Captured - Gefangen von Bramblerose (Grimmjow x Ulquiorra) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Gefangen Prolog Las Noches. Der gigantische Palast, in dem Aizen Sousuke mit seiner Armee aus Arrancar residierte, lag in der weißen Wüste Hueco Mundos still da. Nicht mal ein seichtes Lüftchen schien sich in der Dunkelheit der ewigen Nacht zu regen. Einsamkeit und Stille herrschte und die Hollows, die durch die Landschaft irrten, wirkten wie unheimliche Schatten. Und das waren sie auch. Schatten ihrer selbst. Überbleibsel aus ihrem früheren Leben, zu einer aussichtslosen Existenz verurteilt. Nur jene unter ihnen, die wirklich stark waren, entwickelten sich weiter, stiegen auf und erreichten die höchste Stufe, die ein Hollow erreichen konnte. Dem Vasto Lorde. Sie alle waren einst Vasto Lorde gewesen, alle, die nun den Titel Espada trugen. Aizens Top Zehn unter allen Arrancar, die er für sich erschaffen hatte. Sie alle bargen eine große Macht in sich und waren äußerlich kaum noch mit einem einfachen Hollow zu vergleichen. Sie hatten menschliche Gestalt und einzig und alleine die Überreste ihrer Maske und das Loch, das ihre Kette des Schicksals hinterlassen hatte, verrieten, wer sie wirklich waren. Eine Armee, geschaffen, um die Welt der Shinigami und die das Jenseits, die Soul Society, zu vernichten. So lautete der Plan, den sich Aizen Sousuke ausgedacht hatte. Seine Beweggründe waren den zehn Espada nicht bekannt und es interessierte sie nicht. Der Deserteur und ehemalige Shinigami verriet keinem von ihnen, was er vorhatte und nur seine Versprechen hielten die Espada an Ort und Stelle. Respekt, Loyalität, Kraft und das Versprechen nach Macht. Das lockte sie an und deswegen kämpften sie für ihn. Für Aizen. Auch am heutigen Morgen erwachten die Espada mit dem Ruf ihres Meisters. Aizen rief sie immer dann in den Versammlungssaal, wenn er wichtige Ankündigungen zu machen hatte. Aktuell waren sie in den Vorbereitungen für die Schlacht gegen die Shinigami, im Herbst würde alles Enden. Doch bis dahin war noch Zeit und die Top Zehn unter den Arrancar verließen, mehr oder weniger erfreut, ihre Gemächer, um zu besagtem Saal zu gelangen. Es war eine leidige Routine. Sofort angetreten, wenn der ach so große Meister es wünschte! Ein Shinigami, der einen Hollow befehligte, lächerlich. Einige der Espada hatten diesen Gedanken und machten keinen Hehl daraus, es zu verstecken. Aizen mochte ihnen zu ihrer höchsten Form verholfen haben, doch voll und ganz konnten sie sich ihm nicht beugen. Zumindest wollten sie es nicht. Genau wie Grimmjow Jeagerjaques. Er war ein hochgewachsener, muskulöser Arrancar von guter Statur. Seine kurzen Haare schimmerten hellblau und auf seiner rechten Gesichtshälfte thronten die Überreste seiner Maske. Die kurze weiße Jacke, die er trug, zeigte nicht nur das Loch in seinem Unterbauch, sondern verriet auch den Rang, den er unter den Top Zehn erlangt hatte. Er war der Sexta Espada und er bildete sich mächtig etwas darauf ein. Man brauchte keine Nummer um ihm seine Kraft anzusehen. Grimmjow war der älteste Arrancar und jeder, der sich ihm in den Weg stellte, würde er vernichten. Sein hitziges Gemüt war keine seiner Stärken und er musste sich zusammenreißen, um nicht wieder von Aizen eine Abreibung zu bekommen. Sein Temperament machte ihm Schwierigkeiten, doch der Arrancar lernte einfach nicht daraus. Entnervt über den frühen Weckruf schlich er gemeinsam mit den anderen Neun in den Saal seufzte grimmig. Ja, die anderen waren auch eingetroffen und beinahe zeitgleich setzte sich Grimmjow mit einem anderen Espada an den langen Tisch, an dem sie jedes Mal platznahmen. Es war Ulquiorra Schiffer, der seinen Platz gegenüber dem mürrischen Mann eingenommen hatte. Ulquiorra war unter allen Espada eine Klasse für sich. Allein seine schneeweise Haut war aufsehenerregend. Er war wohl mit Abstand der loyalste unter ihnen und sein Lebensinhalt war: Aizen zu dienen. Bei Ulquiorra hieß es immer nur Aizen-sama hier, Aizen-sama dort. Man hatte den Eindruck, der Arrancar vergötterte den Shinigami wie nichts anderes. Ulquiorra war klein und drahtig. Seine Augen groß und leuchtend grün. Auf seiner linken Schädelhälfte ragten die Reste eines Knochenhelms empor. Seine Statur war ebenfalls ansehnlich, aber im Grunde unscheinbar und doch steckte in ihm eine unglaublich große Kraft. Grimmjow hatte sie bereits am eignen Leib erfahren, als er mit Ulquiorra aneinander geraten war. Ulquiorra trug die Nummer Vier unter den Espada, doch nur weil er stärker war, hieß das nicht, das Grimmjow vor ihm zurückschreckte. Diese Erfahrung hatten beinahe alle anderen der Zehn schon hinter sich. Aber es war nicht Ulquiorras Kraft, die Grimmjow anwiderte. Es war sein Auftreten, sein Blick, alles an ihm! Ulquiorra war ruhig, er kümmerte sich um nichts, außer um sich und seine Aufträge. Die anderen Espada waren ihm gleichgültig. Sein Gesichtsausdruck stoisch und emotionslos. Seine Natur analytisch. Er war ein Gott verdammter Besserwisser und Aizens kleiner Liebling. Wirklich wichtige Aufgaben, vertraute Aizen nur Ulquiorra an. Und auch wenn man es ihm nicht ansah, so war Ulquiorra stolz darauf. Dem Cuatro Espada lag nicht viel daran, was seine Gefährten von ihm dachten. Aizen hatte ihn einst aus einer Hölle befreit und zu großer Macht geholfen und dafür stand Ulquiorra tief in Aizens Schuld. Zudem, welchen anderen Lebenssinn hatte ein Hollow schon. Wenn er etwas Größerem dienen konnte, würde er dies tun. Aizen verkörperte diese Größe, also würde Ulquiorra ihm dienen. Die anderen Neun gehörten dazu, also würde er sie akzeptieren und mit ihnen leben. Selbst wenn das bedeutete, ständig von seinem gegenüberliegenden Sitznachtbarn angestarrt zu werden. Ulquiorra mochte Grimmjow nicht. Es war kein einfacher Hass, es war pure Ignoranz. Grimmjow verkörperte alles, was Ulquiorra ablehnte. Er war Impulsiv, unüberlegt und handelte stets unlogisch. Es war Ulquiorras Glück, dass er bis jetzt selten Missionen mit diesem Kerl absolvieren musste. Denn Grimmjows Dummheit wurde immer penetranter. Allein der heutige morgen war wieder sehr belastend für den vierten Espada. Seine anderen Gefährten hatten sich ebenfalls hingesetzt und nur noch Aizen-sama, Gin und Tousen waren noch nicht eingetroffen. Grimmjow nutze diese Gelegenheit Ulquiorra abschätzend anzustarren. Sein durchdringender Blick war unangenehm, aber unerheblich für Ulquiorra. Aizen-sama hatte ihnen etwas mitzuteilen und so lange würde er dem lästigen Blick standhalten. Für kurze Zeit erwiderte er Grimmjows Blick, der daraufhin die Augen verengte, schnaubte und seinem Anblick auswich. Wie überaus typisch für Grimmjow. Er ließ gerne den Macho raushängen, doch er brachte es nicht fertig, Ulquiorra für nur wenige Sekunden in die Augen zu sehen. Immer wieder schweifte sein Blick ab und wenn er dann doch wieder in die Richtung des weißen Arrancar schaute, steigerte sich die Wut in seinen Augen. Ulquiorra nahm es gelassen hin und versuchte sich nicht weiter daran zu stören. Er war es gewöhnt, immerhin lebte er schon Jahrzehnte mit dem sechsten Espada gemeinsam in einem Gebäude. Nach kurzer Zeit hatte der stumme Wettkampf, an dem sich auch die anderen Espada nicht stören ließen, ein Ende und Aizen betrat den Raum. Wie gewohnt mit Gin und Tousen an seiner Seite. Aizen Sousuke war ein großer Mann. Ein ehemaliger Shinigami mit braunen Haaren und einem hinterhältigen, viel zu freundlichen Grinsen auf den Lippen. Bedächtig schritt er durch die Halle und alle Anwesenden nahmen eine vorbildliche Haltung ein. Es war wie eine unsichtbare Macht, die mit ihm den Raum betrat und alle anderen verstummen ließ. „Seid mir gegrüßt, meine verehrten Espada. Wie schön euch an diesem frühen Morgen zu sehen.“, begann der Mann mit einem schrecklich freundlichen und höflichen Ton, ehe er seinen Platz am Ende des Tisches einnahm. Keiner erwiderte etwas und selbst wenn jemand etwas gesagt hätte, Aizen fuhr unbeirrt mit seinem Gruß fort. „Ihr fragt euch sicher, wieso ich euch so früh zu mir gerufen habe, aber bevor wir zu diesem Thema kommen. Was haltet ihr von einer Tasse Tee? Ein warmes Getränk erfrischt unseren Geist und fördert die Durchblutung.“ Aizens Humor, wie so oft von keinem verstanden und auch hier an falscher Stelle, wurde überhört und es wurde getan, wie er befohlen hatte. Auch dies gehörte zu den Ritualen im Konferenzraum. Aizen spendierte jedem ein Tässchen Tee, wie gnädig. Ohne dass es jemand merkte, rümpfte Grimmjow über diese Nichtigkeit die Nase und stütze den Kopf in der Hand. Er würde sich hüten, doch auf seinen Lippen lag ein spitzer Spruch. Er wollte keinen Tee schlürfen, sondern wissen, wieso man ihn aus seinem Schlaf gerissen hatte! Er hasste Tee. Er hasste den Geschmack, er hasste die Konsistenz, die Tassen, einfach alles daran! Und während er genervt in sein Spiegelbild auf der Oberfläche der Flüssigkeit betrachtete, trank sein Gegenüber Ulquiorra brav und genüsslich den Tee. Im Gegensatz zu Grimmjow mochte er Tee. Es war eine der wenigen Annehmlichkeiten, die man als Espada von Aizen hatte. Der Genuss von Getränken und Nahrung. Während der nächsten halbe Stunde wurden Förmlichkeiten ausgetauscht, Aizen redete über unwichtige Dinge, hielt lange Reden, die im Endeffekt Sinnlos waren und keinen wirklichen Sinn ergaben. Doch der Shinigami hörte sich gerne Reden und so mussten sie sich der Prozedur unterziehen. Nach diesem ganzen Palaver kam Aizen irgendwann zum Schluss und hielt inne. Offenbar langweilte nun auch ihn das Gerede und er wollte zum Punkt kommen. Mit geschlossenen Augen, den Kopf in die Hand gestützt und mit einem selbstzufrieden Lächeln im Gesicht atmete er ein und dann blickte er in die Runde. „Ich werde Las Noches für eine Weile verlassen.“ Kurz und knapp. Diese Info hatte sie eine halbe Stunde gekostet. Gemurmelt wurde hörbar und die Espada rutschten auf ihren Stühlen herum, einige beugten sich vor und spitzen nun interessiert die Ohren. Keiner stelle die Frage, die allen auf den Zunge lag und die Antwort kam ganz von alleine. „Die aktuelle… Situation erfordert, dass ich mich auf den Kampf vorbereiten muss. Das kann ich nur alleine tun. Mental, physisch und strategisch muss ich mich darauf konzentrieren und die Ereignisse in Las Noches sind zu ablenkend. In der Zeit überlasse ich das Kommando Gin. Doch es wird nicht viel zutun geben. Wartet meine Rückkehr ab und ich weihe euch in die letzten Pläne eine.“ Das Raunen wurde lauter im Raum. Aizen hatte Las Noches nicht mehr verlassen, nachdem er aus der Soul Society zurückgekehrt war. Diese Neuigkeit war höchst Eigenartig. Ihr Meister fuhr fort. „Ich dachte mir, dass diese Nachricht nicht gerade mit Freude aufgenommen wird. Aber ihr habt nichts zu befürchten. Die Dauer meine Abwesenheit schätze ich auf 14 Tage. In dieser Zeit könnt ihr sicherlich ohne mich überleben.“ Er schloss die Augen zu einem amüsierten Grinsen, dann sah er wieder in die Runde, musterte jeden einzelnen seiner Espada und es lag auf der Hand, dass er ihre Reaktionen austestete. Er kannte sie alle, sie waren für ihn wie ein offenes Buch, so verschlossen sich manche auch gaben. Und leider wusste er nur zu gut, das einige aus seiner Truppe zwar exzellente Kämpfer waren, doch ließ man sie auf einander los, würde seine Abwesenheit für die Espada wie der Ausflug in ein Ferien Camp sein. Unbeobachtet, ohne Aufsicht, frei für jeden noch so dümmlichen Schwachsinn. „Ich möchte euch nur eins sehr nahe legen. In meiner Welt gibt es ein Sprichwort. Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse. Das wollen wir doch nicht, oder? Haltet euch an Gin und meine hinterlassenen Anweisungen. Es wird in dieser Zeit keine Missionen geben. Nur eins.“ Aizen hob den Kopf und sah erst zu seiner Rechten, dann zu seiner Linken. Diese Entscheidung war wohl durchdacht, auch wenn er die Spannung zwischen den beiden schon eine ganze Weile wahrnahm. „Während meiner Abwesenheit wünsche ich, dass die höchste Priorität auf die Wachsamkeit gelegt wird. Las Noches muss bewacht und beschützt werden. Ich rechne nicht mit Angegriffen, doch wir sollten stets Wachsam sein. Unser Feind ist es auch, doch hat der Feind auch mehr zu befürchten.