Rain von blackShadow15 (Zoro x Sanji) ================================================================================ Kapitel 1: Probleme ------------------- Rain Kapitel 1 - Probleme Regen. Wieder Regen. Schon seit Wochen, prasselten die Tropfen unermüdlich gegen die Bullaugen des Schiffes, machten zielgerichtetes Segeln unmöglich. Es trieb, gesteuert von einer Laune des Meeres, ihm vollkommen ausgeliefert. Wie er seinen Gefühlen. Als er sich erhob, fielen seine blonden Haare ihm ins Gesicht, bedeckten leicht auch noch sein anderes Auge. Ein leiser Seufzer kam über seine Lippen, kaum hörbar. Er ermahnte sich abermals, sich zusammenzureißen, einfach ganz normal weiter zu Leben. Auch wenn es ihm schwer fiel. Unsagbar schwer. Er öffnete die Tür der Kombüse. Regen schlug ihm ins Gesicht. Verschlechterte seine Sicht. Er würde sich erkälten wenn er hier draußen blieb, das wusste er genau. Trotzdem ging er weiter, Richtung Meer. Bis hin zur ihrer Galionsfigur. “Na Merry.” Sanft strich er über den Schafskopf ihres Schiffes. Niemand sonst war zu sehen. Alles war totenstill. Nichts rührte sich. Er selbst genoss diese Ruhe. Sie tat ihm gut. Nur der Regen, der auf das Deck prasselte, das Rauschen der Wellen, sein eigener Atem und- Da war noch etwas, ein anderes Geräusch in seiner Nähe, ein anderer Atem. Langsam hob er den Kopf, bis er sein Gegenüber erblickte. Es war Zoro. War er gekommen um nach ihm zu sehen. Ausgerechnet der blöde Säbelrassler? “Was willst du Marimo?”, murrte er, den Blick schon wieder abgewandt. Er konnte ihn nicht ansehen, diesem Blick nicht standhalten, diesen Augen, so undurchdringlich wie Milch. “Das sollte ich lieber dich fragen, dämlicher Löffelschwinger. Willst du dich unbedingt erkälten?” Sanji blickte erneut auf. Von den grünen Haaren des anderen tropfte der Regen. Sein Blick war so unergründlich wie immer. Sorgte er sich etwa um ihn? Quatsch! Niemals! “Was geht dich das an?”, schnauzte er den Schwertkämpfer an. Es kam keine Antwort. Nur dieser Blick, der auf ihm ruhte. Keine bissige Erwiderung, kein blöder Kommentar. Zoro musterte ihn bloß, auf eine merkwürdige Art, die Sanji nicht verstand. “Kommst du jetzt rein oder nicht?”; meinte der Grünhaarige, schon halb im Rehen. “Ja”, murmelte der Gefragte unverständlich, davon ausgehen das der andere ihm sowieso nicht zuhörte. Der tat es doch. “Gut”, meinte er. Und ging weg, ohne sich noch mal umzudrehen. Sanji blieb sitzen, er wusste selbst nicht warum. Nervös fingerte er eine Zigarette aus seiner Tasche. Seine Hand zitterte, nicht vor Kälte sondern vor Unsicherheit. Vergeblich war der Versuch ein Feuer zu entfachen, viel zu stark die Einwirkung des Regens. Trotzdem versuchte er es weiter, bis ihm die schon völlig zerweichte Kippe entglitt. Zoros Auftreten hatte ihn verwirrt, wusste er es doch nicht zu deuten. Warum war ausgerechnet er gekommen um nach ihm zu sehen, ausgerechnet er, der ihn doch nicht mal leiden konnte. Und dann dieser Blick… Und sein eigenes Herz. Es pochte immer noch, viel zu schnell. Er verstand es nicht. Er verstand seine Gefühle nicht. Er verstand sich nicht. Regen floss über seine Haut, tropfte von seinen Haaren, durchnässte seine Kleidung. Jetzt war es sowieso egal ob er hier sitzen blieb, nass war er so oder so. Er leckte sich über die spröden Lippen, sie schmeckten seltsam, salzig. Vorsichtig berührte er mit seiner immer noch bebenden Hand, seine Wange. Sie war feucht. Nur das die nicht vom Regen kam. Er weinte, unkontrollierbar, unfähig sich dagegen zu wehren. Er konnte es nicht fassen. Saß hier nachts, im Regen und weinte. Weinte wegen dieses bescheuerten Spinatschädel. Er fühlte sich so hilflos und verloren, wie ein Schiff auf hoher See. Ja er war wie die Merry in diesem Sturm. Nur dass das Meer seine Gefühle waren und der Sturm… Zoro. Sanji ließ seinen Kopf nach hinten sinken, bis er die Reling berührte, rutschte an dieser hinunter und starrte in den Himmel, der zunehmendes dunkler wurde. Wie lange er so da lag, wusste er nicht. Irgendwann wurden seine Augen schwer und er schlief ein, auf den Boden gesunken, die Nässe und Kälte nicht wahrnehmend. Er bemerkte nicht, wie er hochgehoben wurde. Wachte nicht davon auf, als ihn dieser jemand in das innere des Schiffes brachte. Schliff einfach seelenruhig weiter, den plötzlichen Komfort zufrieden hinnehmend, lächelnd. “Idiot!”, flüsterte eine Stimme mit einem Lachen. Sanft hauchte ihr Besitzer dem Schlafenden einen Kuss auf die Wange, hoffend, dass dieser es nicht bemerkte. Dann verließ er das Zimmer und ließ den blonden Koch alleine. Als Sanji am nächsten Morgen erwachte musste er sich erstmal orientieren wo er eigentlich war. Er konnte sich nicht daran erinnern, wie er in den Schlafraum gekommen war und dazu noch in seine Hängematte. Verwirrt rieb er sich die Schläfen. Getrunken hatte er auch nichts und trotzdem irgendwas war anders. Auch wenn man mal bei Seite schob, was gestern passiert ist, und die Frage wie er hier hergekommen war ausließ, irgendetwas war immer noch da, etwas das sein Unterbewusstsein aufgenommen hatte, zudem er aber keinen Zugang hatte. Egal was es war, es machte ihn glücklich und das brachte ihn noch mehr durcheinander. Kurz sah er sich um. Luffy schlief, mit offenem Mund, sabbernd und selbst im Traum noch am Essen. Sanji musste lächeln, so verfressen war sonst wirklich niemand, den er ja kennen gelernt hatte. Er sollte wohl Frühstück machen bevor der Captain aufwachte. Usopp schlief auch noch, zufrieden lächelnd. Chopper tat es ihm gleich. Nur Zoros Matte war leer. Beim Gedanken an den Schwertkämpfer geriet Sanjis Herz gleich wieder aus dem Takt. Wo dieser wohl war, was er machte. Ob er wieder trainierte? Was interessierte er ihn eigentlich? Es war ihm doch sonst auch egal. “Lecker! Fleisch!”, Luffys Ausruf, holte ihn zurück in die Realität, erinnerte ihn daran, dass er ja eigentlich Frühstück machen wollte. Das Fleisch konnte er sich allerdings abschminken, sie hatten nur noch wenig an Bord, höchstens für eine Mahlzeit, und das wollte er nicht schon beim Frühstück braten, sonst quengelte der Strohhutjunge den Rest des Tages ihm die Ohren voll. Er war es selbst schuld. Außerdem Vitamine schadeten ihm auch nicht. Sanji schmunzelte. Er sah Luffy schon vor sich, protestierend, jammernd. Er wusste, das er selbst sich aufregen würde. Nami würde ihm eine Kopfnuss verpassen. Die anderen würden lachen. Zoro auch. Schon wieder. Es war als würden seine Gedanken sich nur noch um den Grünhaarigen Idioten drehen. Er versuchte sie zu verdrängen. Als es klappte war er beinahe schon überrascht. Die Morgenluft schlug ihm kühl entgegen und brachte ihn zum frösteln. Leicht roch man noch den Regen der letzten Wochen. ‘Ob es trocken bleibt?’, fragte Sanji sich selbst, während er misstrauisch den blauen Himmel betrachtete. Hoffentlich. Die Kälte umfasste ihn sofort, als er aus der Tür trat. Auf den Planken hatten sich Pfützen gebildet. Überall gab es kleinere Löcher und auch der Mast sah reparierungsbedürftig aus. Usopp würde sie Krise bekommen. Seine geliebte Merry. Pfeifend blies der Wind um die Ohren des Smutje, als er über das Deck schritt, hinüber zu seiner Küche. Die Tür quietschte leise in den Angeln. Noch eine Auswirkung der vergangenen Tage. Langsam ging er zum Kühlschrank, öffnete ihn. Seufzend blickte er in die gähnende Leere die ihn empfing. Sie mussten dringend einkaufen gehen, es war nicht nur das Fleisch das ihnen ausging. Vielleicht fand sich in der Vorratskammer ja noch etwas, das er zu den paar Eiern machen konnte, denn mit denen bekam er ja noch nicht mal Luffy satt, geschweige denn eine ganze Crew von sieben Mitgliedern. Ein gequälter Laut kam über Sanjis Lippen als er die Tür öffnete. Drei Karotten, zwei Gläser eingelegte Gewürzgurken, für wen waren die überhaupt gedacht gewesen, ein Schinken und vier Keulen. Das konnte doch nicht alles sein. Wo war er denn mit den Gedanken gewesen, dass ihm das nicht früher aufgefallen war? Dann mussten sie wohl oder übel hungern. Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Er bückte sich, griff sich den Schinken, was lag der überhaupt auf dem Boden herum, und verließ Zähne knirschend die Kammer. Er schwitzte leicht und musste Husten, aber schob es auf die knappe Luft und die daraus resultierenden hohen Temperaturen im Lager. Als er zurück in die Küche kam, begab er sich sofort zum Herd. Dann mussten jetzt die Eier dran glauben. Ein Wunder wenn er sie damit über den Tag bekam. Die Andere Person im Raum nicht bemerkend fing er damit an die Eier in eine Pfanne zu schlagen. Er musste wieder husten. “Geht es dir nicht gut?” ertönte plötzlich die tiefe, raue Stimme des Schwertkämpfers hinter ihm. Erschrocken drehte Sanji sich um. „Was schleichst du dich so von hinten an!“, fauchte er den Grünhaarigen an. „Wenn du mich nicht bemerkst, selbst schuld, Karottenschäler“, erwiderte dieser. „Pfff“, Sanji schnaubte. Kurz darauf bekam er einen Hustenanfall. „Du hörst dich wirklich nicht gut an.“ Da war er wieder, dieser merkwürdige Blick. „Was interessiert dich das?“, Sanjis Ton war gereizt, trug aber auch eine leichte Spur Unsicherheit. „Wer macht denn das Essen wenn du krank bist, Löffelschwinger?“, kam die Antwort. Ach so, darum ging es! Hätte er sich aber auch denken können. Es wäre ein Wunder wenn der Idiot mal an jemand anderen denken würde. Zugegeben, um den Captain sorgte er sich ja schon, aber sonst… Ein leichter Seufzer entwich ihm, begleitet von einem erneuten Husten. Es ging ihm wirklich nicht besonders gut. Sein Hals schmerzte, seine Lungen schienen zu bersten, von seiner Stirn tropfte der Schweiß und zu allem Überfluss wurde ihm jetzt auch noch schwindelig. Sanji machte einen Ausfallschritt zur Seite und stützte sich an seiner Spüle ab. Diese Blöße würde er sich vor dem Schwertkämpfer nicht geben. „Mir geht es gut, Marimo“, keifte er ihn schon fast an. Oh Gott, war ihm übel. Sich mit beiden Händen krampfhaft an der Spüle festklammernd, starrte er sein Gegenüber an, auf das dieser endlich das Weite suchte und ihn alleine ließ. „Soll ich dir vielleicht Beine machen?!“, rief der Smutje genervt und ließ die Spüle los um sich vollends zu Zoro umzudrehen. Ein großer Fehler, wie er gleich merkte, leider zu spät. Plötzlich den sicheren Halt verlierend, knickten seine Beine ein, gaben einfach so nach. Hilflos kippte er nach vorne. Die Umgebung verlor ihre Konturen, wurde unscharf, verschwamm, bis hin zur vollkommenen Schwärze, die ihn empfing, wie ein weißes Kissen, noch bevor er den Boden berührte. Zoro hatte schnell reagiert und den Koch aufgefangen. Nun lag dieser, fiebrig und schwer atmend in seinen Armen. Seine Augenlieder zuckten unentwegt unter Einfluss des Fiebers. „Sanji du Idiot“, flüsterte der Schwertkämpfer, während er den Kranken sanft auf dem Ecksofa ihrer Kombüse bettete. Zärtlich strich er ihm durch das blonde Haar und erstarrte. Sanji verglühte fast. Dass es so schlimm war, hatte er nicht gewusst, er hatte es geahnt, aber wohl verdrängt. Jetzt musste er schnell handeln. Leicht panisch, sich aber nichts anmerken lassend, verließ er das Zimmer, hoffend, dass der kleine Arzt leicht zu wecken war. Das erste was Sanji war nahm, als er wieder zu sich kam, war der stechende Geruch von verbranntem Essen in seiner Nase, dazu das leise Gefluche von irgendjemand. Er konnte die Stimme nicht zuordnen. „Sanji?“, fragte jemand vorsichtig. Es war eine junge Stimme, ziemlich hoch. Choppers Stimme. Was machte der kleine Hirsch hier und wieso lag er plötzlich wieder? War er eben nicht noch am Kochen gewesen? Oh verdammt! Kochen! Die Eier! Ruckartig schlug er die Augen auf. Ein fieses Stechen durchfuhr seinen Schädel. Stöhnend fiel er ins Polster der Couch zurück. Chopper musterte ihn besorgt. „Du musst liegen bleiben“, mahnte ihn der kleine Elch mit erhobenem Huf. „Aber… ich… muss doch-“, brachte der Smutje mühsam hervor. Seine Lunge brannte wie Feuer, so dass ihm das Sprechen schwer fiel. „Du musst gar nichts“, meinte Nami nun freundlich lächelnd, „Du bist krank, ruh dich aus. Wir packen das schon.“ Beruhigend strich sie ihm durchs Haar, wie bei einem kleinen Kind. Sanji errötete leicht und senkte den Blick. „Hier!“, meldete sich der Schiffsarzt nun wieder zu Wort. „Trink das!“ Er reichte dem Älteren ein kleines Glas, dessen Inhalt eine merkwürdig grünliche Färbung hatte. Moosgrün. Die gleiche Färbung hatten auch Zoros Haare. Sanji zuckte zusammen. Was dachte er denn da? „Komm schon Sanji! So schlimm ist es nicht“, drängte Chopper, der die Reaktion auf das Medikament zurück führte. Mit abwesendem Blick griff der Blonde nach dem Glas und kippte den Inhalt mit einem Mal hinunter. Chopper hatte recht so schlimm war es wirklich nicht, ein bisschen bitter vielleicht, aber das hielt man schon aus. Allerdings machte das Zeug auch unglaublich müde. „Was hast du mir da gegeben?“, wollte er den Elch fragen, aus seinem Mund kam aber nur ein unverständliches Gemurmel. Was auch immer es gewesen war, es lähmte seine Muskeln und Glieder. Schläfrig blinzelte er, mit halb geschlossenen Augen. Seine Lieder waren auf einmal so schwer. Was sollte denn das? Wollten ihn die anderen ruhig stellen? Er musste doch-. Noch bevor er den Gedanken zu Ende denken konnte, wurde es wieder schwarz um ihn herum. „Das sollte ihn erst einmal ruhig stellen“, meinte der kleine Arzt, mit einem prüfenden Blick auf den schlafenden Koch. „Allerdings ist sein Zustand wirklich kritisch. Ich habe nicht alle Medikamente da, die ich für die Heilung brauche. Kommen wir bald an eine Insel?“ „Die nächste Insel mit Handelshafen liegt ungefähr drei Tage von hier entfernt, vorausgesetzt natürlich es bleibt ruhig“, meinte Nami und schaute aus einem der Bullaugen. Der blaue Himmel lachte von draußen herein und die Sonne ließ das Meer glitzern. „Hoffen wir‘s“, sie seufzte. Auf der Grandline konnte man nie wissen was kam. „Wäre besser“, meinte nun auch Usopp, er kam grade aus dem Lagerraum. „Unser Proviant neigt sich ebenfalls dem Ende. Oder besser: Ist aufgebraucht. Wir haben wirklich nichts mehr.“ „Was denn kein Fleisch mehr?“, rief Luffy. Er schien sich mehr für das Essensproblem zu interessieren als für seinen Schiffskoch, aber seine Crew wusste es besser. Luffy achtete stets auf seine Freunde und machte sich Sorgen um jeden einzelnen von ihnen. Er überspielte es nur um keine Panik zu verbreiten. Zoro hatte das ganze Gespräch scheinbar desinteressiert beobachtet. So getan als ginge es ihn nicht besonders an, dabei machte er sich genauso Sorgen wie die anderen, vielleicht sogar noch mehr. Klar er stritt sich andauert mit dem Koch, aber das hieß nicht, dass er ihn nicht mochte. Er mochte ihn sogar sehr, war nur zu Stolz es zu zeigen. Seine Gefühle gingen niemanden hier etwas an. Sie waren zwar seine Freunde, aber er war nicht der Typ, der seine Gefühle sofort jedem offenbarte. Er behielt sie lieber für sich. Auch wenn das schwer war. Besonders jetzt. Er wandte sich wieder dem kleinen Chaos zu, das durch Sanjis plötzlichen Ausfall entstanden war. Dabei war leider auch ihr Frühstück drauf gegangen. Jetzt hatten sie wohl nichts mehr, wenn er den Kanonier richtig verstanden hatte. Achselzucken schritt er zum Weinregal hinüber, einmal quer durch den Raum. Er griff nach einer Flasche Sake und zog sie heraus. Wenigstens war ihnen der Alkohol nicht ausgegangen. