Love me,… Assassin? von Satnel ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Titel: Love me,… Assassin? Teil: 18 Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Auch wenn er es ungern zugab, Alan hatte Recht. Das wurde Rida in den folgenden Tagen immer wieder klar. Es half niemanden, wenn er bei der Erfüllung seiner Pflicht den Tod fand. Viel wichtiger war, dass Christian und Benedikt gewarnt wurden. Allerdings hatte ihre Flucht im Moment vor allem Anderen Vorrang, denn wenn sie hier nicht herauskamen, waren alle Überlegungen müßig. Jedoch schien Nimar mehr Geduld zu haben, als Alan gedacht hatte. Entweder das, oder die Zeit fing an sich zu dehnen, falls es aber nicht das war, so hoffte Rida, dass dies der einzige Punkt war, in dem sich der Ältere irrte. Denn ihre Pläne basierten im Großen und Ganzen nur auf dem Wissen und den Einschätzungen des Anderen. Wenn diese nicht stimmten, dann war ihr Plan nicht einmal die Worte wert, mit denen er geschmiedet worden war. Alan selbst schien das nicht zu beunruhigen. Dieser setzte weiterhin sein Training fort, so als wäre nichts gewesen. Jedoch hatte sich seine Laune gebessert, sehr zu Ridas Leidwesen. Nur ab und zu sah er nachdenklich an die Felswand und neigte seinen Körper zu beiden Seiten. Fast so als ginge er irgendwelchen Bewegungsabläufen nach, die nur er kannte. Aber Rida fragte ihn nicht danach, da er ihre Konversationen kurz halten wollte. Eigentlich redeten sie nur mehr miteinander, wenn es notwendig war, da Rida weitere Versuche unterband. Alan war wieder so arrogant wie zuvor und im Moment fand er dieses Verhalten einfach deplatziert. Er hatte genug andere Probleme, da wollte sich nicht auch noch mit Alans schlechtem Charakter herumschlagen. Nach einer geschätzten Woche - Rida hatte schon seit längerer Zeit kein genaues Zeitgefühl mehr - kamen abermals Männer. Diesmal machte man sich keine Mühe, sie zu täuschen und so wurden sie von fünf Männern abgeholt und auch wurden beiden die Hände vor dem Körper gefesselt. So wurden sie wieder durch die Gänge geführt. Rida bemerkte, dass sie wieder den Weg zu Nimars Höhle einschlugen, einen Weg, den er bereits kannte. So nutzte er die Zeit um die Fackeln zu betrachten. Nein, ein Muster war da wirklich nicht zu erkennen, aber auch in dieser Hinsicht musste er Alan vertrauen. Das war etwas, das ihm gar nicht gefiel, von einem Anderen und dessen Worten abhängig zu sein. Er war jemand, der alles selbst prüfte, nur dann fühlte er sich wirklich sicher. Das nun nicht zu können, hinterließ ein sehr ungutes Gefühl. Diesmal wurden sie jedoch nicht in Nimars Höhle geführt, sondern bogen kurz davor in einen anderen Gang ab. Rida warf Alan einen fragenden Blick zu, doch diesen schien das nicht zu irritieren. Es wirkte beinahe so, als hätte er damit gerechnet. Momentan konnte Rida an dem Ganzen sowieso nichts ändern und ein Gespräch mit Alan war auch nicht möglich, so blieb ihm nichts übrig als abzuwarten. Der Raum in den sie geführt wurden, erklärte Rida allerdings, warum sie nun nicht in Nimars Höhle geführt worden waren. Die Zeit der Diplomatie war vorbei. Egal wer diese Höhle eingerichtet hatte, er hatte sich austoben können. An den Wänden waren Ketten befestigt, die alle in unterschiedlich großen Eisenbändern endeten. Solche Ketten waren auch auf dem Boden befestigt und an der Decke. Ein Tisch stand an einer Wand auf dem Eisengegenstände lagen, die Rida nicht erkennen konnte. Jedoch änderte das nichts daran, dass er wusste was dort lag. Auch das Kohlebecken daneben ließ nichts Gutes erahnen. Auf einem Sessel, der wohl das einzig bequeme Möbelstück darstellte, saß Nimar und sah ihnen lächelnd entgegen. Bis auf zwei Wächter, die neben ihnen stehen blieben, zogen sich die Anderen rasch zurück. Auch Terence war anwesend, er stand neben Nimar und lächelte zufrieden. Anscheinend freute er sich auf das Kommende. Eigentlich hatte Rida ihn nicht für einen Sadisten gehalten, doch da hatte er sich wohl geirrt, wie so oft in letzter Zeit. Zu seiner Verteidigung musste er jedoch auch bemerken, dass er ihn nicht wirklich kennen gelernt hatte, doch das tröstete ihn nur wenig. „Also? Habt ihr euch entschieden?