Please don't go, I want you to stay von abgemeldet (IvanxGilbert) ================================================================================ Kapitel 19: I remember how I was trembling when you called me by name. ---------------------------------------------------------------------- Vorhang auf für Kapitel 19~ Laut tickte die Wanduhr. Es war kurz nach 23 Uhr und es herrschte eine so angespannte Stimmung, dass man sie schon fast sehen konnte. Ludwig tigerte unruhig durch das Wohnzimmer und raufte sich dabei die Haare, Francis trommelte ungeduldig mit den Fingern auf der Tischplatte herum und Vash war dabei seine Pistole (?!) auseinander- und wieder zusammenzubauen. Er hatte gesagt, es würde ihn beruhigen. Sie hatten nichts von Gilbert gehört! Absolut nichts! Ludwig hatte versucht seinen Vater zu erreichen, aber der ging weder an sein Handy, noch an den Schulapparat. Und jetzt warteten in angespannter Stille Vash, Roderich, Antonio, Lili, Elizabeta, Francis und Ludwig auf die Rückkehr von Arthur und seinem Bruder Scotty. Sie hatten ja nach drei Stunden nichts über den Verbleib von Gilbert herausfinden können und waren absolut Ratlos gewesen. Da hatte Scotty vorgeschlagen, sie könnten ja einfach sämtliche Verkehrsaufnahmen der letzten Stunden ansehen, schließlich war ihr Vater der Chef vom Polizeichef oder so. Oder er war der Boss vom FBI, MI6 oder der CIA. Wahrscheinlich war er sogar James Bond persönlich, schließlich war er britischer als die Queen! Das wusste Ludwig nur zu gut, schließlich mussten sie alle mal zu einer "Tea Party" antanzen und dabei (selbstgemachte) Scones herunterwürgen. Wie dem auch sei, Arthur und Scotty waren daraufhin losgezogen und wollten ihre Machtposition als Kirkland Söhne ausnutzen. Sie waren schon gefühlte Jahre weg und Ludwig stand kurz davor durchzudrehen, als es dann an der Haustür klingelte. Wie vom Blitz getroffen, stürmten alle zur Haustür. Roderich war am Schnellsten gewesen und riss sofort die Türe auf. Vor ihnen standen ein rauchender Scotty und ein erschöpft wirkender Arthur. Sofort packten Roderich und Vash den Engländer und fragten wie aus einem Mund: "Und? Habt ihr was gefunden?" Aus müden Augen sah Arthur die beiden an, doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus und Scotty hielt der Gruppe grinsend ein Foto unter die Nase. Es zeigte einen teuren Wagen, auf dem deutlich Gilbert zu sehen war, der aus dem Fenster starrte. Genau wie es Ivan zeigte, der am Steuer saß. "Das Bild wurde außerhalb der Stadt aufgenommen. Sie sind Richtung Westen gefahren." erkläre Scotty den anderen und Ludwig musste dem Drang widerstehen, dem Rothaarigen um den Hals zu fallen und ihn zu küssen. Himmel! Sowas war ihm ja noch nie passiert! Aber die Sorge um seinen großen Bruder machte ihn ganz verrückt. Es würde ihn nicht wundern, wenn er morgen in der Irrenanstalt aufwachen würde! Und ehe sich der Blonde versah, saß er mit Francis, Arthur und Antonio in Scottys Auto und fuhren in die vermutete Richtung. Hinter sich konnte er die Scheinwerfer von Roderichs Wagen ausmachen, in dem die anderen vier saßen. Zwar hatten sie jetzt einen Hinweis, wo sich Gilbert vielleicht befand, aber die Stimmung im Auto war kein bisschen entspannter. Ludwig und Antonio spürten eine ungemütliche Atmosphäre zwischen Francis, Arthur und Scotty. Irgendwas schwebte zwischen den dreien und Antonio sah immer abwechselnd zu den beiden Brüdern und dem Franzosen. Was hatten die denn nun wieder für ein Problem? Aber eigentlich war es Ludwig egal. Er wollte nur seinen Bruder vor den Klauen dieses geistesgestörten Russen retten! Als der Deutsche an die