Der Tag der Wölfe von abgemeldet (Eine Reise in die Geisterwelt) ================================================================================ Kapitel 1: Der Dämonenturm -------------------------- Kerzengerade ragte der Turm hinauf in den nachtschwarzen Himmel. Die Sterne funkelten und der Mond schien hell, aber das war nicht wichtig für ihn. Am Wichtigsten war für ihn die Tatsache, die Dämonenmeute auszurotten, so dass keiner von diesen widerlichen Schurken übrig blieb und diesem Landstrich jemals wieder etwas antun konnte. Deshalb war er hier her geschickt worden – obwohl er keine Lust hatte auf diesen Auftrag! Seitdem er von seiner Mission wusste, zu der er auserkoren war, war er von den Göttern sehr, sehr enttäuscht gewesen. Es kam ihm vor, als würden die Götter ausgerechnet ihn für ihre blutigen Aufträge benutzen, so als würde es keinen anderen dafür geben! Und deshalb ärgerte er sich jedes Mal maßlos darüber, wenn sie so skrupellos mit ihm spielten. Den Göttern war das offensichtlich egal, wie er sich dabei fühlte – hatte er nicht schon genug gelitten? Gabriel schnaufte und stöhnte, als er über die scheinbar niemals endende Wendeltreppe ging. Seine Waffe stets unter seinem Mantel verborgen, welcher seine Kleidung so versteckte, so dass man ihn nicht sofort als Mensch erkannte. Sein Freund Pavo, ein kluger Magier, der viele Tipps und Tricks kannte, hatte ihm ein Amulett geschenkt, was ihn davor bewahren sollte, das ihn die Dämonen sofort aufspüren konnten. Er trug es um den Hals, und seine Macht war so groß, so dass Dämonen seine menschlichen Schwingungen kaum wahrnehmen konnten, selbst wenn er seinen Mantel abnahm. Immer noch stöhnend, schlich er die Wendeltreppe hinauf, und spürte wie sich die Schmerzen langsam bis in die Oberschenkel zogen. Auch seine Fußgelenke fühlten sich immer schwerer an, denn die Stufen schienen endlos zu sein. Seine Fersen und Zehen schmerzten entsetzlich, und er freute sich auf die Stunde, in der er diesen elenden Turm hinter sich lassen und nach Hause zurück kehren konnte. In sein Lager, das er wirklich als Zuhause bezeichnen konnte, wo man ihn akzeptierte wie er wirklich war und man ihn nicht wegen seiner kobaltblauen Haare verspottete. Die Wut über dieses Verspotten hatte ihn stark gemacht; und diese Wut würde er heute Nacht nutzen, um den Dämonen ihre widerlichen Köpfe einzuschlagen! Schließlich neigte sich die Treppe dem Ende zu, und Gabriel stand vor dem letzten Abschnitt seines Weges. Der groß gewachsene, breit gebaute und muskulöse Mann blieb stehen und musste zuerst den anstrengenden Aufstieg verschnaufen, dabei hob sich sein Brustkorb auf und ab, während er nach Atem schnappte. Ein stechendes Gefühl drang in seine Rippen ein und glitt danach hinauf zu seinem Herz, wo es sich später zu seiner Information für sein Gehirn verarbeitete. Eine Information, welche ihm sagte, dass sich ein gefährliches Wesen vor der Tür des nächsten Raumes befand! Mit dem Rücken drückte er sich an die Wand, breitete seine Arme aus, als würde er sich mit diesen abstützen oder daran festhalten. Er wartete einige Minuten, ehe er seinen ganzen Mut zusammen fasste, und die letzten Stufen hoch stieg zu dem Raum, indem sich alle angeblich aufhielten. Aber bevor er die Tür benutzen konnte, musste er noch an einem gewissen „Wachhund“ vorbei: ein dämonischer Wachhund, genauer genommen. Das Tier besaß einen massigen Körper, welcher von einem zerzausten, drahtig wirkenden grau-weißen Fell überzogen war. In