwas sagen? Sie durchquerten das Dorf und hielten auf die Burg zu. Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu, weswegen nicht viele Leute unterwegs waren. Die Meisten waren bestimmt schon bei ihren Familien, oder gerade auf dem Heimweg von ihrer Arbeit. Vor ihnen öffnete sich das Tor der Burg und ließ sie ein. Man kannte Christians Kutsche und die Torwächter hatten Anweisung ihn immer und so schnell wie möglich passieren zu lassen. Vor der Haupttreppe zügelte der Kutscher die Pferde und stoppte den Wagen. Sofort eilten einige Diener herbei, um das Gepäck zu entladen, noch bevor einer von ihnen die Tür der Kutsche öffnen konnte, erledigte Christian das selbst. Rida betrachtete das mit einem zufriedenen Lächeln. Sosehr sein Freund diese Reise auch hinausgezögert hatte, umso glücklicher war er nun endlich wieder hier zu sein. Ihm ging es ja kaum anders. Mit einem gewissen Gefühl der Nostalgie folgte er Christian die Treppe hinauf, in den Eingangssaal der Burg. Er wusste noch genau, wie er sich das erste Mal gefühlt hatte, als er hier ankam. Es war aber auch ein wirklich eindrucksvoller Ort. An den Wänden hingen einige Porträts, von Wandteppichen und gekreuzten Schwertern flankiert. Direkt vor ihnen führte eine breite Treppe in die obere Etage, wobei das eher irreführend war, da sich in diesem Teil nur ein Zimmer für Besucher und Benedikts Arbeitszimmer befanden. Ein Trick für den Fall, dass jemand einmal die Burg stürmte, man musste sie ja nicht gleich zu den Schlafgemächern führen. Rechts und links neben der Treppe waren zwei unscheinbare Türen, die in den privateren Bereich des Schlosses führten. Eine dieser Türen öffnete sich und eine erfreute weibliche Stimme erklang. „Onkel Christian!“ Auch ohne diesen Hinweis hätte Rida gewusst, wer es war, ebenso wie Christian. Jedoch wusste er, dass sein Freund diese Bezeichnung jedes Mal genoss und Annabelle war das sicher auch bewusst. Sie warf sich in seine Arme, was seltsam aussah, da sie ihm gerade einmal bis knapp über die Hüfte reichte. Christian strich ihr sanft über den Kopf. „Du wirst mit jedem Mal schöner, wenn ich dich sehe.“ Ein erfreutes Lächeln legte sich auf die Lippen der Sechsjährigen. Dann jedoch musterte sie ihren Onkel nachdenklich. „Wirklich? Wirst du mich dann einmal heiraten, wenn ich alt genug bin?“ „Nur wenn er vorher an mir vorbeikommt. Verführst du Lump hier etwa meine unschuldige Tochter?“ Mit einem zornigen Blick maß Benedikt seinen Bruder, als er die Treppe herunter kam. „Du solltest mich langsam kennen.“ Christian löste sich von seiner Nichte und ging auf seinen Bruder zu. „Gerade deswegen frage ich ja.“ Rida maß dem Ganzen keine wirkliche Bedeutung zu. Das hier würde nie im Leben zu einer Schlägerei führen, weswegen es ihn auch nicht überraschte, als sich die beiden Brüder plötzlich umarmten. Ihm fiel auf, wie ihn Annabelle scheu musterte und zwang sich zu einem Lächeln. Was aber nur dazu führte, dass sie hastig den Blick abwandte. Leider konnte er nicht so unbeschwert mit Annabelle umgehen wie Christian. Er hatte kein Händchen für Kinder und das spürten diese auch und begegneten ihm mit einer gewissen Vorsicht. „Rida, es freut mich, dass du meinen Bruder begleitet hast.