Frau Tod von Esper (Die Geschichte von Hanni und Mio) ================================================================================ Kapitel 1: 01 ------------- Gemächlich stieg ich die Treppe in die Küche hinab. Wie schon zu erwarten warteten mein Mann und mein Sohn darauf, das ich Frühstück machen würde. Doch heute war mir nicht danach. Ich wollte schon wieder nach oben gehen, als mich mein Mann bemerkte, der aus dem Fenster gesehen hatte, und fragte: „ Wo willst du denn hin Schatz ?“ Natürlich, das war wieder mal typisch, er hatte überhaupt kein Gefühl dafür wenn es mir mal nicht so gut ging. Aber was solls. Jede Ehe endet einmal, manche früher, manche später. Also kehrte ich wieder um und machte Frühstück. Wie jeden Morgen. „ Ich komm heute später nach Hause, Hanni“ , durchbrach mein Mann unvermittelt die Stille, die jeden Tag am Frühstückstisch herrschte . „ Und?“ , fragte ich. „Was und?Du willst doch immer wissen wann ich nach Hause komme“ „ Hab ich das jemals erwähnt ? Am Liebsten wärs mir ja wenn du gar nicht mehr nach Hause kommen würdest . Weißt du weniger Dreck und so. . .“ an dieser Stell unterbrach mich mein Mann und fing an zu brüllen: „ Was glaubst du wer dich versorgt, du sitzt doch den ganzen Tag nur rum , da wird das bisschen Staubwischen nicht umbringen, oder !“ Jetzt hatte ich ihn wieder soweit. Sein Gesicht lief rot an und er hatte sich kein bisschen mehr unter Kontrolle. Was für ein wunderbarer Anblick, manchmal frage ich mich ob ich ihn nur wegen seinen belustigenden Wutausbrüchen geheiratet habe . Doch das bleibt wohl ein großes Geheimnis. Doch um zum Gespräch zurückzukommen. Da stand ich nun konnte mir das lachen kaum noch unterdrücken und sollte eine seriöse Antwort geben, da hatte ich eine wirklich fantastische Idee. „ Warum tauschen wir nicht einmal unsere Rollen ?Ich gehe arbeiten und du führst den Haushalt , wie wärs ?“ „ Was!?Du kriegst das doch niemals auf die Reihe !“ „ Und ob“ „Aber das kann ich nicht machen! Ich verliere doch so meine Arbeit!“ „ Dann nimm dir doch Urlaub.“ „ Was für ein Quatsch, komm mal wieder runter Hanni.“ „ Ich mein es ernst, oder ich veranlasse die Scheidung, jetzt gleich“ „Das kannst du doch nicht machen. Was wird denn dann aus Mio ?“ „ Da gibt es doch kein Problem, den muss ich doch eh seit seinem ersten Lebensjahr alleine versorgen , du hast mir nicht ein einziges mal geholfen.“ „ Das stimmt doch gar nicht !“ „ Und wie das stimmt! Hast du ihn jemals gewickelt oder bist auch nur einmal aufgestanden als er in der Nacht geschrien hat ?“ „ Sicher.“ „Nein, bist du nicht und das weißt du auch !“ Das war der letzte Satz den ich sagte bevor ich nach oben verschwand um auf seine Antwort zu warten. es dauerte nicht lange. Ich lag auf unserem Bett und las ein Buch von Benedict Wells, das mich so gefesselt hatte, das ich erst gar nicht bemerkte wie er ins Zimmer geschlichen kam. „Hanni?“ „Ja?“ Überrascht richtete ich mich auf. Er hatte sich wirklich mit dem Denken beeilt, die Drohung hatte ihre Wirkung erfüllt. „Wenn du unbedingt willst, können wir es ausprobieren, aber nur für zwei Wochen, aber sag bitte nie wieder, dass du dich scheiden lassen willst.“ „ Mach ich nicht mehr, versprochen.“ Das war es, das war es was ich all die Jahre gewollt hatte, eine richtige Herausforderung. Noch wusste ich nicht als was ich arbeiten sollte, doch das sollte sich schnell ändern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)