diesem Fell zeichneten sich unterschiedlich große, dunkelgraue oder braune Punkte ab, welche nahtlos an die bräunlich graue gefärbte Stelle seines Hinterteils und des Schwanzes anschlossen. Der Körper ähnelte eher einem schlafenden Eber, als einem Hund, und sein Kopf wirkte schweinsartig; während zur Spirale gedrehten Hörner aus seinen Schläfen ragte und seine messerscharfen, spitzen Zähne zwischen seinen sabbernden Lefzen hervor blitzten. Zudem besaß das Vieh drei Augen, welche er beim Schlafen natürlich geschlossen hatte, während seine Nase sich stetig auf und ab bewegte – es erschien Gabriel, als würde der „Hund“ kaum Luft bekommen oder sich schwer beim Atmen tun. Sein Kinn stützte er auf übereinander gelegte Pfoten ab, während seine schweineförmige Fratze kaum zuckte, sondern reglos im Schlaf ruhte. Die gelblichen Spiralhörner des dämonisierten Wesens jagten ihm keine Angst ein; Gabriel war im Prinzip niemand, der sich so schnell erschrecken ließ. Jedoch musste er einen Weg finden, wie er den schlafenden Hund los wurde, denn dieser blockierte die Tür, durch die er den Raum betreten sollte. Somit beugte er sich nieder zu ihm, und überlegte – es war nicht leicht, das Rätsel zu lösen, und er hatte auch kein Stück Fleisch oder ein Seil mit, mit dem er das Tier hätte bändigen können. Stattdessen griff er in seinen Mantel hinein, dessen Kapuze sein Gesicht halb verdeckte und ihm genügend Schutz gegen Kälte bot. Einige Zeit durchwühlte er seine Innentaschen, und fand schließlich eine kleine Dose aus Metall, welche er genau betrachtete. Als er sie öffnete, befand sich darin Schlafpulver – sie war zwar nur bis zur Hälfte gefüllt, aber das störte ihn nicht, denn das Schlafpulver besaß eine so starke Wirkung, so dass es ausreichte um einen ganzen Raum voller Dämonen in Schlaf zu versetzen. Doch Gabriel wollte die Dämonen nicht einschlafen lassen, sondern sie vernichten. Mit zwei Fingern pickte er sich mehrere Körner des Pulvers heraus und verstreute es über den Hund. Im nächsten Moment konnte der Dämonenjäger beobachten, wie die Nase des Tieres aufhörte, sich zu bewegen, wie ihm die Zunge aus dem Maul glitt und wie seine Gliedmaßen weiter von ihm weg rutschten. Die erste Hürde hatte er überwunden! Schließlich steckte Gabriel die Dose in seine Innentasche zurück, stand auf, und packte das Vieh an den hinteren Läufen. Er zog ihn eine ganze Weile lang über die Treppe, ehe er sich dafür entschied, dass diese Entfernung weit genug war. Als Gabriel den lästigen Türblockierer beseitigt hatte, machte er sich daran, den Raum zu betreten. Zum Glück beachteten ihn die Dämonen kaum, als er im Türrahmen stand. Vor ihm tummelten sich in einem großen, rundlich gebauten, dem Turm angepassten Raum mindestens an die 20 Dämonen. Die Gruppe bestand aus lauter entweder hageren und zerzausten, oder muskelbepackten und lässigen Gestalten, alle bis an die Zähne bewaffnet. Die meisten schienen menschenähnlich zu sein, Gabriel vermutete bei diesen, dass sie als Dämonenkinder von menschlichen Eltern zur Welt gekommen waren. Nur die wenigsten wiesen animalische Anzeichen auf oder besaßen sonstige merkwürdige Details. Charakteristisch für Dämonen waren auch Hörner in allen Formen, an welchen man sie meistens erkannte. Schließlich erhob sich einer aus der Meute, und trat dem Fremden mit langsamen Schritten gegenüber. Gabriel trug einen dunkelbraunen Mantel, dessen Kapuze sein Gesicht bis zum Kinn verdeckte, und seine breiten Schultern warm einfasste. Die Dämonen konnten so nicht erkennen, wer sich darunter verbarg. Zusätzlich half das Amulett, seine innere Energie zu verstecken, damit die Dämonen nicht sofort bemerkten, dass sich hier ein Mensch in ihre Reihen eingeschlichen hatte! „He Fremder,“ knurrte der Dämon, der ebenso muskelbepackt war wie der unerwünschte Gast, „wer bist du und was willst du von uns?