“ Benedikt kam auf ihn zu und umarmte ihn ebenfalls. Nur zögernd erwiderte er diese Geste. Das war nichts Neues, so begrüßte ihn Benedikt immer, jedoch war das ein eher ungewöhnlicher körperlicher Kontakt für ihn. Dabei war es ihm gewiss nicht unangenehm, was auch der Ältere zu merken schien. Rida auf die Schulter schlagend, entließ er ihn wieder aus der Umarmung. „Kommt, ihr werdet schon sehnsüchtig erwartet.“ Das war durchaus vorstellbar, vor allem wenn man bedachte, dass sie eigentlich früher hatten kommen wollen. Nur war es schwer, Christian vor einer gewissen Uhrzeit aus dem Bett zu bekommen, selbst wenn es nicht sein eigenes war. Benedikt ergriff Annabelles Hand und führte sie durch die Gänge der Burg. Auch ohne Führer hätten Christian und er gewusst, wo sie hinmussten. Wie erwartet stoppte der Ältere vor dem Kaminzimmer und trat nach einem kurzen Klopfen ein. Zwei weibliche Gesichter sahen ihnen erwartungsvoll entgegen. Mit einem erfreuten Laut, sprang die Ältere der beiden auf und fiel Christian stürmisch um den Hals. „Was bist du nur für ein undankbarer Sohn. Oh, was bin ich froh, dass du wieder da bist. Wie kannst du dich nur solange nicht blicken lassen, ich habe mir solche Sorgen gemacht. Geht es dir gut?“ Bei dem Ansturm seiner Mutter lächelte Christian nur liebevoll und schloss die Arme um sie. Mit einem leisen, aber sanften Seufzen schloss er die Augen. „Ja, Mutter. Jetzt geht es mir wieder gut.“ Benedikt und auch Rida sahen dieser Szene stumm zu, jedoch lächelten beide zufrieden. Das war genau die Wärme und Liebe die Christian benötigte, er bekam sie viel zu selten. Rida spürte, das sich auch Juliet ihnen näherte und er neigte leicht den Kopf in ihre Richtung. Sie lächelte nur und legte eine Hand auf seinen Arm, dann stellte sie sich kurz auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Willkommen daheim.“ „Danke.“ Ridas Antwort war genauso leise wie ihr Willkommensgruß. Wenn man sie in der Öffentlichkeit sah, würde man ihnen diese Vertraulichkeit gar nicht zutrauen, doch das hier war nicht die Öffentlichkeit. Hier war jeder von ihnen etwas entspannter. Sie trat einen Schritt zurück und sah zu Christian, der sich nun doch langsam aber bestimmt von seiner Mutter löste. „Mutter, ich bin nicht alleine hier.“ „Das weiß ich doch.“ Sie drehte sich zu Rida um und schenkte ihm ein ebenso liebevolles Lächeln, wie ihrem Sohn. „Rida, Junge, was bin ich froh, dass auch du wieder da bist.“ Rida senkte den Kopf leicht. „Es freut mich auch, wieder hier zu sein, Bridget.“ Eine warme Hand legte sich sanft an seine Wange und er hob den Kopf wieder. Tadelnd sah ihn die Schwarzhaarige aus ihren blauen Augen an. „Wenn du länger so förmlich bist, werde ich dich ungeachtet deines Alters übers Knie legen.“ Bei dieser Bemerkung stieß Benedikt seinem Bruder grinsend mit dem Ellbogen in die Seite. „Das würde ich ihr sogar zutrauen.“ Christian nickte ebenfalls grinsend. Auch der Schwarzhaarige musste bei dieser Bemerkung lächeln. Sogar er würde ihr das zutrauen, weshalb er etwas von seiner Zurückhaltung ablegte. „Entschuldige.“ Er brachte es nicht über sich, sie Mutter zu nennen. Nicht weil sie das nicht war, denn das war sie in seinen Augen, aber es gehörte sich nicht. Sie war wie Christian eine Adelige und er nicht. Bei Christian war das kein Problem, doch eine Frau verdiente alle Höflichkeit, die man besaß. Mit einem leisen Seufzen streichelte sie ihm durchs Haar. „Du bist ein guter Junge.