“ Nimar sah die beiden aufmerksam an. „Auf welche der vielen Fragen, die du mir gestellt hast willst du eine Antwort?“ Alan erwiderte dessen Blick gelassen. Das Lächeln des Schwarzhaarigen vertiefte sich etwas, als er sich vorbeugte. „Bei welcher hat sich deine Antwort geändert?“ Alan schüttelte den Kopf und besaß sogar die Dreistigkeit zu lächeln. „Bei keiner, aber ich wollte einmal nachfragen.“ Rida fand diese Frechheit faszinierend, nur war er sich nicht sicher, ob Alan sich diese leisten konnte. Aber er traute Alan zu, zu wissen was für ihn gut war und was nicht. Zumindest in dieser Situation. „Es freut mich, das zu hören.“ Nimar erwiderte dieses Lächeln höflich. Dann lehnte er sich wieder zurück und richtete seine Aufmerksamkeit auf Rida. „Und du? Willst du dich uns anschließen, oder wenigstens die Informationen geben, die wir benötigen?“ Von einem Anschluss war in seinem Fall eigentlich nie die Rede gewesen, aber das kam sowieso nicht in Frage. Rida stand seinen Auftraggebern, seiner Familie treu gegenüber. „Das eine würde das Andere doch nicht ausschließen, oder?“ Wenn man sich für die Räuber entschied, dann sagte man ihnen doch bereitwillig was man wusste, oder? Wer stellte sich schon freiwillig auf die Seite der Verlierer? „Aber auch an meiner Antwort hat sich nichts geändert.“ „Schön.“ Man hörte Nimar deutlich an, das ihm diese Antwort nicht gefiel. „Terence, dann darfst du dich austoben. Aber bitte denk daran, dass sie danach noch reden müssen.“ „Ich werde es mir merken.“ Damit machte er eine Kopfbewegung und eine der Wachen packte Alan an der Schulter und ging mit ihm zu einer der Ketten die von der Decke hing. Seine Arme wurden nach oben gezogen und seine Fesseln an dem Haken der daran befestigt war eingehängt. Terence ging zum Ende der Kette, die an der Wand befestigt war und zog daran, so dass Alan so hochgezogen wurde, dass er nur mehr mit den Zehenspitzen den Boden berührte. Rida hatte eine gewisse Vorstellung wie schmerzhaft bereits diese Haltung war. Aber er konnte nichts machen, dass es dem Anderen erleichtern konnte. So wie er es verstanden hatte, würde Nimar ihn in jeden Fall foltern lassen und sogar töten. Terence schien zu der Sorte Folterknechte zu gehören, die gerne mit Körpereinsatz arbeiteten. Anstatt dass er eines der Folterwerkzeuge zur Hand nahm, schlug er Alan einfach mit der Faust in Bauch und Gesicht. Es war zwar gut möglich, dass Alan das besser fand als die ganzen Folterwerkzeuge, weil das ein Schmerz war, an den man eher gewöhnt war, aber Rida fand es einfach nur primitiv. Alan presste die Lippen aufeinander, darum bemüht keinen Laut von sich zu geben. Jeden der Schläge nahm er kommentarlos hin. Nimar stand auf und gähnte. „Ich werde euch nun alleine lassen. Terence denke an meine Worte. Ich komme in zwei Stunden wieder.“ Er machte eine Handbewegung, sodass ihm die restlichen Wachen im Raum folgten. Rida runzelte die Stirn, da dies doch sehr leichtsinnig war. Aber vielleicht war es eine Falle? Egal, eine bessere Chance würde sich ihnen nicht mehr bieten. Rida wartete noch einige Minuten ab, dann beschloss er einzugreifen. Gefesselt waren seine Chancen nicht sehr hoch, aber abwarten konnte er auch nicht, so einfach. Jedoch stoppte er schon nach dem ersten Schritt, da Terence sich zu ihm umdrehte. Mit einem fiesen Grinsen schüttelte er nur den Kopf und hob tadelnd einen Zeigefinger. „Das würde ich nicht versuchen. Du bist noch früh genug dran.