Ungebrochenes Vertrauen zu Dir von Yuugii (Zorro/Ruffy) ================================================================================ Kapitel 6: Bonus: Versprechen ----------------------------- Bonus Story: Versprechen Zorro warf einen Blick zu ihm hoch und lächelte. Auch wenn er oftmals klagte, so war er doch froh, dass er auf dieses Schiff gestiegen war. Das Leben als Kopfgeldjäger war zwar einfacher und nicht so gefährlich, aber er liebte diese Spannung, die er hier als Pirat erlebte. Um nichts auf der Welt würde er dieses Gefühl tauschen wollen. „Danke, Ruffy.“, flüsterte er und bewegte sich auf diesen zu. Dicht hinter ihm blieb er stehen. Der aufkommende Wind störte ihn nicht, er genoss die kühle Luft auf seiner Haut und schloss für einen Moment die Augen. „Du... Zorro?“, kam es eigenartig zurückhaltend von Ruffy. „Tut mir Leid...“, begann er und klang dabei merkwürdig befangen. Zorro traute seinen Ohren kaum. Sein Kapitän entschuldigte sich bei ihm? Hatte Ruffy etwa mitbekommen, was geschehen war? Hatte er etwa verstanden, was für einen Ärger er ihm eingebrockt hatte oder tat es ihm leid, dass Zorro sich solche Sorgen gemacht hatte? Der Schwertkämpfer setzte sich neben ihn und wartete darauf, dass Ruffy weitersprach. Dieser seufzte tief, es sah so aus, als würde ihn etwas wirklich mitnehmen, ihn so arg beschäftigen, dass man es ihm bereits ansah. Zorro erinnerte sich daran, wie er die ganze Nacht an Ruffys Seite gesessen hatte und immer wieder feuchte Tücher auf dessen Stirn gelegt hatte. Kein Auge hatte er zugetan. Erst als sich Ruffys Zustand ein wenig verbessert hatte, war er für seinen Rachefeldzug losgezogen. „Ich habe deine Portion mitgegessen...es war so lecker, ich konnte mich nicht zurückhalten.“ Zorros Kinnlade fiel buchstäblich in den Keller. Mit riesigen Augen starrte er seinen Kapitän an. Dann ließ er sich theatralisch fallen und blieb neben Ruffy liegen, ohne ein Wort zu sagen. War das sein Ernst? Ihm fehlten die Worte. „Ich habe mich doch entschuldigt! Bitte sei nicht sauer! Ich habe dir extra was mitgebracht!“ Zorro zuckte, machte sich aber nicht die Mühe sich wieder aufzusetzen. „Hier, eine Flasche Sake.“, grinste Ruffy und kicherte vor sich hin. „Du bist ein Dummkopf, aber du weißt, wie man mich herum kriegt.“, kam es dann von Zorro. Er trug ein breites Grinsen im Gesicht. „Hehehehe, tja, so sind wir eben.“, sagte Ruffy und übergab Zorro die Flasche, während er sich ebenfalls hinlegte und in den Sternenhimmel sah. Hinter seinem Kopf verschränkte er die Arme, dann setzte er sich plötzlich wieder auf. Ruffy konnte einfach nicht lange stillstehen oder liegen. Das war nicht seine Art. Außerdem hatte er viel zu lange herumgelegen, er wollte sich jetzt einfach bewegen und Spaß haben. Auch Zorro setzte sich wieder auf und sah seinem Kapitän fragend hinterher. „Und du bist wirklich nicht sauer?“, wollte Ruffy von ihm wissen und sah ihn mit großen Augen an. „Hm... mal sehen, vielleicht räche ich mich noch an dir.“ Ruffy warf sich auf Zorro drauf, legte seine Arme von hinten um ihn und quengelte, während Zorro einfach nur amüsiert lachte. Für andere sah es so aus, als umarmten sie sich innig, aber in Wirklichkeit versuchte Ruffy auf unschuldige Art und Weise, den Schwertkämpfer dazu zu bringen, seine Entschuldigung anzunehmen. Immer wieder wiederholte er, dass es ihm leidtat, seine Portion mitgegessen zu haben. Aber was konnte er denn dafür, wo Sanji doch so unglaublich gut kochen konnte? Sich zurückzuhalten, glich glatt einer Folter. Irgendwann stand