“ Er lachte auf und alle warteten ab. Dass er dies erwähnte, bedeutete, dass einer der Espada diese Aufgabe bekam, keiner der niedrigen Ränge, der Números. „Ich übergebe Grimmjow und Ulquiorra die Verantwortung für Las Noches. Ihr werdet las Noches überwachsen.“ Und mit dieser Aussage kam die erste heftige Reaktion aus den Reihen seiner Untergebenen. Nicht nur Grimmjow selber schreckte auf, auch die anderen ließen ihre Empörung verlauten. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Eine zwei wöchige Dauermission mit Ulquiorra. Ausgerechnet mit Ulquiorra, der ihn stets zur weißglut brachte. Mit entsetzter Mine starrte er zu Aizen und erhob sich. „Was?“, fauchte er. „Wieso ausgerechnet ich! Und wieso ausgerechnet mit Ulquiorra! Eine schlechtere Wahl hättet Ihr gar nicht treffen können, verdammt!“ Unbeeindruckt runzelte Aizen die Stirn und das war kein gutes Zeichen. Grimmjow spannte sich und nahm sofort wieder Platz. Ja, ja, er wusste schon, er sollte bloß den Mund halten. Der Shinigami war nicht gut auf Grimmjows Ausbrüche zu sprechen und der unzufriedene Blick, mit dem Aizen ihn nun beäugte, verhieß nichts Gutes. „Mh, ich denke, du hast dich etwas im Ton, vergriffen, oder? Grimmjow? Möchtest du dich nicht dafür entschuldigen und mich aussprechen lassen. Ich war noch nicht fertig.“ Wütend starrte der sechste Espada in Aizens Gesicht. Sich entschuldigen! Er könnte kotzen. Verdammt, wieso konnte er sich selber auch nicht stoppen und musste sich damit selbst demütigen. „Verzeihung, Aizen-sama.“, brachte er mühselig über die Lippen und nahm sich vor, sich für heute am Riemen zu reißen. Mit vernichtendem Blick hob er den Kopf und starrte zu Ulquiorra. Er war der einzige, der keinen Mucks von sich gegeben hatte. Er saß da und beobachtete das Vorgehen zwar mit Misstrauen, doch sonst konnte man nichts aus seinem Gesicht lesen. Nichts außer latenter Verwirrung. Natürlich war auch Ulquiorra nicht erpicht darauf, mit Grimmjow eine Mission zu erfüllen, doch Aizen dachte sich etwas dabei, wenn er das anordnete. Es hieß abzuwarten, was weiter kommen würde. Und inständig hoffte Ulquiorra darauf, dass Aizen auch im selben Satz klären würde, wer die Mission leitete. Er war der Cuatro Espada, zwei Ränge höher, somit hatte er selbstverständlich die Leitung der Mission. Aber man wusste nie, was bei Aizen als Nächstes kam und er wusste ebenso, dass es nicht leicht sein würde, Grimmjow unter sein Kommando zu bekommen. Er war zu temperamentvoll. Aus seinen grünen Augen starrte er zu Grimmjow hinüber und innerlich seufzte er. „Aizen-sama! Ist das wirklich euer ernst, mh?“ Es war nicht Grimmjow und auch nicht Ulquiorra, der das Wort ergriff. Es war Nnorita Gilga. Nummer 5 an der Zahl, der in seinem Stuhl ömmelte und den Kopf schief legte. Nnorita war der größte der Espada, sehr dünn, mit einer viel zu großen Klappe. Grimmjow mochte ihn nicht. Zwar teilten er und Nnorita die Leidenschaft für den Kampf und noch viel mehr die Leidenschaft zu siegen, doch der hagere Kerl konnte einem tierisch auf die Nerven gehen. Er war ein hinterlistiger Knabe. „Grimmjow und Ulquiorra. Wieso ausgerechnet die zwei? Wenn es darum geht Las Noches zu verteidigen, sollte der Stärkste unter uns ausgewählt werden!“ Die Anspielung war deutlich, doch anders als bei Grimmjow, erschien Aizen höchst amüsiert über diesen Kommentar. „Und du glaubst, das wärst dann du. Nnorita.“ Er blickte auf und fixierte einen anderen Arrancar, der weiter hinten am Tisch saß und ruhig und mit geschlossenen Augen der Unterhaltung lauschte. „Würde ich nach der Stärke gehen, hätte ich Coyote Starrk für diese Mission ausgewählt. Aber nur weil man stark ist und viel Reiatsu besitzt, ist man nicht unbedingt ein guter Kämpfer. Ulquiorra ist der beste Analytiker und Stratege unter euch und Grimmjow als sein Gegenpart ein ausgezeichneter Kämpfer. Bei dir, mein lieber Nnorita, müsste ich um Ulquiorra fürchten, dass du ihn aus dem Hinterhalt überfällst. Nein. Meine Wahl ist getroffen. Es ist entschieden.“ Es war deutlich sichtbar, wie erbost Nnorita über Aizens Worte war, doch er konnte sich beherrschen und warf sich nur mit voller Wucht in seinen Stuhl zurück. Man erhob gegen Aizen eben nicht das Wort. Wäre Grimmjow nicht zu sehr abgelegt gewesen durch diese blöde Entscheidung, hätte er Nnorita in seiner Gehässigkeit vermutlich ausgelacht, doch er hatte andere Sorgen. Missionen hatte er schon zur Genüge absolviert. Und das war seine Erste Mission mit Ulquiorra. Er hatte ihn noch nie direkt in Aktion gesehen und so wie Aizen sprach, mussten sie es unter sich ausmachen, wer das Sagen hatte und wer nicht. Aber es würde ein Leichtes sein, Ulquiorra klar zu machen, dass er diese Mission leiten würde. Ulquiorra war ein Feigling, der es nicht wagte, sich Grimmjow zu stellen! So war es schon immer gewesen. Natürlich würde es äußerst langweilig werden, Las Noches zu bewachen. Wieso sollten sie jetzt mit einem Angriff rechnen? Dazu bestand kein Grund. Es galt anzuzweifeln, ob die Shinigami überhaupt von der Existenz der Espada wussten. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, unterdrückte Grimmjow seine Wut und biss die Zähne aufeinander. Ausgerechnet mit dem arroganten Schnösel, der sich nun endlich auch mal zu Wort meldete. „Wie Ihr es wünscht. Aizen-sama.“, gab Ulquiorra von sich und vollzog im Sitzen eine leichte Verbeugung. Zum Kotzen, dieser schleimerische Sack! Aizen war darüber allerdings erfreut und schien zufrieden. Langsam erhob er sich und schickte sich, den Saal zu verlassen. „Ich danke euch, für euer Erscheinen. Und jetzt ziehe ich mich zurück. Haltet euch an meine Anweisungen und es wird nichts passieren. In 14 Tagen werde ich zurückkehren.“ Er drehte sich um, hielt aber noch mal inne und sah über die Schulter zu den Hollows vor sich. „Das mir keine Klagen kommen, sonst werde ich böse!“ Er lachte wieder kurz und keiner war sich sicher, ob er einen Scherz gemacht oder eine unterschwellige Drohung ausgesprochen hatte. Und damit waren die Würfel gefallen. Kapitel 1: Eins --------------- Kapitel 1 Grimmjow seufzte. Es hörte sich an wie ein Knurren, doch es war lediglich ein Seufzer, der seinen Rachen verließ. Wie er seine neue Mission hasste. Aizen hatte den Palast vor zwei Tagen verlassen und seitdem hing er auf dem Aussichtsturm in Las Noches fest und beobachtete das Gras beim Wachsen. Nein, nicht mal das, in Hueco Mundo gab es kein Gras. Er beobachtete, wie sich der Sand vom Wind hin und her wiegen ließ. Sonst tat sich nichts vor den Mauern des gigantischen Gebäudes. Und selbst wenn er etwas erspäht hätte. Man brauchte etliche Tage, um überhaupt die äußere Mauer zu erreichen. Zu seinen Füßen tat sich ein Abgrund auf, der sicherlich einige hundert Meter maß. Dort unten war einfach tote Hose und so würde es noch eine ganze Woche weitergehen. Mist…. Seine Laune war im Keller und das war nicht bloß die Schuld der Langeweile. Grimmjows Blick schweifte nach rechts. Dort, an dem anderen Aussichtspunkt des Turms stand Ulquiorra. Aufrecht, die Hände in den Taschen, sein monotoner Blick auf die Wüste gerichtet. Suchte er wirklich angestrengt nach Gegnern? Wenn ja, war er fast zu belächeln. Mit was für einer Ernsthaftigkeit er diese Mission nahm, war lachhaft. Es juckte Grimmjow unter den Finger, aber er hielt die Füße still. Vor zwei Tagen hatten er und Ulquiorra ausgemacht, wer das Kommando dieser Mission übernahm. Und Grimmjow hatte mit eiserner Faust seinen Standpunkt verteidigt. ER sollte es sein, der die beiden leitete. Jedoch hatte er unterlegen… Ein unachtsamer Moment und Ulquiorras grüner Cero hatte ihn geröstet und niedergestreckt. Nicht mal seine ganze Kraft hatte er angewendet. Was für eine Niederlage, sie brachte Grimmjow zum rasen. Und alle wussten bereits davon. Selbst jetzt musste er sich von dem Schlag noch erholen. Was für eine enorme Kraft in diesem kleinen Kerl steckte! Wie gerne würde Grimmjow es aus ihm rausprügeln. Die Wahrheit, wer wirklich stärker war. In einem Kampf, Mann gegen Mann! Ohne ihre Kräfte. Er würde Ulquiorra wie ein Spielzeug zusammenfalten! Leider brachte das nichts. Genauso wie Wortgefechte. Grimmjow konnte noch so schlagfertig sein, Ulquiorra war in seiner kalten Art schlagfertiger. Seine Ignoranz war so provozierend, dass sich der Arrancar beruhigen musste, um nicht völlig aus der Haut zu fahren. Ulquiorra tat nichts. Er bewegte sich nicht, er blinzelte nicht mal. Und sprechen tat er auch nicht! Es war so sterbenslangweilig, wie noch niemals zu vor in seinem Leben. Mit Nnorita hätte er wenigstens ordentlich streiten können, und wenn es Starrk geworden wäre, hätte Grimmjow die Mission übernommen und der Primera Espada wäre für die nächsten zwei Wochen ins Koma gefallen! Aber nein, Ulquiorra war die clevere Wahl von Aizen gewesen und nun steckte er hier fest. Zutiefst gedemütigt und schlecht gelaunt. Denn leider kommandierte Ulquiorra den untergeordneten Hollow herum, wie es ihm passte. Sie wechselten sich nicht ab, nein! Der Herr in schwarz und weiß bestand darauf, dass sie ihren Posten niemals verließen! Nur, wenn sie die Müdigkeit überrannen sollte. Und irgendetwas sagte Grimmjow, dass Ulquiorra niemals schlief. „Naaaach!“ Irgendwann reichte es Grimmjow, er stand auf und reckte sich. „Meine Fresse, ist das langweilig hier oben!“ Mit verengten Augen warf er der Wüste einen desinteressierten Blick zu und wand sich dann an Ulquiorra. „Hey! Willst du wirklich den ganzen beschissenen Tag da rumstehen! Das ist doch nicht dein verdammter Ernst!“ Langsam drehte Ulquiorra ihm den Kopf zu und betrachtete ihn. Er antwortete ihm lange nicht, dann schloss er die Augen und spähte wieder hinaus. „So ist es. Ich erinnere mich daran, dir das bereits vor einer Stunde mitgeteilt zu haben.“ „Tse!“ Grimmjow schnaubte verächtlich. Dieser Kerl war so hochnäsig, es triefte nur so aus allen Poren. Es kotze ihn an!!! Seine Finger bebten bereits, ehe er sich besann. Unüberlegt durfte er Ulquiorra kein zweites Mal angreifen, das wäre Selbstmord. Gelangweilt steckte Grimmjow die Hände in die Taschen und lehnte sich an eine der Wände des Turms. Von dort aus hatte er einen Blick auf die gefährliche, gefährliche Wüste…. Und auf Ulquiorra. Wie Stein. So war Ulquiorra. Schon immer war er so. Grimmjow war dabei gewesen, als Aizen auf ihn traf und ihm seine jetzige Form gab. Gesprächig war er noch nie, aber die Ausstrahlung von damals hatte er nicht abgelegt. In all seinen Jahren hatte Grimmjow niemals einen Hollow wie ihn gesehen. So strahlend weiß. Mit solchen Augen. Ulquiorra behauptete ja, dass alles was seine Augen sahen, wahrhaftig sei. So ein Angeber. Diese Fähigkeit war vielleicht praktisch, aber das war es nicht, was Grimmjow an seinem Blick störte. Er selber konnte es nicht sagen, doch irgendwas mochte er an seinen Augen einfach nicht. Man konnte ihm Stunden in die Augen starren und verlor sich darin. Wie in einem Mückenlicht! Und dann seine Haltung. Aufrecht, tadellos. Ulquiorra war so klein und schmächtig für einen Espada. Und trotzdem bewegte er sich unglaublich geschmeidig, man hörte es schon Kilometer voraus, wenn sich seine Schritte näherten. Wie konnte man nur so verdammt perfekt sein wie er! Bei dem Gedanken musste Grimmjow stocken. Was hatte er da gedacht? Perfekt? Um Himmels Willen, bloß nicht! Ulquiorra war nicht perfekt, es gab mehr Makel an ihm, als Herr Oberschlau von sich dachte. Wie gerne würde Grimmjow ihm das klar machen! Ihm zeigen, wie falsch er in all seinen Annahmen lag! Er würde ihm richtig eins reinwürgen, nichts anderes hatte er verdient! Stolzierte in Las Noches herum, nichts anderes als Aizens Schoßhündchen war er. Kam nur aus seinem Loch gekrochen, wenn der Shinigami ihn brauchte. Und die anderen Espada hatten ihn privat so gut wie nie zu Gesicht bekommen. Abfall. Das waren sie doch alle in seinen Augen. Wertloser Abfall. „Grimmjow.