Please don't go, I want you to stay von abgemeldet (IvanxGilbert) ================================================================================ Kapitel 20: Who was I to make you wait? --------------------------------------- A/N: Ich weiß ja, dass Ludwig nicht so dumm ist, aber reagiert hier halt mal über, verzeiht bitte >.< Aber es musste so dramatisch wie möglich sein ;D AliceMadness presents: Kapitel 20~ Den Kopf auf seine Hand gestützt sah Gilbert aus dem Fenster. Es regnete. Schon seit drei Tagen ununterbrochen und es machte auch nicht den Anschein, als würde es bald aufhören. Seufzend drehte er seinen Kopf nach vorne und blickte an die Tafel, an der der Lehrer gerade verzweifelt versuchte seinen Schülern irgendwelche mathematischen Formeln näher zu bringen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie ihn Francis und Antonio ansahen. Das taten sie ebenfalls schon seit drei Tagen ununterbrochen, doch das war dem Albino egal. Hoffentlich würden sie an ihrem schlechten Gewissen krepieren! Es war jetzt vier Tage her, dass Ivan aus der Türe des Gasthofes gegangen war und seither hatte Gilbert nichts mehr von ihm gehört. Wie er danach nach Hause gekommen war, wusste er nicht mehr. Vermutlich hatten ihn Ludwig, Vash, Francis und Antonio zum Auto geschleift, in dem Scotty und Arthur gewartet hatten. Gilbert wusste nur noch, dass er dann am nächsten Morgen in seinem eigenen Bett aufgewacht war. Als er dann aus seinem Bett gesprungen war und aus dem Zimmer eilen wollte, wurde er schon von seinem Bruder und seinen Freunden erwartet. Sofort hielten ihn Vash und Francis fest. Der Albino hatte sofort losgebrüllt: "Lasst mich los! Ich muss zu Ivan! Wo ist er?!" Doch sein Cousin und sein Freund ließen ihn nicht los. Stattdessen hielten sie ihn nur noch fester und Ludwig war vor ihn getreten und hatte gesagt: "Keine Sorge, Gilbert. Ivan kann dir nichts mehr tun... es ist alles in Ordnung." Fassungslos hatte der Albino seinen kleinen Bruder angesehen. Von was redete der da?! Gilbert zerrte weiter und rief aufgebracht: "Lasst mich gottverdammt nochmal los! Ich muss zu ihm!" Doch dann wurde er von Vash und Francis nach oben geschleift und ihn sein Zimmer gesteckt. Bevor aber die Türe zugeschlagen wurde, hörte er Ludwig noch irgendetwas von "Stockholm-Syndrom" murmeln und sah den mitleidigen Blick, den ihm die anderen zuwarfen. Seither hatten ihn Ludwig und die anderen nicht mehr aus den Augen gelassen. Besonders in der Schule war er unter ständiger Beobachtung, obwohl Ivan nicht mehr dort aufgetaucht war. Und als der Russe nicht mehr zum Unterricht erschienen war, hatte Gilbert auch jeglichen Kontakt zu seinen Freunden oder seinem Bruder abgebrochen. Er redete mit keinem mehr. Sobald er nach Hause kam, schloss er sich in sein Zimmer ein und kam nur noch selten raus. Es brachte ohnehin nichts etwas zu unternehmen, da er sofort von Ludwig abgefangen wurde wenn er nach draußen wollte. Wenn Gilbert nur an Ivan dachte, wurde er fast krank vor Sorge. Er hatte den Rücken des Russen doch gesehen! In hilfloser Wut ballte der Albino seine Hände Fäusten. Warum verstanden Ludwig und die anderen denn nicht?! Sie wollten ihm ja nicht mal zuhören! Sein verletztes Gesicht hatten sie auch Ivan zugeschrieben. Das Läuten der Schulglocke zeigte das Ende der Stunde und Gilbert packte schnell seine Sachen zusammen. Die letzten beiden Stunden fielen aus, da Herr Vargas im Urlaub war. (Komischerweise hatte sich Gilberts Vater auch frei genommen und war weggefahren, so hatte der Direktor auch nichts von dem ganzen Chaos um seinen Sohn mitbekommen.) Und kaum hatte der Albino das Schulgebäude verlassen, spürte er wie sich seine Verfolger an seine Fersen hefteten. Dieses Mal waren es Ludwig, Francis und Antonio. Mein Gott, wieso konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen?! Aus dem Augenwinkel sah Gilbert dann aber plötzlich eine große Gestalt mit blonden Haaren stehen. Ruckartig blieb der Weißhaarige stehen und drehte seinen Kopf zu der Gestalt. Doch auf den zweiten