Zorro einfach auf, ignorierte, dass Ruffy immer noch seine Arme um ihn geschlungen hatte und stieg vom Kopf der Thousand Sunny herunter. Sein Kapitän ließ nicht locker und ließ sich einfach hinterher schleifen. Zorro sagte zwar, dass er genervt sei, aber er war froh, dass Ruffy sich so gut erholt hatte und wieder der kleine quirlige Kerl war, der für jeden Spaß zu haben war. Mit großer Anstrengung bewegte er sich nach unten, noch immer ließ Ruffy nicht los und nörgelte. Dann schlang er seine Beine um den Torso des Säbelrasslers, dessen Geduld sich langsam aber sicher zu Ende neigte. Trotzdem ignorierte er sein kleines Anhängsel und versuchte so zu tun, als würde er gar nicht merken, dass sein Kapitän sich um ihn geschlungen hatte. Die Insel war schon lange nicht mehr in Reichweite und vom Horizont verschwunden. Ein so schnelles Schiff wie die Sunny war eben unschlagbar. Sie waren wieder auf ihrem alten Kurs. Erleichtert seufzte Nami auf, als ihr Log Port sich wieder ruhig verhielt und sie ihre alte Route wiedergefunden hatte. Sie hatten unheimlich Glück. Auch konnte sie keine Marineschiffe mehr erkennen. Irgendetwas war auf dieser Insel geschehen. Plötzlich waren die riesigen Marineschiffe abgezogen, obwohl sie die Strohhutbande nicht einmal zu fassen bekommen hatten. Ohne weiter darüber nachzudenken, ging sie davon aus, dass der befehlshabende Admiral einfach keine Lust mehr hatte, sie zu suchen und sich deshalb zurückgezogen hatte, von Zorros kleiner Heldentat wusste sie nichts. Der Schwertkämpfer war niemand, der mit solchen Dingen prahlte. Er bemühte sich stets darum bescheiden zu sein und professionell zu bleiben. Niemand würde in Zukunft erfahren, was sich auf dieser kleinen Insel abgespielt hatte. Es war bereits Nacht geworden und nachdem die Strohhüte ausgiebig gefeiert hatten, kehrte langsam Ruhe auf dem Schiff ein. Obwohl Zorro viel lieber geschlafen hätte, musste er die Nachtwache übernehmen. Drei Tage ohne Schlaf, aber er ließ sich seinen enormen Schlafmangel nicht ansehen und quengelte nicht. Außerdem wusste er ja, dass kein anderer freiwillig diese lästige Aufgabe übernehmen würde. Es war einfach nicht seine Art zu jammern. Er nahm dies alles mit Fassung, eben wie ein echter Mann. Dennoch überkam ihn immer wieder die Müdigkeit und er erwischte sich dabei, wie er zwischendurch mehrmals gähnte und drohte einzuschlafen. Kurz schloss er die Augen, nickte für einen Moment ein, doch panisch riss er die Augen auf und stand aufrecht, als er das Bild des kranken Ruffy wieder vor seinen innerem Auge sah. Sein Atem ging schnell und unregelmäßig, er sah vom Mast herunter und warf einen Blick auf den Schlafraum seiner Freunde. Ruffy schlief bestimmt ganz fest. Es war alles in Ordnung. Aber nachdem er dieses Bild in seinen Gedanken hatte, konnte er ganz sicher nicht schlafen, also machte er einen kleine Patrouillengang auf dem Schiff und sicherte alle Seiten. Die Dunkelheit gab ihm Sicherheit, auch in der Ferne des Horizonts sah er keine sich nähernden Schiffe, also gab es keinen Grund zur Sorge. Zufrieden strich er über die Schwertscheiden seiner Schwerter. Auch wenn alles so ruhig erschien, hatte er seine drei Katana stets in seiner Nähe. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Sofort war er in Alarmbereitschaft und kampfbereit. Mit zügigen Schritten bewegte er sich in Richtung des Geräusches, staunte nicht schlecht, als sein Weg ihn in Richtung Küche führte. Er linste durch das kleine Glasfenster, versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkennen, konnte aber nur eine Silhouette ausmachen, die ihm irgendwie bekannt vorkam. Er konnte ein genervtes Knurren nicht zurückhalten, ballte eine Faust und riss dann die Tür auf. „Ruffy! Finger weg vom Kühlschrank!