“ Damit wandte sie sich wieder den Anderen zu. „Gehen wir, das Abendessen wartet auf uns.“ Rida folgte der Gruppe nur, um sich im richtigen Moment absetzen zu können. Er hatte vor sein Abendessen, wie alle Diener hier, in der Küche einzunehmen. Vielleicht traf er dabei ja den einen oder anderen Bekannten wieder. Jedoch wurde sein Plan von Bridget vereitelt, die kurz vor der Abzweigung seinen Arm ergriff. Er deutete mit einem Finger verwirrt auf den Gang, den er gerade passierte. „Sollte ich nicht lieber,… ich meine, das ist nun doch eher eine familiäre Angelegenheit.“ Der leichte Schlag gegen seinen Hinterkopf von Benedikt und Bridgets tadelnder Blick kamen zeitgleich. „Langsam verärgerst du mich wirklich, Rida. Wir hatten doch Regeln aufgestellt oder nicht?“ „Du bist Familie und mein Gast. Ich lasse doch keines von beidem in der Küche essen.“ Sich den Kopf reibend nickte Rida widerstrebend. Ja, sie hatten Regeln aufgestellt, aber nur damit er sich besser fühlte, wenn er sich so verhielt wie sie es wollten. So wie es früher war. Nur Rida war kein Kind mehr, der mit der gleichen Unbeschwertheit auf Andere zugehen konnte wie früher. Er hatte gelernt was es bedeutete ein Adeliger zu sein oder es nicht zu sein. „Natürlich.“ Es würde einige Tage dauern, bis sich das wieder einstellte und jeder hier würde ihm diese Zeit geben. So war es immer. Diese Familie war wirklich ein Gottesgeschenk, vor allem, weil er es soviel schlechter hätte treffen können. Mit einem Fluch trieb der Mann sein Pferd die letzten Meter noch einmal an. Hinter ihm entfernten sich die Geräusche, der ihm folgenden Männer, doch das interessierte ihn nicht. Den ganzen Tag über hatten sie ihn aufgehalten, jetzt würde er wegen ihnen nicht auch noch nass werden. Gerade als er in den Burghof einritt, fielen die ersten Regentropfen und Alan stieg vom Pferd. Ohne auf den ihn zueilenden Stallburschen zu achten, ließ er die Zügel einfach fallen. Er wurde hierfür eindeutig nicht gut genug bezahlt. Als er die Treppe hinaufging, kam auch der Rest seiner Gruppe an. Alan gönnte ihnen noch einen kurzen Blick, bevor er die Burg betrat. Er sehnte sich nur noch nach einer warmen Mahlzeit und seinem Bett. Eine kurze Pause, bevor morgen wieder das gleiche Spiel begann. Leider musste das noch etwas warten. Ein Diener eilte auf ihn zu. „Wo ist er?“ Alan wollte sich nicht länger als erforderlich mit unnötigen Pflichten aufhalten. „Er isst gerade zu Abend.“ Der Diener griff nach seinem Mantel. „Gut, er soll ich beeilen. Ich warte in seinem Arbeitszimmer.“ Damit stieg er schon die Treppe hinauf. Einen Kerzenhalter von einem der Beistelltisch nehmend, betrat er das Arbeitszimmer. Dort entzündete er nach der Reihe die Kerzen im Raum, bevor er sich auf den Sessel vor dem Tisch setzte. Das konnte nun etwas dauern. Alan nutzte die Zeit, um die Augen zu schließen und seinem Körper etwas Ruhe zu gönnen. Das was er hier machte, gehörte nicht zu seinem Aufgabenbereich. Er war ein Attentäter, darin war er ausgebildet worden. Seine Opfer waren ihm bekannt, oft gab es auch Wünsche wie sie sterben sollten, aber er wusste immer, wo sie sich befanden und wie er sich ihnen nähern konnte. Diesmal war das nicht gegeben, er suchte