Blick war es nur ein mittelalter Mann, der obendrein noch einen buschigen Bart hatte. Enttäuscht sah Gilbert wieder weg und machte sich weiter auf den Heimweg. Er hatte schon tausendemale versucht Ivan anzurufen, doch niemand hob ab. Wieso wollten diese bescheuerten Idioten ihn auch nicht zu ihm lassen?! Gilbert wurde wirklich jedes Mal abgewürgt, wenn er sich nach Ivan erkundete. Und nur weil sich Roderich als Sigmund Freud aufspielte und so tat, als hätte er irgendeine schwedische Krankheit, hielten sie ihn fest. Durften sie das überhaupt? War das nicht Freiheitsberaubung?! Aber anzeigen konnte er sie ja schlecht, da blöderweise der Sohn von James Bond (so nannte Gilbert Arthurs Vater), einer seiner Aufpasser war. Wieder ballte Gilbert seine Hände zu Fäusten in hilfloser Wut und konnte nur schwer dem Drang wiederstehen auf etwas einzuschlagen. Schließlich erreichte er sein Haus - sein Gefängnis - und schloss die Türe auf. Es war ironisch, dass er doch den Schlüssel hatte, um aus seinem Gefängnis zu entkommen und doch waren da die verbissenen Wachhunde, die in daran hinderten. In einem kindischen Trotzanfall, schmiss er seine Schultasche und seine Jacke auf den Boden. Dann riss er die ganze Garderobe herunter und hoffte Ludwig würde einen Herzinfarkt bei der Unordnung bekommen. Dann verschmierte er noch extra viel Dreck mit seinen Schuhen auf dem Boden und ging anschließend in sein Zimmer. Hunger hatte er schon lange keinen richtigen mehr. Es war ihm eigentlich egal. Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte an die Decke. Weiß. So weiß wie Schnee war sie. Schnell schüttelte er den Kopf. Jetzt erinnerte ihn schon seine Zimmerdecke indirekt an Ivan! Seufzend drehte er sich auf die Seite und kuschelte sich in das Einzigste das ihm noch blieb. Es war Ivans Mantel. Den hatte man vollkommen auf dem Zimmer in der Gaststätte vergessen und irgendwie hatte Gilbert ihn wohl mitgenommen. Gott, das Teil roch immer noch nach Ivan und erinnerte noch immer an ihn. Auch wenn es nur 4 Tage waren, so vermisste Gilbert Ivan doch. Und die Tatsache, dass er mit diesem gestörten Mann mitgegangen war, der Ivan wohl schon wegen Kleinigkeiten verprügelte, machte das alles nicht besser. Gilbert wollte sich gar nicht ausmalen, was dieser gestörte Vater mit seinem Sohn anstellen wollte! Mit einem weiteren Seufzer drehte sich der Albino wieder auf den Rücken und betrachte dann das Armband an seinem Handgelenk. Es war schon beinahe unglaublich, wie Ivan dem physischen und psychischen Druck standgehalten hatte. Ivans Vater war ein wichtiger Mann und es durfte wohl nichts über seine besonderen Erziehungsmaßnahmen ans Licht kommen. Ivan hatte das alles stillschweigend ertragen und nie etwas gesagt! Und Gilberts Möchtegern schützender Bruder hatte nichts Besseres zu tun, als Ivan als gestörten Psychopathen hinzustellen! Diesmal packte Gilbert die Wut. Was erlaubten sich eigentlich seine sogenannten Freunde?! Sie hatten kein Recht, Ivan zu verurteilen und ihn hier festzuhalten! Wild entschlossen sprang der Albino vom Bett, schnappte sich seinen Geldbeutel, sein Handy (ausgeschaltet, nicht das James Bond Junior noch auf die Idee kam es zu orten!) und Ivans Mantel, weil es draußen noch arschkalt war und er nicht nach unten rennen wollte, um seine eigene Jacke zu holen. Und schließlich, um zu entkommen wandte Gilbert den wohl ältesten Trick der Menschheit an, um aus dem Fenster zu flüchten. Er kam sich selber dämlich vor, dass er da noch nicht früher drauf gekommen war! Anstatt blöd rumzusitzen, hätte er schon viel früher etwas unternehmen müssen! Mit einem letzten Blick zum Fenster, hastete der Albino dann los, immer in Richtung Reichenviertel. Als er dann eine halbe Stunde später und völlig außer Atem Ivans Haus, Villa oder Anwesen erreichte, blieb er irritiert stehen. Irgendwas war komisch. Zögernd ging Gilbert zur Eingangstür. Mit zitternder Hand, drückte der Albino den Klingelknopf. Was wenn der verrückte Alte aufmachte? Er hatte sich ja schon letztes Mal nicht