“, erklärte er mahnend und bestimmend. „Z-Zorro!“, hörte er ein zaghaftes Quieken, diese typisch jämmerliche Tonlage, die Ruffy immer dann wählte, wenn er vor Hunger schwächelte. „Es ist mitten in der Nacht. Geh wieder schlafen. Du weißt, dass der blöde Koch den Kühlschrank gesichert hat.“ „Aber... ich bin so hungrig! Komm schon, hilf mir das Schloss zu knacken.“, lachte Ruffy. Dem Kapitän verging schnell das Lachen, als Zorro ihn packte und aus der Küche warf. Grummelnd lag Ruffy am Boden. Schon wieder knurrte seine Magen und er hatte großen Appetit. Seinem Magen war es total egal, dass es eigentlich Schlafenszeit war und er war mitten in der Nacht aufgewacht, in der Hoffnung, einen kleinen Mitternachtssnack zu finden und einen Happen schnappen zu können. Warum nur musste Sanji ein Sicherheitsschloss an den Kühlschrank anbringen und überall Fallen auslegen? Wollte der Blonde etwa, dass sein Kapitän vor Hunger vom Fleisch fiel? „Ruffy, geh wieder ins Bett. Du solltest hier nicht herumlungern, sonst aktivierst du noch die Alarmanlage.“ Aus lauter Ärger, dass Ruffy trotz gewisser Sicherheitsmaßnahmen dennoch den Kühlschrank plünderte, hatte Sanji Nami darum gebeten eine Alarmanlage in der Küche anzubringen. Sollte irgendjemand, also Ruffy, versuchen, den Kühlschrank mit Gewalt zu öffnen, würde ein schriller Ton erklingen, der mit einem mal die ganze Mannschaft auf den Plan rufen würde. Obwohl Ruffy das wusste, versuchte er immer wieder neue Wege und Mittel zu finden, um an den begehrten Inhalt zu kommen. Zorro seufzte, kratzte sich an der Schläfe, ehe er wieder in die Küche stampfte und nach nur wenigen Augenblicken wieder herauskam. In seinen Händen trug er eine Schüssel mit Obst. „Hier, das kannst du essen. Das Obst steht immer griffbereit. Eigentlich solltest du das wissen.“ „Ich will aber viel lieber Fleisch...“, nörgelte der Kapitän. Zorro verpasste ihm eine Kopfnuss, kleine Tränen bildeten sich in Ruffys Augenwinkeln und er versuchte sein Gejammer zurückzuhalten. Das war so gemein! So ungerecht. Nie dachte einer an ihn. Er setzte sich hin, verschränkte die Arme und blies beleidigt seine Backen auf. Nicht, dass das irgendetwas ändern würde, aber Ruffy war niemand, der groß über seine Handlungen nachdachte. Sein Instinkt und sein kindlicher Trotz gewannen häufig die Überhand. Zorro konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ja, so gefiel ihm Ruffy besser. Gesund und munter. Ruffys Magenknurren war laut hörbar und jetzt musste er wohl oder übel mit dem Protest aufhören und das Obst essen. Er griff nach der Schüssel in Zorros Hand und aß den Inhalt. Es gab besseres, eindeutig, aber das hier war immer noch besser als gar nichts. „So gefällst du mir viel besser.“, meinte Zorro und setzte sich neben den Schwarzhaarigen. „Hm?“ „Du hast es schon vergessen?“, fragte Zorro und verzog dabei das Gesicht empört. „Was vergessen? Warte...“ Ruffy wurde wieder still und dachte nach. Nein, sie hatten Zorro doch gefunden. Was könnte er denn noch vergessen haben? Zorro gab ihnen einen kleinen Klaps auf den Rücken und lachte, ließ dann seinen Kopf in den Nacken fallen und sah hoch in den Sternenhimmel. Es war eine wirklich ruhige Nacht, keine einzige Wolke trübte den Himmel und es gab keine ungebetenen Gäste oder sonst irgendwelche Gefahren, die auf sie lauerten. Zorro sah seinen Kapitän nicht an und die folgenden Worte waren ernst gemeint und durchaus als Warnung zu verstehen. „Du hättest sterben können. Du musst stärker werden. Wir alle, ansonsten haben wir in der Neuen Welt keine Chance.