“ Grimmjow hob den Kopf. Für eine Millisekunde war er aus der Bahn geworfen. Ulquiorra stand zu ihm gedreht da und beäugte ihn ausdruckslos. „Ich sagte dir, du sollst nicht deinen Gedanken nachgehen, sondern deine Arbeit verrichten. Solltest du nicht zu meiner Zufriedenheit arbeiten, arbeitest du auch nicht zu Aizen-samas Zufriedenheit und ich werde ihm von deiner Unachtsamkeit berichten. Nimm ernst, was man dir aufgetragen hat. Also stell dich auf deinen Platz und halte nach Gefahren und Eindringlingen Ausschau.“ Herablassend glitten Ulquiorras Augen über seinen Gegenüber, dann drehte er sich wieder zur Wüste um. Wie ermüdend. Anders als Grimmjow, war es Ulquiorra mehr als wichtig, seinen Job gut zu machen, egal was es war. Und wenn Aizen-sama von ihm einen ausführlichen Bericht zu jedem einzelnen Tag haben wollte, war er dazu in der Lage, zu berichten. Sein Partner war dabei das Problem. Er war nervig. Er ging auf und ab, fluchte, redete, provozierte und meckerte. Kein Wunder, dass er selber unkonzentriert war. Grimmjow sollte seinen Platz nicht verlassen, das war nicht so schwer. Ein Arrancar kam auch ein paar Tage ohne Schlaf aus. Und zum Essen konnte Grimmjow jeder Zeit gehen. Fast wünschte er sich, Grimmjow würde genau das machen. Ihn seine Ruhe lassen und gehen. Die Hektik, die von ihm ausging verursachte bei Ulquiorra ein unbändiges Unwohlsein. Doch nichts dergleichen geschah so, wie sich Ulquiorra es erhofft hatte. Nachdem er Grimmjow wiederholt ermahnte, ging es wieder von vorne los. Provokation. „Ach? Willst du mich verpetzten?“ Mit einem aggressiven Grinsen bleckte sich Grimmjow die Zähne und starrte seinen Gefährten an. Endlich bot sich die Gelegenheit der Langeweile zu entkommen! Leichte Aufregung garte in dem sechsten Espada hoch. „Wie unkollegial von dir! Aber nur zu, wenn‘s dir dann besser geht, renn zu Papi. Renn an Aizens Rockzipfel und heul dich aus, wie fies ich war und das ich nicht mit dir spielen wollte!“ Er hatte ihn. Wieder drehte sich Ulquiorra zu ihm um. Man sah es nicht, doch Grimmjow spürte, wie sich seine Aura leicht veränderte. Und obgleich der Arrancar seine Antwort bedächte wählte, kam nichts, womit Grimmjow nicht gerechnet hatte. „Sprich nicht so respektlos über Aizen-sama.“ „Oh. Tut mir leid!“ Grimm vollzog eine vielsagende Geste mit der Hand. „Sollte ich deine Gefühle, falls du so was besitzt, ernsthaft verletzt haben, bitte ich dich vielmals um Entschuldigung!“ „Mach dich nicht über mich lustig. Das ist ungesund, für dich. Das wissen wir beide.“ Eiserne Kälte kroch aus seinen Worten. Wie einfach Ulquiorra doch zu provozieren war, wurde Grimmjow erst in diesem Moment bewusst. „Ich würde es niemals wagen, mich über dich lustig zu machen... Ulqui-chan. Es ist nur sehr lustig. Alle in Las Noches lachen drüber. Du und dein Aizen. Dieser Shinigami… was ist er. Dein Herrchen? Gibt er dir Leckerchen, wenn du brav warst und streichelt dich etwas. Immerhin bist du sein kleiner Liebling. Ganz Las Noches hat er dir anvertraut. Papi ist stolz auf dich, mh? Du und dieser Mensch seid ein süßes Paar!“ Grimmjow lachte auf und schüttelte den Kopf. Er konnte nicht sehen, dass Ulquiorras Augenbraue für einen kurzen Moment gefährlich zuckte. Niemand wagte es, Aizen-sama zu beleidigen, wenn er dabei war! Und natürlich wusste das Grimmjow, nur deswegen schnitt er dieses Thema an. Er genoss es, diesen kleinen Funken Emotionen aus Ulquiorra raus zu quetschen. Wenn er doch nur mehr Zeit dafür hätte. Erst wenn Ulquiorra Gefühle zeigte, das, was noch davon übrig war, wurde es richtig interessant. Die Aufregung wuchs. Im Grunde war‘s doch keine schlechte Idee, ihn und Ulquiorra hier oben auf den Turm in Einzelhaft zu stecken. Was für eine Gelegenheit, endlich mehr über seinen ach so geheimnisvollen Gefährten herauszufinden. „Du willst mich provozieren.“, beginn Ulquiorra und Grimmjow drehte ihm den Kopf zu. Auf seinen Lippen spiegelte sich nur ein vernichtendes Grinsen. „Und wenn es so wäre, Dreckskerl?“ Ulquiorra schloss halb die Augen und zog lautlos die Luft ein, was für ein offensichtliches Manöver. „Dann ist diese Unterhaltung beendet. Auf dieses Niveau gebe ich mich nicht herab.“ Kaum da sich der vierte Espada wieder der Wüste widmen wollte, spürte er hinter sich eine sich schnell bewegende Präsens. Grimmjow preschte hervor, durch seine offene Ablehnung bis aufs Blut gereizt. Die Faust erhoben, das Gesicht wutverzerrt. Wie lächerlich. So ein direkter Angriff brachte gar nichts. Noch ehe Grimmjow in seine Reichweite kam, nutze Ulquiorra sein Hierro und fing den darauffolgenden Schlag mit nur einer einfachen Handbewegung ab. Grimmjows energiegeladene Faust traf auf Ulquiorras erhobene Handfläche und durch die freigesetzte Kraft wirbelte der Staub nur so auf. Eine Erschütterung fuhr durch Grimmjows Körper und er verengte die Augen. Verdammt gute Reflexe besaß der ranghöhere Espada eindeutig. „Du…!“, spie er aus und es klang wie die wüsteste Beleidung schlechthin. Doch der Schwarzhaarige reagierte nicht darauf. „Was soll das.“, hakte er desinteressiert nach und mit einer erneuten Bewegung schleuderte er Grimmjow von sich weg. Dieser krachte dabei an die Wand des Turms, an der er ein Stück hinunter rutschte, jedoch auf seinen Füßen landete. Er grinste noch immer, als hätte ihn dieser Treffer nichts ausgemacht. Dabei war es deutlich sichtbar, dass er Mitleidenschaft gezogen worden war. „Tse!“ Grimmjow wischte sich den Dreck aus dem Gesicht, der durch den Aufprall auf seiner Haut gelandet war. „Was das soll!?“ Nun wurde der blauhaarige Arrancar aggressiver und hob die Stimme zu einem Schreien. „Was wohl! Ich bring etwas Action in die Mission! Da draußen sind keine Gegner, aber du sucht die ganze Zeit nach ihnen! Vor dir ist einer! Kämpf mit mir, du Feigling! Zeig mir doch, wie toll du wirklich bist!“ Unter Umständen hätte Ulquiorra über diese Herausforderung geschmunzelt. Aber nur unter Umständen und ihm war nicht danach. Er seufzte nur hörbar und schüttelte den Kopf. „Du und Nnorita seid vollkommen gleich. Ihr seid so darauf erpicht zu beweisen, dass ihr der Stärkere seid, dass ihr das Wesentliche aus den Augen lasst. Ich kämpfe nicht gegen dich. Das ist Zeit- und Kraftverschwendung. Du weißt, zwischen uns liegen Welten.“ Sonido. Damit hatte Ulquiorra nicht gerechnet, zugegeben. Nach seinen letzten Worten überlegte sein Gegenüber nicht eine Sekunde, sondern verschwand ins Nichts nur um Sekunden darauf hinter ihm zu erscheinen und ihm mit seinem Schwert zu attackieren. Doch Grimmjow war nicht schnell genug. Das Schwert des Sexta Espada traf auf den Boden, zerstörte ihn sofort geräuschvoll und warf Staub und Splitter in die Luft. Aber Ulquiorra war fort. Er war nicht mehr dort, wo Grimmjow ihn vermutete und sofort wirbelte er herum. Suchte die Umgebung ab. Wenn Ulquiorra ihn zur Langweile verdammte, dann würde er ihn zu einem Kampf zwingen! Auch er wollte auf seine Kosten kommen und etwas Spaß haben! „Wo versteckst du dich!? Kannst du mir nicht unter die Augen treten, du Meme!! Kämpfe wie ein Mann! Stell dich mir!“ Grimmjows tiefe Stimme hallte von den Wänden des Turms herab, doch keine Antwort folge. Der Staub, der durch die Luft flog, legte sich mehr und mehr und die Aussichtsplattform wurde wieder sichtbar. Ulquiorra war verschwunden. Wütend zischte Grimmjow und warf sich sein Zanpakuto über die Schulter. War das ein Spiel, oder verarschte ihn der andere Hollow vorsätzlich? Er hatte sich zurückgezogen und war der Konfrontation ausgewichen? Es dauerte einige Minuten, dann stand Grimm wieder aufrecht in dem Trümmerfeld und begann zu lachen. Wenn er den Schwanz einzog, war er wirklich nur ein verfluchter Feigling, der nicht den Arsch in der Hose hatte allen zu beweisen, dass er so stark war! „Ha, ha, ha! Ulquiorra! So sieht es also aus, wenn du kämpfst! Wenn du verlierst! Nicht zu einem Kampf zu erscheinen, heißt, ihn aufzugeben! Verlierer!“ Amüsierte sich Grimmjow noch immer in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Dann stockte er. Er Zischen wurde hörbar, dann vibrierte die Erde unter seinen Füßen. So schnell er nur konnte, wollte Grimmjow sich umdrehen, doch da traf ihn schon dasselbe grüne Licht, dass ihn vor wenigen Tagen bereits niedergestreckt hatte. Doch dieses Mal konterte Ulquiorra nicht auf Sparflamme. Er feuerte aus tiefster Kraft und traf Grimmjow frontal. Durch den Druck landete Grimmjow wieder an der Wand und die Hitze verbrannte seine Haut, beraubte ihn seiner Kraft und riss sein Hierro in Stücke. Blut sickerte aus den Wunden und als der grüne Cero erlosch und seine Kraft Grimmjow nicht mehr an das Gestein presste, glitt der Espada keuchend zu Boden. Was war geschehen? Alles ging viel zu schnell. Er war wie gelähmt. Vernichtet hatte der Angriff ihn nicht, aber das Reiatsu, das er verspürte, verriet ihm, wenn er es nur gewollt hätte, dann hätte Ulquiorra ihn mit einem einfachen Cero platt gemacht! „Wichser….“ Grimmjow stöhnte vor Schmerz auf und streckte die Arme durch, um wieder auf die Beine zu kommen. Sein Körper fühlte sich wie Blei an und der Geruch seines eigenen Blutes tränke die Luft. Während er versuchte, sich wieder aufzurichten um sich für die nächste Attacke zu wappnen, vernahm er von irgendwo das Geräusch von Fußstapfen. Ulquiorra war wieder da. Er landete sanft auf dem Boden und schritt langsam auf Grimmjow zu. Soweit er konnte, hob dieser den Kopf, doch er schaffte es gerade mal so weit, dass er Ulquiorras Füße im Blickfeld hatte. Dieser Bastard! Grimmjow spürte förmlich, wie Ulquiorra auf ihn hinabblickte, als wäre er nichts weiter als Dreck. Das Rascheln von Kleidung wurde hörbar, als Ulquiorra seinen Arm aus der Tasche seines Hakama zog und ihn leicht anhob. Er konzentrierte Reiatsu und tat das, was Grimmjow am meisten hassten. Das, womit ihn Aizen vor all seinen Kameraden bereits unzählige Male gedemütigt und bestraft hatte. Er ließ es auf Grimmjow niederprasseln und als würde die Schwerkraft verrücktspielen, verlor Grimmjow den Halt und wurde auf den zerstören Steinboden gepresst. Egal wie sehr er dagegen ankämpfte, er war einfach zu stark! Nicht so stark wie der Shinigami, doch erschreckend, wie nahe seine Kraft an die von Aizen herankam. Das war unmöglich! Wieso nur! Innerlich seufzte Ulquiorra, wie so oft, wenn Grimmjow in der Nähe war. Seine Angriffe waren so einfach vorauszusehen, dass es keinen Sinn ergab, gegen ihn zu kämpfen. Gegen ihn war der sechste Espada ein Nichts. Aber wenn er es so haben wollte, demonstrierte Ulquiorra ihm einen Teil seiner Kraft, dann würde womöglich endlich Ruhe sein. Grimmjow würde sich nie einer Autorität fügen, wenn man keine Gewalt anwendete. Also würde Ulquiorra Aizens gutem Beispiel vorrangehen. Das war nicht sonderlich schwer. „Du bist ein Narr, Grimmjow Jaggerjack.“ Grimmjow hatte Mühe, Ulquiorras Stimme zu lauschen, die Luft, die durch den Druck aus seinen Lungen gepresst wurde, raubte ihm den Atem. Der Arrancar vor ihm kam näher und beugte sich etwas zu ihm hinab, um sicher zu gehen, dass er ihn hörte. „Ist es das, was du wolltest? Ich gebe dir ein Beispiel meiner Macht. Und siehst du, wie sinnlos es ist. Du kannst mich nicht besiegen. Auf deinem jetzigen Level wirst du niemals an mich heranreichen. Was du gesehen hast, waren wenige Prozente meiner wahren Stärke.“ Er musterte den gefallenen Gegner ausdruckslos. Grimmjows Blick war starr gerade ausgerichtet, angefüllt mit Hass und Scham. Doch er würde sich niemals die Blöße geben, das zu zeigen. Seine eisblauen Pupillen richteten sich auf ihn, doch er gab keine Antwort. Als Ulquiorra wieder aufrecht stand, verschwand die Druckwelle und laut zog Grimmjow die Luft in seine Lungen. Er war frei aus seinem Griff. Hustend richtete er sich auf, bis er auf den Knien dasaß, sich an den Hals fassend. Unwillkürlich zuckte er zusammen, als sich der andere wieder in Bewegung setzte. Grimmjow konnte einfach nicht fassen, dass dieser kleine Kerl so… SO stark war! Es gruselte ihn für einen Moment. Wie würde er in seiner wahren Gestalt sein?? Ulquiorra hingegen drehte sich um, als wäre nichts weiter geschehen. Er stellte sich wieder an seinen Platz und begann wieder mit der Arbeit. „Du solltest gehen und deine Wunden lecken. Merke dir, was du gesehen hast und erinnere dich an die Verzweiflung, die dich durchströmte, bei der Gewissheit, nicht siegen zu können. Dann habe ich meine Ruhe vor dir. Aizen-sama wird nicht erfreut sein, wenn ich ihm davon berichte. Stell dich darauf ein.