“ Das Aussehen des Dämons konnte man als groß, beinahe über zwei Meter, und als menschenähnlich bezeichnen. Seine Augen hatten eine katzenartige Form, die goldgelb in der Nacht leuchtete, wenn sie Gabriel genauer beobachteten. Seine Haare waren blutrot und wild auf die linke Seite gekämmt, während seine Schläfen beinahe gänzlich kahlrasiert waren. Aus den Fingern wuchsen ihm lange, spitze Nägel, welche pechschwarz glänzten. Als er diese erblickte, fragte sich Gabriel, wie viele unschuldige Menschen der Dämon mit diesem körpereigenen Werkzeug bereits ermordet hatte. „He Fremder, bist du stumm? Oder warum stehst du nur da wie blöd und sagst nichts?“, knurrte der Dämon, da hob Gabriel einen Arm, und zielte plötzlich mit seiner Pistole, die einer heutigen Desert Eagle .50 sehr ähnelte, und eine silberne Außenhülle aus ihm unbekanntem Material besaß, auf den gefährlichen Wesen vor ihm. „Natürlich kann ich sprechen,“ sagte Gabriel düster, „und ich werde euch sagen, wer ich bin – ich bin euer Henker!“ Danach schoss er seinem Gegenüber einfach geradewegs in die Stirn. Als Gabriel fiel, fiel er sehr tief. Er hatte das Gefühl, als würde der Fall niemals enden, als würde er für immer und ewig so rasant in die Tiefe stürzen. Während des Falls gingen ihm so viele unterschiedliche Dinge durch den Kopf: er sah die Gesichter seiner Freunde vor sich, wie sie lachten, Scherze mit ihm trieben oder sich über Dämonen unterhielten. Genau. Dämonen! Wer hatte diese Rasse eigentlich erschaffen? Waren es die Götter gewesen? Gab es eigentlich Götter der Unterwelt? Hätte er nur damals im Tempel ein bisschen mehr gelernt. Wäre er nur ein bisschen fleißiger gewesen, und hätte er lesen gelernt. Dann hätte er die ganzen dicken Bücher durchforsten können, auf der Suche nach brauchbaren, wichtigen Informationen… Aber steht das überhaupt in diesen verdammten Büchern? Wem ist der ganze Blödsinn überhaupt eingefallen?, fragte Gabriel sich enttäuscht, während der Himmel an ihm vorüber zog. Er breitete die Hände aus, als würde er fliegen wollen. Er stellte sich unsichtbare Flügel vor, die aus seinem Rücken ragten, die er ausbreiten konnte wann immer er wollte, um fortzufliegen und dem Alptraum zu entrinnen. Den Alptraum, der sein Leben war. Ich hätte mich bei Lex entschuldigen sollen. Ich war ja so ein unglaublicher Egoist! Ich hätte mich besser um sie kümmern sollen. Ehe es zu spät ist. Denn niemand lebt ewig, und schon gar nicht ich! Nach einiger Zeit fragte sich Gabriel, warum er ausgerechnet jetzt solche Gedanken hatte. Dann schlug er unten auf. Es war ein harter, dumpfer Knall, der durch eine Besonderheit des Bodens nur kurz anhielt und schnell wieder verklang. Und danach wurde alles schwarz um ihn herum. Shina Susumu schlenderte ohne düstere Gedanken zu hegen über den Platz, bis hin zum Krankenhaus, wo sich die Ärzte, Heiler und Krankenschwestern der Lotuskrieger des Blauen Drachen um hilfsbedürftige und in Not geratene Menschen kümmerten. Auch ausgesetzte, misshandelte und gefolterte Dämonenkinder und andere Wesen dieser Art hielten sich hier auf, immer unter den schützenden Schwertern und