Blutspritzer an der weißen Tapete dachte, ballte er seine Hände zu Fäusten. Es war ihm schon von Anfang an klar gewesen, dass mit Ivan etwas nicht stimmte. Keiner hatte es gewagt mit dem unheimlichen Typen zu sprechen. Wahrscheinlich aus reinem Instinkt heraus. Nur sein Bruder hatte diesen Instinkt wohl nicht, denn Gilbert liebte es, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Aber diesmal hatte er es wohl zu weit getrieben... Seufzend schloss Ludwig seine Augen und massierte sich die Schläfe. Er hatte Kopfschmerzen und wollte nur noch schlafen. Den Blick an die dunkle Decke gerichtet, summte Ivan eine Melodie. Diese Melodie hatte sich vor Ewigkeiten in sein Gehirn gebrannt und er konnte nicht anders als sie immer wieder zu summen. Es war wie ein Zwang und er bemerkte es schon gar nicht mehr. An Schlaf war für den Russen nicht zu denken. Es war alles so undendlich komplizierter geworden, als er gedacht hatte. Sein Blick fiel auf Gilbert, der seinen Kopf an seine Schulter gelegt hatte und friedlich vor sich hin schlummerte. Vorsichtig strich er über die Wange des Kleineren. Womit hatte er ihn nur verdient? Eigentlich müsste Gilbert ihn doch hassen und verachten. Doch der Albino war zu ihm zurückgekehrt. Als wäre nie etwas gewesen, hatte er Ivan vorhin geküsst und in den Arm genommen. Als hätte Ivan ihn nie verletzt und als ob er nicht dafür verantwortlich war, dass sein Vater den Kleineren geschlagen hatte. Gilbert hatte ihn nur mit diesen rubinroten Augen angesehen, hatte nichts gesagt oder gefragt, war einfach nur dagewesen. Nein, er hatte Gilbert nicht verdient. Er hatte eigentlich niemanden verdient. Es geschah ihm mehr als recht, dass ihn alle mieden, so brachte er doch nur alle in Gefahr. Der Albino neben ihm war doch der beste Beweis! Hätte Ivan sich ihm nicht genähert, wäre das alles niemals passiert. Plötzlich er spürte einen stechenden Schmerz in seinem Kopf und er wusste was er jetzt brauchte. Vorsichtig stand er auf, immer darauf achtend Gilbert nicht zu wecken, zog seine Stiefel an und öffnete leise die Tür. Er warf noch einen kurzen Blick auf die große Standuhr, die halb zwölf anzeigte. Hoffentlich war noch jemand wach... Als er unten ankam, waren tatsächlich noch drei Leute in der Gaststätte und die Wirtin stand auch noch hinter ihrem Tresen. Er setzte sich an einen Tisch und rieb sich die Schläfe. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. "Möchtest du etwas bestellen?" hörte er dann die Frau fragen. Müde blickte er auf, nickte kurz und sagte dann: "Vodka." Die Wirtin starrte ihn für einen Moment an, nickte dann aber und verschwand kurz, nur um dann wieder mit einem Glas und einer Flasche Vodka zurückzukehren. Wortlos stellte sie dem Russen das Getränk hin und setzte sich dann zu den anderen drei Gästen, die Karten spielten. Ohne weiter nachzudenken, schenkte sich Ivan ein und haute das Zeug dann auf ex hinunter. Er spürte schon gar nichts mehr, wenn ihm der Alkohol durch den Hals, hinunter in den Bauch rann. Es war für ihn wirklich nicht mehr als ein "besonderes" Wasser. Die Kopfschmerzen ließen aber auch nur dürftig nach und so schenkte er sich nochmal ein Glas ein und kippte es in einem Zug hinunter. Was für ein erbärmlicher Anblick er wohl bieten musste? Saß hier fast mitten in der Nacht alleine und schüttete sich mit Vodka zu. Seufzend schenkte er sich nochmal, nochmal und nochmal ein Glas ein. Als er gerade dabei war sein sechstes Glas zu füllen, hörte er wie die Türe zu Gaststätte geöffnet wurde und mehrere Leute hineinkamen. Ohne weiter darauf zu achten, trank er auch sein sechstes Glas leer. Doch bevor es zu einem