“ *** „Ich werde ihn umbringen!!!“ Der Schrei des Hasses war in ganz Las Noches zu hören, als sich Grimmjow unter Schmerzen von seiner Fracción verarzten ließ. Nach diesem niederschmetternden Ereignis war Grimmjow angefüllt von Hass. Von Wut. Wie schrecklich war dieser Tag gewesen! So gedemütigt hatte er sich noch niemals gefühlt. Mit so wenig Kraft aufwand niedergestreckt worden zu sein! Ulquiorra sah so harmlos aus, klein, zerbrechlich und in ihm steckte so ein widerliches Arschloch! Wie konnte er es nur wagen, ihn, Grimmjow, so fertig zu machen und sich nicht mal dabei anzustrengen! Und was war ihm schon anderes übrig geblieben, als sich zurückzuziehen, um die zahlreichen Wunden an seinem Körper zu heilen. Überall trug er Bandagen und egal wie oft sie gewechselt wurden, immer wieder sickerte neues Blut nach. Er sah aus wie ein Flickenteppich und die Haut hing ihn an armen und Schultern in Fetzten hinunter. Sich zu regenerieren war eine Sache, trotzdem dauerte dieser Prozess länger als gehofft. Ulquiorra war unglaublich stark. Was nur zwei Ränge ausmachten, ließ es Grimmjow kalt den Rücken runterlaufen. Er fluchte leise vor sich hin, als er ein Kichern aus der anderen Ecke des Raumes vernahm. Genervt drehte er den Kopf und schnaubte. „Hör auf zu wiehern wie ein Pferd, du Idiot!“ Szayelaporro Granz, der Octava und somit achtstärkste Espada, trat aus dem Schatten und verschränkte die Arme. Er beobachtete Grimmjow schon eine ganze Weile, eher er sich mit einer arroganten Geste durch das kurze, pinkfarbene Haar strich. „Schon gut, schon gut. Kein Grund gleich so aus der Haut zu fahren. So viel hast du davon nicht mehr übrig, mein Guter.“ Gehässig trat er zu dem Sofa, auf dem Grimmjow saß und stellte ein kleines Fläschchen auf den Tisch davor. „Da. Das wolltest du doch haben. Einer meiner Tränke, die unsere Regenerationskraft erhöhen. Du hast es ja ziemlich eilig, die eine weitere Abreibung abzuholen!“ Grimm schnaubte und schnappte sich das Fläschchen. Er gab sich Mühe, es nicht in der bloßen Hand zu zerquetschen, doch diese Nachricht beförderte seine eh miese Laune noch ein Geschoss tiefer, als in den Keller. Offenbar hatten alle mittlerweile mitbekommen, dass Ulquiorra Grimmjow fertig gemacht hatte. Las Noches war ein Dorf und selbst hier gingen Gerüchte mehr als schnell um. Wusste es einer, wussten es alle. Hatte es auch nur einer gesehen und war es einer der niederen Ränge, würde ganz Hueco Mundo davon wissen!! Mit schmerzenden Gliedern drehte Grimmjow die Flasche auf und warf Szayelaporro nur einen kurzen Blick zu. „Weiß jetzt jeder Bescheid, oder was! Mach ich jetzt die Runde als Witzfigur! Pah, dass wird dieser grünäugige Arsch mir büßen!“, knurrte Grimmjow und exte das Fläschchen in einem Zug. „Weiß Gin schon davon? Ulquiorra glaubt, mir mit Aizen drohen zu können. Scheiß auf seine Strafen. Doppeltes Getratsche kann ich nicht gebrauchen!“ „Na, was erwartest du auch, wenn du dich mit Nummer Vier anlegst. Keine Ahnung ob du dich in letzter Zeit von Hinten im Spiegel angesehen hast, aber da steht eine Sechs auf deinem Rücken, keine Drei! Hach, schade dass ich nicht dabei war, ich hätte zu gesehen, wie Ulquiorra so kämpft. Es heißt, du hast das große Zittern bekommen, als er dich niedergestreckt hat? Ausgerechnet du Grimmjow? Ha, ha! Wie überaus interessant!“ Der kleinere Arrancar schien auf seine Weise neugierig, doch Grimmjow nahm das alles andere als gut auf. Sein Arm schnellte hervor und er packte Szayelaporro am Kragen. „Willst du mich verarschen! Soll ich dir deine Visage wegblasen!“ Unbeeindruckt löste sich der andere von Grimmjow und zog sich ein paar Schritte von ihm zurück. „Du siehst das aus dem völlig falschen Blickwinkel. Keiner von uns hat Ulquiorra kämpfen sehen. Ernsthaft. Oder seine Resurrección. Höchst interessant aus wissenschaftlicher Sicht, das musst du verstehen!“ Knurrend winkte Grimmjow ab und lehnte sich zurück. Wenn Szayelaporro etwas beherrschte, dann sein Handwerk: komischen Dinge mixen und dieses Mal halfen sie ihm. Grimmjow spürte, wie der Schmerz nachließ und seine Kraft zurückkehrte, so sehr, bis er seine Regeneration vorantreiben konnte. „Mir egal.“, brummte er und in seinen Augen brannte ein Feuer. Alle wussten von seiner Niederlage, er war das Gespött der Espada geworden. Nicht wegen Aizen, sie alle hatten Respekt vor ihm. Doch so offensichtlich vernichtend geschlagen worden zu sein, riss ein großes Loch in sein Ego. Der Zorn loderte nur so in Gedanken an den steinernen Arrancar. Ulquiorra maß sich also an, ihn vor aller Welt zu demütigen? Ihn herumzukommandieren? Ihn zu ‚strafen‘, wie Aizen es gerne tat? Er hielt sich für so viel besser? Zwischen ihnen lagen Welten, weil er nur Dreck war? Er würde bezahlen. Für jedes einzelne Wort, jede Tat, jeden abschätzenden Blick. So viel Stolz! Die Vier auf seiner Brust sagte gar nichts! Grimmjow würde Ulquiorra vernichten. Und wenn er es nicht um Kampf konnte, dann eben auf andere Weise. Es würde büßen. Kapitel 2: Zwei --------------- Kapitel 2 Ein weiter Tag war vergangen und Grimmjow hatte sich eine Auszeit genommen. Er hatte Ulquiorra alleine auf seinem Türmchen gelassen und musste sich ausruhen. Seine Wunden waren größten Teils wieder verheilt, rein äußerlich zumindest. Innerlich brodelte er vor Wut. Seit dem Vorfall, seit diesen wenigen Minuten, in denen es Ulquiorra geschafft hatte, ihn fertig zu machen, war er das Gespött des Palastest gewesen. Er konnte nicht an einem der anderen vorüber gehen, ohne sich dumme Sprüche anhören zu müssen. Am vorlautesten war Nnorita, der es auf Grimmjows Rang abgesehen hatte. Für ihn war das Ganze eine absolute Lachnummer und Grimmjow war unten durch. Wenigstens hatte Gin noch nichts darüber gesagt. Der ewig grinsende Shinigami war zwar keine so harte Nummer wie Aizen, doch man wusste nie, was er dachte oder wirklich vorhatte. Er inspizierte ihre Arbeit zwar nicht, doch auch er hatte wohl auch von der Sache Wind bekommen. Grimmjow wusste nur nicht, ob das gut oder schlecht war. Ulquiorra war Aizens Liebling und ihm wurde viel durchgelassen. Sollten der Arrancar und der Shinigami gegen ihn aussagen, sobald Aizen wieder da war, würde es eine gehörige Abreibung geben. Doch darum kümmerte sich Grimmjow, wenn es so weit war. Sie konnten ihn alle am Arsch lecken! Alles nur wegen Ulquiorra! Der sechste Espada loderte innerlich und musste sich selber ermahnen, nicht zu explodieren. Logo, es war kein Aizen in der Nähe, der ihn in die Knie zwingen oder ihn bestrafen konnte, trotzdem wollte er die Füße still halten. Vor seinem inneren Auge ging er den Kampf immer wieder durch. Weswegen hatte er so schnell unterlegen? WARUM! Doch nicht nur, weil Ulquiorra so viel stärker war. Zwei Ränge höher hin oder her, etwas stimmte da nicht! Und höchst genervt, musste Grimm es sich eingestehen. Er war selber schuld. Nicht an der Niederlage! Er hatte einfach nicht aufgepasst. Das Ulquiorra sich nicht stellen wollte, hatte ihn in Höchststimmung versetzt und er war zu euphorisch gewesen. Der Strahl hatte ihn frontal getroffen, doch das hatte der Cero zwei Tage zuvor auch. Es lag an der Entfernung. Ulquiorra musste unmittelbar hinter ihm gewesen sein, deswegen war er so schwer getroffen. Wenn man direkt vor so einer Energiequelle stand, waren die Auswirkungen nur noch stärker. Also lag es an Ulquiorras Kampfstil. Er war so leise gewesen, dass er die Möglichkeit hatte, aus geringer Entfernung zu feuern. Und er, Grimmjow, hatte ihn nicht gehört, weil er mit rumschreien beschäftigt war. Er hätte genauer auf Ulquiorra achten müssen um zu sehen, wohin er sich bewegt! Das nächste Mal und oh ja, es würde ein nächstes Mal geben, würde er genauer drauf achten! Ulquiorra hatte sicherlich auch Sonido benutzt, sonst hätte Grimmjow ihn mit Pesquisa aufgespürt. Er grinste innerlich, bei dem Gedanken an die Revanche und sah kurz auf seine Hosentasche. Grimmjow konnte Szayelaporro nicht leiden und hatte so gut wie nie was mit dem verrückten Wissenschaftler am Hut, doch dieses Mal war der Kerl echt nützlich. Und so schrecklich leichtgläubig. Bitte, wenn der Trottel dachte, er würde auf seine Kosten kommen, gerne! Solange Grimmjow nur sein Ziel erlangte, dafür nutze er den anderen Arrancar auch aus. Und scheinbar hatte dieser das nicht mitbekommen. Dafür war Grimm seinem Ziel näher, als er noch vor wenigen Tagen dachte. Er grinste so breit, dass seine Mundwinkel langsam schmerzten. Seine Schadenfreude kannte keine Grenzen. Ulquiorras Worte dröhnten in seinem Kopf und der herablassende Blick kratzte sein Ego immer wieder an. Wie er den Kerl hasste. Er hielt sich für was so viel besseres als alle anderen! Dieser unsympathische Sack! Grimmjow würde ihm zeigen, wo‘s lang ging und seine arroganten Worte würden ihm im Hals stecken belieben! Nie mehr würde er es wagen, sich über ihn lustig zu machen oder zu behaupten, er wäre Abfall! Er, Grimmjow Jaggerjack, einer der ältesten Espada, den man einst König genannt hatte! NIEMAND, auch kein Ulquiorra Schiffer machte sich über ihn lustig. Und mit dem Gedanken trat Grimmjow an diesem Morgen seine ‚Arbeit‘ wieder an. Als er den Aussichtsturm betrat, war alles wie zuvor. Die Spuren ihres Kampfes waren deutlich zu sehen und genau wie vor zwei Tagen, zeichnete sich vor dem Himmel die schlanke Silhouette Ulquiorras ab. Grimmjow blinzelte. Der andere Hollow hätte auch gut zur Innenausstattung des Turms gehören können, wie er da stand und am liebsten hätte Grimmjow ihn mit einem deftigen Spruch begrüßt. Er würde sicherlich nicht kleinbei geben und Ulquiorra den Eindruck vermitteln, er hätte nun Angst vor ihm. Doch er schwieg, das alles gehörte zu seinem Plan und obgleich er um die Brust noch Verbände trug, war seine Haltung aufrecht und stolz. „Yo.“, kam deswegen als einziges Wort über seine Lippen. Ulquiorra drehte den Kopf in seine Richtung und sah den eben eingetroffenen Mann kurz an. „Du bist wieder auf den Beinen. Schneller, als ich erwartet hätte.“ „Gib nicht so an! Glaub nicht, dass du deswegen stärker bist als ich, ich hab nur nicht aufgepasst, klar! Würde ich ernst machen, hättest du keine Chance gegen mich!