Händen der Lotuskrieger. Da Shina ebenfalls zu diesen „Kindern“ gehörte, war sie hier aufgenommen worden, obwohl man ihren Dämon nicht zur böswilligen Sorte zählen konnte. Ganz im Gegenteil: er half ihr, Krankheiten von ihrem Körper fern zu halten sowie Wunden innerhalb weniger Sekunden zu heilen, so dass auch kein Kratzer auf ihrer ohnehin schon dünnen Haut mehr übrig blieb. Als Gabriel sie damals gefunden und ihr geholfen hatte, nach einer schweren Verletzung an ihrem rechten Auge zu überleben, war sie völlig verstört und traumatisiert gewesen. Heute tänzelte sie fröhlich durchs Lager, trieb Späße mit den anderen und diente dem Anführer der Lotuskrieger, Hijikata Tsuyoshi, treu und ohne Widersprüche. Sie liebte ihren Meister, auch wenn dieser das nicht ganz wahrnehmen wollte, und half jedem, der ebenfalls Schwierigkeiten hatte, egal was es war. Manchmal war sie schlechter Laune oder verfiel in ihr altes, depressives Muster zurück, aber ihre Freunde päppelten sie schnell wieder auf und überredeten sie oft zu irgendwelchen Albernheiten, so dass sie schnell ihre dunkle Vergangenheit vergaß. Zu Gabriel pflegte sie ein eher kühles Verhältnis, denn sie hatte ziemlich viel Respekt vor ihm, da sie ihn aufgrund seiner Größe und Stärke fürchtete, obwohl er ihr das Leben gerettet hatte. Manchmal wollte sie ihm nacheifern, einigte sich aber dann wieder darauf, dass es besser wäre, sie selbst zu sein. Seit Tagen hatte sie nichts mehr von Gabriel gehört, auch wenn er vor einiger Zeit zurückgekommen war von seinem letzten Auftrag. Auch seine Freunde schienen sich nicht besonders viel in ihrer Nähe blicken zu lassen, und das machte sie stutzig. Deshalb hatte sie ihr Meister Hijikata geschickt, um nach dem blauhaarigen Dämonenjäger zu fragen – zumal Hijikata nur allzu gerne mit dem Mann sprechen wollte. Schließlich erreichte sie das Gebäude, das neben dem Krankenhaus stand, von dem sie wusste, dass Gabriel darin wohnte. Es war ein mehrstöckiges Haus mit verschiedenen Zimmern darin, welche Gabriel und seine drei Gefährten ausgiebig nutzten, sobald sie mal vom Dämonenjagen genug hatten. Als Shina das Haus betrat, schlug ihr jedoch eine seltsame Atmosphäre entgegen – die 28jährige musste sich kurz vor der Türschwelle zurückhalten, denn auch sie konnte dank ihres Dämons seltsame Schwingungen in der Luft wahrnehmen. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, setzte sie nun einen Fuß über die Schwelle, und betrat das Innere des Hauses. Ein Haus gebaut aus Steinmauern, das wohl lange dort gestanden hatte bevor die Lotuskrieger dort überhaupt ihre restlichen Quartiere im asiatischen Stil dazu errichtet hatten. Dieses eine Haus war im normalen Stil von Gabriels Welt gebaut, das heißt, ohne Schiebetüren, ohne asiatische Dekoration und ohne jeglichen Einfluss der Samurai-Krieger. Shina musste nicht lange in den Gängen und Stockwerken suchen, denn bereits im zweiten Stock fand sie Gabriels Freunde vor: seinen Halbbruder Ryan, seinen besten Freund, den Magier Pavo, und das rothaarige Mädchen Alexis, kurz genannt Lex, welche sich immer aufopfernd um Gabriel kümmerten, egal wie schlecht seine Laune wieder einmal war. Der groß gebaute, blauhaarige Mann neigte nämlich dazu, seine Stimmungsschwankungen offen zu zeigen und diese heraus zu brüllen, sobald er fürchterlichen Frust spürte. Das er dann und wann auszuckte, daran hatten sich seine Freunde ja inzwischen gewöhnt, aber der Zustand, indem er sich jetzt befand, war ihnen neu. Als Shina die drei vorfand, wirkten sie so, als seien sie vollkommen aus dem Häuschen. Ryan stand vor einer Tür, die anscheinend zu Gabriels Zimmer führte, in welchem er sich wohl aufhielt und offenbar merkwürdige Sachen trieb. „Gabriel! Komm bitte endlich raus und rede mit uns! Wir wissen, dass du vier Tage nicht geschlafen hast und Bücher liest, obwohl du eigentlich nicht lesen kannst! Bitte, Bruderherz – komm raus und werde wieder normal! Bitte!