siebten kommen konnte, spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Schulte. Er drehte sich um und sah in zwei wütend funkelnde, blaue Augen. Gilbert erwachte aus einem merkwürdigen Gefühl heraus. Irgendwie kam es ihm so vor, als würde... etwas fehlen. Er kam sich ziemlich bescheuert vor, als er das so dachte. Zum Glück konnte niemand seine Gedanken hören! Als er sich umsah, fiel ihm auch auf, dass es gar niemanden gab der seine Gedanken hätte hören können, weil er alleine war. Wo war denn Ivan? Hatte sich dieses Arschloch von Russe etwa schon wieder aus dem Staub gemacht?! Doch bevor richtige Wut in Gilbert aufkommen konnte, sah er den Mantel des Größeren über einem Stuhl hängen und auf dem Tisch daneben waren seine Autoschlüssel. Anscheinend war er nur aus dem Zimmer gegangen. Beruhigt ließ Gilbert seinen Kopf zurück ins Kissen sinken. Er seufzte auf. Er benahm sich gerade ziemlich unawesome... Hatte er etwa solche Verlustängste? Kurz musste er bei der Erinnerung schlucken, als ihn Ivan verlassen hatte. Okay, auch wenn es ziemlich schwul und bescheuert klang: Ja, er hatte verdammt nochmal Angst, dass Ivan sich wieder auf und davon machte! Er... er brauchte ihn doch... irgendwie. Also nein, er, Gilbert Beilschmidt, brauchte niemanden! Aber Ivan braucht verdammt nochmal einen Gilbert Beilschmidt! Als der Albino an die vielen Narben auf dem Körper des Russen dachte, zog es ihm den Magen zusammen. Warum? Warum Ivan? Warum hatte er nichts bemerkt? War er etwa so unaufmerksam? Irgendwie wurde Gilbert das Gefühl nicht los, er hätte etwas bemerken müssen, wenn er nicht dauernd nur an sich gedacht hätte. Schon allein als Ivan mit den Verletzungen in die Schule gekommen war... Verdammt! Er hatte noch nie ein schlechtes Gewissen gehabt! Aber bei Ivan meldete sich sofort diese mahnende Stimme in ihm, von der er dachte, er hätte gar keine. Seufzend richtete sich der Albino auf. Er wollte Ivan jetzt nicht alleine irgendwo lassen. Und so zog er seine Hose und Schuhe an und verließ das Zimmer. Als er sich der Treppe näherte, hörte er laute Stimme von unten. Mein Gott, dieses Dorf schien ja feierlaunig zu sein! Doch dann erkannte er plötzlich eine Stimme und er hielt auf der Treppe inne und lauschte. "Wo ist er Braginsky?! Was hast du mit meinem Bruder gemacht?!" hörte er Ludwigs aufgebrachte Stimme. "Sag es lieber du dreckige Borschfresse!" zischte Vash. Gilbert lugte vorsichtig um die Ecke und sah, wie Ivan auf einem Stuhl saß und eine Flasche Vodka vor sich stehen hatte. Um ihn standen Ludwig, Vash, Francis, Antonio und Elizabeta. Roderich und Lili standen zwar etwas weiter weg, sahen aber nicht weniger wütend aus. Scheiße was machten die denn hier?! "Hey, bist du taub?" fragte Vash gereizt und versuchte Ivan in die Augen zu sehen. Doch dieser sah einfach nur an dem Schweizer vorbei und sagte gar nichts. Wütend packte Ludwig den Russen am Kragen und schrie ihn weiter an: "Du verdammter Mistkerl! Was hast du mit Gilbert gemacht?! Was bist du nur für ein gestörter Freak?!" Da packte Ivan plötzlich die Hände des Deutschen und riss ihn los. "Lass deine Finger bei dir. Und ich habe überhaupt nichts mit Gilbert gemacht!" sagte er dann. "Red keinen Scheiß Braginsky! Dir gefällt es doch andere zu quälen! Und in Gilbert hast du wohl ein tolles Spielzeug gefunden!" knurrte Vash. Da sah Ivan zu den stehenden Leuten auf und fragte verwirrt: "Was redet ihr da? Wieso sollte ich Gilbert quälen?! Er ist alles was ich habe! Ich liebe ihn schließlich!" Besagter Gilbert stand fast vor einer Ohnmacht, als er das hörte. Hatte Ivan gerade wirklich das »L-Wort« gesagt?! Und