“ Rida nickte zustimmend, aber auch nur weil er sah, dass Alan die kurze Ablenkung nutzte um umzugreifen. Nun hatte er die Kette, die ihn hielt in den Händen. So konnte er sich jederzeit hochziehen „Du irrst dich.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf Alans Lippen, wenn es bei seinen Wunden jetzt eher wie ein Grimasse wirkte. „Ach und worin sollte ich mich irren?“ Terences Stimme klang höhnisch, als er sich wieder zu Alan umdrehte. Er war sich seiner Sache anscheinend sehr sicher. „Du bist dran nicht wir.“ Damit umfasste er mit seinen Händen die Kette, die ihn eigentlich halten sollte, nutzte sie als Halt und verpasste Terence einen Tritt in den Bauch. Dieser taumelte getroffen und völlig überrascht nach hinten und mehr benötigte Rida auch nicht. Mit einigen Schritten war er bei ihm und schlug ihm mit der Handkante gegen den Kehlkopf, sie brauchten keine Geräusche. Dann hob Rida seine gefesselten Hände und legte sie über Terences Kopf. Er bewegte sich so, das nun einer seiner Unterarme an dessen Hals lag und drückte zu. Rida überlegte nur einen Moment lang was ihnen mehr zugutekommen würde: tot oder bewusstlos. Seine Wahl fiel auf bewusstlos, wobei der den Tod sicher verdient hatte. Als der Mann in seinem Griff erschlaffte ließ Rida ihn los und Terence sank zu Boden. Das alles hatte kaum mehr als ein paar Augenblicke gedauert. Kurz sah Rida sich um, bis er das Gesuchte fand. Rasch war er bei den Foltergeräten und löste seine Fesseln an der Schneide eines Messers. Es war unvorsichtig, sie mit so vielen Waffen alleine zu lassen. Mit dem Messer in der Hand, ging er zu Alan und schnitt ihn los. „Danke.“ Alan rieb sich die Handgelenke und lächelte Rida dankbar an. „Du hast gut reagiert.“ „Noch sollten wir mit Lob sparen, wir sind noch nicht in Freiheit.“ Rida würde sich freuen, wenn er wieder in den Wäldern war. Davor war jede Euphorie übereilt, vor allem konnte er sie sich nicht leisten. Momentan forderte die Situation hier seine ganze Aufmerksamkeit. Alan hielt sich nicht mit einer Antwort auf, sondern ging zu dem Tisch mit den Foltergeräten. Mit einem Blick, der zeigte, dass er wusste wie diese Dinge genutzt wurden, nahm er ein weiteres Messer in die Hand und etwas das wie ein Hackbeil aussah. Das Messer steckte er sich in den Hosenbund, so dass er wieder eine Hand frei hatte. Mit dieser nahm er einen Eisenstab, der eher nach einem Speer aussah, wenn er dafür auch viel zu kurz und dünn war. Rida fragte sich wofür er diesen benötigte. Es gab genug andere spitze Gegenstände, die man benutzen konnte. Selbst begnügte er sich nur mit dem Messer, alle anderen Dinge hier widerten ihn an. Folter war etwas, dem er noch nie etwas abgewinnen hatte können. Warum sollte man einem Menschen Schmerzen zufügen, wenn dieser jedes Geheimnis bereitwillig offenbarte, wenn man nur die richtige Droge zur Hand hatte? Alan ging zur Tür und kam dabei an Terence liegender Gestalt vorbei. Rida sah die Bewegung, doch konnte er sie nicht mehr verhindern. Im nächsten Moment steckte der Stab auch schon in der Brust des Mannes. Terence hustete noch einmal Blut und sackte dann endgültig in sich zusammen. „Das war nicht nötig.“ Ridas Stimme klang ruhiger als er war. Denn innerlich war er über einen derartig, kaltblütigen Mord geschockt. Sie würden noch darüber reden, doch momentan war nicht der Zeitpunkt um einen Streit zu beginnen. Alans Stimme bei der Antwort klang kalt. „Doch das war es. Und je schneller du das kapierst umso besser.