“ Mit den Händen in der Tasche begab sich Grimm lässig an seinen Platz und spähte in die Wüste. Alles wie immer. Super spannend. Man, er musste da echt was verpasst haben, als er nicht da war. Ulquiorra gab ihm derweil keine Antwort und ließ es auf sich beruhen. Für ihn war die Geschichte damit abgeschlossen. Das Grimmjow immer wieder auf die Idee kam ihn anzugreifen, war sinnlos und lästig. Und es gab für ihn keinen weiteren Grund, darüber zu reden. Er würde Grimmjow wieder besiegen. Das war nun mal eine Tatsache, die er nicht abstreiten konnte. Natürlich hatte Grimmjows Unaufmerksamkeit dafür gesorgt, dass er so stark verletzt worden war, aber es war Teil des Kampfes. Gutes Geschick machte einen Kämpfer nun mal aus und Ulquiorra wusste, was er konnte. Grimmjow war Wertlos. Alleine wegen seinem Verhalten. Unwichtig, nun war der andere Espada wieder da und er hoffte, seine Demonstration sorgte jetzt für Ordnung. Immerhin war er freiwillig auf seinen Platz gegangen und war nicht wie ein Wahnsinniger auf ihn los, blind durch Rachegelüste angetrieben. Wie primitiv dies auch war. Vielleicht würde er ja doch noch folgsam, wenn Ulquiorra ihm nur oft genug bewies, wer der Stärkere war. Leider hatte er darauf nur überhaupt keine Lust. Auch wenn er es nicht sollte, drehte Ulquiorra kaum merklich den Kopf in die Richtung des anderen. Grimmjow stand an seinem Platz und starrte hinaus auf die Landschaft, sein Blick grimmig wie immer, während die Augen des Cuatro Espada über den Körper des anderen glitten. Grimmjow war stark. Ulquiorras Augen sahen das und er leugnete es auch nicht. Er war ein guter Kämpfer, nur viel zu unüberlegt. Und er reichte nicht an Ulquiorra heran. Fakten waren Fakten. Es war beinahe eine Verschwendung. Würde Grimmjow seine Kräfte nur etwas besser koordinieren und sein Potential besser nutzen, wäre er stärker und für Aizen von größerem Nutzen. Irgendwo musste Ulquiorra Bewunderung für Grimmjow aussprechen. Zwar für seine Dummheit, doch er war wirklich dumm genug, immer wieder das Wort gegen Aizen-sama zu erheben und trotzdem mit dem Leben davon zu kommen. So viel Dummheit… oder war es Mut, war nur bewundernswert. Und die anderen Arrancar kamen erstaunlich gut mit dieser Art und Weise aus. Nicht das Ulquiorra Wert darauf legte, von seinen Gefährten anerkannt zu werden, aber es erschien ihm fast suspekt. Hollows bekämpften sich und gingen höchstens Zweckgemeinschaften ein. Sie waren nur durch Triebe und Instinkte angetrieben. Durch das, was ihnen an Emotionen übrig geblieben waren. Sie alle hatten durch ihr Hollowdarsein ihre Menschlichkeit verloren. Die Arrancar, die jedoch menschliches Aussehen zurückbekamen, erlangten einen Teil davon zurück. Grimmjows war impulsiv, aggressiv, ein leidenschaftlicher Kämpfer, der aus dem Bauch heraushandelte. Ulquiorra bildete sich viel darauf ein, das er anders als die anderen Espada war und sich nicht diesen Instinkten und Trieben hingab, aber Grimmjow… er war wirklich ein besonderes Exemplar ihrer Spezies. Ulquiorra stockte. Er war unaufmerksam! Schnell wand er den Blick wieder der Wüste zu, um seine Aufgabe zu erfüllen. Er sollte nicht so eigenartigen Gedanken nachgehen, er musste sich selbst tadeln. Über Grimmjow nachzudenken war Zeitverschwendung. Die Dinge waren, wie sie nun mal waren. Und während seine Augen die Wüste systematisch absuchten, blinzelte er. Dort unten im weißen Wüstensand bewegte sich etwas. Es waren Hollows. Adjuchas. Sie kämpften miteinander und kamen dabei immer näher an den Palast. In ihrer Raserei vernichteten sie alles, was ihnen über den Weg kam und waren es nur die Spitzen der Baumkronen aus dem Wald der Menos. „Ah!“ Ulquiorra zuckte nicht wirklich zusammen, aber überrascht schaute er sich um. Grimmjow war neben ihm aufgetaucht und schaute ebenfalls hinunter auf die Wüste. „Du hast sie auch schon bemerkt, huh? Das machen sie nun schon ne ganze Weile. Ich denke der Kerl, der wie ein Wolf aussieht, hat die Oberhand.“ Er grinste Ulquiorra unheilvoll an. „Der andere wird gefressen und landet als Abendessen auf dem Tisch! Das tun normale Hollows nämlich. Sie fressen einander!“ Nachdenklich runzelte der vierte Espada die Stirn. War das eine Anspielung? Ulquiorra schwieg. Ja, normaler Weise fraßen Hollows einander, sofern sie auf diesem Level waren… „Wir sind aber keine normale Hollows. Wir gehören zu Aizen-samas Armee und sind seine Espada.“ Grimmjow schnaubte aggressiv. „Ja, ja. Laber nicht ständig denselben Mist runter! Du bist was ganz Besonders, mh? Ulquiorra.“ Grimmjows schmale Augen richteten sich auf den Arrancar neben sich und dieser erwiderte den Blick. Irgendwie verhielt sich Grimmjow merkwürdig. Der Hass war aus seinen Augen nicht geschwunden, aber etwas lag darin. Ein Funke. Und es war kein kämpferischer Funke. Beinahe glaubte Ulquiorra, eine böse Vorahnung zu bekommen, aber er musste sich das einbilden. Selbst wenn Grimmjow ihn direkt so angreifen würde, das hier war anders. „Also, was ist? Sind das die Eindringlinge auf die du wartest! Los, schnapp sie dir und mach sie fertig!“ Grimmjow bewegte sich recht schnell, doch der vermeidliche Klapps, den er Ulquiorra auf die Schulter gab, war ein bisschen zu heftig, als das er nur als einfache Geste zu sehen war. Ulquiorra spürte bei ihm keine feindlichen Absichten, doch als ihm Grimmjow auf die Schulter haute, musste er sich vorne über fallen lassen, doch blieb in der Luft vor ihm schweben. Nicht, weil der Aufschlag so stark war, sondern nur, weil er Grimmjow zu gut kannte. „Willst du erneut gegen mich kämpfen?“ Die beiden sahen sich direkt in die Augen, doch Grimmjow rührte sich nicht. Er sah zu Ulquiorra hinauf, sein mies gelaunter Gesichtsausdruck war nahezu in sein Gesicht gemetzelt. „Mpf!“ Ein breites Grinsen lag auf Grimmjows Gesicht. Er strahlte eine unglaubliche Selbstsicherheit aus. Als wüsste er, er würde gewinnen. Ein eigenartiger Ausdruck. Ulquiorra blieb vorsichtig, ließ sich aber nichts anmerken. „Du würdest eh nicht ernst machen. Ich bin doch nur Dreck, schon vergessen? Gegen dich, habe ich doch gar keine Chance.“ „So ist es.“ Wie ungewohnt, dass Grimmjow einsah, dass er keine Chance hatte. Der Espada wirkte viel zu ruhig. Womöglich hatte er tatsächlich dazu gelernt? Die Wahrscheinlichkeit war sehr gering. Dann erhob sich Grimmjow zu Ulquiorra in die Luft und blickte hinab zu den kämpfenden Hollows. „Was ist jetzt? Willst du sie nicht vernichtend?? Endlich passiert etwas, lass es dir nicht entgehen! Es wird der Kampf deines Lebens.“, murmelte Grimmjow monoton, seine Worte trieften vor Sarkasmus. Bedächtig ließ Ulquiorra seinen Blick zu den Adjuchas schweifen und musterte den Kampf. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Nein, diese Zwei werden sich selbst vernichten. Einer wird überlegen sein und sich den anderen einverleiben, jedoch an seinen Wunden zugrunde gehen. Sie sind nahe an der Mauer, doch es besteht kein Grund zur Sorge. Dieser Kampf ist wie David gegen Goliath.“ Ulquiorra drehte sich wieder zu Grimmjow und blickte ihm vielsagend in die Augen. Und Grimmjow verstand. „Tse!“ Offensichtlicher hätte er es nicht machen können. Er verglich sich und ihn also mit jemandem, der gegen einen Riesen kämpfte? Was machte Ulquiorra nur so sicher, dass Grimm keine Chance gegen ihn hätte!! Was für eine Arroganz! Und während Ulquiorra desinteressiert die beides Hollows betrachtete, tastete Grimmjow nach seiner Hosentasche. Sein Partner war voll und ganz auf seine Aufgabe fixiert, es war die Gelegenheit. Doch bevor Grimmjow handelte, blickte er sich um und konzentrierte sich. Beim letzten Mal hatte er einfach nicht daran gedacht, ob jemand in der Nähe war, doch dieses Mal machte er den Fehler nicht! Dieses Mal durfte es keine Zeugen geben, keinen Klatsch und Tratsch. Aber er nahm kein fremdes Reiatsu wahr, keine fremde Präsens. Und jene, die er spürte, waren weit entfernt. Es gab also niemanden, der sie sehen konnte, außer den Adjuchas zu ihren Füßen. Perfekt! Grimmjow setzte sich in Bewegung und verschwand. In dem Moment stockte Ulquiorra und wappnete sich. Er hatte also doch richtig gelegen. Grimmjow wollte seine Ehre verteidigen und erneut kämpfen. Der weiße Arrancar hatte das Gefühl, ihre gemeinsamen zwei Wochen würden mehr als nervenaufreibend werden. Grimmjow hatte noch nicht genug. Doch Ulquiorra konnte ihn nicht spüren. Auch die zerstörerische Wut, die sonst von ihm ausging, war nicht greifbar. Ahmte er ihn nach? Nein, er hatte gar kein Reiatsu konzentriert. Aber eine Provokation war es trotzdem. Wenn er einfach so gehen wollte, wäre er nicht ins Nichts verschwunden mit dieser Geschwindigkeit. Vermutlich beobachtete er ihn gerade und schaute, wie er reagierte. Also lockerte Ulquiorra seine Haltung und sah sich aus Reflex um. Sollte sich sein Gefährte einen Spaß mit ihm erlauben, war es kein besonders guter und Ulquiorra verstand die Pointe dahinter nicht. Leider ließ er dabei eine Sache aus den Augen, die ihn bisher nie gekümmert hatte. In Grimmjow schlummerte eine Raubkatze. Und Raubkatzen hatte ihre Natur. So aufbrausend er war, so konnte er buchstäblich auf Samtpfoten dahin gleiten. Wenn er nur wollte, denn Grimmjow suchte für gewöhnlich die Konfrontation, anschleichen war untypisch für ihn. Und doch nutze er diese, ihm in die Wiege gelegte Gabe das erste Mal bewusst, um einen Gegner in die Irre zu führen. Hass trieb ihn zur Logik an, zum Kalkulieren und das tat er. Er hatte es sich genau überlegt, genau geplant. Er war nicht der Dummkopf, für den Ulquiorra ihn hielt. Und die Stunde seiner Rache war gekommen. Als Ulquiorra sich lockerte und glaubte, seine Finte zu verstehen, schoss er aus dem Hinterhalt hervor und näherte sich seinem Gegner von hinten. Er war auch schnell und vor Aufregung raste das Adrenalin nur so durch seine Venen. Die Lücke war gefunden, er hatte in dieser Sekunde Ulquiorras toten Winkel genutzt, abgeschirmt durch den Maskenhelm. Und er handelte schnell, zielsicher und direkt. Denn viel zu spät bemerkte Ulquiorra Grimmjow hinter sich in seinem Rücken und konnte nicht rechtzeitig reagieren. Da war kein Reiatsu, kein Angriff, als sich Ulquiorra in dem Moment umdreht, da Grimmjows Arm haarscharf an seinem Auge vorbeiglitt, als wolle er nach ihm greifen. Und er erfasste ihn auch. Aber nicht als Attacke. Der niedere Espada griff den Reißverschluss an Ulquiorras Kragen und zog ihn mit einem Ruck hinunter. Was?, fuhr durch Ulquiorras Kopf und er starrte auf die Hand an seiner Kleidung. Und dann begriff er. In allerletzter Sekunde sah er, wie Grimmjow einen kleinen lilafarbenen Würfel in seinem Hollowloch platzierte und dann blitzartig von ihm zurückwich. Es war, als zerberste der Würfel in Ulquiorras Inneren und lila-weiße Säulen stoben hervor. Sie bildeten ein Quadrat um Ulquiorra, schlossen ihn ein und dann schrumpfte das Gebilde, samt Inhalt, in sich zusammen, bis es sich aufgelöst hatte. Stille. Mit aufgerissenen Augen und rasendem Puls schwebte Grimmjow an der Stelle, wo vor kurzem noch Ulquiorra gewesen war. Zuerst konnte er es nicht begreifen, doch dann kam ein erleichtertes Lachen aus seiner Kehle, durch die angehaltene Luft wurde es hervorgepresst. Unbändige Freude packte Grimmjow und er ballte die Fäuste. „Geschafft….“, hauchte er, ehe er den Rücken durchstreckte und laut aufschrie. „GESCHAFT!“ Es hatte geklappt, er hatte Ulquiorra in die Falle getrieben! Wie vom Wahnsinn ergriffen lachte Grimmjow auf und mit irrem Blick grinste er in sich hinein. Endlich, endlich würde er dem Espada alles heimzahlen, was er sich erlaubt hatte und ihm angetan hatte!! Jetzt war er am Zug! *** Dunkelheit. Es war dunkel um ihn herum und als Ulquiorra die Augen öffnete, wusste er nicht, wo er sich befand. Sein Körper war schwer und er lag am Boden. Er brauchte einige Sekunden, um wieder ganz zu sich zu kommen, dann begann er damit, sich aufzurichten. Wo war er? Und was war passiert? „Na, Dornröschen? Wieder wach?“ Ulquiorra fuhr herum. Gegenüber von ihm stand Grimmjow an der Wand, die Hände in den Taschen und ein Fuß stützte er an die Wand. Ein Grinsen des Sieges und Anflüge des Wahnsinns zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. Er war zutiefst zufrieden. Misstrauisch richtete sich Ulquiorra auf und anstelle zu antworten, blickte er sich um. Sie waren in einem kleinen, quadratischen Raum. Er war komplett leer und obwohl keine Lampe zu sehen war, konnte man etwas sehen. Die Wände, der Boden und die Decke schienen in einem matten, dumpfen Violett zu glimmen. Der Anblick fröstelte Ulquiorra und er bemerkte, dass er sich komisch fühlte. Verwirrt blickte er an sich hinab, konnte aber keine Veränderung feststellen. Schließlich kam die Erinnerung zurück. Grimmjow hatte ihn angegriffen und einen Würfel in seinem Hollowloch positioniert. Danach musste er das Bewusstsein verloren haben. Und Grimmjow hatte seine Chance nicht genutzt und ihn vernichtet? Wie absonderlich! „Wo sind wir.“, kam von Ulquiorra und nun fixierte er den einzig anderen im Raum. „Erinnerst du dich nicht?“, fragte Grimmjow, stieß sich von der Wand ab und kam auf ihn zu. Ein paar Schritte vor ihm blieb er stehen und hob die Hand. Über seinem ausgestreckten Zeigefinge drehte sich ein kleiner Würfel um sich selbst. „Na, Klugscheißer?! Weißt du, was das ist?“ Ulquiorra schloss die Augen und nickte kühl. „Caja Negación.“ Verdammt, Grimmjow hatte ihn tatsächlich in eine andere Dimension verband? Wie unachtsam von ihm. Für gewöhnlich nutzen nur die Espada die Caja Negación, die auch eine Fracción besaßen. Ulquiorra hatte keine direkten Untergebenen, deswegen wusste er zwar von dieser Bestrafungsmethode, wusste aber nicht hundert Prozent, wie sie funktioniert. Aber er wusste eins. Sie waren nicht für Espada geschaffen. Deswegen schüttelte er einmal den Kopf, um Grimmjow danach wieder mit seinem emotionslosen Blick zu fixieren. „Was versprichst du dir davon. Mit meinem Reiatsu reichen zwei Stunden und ich bin wieder frei.