“ „Das wird schon irgendwie. Wir sind stark! Ich hau einfach alle Gegner weg.“ Ruffy kicherte. „Wenn es so einfach wäre, Ruffy. Versprich mir, dass du nicht unvorsichtig wirst und aufhörst deine Gegner zu unterschätzen.“ „Okay.“, antwortete Ruffy, klang dabei aber wenig enthusiastisch. „Ich meine das ernst, Ruffy. Das hier ist kein Spiel, du wärst beinahe drauf gegangen. Dachtest du, es hat mir Spaß gemacht, dich wieder gesund zu pflegen?!“ „Du... hast was?“ Ruffy sah Zorro fragend an. Ja, so langsam kamen Erinnerungen wieder. Er fühlte sich schwach und hatte schlimme Alpträume, immer wieder war er aus seinem Schlaf erwacht und hatte die Hände nach jemanden ausgestreckt, doch die Bilder von der letzten Nacht waren verschwommen. Er erinnerte sich daran, vor irgendetwas schreckliche Angst gehabt zu haben, er hatte seinen Bruder im Traum verloren und seine Crew. Vollkommen allein war er in der Dunkelheit und er fand keinen Ausweg. Normalerweise dachte er über solche Träume nicht länger nach und lachte am nächsten Morgen darüber, immerhin waren Träume ja nicht real. Obwohl er mehr als einmal in seinem Schlaf aufgeschreckt war, war er kein einziges Mal richtig wach geworden. Erst jetzt sah er etwas vor seinem geistigen Auge, das ihn für einen Moment stocken ließ. Da war Zorro. Er hatte nach seiner Hand gegriffen und irgendetwas gesagt. Was hatte Zorro gesagt? Warum war er so besorgt? Eine warme und angenehme Stimme flüsterte ihm etwas ins Ohr, er spürte etwas Warmes an seinen Lippen und liebevolle Worte, die ihn eigentlich hätten aus seinem Schlummer wecken sollen. Doch das taten sie nicht. Eines war sicher, sein Gefährte war an seiner Seite geblieben und hatte sich um ihn gekümmert. Das wurde ihm erst jetzt, nach und nach, bewusst. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. „Danke, Zorro. Danke, dass du dich um mich gekümmert hast.“ „Hm? Was denn, plötzlich erinnerst du dich wieder?“ Ruffy nickte. In seiner Hand hielt er einen Apfel, von dem er abbiss. „Ich mache dir trotzdem nicht den Kühlschrank auf. Auch wenn du plötzlich so einsichtig und gut erzogen tust.“, sagte Zorro mit einer Stimme, als versuchte er, einen Yakuza nachzuahmen. „Hehehe, hätte ja sein können.“, kam es nur amüsiert von Ruffy. „Versprich mir, dass ich dich nie wieder so sehen muss. Verstanden?“ „Versprochen. Aber du musst auch auf dich aufpassen.“ „Gut, jetzt, wo du ja wach bist, kann ich ja endlich schlafen...“, murmelte Zorro und fiel zur Seite, landete auf Ruffys Schoß und schnarchte vor sich hin. Keine Sekunde länger war der Schwertkämpfer in der Lage seine Augen offen zu halten. Der Schlafmangel holte ihn ein und gab ihm keine Chance, sich zu wehren. Der Schwarzhaarige kicherte erheitert und aß den letzten Bissen, so dass die Schüssel mit dem Obst nun komplett geleert war. Ruffy wollte noch etwas sagen, ließ sich dann einfach nach hinten fallen und starrte hoch in den Himmel, dann schloss er die Augen und schlief ein. Keiner von beiden hatte die Kraft noch länger wach zu bleiben. Der Horizont erhellte sich und die Sonne kam heraus. So oder so war die Nacht fast vorbei und Zorro mit seinen Kräften am Ende. Dieser Kapitän machte nichts als Ärger. Aber um nichts auf der Welt würde er hier weg wollen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)