“, rief Ryan, da bemerkte Lex, wie Shina sich hinter ihr angeschlichen hatte und ruhig neben den Freunden verharrte. Die Rothaarige wirbelte herum, einzelne Strähnen flogen dabei im Wind mit. Mit ihren grünen, glänzenden Augen starrte sie Shina an, begrüßte sie hinterher lächelnd und sagte dann: „Gabriel ist völlig umnachtet und benimmt sich komisch! Das ist das erste Mal seit wir ihnen kennen, das er sich so daneben benimmt.“ Shina wusste nicht, ob sie darüber lachen oder es einfach nur verbal beurteilen sollte. Deshalb blieb ihr Gesichtsausdruck dabei lieber gleichgültig. „Ach ja? Was ist denn passiert?“, fragte sie, während dessen gelang es Ryan, in den Raum einzudringen, zumal Gabriel ihm die Tür selbst öffnete und neugierig heraus blickte. Er sah furchtbar aus: dunkelblau mit etwas schwarz vermischte Ringe dekorierten seine Augen, seine kobaltblauen Haare, welche üblicherweise wunderschön im Sonnenlicht schimmerten, standen ihm in allen Richtungen vom Kopf zerzaust ab und waren kaum wieder zu erkennen. Normalerweise trug Gabriel immer einen besonders schönen Kimono oder sonst ein hochwertiges Gewand aus Leder und straffem Stoff, das sich problemlos seiner Figur anpasste. Aber dieses Mal achtete er nicht einmal auf sein Gewand – denn er trug einfach ein rotes, schlabberndes Shirt mit weiten Ärmeln und einer Hose, die ihm halb über den Hintern rutschte und die er bei jedem Schritt unter seinen Füßen begrub. „Gabriel hat beim Dämonenjagen versagt,“ erklärte ihm Pavo mit einem genervten Ausdruck in seiner Miene, „er hatte gehofft einen Dämonen zu ermorden, welchen er schon seit einem Jahr verfolgt!“ Shina rollte mit ihrem rechten, gesunden Auge. Das andere war geschlossen, da man es ihr bei einem fürchterlichen Akt der Folter ausgekratzt hatte. Nun war heute über das zusammen gepresste Lid eine gezackte Narbe zu sehen. „Oh je,“ seufzte sie, „das hat wohl seinem männlichen Ego geschadet.“ Lex hielt sich die Hand vor dem Mund, damit Gabriel nicht sofort erkannte, dass sie über ihn kicherte, und erwiderte: „Oh ja, sehr sogar!“ Genervt und gelangweilt blickte Shina zur Seite. Den Auftrag, den ihr Hijikata übertragen hatte, konnte sie sich wohl oder übel in die Haare schmieren, denn der Herr Dämonenjäger war ja sowieso nicht in der Lage dazu, überhaupt zu kapieren, was gerade rings um ihn herum vor sich ging. „Fünf! Es waren fünf Jahre!“, bekräftigte Gabriel mit Nachdruck, hob seine Hand und zeigte vier statt fünf Fingern her. Seine Freunde schüttelten nur den Kopf, Shina beachteten sie so gut wie gar nicht mehr. Enttäuscht von ihren Helden, die normalerweise immer besonders gefährliche Abenteuer bestehen mussten und denen im Lager ein spezieller Sonderstatus zustand, wandte sie sich von ihnen ab und drehte ihnen den Rücken zu. Sie würde mit einem düsteren Ausdruck in ihrem Gesicht zurück kehren, und ihrem Meister davon berichten müssen, das Gabriel, der beste Dämonenjäger von allen, wohl ganz offensichtlich seinen Verstand verloren hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)