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Ziemlich unpassend für die Situation, aber er konnte einfach nicht anders, er musste einfach grinsen, auch wenn er sich die vorwurfsvollen Blicke der anderen einfing. Er entkorkte die Flasche mit den Zähnen und stellte sich trinkend wieder in seine Ecke. „Was denn“, nuschelte er, die Blicke erwidernd. „Bedeutete Sanji dir wirklich so wenig?“, meinte Nami anklagend und Luffy nickte zustimmend. Zoro zuckte bloß erneut mit den Schultern. Sollten sie das nur denken. Musste ja niemand wissen, dass er gerade deshalb trank, weil der Koch ihm so viel bedeutete. So wirklich klar gekommen war er damit auch nicht, aber er hatte es irgendwann einfach akzeptiert. Die Gefühle waren nun mal da, das konnte er nicht ändern, er hatte es oft genug versucht. Inzwischen wollte er es ehrlich gesagt auch gar nicht mehr. „Wenn dir das so egal ist kannst du ja auch gehen und nach einer Insel Ausschau halten.“ „Oder nach Marine“, murmelte der Schwertkämpfer leise. „Zoro!“, Nami sah in vorwurfsvoll an, „Mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand!“ Zoro lachte bloß und verließ schnell das Zimmer. Ein leises Klopfen entstand dort wo das Kissen die Tür berührte. Kurz darauf erklang Usopps erregte Stimme. „Lass die Merry heil!“ Zoro musste erneut grinsen. Typisch Usopp. Langsam begab er sich zum Krähennest. Eigentlich seinem Lieblingsplatz auf den ganzen Schiff, da ließen ihm die anderen seine Ruhe. Unterwegs begegnete er Robin. „Was ist denn los?“, wollte diese wissen, da sie sich über die Ruhe wunderte. „Der Koch ist krank“, kam die knappe Antwort, dann ging er einfach weiter. Robin sah ihm nachdenklich nach. Oben angekommen, genehmigte sich der Schwertkämpfer erst einmal einen weiteren Schluck aus seiner Flasche. Was machte die denn alle für ein Getue um den Koch. War doch selber schuld, wenn er nachts im Regen auf dem Deck rum saß. Wäre er selbst nicht gekommen, hätte der Idiot auch noch draußen gepennt. Zoro musste lächeln als er daran dachte wie friedlich Sanji ausgesehen hatte, obgleich er platschnass gewesen war. Der hatte noch nicht mal gemerkt, als er ihn umgezogen hatte, hatte einfach weiter gepennt. Und dabei auch noch so verdammt süß ausgesehen. Das Haar nass vom Regen, platt im Gesicht hängend. Den Mund leicht geöffnet, die Wangen gerötet, dank der frischen Luft. Die Kleider hatten ihm am Leib geklebt, die Haut durchscheinend unter dem weißen Hemd. Dann die blasse Haut, als er ihn ausgezogen hatte, zuerst das Hemd, dann die Hose. Er hatte nicht wirklich gewusst was ihm anzuziehen, also hatte er einfach gewartet bis die Klamotten wieder einigermaßen trocken waren. Solange hatte er ihn warmgehalten mit seiner eigenen Körperwärme. Dass der dabei nicht aufgewacht war, grenzte an ein Wunder. Zoro schloss die Augen, sah Sanjis Gesicht erneut vor sich, sanft lächelnd im Schlaf. Er liebte diesen Ausdruck, er liebte dieses Gesicht. So sanft und friedlich sah man den Koch selten. Als er die Augen wieder öffnete war sein Blick weit in die Ferne gerichtet. Auf einen unbestimmten Punkt fixiert. Aus der Kombüse drangen gedämpfte Laute. Nami stritt sich mit Luffy und Usopp. Als sich die Tür öffnete warf der Schwertkämpfer einen kurzen Blick hinüber. Robin verließ gerade den Raum. Nami folgte ihr, dahinter Luffy und Usopp, beide mit einer kleinen Beule am Hinterkopf. Zum Schluss Chopper. Anscheinend wollten sie Sanji in Ruhe schlafen lassen. Leise kletterte Zoro den Mast wieder hinunter, bedacht darauf, kein Geräusch zu verursachen. Das kurze Quietschen der Tür konnte er trotzdem nicht verhindern. Er sollte die Tür in nächster Zeit mal Ölen. Sanji ließ sich davon anscheinend nicht stören, denn als Zoro zu ihm hinüberblickte schlief der seelenruhig weiter. Da lag er also wieder. Der Koch. Krank. Zoro zog sich einen Stuhl heran und ließ sich neben dem Sofa nieder. Schweigend betrachtete er den Schlafenden. Dessen Stirn war feucht und glänzte, dank des Schweißes, unnatürlich. Der Atem flach und unregelmäßig, aber beständig. „Idioten, dich einfach alleine zu lassen“, flüsterte Zoro, wohl wissend, dass Sanji ihn in diesem Zustand gar nicht hörte. Vorsichtig strich er dem Koch eine Haarsträhne aus der Stirn. Wie heiß diese doch war. Hoffentlich kamen die bald zur nächsten Insel. Sanji brauchte dringend die richtigen Medikamente. Vorsichtig küsste Zoro den anderen auf die Stirn, darauf bedacht ihn dadurch nicht zu wecken und verließ das Zimmer wieder und stieg ins Krähennest zurück. Der nächste Tag kam zusammen mit der nächsten Regenfront. Nami meinte sie würden sich wohl auf eine Herbstinsel zu bewegen und das die Reise sich verzögern würde. Chopper gefiel das gar nicht, viel zu schlecht ging es Sanji. Dieser beteuerte zwar, dass sie sich keine Sorgen machen sollten, dass es nicht schlimm wäre, aber sein Zustand sprach gegen ihn. Beliebig sprang er zwischen Bewusstsein und Schlaf hin und her. Aufstehen konnte er auch nicht. Als er es versucht hatte und vor der Tür zusammengebrochen war, hatte Chopper angeordnet, dass ab jetzt immer jemand bei ihm sitzen bleiben sollte, um auf ihn aufzupassen. Natürlich passte dem Koch das absolut nicht, besonders nicht wenn dieser Jemand Zoro war. „Du musst nicht auf mich aufpassen, Säbelrassler!“, murrte Sanji den Anderen an. Er war unglaublich gereizt seit er krank war und besonders in der Gegenwart des Schwertkämpfers. „Klappe halten, Löffelschwinger“, gab dieser nur zurück. „Der Kleine hat es angeordnet, also bleib ich auch. Außerdem ist es ja nicht meine Schuld, dass du da liegst.“ Volltreffer! Das hatte gesessen. Leicht beleidigt dreht Sanji sich von seinem Aufpasser weg. Er wusste nur zu gut, dass dieser recht hatte. Hätte er sich nicht draußen in den Regen gesetzt wäre er nicht krank geworden. Das sah er ja ein. Trotzdem, das jetzt vorgehalten zu bekommen und auch noch vom Marimo, tat schon irgendwie weh. Es verletzte seinen Stolz. Hustend setzte er sich auf. Gleich wurde ihm wieder schwindlig. Stöhnend griff er sich an den Kopf. „Brauchst du was“, wollte Zoro wissen. „Ja. Wasser. Aber das kann ich mir auch selbst holen“, schnauzte der Gefragte und wollte schon aufstehen, als er vom Anderen wieder zurück ins Polster gedrückt wurde. Seltsam sanft. „Liegen bleiben“, befahl die tiefe Stimme. Irritiert tat Sanji wie ihm geheißen. Er hatte bis zu diesem Moment geglaubt, dass Zoro selbst nur widerwillig bei ihm verweilte. Dass er sich aber um ihn kümmerte, verwunderte den Smutje sichtlich. „Ist was?“, brummte der Grünhaarige. Die Antwort war ein stummes Kopfschütteln. Schweigend nahm der jüngere das Glas entgegen. Das Wasser schmeckte bitter. Wahrscheinlich war Medizin darin. Ob das der einzige Grund war warum er sich nicht selber etwas holen durfte? Oder sorgte sich der Säbelrassler doch um ihn? Wieso fragte er sich das in letzter Zeit so oft? Es war fast so als ob er es sich wünschen würde. Still betrachtete er den Anderen. Der war gerade dabei seine geliebten Schwerter zu schleifen. Auf dem Gesicht eine seltsam zufriedene Ruhe. Zoro liebte diese Schwerter, sie waren Teil von ihm. Sanji hatte schon oft bemerkt wie glücklich der sonst so unnahbare Mann aussah, wenn er sich um seinen wertvollsten Besitz kümmerte. Wie ausgewechselt. Sanji musste lächeln. Ihm gefiel die Vorstellung, dass auch der Marimo Gefühle zu haben schien. Es machte ihn menschlicher. Den Kopf auf der Lehne bettend beobachte er die Bewegungen des älteren. Schweigend. Bis ihm irgendwann die Augen zufielen und er sanft ins Reich der Träume glitt. Zoro schreckte auf. Er war so in seine Arbeit vertieft gewesen, dass er alles um sich herum vergessen hatte. Der dumpfe Ton holte ihn zurück in die Wirklichkeit. Irritiert sah er sich um. Sanji war mit dem Kopf von der Lehne gerutscht und auf das Sofa geknallt, ohne dass er davon aufgewacht wäre. Kopfschüttelt er hob Zoro sich und trat zu dem Schlafenden. Wie konnte man nur so einen tiefen Schlaf haben. Er selbst schlief zwar, ständig und überall, aber wachte auch bei dem kleinsten Geräusch wieder auf. Sanji hingegen schien eine Menge Schlaf nachzuholen zu haben, so dass er sich nun von nichts mehr wecken ließ. Vielleicht sollte er ihn lieber alleine lassen. Seine Medizin hatte er immerhin schon genommen. Ihn schlafen zu lassen wäre das Beste. Er füllte das Glas noch mal auf und stellte es neben der Couch auf ein kleines Tischchen. Nachdenklich betrachte er das schlafende Gesicht des Kochs. Er fuhr ihm durch das blonde Haar, strich seinen Pony zu Seite und küsste ihn auf die geschlossenen Lider. Diese zuckten kurz, öffneten sich aber nicht. Lächelnd verließ Zoro den Raum, dem anderen noch einen kurzen Blick zu werfend. Geweckt wurde Sanji durch ein lautes Rufen von draußen. Namis Stimme. Er verstand nicht was sie sagte, allerdings klang sie aufgebracht. Wahrscheinlich hatte einer der anderen wieder etwas angestellt. Langsam setzte er sich auf. Dieses Mal wurde ihm schlecht. Er schwitzte unnatürlich stark. Warum musste er auch ausgerechnet jetzt krank werden? Er blickte sich um. Zoro war nicht mehr da. Neben seinem „Bett“ stand das kleine Glas, wieder gefüllt. „Noch Mal fall ich darauf aber nicht rein“, murmelte er und stand auf. Sofort stellte sich das gewohnte Schwindelgefühl ein, so dass er sich abstützen musste. Gott ging es ihm mies. Aber er musste trotzdem Mal. Unsicher ging, oder besser torkelte, er zum Badezimmer. Dort angekommen musste er erst mal verschnaufen. „Sanji!“, meinte plötzlich jemand hinter ihm anklagen. Sanji blieb fast das Herz stehen. „Du sollst doch nicht aufstehen!“ „Soll ich lieber in die Hose machen?!“, schnauzte er den kleinen Elch an, sich so gleich entschuldigend, als er das erschrockene Gesicht bemerkte. „Tut mir leid“, er wich dem Blick des Elches aus und blickte stattdessen zu Boden. Was war denn mit ihm los? Lag das bloß an dieser Erkältung? „Nicht schlimm“, versicherte Chopper ihm. „Aber versprich mir, dass du dich dann wieder hinlegst, ja?“, Sanji spürte einen besorgten Blick auf sich ruhen. Er nickte und verschwand im Bad. Als er zurück in die Küche kam, bemerkte er sofort, dass etwas anders war. Alle zusammen zu sehen kam nicht so oft vor. „Bist du dir auch ganz sicher?“, erkundigte sich Nami gerade. Chopper nickte nur. Die anderen sahen betreten zu Boden. „Ist was?“, erkundigte sich Sanji sich vorsichtig. Augenblicklich zuckte die gesamte Mannschaft zusammen. Chopper schluckte einmal schwer, dann lächelte er beruhigend. „Nein, alles in Ordnung.“ Nachdenklich und irritiert zog der Smutje die Stirn kraus. Hier war was faul, irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. „Lüg mich nicht an!“, forderte er, seine Stimme war viel zu laut. „Nein, wirklich.“, beteuerte jetzt auch Nami. „Alles in Ordnung.“ Sie versuchte ihn zu beruhigen, aber das konnte sie vergessen. „Sagt mir was los ist!“, drängte er. „Sanji…“, Choppers Lautstärke war gesenkt, es war mehr ein Flüstern, kaum hörbar, „du bist wirklich ziemlich krank und ich weiß nicht ob ich dich wieder gesund bekomme.“ Sanjis Augen weiteten sich. „Es ist nicht nur die Erkältung. Da ist noch etwas anderes. Ich weiß aber noch nicht was es ist, geschweige denn was ich brauche um dich zu heilen.“ Chopper wich seinem Blick aus. „Du-“, er stockte bevor er die nächsten Worte mühsam aussprach, „Du könntest auch sterben.“ Sanji hatte geahnt was kommen würde, trotzdem traf es ihn wie ein Schlag. „Sterben?“, seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Passenderweise bekam er dazu auch noch einen Hustenanfall. Er taumelte und fiel gegen den Türrahmen, schwer atmend. In seinem Kopf drehte sich alles. Er wollte noch nicht sterben, nicht hier und vor allem nicht so. Seine Beine knickten wieder weg. Schwärze umfing ihn. ‚Nein‘, dachte er nur noch, bevor er ohnmächtig wurde. Ein Gähnen entwich dem dem Mund des kleinen Elches. Er hatte die ganze Nacht durchgearbeitet, alle seine Bücher durchsucht aber noch nichts gefunden. Deprimiert, entmutigt und verzweifelt senkte er den Kopf. Er hatte doch so viele Bücher, so viel zusammengetragenes Wissen, wieso gelang es ihm dann nicht raus zu finden was mit seinem Freund nicht stimmte. Vielleicht war es ja doch nur eine sehr schlimme Krankheit. Chopper lachte auf. Das hatte er sich schon wie oft gesagt in den vergangenen Stunden, aber er war kein Idiot. Er sah genau, dass mit Sanji was nicht stimmte. Ein leiser Seufzer entwich ihm. Er machte sich große Sorgen um seinen Nakama. Hoffentlich kamen sie bald an die nächste Insel. Wie aufs Stichwort ertönte von draußen ein Schrei. Luffy saß schon den halben Morgen und die gestrige Nacht auf seinem Lieblingsplatz und hielt nach irgendwas Ausschau. Aber vor ihm lag nur das blaue Meer. Zudem war in den frühen Morgenstunden auch noch Nebel aufgezogen. Dick hin er nun über dem Schiff, hüllte es ein wie eine Wolke. Eine Wolke aus Eis, so kalt war es geworden. Die Grandline machte ihrem Ruf mal wieder alle Ehre. Obwohl man nicht mal die Hand vor Augen sah, war er sitzen geblieben. Nami war kurz vorbeigekommen um ihm einen Mantel zu bringen. “Ob er sich auch erkälten wolle?”, hatte sie gefragt. Usopp war später auch gekommen. Er war ins Krähennest geklettert, das er zu seiner Überraschung leer vorgefunden hatte, und hielt seit dem zusammen mit seinem Captain Ausschau. Luffy hatte schon fast die Geduld verloren, als plötzlich wie aus dem Nichts eine Silhouette vor ihnen auftauchte. Zu erst hatte er sich erschreckt und sie für ein feindliches Schiff gehalten, der Nebel war auch zu dicht, aber sie hatte sich schnell als Insel entpuppt. Auch Usopp hatte diese entdeckt und schrie nun aus voller Kehle: “Land in Sicht! Land in Sicht! Insel voraus!” Sofort kamen die anderen angerannt. “Na endlich!”, freute sich Chopper. “Ist das auch die Richtige”, erkundigte Robin sich sachlich bei Nami. “Wollen wir es hoffen.”, erwiderte diese mit einem prüfenden Blick auf den Lockport. Es war wirklich eine Herbstinsel, so wie Nami es vorhergesagt hatte. Scharfer Wind, beutelte ihr Segel, so dass sie es kurz vor dem Ziel einhohlen mussten. Den Rest trieben sie. Sie hatten nicht gleich am Hafen geankert, sondern lieber etwas entfernter in einer kleinen Bucht, geschützt von den umgebenden Felsen. Sie hatten immerhin keine Ahnung ob es auf dieser Insel einen Marinestützpunkt gab. Nami hatte verordnet, dass der Großteil der Crew auf der Merry bleiben sollte und nur zwei zum Einkaufen los geschickt. Sanji hatte natürlich etwas dagegen gehabt, das jemand anderes seine Besorgungen machte. Aber Nami hatte ihm gar keine Beachtung geschenkt und einfach Chopper und Zoro dazu verdammt. Der Schwertkämpfer hatte seltsamerweise ohne Widerworte zugestimmt und war zugleich mit dem Elch aufgebrochen. Nun suchten die Beiden gerade den Weg zum Dorf. “Warum sollst du eigentlich immer mit gehen”, quengelte Chopper gerade. “Mit dir verläuft man sich doch nur!” Zoro antwortete ihm nicht, hatte er doch nur halbherzig zugehört. “Sag mal Chopper. Geht es dem Koch wirklich so schlecht?”, wollte er nun wissen. Verwundert schaute der gefragt auf. “Nun ja… Ehrlich gesagt kann ich dir das nicht so genau