Torn von Eruwen ================================================================================ Kapitel 19: Nachhall -------------------- Sasuke lag noch immer in seinem Zelt. Seit zwei Stunden starrte er die Decke an und wartete darauf, dass Kakashi zum Aufbruch rief. Dieser verdammte...! Warum fand er immer wieder genau die Worte, die ihm nahegingen. Die er glauben wollte. Er durfte eben keinen schwachen Moment haben, denn er wusste nicht, ob er danach wieder stark sein konnte. Sasuke seufzte entnervt. Es hatte doch keinen Sinn, ständig wieder darüber nachzudenken. Doch obwohl er hundemüde war, konnte er sich nicht konzentrieren, was dummerweise essentiell für eine effektive Meditation war. Heute Nacht würde er seine Erschöpfung wohl nicht loswerden können. Vorsichtshalber hatte er vorhin, nachdem er das Zelt betreten hatte, erst einmal eine Verpflegungspille zu sich genommen. In seiner Zeit bei Orochimaru hatten sie sich als sehr nützlich herausgestellt. Aber auch das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie steigerten zwar die Chakraregeneration, aber wenn er so schon nicht viel wiederherstellen konnte, würden die Pillen auch nicht viel bringen. Schlaf war eben doch die effektivste Art der Regeneration und diese Pillen waren für Kampfsituationen konzipiert. Außerdem musste man damit vorsichtig umgehen. Zu oft eingenommen, kam der Körper nicht mehr mit dem künstlich angeregten Chakrafluss klar. Das konnte in einer netten Bewusstlosigkeit enden. Also griff Sasuke nur im Notfall zu diesem Mitteln. Und das hier war eindeutig einer. Sie hatten immerhin noch fast zwei Tage Rückreise vor sich und diese Ninjas würden ganz sicher wiederkommen. Wenn sie sich nicht um ihre Bewusstlosen und Verwundeten kümmern mussten, weil sie sicher keine Spuren hinterlassen durften, würden sie nicht so einfach in die Flucht zu schlagen sein. Außerdem wussten sie jetzt mehr von den Techniken des Konoha-Teams. Mit jedem Angriff sammelten die mehr Erfahrung. Sasuke stand auf und ging hinaus. Kakashi wünschte ihm einen guten Morgen, doch der Uchiha ignorierte es. Er wusste nicht so recht, wie er nach der letzten Nacht seinem Sensei gegenübertreten sollte und wollte die erste Begegnung noch ein wenig hinauszögern. Als er außer Sichtweise war, beschwor er erneut Kibou. "Sasuke-sama, was ist mit Eurem Arm passiert?" Sasuke strich seinem vertrauten Geist über das Gefieder und seufzte. "Danke, dass du gestern nicht gefragt hast. Dass ich mich beim Training verletzt habe, müssen die anderen nicht unbedingt mitbekommen. Aber keine Sorge, die Wunde ist nur wieder aufgebrochen, die Ninjas gestern haben mich nicht erwischt. Das ist aber nicht der Grund, warum ich dich gerufen habe." "Ihr seid besorgt wegen der Ninjas von gestern?" "Ja. Kannst du ein bisschen Ausschau halten und uns gegebenenfalls warnen?" "Ist das ohne Sharingan sinnvoll?" Sasuke seufzte leise. "Ich halte es momentan für unklug, das Sharingan zu aktivieren, geschweige denn es auf dich zu übertragen." Kibou sah seinen Meister besorgt an. Ihm war gestern schon aufgefallen, wie erschöpft dieser aussah und das hatte sich über Nacht nicht sonderlich gebessert. "Frag nicht, es ist nicht so schlimm", sagte Sasuke und hob seinen Arm ruckartig. Der Falke hatte keine Wahl, als in die Lüfte zu steigen. Sasuke nahm sich einen Moment Zeit, um ihm sehnsüchtig nachzuschauen. ~*~ Als der Uchiha wieder in ihr kleines Lager kam, waren Sakura und Naruto bereits dabei, die Zelte abzubauen. Auch sie wünschten ihm einen guten Morgen und diesmal erwiderte er den Gruß. "Wo bist du gewesen?", fragte Naruto. "Ich hab Kibou auf Patrouille geschickt." So ganz traute er dem Frieden nicht, auch wenn er momentan nichts spürte und es für unbedenklich hielt, offen zu sprechen. Das Chakra, das er für die Beschwörung seines Falken gebraucht hatte, war es ihm wert. Die feindlichen Ninjas hatten sicher bemerkt, dass das Konoha-Team angeschlagen und somit eine leichte Beute war. Sie würden zurückkommen, immerhin schienen sie ein Ziel zu haben. Und dann wollte er nicht überrascht werden, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ. Kakashi warf ihm einen prüfenden Seitenblick zu, nahm eine Schriftrolle aus seiner Waffentasche