“ Was für eine sinnlose Aktion. Grimmjow grinste noch immer und je mehr Ulquiorra sprach, desto irrer wurde sein Grinsen. „Gut aufgepasst! Du hast Recht. Eigentlich nutze ich diese kleinen Dinger hier nur, wenn einer Leute mich nervt! Dann banne ich sie in eine andere Dimension für ein, zwei, Tage. Wochen. Monate. Jahre. Oder für immer. Natürlich nach der Zeitrechnung draußen. Hier drinnen vergeht die Zeit viel, viel langsamer, sonst wäre es für meine Untergebenen ja keine Strafe!“ Er bleckte sich die Zähne. „ Aber bei uns Espada wirken sie nur wenige Stunden. Aber dieses kleine Ding hier ist viel raffinierter!“ Selbstgerecht betrachtete Grimmjow den Würfel über seinem Finger, dann sah er zu Ulquiorra zurück. „Das hier ist keine einfache Caja Negación. Ich hab sie ein bisschen modifizieren lassen. Sie hat nun einige richtig coole Extras, die ich brauchte, um dich hier festzunageln.“ Ulquiorra verengte die Augen, wenn auch nur um wenige Millimeter Das war also Grimmjows Ziel. Er wollte ihn in diese Dimension bannen? Wieso kam er dann hier her und erzählte ihm all das. Und vor allem, wie hatte er es geschafft, hier her zu kommen? Soweit es Ulquiorra bekannt war, konnte man nicht zwischen diesen Dimensionen hin und herreisen. Nicht so wie in die Menschenwelt, Soul Society oder Hueco Munde. „Was du tust, ist sinnlos. Ich weiß nicht, was du vorhast, aber es bringt dir nichts. Ich brauche nicht lange und bin wieder frei. Was also soll das alles?“ Auf die Frage schien Grimmjow gewartet haben und mit dem Kopf deutete er auf die Wand. „Ah ja, hatte ich ganz vergessen. Du bist ja so oberstark und weißt und kannst alles. Bitte. Wenn du ausbrechen kannst, mach‘s. Zerspreng die Mauer zwischen den Dimensionen.“ Keine Antwort. Der vierte Espada zögerte. Irgendwas war hier faul, aber bitte. Wenn Grimmjow es sehen wollte, wieso nicht. Langsam streckte Ulquiorra seinen Arm seitlich aus und deutete mit dem Finger auf die Wand zu seiner Rechten. Grimmjow und sein widerlichen Grinsen ließ er dabei nicht aus den Augen. Schließlich bündelte er seine Kraft und wollte einen Cero abfeuern. Das durfte genügen, um die ersten Risse in die Wand zu reißen. Doch in dem Moment, da Ulquiorra abfeuern wollte, fuhr ein dumpfer Schock durchseinen Körper und er erstarrte. Es tat sich nichts. Aus seinen Fingerspitzen kam kein grüner Energiestrahl, die Wand wurde nicht getroffen. Offenbar schaute Ulquiorra so verwirrt drein, dass Grimmjow zu lachen begann und sich abwandte von ihm. „Das war wohl nichts! Ha, ha, ha. Es funktioniert also wirklich! Wer hätte das gedacht, großartig!!!“ Schweigend starrte der Schwarzhaarige auf seine Hand und verstand nicht, was vor sich ging. Sein Körper fühlte sich eigenartig an. Als er feuern wollte, hatte es sich so angefühlt, als würde eine Bajierre sein Reiatsu unterdrücken und es zurück drängen. Wie war das möglich? Natürlich wusste Ulquiorra, dass die anderen Arrancar und Hollows, die hier hergeschickt wurden, nicht bloß eingesperrt wurden. Sie wurden ‚gebannt‘. Ihre Kräfte wurden versiegelt, doch er war ein Espada. Das war nicht möglich! Sofort drehte er sich zu Grimmjow. „Was hast du getan.“ Nur sehr langsam beruhigte sich Grimmjow, ehe er sich zu Ulquiorra umdrehte. „Was denn? Durchschaust du es nicht mit deinem Superauge?“ Er grinste weiter. „Das ist keine billige Caja Negación. Ich erklär‘s dir gern. Ich sagte doch, ich hab sie modifizieren lassen. Sie ist viel stärker, als eine Gewöhnliche. Sie ist stark genug, deine Kräfte zu versiegeln und da ich sie in dein Hollowloch gepflanzt habe, wirkt sie auch speziell nur für dich!“ Er deutete auf Ulquiorras Brustkorb, dann sprach er weiter. „Sie kann deine Kräfte nicht nur für zwei Stunden bannen und dich hier festhalten, sondern für wesentlich länger! He, he! Jeder einzelne dieser kleinen Würfel kann das. Aber selbst einer würde dich nur für einen zu kurzen Zeitraum festhalten. Ein paar Tage vielleicht. Deswegen hab ich vorhin etwas getrickst, als dich der Schlag des Dimensionswechsels umgehauen hat!“ Er kramte in seiner Tasche und als er die Faust öffnete, schwebten etwa zwanzig kleine Würfel darin. „Als du ohnmächtig warst habe ich dich immer wieder gebannt. Immer wieder und wieder. Ich hatte etliche von diesen Dingern, das ist der Rest! Die anderen habe ich nach und nach in dich eingepflanzt. Hat ganz schön lang gedauert, aber es hat funktioniert! Stell‘s dir wie ein Schachtelsystem vor. Eine Kiste, in einer Kiste, in einer Kiste, in einer Kiste, in einer Kiste… und zusammen bannen dich diese kleinen Würfel jetzt hier. Sieht doch nett aus!“ Grimmjow sah sich um, zuckte mit den Schultern und ließ die Würfel in seiner Tasche verschwinden. Ulquiorra musste ernsthaft schlucken. Das sah nicht gut aus. Wenn er es richtig verstanden hatte, hatte ihn Grimmjow in eine unzählige Anhäufung von Dimensionen gesperrt, die alle gleichzeitig auf diesen Fixpunkt wirkten. Die Kraft aufzubringen, die erste Mauer zu durchschlagen, wurde Wochen dauern….nach der Zeitrechnung im Inneren der Caja Negación. Und wenn alle gleichzeitig sein Reaitsu bannten, wusste Ulquiorra nicht, wie er das überhaupt schaffen sollte. Er war ganz eindeutig in einer Falle gelandet. „Wie hast du das geschafft.“, fragte Ulquiorra zuerst, um sich nicht anzumerken zu lassen, dass er noch an einem Fluchtplan arbeiten musste. „Deinem Intellekt zu urteilen hast du so eine Modifikation niemals alleine angefertigt.“ Grimmjow aber knurrte ihn nur an, als er hörte, wie Ulquiorra ihn wieder beleidigte. Das würde er ihm noch austreiben, aber dafür hatte er nun Zeit! Viel, viel Zeit. Deswegen zuckte er gereizt mit den Schultern. „Geht dich nichts an, ich hab meine Quellen. Sieh es…als Experiment.“ Grimmjow senkte seine Stimme zu einem gefährlichen Singsang und verriet sich sofort durch seine Worte. Szayelaporro. Ulquiorra hätte es sich denken können. „Ich sage es erneut. Selbst wenn du mich hier fest hältst, das wird dir nichts bringen. Früher oder späte werde ich freikommen. Aizen-sama kehrt in wenigen Tagen zurück und du wirst dich ihm stellen müssen. Töte mich. Jetzt hast du die Gelegenheit. Du willst mich vernichten, mich zu bannen und einzusperren heißt nicht, dass meine Kraft schwindet.“ Mit einem harten Aufprall landete Ulquiorra an der Wand, Grimmjows Faust war in seinen Kragen gekrallt. Überrascht keuchte der weiße Arrancar auf und musste sich ordnen. Das…. hatte geschmerzt. Körperlich. Sein Reaitsu war wirklich gebannt. Auf Hierro war kein Verlass mehr. Ulquiorras Aussichten glimpflich davon zu kommen, schwanden. Grimmjow indes schrie ihn an. „Reiß dein Maul nicht so auf, Ulquiorra! Denkst du ernsthaft, Aizen interessiert es, was aus uns wird! Er hat nichts getan, als ich Luppy gekillt hab, denkst du wirklich, du bist so was Besonderes. Wenn du nicht da bist, gibt es eine neue Vier! Du bist ersatzbar! Wie wir anderen auch!“ Mit aufgerissenen Augen presste er Ulquiorra fester an die Wand. „Außerdem…. kommt Aizen erst in elf Tagen. Was denkst du wohl, wie viel Zeit für dich her drin vergeht, bis er kommt um dich zu retten?“ Er grinste und vor Aufregung bebte seine Hand, Ulquiorra konnte es spüren. „Viel, viel Zeit für uns beide. Du wirst büßen, für das, was du getan hast! Du eingebildetes Arschloch. Glaub mir, wenn ich mit dir fertig bin, kommst du von deinem hohen Ross runter. Hier drin sind deine Kräfte auf das Minimum geschrumpft. Nicht viel stärker als ein Mensch!“ Ruckartig ließ Grimmjow Ulquiorras Jacke los und trat von ihm zurück. Letzterer musste sich fassen und sah aus eiskalten Augen zu Grimmjow hoch. Es ging noch immer um sein Ego. Der verlorene Kampf, der die Runde gemacht hatte. „Was für ein kindisches Verhalten…. Du konntest nicht gewinnen und willst dich nun rächen, weil du nicht in der Lage bist, so zu sein, wie ich.“ Grimmjow blieb stehen und sah sich über die Schulter zum Ulquiorra um. Sein Gesicht war glatt, als er Ulquiorra musterte, dann aber wanderte ein abartiges Lächeln auf seine Lippen. „Wir werden ja sehen. Warts nur ab. Ich verschwinde jetzt. Viel Spaß in deinem neuen Zuhause, leb dich richtig schön ein und freu dich darauf, wenn ich zurückkomme.“ Mit einer Handbewegung öffnete Grimmjow ein Garganta und grelles Licht strömte in den kleinen Raum. „Genieß deinen Aufenthalt.“ Als sich das Tor schloss, war Ulquiorra alleine. Er wartete ein paar Augenblicke ab, dann lockerte er seine Haltung und lehnte sich an die Wand, an die er zuvor gedrückt worden war. Gedankenverloren hob er einen Arm und legte sie auf seine Schulter. Sein Hierro hatte ihn nicht vor dem Aufprall bewahrt… Grimmjow hatte ihn nicht belogen. Seine grünen Augen glitten durch den dunklen Raum und er holte Luft. Er musste schleunigst hier raus. Was immer Grimmjow vorhatte, es klang nicht gut. Und Ulquiorra würde nicht den Prügelknaben für dieses verwöhnte Kind spielen. Als Grimmjow nach etlichen Minuten die Dimension der Caja Negación verließ, seufzte er laut aus. Selbst für ihn dauerte es ein bisschen, durch die ganzen Dimensionen zu reißen und die Außenwelt zu erreichen. Aber sein Plan hatte funktioniert. Ulquiorra war gefangen. Nun würde sich ja herausstellen, wer die längere Leitung hatte. Der vierte Espada und sein großes Maul… Grimmjow würde es ihm schon stopfen. Ulquiorra hatte ihn einmal zu viel gedemütigt in all den Jahren! Gelassen landete er Arrancar auf dem Aussichtsturm und sah sich um. Gut, es war immer noch keiner in der Nähe, seine Aktion war unbemerkt geblieben. Und da Ulquiorra seinen Posten ja eh nie verließ, würde keiner bemerken, dass der kleine Mistkerl weg war. Gott, fühlte sich das gut an! Er würde so viel Spaß haben. So ging er zur Treppe, die hinunter nach Las Noches führte. Die ganze Aufregung hatte ihn hungrig gestimmte. Und während er di Treppe hinunter marschierte, konnte er nicht im Geringsten ahnen, dass er beobachtet worden war. Über einen großen Monitor starrte Ichimaru Gin mit seinem üblichen Grinsen auf den Sexta Espada und hob amüsiert die Brauen. Nicht, dass er sich in die Angelegenheiten der Espada einmischen würde. Aber das war interessant…. Aizen hatte die beiden ja nicht grundlos aufeinander losgelassen. Wie überaus überraschend, dass der Plan auf die Art und Weise Früchte trug. Völlig anders als erwartet…. --- Bezüglich der Caja Negacion habe ich viel interpetiert. Muss ja auch mal sein. Kapitel 3: Drei --------------- Kapitel 3 Grimmjow marschierte lässig den Gang hinunter und seufzte wohlig. Es war wirklich eins der wenigen Annehmlichkeiten in Las Noches. Die gute Küche! Die war bis zum Bersten gefüllt und auch wenn es anfangs gewöhnungsbedürftig war, die Seelen wegzulassen, so war es so viel, viel angenehmer! Das war einer der wenigen Gründen, wofür Grimmjow auch wirklich dankbar war. Vor allem der Fisch war klasse! Und nun war der Arrancar satt und da er seine ‚Arbeit‘ anderweitig verlegt hatte, marschierte er in den Gängen umher, in denen er sich sonst nie aufhielt. Und zwar mit einem bestimmten Ziel. Er war noch nie dahinten gewesen, doch er steuerte den Flügel von Las Noches an, der Ulquiorra gehörte. Jeder Espada hatte einen eigenen Flügel für sich, das Gebäude war sowieso enorm groß, dass doppelt so viele Arrancar wie aktuell darin Platz hatten. So was sollte man aber auch von deinem Gebäude erwarten, dass man aufgrund der Größe nur innerhalb von 3 Tagen durchqueren konnte. Grimmjows Flügel lag in der entgegengesetzten Richtung und da jeder Espada seine Gemächer einrichten konnte wie er wollte, fühlte er sich auch dort am wohlsten. Seine Fracción lebte auch dort, doch auch die hatten ihre eigenen Zimmer, so dass Grimmjow sich locker zurückziehen konnte, wenn das Leben in dem Palast ihm auf den Sack ging. Umso neugieriger war er, wie Ulquiorra lebte. Er war der einzige, der keine Fracción hatte. Vermutlich dachte er von sich, er wäre so toll, dass er keine Lakaien brauchte. Allein der Gedanke ließ Grimmjow wütend aufschnauben, doch der Zorn verfolg, wenn er daran dachte, dass Ulquiorra schon eine Stunde in seinem Käfig hockte. Umgerechnet dürften ein paar Tage für den vierten Espada vergangen sein und nach seiner Besichtigungstour im Hause Schiffer, würde Grimmjow ihm einen Gnadenbesuch abstatten. Zwar hatte er noch keine Pläne, was er mit Ulquiorra anstellen würde, aber er würde es ihm heimzahlen! Auge um Auge. Am besten testete er aus, worauf der andere Arrancar reagierte. Ob er sich wohl fürchtete? Vermutlich nicht, Ulquiorra war ein emotionaler Krüppel. Schließlich erreichte Grimmjow den Abschnitt, in dem sein Gefangener hauste und sah sich um. Genau wie bei ihm, erreichte man den Flügel durch einen schmalen Durchgang und landete dann in einer größeren Halle, von der aus eigentlich viele Türen abgingen. Die Wände unterschieden sich nicht groß von denen übrigen in Las Noches. Es war weiß und steril. Keine Inneneinrichtung. „Tse, wie langweilig….