wehren können! Doch schnell schüttelte Gilbert seinen Kopf, um diese feigen Gedanken wieder loszuwerden. Es ging hier um Ivan! Außerdem war er Gilbert Beilschmidt! Personifikation der Awesomeness! Also straffte er seine Schultern und setzte seinen rebellischen Blick auf. Doch nichts geschah. Niemand öffnete. Gilbert klingelte nochmal. Auch nach 5 Minuten öffnete niemand. Zögernd schritt er von der Eingangstür weg und warf einen Blick durch das nächste Fenster. Er sah ein Sofa, zwei Sessel und einige Regale. Niemand war zu sehen. Er wollte den Blick schon wieder abwenden, da stutzte er. Die Regale waren allesamt leer. Und in den rumstehenden Blumenvasen fehlte etwas Elementares. Nämlich die Blumen. Irritiert wandte sich der Albino ab. Was zur Hölle war hier los? Da ertönte plötzlich eine Stimme, die ihm etwas zuzurufen schien. Verwirrt blickte Gilbert sich um und sah dann, wie eine Frau auf ihn zukam. Sie blieb vor dem Albino stehen und sagte dann mit einem freundlichen Lächeln: "Falls du zu den Braginskys willst, bist du leider zu spät. Kennst du sie denn?" Gilbert runzelte die Stirn. Zu spät? "Äh ja, ich... ich kenne Ivan... also den Sohn." sagte er dann nach kurzem Zögern. Wissend nickte die Frau dann und warf einen Blick auf die Schuluniform. "Sicher ein Schulkamerad. Aber hat er dir denn nichts gesagt?" "Was gesagt?" fragte Gilbert irritiert. Ungläubig schüttelte die Frau den Kopf. "Na sowas. Nicht mal seinen Freunden hat der Junge Bescheid gegeben. Na, die Braginskys sind vorgestern ausgezogen. Der Vater und der Sohn gehen zurück nach Russland, während das Mädchen hier auf dem Internat bleibt." In Gilberts Ohren rauschte es. Er sah wie die Frau sprach, er hörte auch was sie sagte, doch er verstand nicht. Vorgestern ausgezogen? Zurück nach Russland? Was für ein Mädchen überhaupt? Er schreckte erst wieder aus seinen Gedanken hoch, als die Frau ihn besorgt an der Schulter rüttelte. "Junge? Alles in Ordnung? Du bist auf einmal so blass!" Mechanisch nickte Gilbert. Die Frau musterte ihn immer noch besorgt. Dann blickte sie auf ihre Armbanduhr und sagte: "Oh ihr Flug geht in zwei Stunden! Schade eigentlich. Ivan war ein wirklich netter Junge. Naja, wenn der Vater eben wieder nach Russland muss..." sie zuckte mit den Schultern. "Also dann. Ich wollte dir nur Bescheid geben, weil du so ratlos gewirkt hast. Schönen Tag noch." Damit drehte sich die Frau um und ging auf eines der anderen Häuser zu. Wahrscheinlich ihr eigenes. Gilbert fühlte sich gerade wie im Regen stehen gelassen. Als hätte man ihm dutzende Ohrfeigen verpasst oder ihn auf jede erdenkliche Art nur gedemütigt. Er sah der Frau noch mit leerem Blick nach, dann rannte er los. So schnell er konnte, rannte er die Straßen entlang, an den Häusern und Gärten vorbei. Er rempelte auch manchmal Leute an, aber das war ihm egal. Schließlich fand er sich in der Stadtmitte wieder. Er stand vor dem riesigen Kinogebäude und sein Blick fiel auf ein Kinoplakat, auf dem ihn blutigen Buchstaben Zombie Night stand. Plötzlich brannte er verräterisch in seinen Augen. Scheiße, das war doch der bescheuerte Zombiefilm gewesen, den er mit Ivan angesehen hatte! An ihrem ersten Date. Oh Gott, er würde doch jetzt nicht wegen einem so absolut schlechten Zombiefilm losheulen! In diesen kitschigen Liebesfilmen flennten doch immer alle, wegen eines gemeinsamen Liedes, oder eines schönen Filmes, aber NICHT wegen billigen Zombiefilmen! Und doch spürte Gilbert, dass es gleich soweit war! Schnell stürmte er an dem Kino vorbei und blieb dann an der nächsten Ecke stehen. Warum stellte er sich eigentlich so an?! Ganz einfach, weil er verdammt nochmal zu Ivan wollte! Beantwortete er sich seine stumme Frage selber. Ivan... war im Begriff in der Hölle auf Erden zu leben! Und dann sah Gilbert das Taxi. Ehe er sich versah, saß er auf dem Rücksitz und wies den Taxifahrer mit den Worten: "Zum Flughafen." an. A/N: Das Ende lässt auf Flughafenkitsch schließen O.o Ein Hoch auf Klischees :DD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)