sagen. Ich weiß ja nicht was es ist. Ich hatte gehofft , dass ich hier einen Arzt finde den ich danach fragen kann oder wenigstens ein neues Buch.” “Hm”, kam es vom Schwertkämpfer bloß. Er gab sich mit der Antwort zufrieden. Jetzt starrte er mit leerem Blick in die Ferne. Er machte sich Sorgen um seinen Nakama. Riesige Sorgen. Zeigen tat er das niemandem. Er hatte schon Probleme seine Gefühle dem Koch gegenüber zu unterdrücken, aber jetzt von es dem selbigen so schlecht ging… “Zoro!”, die Stimme des kleinen Elches zitterte leicht. “Was ist?”, erkundigte sich der Angesprochene, aus seinem Gedankengang gerissen. “Da… Marine…”, stotterte Chopper, zu einem ganzen Satt nicht fähig. “Na toll”, fluchte Zoro leise, “die haben gerade noch gefehlt.” Es war wie verhext. Gab er denn keine Insel, nicht mal den kleinsten Fleck auf diesem verfluchten Meer an dem sie Ruhe hatten? Normalerweise machte ihm das nichts aus. Er mochte die Gefahr, sehnte sich manchmal sogar danach. Er lebte nun mal für den Kampf. Aber auch er hatte Momente in denen es ihm nicht passte und jetzt war einer dieser Momente. Jetzt, da er niemand hatte der ihm den Rücken stärkte, da er auf sich allein gestellt war, aber die Verantwortung für alle trug. Wie er den Koch dafür hasste, dass er krank geworden war. Mühsam kämpfte er gegen seinen Instinkt an. Er wollte da raus, kämpfen, sich ein bisschen mit der Marine messen, doch sein Verstand siegte. Er wusste es wäre nicht sehr förderlich für ihr aller Wohl, wenn er jetzt einen Streit mit der Marine anfing ”Hör gut zu”, raunte er seinem Begleiter zu, während er sich zu diesem hinunter beugte. “Wir kommen hier nur heil raus, wenn wir uns nicht zu erkennen geben. Zieh deine Sachen aus und verhalte dich natürlich.” Zuerst weigerte sich der kleine, zu groß war sein Stolz. Zoro verstand ihn gut. Doch Chopper tat letztlich was der Ernst der Lage von ihm verlangte. Der Grünhaarige schlug sich die Kapuze ins Gesicht. Zum Glück regnete er. Choppers Klamotten stopfte er in die Tasche, die Nami ihm gegeben hatte. ‘Ziemlich klein’, ging es ihm durch den Kopf. Hatte ihre Navigatorin mal auf den Einkaufszettel des Smutje geschaut? Das hätte er ja niemals alles da rein bekommen. Seine Schwerter mit den Mantel verbergend trat er aus dem Schatten der Gasse. “Ich habe Angst”, wisperte Chopper hinter ihm. “Wir schaffen das schon und wenn nicht..”, Zoro grinste und strich zärtlich über den Griff seines Wado-Ichi-Monji. Zaghaft nickte der Jüngere und betrat den Marktplatz. ‘So ganz ohne seine Klamotten, sieht er wirklich aus wie ein normales Lastentier’, stellte der Schwertkämpfer nicht ohne Überraschung fest. Bald wurde den beiden klar, dass der Markt die beste Tarnung überhaupt war. Hier gab es so viele Menschen, dass die zwei Piraten bald im geschäftigen Treiben untergingen. Es dauerte nicht lange, da hatten sie alles zusammen was auf den Einkaufslisten stand. Ein paar Mal waren ihnen Marinesoldaten begegnet, diese nahmen aber kaum Notiz von ihnen. Zoro wollte sich gerade auf den Rückweg begaben, als ihn ein Schrei aufschrecken ließ. Erschrocken wirbelte er herum, seine Hand wanderte automatisch zu seinen Schwertern. “Das Buch da!”, rief der kleine Arzt erfreut, vergessend, das Elche normalerweise nicht sprechen können. “Psst”, zischte der Ältere, “sag mal spinnst du?! Was ist denn los?” Schuldbewusst blickte der andere zu Boden. “Da drüben ist ein interessantes Buch.” Zoro seufzte ergeben. Das war alles? Ein interessantes Buch? Dafür versetzte er ihn so in Alarmbereitschaft? Missmutig stapfte er hinter Chopper her, zu einem Stand, der weit hinter dem ganzen Rummel stand, gefährlich nahe an der Hauptstraße, die wahrscheinlich direkt zur Marinebasis führte. Der Elch hatte verdammt gute Augen, das musste man ihm lassen. Die Straße war verlassen. Weit und breit war niemand zu sehen. “Welches denn?” “Das da”, Chopper deutete auf ein kleines Buch mit braunem Einband, das über und über mit irgendwelchen merkwürdigen Zeichen übersäht war. Zoro sagte das alles nichts, Chopper anscheinend schon, so glücklich wie dieser strahlte. Sollte ihm recht sein. Der Schwertkämpfer griff nach dem Buch und rief nach einem Verkäufer. Irgendwie kam ihm die Situation verdächtig vor. Sie sollten zu sehen das sie von hier verschwanden. Nicht lange und eine kleine, ältere Frau kam angetrippelt. “Wie viel?”, fragte Zoro. “Aber Junge, das geht doch auch freundlicher”, meinte die Alte nur und lächelte. Die hatte vielleicht Nerven. “Wie viel wollen sie für das Buch?”, wiederholte er, dieses Man in einem leicht freundlicheren Ton und einem gezwungenen Lächeln. “Na siehst du.” Gott, ging die ihm auf die Nerven. “15000 Berry#.” Zoro klappte die Kinnlade runter. 15000 Berry? Für ein Buch? Und dann auch noch für ein so schlecht erhaltenes? Das waren ja Wucherpreise! Wie sollte er das denn Nami erklären? Am Schluss musste er das noch von seinem eigenen, nicht vorhandenen, Geld bezahlen. Was hieß noch mehr Schulden bei seinem über alles geliebten Sonnenschein. “Bitte Zoro”, flüstere Chopper wieder und sah ihn flehend an. “Es ist für Sanji.” Augenblicklich zuckte Zoro zusammen. Er blickte wieder auf das Buch in seiner Hand. Blöder Koch. Der konnte was erleben! Klirrend breitete sich das Geld auf der Verkaufsfläche des Standes aus. “10000 und keinen Berry mehr”, knurrte er. Die Alte lachte nur. Schließlich nickte sie und packte das Geld ein. Wütend stapfte er zurück auf den Marktplatz. Eine Windböe erfasste seine Kapuze, wehte sie von seinem Kopf und brachte seine Ohrringe zum klingen. Wie auf ein geheimes Signal, als wäre dieses kleine Geräusch ein Stichwort gewesen kamen drei Marinesoldaten angerannt. Als sie den Schwertkämpfer sahen, erstarrten sie zuerst. “Mist”, fluchte Zoro. “Verdammter Mist!” Die Soldaten hatten kaum Zeit zum Reagieren, schon lagen sie bewusstlos auf dem Boden. Aus dem Augenwinkel beobachtete er wie ein anderer Offizier eine Miniteleschnecke hervorzog. Zoro fluchte noch einmal. Dann machte er kehrt, griff sich Chopper und rannte im wahrsten Sinne des Wortes um sein Leben. Er wollte sich jetzt nicht auf einen Kampf einlassen. Er rannte, die Stimmen der Soldaten hinter sich. “Wir haben Piratenjäger Roronoa Zoro auf dem Marktplatz gesichtet. Er läuft Richtung Hafen, zusammen mit einem-”, hier stoppte der Berichterstatter kurz. “Elch”, beendete er seinen Satz dann. Zoro musste unweigerlich grinsen. “Ich glaube das war’s mit deiner Anonymität!”, scherzte er. Chopper warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu und meinte: “Pass lieber auf den Weg auf. Weißt du überhaupt wo wir hinlaufen?” “Natürlich!”, entrüstete sich der Gefragte. “War ja klar”, kopfschüttelnd bog der Lach um die nächste Ecke. Zoro folgte ihm. Er Hatte ja recht was seinen Orientierungssinn betraf, trotzdem er kam gut alleine zurecht. Er war bisher immer ans Ziel gekommen. War doch egal wann. Immer noch rennend, Chopper nicht aus den Augen lassend, das Geräusch der Schritte der Soldaten, die sie verfolgten in den Ohren, versuchte er alles andere auszublenden, sich vollständig auf sein derzeitiges Handeln zu konzentrieren. Seine Gedanken entglitten ihm trotzdem, wanderten zu dem blonden Koch, der in diesem Moment krank und wahrscheinlich bewusstlos in der Kombüse ihres Schiffes lag. Dieser Gedanke gab ihm Kraft. Kraft weiter zu rennen, weg von der Marine und hin zu ihm; Zu Sanji… Sanji erwachte von lauten Rufen an Deck. Mühsam stand er auf und begab sich zur Tür. Dort angekommen musste er einmal wieder zu Atem kommen. Das sein Zustand sich noch einmal verschlechtern könnte, damit hatte er nicht gerechnet. Hustend ging er zu Boden. Seine Lunge brannte wie Feuer. Außerdem spürte er langsam die Spuren, die der Nikotinentzug auf ihn hatte. Er wollte wieder aufstehen, doch seine Beine versagten ihm den Dienst. “Wirklich?!”, hörte er Namis Stimme. Sie klang erregt. Wahrscheinlich hatte der Säbelrassler wieder etwas ausgefressen, würde ihm ähnlich sehen. “Finde ich ja toll, aber mitbringen hättet ihr sie wirklich nicht!”, zeterte Nami weiter. Sanji lauschte ihrer Stimme. Er mochte sie. Sie war so kräftig und bestimmt und spiegelte das wundervolle Wesen der Navigatorin wieder. “Was hätten wir denn sonst tun sollen?”, erwiderte eine andere, tiefere Stimme. Zoro. Sanjis Stimmung verschlechterte sich augenblicklich. “Keine Ahnung, was weiß ich! Der Logport ist noch nicht aufgeladen. Wir können doch schlecht ins blaue Segeln!” Sanji verstand die Situation zwar nicht, aber er gab Nami Recht. Nur das Zoro das nicht verstehen würde. “Ist mir doch egal!” Sanji seufzte und schreckte zugleich zusammen, als sich die Kombüsentür öffnete und der Schwertkämpfer plötzlich in voller Größe vor ihm stand. Mist! War das peinlich! Jetzt würde er gleich wieder ein Paar Witze über sich ergehen lassen müssen. Doch Zoro schwieg, wider Erwarten, hob Sanji bloß hoch und trug ihn zum Sofa zurück. “Hey!”, brüllte dieser. “Lass mich runter Mooskopf!” Als keine Reaktion folgte, betonte er seine Worte noch mal und begann mit seinen Fäusten auf Zoros Rücken einzuschlagen. “Lass. Mich. Runter!” “Du benimmst dich wie ein kleines Kind”, bemerkte der Schwertkämpfer, als er sein “Gepäck” auf der Couch ablud. “Wie ein kleines, verweichlichtes Kind.” Grinsend sah er auf Sanji hinunter. Dieser hätte ihn dafür ermorden können. “Wenn ich nicht krank wäre, dann würdest du jetzt-”, jäh wurde er von einem Hustenanfall unterbrochen, der seine Drohung weit weniger wirkungsvoll machte. “Würde ich jetzt was?”, hackte der Andere immer noch grinsend nach. Doch dieses verschwand sofort, als Sanji nicht aufhörte zu Husten. Irritation und etwas das Sanji nicht kannte, zeichneten sich auf den Gesicht des Älteren ab. War das Hilflosigkeit? Roronoa Zoro, war hilflos? Wegen ihm? Lange blieb dem Blonden seine Freude nicht, denn der Husten wurde schlimmer. Was war denn das? Er würde ersticken wenn er den blöden Husten nicht unter Kontrolle bekam. Verzweifelt schnappte er nach Luft. Hustete sie gleich wieder aus. Verdammt! Er hörte wie jemand aufsprang, vermutlich Zoro. Hörte ihn nach Chopper rufen. Laut, bestimmt und ja, wirklich ein wenig hilflos. Dieser Gedanke wurde ihm schnell wieder entrissen und durch das Verlangen nach Luft ersetzt, Sauerstoff. Leben! Er brauchte Sauerstoff! Dringend! ‘Verdammt noch mal!’, fluchte er innerlich. Noch immer hustend blieb ihm nichts anderes als auf den Arzt zu warten. Beeil dich Chopper! Bitte! Nachwort(e): So das war's. Bin noch ziemlich unerfahren auf dem Gebiet, hoffe aber ich lasse euch nicht zu lange hängen. Danke an alle die sich hierher verirrt und es auch gelesen haben. Freut mich wenn es jemandem gefällt LG blackShadow Kapitel 2: Chaos ---------------- Vorwort(e): Endlich hab ich es geschafft, dabei wollte ich doch schon am Sonntag fertig sein. Naja, Schule eben. *seufz* Werde in nächster Zeit versuchen jede Woche oder alle zwei Wochen Sonntags ein neues Kapitel hochzuladen. Wollte mich noch für die Kommis bedanken :) Hat mich gefreut, dass euch meine Story gefällt. So jetzt aber Zeit fürs Kapitel: Kapitel 2 - Chaos Sanjis Husten hatte sich wieder etwas beruhigt, nachdem er von der hellblauen Flüssigkeit getrunken hatte, die Chopper ihm gegeben hatte. Er war zwar immer noch geschwächt, doch so langsam ging es ihm besser. Egal was der kleine Elch ihm da gegeben hatte, es half; sogar sehr. Erschöpft legte er den Kopf gegen die Wand. An Schlafen war nicht zu denken, viel zu aufgewühlt war er. Soweit er das richtig mitbekommen hatte, waren Chopper und Zoro während ihren Besorgungen von der Marine entdeckt und dann verfolgt worden. ‘Dämlicher Spinatschädel’, schimpfte Sanji in Gedanken. Er hatte doch gleich gewusst, dass es eine bescheuerte Idee gewesen war ausgerechnet diesen Idioten loszuschicken. Genervt schloss er die Augen. Vielleicht sollte er doch versuchen zu schlafen. Ein Quietschen ließ ihn hochschrecken. Genervt öffnete er ein Auge. Wer störte ihn denn jetzt? Wie er es hasste, dass sie kein Krankenzimmer hatten. Wieso war er eigentlich nicht schon längst umgezogen? Vielleicht sollte er Chopper bei Gelegenheit mal darum bitten. Allerdings müsste er dann seine geliebte Küche völlig unbeaufsichtigt lassen und viel mehr Schlaf bekam er im Jungenzimmer wohl auch nicht. “Schläfst du Koch?”, kam es vom “Eindringling”. Innerlich fluchend setzte Sanji sich auf. ‘Nein du Idiot. Wie soll man das auch bei dem Lärm, den du Elefant verursachst!’, wollte Sanji erwidern, allerdings war seine Stimme bei seinem letzten Hustenanfall so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass ihm höchstens ein Krächzen entwichen wäre. Also blieb ihm nichts anders übrig, als den Schwertkämpfer mit bösen Blicken zu strafen. Dieser ignorierte den Smutje einfach und ging an ihm vorbei zum Weinregal. Dort griff er nach einer neuen Flasche Sake, während er die andere daneben auf den Boden stellte. Er entkorkte sie wie gewöhnlich mit den Zähnen, nahm einen Schluck und drehte sich dann zum Sofa um. “Und? Wie geht es dir?”, fragte er. Sanji starrte ihn nur an. Zoro zog eine Augenbraue hoch. “Keine Stimme mehr?”, wollte er wissen. Ein Nicken als Antwort. Sanji hasste er. Er wollte seinem Gegenüber eigentlich die Meinung geigen, stattdessen konnte er nur schweigen und grimmig schauen. Zoro zeigte sich ziemlich unbeeindruckt. “Oh! Kann die Prinzessin nichts erwidern?” Sanjis Blick wurde, wenn möglich, noch finsterer. ‘Du kannst was erleben, glaub mir’, grollte er innerlich. Der Schwertkämpfer hingegen fand das ganze anscheinen ziemlich amüsant, denn er grinste breit. Er trat einen Schritt nach vorne, kam Sanji bedrohlich nahe. Warmer Atem streifte die Haut des Smutje, als sich der Grünhaarige nach vorne beugte, bis die beiden auf Augenhöhe waren. Immer noch grinsend packte er die Handgelenke des Jüngeren. “Du kannst dich also nicht wehren? Ich kann alles tun?”, in seiner Stimme lag ein lauernder Ton, der Sanji Angst machte. Angst vor Zoro. Angst vor dem was dieser vorhatte. Schlagartig beschleunigte sich der Atem des Blonden. Schweiß perlte von seiner Stirn. Fest gegen die Rücklehne gepresst, versuchte er Abstand zwischen sich und den Schwertkämpfer zu bringen. Krampfhaft suchte er nach einem Ausweg. Was sollte das?! Seine Rettung war Chopper. Als der Elch das Zimmer betrat, angekündigt durch das inzwischen gewohnte Quietschen der Tür, entfernte Zoro sich ruckartig von Sanji, schnappte sich seine Flasche und verließ das Zimmer. Immer noch außer Atem starrte der Blonde ihm hinterher. Der Schrecken saß ihm in den Gliedern und eine Frage ließ ihm keine Ruhe mehr. Hallte in seinem Kopf wider wie ein lästiger Ohrwurm. Was hatte der Säbelrassler vorgehabt? Was zur Hölle sollte das? “Sanji alles in Ordnung?”, Choppers besorgte, helle Stimme rüttelte Sanji wach. Motorisch nickte er, nahm es selber aber kaum war, musste erst wieder in die Wirklichkeit finden. “Kannst du immer noch nicht sprechen?” Ein Kopfschütteln. “Hier”, der Arzt richte Sanji ein Fläschchen mit der selben blauen Flüssigkeit, die ihm schon einmal geholfen hatte. “Trink das! Ich hoffe es hilft. Zumindest gegen deinen Stimmverlust.” Sanji nickte erneut und schluckte den Inhalt mit einem Mal. Er spürte sogleich wie sich sein Hals