“ Rida biss sich auf die Unterlippe, sonst wäre ihm eine sehr unfeine Entgegnung entkommen, die nun nicht wirklich passte. Stattdessen folgte er Alan. Zu ihrem Glück hatte diese Höhle eine Tür, was ihnen eben nur zugutegekommen war. Aber das war wohl auch der Zweck dieser Tür, es sollten keine Laute nach außen dringen. Alan lehnte sich mit dem Rücken an die Wand neben der Klinke. Diese drückte er hinunter und öffnete die Tür einen Spalt. Scheinbar sah er nichts, da er die Tür aufschwingen ließ. Im nächsten Moment erschien eine Faust in der Öffnung, die allerdings nur ins Leere traf. Alan aber packte die Hand geistesgegenwärtig und zog den Mann mit einem Ruck ins Zimmer, der ihn direkt gegen Rida taumeln ließ, der ihn ebenfalls mit einem Fausthieb begrüßte. Ridas jedoch traf den Mann direkt ins Gesicht. Alan beobachtete das nur und schüttelte den Kopf, die Augen gegen Himmel verdrehend. Dann jedoch wagte er einen Blick auf den Gang und winkte Rida nur das er ihm folgen sollte. Es war nur ein Wächter gewesen, was Rida auch als sehr unvorsichtig vorkam. Vor allem da er noch immer eine Falle dahinter vermutete. Doch das bedeutete, dass Nimar zwei seiner Männer einfach so geopfert hätte. Noch dazu einen der in seiner Hierarchie ziemlich hoch gestanden hatte. War ein Mann der einen solchen Verlust einfach so hinnehmen konnte, nicht noch gefährlicher als sie gedacht hatten? Alan folgte inzwischen dem Gang in die linke Richtung. Rida stand vor der Tür und sah nach rechts, in die Richtung aus der sie gekommen waren. Er kannte den Weg zu Nimars Höhle, zuvor waren sie kurz davor abgebogen. Wenn er zurückging, dann konnte er die Biegung finden und die Sache zu Ende bringen. Alan alleine würde doch reichen, um die Anderen zu warnen, sollte es dann noch nötig sein. Natürlich hatte er mit Alan eine Abmachung, doch wog seine Verpflichtung Christian nicht doch noch schwerer? In Rida kämpfte sein Pflichtgefühl mit seiner Vernunft. Ein letzter Blick in Alans Richtung besiegelte seinen Entschluss und er folgte dem Blondhaarigen. Auch wenn er vielleicht stark erschien, er war eben doch verprügelt worden. Dass er das nicht so einfach weggesteckt hatte, zeigte sein unsicherer Gang. Alleine würde er es niemals zurück zum Schloss schaffen und einer von ihnen musste es. Wenn er derjenige war, der es Alan ermöglichte dann musste es eben sein. Als er an Alans Seite trat, warf ihm dieser nur einen abschätzenden Blick zu. „Bist du endlich vernünftig geworden?“ Trotz der gefährlichen Situation brachte Rida ein Lächeln zustande. „Ja, ohne mich schaffst du es nicht.“ Man merkte, dass Alan protestieren wollte, doch dann erinnerte wohl auch er sich an ihre derzeitige Lage und schwieg. Rida übernahm die Führung, schon alleine weil er Alans Konzentration in seiner derzeitigen Verfassung nicht traute. Außerdem hatte er selbst gerne die Kontrolle über die Lage und mit ihm an der Spitze würde ihr Weg nicht nur mit lauter Leichen gesäumt sein. Ein Umstand der sein Gewissen ungemein erleichtern würde, auch wenn es leicht sein konnte, dass er das eines Tages bereuen würde. Sein Blick orientierte sich an den Fackeln der Wände. Bei einer Kreuzung blieb er stehen und sah sich um. „Drei oder eine?“ Sie hatten sich noch nicht darauf geeinigt welchen sie folgen sollten. Das wollten sie machen, wenn es soweit war. Nun, dieser Moment war eben gekommen. Alan ließ sich mit seiner Antwort Zeit und gerade als Rida sich zu ihm umdrehen wollte, kam die gewünschte Antwort. „Eine. Wir nehmen den Weg mit der einen Fackel.“ „Einverstanden.“ Rida wandte sich nach rechts und folgte diesem Weg. Er schlug ein scharfes Tempo an, da er jetzt noch keine Rücksicht auf Alan nehmen konnte. Ihre Flucht konnte jeden Moment entdeckt werden und dann wollte er soweit wie möglich entfernt sein. Immerhin hatten sie ein Zeitfenster von zwei Stunden oder noch weniger, wenn die Wache rascher aufwachte. Jetzt hatte sie also begonnen, ihre Flucht aus der Gefangenschaft. Hoffentlich war sie von Erfolg gekrönt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)