“ Langsam ging Grimmjow weiter und stutze. Von der Halle ging nur eine Tür ab. Eine große weiße Tür, sonst nichts. Aber er musste nicht lange überlegen und ging geradewegs auf diese Tür zu, griff nach der Klinke und trat ein. Der Raum dahinter war groß und leer. Es befand sich kaum etwas darin. Ein paar große Fenster, ein Bücherregal, ein Sofa und eine weitere Tür führte ins Badezimmer, das vermutete Grimmjow zumindest. Wie unpersönlich! Das ganze passte wirklich wie die Faust aufs Auge. Stirnrunzelt lief Grimm in dem Raum umher und betrachtete die spärliche Inneneinrichtung und das Bücherregal. Wie eigenartig, fast war es so, als wäre der kleine Mistkerl anwesend. Spuren seines Reiatsu waren noch vorhanden. Und es roch nach ihm… Gedankenverloren drehte Grimm den Kopf zum Bücherregal. Komische Sachen ließ der Kerl da. Anatomiebücher, Psycho-kram und so ein philosophischer Scheiß. Er musste die Bücher von Aizen bekommen, oder sie aus der Menschenwelt geholt haben. Enttäuscht blieb Grimmjow mitten im Raum stehen und verengte die Augen. Man! Er hatte irgendwie gehofft, hier irgendwas Absonderliches zu finden. Irgendwas, was Ulquiorra durchschaubarer machte. Doch dieser Raum war so nichtssagend, wie Ulquiorra selber. Keine Bilder, Teppiche, nichts. Nur diese Bücher. Aus einem Impuls heraus tippe Grimmjow mit dem Finger auf die Buchrücken und legte den Kopf schief. Dann aber blinzelte er und stockte. Zwischen den ganzen Schinken, ganz hinten in der Ecke, stand ein weiteres Buch. Es war sehr klein und dünn und der Einband war Gelb. Aus Neugierde und weil es hier sonst nichts gab, nahm Grimmjow das Buch aus dem Regal und musterte es. Es war ein Kinderbuch. Eine Kinderzeichnung war vorne auf dem Einband. Zwei Menschen, die sich an den Händen hielten. Was war das denn für ein Quatsch? Wieso hatte Ulquiorra etwas? Verwirrt las Grimmjow den Titel und er konnte nicht umhin, fies zu grinsen. ‚Tonis bester Freund‘. Versuchte der Espada wirklich durch diese Kinderbücher zu lernen, was Freundschaft bedeutete? Er verstand die Menschen wirklich gar nicht, obwohl er selbst mal einer war! Aber logisch. Er verstand es nicht, also suchte er sich eine Beschreibung für Dummies… und offenbar hatte er es trotzdem nicht kapiert. Sonst würde das Buch nicht so weit hinten einstauben. Und genau da landete es wieder. Grimmjow schob es zurück ins Regal und drehte den Kopf. Hier gab es wirklich gar nichts Besonderes. Das einzige, was etwas komisch war, waren die zwei großen Fenster. Eins lag an der Nordwand, das andere an der Ostwand. Das Fenster im Osten zeigte den blauen Himmel, den Aizen erschaffen hatte. Und das andere Fenster den echten, dunklen Himmel und den Mond von Hueco Mundo…. Mpf. Offenbar konnte sich Ulquiorra nicht entscheiden, was er besser fand. Und während Grimmjow das Mondfenster betrachtete, fiel ihm etwas ins Auge. Auf der Fensterbank stand etwas. Langsam kam Grimm näher und betrachtete, was er gefunden hatte. Es war eine Dornenblume. Eine weiße. Sie ähnelte den ‚Bäumen‘, die aus dem Wüstenboden von Hueco Mundo ragten. Die Spitzen glänzten im Mondlicht und strahlten in demselben hellen Ton, wie Ulquiorra. Wieso war der Arrancar wohl so weiß? Sie waren alle unterschiedlich, Individuen, das hatten sie sich erkämpft. Aber einen Albino hatte er noch nie gesehen. Nannte man es nicht so, wenn der Körper weiß war? Obwohl, nein. Ulquiorras Augen waren grün und seine Haare schwarz. Ein Albino war er wohl nicht. Aber das Weiß der Pflanze zog Grimmjow genauso in seinen Bann, wie der Anblick des weißen Arrancar es so oft getan hatte. Für Blumen oder so nen Mist hatte Ulquiorra wohl nicht viel übrig, aber sich so ein Gestrüpp ins Zimmer zustellen, machte es auch nichts besser. Nachdenklich betrachtete Grimm den Busch, dann streckte er ganz automatisch eine Hand aus und wollte ihn berühren. Doch noch in derselben Sekunde zuckte er zurück und zischte. „Autsch!“ Grimmig betrachtete Grimmjow seinen Finger. Mist. Blut ran daran hinab, er hatte sich gestochen. Wie spitz und schneidend diese Pflanze war. Und doch so unscheinbar. Langsam dämmerte es Grimmjow, wieso Ulquiorra dieses Ding hier stehen hatte. Irgendwie erinnerte der Busch Grimmjow an Ulquiorra. Aber abgesehen von dem Kinderbuch und diesem Strauch, war gar nichts Großartiges an Ulquiorras Gemächern. Öde, das beschrieb es. Ulquiorra war nicht nur ein Vollidiot, er war auch sterbenslangweilig. Soviel dazu. Aber gut, wenn sein Zimmer nichts herhielt, dann tat es vielleicht der Espada selber. Grimmjow grinste. Hier gab‘s nichts zu holen, er sollte wohl langsam seinem Gast einen Besuch abstatten. Es war langweilig. Tatsächlich war es langweilig. Und erschreckend still. Es gab keine Nebengeräusche, einfach nur Stille. Kein Wind, kein Geflüster, nichts. Grimmjow war schon sehr lange fort. Wie lange konnte Ulquiorra nicht sagen, sein Zeitgefühl hatte sich verabschiedet. Aber es war wirklich lange her. Mindestens vier Tag, vielleicht etwas mehr. Er erinnerte sich daran, eingedöst zu sein, doch geschlafen hatte er nicht. Es gab einfach nichts zu tun, natürlich überkam da einen die Müdigkeit. Er konnte auch nicht versuchen, sich zu befreien. Sein Reiatsu wurde unterdrückt und als er Ohnmächtig gewesen war, hatte Grimmjow ihm sein Zanpakuto abgenommen. Also konnte er nicht mal mit dem Schwert versuchen, die Wände einzureißen. Ob er hier wirklich auf ewig drin gefangen war? Dann hätte Grimmjow ihn gleich töten können um damit anzugeben, das wäre viel logischer. Er musste sich damit abfinden und etwas anderes als Warten, konnte er eh nicht tun. Nun saß er auf dem Boden. Ein Bein hatte er ausgestreckt, das andere angewinkelt und sein Arm hing darüber. Die Schmerzen in der Schulter waren fort, auch ohne seine Regeneration. Aufmerksam suchten seine Augen den Raum ab, doch egal wie oft er das noch tat, es würde nichts an seiner Situation ändern. Grimmjow wollte also Rache. Wenn, und es stand noch nicht hundert Prozent fest, wenn er zurückkehrte, würde die Sache übel ausgehen. Doch was konnte Grimmjow schon tun? Wenn er einen fairen Kampf wollte, dann waren die Bedingungen nicht gerade optimal, diese Möglichkeit fiel schon mal weg. Was also hatte er nur davon. Ulquiorra verstand es einfach nicht. Doch Grimmjow war ein streitbarer Geist, seinen Gedanken und Taten konnte selbst Ulquiorra nicht immer folgen. Aber früher oder später würde er es wissen. Was ging wohl gerade in der Außenwelt vor sich? Im Grunde sollte er nun auf seinem Posten sein. Verdammt, wegen Grimmjow fiel er bei Aizen-sama noch in Ungnade. Die Ausrede, er war so schwach sich von Grimmjow fangen zu lassen, würde ihn nicht vor einem Tadel bewahren. Wenigstens hatte er die Gewissheit, dass auch Grimmjow dafür zahlen musste. Wie lange es wohl noch dauerte, bis Grimmjow wieder von sich hören lief. Hoffentlich war er nicht so dumm und vergaß ihn hier. Er hatte nicht vor, auf Ewigkeit hier zu vergammeln. Andererseits konnte er auch nichts daran ändern. Aber wenn man vom Teufel sprach, war er bekanntlich nicht weit. Wie auf Knopfdrück öffnete sich plötzlich ein Garganta. Gleißendes Licht blendete seine Augen und kurz hob der Arrancar die Hand um sich abzuschirmen. Ein großer Schatten zeichnete sich vor dem Licht ab und wurde größer und größer. Dann schloss sich das Tor wieder und Ulquiorra stand sofort auf den Füßen, denn er war nicht länger allein. Die Aura innerhalb des Raums änderte sich schlagartig ins Negative, so stark war die aggressive Ausstrahlung. Grimmjow Jaggerjack stand vor ihm. Das selbstgefällige Grinsen war noch nicht aus seinem Gesicht verschwunden. Für ihn war es wohl noch nicht lange her, dass er ihn zurückgelassen hatte. Das Ulquiorra eine gefühlte Ewigkeit hier rumsaß, schien ihn nicht im Geringsten zu interessieren. Sie starrten einander an und es war Grimmjow, der das Wort erhob. „Na, wie ist es dir ergangen? Siehst ja ziemlich müde aus.“ Er regte den Hals und es knackte kurz. Ulquiorra gab sich nicht dazu herab, ihm zu antworten. Er sah ihn nur an und fragte sich, was ihn nun erwarten würde. Grimmjows Haltung, sein Ausdruck und seine Ausstrahlung verhieß nichts Gutes. Und es war Ulquiorra lieber, er erfuhr früher als später, was nun werden sollte. „Du wirst mich gehen lassen.“ Stellte Ulquiorra fest und gab sich wie immer. Es gab keinen Grund Grimmjow zu zeigen, wie sehr ihn diese Sache anödete. „Leck mich doch.“, fuhr Grimmjow ihn an. Seine Augen glitten von oben bis unten über Ulquiorra, er grinste und kam immer näher auf den Kleineren zu. „Ich lasse dich sicherlich nicht gehen, Arschloch. Noch nicht, wer weiß, vielleicht nie!“ Es kam keine Reaktion. Ulquiorra schien überhaupt nicht beeindruckt. Auch nicht erschrocken oder wenigstens verunsichert. Dass er sein Katana nicht mehr hatte, musste ihm auch schon aufgefallen sein, doch auch das hatte keinerlei Auswirkungen auf ihn. War ihm wirklich alles so egal. Tja, nun hatte Grimmjow Zeit es heraus zu finden. Also reckte er sich erneut und wollte sich einstimmen. „Ich war vorhin in deinem Zimmer.“ „Wieso.“ „Nur so, man!! Da war ja eh nichts, was ich an persönlichen Sachen durchwühlen könnte! Nur Bücher und dein Gestrüpp! Was soll das, übst du dich als Hobbygärtner? Passt gar nicht zu dir, nur das du‘s weißt!“ Wieder keine Antwort. Es schien Ulquiorra nicht zu stören, dass Grimmjow in seine Privatsphäre eingedrungen war und wenn es ihn störte, so sah man es ihm nicht an. Langweilig. Sein Gefangener stand nur da und starrte ihn an. Musterte ihn ausdruckslos und wartete ab. Was sollte Ulquiorra schon anderes tun. Natürlich missfiel ihm der Gedanke, dass Grimmjow mit seinen Sachen tun und lassen konnte, was er wollte, aber letztendlich war es egal. Die Dinge in seinen Gemächern gehörten zwar ihm, doch sie hatten keine große Bedeutung. Außer einem womöglich. Jetzt galt es herauszufinden, was wirklich hinter Grimmjows Hinterlist steckte. „Was hast du vor.“, wiederholte er darum ruhig und blinzelte einmal. „Mich hier in diesem Raum gefangen halten und mich tot reden? Sag mir, was du willst und dann lass mich gehen.“ Grimmjows Hand schoss hervor. Er packte Ulquiorra an der Kehle und zerrte ihn nahe an sich heran, seine Faust umklammerte dabei gnadenlos Ulquiorras Hals. Ein kurzes Keuchen kam von diesem, doch sonst regte sich nichts in seinem Gesicht. Gar nichts. „Was hab ich wohl vor, häh!“, schrie Grimmjow und kicherte. Dann senkte er die Stimme, doch die gewohnte Aggressivität lag noch immer darin. „Was wohl! Ich hab‘s dir schon gesagt! Du wirst bezahlen! Und du bleibst mein Gefangener! Ich kann mit dir anstellen was ich will! Und du wirst schön hier drin sitzenbleiben und auf mich warten! Du wirst ein nettes kleines Haustier abgeben. Ulquiorra-chan! Du gehörst jetzt mir!“ Aufregung glimmte im Grimmjow und er musste sich zügeln. Als er vorhin diese Dimension betreten hatte, war die Vorfreude groß gewesen. Er liebte Sarkasmus und die Oberhand zu haben, machte ihn kribblig. So sehr, dass er den Wunsch verspürte, auf etwas einzuschlagen, doch das durfte er jetzt noch nicht! Er beobachtete Ulquiorra, der unter dem immer fester werdenden Griff Grimmjows still da stand und zu dem anderen hochstarrte. Das Atmen müsste ihm schwerfallen und in seiner jetzigen Lage, dürfte es auch ziemlich wehtun. Warum also sah Grimmjow in seinen Augen nichts? Kein Funken Angst, keine Regung. Egal auf welche Weise. Sein Grinsen verschwand und er schnaubte verächtlich aus. „Was glotzt du so? Was ist los mit dir! Spiel kein Theater, oder wieso sagst du nichts!