entspannte. “Danke”, brachte er mühsam heraus. Es tat zwar noch ein wenig weh, aber wenigstens könnte er sich jetzt wieder verständlich machen und was noch wichtiger war, sich gegen Zoro wehren. “Warum bist du her gekommen?”, wollte er von Chopper wissen. Sofort hellte sich der Blick des Angesprochenen auf. “Ich hab was gefunden”, strahlte er. Verständnislos blinzelte Sanji seinen Freund an. Der bekam auf der Stelle wieder Panik, weil er das Schweigen als Rückfall deutete und wollte seinen Patienten noch mehr von der blauen Flüssigkeit andrehen. Dieser lehnte danken ab. Nein, noch mehr wollte er davon wirklich nicht trinken. Zwar achtete Chopper immer darauf das seine Medizin nicht unangenehm schmeckte, aber trotzdem, dass hieß nicht automatisch, das sie deswegen einen fabelhaften Geschmack hatten. Dieses blaue Zeug zum Beispiel schmeckte nach gar nichts, war absolut neutral. Den Koch schauderte es, seine Zunge wurde davon immer ganz taub, als ob seine Geschmacksnerven absterben würden. “Es geht mir gut”, versicherte er dem Elch. “Ich fragte mich nur, was du gefunden hast.” Erleichtert atmete Chopper auf, froh darüber, dass es seinem Nakama anscheinend wirklich besser ging. “Ich habe etwas zu deiner Krankheit gefunden”, meinte er dann und lächelte leicht. Allerdings nicht lange. “Ich hoffe nur, das ich dir auch helfen kann. Ich habe keine Ahnung ob ich gut genug bin die Richtige Medizin herzustellen.” “Hey!”, meinte Sanji aufmunternd, seine eigenen Sorgen verdrängend, als er den niedergeschlagenen Elch sah. “Du bist echt ein klasse Arzt. Wenn es einer schafft dann du. Das ist für dich bestimmt ein leichtes.” “Also wirklich Sanji, du brauchst mich nicht zu loben. Du weißt doch, dass ich das nicht mag”, meinte der Elch verlegen und tänzelte durch den Raum. Seufzend lehnte sich der Smutje wieder zurück. Gedankenverloren kratzte er sich den Hals. In letzter Zeit tat er das öfter, eigentlich seit sie auf dieser merkwürdigen Sommerinsel gewesen waren. “Ah Sanji!” Erschrocken blickte dieser auf. “Hör auf zu kratzen!” Chopper stand vor ihm und sah in mahnend an. Anscheinend hatte er sich wieder beruhigt. “Wieso?”, fragte Sanji verdutzt. “Lässt du mich mal deinen Hals sehen?”, erwiderte der Arzt bloß und überging die Frage des Anderen. Schulter zuckend tat dieser wie ihm geheißen und drehte den Kopf soweit, dass Chopper ihn untersuchen konnte. “Was ist denn?”, erkundigte er sich dann. Ihm war schleierhaft was der jüngere vorhatte. Was hatte das denn mit seinem Husten zu tun? Die Reaktion gab ihm die Antwort. “Also doch”, es war nicht mehr als ein Wispern, aber es versetzte Sanji in höchste Alarmbereitschaft. Als er schluckte machte sich seine geschundene Lunge wieder bemerkbar. Er wand den Kopf wieder, um in Choppers Gesicht zu sehen. Was er sah verwirrte ihn. Der Elch lächelte. Er hatte mit allem gerechnet, Sorge, Trauer, Entsetzen, Mutlosigkeit, Verzweiflung, aber Freude? Fragend blickte er sein Gegenüber an. “Bin ich erleichtert”, kam es nun über dessen Lippen. “Deine Krankheit ist zwar nicht so einfach abzutun, aber ich weiß endlich was es ist. Das heißt ich kann es auch behandeln.” Enthusiastisch verließ Chopper das Zimmer. Stirnrunzelnd sah Sanji ihm nach. Chopper war schon den ganzen Tag so fröhlich und das obwohl er sich sonst vor Sorge um seine Freunde verrückt machte. Heute waren wohl alle etwas seltsam. Erst Zoro und jetzt auch Chopper. “Vielleicht träume ich ja”, murmelte er und schüttelte den Kopf. Ja, das musste es sein, er träumte. Gleich würde Luffy kommen und ihn mit seine, Gebrüll wecken. Er würde aufstehen, das Frühstück machen und sich dann um Nami-swan und Robin-chan kümmern. “Quatsch!”, schollt er sich selbst. Er konnte sich nichts vormachen, er wusste ganz genau, dass er nicht träumte. “Ich kann alles tun?”, hallten die Worte des Schwertkämpfers in seinem Kopf wieder. Was hatte der andere damit gemeint? Und warum wusste er ganz genau, dass er die Antwort eigentlich nicht wissen wollte? Die Augen mit der linken Hand verdeckend, legte er sich auf den Rücken. Was hätte er jetzt nicht alles für eine Zigarette getan. Irgendwann schlief er doch noch ein, von Fieber und Husten erschöpft. Zoro hatte, nachdem er das Zimmer verlassen hatte, sich sofort wieder ins Krähennest verkrochen. Da saß er jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit und starrte aufs Meer hinaus. Er versuchte krampfhaft die Erinnerungen an das Geschehen eben in der Kombüse zu verdrängen, doch ja mehr er sich anstrengte, um so mehr verfestigte es sich. “Verdammt”, fluchte er, “Idiot! Ich bin so ein dämlicher Idiot! Was um alles in der Welt sollte das eben?!” Er hatte sich diese Frage in der letzten Stunde bestimmt schon an die hundert Mal gestellte, die Antwort kannte er nur zu gut. Er kannte seine Gefühle. Er wusste wie der Koch auf ihn wirkte. Hatte es bisher immer geschafft es zu verdrängen. Und doch… unter Kontrolle hatte er sie deshalb noch lange nicht, hatte er sich nicht. Nur ein paar Sekunden mehr und er hätte sich vergessen. Er hätte den Jüngeren genommen und das wahrscheinlich auch noch egal wie sehr dieser sich gewehrt hätte, mal abgesehen davon, dass er das in seinem jetzigen Zustand gar nicht konnte, Zoro verfluchte sich selber und wusste doch, dass er es nicht ändern konnte. Es war nun einmal passiert. Blieb zu hoffen, dass Sanji es wieder vergas. “Ja, klar”, er lachte auf. Lächerlich! Als ob der Koch so etwas vergessen würde. Und die Wahrheit? Die Wahrheit war, dass er den Blonden liebte, aber das sagen? Vielleicht. Ein Seufzer entwich ihm. Da könnte er sich auch gleich ertränken. Er würde erst einmal abwarten müssen, vielleicht hatte er Glück und der Smutje legte sein Verhalten einfach nur als Provokation aus. Schon wahrscheinlicher. Etwas anderes würde ihm ja sowieso nicht übrig bleiben. Abwarten und hoffen. Eigentlich nicht seine Art. Das könnte ein Problem werden. Am besten er ging dem Koch eine Weile aus dem Weg. Obwohl sich das wohl noch schwieriger gestallten würde, immer hin lag dieser in der Kombüse und er wäre schon merkwürdig wenn er nicht zu den Mahlzeiten erscheinen würde. Er stöhnte genervt auf und fuhr sich durch die kurzen Haare. Blöde Sackgasse. Er würde einfach mal darüber schlafen, danach viel ihm vielleicht eher was ein. Die Arme hinter dem Kopf verschränkend machte er es sich so bequem wie möglich, gähnte und schloss die Augen. Leider machte eine gewisse orangehaarige Navigatorin ihm einen Strich durch die Rechnung, durch beide um genau zu sein. “Zoro!”, Namis laute, aufdringliche Stimme schallte über das Deck. Genervt setzte sich der Grünhaarige auf, machte aber keine Anstallten sich sonst irgendwie zu regen. Sollte die doch das ganze Schiff zusammen brüllen, was kümmerte ihn das, er wollte schlafen. Ein zweiter Ruf, noch lauter als der erste, folgte auf die ausbleibende Antwort. Zoro murrte. “Zoro!”, ein dritter Ruf, dieses Mal allerdings nicht von Nami sondern von Luffy. Verwundert richtete sich Zoro auf und blickte auf das Deck hinunter. Luffy stand dort und machte Anstallten zu ihm hoch zu kommen. “Was ist denn?!”, brüllte der Schwertkämpfer schnell zurück, bevor sein Captain noch auf falsche Gedanken kam. Fast schon enttäuscht wirkend schaute dieser zu seinem ersten Mann hoch. Zoro seinerseits sprang vom Ausguck hinunter und landete breitbeinig vor seinen Crewmitgliedern. “Chopper hat etwas gegen Sanjis Krankheit gefunden”, erklärte Nami knapp. “Ja, und?”, grummelte der Andere und sah die Navigatorin fragend an. Schon wieder dieser Löffelschwinger. Dabei hatte er es doch kurz geschafft ihn auszublenden. “Ich habe nicht alles verstanden”, fuhr die Orangehaarige ungerührt fort, “aber es hat sich so angehört als ob er ihn innerhalb der nächsten drei Wochen gesund bekommt.” “Ist das nicht toll!”, rief Luffy dazwischen. Es war ihm anzusehen wie sehr es ihn freute und wie erleichtert er war. Zwar war Luffy, was seine Nakama betraf, davon überzeugt, dass sie alle sehr zäh waren, aber er hatte nicht verstecken können, dass auch er sich Sorgen gemacht hatte. “Und was hatte das mit mir zu tun?”, brummte Zoro. War ja alles schön und gut und es freute ihn ja auch, sehr sogar, aber trotzdem verstand er nicht was die Navigatorin von ihm wollte. “Chopper meinte, dass das Zeug was er ihm gibt bestimmt Nebenwirkungen hat. Zumindest am Anfang und dass so lange jemand auf ihn aufpassen muss.” Zoro stöhnte innerlich auf. Das konnte doch jetzt nicht war sein. Das glaubte er nicht. “Und warum sollte das ausgerechnet ich sein?”, wollte er wissen. “Nun ja”, auf Namis Gesicht schlich sich ein Zoro nur zu bekanntes Grinsen, “du hast noch Schulden bei mir, vergessen?” Der Grünhaarige knurrt. Hinterhältige Hexe. “Schön das wir uns so gut verstehen.”, meinte diese, immer noch lächelnd und stapfte dann zurück in ihr Zimmer. Wütend starrte der Schwertkämpfer ihr hinterher. Luffy hatte sich schon verzogen. ‘Und jetzt?’, fragte Zoro sich selber. Fluchend stapfte er in Richtung Kajüte, hoffentlich fand er Chopper dort. Wenn er dem Koch schon helfen sollte, dann sollte er sich vielleicht vorher informieren. Chopper hatte sich zuversichtlich gezeigt, als er mit Sanji gesprochen hatte und er hatte sich auch wirklich zuversichtlich gefühlt. Zu zuversichtlich wie sich kurz danach heraus gestellt hatte. Seufzend schlug er das kleine Buch wieder zu. Er brauchte eine Pause. Seit ungefähr eineinhalb Stunden brütete er schon über diesem Buch. Er war ein wirkliches Meisterwerk auf dem Gebiet der Medizin, wenn es um Infektionen durch Insekten geht. Wie konnte er bei soviel gesammeltem Wissen nichts finden? Sanji hatte sich mit einer bestimmten Krankheit infiziert, wahrscheinlich durch einen Mückenstich, oder einen kleinen Biss, die musste doch zu finden sein. Chopper blickte erneut auf das Buch, fuhr die Konturen der Symbole mit den Augen nach. Symbole einer alten Sprache, vielleicht auch der Alchemie entsprungen. Chopper wusste nicht was sie bedeuteten, aber er hielt es auch nicht für besonders wichtig. Wichtiger war der Inhalt und der war eine richtige Schatztruhe. Vorsichtig nahm der Elch das Buch zwischen beide Hufe und betrachtete es nachdenklich. Er hatte es bis vor einem Tag zwar noch nie in der Realität gesehen, verband aber schon so einige Erinnerungen damit. Sein Autor, ein Alchemist und bekannter Mediziner, hatte es nach seiner Reise um die Grandline verfasst. Es enthielt alle nur denkbaren Arten von Krankheiten und deren Überbringern. In ihm war jedes Insekt verzeichnet das es auf der Welt gab, oder zumindest so gut wie jedes. Von der Einfachsten Stechmücke bis hin zu urzeitlichen Insekten, wie zum Beispiel den libellenähnlichen Meganeura. Für die Medizin bedeutete das einen riesigen Fortschritt. Leider wurde diese Arbeit von den meisten Menschen nicht anerkannt. Man vermutete Scharlatanerie und verbrannte die meisten Exemplare. Chopper musste lächeln, als er daran zurückdachte wie begeistert Doktor Bader geklungen hatte als er ihm davon erzählt hatte. Beim Gedanken an seinen Ziehvater wurde ihm schwer ums Herz, allerdings fasste er auch neuen Mut. Er würde schon etwas finden, wenn er nur genau suchte. Mit fester Entschlossenheit begann er damit noch einmal alles durchzugehen was er bis jetzt über Sanjis Zustand wusste. Eine halbe Stunde später war dieser allerdings wieder auf dem Nullpunkt angelangt. Deprimiert blätterte Chopper weiter, immer vorsichtig darauf bedacht keins der Blätter zu beschädigen, denn sie waren dünn und durch das Alter noch empfindlicher geworden. Manchmal hatte der Elch Angst, dass die ihm im Huf zerbröselten. Missmutig richtete er seine Aufmerksamkeit auf den nächsten Eintrag. Flüchtig huschten seine Augen über die Zeilen. Plötzlich stockte er. Sein Blick wanderte zurück zum Anfang des Textes. Erneut las er ihn, dieses Mal gründlicher, Wort für Wort. Als er am Ende angekommen war, zierte ein leichtes Lächeln seine Lippen. Endlich hatte er etwas gefunden. Etwas das passte und ihm weiterhalf. Ein Klopfen an der Tür ließ ihn aufschrecken. “ Chopper?”, drang von draußen eine weibliche Stimme herein. “Ja?”, antwortete dieser. “Kann ich reinkommen? Ich wollte dich etwas fragen.” “Klar.” Die Tür öffnete sich und Nami trat ins Zimmer. Auf ihrem Gesicht lag Besorgnis. “Geht es um Sanji?”, wollte der kleine Elch wissen. Nami nickte. “Dann habe ich eine gute Nachricht, mehr oder weniger.” Nami sah ihn erwartungsvoll an. “Ich habe herausgefunden woran Sanji erkrankt ist. Er wurde gestochen, von einer Mücke. Das Problem war nur, dass diese Mücke ausschließlich auf tropischen Inseln heimisch ist.” “Tropen?”, fragte Nami erstaunt, bevor sich ihre Augen weiteten. “Na klar! Sunshine Island. Die Sommerinsel.” Chopper nickte und fuhr fort: “Dieses Insekt indiziert ein Gift, dass sich sehr langsam im Körper verteilt. Es dauert mindestens einen Monat, bevor man erste Anzeichen spürt. Es lähmt die Muskulatur und greift die Atemorgane an, speziell die Bronchien. Behandelt man es nicht, blockieren die anschwelenden Bronchien, spätestens zehn Wochen nach den ersten Auswirkungen, die Atemwege völlig und das würde heißen-” “Sanji erstickt”, hauchte Nami. Chopper nickte erneut. “Wahrscheinlich sogar eher, bedenkt man die Tatsache, dass Sanji zusätzlich auch noch erkältet ist. Außerdem hat der Nikotin bestimmt ebenfalls seine Spuren hinterlassen.” Nami schluckte schwer. “Du kannst es doch behandeln, oder?” “Ja”, Chopper lächelte nun wieder. “Aber dafür muss er absolute Ruhe bewahren und darf das Bett nur in äußersten Notfällen verlassen. Außerdem weist das Medikament, das ich zu Behandlung brauche, am Anfang starke Nebenwirkungen auf, da es das Gift nach und nach aus dem Körper zieht. Jemand müsste also auf Sanji Acht geben.” “Lass das mal meine Sorge sein”, warf Nami ein. Ihre Erleichterung war ihr anzuhören. “Ich finde schon jemanden.” Chopper hatte nichts dagegen, wusste er doch, dass sie Recht hatte. Er hatte auch schon eine Ahnung wen Nami meinte. Ihm war es egal, solange die Beiden sich nicht die Köpfe einschlugen. Nami verließ das Zimmer um einiges positiver gestimmt, als sie es betreten hatte. Jetzt musste sie nur noch Zoro finden. Insgeheim hoffte sie, dass die Beiden nach diesem Ereignis besser miteinander auskommen würden. Ihr ging das blöde Gestreite inzwischen ziemlich auf die Nerven. Nirgendwo konnte man sich noch richtig entspannen. “Also wo könnte sich Zoro aufhalten”, überlegte sie laut. “Krähennest”, ertönte die laute, fröhliche Stimme ihres Captains hinter ihr. “ Luffy!”, Nami fuhr herum. “Erschreck mich doch nicht so!” “Tut mir leid”, entschuldigte sich der andere. “Schon gut”, Nami schüttelte genervt den Kopf. “Komm mit und hilf mir!”, befahl sie dann und marschierte weiter Richtung Mast. Stöhnend fuhr Zoro hoch und setzte sich mühsam auf. Dunkelheit empfing ihn, begleitet von einer ungewohnten Stille, durch die nur das Geräusch seines eigenen und das des rasselnden Atems neben ihm drang. Er brauchte eine Weile bis ihm wieder einfiel wo er sich befand. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die spärlichen Lichtverhältnisse im Raum, trotzdem übersah er den Stuhl, der ihm gegenüber stand. Fluchend schob er ihn beiseite. Neben ihm erklang ein Husten, so unvermittelt, dass der Schwertkämpfer zusammen zuckte. Der stechende Schmerz, der in seinem Schädel pochte, erinnerte ihn unweigerlich an sein ungemütliches Nachtlager. Fast eine Woche war jetzt schon vergangen. Er verstand den Sinn seiner “freiwilligen Aufgabe” nicht so ganz. ‘Ja, ja von wegen freiwillig’, grollte er innerlich. Wenn er Nami noch mal zu fassen bekam, konnte sie was erleben. Ein Grummeln lenkte Zoros Gedankengang wieder zum Smutje. Dieser hatte das Ereignis nur einmal kurz erwähnt und Zoro hatte sein Glück kaum fassen können, als sich herausstellte, dass der Koch das Ganze wirklich nur als Provokation aufgefasst hatte. Trotzdem hatte sich danach alles geändert, für ihn zumindest. Die Gegenwart des anderen war für ihn fast unerträglich geworden und doch sehnte er sich nach ihm, wenn er mal kurz nicht in der Kombüse war. Er wusste schon nicht mehr was er denken sollte. Irgendwann drehte er noch durch. Sich die grünen Haare raufend, ließ er sich zusammen mit einer Flasche Sake auf dem eben noch verfluchten Stuhl nieder und betrachtete den Schlafenden stumm. Wieder einmal, wie so oft in letzter Zeit, raubte ihm der Anblick den Atem. Er sehnte sich nach dem Anderen, konnte es aber nicht zeigen, konnte nicht zulassen, dass so etwas wie das noch einmal passierte. Nicht noch einmal, auch wenn er es sich wünschte. Mehr als alles andere, wollte er ihm nah sein. Aber er konnte es nicht zugeben, konnte nicht über seinen Schatten springen. Sein verdammtes Ego hinderte ihn daran, sein verdammter Stolz, verhinderte, dass er seinen Gefühlen freien lauf ließ. Vielleicht war es besser so, nicht für ihn, aber für die anderen. Schwermütig stand er auf. Sanji bereitete einem wirklich nichts als Sorgen, war die ganze letzte Woche eher bewusstlos als wach gewesen. Wenn Chopper recht hatte, war er auf dem Weg der Besserung. Der Kleine war öfters hier gewesen, eigentlich jeden Tag, um sich nach Sanjis Zustand zu erkundigen. Er hatte diesem ein paar verschiedene Kräuter gegeben und Zoro gemahnt, der anderen nicht aus den Augen zu lassen. Zoro senkte seinen Blick. Als er einen Schluck aus seiner Flasche nehmen wollte, stellte er zu seiner Verblüffung fest, dass diese leer war. Er hatte es nicht bemerkt. Schulter zuckend wand er sich ab, um sich eine neue Flasche zu hohlen, als ihn ein Rascheln herum fahren ließ. Sanji hatte sich aufgesetzt und blickte nun mit fiebrigem Blick ins Leere. Zoro fragte sich abermals, wo der Elch da eine Verbesserung sah, aber Chopper war der Arzt nicht er, also musste er ihm wohl glauben schenken. Aus dem Augenwinkel beobachtete er wie der Smutje sich durch den blonden Pony strich und Anstalten machte aufzustehen. In Sekunden schnelle stand Zoro vor selbigem und drückte ihn sanft zurück auf das Bett. “ Wo willst du den hin?”, fragte er barsch. “Nur mal kurz Wasserlassen”, nuschelte dieser. Schweigend löste der Schwertkämpfer seine Hand von Sanjis Schulter und trat einen Schritt zurück. Besorgt musterte er den Blonden, während dieser wieder versuchte aufzustehen. Er brauchte eine Weile, doch dann stand er, zwar immer noch wackelig, aber immer hin auf beiden Beinen. Zoro betrachtete ihn skeptisch, er traute dem Ganzen nicht so ganz. Sanji wirkte als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Seine Annahme bestätigte sich augenblicklich als dieser den ersten Schritt tat und nach vorne viel, hilflos nach Halt suchend. Als Sanji wach wurde, wusste er zuerst nicht was ihn geweckt hatte. Verwirrt setzte er sich auf. Die Sicht in seinem Blickfeld war verschwommen. Außerdem hämmerte sein Schädel wie verrückt. Ein plötzlicher Druck auf seiner Blase, erinnerte ihn daran warum er aufgewacht war. Er musste mal und zwar sehr dringend. Gerade als er aufstehen wollte, schob sich eine Gestallt vor ihn und ein Gewicht auf seiner Schulter zwang ihn dazu sitzen zu bleiben. Er erkannte die Person nicht, dazu war es zu dunkel und die Benommenheit in seinem Gehirn, ließ auch logisches Denken nicht zu. “Wo willst du denn hin?”, fragte eine tiefe Stimme. Langsam dämmerte es Sanji, wer da vor ihm stand. “Nur mal kurz Wasserlassen”, antwortete er. Sein Kiefer war so schwer, dass er ihn kaum aufbekam. Er spürte wie sich das Gewicht entfernte. Prompt versuchte er erneut aufzustehen. Als er schließlich stand, ein paar Versuche hatte er schon gebraucht, verspürte er schon so was wie ein Triumphgefühl. Auch wenn er etwas wackelig auf den Beinen war. So und jetzt zur Toilette! Entschlossen setzte er sich in Bewegung, doch als er den ersten Schritt machen wollte, als er sein linkes Bein hob, als sein Gewicht nur noch auf dem rechten lag, gab dieses nach, wurde dieses ganz taub und knickte ein, so dass er nach vorne fiel. Hilfesuchend griff er nach dem Erstbesten was ihm in die Finger kam, dass dies Zoros Shirt war, viel ihm erst im nächsten Moment auf. Nicht wissend warum schoss ihm das Blut in den Kopf. Plötzlich war er froh über die Schwärze die sie umgab. In einer Kurzschlussreaktion, ließ er das Kleidungsstück wieder los, vergessend, dass das ja das einzige gewesen war, das ihm Halt gegeben hatte, und fiel, da seine Beine immer noch keine Hilfe boten, weiter, Richtung Boden. Dort wäre er auch sicher gelandet, wenn in nicht auf einmal etwas gestützt hätte. Verwirrt blickte er auf, genau in Zoros Augen. Der Schwertkämpfer hatte in dem Moment gehandelt als Sanji auf die bescheuerte Idee gekommen war sein Oberteil los zu lassen. Jetzt hielt Zoro ihn in seinen Armen und die Situation war ihm mehr als unangenehm. Das wurde ja immer besser. Mit neutralem Gesichtsausdruck, hoffte er zumindest, hob er Sanji hoch. Dann würde er ihn eben zum Bad, tragen müssen. Solange der Koch noch stehen konnte, sollte das kein Problem ergeben. Er spürte Sanjis Blick auf ihm Ruhen. Es kostete ihn seine ganze Konzentration, nicht nach unten zu sehen. Hinunter zu Sanji. Sein Herzschlag hatte sich bestimmt um ein dreifaches beschleunigt, pumpte viel zu viel Blut in seinen Körper und er betete das der Smutje davon nicht mitbekam. Der Weg zum Waschraum war ihm noch nie so lange vorgekommen wie heute Nacht und er war dankbar dafür, dass es Nacht war. Er hatte nämlich keine Lust diese Situation den anderen zu erklären. “Bis du endlich fertig?”, knurrte Zoro genervt. Wie lange konnte denn jemand auf der Toilette brauchen. Gedankenverloren blickte er aus dem Fenster. Es dämmerte bereits, die ersten Sterne begangen zu verblassen. Wieder meldeten sich Zoros Kopfschmerzen. Wenn sie sich beeilten, bekam er vielleicht noch ein, zwei Stunden Schlaf bevor Luffy sie wieder auf seine unangenehme Art wecken würde. “Ja, gleich!”, kam aus dem Raum hinter der fest verschlossenen Tür. Gefolgt von einem kleinen Schrei und einem Fluch. “Sag mal, versuchst du dich auch wirklich nicht, darinnen umzubringen?”, fragte der Grünhaarige gewohnt spöttisch, auch wenn er sich Sorgen machte, schon wieder, oder besser, immer noch. Aber so war es am einfachsten zu verstecken. “Haha”, kam von drinnen die Antwort. “Sehr witzig.” Kurz darauf, öffnete sich die Tür einen Spalt breit. Sanji sah noch immer im Bad auf dem Boden. Angestrengt starrte er in eine andere Richtung. “Kannst du mir vielleicht helfen? Ich komm nicht mehr hoch”, presste er zwischen seinen Lippen hervor. Zoro konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Kurzer Hand beugte er sich herunter und nahm, wenn auch unter großen Protesten, den Blonden wieder auf die Arme. Zurück in der Kombüse legte der Schwertkämpfer Sanji wieder auf das Sofa, der Rotschimmer auf dessen Wangen entging ihm nicht. Vielleicht war das der ausschlaggebende Faktor, der Funken, der das Feuer in ihm entfachte, der seinen Verstand vollkommen ausschaltete. Sanjis fragender Blick als er ihn ansah, der Rotschimmer auf seinen Wangen, der Teils von Fieber, teils von der Unangenehmen Situation eben kommen mochte, die blonden Haare, zerzaust vom langen Liegen, gold schimmernd in den ersten Strahlen der Sonne und die blauen Augen, über denen ein leichter Schleier lag, verursacht durch die hohe Körpertemperatur. All das raubte Zoro schier den Verstand. Ruckartig griff er nach Sanjis Handgelenk. Der überraschte Ausdruck, der in Sanjis Augen trat, entging ihm nicht, blickte er doch genau hinein. Das Blau dieser Augen wurde immer intensiver ja länger er sie betrachtete, je näher er ihnen kam. Die Sonne spiegelte sich in ihnen, ließ sie leuchten, spielte mit der Farbe und machte sie noch anziehender. Letztlich war er dem Jüngeren so nah, das dessen Haare, seine Stirn berührten. Den Ausdruck in Sanjis Augen, nahm er schon nicht mehr wahr, nur noch dieses Blau, in dem er sich verlor, wie in einem weiten Meer. Sein Herz schlug im bis zum Hals, seine Wangen glühten und in dem Moment, in dem das Verlangen am größten wurde, überbrückte er auch noch den letzten Abstand und küsste Sanji, mitten auf den Mund. Sanji Augen weiteten sich, als er den Druck auf seinen Lippen spürte, der Druck anderer, härterer, rauerer, aber trotzdem nicht minder zärtlichen Lippen. Sein Gehirn setzte für einen Moment aus. In seinem Kopf drehte sich alles. Eigentlich wollte er den anderen wegstoßen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Sanji spürte wie sein Widerstand brach, wie er sich dem Gefühl hingeben wollte, als Zoro sich plötzlich von ihm löste und zur Tür marschierte. Sanji verwirrte das nur noch mehr. “Wa- Was war das?”, brachte er mühsam heraus. “Was bedeutet das?” Zoro blieb stehen, die Hand schon am Türgriff, drehte sich um und fixierte ihn. Sein Blick war ernst. “Das bedeutet”, sagte er, mit einer Stimme, der jegliche Betonung fehlte, während er Sanji immer noch unentwegt anblickte, “dass ich dich liebe. Ich liebe dich Sanji.” Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ das Zimmer, einen sprachlosen Sanji zurücklassend. Nachwort(e): So das war's dann:) Hoffe es war gut. Will mich noch für den so unglaublich einfallsreichen Namen der Insel entschuldigen. Mir ist einfach nichts eingefallen, aber ich dachte mir, den Namen einfach weglassen? Bei Nami, passt nicht. Also ist es eben dieser tolle Name geworden. Bei der nächsten Insel geb ich mir mehr Mühe, versprochen:) Na dann, bis zum nächsten Mal. Lg blackShadow Kapitel 3: Marine ----------------- Vorwort(e): Ich bin echt schlau, verspreche euch das es nicht so lange dauert und dann dauert es noch länger.^^ Tut mir leid, aber hatte Weihnachten so viel um die Ohren, da kam ich einfach nicht zum Schreiben. @ Charlykeks: Nein das ist nicht meine erste FF bei weitem nicht^^ Wenn ich an meine erste FF zurückdenke... oh mein Gott... Allerdings ist es meine erste FF zu One Piece und auch meine erste Shonen-ai-story. Deshalb ist es eine ziemliche Herausforderung. @ alle: danke für eure Reviews und das ganze Lob. Ihr macht mich ganz verlegen *///* und an alle die die Story nur lesen(wenn es da welche gibt) ich hoffe sie gefällt euch und ihr lasst mir auch mal was da :) So jetzt aber genau der langen Vorrede, viel Spaß Kapitel 3 - Marine Nami verstand die Situation nicht so ganz. Irgendetwas musste gestern passiert sein. Irgendetwas, das sich ihrer Kenntnis entzog. Ihr Plan war anscheinend nicht aufgegangen das musste sie sich eingestehen. Als sie heute morgen aufgestanden war, hatte sie gleich nach Sanji sehen wollen, sowie sie es die letzten Tage auch getan hatte. So ganz vertraute sie Zoro nicht. Merkwürdigerweise waren die beiden ziemlich gut miteinander ausgekommen, bis jetzt, wie sich gezeigt hatte, als sie das Deck betreten hatte und fast über einen schnarchenden Schwertkämpfer gestolpert war, der ziemlich unpassend vor der Luke herumlag. Sie hatte ihn gerade unsanft wecken wollen, als ihr das Merkwürdige an dieser Tatsache auffiel. Wieso lag er hier draußen? Eigentlich sollte er doch aufpassen, dass Sanji nichts Unüberlegtes anstellte. Irritiert stieg sie über den schlafenden Körper. Vorsichtig öffnete sie die Kombüsentür, das Quietschen konnte sie nicht verhindern. Sanji schlief, in die Decke gehüllt und sah friedlich aus. Auch sonst sah der Raum aus wie immer, nichts ungewöhnliches zu sehen. Nichts das erklären würde, warum Zoro das Weite gesucht hatte. Sie überlegte kurz ob sie einen der beiden wecken sollte, aber sie verwarf diesen Gedanken sogleich wieder. Zoro würde so wie so nicht mit ihr reden. Sie fragte sich ernsthaft was der Ältere gegen sie hatten. Klar, sie war oft sehr schroff, allerdings musste man das auch sein, bei der Bande, wenn nicht sie dann würde es keiner und wie es dann hier aussehen würde… Es schüttelte sie bei dem Gedanken. Trotzdem, sie warf ein Blick au Sanji, es gab keinen Grund sie so verachten. Seufzend begann sie das Frühstück zu machen. Da sei anscheinend die Erste war, die aufgewacht war, blieb die Bürde an ihr hängen. Klackend öffnete sich die Kühlschranktür. Sanji grummelte leicht. Schnell warf sie dem Blonden einen Blick zu. Erleichtert sah sie, dass dieser sich nur umgedreht hatte. ‘Wir sollten wohl draußen essen.’ Leicht lächelnd trat sie zum Schlafenden. Sanft strich sie ihm über die Haare. Es freute sie, ihn mal so friedlich zu sehen. Sie wollte sich gerade wieder den Eiern zuwenden, als sich die Augen des Smutjes öffneten. “Hab ich dich geweckt?”, fragte sie, besorgt darüber ihm seinen wertvollen Schlaf geraubt zu haben. Sanji schüttelte leicht den Kopf. “Ist nicht deine Schuld, wehrte er ab. “Sag mal”, setzte Nami an, sich weiter um des Frühstück kümmernd. Sie war sich nicht sicher ob sie diese Frage wirklich stellen sollte. “Ist gestern irgendetwas vorgefallen, zwischen dir und Zoro?” Es kam keine Antwort, so dass Nami sich abermals von ihrer Arbeit abwandte und sich um drehte Sanji blickte sie nicht an, starrte stattdessen auf seine Decke. “N-Nein”, kam es langsam über seine Lippen. Nami wusste das es gelogen war. Es war offensichtlich, dass sich zwischen den beiden etwas ereignet hatte, dass stark von den üblichen Streitereien abwich. Sanjis Verhalten war Beweis genug. Allerdings war genauso gut erkennbar, dass der Blonde nicht darüber sprechen wollte, also ließ sie es auf sich beruhen. Egal wie viele Sorgen sie sich machte und egal wie gerne sie ihre Neugierde stillen wollte. Sie wusste dass Sanji zu ihr oder auch zu Robin gehen würde, wenn er Rat wollte, sie müsste also nur abwarten. “Hilfst du mir beim Frühstück?”, fragte sie , um das Thema zu wechseln und den anderen etwas abzulenken. Mit Erfolg. Was hattest du denn vor zuzubereiten?”, erkundigte er sich sichtlich interessiert. “Omelett”, meine Nami lächelnd, froh das wenigsten das Ablenken funktioniert hatte. “Warte”, Sanji schlug die Decke zurück und stand auf. “Sicher, dass du das schon kannst?”, erkundigte sich Nami besorgt. “Abwarten”, kam die Antwort, gefolgt von einem Plumpsgeräusch, das entstand als der Smutje zurück aufs Sofa fiel. “Anscheinend noch nicht”, kommentierte er sein Missgeschick ärgerlich und führ sich durch das Haar. Lachend sah Nami ihn an. “Hey Namilein es ist fies, dass du lachst”, sagte Sanji mit gespieltem Trotz, musste dann aber selbst grinsen. “Sag mir einfach was ich machen soll”, meinte die Navigatorin immer noch lachend. “Geht klar!”, stimmte Sanji zu und fing an ihr zu erklären, welche Zutaten den besten Geschmack erzielten. Der Morgen empfing ihn etwas unsanft, mit einem Schmerz in seiner linken Seite. Verstimmt öffnete er ein Auge. Usopp lag neben ihm auf den Planken, das Gesicht nach unten und ein Bein in die Höhe gestreckt. Irgendetwas sagte ihm, das dies mit dem Schmerz an seinen Rippen zu tun hatten. Allerdings verhinderte sein pochender Schädel, dass er länger darüber nach dachte. Stöhnend fasste er sich an die Stirn. Wie viel hatte er denn gestern getrunken? Grummelnd machte sich nun auch Usopp bemerkbar. Er rappelte sich auf. Zoro spürte den wütenden Blick, der auf ihm ruhte, ließ die Schimpftirade einfach über sich ergehen, wortlos, Usopp nicht weiter beachtend. Er besaß genug Selbstbeherrschung, nicht jedes Mal aus de Haut zu fahren, wenn jemand mit ihm meckerte. Bei Sanji war das was anders. Er liebte es den Smutje an dem Konzept zu bringen. Sich mit ihm zu streiten. Nur der Gedanke an den Anderen ließ ihn zusammen zucken. Was hatte er sich dabei gedacht Sanji zu küssen? Wahrscheinlich gar nichts, typisch für ihn. Zuerst handeln, dann denken. Allerdings hatte er bisher nie etwas von dem was er tat bereuen müssen und das hatte sich nicht geändert. Er stand zu seinen Taten, auch in diesem Fall, egal was für Konsequenzen das hatte. “Hey! Hörst du mir überhaut zu?”, Usopps empörter Ausruf ließ Zoro aufschauen. “Hm?”, er hob einen Augenbraue und sah sein Gegenüber fragend an. Dieser wich sogleich ein paar Schritte zurück. “Sch-Schon gut”, stotterte er und verzog sich Richtung Kombüse. Stirnrunzelnd sah Zoro ihm hinterher, dann zuckte er mit den Schultern und wollte es sich wieder bequem machen, als ein, besonders für diese Tageszeit, ziemlich aufgedrehter Captain aus der Luke sprang und direkt auf seinen Bauch landete. In nur halbunterdrückter Schmerzenslaut entwich der Kehle des Schwertkämpfers, gefolgt von einem gepressten “Luffy!” Der Schwarzhaarige drehte erstaunt den Kopf, machte allerdings keine Anstallten vom Anderen runter zu gehen. “Geh von mir runter”, grollte Zoro. “Oh”, machte Luffy erstaunt und musterte seinen ersten Mann, als wäre er ihm gerade erst aufgefallen. “Luffy!”, keuchte dieser, da ihm langsam, aber sicher die Luft ausging, musste der Idiot ausgerechnet auf seinem Brustkorb sitzen bleiben? “Was machst du denn hier?” Am liebten hätte Zoro laut aufgestöhnt, so blöd konnte doch keiner sein, merkte der denn nicht, dass er ihm die Luft abschnürte. Hustend schnappte Zoro nach Luft, nachdem das zusätzliche Gewicht endlich von seiner Brust verschwunden war. “Hab dich nicht gesehen, tut mir leid”, entschuldigte Luffy dich lachend. Immer noch hustend winkte Zoro ab. “Lass mal. Ich glaube Nami hat eben zum essen gerufen, vielleicht solltest du dich beeil-” “Ah!!!”, Luffys Schrei ließ Zoro zusammenzucken. “Das hatte ich ja fast vergessen!” Mit den Worten war der Gummijunge auch schon wieder verschwunden. Zoro musste grinsen, wenn ums Essen ging war ihr Captain einfach unverbesserlich. Als er sich erhob, eine schlechte Idee, wie ihm auffiel, fing sein Schädel wieder an zu pochen. Während er versuchte seinen Kater zu ignorieren, machte er ein paar Schritte in Richtung der Kombüse. Seine Finger berührten schon den Türgriff, als er aufsah und sein Blick durch das Bullauge der Tür fiel. Er sah die anderen am Tisch sitzen, sah sie lachen, sah Sanji lachen. Einen Fluch unterdrückend, biss er sich auf die Unterlippe und wand sich ab. Würde er da jetzt reingehen, würde er die Aufmerksamkeit der Anderen auf sich ziehen. Er selbst konnte mit deinem Handeln leben, hatte sich mit seinen Gefühlen abgefunden, Sanji konnte es nicht, dass wusste Zoro nur zu gut. Selbst wenn die Chance bestand, die winzig kleine Chance, dass der fehlende widerstand nicht vom Medikament kam, war es noch unwahrscheinlicher, dass Sanji sich solche Gefühle eingestehen würde. Sich mit einer Hand durch die grünen Haaren fahrend, wand er sich wieder ab. Da konnte er jetzt nicht rein. Er würde später etwas essen. Mit fast schon grimmiger Entschlossenheit stellte er sich mit seinen Hanteln an Deck und begann zu trainieren. Das hatte er die letzte Woche ziemlich vernachlässigt. Er hatte einiges wieder aufzuholen und vielleicht kam er so ja auch auf andere Gedanken. Zoro trainierte fast den kompletten Tag und verpasste so auch das Mittag- und das Abendessen. Allerdings musste auch ein Roronoa Zoro Nahrung zu sich nehmen und kam deshalb nicht umhin, gegen Abend die Kombüse doch zu betreten. Das er dabei auf Sanji treffen musste hatte er bis dahin erfolgreich verdrängt. Nun aber als er die immer noch quietschen Tür öffnete, hafteten zwei blaue Augen an ihm. Stur erwiderte er den Blick, als wäre nichts passiert, als hätte sich nichts geändert zwischen den Beiden. Wie aufgewühlt er war, verbarg er damit gut. Sanji hatte dabei nicht so viel Erfolg. Unruhig wanderten seine Augen umher. Zoro merkte, dass sie ihm auswichen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Wenigstens war er nicht der einigste dessen Gefühle etwas aus dem Ruder gelaufen waren. Betont langsam schritt er zum Kühlschrank. Als er ihn öffnete, fand er darin tatsächlich noch Überreste der vergangenen Mahlzeit, wie Nami das geschafft hatte war ihm ein Rätsel. Er nahm den Teller heraus und wollte wieder zurück zur Tür. “Hey! Marimo!”, Sanjis Stimme zitterte. Der angesprochene drehte sich noch einmal um, ganz genau wissend was der Andere von ihm wissen wollte. Er hätte es jetzt leugnen können, einfach als Spaß tarnen können, aber er tat es nicht, er stand zu seinem Wort, oder besser seinen Wörtern, seinen drei kleinen Wörtern. “Ja”, beantwortete er die Frage noch bevor sie überhaupt gestellt wurde. “Es war mein Ernst, mein voller Ernst.” Er blickte in Sanjis Augen, wollte die Reaktion darin ablesen, aber er scheiterte, so unergründlich war dieses Blau in diesem Moment. Zoro wand sich ab. Er wusste, dass er keine Antwort bekommen würde, nicht jetzt und er brauchte auch noch keine. Er konnte warten, Sanji die Zeit geben die er brauchte, egal wie lange er auch dauern würde. Er hatte schon so lange gewatet, da kam es jetzt auch nicht mehr darauf an. Sanji brauchte eine Weile um sich wieder zu fangen. Er war völlig durch einander, wusste nicht mehr was er denken sollte, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Zoro hatte ihn geküsst, ihm gesagt, dass er ihn liebte… mit einer solchen Ernsthaftigkeit… und doch, er hatte es für einen Scherz gehalten, hatte die Wahrheit, die Bedeutung dieser Aussage verdrängt. Und trotzdem war das was ihn so aus der Fassung brachte nicht dieses Geständnis, sondern seine eigenen Reaktion darauf. Er biss sich auf die Lippe, nur damit diese aufhörte zu zittern. Hätte er es nicht abstoßend finden sollen? Zoro damit aufziehen sollen? Oder wenigsten sagen sollen wie er empfand? Nur war das eben das Problem, wusste er es ja selber nicht. Es verwirrte ihn, Zoro verwirrte ihn. “Dieser verfluchte Schwertkämpfer”, presste Sanji zwischen seinen Lippen hervor, seinen Lippen, die gestern geküsst worden waren, von eben diesem Schwertkämpfer, den er nicht mehr auch seinem Kopf bekam. Wütend und verzweifelt ballte er seine Hände zu Fäusten, grub seine Finger in die Haut so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten, biss sich die Lippe auf, schmeckte den metallischen Geschmack von Blut auf seiner Zunge und verfluchte Zoro im Geiste. Verfluchte sich selbst noch mehr, doch aussprechen konnte er es nicht. Es war als wäre sein Mund versiegelt, sobald der Ältere den Raum betrat. “Was ist bloß los mit dir Sanji?”, fragte er sich selbst und vergrub sein Gesicht in seinem Kissen. Den Rest der Woche mied Zoro die Kajüte, sehr zur Verwirrung der Restlichen Crew. Er verbrachte die Tage an Deck, meist mit trainieren beschäftigt, Und als Chopper fröhlich Sanjis mehr oder weniger vollständige Genesung verkündete, schlief er sogar draußen. Auch Sanji ging dem Schwertkämpfer weitergehen aus dem Weg. Nami hatte noch ein Mal versucht Sanji den Grund für diesen Streit zu entlocken, aber dieser hatte nur geschwiegen und sich noch merkwürdiger verhalten. Irgendwann hatte selbst sie es aufgegeben und sich wichtigerem zugewandt. Sollte es ihr doch recht sein. Wenn gegeben und ich wichtigerem zugewandt. Sollte es ihr doch recht sein. Wenn gegeben und sich aus dem Weg gingen, dann stritten sie auch nicht miteinander und wenn es ernst wurde, bekamen sie sich schon wieder ein. Es war immer schon gewesen, wieso sollte es dieses Mal anders sein. Obwohl ein bisschen sorgte sie sich schon. Außerdem, dass es auf dem Schiff etwas gab, über das sie nicht bescheid wusste, passte ihr gar nicht. Zudem schadete es merkwürdigerweise der Harmonie. Seufzend betrat sie ihre Kajüte. “Stimmt etwas nicht, Frau Navigatorin?”, Robins Stimme hatte Nami erschreckt, so dass sie gegen ihren Schreibtisch gelaufen war. Fluchend setzte sie sich auf den dazu gehörenden Stuhl und drehte sich zur Schwarzhaarigen um. Diese lächelte entschuldigend. “Es geht um die zwei Streithähne”; beantwortete Nami die ihr eben gestellte Frage. “Obwohl sie so ruhig sind?” “Ja! Gerade deswegen”, Nami seufzte. Sie wusste es ja auch nicht. Sie haste die ständigen Streitigkeiten, aber das hier war was anderes. Dass die beiden sich aus dem Weg gingen… “Es beunruhigt mich.” “Ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst Die beiden kommen schon klar”, Robin schaute sich freundlich an. “Wie kommst du darauf?”, Nami musterte ihre Gegenüber verwirrt, doch diese lächelte bloß ihr geheimnisvolles Lächeln und schwieg. Nami verstand Robin nicht immer, aber meistens behielt sich Recht. Sie sollte lieber die Zeit nutzen. Wann war es schon einmal so ruhig auf der Going Merry. Er wusste wie lange das noch so blieb. Mit der festen Überzeugung sich diese Ruhe verdient zu haben, machte sich die Navigatorin daran, ihre Karten zu vervollständigen. Gerade als sie die Feder ansetzen wollte, unterbrach Usopps Schrei die Stille. Usopp hatte von der Ruhe nervös gemacht, sich an den einzigen Ort der Merry zurück gezogen an dem man einigermaßen ungestört war. Wahrscheinlich gab es nur zwei Personen, denen diese Situation nicht aufs Gemüt zu schlagen schien. Die erste was Robin. Allerdings brachte die Archäologin so gut wie nichts aus der Ruhe, was Usopps Meinung nach daran lag, dass die ihnen ohnehin immer einen Schritt voraus war. Sie schien einfach alles zu wissen, wenn sie auch noch so wenig davon preis gab. Die andere Person die anscheinend sogar froh über die Ruhe war, war Nami. Es war ihr nicht zu verdenken. Trotzdem hätte Usopp sich von ihr etwas mehr Mitgefühl erwartet. Er ließ seinen Blick über das Deck schweifen, von hier oben hatte man echt einen spitzen Ausblick. Das Schiff schien wie ausgestorben. Das machte ihm ein wenig Angst. Luffy und er selbst waren die einzigen an Deck, wobei der Captain nur stumm auf dem Lammkopf der Merry saß und auf das blaue Meer hinaus blickte. Wo die anderen genau waren wusste Usopp nicht, er konnte es sich aber denken. Sei Sanji und Zoro war es einfach. Da sie sich aus dem Weg gingen, folgten sie beiden ihren Lieblingsbeschäftigungen, nur eben soweit wie möglich von einander entfernt. Usopp hatte sein schon mehr als einmal gefragt, warum dir beiden sich so kindisch verhielten. Chopper war wahrscheinlich ebenfalls in der Jungenkajüte. Der kleine Elch machte sich mal wieder zu viele Sorgen. Usopp war sich fast sicher, dass die beiden sich bald wieder einkriegten, hoffentlich. Er seufzte und folgte dem Beispiel seines Captain. Das Blau des weiten Ozeans hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn, dazu noch der blaue Himmel, an dem die Sonne strahlte, als wollte sei die restlichen Wolken damit vertreiben. Ein paar Möwen kreisten weit entfernt am Horizont, vielleicht waren es auch andere Vögel, immerhin konnte er nur drei kleine schwarze Punkte erkennen. Er ging einfach davon aus, dass es Möwen waren, war ja nicht so wichtig… Nachdenklich zog er die Stirn in Falten, da war etwas merkwürdig, irgendetwas, wenn es nur darauf kommen würde was. Vielleicht hatte er sich auch geirrt. Nein! Da war etwas faul! Angestrengt überlegte Usopp, bis es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. Die Bewegung war viel zu linear. So bewegten sich keine Vögel. Resigniert setzte er seine Brille auf. Er stellte das eingebaute Fernglas ein, damit er die Objekte besser erkennen konnte und erstarrt. Sein ganzer Körper begann Augenblick zu zittern. Es waren drei Schiffe, die auf sie zu kamen. Drei Schiffe, jedes größer als ihr eigenes, mit weißen Segeln, die das unverkennbare Symbol der Marine trugen, blaue Möwe mir blauem Schraubenschlüssel. Was das Zufall, oder waren sie ihnen gefolgt? Den ganzen Weg? “Marine!”, brüllte Usopp. Ein Schrei genügte und die gesamte Crew war an Deck versammelt. Usopp kletterte sie Takelagen hinunter und übergab sich Namis Führung. Durch Usopps Schrei aus dem Schlaf gerissen und aus diesem Grund auch ziemlich mies gelaunt trat er auf das Deck. Eine leichte Briese wehte ihm entgegen. Sie schienen gute Fahrt zu machen. Nicht, dass es ihm besonders interessieren würde. Ihm machte diese Zweit auf See nichts aus, auch wenn er sich ein bisschen Abwechslung herbei sehnte, besonders in letzter Zeit. Ewig konnten er und Sanji sich schließlich nicht aus dem Weg gehen. Irgendwann mussten sie sich aussprechen. Zoro wünschte sich diesen Zeitpunkt herbei, auch wenn er wusste, dass es nicht sehr wahrscheinlich war, dass der anderer seine Gefühle erwiderte, aber er musste warten bis der Koch dazu bereit war. “Hey! Zoro!”, Nami starrte genervt in seine Richtung. Was wollte die denn jetzt schon wieder? Nicht, dass er etwas gegen sie hatte. Ihre Art war manchmal einfach nicht zu ertragen, dazu kam auch noch, dass die rund um die Uhr von Sanji bedient und umschwärmt wurde. Wofür sie ja prinzipiell nichts konnte, aber musste sie es auch noch ausnutzen? “Nami-chan”, säuselte der Koch gerade, während er um die Navigatorin herum tänzelte. “Ah, Sanji-kun”, ein Lächeln zierte das Gesicht der Orangehaarigen. “Kannst du diesen Idioten davon überzeugen nicht auf das Marineschiff zu gehen?” “Alles was du willst.” Zoro seufzte, angesichts der Unzurechnungsfähigkeit des Blonden. “Au!”, beschwerte sich indes Luffy, der gerade eine Kopfnuss von Sanji kassiert hatte. “Hast du nicht gehört was Nami-chan gesagt hast?” “Doch”, quengelte der Junge mit dem Strohhut, “aber-” “Kein Aber!”, Luffy zog einen kleinen Schmollmund. “Warum denn nicht?” “Weißt so eigentlich was passiert wenn du alleine da rüber springst?”, zeterte Nami. Luffys Blick wanderte von Nami zu den immer näherkommenden Schiffen, dann zu Sanji und schließlich zu Zoro. Plötzlich grinste er. Zoro schwante, angesichts des abenteuerlustigen Flackerns in Luffys Augen, übles. Er schluckte. “Und wenn ich nicht alleine gehe?”, fragte dieser mit Unschuldsmiene. Während Nami in nur verwundet anstarrt, nutzte Luffy die Chance, packte Zoro und Sanji und katapultierte sich auf das vorderste der Schiffe. “Luffy, warte!”, brüllte Nami ihnen hinterher. Auf dem Deck des feindlichen Schiffes gelandet machte Zoro seiner Wut erst mal Luft, in dem er seine ganze Ladung Kopfnüsse auf den Kleineren los ließ. “Sag mal Luffy willst du uns umbringen?!”, schnaufte er. “Aber Nami wollte mich