Schatten, die sich in diesem verdammten Landstrich leider besser auskannten als er. Verflucht, er war ein Attentäter, kein Bluthund! Diese Tatsache versuchte er Benedikt schon die ganze Zeit klar zu machen und was machte er? Er erhöhte seinen Lohn, weil er genau wusste, dass er dann zusagen würde. Nicht, dass Alan etwas dagegen hatte, doch langsam wurde diese Sache persönlich. Es kratzte an seinem Stolz, dass er das nicht hinbekam und sobald sich Gefühle einmischten sollte man einen Auftrag abgeben. Geräusche von der anderen Seite der Tür ließen ihn die Augen öffnen und sich aufrechter hinsetzen. So sehr er auch Benedikts Vertrauen genoss, er war noch immer sein Auftraggeber. Die Tür öffnete sich und Benedikt trat ein, gefolgt von zwei weiteren Personen. Als er die beiden Neuankömmlinge erkannte, verdrehte Alan die Augen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Natürlich hatte er gehört, dass Christian zu Besuch kam, jedoch hatte er sich den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt dafür ausgesucht. Gerade dann, wenn er kurz vor seinem ersten Misserfolg stand. Jetzt konnte er erst Recht nicht aufgeben, Gefühle hin oder her. „Alan, wie ich sehe, geht es dir gut.“ Bei Benedikts Bemerkung nickte er nur leicht. Das war unnötig, immerhin war das deutlich erkennbar. „Es gab Verluste, aber das ist unerheblich.“ Schließlich waren das nur zwei Männer und diese waren dumm und unvorsichtig gewesen. „Alan, es freut mich dich wiederzusehen.“ Nun jetzt musste er sich wohl Christian zuwenden. Unbeteiligt nickte er Christian und Rida knapp zu. „Christian, Rida.“ Ob sie schon etwas wussten? Wie weit hatte Benedikt sie eingeweiht? Hoffentlich hatte er sie eingeweiht und wollte das nicht erst jetzt machen. Er war müde und hungrig, außerdem begann sein Tag morgen wieder früh. Seit drei Tagen hatte er nicht geschlafen, kein Wunder, dass er nun auf Eile bestand. Benedikt setzte sich auf seinen Platz und deutete seinem Bruder und Rida sich ebenfalls zu setzen. „Ich wusste nicht, dass du ihn noch immer in deinen Diensten hast.“ Christian warf Alan einen kurzen Seitenblick zu. „Und ich wusste nicht, dass es neuerdings als höflich gilt, wenn man über einen Anwesenden spricht, als wäre er nicht hier.“ Vielleicht konnte er das bei seinem Schoßhund machen, aber nicht bei ihm. Er verdiente den nötigen Respekt, den ein Mann verdiente, der einen anderen innerhalb von Sekunden umbringen konnte. Benedikt seufzte und warf Alan einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder seinem Bruder zuwandte. „Es gab einige Probleme hier.“ Alan seufzte leise, also wussten sie es noch nicht. Allerdings konnte man diese Besprechung auch nicht vertagen, das war ihm bewusst. Hoffentlich erklärte er es rasch, damit er seine Forderungen und Beobachtungen abgeben konnte, um danach ins Bett zu kommen. Die Hoffnung auf ein Essen hatte er schon begraben. „Alan hier.“ Dabei deutete Benedikt auf ihn. „Hilft mir eine Räuberbande auszulöschen.“ Etwas das völlig unter seiner Würde war, doch was machte man nicht alles für Geld? Er einiges. Wenn die Situation so wie sie im Moment war, auch dazu führte, dass er kurz davor war, seine Prinzipien zu verraten. Kein Geld der Welt reichte, um diesen Aufwand zu entlohnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)