hatte er gerade wirklich IHN damit gemeint?! Das Gesagte brachte kurz auch die anderen aus dem Konzept, doch da hatte sich Ludwig auch schon wieder gefangen und lachte verächtlich auf. "Du liebst Gilbert? Also verarschen können wir uns alle selber! Als ob du überhaupt wüsstest was Liebe ist! Du kannst doch gar nicht lieben!" Geschockt starrte Gilbert zu seinem Bruder. Und keine Sekunde später war Ivan aufgesprungen und blickte mit wütenden Augen auf Ludwig hinab. "Nimm das zurück!" zischte er gefährlich ruhig. Doch der Deutsche war selbst so in Rage, dass er dem Blick des Größeren stand hielt. "NIMM DAS SOFORT ZURÜCK!" brüllte Ivan dann plötzlich los. Alle, einschließlich Gilbert zuckten erschrocken zusammen. Der Albino hatte Ivan noch nie so wütend gesehen. Eigentlich hatte er Ivan noch nie wütend gesehen. Das war wohl der Moment, in dem awesome Gilbert auftauchen musste, um zu vermitteln, denn anscheinend gab es hier ein Missverständnis. Und so schritt er um die Ecke. "Gilbert!" rief Francis, weil er ihn zuerst entdeckte. Alle drehten sich zu dem Albino um und der wütende Ausdruck auf Ivans Gesicht verschwand. Doch noch bevor Gilbert etwas sagen konnte, wurde wieder die Türe zur Gaststätte aufgerissen. Sie drehten sich alle um und diesmal war es nur eine Person die dort im Türrahmen stand. Doch diese Person reichte aus, um in Ivans Augen Angst aufblitzen zu lassen. "Hier hast du dich also versteckt." Ivans Vater hatte einen Verband um den Kopf, doch das ließ seine Erscheinung nicht weniger angsteinflößend wirken. Ivan konnte seinen Vater nur anstarren. Gilbert sah wie Ivan zusammen zuckte und hatte auf einmal das dringende Bedürfnis zu ihm zu gehen. Er musste jetzt schnell zu Ivan! Er musste ihm doch beistehen! Daher hastete er auf den Russen zu, doch erreichte ihn nicht, weil er von Ludwig und Francis festgehalten wurde. "Lasst los!" zeterte er. Doch sie hielten ihn fest. Mit einem kurzen Blick bedachte ihn Ivans Vater, dann wandte er sich wieder seinem Sohn zu: "Ich sage es nur einmal: Entweder du kommst mit oder ich muss noch viel deutlicher werden als vorher. Und diesmal lass ich dich zusehen." Der Vater deutete mit einem vielsagenden Blick auf Gilbert. Die Anderen mochten diesen Blick vielleicht nicht verstehen, doch Ivan und Gilbert verstanden sofort. "Hör nicht auf ihn! Hörst du Ivan?! Bleib hier!" rief Gilbert und versuchte sich aus Ludwigs Griff zu befreien. Doch sein Bruder war stark und zudem hatte er noch Hilfe von Francis und Vash. Mit geweiteten Augen sah er, wie Ivan nickte und auf den Mann im Türrahmen zuschritt. "Ivan!" versuchte es Gilbert weiter. Er sah wie Ivans Vater ein gewinnendes Lächeln aufsetzte und dann einen Arm um seinen Sohn legte. "Über dein Verhalten reden wir später..." Der Russe drehte sich noch einmal um und lächelte Gilbert mit einem so falschen Lächeln an, dass der Albino kotzen könnte. Es sah zwar aus wie sein typisches Ivan-Lächeln, aber Gilbert wusste es besser. Er zerrte, zog und wollte sich endlich aus dem Griff seines Bruders, seines Freundes und seines Cousin befreien, doch die hielten ihn fest. Warum ließen sie ihn denn nicht los?! "IVAN!! VERDAMMT IVAN! BLEIB HIER!!! IVAN!" er spürte eine Träne seine Wange hinunter laufen, als er versuchte den Russen zum Bleiben zu bewegen. Doch da waren der Blonde und sein Vater schon aus der Tür, hinaus in die Kälte, gegangen. A/N: Ich mag Ludwig! Er ist eigentlich nicht so gemein >.< Und es tut mir leid, aber ich musste das Drama noch verdramatisieren... Die ultimative Chance auf ein schönes Ende fliegt gerade vorbei O.o Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)