doch nicht alleine gehen lassen”, rechtfertigte sich dieser. “Ich denke nicht, dass sie mit dieser Lösung mehr zufrieden ist!” “Dann hätte sie das dagegen sollen”, meinte Luffy nüchtern, worauf er wieder eine Kopfnuss gab. “Au, wofür war die denn jetzt!”, beschwerte er sich. “Dafür wie dämlich du manchmal bist”, knurrte Zoro und schüttelte leicht den Kopf. “Hey”, ertönte da von der Seite eine unsichere Stimme. “Scheint so als hätten wir Besuch bekommen”, meine Sanji gelassen und zündete sich eine Zigarette an. “Hört auf uns zu ignorieren”, forderte der Soldat zu dem die Stimme gehörte. “War nicht unsere Absicht”, Zoros Stimme hatte einen bedrohlichen, aber auch erfreuten Unterton angeschlagen. Na endlich, vielleicht sollte er Luffy lieber dankbar sein. Dieser erhob sich gerade, setzte seinen Hut auf und grinste die sie umringende Gruppe aus Marinesoldaten frech an. ‘Na dann mal los’, dachte Zoro und zog sein Kitetsu. Nami hätte in die Luft gehen können vor Wut. Hörte der ihr denn niemals zu? Oder verarbeitete er die Information nur nicht richtig? “Der treibt mich noch in dien Wahnsinn!”, fluchte sie lautstark und stapfte auf dem Deck umher. Nicht nur Luffy bereitete ihr Sorgen, zu dritt waren die drei Schiffe kein Problem für sie, sondern auch das Wetter. Das Meer war seit einer Weile schon so merkwürdig ruhig. Außerdem war die Temperatur ziemlich schnell angestiegen, nur um dann eben so rasant wieder abzufallen. Außer ihr schien das aber niemandem aufzufallen. Wenn sie sich nicht täuschte würde gleich ein ziemlicher Sturm aufkommen. Besorgt blickte sie gen Himmel, nur um alarmiert festzustellen, dass schwarze Wolken die Sonne zu verdecken begannen. Ein starker Wind fuhr ihr durch die Haare. “Luffy!”, versuchte sie gegen den Wind anzuschreien, warum hatte sie das nicht früher bemerkt. “Luffy!” Es nützte nichts. Unmöglich bei dem Wind eine Botschaft zu übermitteln. Wenn er doch nur einmal auf sie hören würde. “Nami, da kommen schwarze Wolken auf uns zu”, merkte Usopp ängstlich an. “Das seh’ ich auch!”, fuhr sie ihn an. “Ich bin ja nicht blind!” “Was gedenkst du jetzt zu tun?”, wollte Robin wissen. “Wir müssen sehen, dass wir weg kommen, bevor der Sturm uns erfasst, sonst haben wir keine Chance. “Aber Luffy, Zoro und Sanji sind noch da drüben”, meinte Chopper vorsichtig. “Und?”, fragte Nami. “Die kommen schon klar.” Hoffte sie. Sanji hatte gerade drei Marinesoldaten besiegt und brauchte dringend eine Pause. Suchend sah er sich nach den anderen beiden um, konnte sie aber nirgends entdecken. Plötzlich geriet das Schiff ins Wanken, eine Welle schlug gegen die Brüstung und Sanji hatte Mühe stehen zu bleiben. Das Meer war merkwürdig unruhig geworden. Außerdem war er ein wenig besorgt um seine Crewmitglieder. Er hatte nicht gemerkt, dass sie getrennt wurden. Eine weitere Welle erschütterte das Schiff. Krampfhaft hielt er sich an der Reling fest. Dabei fiel sein Blick auf die aufgewühlte Wasseroberfläche. Luffy würde doch nicht etwa ins Meer gefallen sein. Das würde wenigstens erklären warum er plötzlich alleine zu sein schien. “Hey! Da ist ja noch einer!”, drang plötzlich eine Stimme an sein Ohr. “Oh, und ich dachte die wären alle drei über Bord gegangen.” Also doch! Konnte Luffy denn nicht einmal aufpassen. Darum konnte er sich jetzt allerdings keine Sorgen machen. Er musste erstmal aufpassen, dass ihm selbst nichts passierte. Geschick wich er dem Schwert eines der beiden Soldaten aus. Es zischte weit neben ihm durch die Luft. Die beiden waren keine große Herausforderung für ihn, die hätte er schnell erledigt. Er hob ein Bein zum Angriff, hatte allerdings die Rechnung ohne den Sturm gemacht, der sich inzwischen auch noch von Regen begleitet wurde, so stark, als hätte der Himmel seine Schleusen geöffnet, eigens um ihm die Sicht zu erschweren. Als wäre es vom Regen angestachelt worden, türmte sich das Meer zu einer gewaltigen Welle auf, die mit aller Kraft gegen den Rumpf des Schiffes krachte. Durch das plötzliche Schwanken, das Gleichgewicht verlierend ruderte Sanji mit den Armen. Als er das Bein wieder aufsetzen wollte, rutschte er auf den inzwischen nassen und dadurch rutschigen Planken aus, wie aus Eis. Nun völlig den Halt verlierend fiel er nach hinten. Ein Schmerz zuckte durch seinen Schädel, als er mit dem Hinterkopf auf etwas hartem aufschlug, wahrscheinlich der Reling. Ihm wurde schwindelig und die Umgebung begann sich zu drehen. Verzweifelt versuchte er wach zu bleiben, aber der Sog der Bewusstlosigkeit war zu stark. Das letzte was er vernahm war das Lachen der Marinesoldaten. Zoro war, als er das Platschen vernommen hatte, sofort hinterher gesprungen. Er wusste nicht warum, vielleicht hatte er einfach gespürt, das sein Captain seine Hilfe brauchte. Dieser trieb, dank seinen Teufelskräften völlig hilflos, in den Wellen. Von obern prasselte der Regen auf das Wasser. Zoro musste sich anstrengen in der starken Strömung, die der Sturm verursachte, überhaupt von der Stelle zu kommen. Nach einer halben Ewigkeit, wie es ihm vorkam, hatte er den reglosen Körper seines Nakama endlich erreicht. Er packte ihn und wollte wieder zurück zur Oberfläche schwimmen, als ihn erneut eine Strömung ergriff. Sie war nicht stärker als die erste, doch durch das zusätzliche Gewicht und seine eingeschränkte Bewegungsfreiheit hatte er keine Chance. So sehr er sich auch anstrengte, so stark sein Wille und seine Bemühungen auch waren, er kam nicht dagegen an. Außerdem ging ihm langsam aber sicher die Luft aus. “Verdammt”, fluchte er in Gedanken. Langsam aber sicher verließ ihn seine Kraft. Dazu kam noch der Druck seiner brennenden Lungen, denen er zu verdanken hatte, dass er einen Großteil seiner Konzentration darauf verwenden musste, dem Drang zu widerstehen Luft zu hohlen. Ihm wurde schummrig. Beinahe hätte er Luffy losgelassen. Schaffte er aber noch einmal seine Konzentration und seine Kraft zu mobilisieren. Allerdings nicht lange, denn gleich im nächsten Augenblick, entglitt er seinen Fingern, während er selbst in unendlicher Schwärze versank. Er merkte nicht mehr wie sein Körper von der Strömung mitgerissen wurde, noch tiefer ins Meer. Kapitel 4: Yui -------------- Vorwort(e): Es ist endlich vollbracht! Ich habe es geschafft, ich habe schon fast nicht mehr daran geglaubt. Und es tut mir furchtbar leid. Besonders, beim Schluss des letzten Kapitels. Ich hoffe ihr bleibt mir trotzdem treu. <-- Arbeitet auch gleich weiter an Kapitel 5 Na dann wünsche ich viel Vergnügen beim lesen. Eure Shadow Kapitel 4 - Yui Stöhnend fuhr er hoch. Sein Schädel brummte und er brauchte eine Weile um sich zu orientieren. Seine Lungen brannten wie Feuer. Ein kräftiger Hustenreiz überkam ihn, als er sich aufsetzte und versuchte Luft zu hohlen. Der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss, war die Frage nach seinem Captain. Suchend sah er sich um. Er musste lächeln, als er diesen neben sich liegend fand, halb in den Sand gegraben und vor sich hin murmelnd. Kopfschüttelnd fuhr er sich durch die grünen Haare. Sie waren noch nass, lange konnte er nicht geschlafen haben. Er entschloss sich dies zu ändern. Also zog er sein völlig durchnässtes T-Shirt aus, legte es neben sich auf den Sand. In seinen Schuhen schwamm das Wasser. Ein Wunder, dass sie das überlebt hatten. Er überlegte ob er seine Hose daneben legen sollte, entschied sich aber dann doch dagegen. Zwar war sie ebenfalls vollkommen durchnässt und klebte, aber dennoch, das ging ein wenig zu weit. Der Sand empfing ihn warm und erstaunlich gemütlich. Es sollte ihm nicht schwerfallen einzuschlafen. Er schloss die Augen und genoss die Sonne, die ihm auf den Bauch schien. Sanjis Bild erschien vor seinem inneren Auge. Zoro seufzte. Nicht einmal hier ließ der ihn in Ruhe. Er machte sich schon ein paar Sorgen, immerhin hatten sie den Koch ziemlich unvermittelt alleine gelassen und Zoro bezweifelte, dass er es mit der Besatzung von drei Schiffen aufnehmen konnte, nicht bei diesem Seegang, da konnte er noch so stark sein, dass schaffte niemand. Und vorbei war es mit Zoros innerer Ruhe, der Blonde verhinderte es gekonnt. Ein weiteres Seufzen entwich der Kehle des Schwertkämpfers. Gefühle waren lästig. Schmerz konnte er ausblenden, Wut unterdrücken, aber seine Gefühle, besonders dieses ein, das er nur bei Sanji empfand, das ihn fast machtlos macht, ihn um den Verstand bracht, das was Kuina Liebe genannt hatte, es machte ihn schier wahnsinnig. Nichts mehr hatte er unter Kontrolle, wenn er dem Koch zu nahe kam, wenn er seinen Atem spürte, seine Stimme vernahm, seinen Duft roch, wenn dieser auch viel zu oft vom beißenden Gestank des Rauches verdeckt wurde. “Gott Zoro! Grieg dich mal wieder ein!”, fuhr er sich selber an, anscheinend laut. Zu laut, denn er weckte Luffy damit auf. “Hunger! Sanji!”, rief dieser noch bevor er überhaupt richtig wach war. Manchmal erschien es einem, als hätte er nichts anderes im Kopf. Luffy dachte ziemlich oft mit seinem Magen. Zoro musste grinsen bei diesem Gedanken. “Der Koch ist nicht hier”, erwiderte er und verpasste Luffy eine leichte Kopfnuss. “Du bist über Bord gegangen, wenn du dich noch daran erinnerst.” Anscheint nicht, den der Gefragte blickte ihn nur fragend an. “Von welchem Schiff denn?” Zoro blinzelte etwas ungläubig. War sein Captain unter Wasser dagegen einen Fels gestoßen? “Dem Marineschiff?”, fragte er. Langsam schien es auch Luffy zu dämmern. “Und wo sind wir jetzt?”, erkundigte er sich schlich, allerdings auch mit einer Spur Neugier in der Stimme. “Auf einer Insel. Ich denke mal die Strömung hat uns hergetrieben.“ “Und die anderen?” “Wahrscheinlich auf der Merry. Bis auf den Koch, der müsste sich wohl-” Zoro stockte. Ja, wo eigentlich? Luffy musterte ihn zuerst fragen, als er dann aber zu merken schien, dass die Antwort ausbleiben würde, versuchte er es selbst. “Bei der Marine?” Zoro nickte leicht. Wahrscheinlich. Auch wenn er es nicht hoffte. “Dann müssen wir ihn befreien gehen!”, kam er nun entschlossen von Luffy, der inzwischen aufgesprungen war und nach seinem Hut Ausschau hielt. Zoro musste wieder grinsen. Einfach typisch! “Klar”, stimmte er ihm zu. Er wusste zwar, dass es alles andere als einfach werden würde, aber ihm war genauso bewusste, dass er Luffy nicht davon abhalten konnte. Außerdem lag ihm genauso viel daran wie ihrem Captain. “Hey!”, die fremde Stimme, die so plötzlich erklang, veranlasste ihn dazu sich erneut aufzusetzen. “I-Ihr da”, stotterte der Mann, der wie aus dem Nichts erschienen vor ihnen stand, gekleidet in das blau-weiß der Marine. Zoro musterte ihn abschätzend, sehr stark sah er nicht aus. “Was willst du?”, knurrte er, worauf der Soldat sich vor Schreck erst einmal in den Sand setzte. Einen tollen Späher hatte die Marine da. Doch überraschte dieser der Schwertkämpfer abermals, in dem er laut zu schreiben begann. Mit einem Satz war Zoro auf die Füße gesprungen und zu dem Mann gestützt, der lauter und durchdringender war als jede Überwachungsschnecke. “Sei still”, zischte er, während er ihm seine Hand auf den Mund presste. Vor Angst gelähmt verstummte dieser. “So”, meinte Zoro, entfernte seine Hand und packte den anderen fest am Kragen seiner Jacke. “Und jetzt erzählst du uns schön alles was du weißt.” Der Soldat blickte mit ängstlichen Blick zwischen Zoro und Luffy hin und her, dann fiel er in Ohnmacht. Zoro stöhnte genervt auf. Und da wunderte sich die Marine, dass man sie nicht immer mit dem von ihnen erwarteten Respekt behandelte. “Was ist denn mit dem?”, erkundigte sich Luffy irritiert. “Wir haben ihm wohl zu viel Angst gemacht.” “Und jetzt?” Zoro stand auf. Ihm waren die Bewegungen am nahe gelegen Waldrand nicht entgangen. Er hatte keine Ahnung mit wie vielen Männern sei es wohl zu tun bekommen würden, aber er wusste, dass es genug waren, um sie eine Weile zu beschäftigen. “Müssen wir erst einmal kämpfen”, meinte er an seinen Captain gewand und laut genug, damit es die Marine auch mitbekam. Es raschelte verdächtig im Blattwerk der Büsche und Bäume. In aller Ruhe sammelte er seine Schwerter ein, die über den halben Strand verstreut lagen. Glücklicherweise waren sie nicht weggespült worden. Seine Gelassenheit war sehr zum Ärger der inzwischen um sie versammelten Soldaten, denen im Moment schmerzlich bewusst werden musste, dass sie nicht ganz für voll genommen wurden. Immerhin konnten sie nun davon ausgehen, dass sich auf dieser Insel eine Basis oder zumindest etwas Vergleichbares befand. Wenn der Sturm und die Strömung sie nicht über die halbe Grandline getrieben hatte, war es sehr gut möglich, dass sich auch der Koch hier befand. “Monkey D. Luffy und Roronoa Zoro”, murmelte gerade einer ihrer Gegner in eine winzige Teleschnecke. Ein junger Mann mit schwarzem Haar. Zoro beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, während er zwei seiner Schwerter zog. “Ja”, drang die helle Stimme an sein Ohr. Anscheinend hatte ihr Besitzer seinen Vorgesetzten am anderen Ende, denn er gab sich die allergrößte Mühe nicht allzu verwundert zu klingen. “Zwei”, meinte er nun. Zoro runzelte die Stirn. Zwei? Zwei was? Wieso hörte er da überhaupt zu? Er würde sowieso alles und jeder, der ihm im Weg stand beseitigen um zum Koch zu gelangen. Luffy dachte da ähnlich, das wusste er. Also sollte er eigentlich egal sein was der Soldat dort besprach, zu mal er nur ein paar Gesprächsfetzen aufschnappte. Trotzdem blieb ein merkwürdiges Gefühl in seiner Magengegend zurück, als er sich den anderen Gegnern zuwandte. Er streckte seinen rechten Arm vor sich aus, so dass die Schwertspitze auf sein Gegenüber gerichtet war. Der Wellenschliff des Kitetsu blitzte in der Sonne auf. Zoro grinste. Na dann mal los! “Hey Luffy”, rief er seinem Partner zu. “Übernimmst du die rechte Seite?” “Klar!” Mit freudigem Gesichtsausdruck drehte Luffy sich um und strahlte seine Gegner vermutlich regelrecht an. Zoro wiederum wand sich ebenfalls seinem Teil der Menge zu. Allesamt jüngere männliche Offiziere, die ihm mehr schlecht als recht ihre Waffe entgegenhielten. Was war das hier? Ein Trainingcamp? All zu schwer würde das nicht werde. Fast schon wieder schade. Egal wer diese Männer ausgebildet hatte, viel Ahnung schien er nicht zu haben. Geschickt wich der Schwertkämpfer einem Säbel aus und verpasste dessen Besitzer mit dem Rücken des Yubashiri einen Schlag in die Magengegend. Bewusstlos viel der Körper nach vorne und begrub einen Angreifer, der sich von hinten angeschlichen hatte, unter sich. “Feigling”, knurrte Zoro und wand sich den nächsten drei zu. Einen Schlag parierend, dem nächsten ausweichend, schaffte er es sie in sekundenschnelle auszuschalten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht brachen sie vor ihm zusammen. Eine richtige Herausforderung sah anders aus. Beinahe routinemäßig besiegte Zoro Gegner für Gegner. “Gomu Gomu no Pistol!”, kam ein Ruf von der Seite, kurz bevor der Soldat, der Zoro am nächsten stand bewusstlos wurde. Luffy landete grinsend an der Stelle an der dieser eben noch gestanden hatte. “Entschuldigung”, meinte er lachend. “Aber ich hatte so wenige.” Zoro schüttelte den Kopf, musste aber ebenfalls auflachen. Sein Captain. Es dauerte nicht lange bis auch der Rest entweder tot oder bewusstlos auf dem Boden lag. Zufrieden