und ließ die drei Zelte mit einem Aufbewahrungsjutsu verschwinden. Dann rief er zum Aufbruch. Sasuke sammelte sich. Es würde ein langer Tag werden. Das ganze Team war erschöpft, aber wenigstens Naruto und Sakura hatten etwas Schlaf bekommen. Sakura war wohl momentan in der besten Verfassung, weil Kakashi ihr keine Wachen zugeteilt hatte. Es war immens wichtig, dass der Medic-Nin des Teams immer bei voller Kraft war. Naruto strotzte ohnehin vor Kraft und Kakashi hatte anscheinend wenigstens etwas Ruhe bekommen. Sasuke missfiel es, der schwächste Bestandteil des Teams zu sein, auch wenn es nur für den Moment war. Er hatte in der letzten Nacht nicht einmal meditieren können und nach ein paar Stunden wurden ihm die einzelnen Sprünge beim Fortbewegen so bewusst wie noch nie. Gegen die reine Erschöpfung halfen die verdammten Pillen eben auch nicht. Seltsamerweise fühlte sich niemand des Teams tagsüber beobachtet und auch Kibou gab keinen Laut von sich. Aber der Falke konnte auch nicht die komplette Landschaft einsehen, immerhin bewegten sich die Konoha-Nin in einem dichten Wald fort. Allmählich dämmerte es schon und die Erschöpfung machte sich bemerkbar. Kakashi blickte sich mittlerweile auffällig wachsam um und Sasuke bekam ein zunehmend schlechtes Gefühl. Das lag aber vielleicht auch nur daran, dass der erste Angriff nachts erfolgt war und jeder des Teams damit rechnete, dass während der ersten Wache heute ein zweiter folgen würde. Bis dahin war zwar noch etwas Zeit, aber die Anspannung in Team 7 stieg spürbar. Besonders Sakura war nervös. Sie hatte Sasuke beobachtet und bemerkt, dass er sich nicht ganz so kraftvoll vorwärtsbewegte wie sonst. Er schien sich ziemlich zusammenreißen zu müssen, das Tempo überhaupt zu halten. Am nervösesten machte sie aber Kakashi, der sich seit etwa einer Stunde ständig umzusehen schien, als ob er nach etwas Ausschau halten würde. Sogar Naruto schien hochkonzentriert. Sakura hingegen musste sich inzwischen ziemlich zusammenreißen, um sich nicht zu sehr von ihrem nervösen Team kirre machen zu lassen. Und es wäre doch wirklich peinlich, einen Ast zu verfehlen, weil sie gerade in der Weltgeschichte herumschaute, dachte sie, als ihr Fuß in einem breiten Ast stecken blieb. "Was-", entfuhr es ihr. "Kannst du dich befreien?", fragte Kakashi mit gezücktem Kunai in der Hand. Die Kunoichi versuchte erfolglos, ihren Fuß aus dem Sumpfloch zu ziehen. "Nein." konnte sie gerade noch sagen, bevor von den Bäumen, auf denen Kakashi, Naruto und Sasuke sich befanden, Schlammlawinen auf die Ninjas zustürzten. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als Sakura vorerst sich selbst zu überlassen und auf ein paar benachbarte Bäume zu springen. Doch dasselbe Spiel wiederholte sich: Kakashi wurde fast in einem kleinen Sumpf gefangen, konnte sich aber noch befreien und die anderen beiden wurden erneut von Schlammlawinen attackiert. Auf dem Boden war es wohl momentan sicherer, auch wenn sie es augenscheinlich mit einem Doton-Nutzer zu tun hatten. Doch kaum hatten ihre Füße den Boden berührt, hörten sie verdächtiges Zischen. "Briefbomben! Deckung!", rief Kakashi, aber seine Schüler hatten schon vorher reagiert. Glücklicherweise, denn so kam Naruto nur mit einem angesengten Hosenbein und Sasuke unverletzt davon. Nun war Kakashi aber auch von seinen anderen beiden Schülern getrennt und genau das schienen die Angreifer, die unmittelbar darauf aus allen Himmelsrichtungen auf sie zuschossen, beabsichtigt zu haben. Einer der vier feindlichen Shinobi beschäftigte Kakashi, während die anderen drei auf seine beiden Schüler zusteuerten. "Tajuu Kage Bunshin no Jutsu!" Überall erschienen Narutos aus kleinen Rauchwolken und stürmten sofort auf ihre Gegner ein, aber diese schienen unbeeindruckt. So viele Bunshin konnten immerhin nicht sehr viel Stärke haben, ein leichter Treffer würde genügen, um sie zu zerstören. Und tatsächlich: Zwei der Gegner hoben ihre Arme und Sekunden später waren die drei feindlichen Ninjas von einem Wasserwirbel umgeben, der sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreitete und die Schattendoppelgänger reihenweise auslöschte. Die Gegner folgten der Welle direkt und so kam Naruto nicht dazu, neue