“ Ulquiorra hob die Hand und legte sie auf Grimmjows Arm, das Sprechen fiel ihm sichtlich schwer, doch unbeirrt erklärte er. „Was soll ich sagen. Soll ich mich vor dir fürchten. Vor dir? Du wirst mich nicht töten, sonst hättest du es schon längst getan. Wieso sollte ich Furcht verspüren. Wo ich die Ewigkeit verbringe, ist letztendlich unwichtig. Alles was man sagt, oder tut in dieser Welt ist letztendlich unwichtig.“ Grimmjows Finger krallten sich noch mehr um Ulquiorras Hals, als er diese Worte hörte. Mehr als ein kurzes Zucken seiner Augen bekam er nicht. Ulquiorra war die Ruhe in Person. Gefangenschaft beeindruckte ihn nicht, Gewalt auch nicht? Was war es, mit dem Grimmjow eine Emotion aus ihm rauslocken konnte!! Er ließ ihn los und verpasste ihm mit der Rückhand eine Ohrfeige. Ein lautes Klatschen wurde hörbar und Ulquiorra musste den Kopf herumwerfen. Er verharrte in dieser Position und sah nur langsam zu Grimmjow zurück. Ja, Schmerz. Mehr als große Worte und zuhauen konnte Grimmjow nicht. Ein Rinnsal Blut lief an Ulquiorras Lippe hinunter, die durch den Schlag aufgeplatzt war. Grimmjow verengte die Augen. So machte das Spiel keinen Spaß und sein Zorn meldete sich wieder. „Bist du hart im Nehmen.“, spottete er sarkastisch. „Wieder Keine Reaktion? Schmerzen machen dir also nichts aus und du fürchtest dich nicht.“ „Du willst, dass ich dich fürchte, doch das wird niemals eintreten. Es wird nichts ändern.“ Beinahe musste Grimmjow darüber lachen, wie Ulquiorra sprach. Vielleicht hatte er den Ernst der Lage nicht erkannt. Das verwöhnte Kerlchen kümmerte sich also um nichts und es war ihm egal, was aus ihm wurde? Oder tat er nur so? Solange Ulquiorras Blick so starr war, konnte Grimmjow nichts mit ihm anfangen. Er musste einen anderen Weg finden, es ihm zu zeigen! „Na gut. Wenn du meinst, dann will ich dir was zeigen!“ Bedächtig beugte er sich zu Ulquiorra hinunter und umfasste seine Schulter. Eigenartig, so schmal war ihm der Espada noch nie vorgekommen. Auch vorhin, als er ihm im Griff hatte. Seine Hände hätten beinahe komplett um seinen Hals gepasst. Tse! Das Großmaul würde sehr bald selber merken, wie Kleine er wirklich war. „Wenn das alles gar keine Bedeutung hat und es dir scheiß egal ist, was ist hier mit?“ Grimmjow war sehr schnell. Er fasste Ulquiorras Arm und hielt die Schulter fesst, dann knackte es und Grimmjow verdrehte dem weißen Arrancar den Arm. Ein Ruck fuhr durch Ulquiorras Körper und für einen Moment war er gelähmt. Er weitete die Augen und die Luft in seinen Lungen stand still. Hitze breitete sich in seinem Körper aus, doch er war nicht in der Lage, einen Laut von sich zu geben. „Wie ist es damit?!“, hauchte Grimmjow unmittelbar hinter ihm und ließ dessen ausgekugelten Arm los, dass er schlaff zur Seite runter hing. Ulquiorra gab keine Antwort, er rührte sich nicht, griff aber nach der Schulter, die so sehr brannte, wie er es noch niemals zuvor verspürt hatte. Es zerrte an ihm, wie ein andauernder Krampf. Sehr schwer auszuhalten und kaum zu glauben, dass es möglich war! Wie sehr hatte ihn sein Hierro beschützt! Er musste die Augen schließen, denn er war nicht gewillt, Grimmjow die Freude zu machen, ihm zu zeigen, dass es höllisch schmerzte. Es war nur schwer für ihn, einen klaren Gedanken zu fassen. Das eine Wunde ihn so ablenkte, war neu für ihn. Er mochte es nicht. Aber er hatte keine Gelegenheit sich darauf einzustellen, denn auf einmal grabschten lange Finger in sein Gesicht und Grimmjow zog sein Gesicht hoch. „WAS IST JETZT!“, donnerte er und blickte ihn voll widerlicher Erwartung an. Für einen Moment fehlten Ulquiorra die Worte. Was sollte er nun sagen. Sollte er überhaupt etwas sagen. Grimmjow wollte, dass er reagierte. Tat er dies nicht, war vermutlich sein anderer Arm das nächste Ziel. Reagierte er, bekam der Arrancar genau das, was er wollte. Geduld und Disziplin war die Antwort. Er hatte sich zu gut unter Kontrolle, als das er dem Schmerz nachgeben würde. Deswegen starrte er in Grimmjows Augen und wünschte sich, er würde die Hand von seinem Gesicht nehmen. Unruhe machte sich in Ulquiorra breit und er tat sich schwer daran, dies zu verstecken. Allerdings gab es einen Verräter. Selbst wenn Ulquiorra es schaffte, sich völlig unter Kontrolle zu halten, so reagierte sein Körper auf das ausgekugelte Armgelenk. Durch den brennenden Schmerz wurde ihm schrecklich heiß und er begann zu schwitzen. Und das sah Grimmjow. Er grinste sehr breit und zog Ulquiorra noch näher an ihn heran. „Es macht dir also nichts aus? So ein kalter Ausdruck im Gesicht…. Soll ich da nachhelfen?“ „Renk ihn wieder ein.“, gab Ulquiorra befehlend zurück, allerdings war das Ergebnis verheerend. Grimmjow stieß mit seiner Faust gegen die Schulter und am liebsten hätte Ulquiorra seinen Knien nachgegeben und wär zu Boden gegangen. Doch er hielt sich aufrecht. Seine Faust ballte sich. So ein elender Sadist. „Wie war das? Sag‘s noch mal. Was soll ich machen?“ Schweigen von Ulquiorra, ein Grinsen von Grimmjow. Er packte die Schulter und drückte zu. Nein, kein Schrei würde Ulquiorras Kehle entrinnen! Er konnte dem standhalten, doch sein Atmen ging schneller. Sich zu konzentrieren fiel ihm immer schwerer. „Entschuldige dich!“ Was? Verwirrt blinzelte Ulquiorra. Grimmjow stand vor ihm und bebte, vor Wut und Aufregung und weil er sich offensichtlich amüsierte. Genau das wollte er hören. Allein die Genugtuung, dass seine Aktion tatsächlich Wirkung zeigt, trieb ihn dazu an. Ulquiorra gab sich ja so stark, doch Grimmjow konnte sehen, dass seine neue Verwundbarkeit ihn bald in die Knie zwingen würde. Und wenn auch nur körperlich! „Entschuldige dich! Sag: Verzeihung, Grimmjow-sama! Ich bin unwürdig und dir in jeder Hinsicht unterlegen! Wenn du das sagst, kugel ich dir deinen scheiß Arm wieder ein! Wenn du es nicht sagst, dann kannst du das selber machen, was dabei rauskommt will ich sehen!“ Das gefiel ihm. Oh ja, diese Worte von Ulquiorra zu hören würde Grimmjow wirklich gefallen. Allein die Vorstellung bereitete ihm eine Gänsehaut. Allerdings biss sich Grimmjow die Zähne an Ulquiorra aus. Er sah nicht nur so aus, er war innerlich hart wie Marmor. Und auch er besaß stolz. Es waren nur Worte. Unter anderen Umständen würde Ulquiorra sie aufsagen, sie wahren eh nicht ernst gemeint. Aber nicht so. Nicht, damit sich dieser Dreckskerl daran ergötzen konnte. Und egal wie sehr er ihn noch quälen würde, in einer Sache war sich der vierte Espada sicher. „Das werde ich nicht.“ Grimmjow zuckte zusammen. Ulquiorra sah in seine Augen. Emotionslos wie immer! Doch halt, nein! Grimmjow erkannte etwas anderen in dem endlosen Grün. Der Blick war der gleiche, doch der Ausdruck ein anderer. Stolz und Trotz. „Und wenn du mir den Arm brichst, mir jeden Knochen im Körper brichst, ich werde das niemals sagen. Niemals.“ Unglaublich. Nun war es der Blauhaarige, dem der Mund offen stand. In so einer Situation riss er weiterhin das Maul auf und weigerte sich, das zu tun, was Grimmjow wollte. Aber Grimm hatte das was er wollte bereits. Er hatte eine Reaktion gesehen. Ulquiorras Äußeres war wie Stein und er gab sich innerlich genauso, doch auch an ihm ging dies nicht spurlos vorbei. Und das reichte Grimmjow, er hatte die Versicherung, dass Ulquiorra nicht aus Stein war. Ein erneuter Rück und dieses Mal hätte Ulquiorra den Gedanken sogar zugelassen, zu schreien. Obwohl er nicht gesagt hatte, was Grimmjow verlangte, hatte er ihm brutal den Arm wieder in die Schulter gerenkt und dann von ihm abgelassen. Der weiße Arrancar konnte nicht anders, er musste sich an die Wand lehnen und atme geräuschlos tief ein. Sein Arm war eine einzige Flamme, so sehr schmerzte er. Doch darum durfte er sich nun nicht kümmern. Er beobachtete wieder seinen Peiniger und sah Grimmjow davon gehen. Er sagte nichts, sah ihn nicht an, er ließ ihn einfach stehen, öffnete ein Garganta und ließ ihn wieder alleine. Weitere Minuten vergingen, doch der sechste Espada kam nicht zurück. Ulquiorra sackte etwas in sich zusammen und tastete nach seinem Armgelenk. So was hatte er noch nie erlebt. Weder den Schmerz, noch die abartige Freude Grimmjows, ihm überlegen zu sein. Doch irgendwo war Ulquiorra erleichtert, dass er nun alleine war. Langsam setzte er sich wieder an die Wand und musste sich sammeln. Es würde nicht sehr erfreulich werden, wenn Grimmjow jedes Mal so eine Nummer abzog und es war ihm zuzutrauen. Ulquiorra unterschätze die Zerbrechlichkeit seines Körpers und das sein Verstand daran gekoppelt war. Er musste sich hüten. Irgendwann wurde es leiser. So kam es Ulquiorra zumindest vor, als Grimmjow schon einige Zeit verschwunden war. Vielleicht lag das aber auch an der feindseligen Auge, die nicht mehr im Raum schwebte. Grimmjow musste ihn wirklich hassen. Erschöpft legte Ulquiorra den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Grimms Worte hallten deutlich in seinem Kopf wieder. Er war kein Haustier. Er würde das nicht zulassen. Aizen-sama würde Grimmjow zu recht weißen. Er würde…. Erschrocken riss Ulquiorra die Augen auf und saß kerzengerade da. Aizen-sama! Das hatte er ja völlig vergessen! Er war so ein Dummkopf! Sein Blick glitt zu seinem gebeutelten Arm und er musste schlucken. Aizen-sama brauchte ihn. Er war ein nützliches Werkzeug und er wurde gebraucht! Und diese Gefangenschaft war keine Ausrede. Genauso wenig, wie er zulassen durfte, dass Grimmjow noch mal Hand an diesen Körper legte. Nicht weil er die Schmerzen fürchtete… das tat er nicht. Nein. … Nein. Bestimmt nicht! Dieser Körper war Aizen-samas Geschenk an ihn gewesen. Ohne Aizen-sama wäre er noch immer in der Hölle von damals und er durfte nicht zulassen, dass man dieses Geschenk zerstörte. Es war vielleicht nur eine Hülle, die man ihm gegeben hatte, doch ohne Regeneration musste er darauf achten. Aizen-sama brauchte ihn. Also würde er warten müssen, bis die 11 Tage in der Außenwelt verstrichen waren. In der Zwischenzeit musste er überlegen, was er nun tun sollte. Er war erst kurze Zeit hier, vermutlich, und es reichte ihm jetzt schon. Das Spiel funktionierte nicht. Grimmjow fluchte. Er hätte Ulquiorra sonst was antun können, er reagierte nicht so auf den Schmerz, wie Grimm gehofft hatte. Und er Fürchtete sich nicht. Nicht mal um sein Leben! Klar, es war eine Freude auf ihn einzuprügeln, aber er wollte ihm zeigen, wie es war! Wenn man zum Gespött gemacht wurde! Was also war es, womit könnte er Ulquiorra aus der Reserve locken. Er wusste es nicht, weil er ihn einfach nicht gut genug kannte. Verdammt, noch mal! Er musste mehr über ihn herausfinden. Doch die Tatsache, dass er sich ihm so verweigerte, machte Grimmjow rasend. Dass er so einen Stolz besaß, kotze Grimm an und er war einfach abgehauen. Und jetzt würde Ulquiorra sehen, was er davon hatte. Es war für ihn hier verloren Zeit, doch drüben würde er das nachholen. Sollte Ulquiorra doch versauern. Vielleich flösste ihm das Respekt ein! Die Einsamkeit… oder die Gewissheit, lebendig begraben zu sein. Eine Stunde hier waren für den weißen Arrancar etwa vier Tage. Und Grimmjow könnte jetzt locker eine Mütze Schlaf gebrauchen… so sechs Stunden etwa. In der Zeit musste er sich aber auch wohl oder übel Gedanken über Ulquiorra machen. Oder eine Zeit bei ihm bleiben und… es widerte ihn an, mit ihm reden. Bis er ihm auf die Schliche gekommen war. SO machte das Spiel spaß. In seinen Gemächern angelangt warf sich Grimm auf sein Sofa und rekelte sich. Womit konnte man ihn selbst demütigen, denn, fragte sich Grimm und runzelte die Stirn. Mit viel mehr Dinge, als Ulquiorra. Der Kerl war vielleicht verklemmt, aber ihm war einfach zu viel egal. Worüber sprach Ulquiorra denn so? Was könnte ein Anzeichen sein? Sein analytisches Denken? Psychotricks… Mh… Und dann kam Grimmjow eine Idee. Doch bevor er das umsetzte, würde er sich ausgiebig ausruhen. ~~~ Etwas kürzer heute, doch so erschien es mir abgerundeter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)