mit sich selbst klopfte Luffy sich den Sand von den Klamotten. Zoro steckte seine Schwerter wieder weg, hob sein Oberteil auf und schüttelte es einmal kräftig durch. Missmutig betrachtete er den Sand, der daran klebte. Als er auch nach abermaligem Klopfen und Schütteln nicht weichen wollte, steckte er es weg. Dann lief er eben ohne T-Shirt herum, auch gut! Warm genug war es ja. “Lass und Sanji suchen gehen”, rief Luffy ihm zu und setzt seinen Hut auf. Zoro stieg in seine Schuhe. Er musste sich beeilen, damit der andere nicht einfach im Wald verschwand, am Ende verlief Luffy sich noch. “Interessant. Sehr interessant.” Lächelnd blieb die junge Frau vor ihm stehen. “Anscheinend kommen deine Freunde um dich zu befreien.” “Du hörst dich nicht besonders verärgert an. So viel Vertrauen in deine Leute?” “In diese Nullnummern?”, ein helles Lachen erfüllte den Raum. “Sanji, also wirklich.” Da musste Sanji ihr Recht geben, meistens glänzte die Marine mehr mit Menge als mit Talent. Das es Leute in der Marine gab, die das erkannten wunderte ihn allerdings schon. “Aber du hast Recht. Ich freue mich tatsächlich. Immerhin habe ich die Gelegenheit dem ‘Piratenjäger’ Roronoa Zoro zu begegnen. Wer würde sich bei einer solchen Herausforderung nicht freuen?” Dieser Kommentar entlockte Sanji ein Lächeln. Besonders wie sie das Wort ‘Piratenjäger’ betonte. Man hörte sogleich wie wenig sie von dieser Bezeichnung hielt. “Du hast dich nicht verändert.”, meinte er dann. “Wenn du das denkst.” Freundlich erwiderte sie sein Lächeln. “Schade, dass ich euch Hinrichten lassen muss”, meinte sie dann. Ihr Lächeln schwand nicht. “Wirklich schade, ja.” Sanji hätte sich sichtlich schlimmere Situationen vorstellen können. Manchmal erlaubte sich das Schicksal allerdings einen Spaß mit ihm. Er sah der Frau hinterher, als sie den Raum verließ. Seufzend ließ er sich gegen die Betonwand sinken. Als sein Kopf die kalte Fläche berührte zuckte er kurz zusammen. Die Reling des Schiffes war ziemlich hart und gnadenlos gewesen. Zwar hatte man seine Wunden verbinden lassen, aber dennoch, das dumpfe Pochen und der stechende Schmerz, der immer dann entstand, wenn etwas mit seinen Hinterkopf in Berührung kam, blieben. Wie es den anderen wohl ging? Um Luffy und den Marimo brauchte er sich nicht zu sorgen, aber Nami-swan und Robin-chan waren bestimmt ganz alleine und machten sich riesige Sorgen um ihn. Er würde hier schon alleine herauskommen, er brachte dafür keine Hilfe von dämlichen Schwertfuchtlern, die ihm ja doch nur wieder auf die Nerven gehen würden. Nami-swan aber würde überglücklich sein und vielleicht aus Freude küssen. Sanji zuckte zusammen, als hätte ihn ein elektrischer Schlag getroffen. Ablenken! Er musste sich dringend ablenken! Er durfte nur nicht wieder an diesen Abend denken, an dem Zoro ihn- Zu spät. Sanji stöhnte auf und drückte seinen Kopf absichtlich fester gegen die Wand. Er fragte sich zum hundertsten Mal wie er damit um gehen sollte. Und zum hundertsten Mal kam er zu keiner Antwort. Warum brachte ihn das in solche Gewissenskonflikte? Er empfand nicht dasselbe und damit Schluss! Er musste ihm das sagen. Zoro konnte es aushalten. Also wieso dieses ungute Gefühl? Fast so als wäre er selbst es, der den Korb bekam. Ah! Was dachte er denn hier? “Woran denkst du?”, die neugierige Frauenstimme riss ihn aus seinen Gedanken. “Nichts bestimmtes, Yui-chan.” Er hatte nicht bemerkt, dass sie den Raum wieder betreten hatte. Sie hatte anscheinend die Gabe wie aus dem Nichts zu erscheinen. Sie schien es weit gebracht zu haben in diesen zwei Jahren. Allerdings hätte es ihn gefreut, sie unter anderen Umständen wieder zu treffen, nicht hier, hinter einer Reihe von Gitterstäben, in einer Zelle als Gefangener der Marine und in gewisser Weise so auch als ihr Gefangener. Ein Überraschung war es auf jeden Fall gewesen… Das erste das er wahrnahm war sein schmerzender Hinterkopf. Das zweite der Untergrund auf dem er lag, überraschend weich. Als er sich aufsetzte wurde ihm schwindelig und er hatte Mühe die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken. Wo war er? Was war passiert? Darauf bedacht keine schnellen Bewegungen zu machen, sah er sich um. Es war nicht schwer zu erkennen, wo er sich befand. Die Gitterstäbe sprachen für sich. ‘Komm schon Sanji! Erinnere dich!’, fuhr er sich selber an. Luffy hatte sich, Zoro und ihn auf die Marineschiffe befördert, soweit so gut. Was war danach passiert? Er musste einen ziemlichen Schlag auf den Kopf bekommen haben, wenn er schon ein Blackout hatte. Außerdem schmerzte sein Schädel fürchterlich. Ob es den anderen Gut ging? Sie waren zumindest nicht hier, also mussten sie entkommen sein. Das freute ihn, wenigstens den Damen ging es gut. Erschöpft ließ er sich gegen die Stäbe in seinem Rücken Fallen und schloss die Augen. Von draußen drangen gedämpfte Stimmen. “Ich weiß nicht, Miss!” Sanji musste lächeln. Eine Dame also. “Lass mich herein!” Und eine charakterstarke noch dazu. “Aber Miss.” Der arme Soldat vor der Tür. Sanji hatte schon fast Mitleid mit ihm. “Ich sagte: Lass mich rein!” “Ja, Miss! Zu Befehl Miss!” Die Tür öffnete sich beinahe lautlos. Herein kam eine junge Frau, gekleidet in ein weißes Top und einen blauen Rock. Marine eben. Sie warf sich ihre langen, schwarzen Haare zurück und durchschritt lächelnd den Raum. Vor den Gitter blieb sie stehen. Ein überraschtes “Oh!” entwich ihr. Sanji musterte sie. Sie kam ihm bekannt vor. “Sanji.” Ihre Stimme klang zu gleichen Teilen überrascht, als auch erfreut. Sanji war verwirrt, darüber, dass sie seinen Namen kannte. Also schwieg er vorerst. “Ich glaube meine Männer haben einen Fehler gemacht. Sie sagten, sie hätten einen Strohhut erwischt. Aber du und Pirat?” “Doch ich bin Pirat. Eure Männer haben alles richtig gemacht. Aber werte Dame, könnte es sein, dass wir uns kennen?” Er war inzwischen aufgestanden und näher an sie heran gedrehten. “Du erinnert sich nicht?”, meinte sie nun erstaunt. “Nun gut, es ist auch lange her. In zwei Jahren vergisst man viel. Ich habe dich allerdings nicht vergessen. Du hast mir sehr geholfen damals.” Sie lächelte ihn immer noch an und Sanji kam langsam das Gefühl, dieses Lächeln zu kennen. Dieses Lächeln, dass so voller Freude und Dankbarkeit steckte. “Vielleicht wenn ich euren Namen wüsste.” “Oh Sanji, nicht so förmlich. Ich bin Yui. Wir sind uns auf Ryoshi-Island begegnet.” Ryoshi-Island. Da hatte er immer Besorgungen für das Baratie gemacht. Vor zwei Jahren hatte es mal einen Zwischenfall gegeben. Wenn er sich richtig erinnerte, hatte er damals eine ziemliche Standpauke von Jeff erhalten. Er solle sich nicht immer so in Gefahr bringen. Aber diese junge Dame hatte seine Hilfe gebraucht. Da konnte er nicht einfach zu sehen. Hm, dieses Mädchen. Er blickte auf, genau in Yuis graue Augen. “Obwohl ich das ja auch alleine geschafft hätte”, meinte sie und lachte. ‘Das hätte ich auch alleine geschafft”, hörte er eine weibliche Stimme in seinem Kopf sagen. Erstaunt sah er Yui an. “Du bist dieses Mädchen.” “Ich hab dir damals schon gesagt, ich bin kein Mädchen!” “Ja, tut mir leid”, Sanji musste grinsen. “Aber, dann bist du es wirklich?” Die Antwort war ein ehrliches, warmes Lächeln. “So sieht man sich wieder. Merkwürdig wie das Schicksal so spielt.” Sie lachte. “Schade sind die Umstände allerdings schon”, meinte Sanji und erwiderte ihr Lächeln… “Muss ein schönes Nichts sein, wenn du so lächelst.” Yuis Lachen holte ihn zurück in die Wirklichkeit. “Hm?” Er schaute sie an. “Ich habe nur über die Ironie dieser Situation nachgedacht.” “Ändern kann ich daran aber leider nichts. Ich hoffe nur deine Freunde beeilen sich endlich mal. Ich unterhalte mich zwar gerne mit dir, aber ich bin so gespannt auf Roronoa.” Nami betrachtete misstrauisch abwechselnd den Himmel und die See. Sie wollte sich nicht noch einmal von so einem Sturm überraschen lassen. Wer weiß wie weit sie abgetrieben wurden. “Was beunruhigt dich, Navigator-san?” “Nichts, Robin. Nur… ich mach mir Sorgen um die drei Chaoten. Ich habe keine Ahnung was mit ihnen passiert ist. Außerdem bringen Zoro und Sanji sich wahrscheinlich noch gegenseitig um, wenn das nicht die Marine übernommen hat.” “Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich bin mir sicher ihnen geht es gut.” Robin lächelte. Seufzend lehnte Nami sich an die Reling. “Wenn du meinst.” Robin wusste schon wovon sie sprach, auch wenn sie aus ihr nie ganz schlau wurde. Besonders in letzter Zeit, wenn sie über Zoro und Sanji sprachen. Ob sie wohl etwas von ihrem Wissen mit ihr teilte? Vielleicht sollte sie es einfach mal versuchen. “Sag mal Robin”, sprach sie die Schwarzhaarige beiläufig an. “Hast du vielleicht eine Ahnung was zwischen Zoro und Sanji vorgefallen ist?” “Wer weiß”, antwortete Robin bloß und lächelte ihr mysteriöses Lächeln. Nami seufzte wieder. Sie hatte auch nicht wirklich mit einer zufriedenstellenden Antwort gerechnet. “Ähm Nami”, meldete sich nun Usopp. “Was ist”, fragte Nami, in einem nicht ganz angemessenen Ton. Aber sie war nun einmal am Ende mit ihren Nerven. “Da hinten ist eine Insel”, murmelte der Kanonier kleinlaut. “Wieso sagst du das nicht gleich?”, rief Nami nun sichtlich erfreuter aus. Blieb nur zu hoffen, dass das auch die Insel war auf der sich ihre Freunde befanden. “Legen wir da an?”, erkundigte sie Usopp. “Natürlich, was sollten wir den sonst tun?”, fauchte Nami. Hatte der schon wieder Angst? Nur weil die drei Jungs nicht da waren. Obwohl, jetzt wo sie so darüber nachdachte… Sie schluckte. Nein, da mussten sie durch. Mit der Marine wurden sie auch alleine fertig. Und wenn es Marine gab, dann gab es auch keine wilden Tiere. Hoffentlich. “Und was ist, wenn es auf der Insel wilde Tiere gibt?”, kam die Frage von Usopp. “Nach meinen Berechnungen, ist das die einzige Insel im Umkreis. Was bedeutet das wir darauf höchstens ein paar Marinesoldaten begegnen werden! Also hör auf wie Espenlaub zu zittern!” “I-Ich zi-zittere doch gar nicht. I-Ich b-bin ein tapfer Krieger der Meere! Da-da habe ich doch keine Angst vor ein p-paar Soldaten!” “Na dann”, meinte Nami und blickte wieder aufs Meer. Am Horizont wurde langsam ein Schatten sichtbar. Hoffentlich ging das auch gut. “Wir schaffen das schon Navigator-san”, meinte Robin freundlich und reichte ihr eine Tasse Tee. “Danke Robin.” Woher sie nur immer wusste, was sie dachte. “Ich hoffe nur das niemand verletzt ist”, flüsterte Chopper. Überrascht schaute Nami zur Seite. “Wo warst du denn?” “Ich habe noch etwas nachgelesen. Ich mache mir Sorgen um Sanji, ich habe keine Ahnung zu wie viel er schon fähig ist.” “Keine Sorge”, meinte Nami nun aufmunternd. “Das wird schon!” Chopper nickte und wirkte schon etwas zuversichtlicher. Nami wand ihre Augen wieder gen Horizont. Solange sie alle optimistisch waren, ging bestimmt alles gut. Robin hatte recht, die Jungs konnten schon auf sich selbst aufpassen. Jetzt lag es so ihnen, dafür zu Sorgen, dass sie alle gemeinsam wieder von der Insel kam. Zoro stöhnte genervt auf. Wo war er? Und wo zur Hölle war Luffy hin? Das der sich aber auch immer verlaufen musste! Gut, vielleicht hatte auch er sich verlaufen. Aber hier sah nun einmal jeder Baum aus wie der andere. Und Luffy war zuerst verschwunden! Zoro hatte es aufgegeben nach seinen Captain zu suchen. Genauso wie er es aufgegeben hatte sich hier zu recht zu finden. Er hatte keine Ahnung wo er war, oder wo er hinmusste. Wie lange er hier schon rumirrte? Er hatte es vergessen. Ob es dem Koch gut ging? Ob Luffy die Basis gefunden hatte? Ob er jemals wieder aus diesem verfluchten Wald herauskommen würde? Es reichte ihm. Endgültig! Deckung hin oder her. Was musste er unsichtbar bleiben, man erwartete ihn wahrscheinlich schon. Sollten sie doch kommen. Je mehr er jetzt besiegte, desto weniger standen ihm nachher im Weg. Mit einem wütenden Knurren zog er seine Schwerter. Solange er sich jetzt nicht in die vollkommen falsche Richtung bewegte, würde ihn dieser Wald nicht mehr stören. Und wenn er doch wo anders herauskam, dann nahm er eben den Weg noch einmal zurück. Irgendwann würde er schon ankommen! Besser als dieses Herumgeirre war es auf jeden Fall. Vielleicht fand er Luffy so auch wieder. Mit grimmiger Entschlossenheit, machte er sich daran sich eine Schneise in den Wald zu schlagen. Baum für Baum fiel, bis Zoro etwas außer Atem aus dem Dickicht brach, eine Spur der Verwüstung hinter sich lassend. Da war sie also. Die Marinebasis. Er hatte sie gefunden. Dennoch, irgendetwas stimmte hier nicht. Es war zu ruhig und zu leer. Selbst wenn der Marinesoldat mit der Teleschnecke mit einem imaginären Gesprächspartner gesprochen hatte, was nun wirklich nicht sehr wahrscheinlich war, so hatte man seine kleine Baumrodung bestimmt mitbekommen. Er war immerhin nicht gerade zimperlich mit dem Wald umgegangen. Also was war hier los? Eine Falle? Zoro steckte zwei seiner Schwerter weg, Vorsicht war immer besser als Nachsicht, und machte sich auf den Weg in die Marinebasis. Innen war es genauso leer wie draußen auf dem Platz. Eine Tatsache die seinen Verdacht nur noch bestätigte. Sicher lauerten sie ihn irgendwo auf. Gut möglich, dass er es im Gefängnistrakt mit einer ganzen Horde von Gegnern zu tun bekam. Oder aber, sie waren alle ausgeflogen sie zu suchen. Doch das bezweifelte Zoro stark. Für so dumm hielt er noch nicht einmal die Marine. Er streifte weiter durch die Gänge des Gebäudes. Solange er sich hier nicht auch noch verlief. Er musste nach unten, also zu einer Treppe. Hm. Zoro sah sich um. Er stand in einem langen Flur. Rechts gingen unzählige Türen ab. Und links grenzte die Außenmauer. Er warf einen Blick aus einem der Fenster. Warum war er so hoch über dem Boden? Er seufzte und machte sich wieder an den Abstieg. Nach einer halben Ewigkeit stand er endlich vor einer Tür auf der mit großen, blaue Lettern Gefängniszellen geschrieben stand. Begegnet war er unterwegs keiner Menschenseele. Wenn man einmal hier war, konnte man es eigentlich gar nicht verfehlen. War schon fast wie eine Einladung. Zoro betätigte die Klinke, das Wadou Ichimonji in seiner linken Hand. Überrascht stellte er fest, dass die Türe tatsächlich unverschlossen war. Federleicht schwang sie auf. Zoro betrat den Raum und sah sich um. Er war leer. Bis auf Sanji, der in einer Zelle saß und ihn ansah. Er lächelte leicht. Zoro grinste zurück. “Du macht einem ganz schöne Schwierigkeiten Löffelschwinger”, meinte er und ging auf das Gitter zu. “Warte ich hohl dich da raus.” “Zoro, warte.” Erstaunt hielt Zoro inne. “Gefällt es dir hier so gut, dass du nicht mehr weg möchtest?” “Haha, sehr witzig Marimo. Das ist es nicht.” Nachdenklich musterte Zoro sein Gegenüber. Er verstand nicht, was der Koch ihm mitteilen wollte. Solange bis die Tür hinter ihm klackend ins Schloss fiel. Sofort fuhr er herum. Vor der Tür stand, lächelnd, eine junge Frau, die ihn mit ihren grauen Augen interessiert musterte. Irgendwie war sie ihm unbehaglich. “Nie die Rückendeckung vernachlässigen”, meinte sie immer noch lächelnd und trat auf ihn zu. Zoro hob skeptisch eine Augenbraue und beobachtete sie dabei, wie sie ihr Schwert zog. “Es freut mich dich kennen zu lernen, Roronoa Zoro.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)