Bunshin zur Unterstützung zu erschaffen. Zwei der Attentäter stürzten sich auf den Chaosninja, während der dritte sich mit Sasuke befasste. Sehr schmeichelhaft. Die Ninjas hatten wohl ihr Kräfteverhältnis neu eingeschätzt und waren zu dem Schluss gekommen, dass ein Ninja für Sasuke reichte. Das Schlimmste daran war, dass sie Recht hatten. Selbst dieser eine Gegner machte dem Uchiha zu schaffen, denn er kämpfte mit zwei Kurzschwertern auf einmal und konnte abwechselnd von beiden Seiten attackieren. Obwohl sie erst vor wenigen Sekunden getrennt worden waren, hoffte er jetzt schon, dass Kakashi seinen Gegner bald ausschalten und ihm helfen konnte. Bei Naruto würde es wohl länger dauern, denn seine Gegner ließen ihm keine Sekunde Zeit, um irgendwelche Techniken vorzubereiten. Soweit Sasuke erkennen konnte, würde es aber auch bei Kakashi noch etwas dauern. Vielleicht zu lange. Denn dieser Gegner war gut, oh ja, das war er. Ohne Sharingan und Kusanagi hätte er wahrscheinlich schon den einen oder anderen Treffer kassiert. Sein Gegner schien trotzdem ungeduldig zu werden, denn er änderte seine Strategie. Plötzlich spürte Sasuke Chakra in den Klingen seines Gegners. In Bruchteilen von Sekunden überdachte er die Situation. Elementechakra, möglicherweise Wind. Ich darf kein Risiko eingehen. Und damit formte er einen Schild um Kusanagis Klinge, gerade noch rechtzeitig, um den ersten Schlag des auf ihn zurasenden Kurzschwertes abzufangen. Schon schwang das andere hinterher und Sasuke entschied sich, etwas zu probieren, das er in den letzten Tagen vor der Mission trainiert hatte. Es war nicht ungefährlich, aber diese Situation ließ keine halbgaren Reaktionen zu. Er ließ das Kurzschwert gerade so tief in den Schild eindringen, dass es sich verkantete und rammte Kusanagi zur Seite. Der Gegner war so überrascht, dass er sich seine Waffe aus der Hand reißen ließ. Das Kurzschwert löste sich von der Schwertklinge und landete ein paar Meter weiter neben ihnen. Eins weg, eins verbleibt. Sein Gegner erholte sich schnell und stürzte mit unverminderter Geschwindigkeit und seinem verbleibenden Kurzschwert auf den Uchiha ein. Sasuke konnte förmlich spüren, wie das Chakra ihn verließ. Der Schild und das Sharingan kosteten eben viel Chakra und auf beides konnte er im Moment nicht verzichten. Er war dankbar für jedes bisschen Chakra, das die Pille zusätzlich regeneriert hatte und das er in der kurzen Zeit des Schlafes der letzten Nacht hatte aufbauen können. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass er Momente später kaum noch welches übrig hatte und es förmlich in seine Klinge und seine Augen zwingen musste. Und dann spürte er einen wohlbekannten Schmerz, der sich lähmend in ihm ausbreitete. Nein, das kann nicht sein! Davon abgelenkt, ließ er sich sein Schwert aus der Hand schlagen. Der Gegner holte zu einem weiteren Schlag aus und der Uchiha wusste, dass seine Kameraden ihm nicht helfen konnten. Sakura steckte immer noch fest, aber wenigstens war sie sicher. Naruto wurde immer noch von den beiden anderen Ninjas unter Druck gesetzt. Kakashi hatte seinen Gegner gerade entwaffnen, jedoch würde er bei allem Bemühen zu spät kommen. Sasuke selbst war im Moment nicht imstande, sich zu bewegen. Das waren die Beobachtungen, die er in der kurzen Zeit gemacht hatte, in der der Gegner ausholte. So hab ich mir mein Ende nicht vorgestellt., schoss Sasuke noch der bittere Gedanke durch den Kopf, als ein grüner Schatten seinen Gegner regelrecht in den nächsten Baum katapultierte. "Also Kakashi, ich muss schon sagen, du enttäuschst mich. Nur vier Gegner und dein Team hat solche Mühe. Zum Glück ist mein Team euch zu Hilfe geeilt", posaunte Gai und strahlte in die Richtung seines ewigen Rivalen. Die vier schwarzgekleideten Ninjas suchten schleunigst das Weite. Schon wieder. "Hallo Gai. Hast du was gesagt?", meinte Kakashi daraufhin. Gai fluchte über seinen stets so coolen Rivalen, während sich sein Team um ihn herum versammelte. Auch Sakura konnte nun vom Baum springen, da sich das Jutsu mit dem Verschwinden der Feinde aufgelöst hatte. Naruto begrüßte Lee, Neji und Tenten, während Sasuke langsam Kusanagi aufhob, sich gegen einen Baum lehnte und kurz die Augen schloss. Die Lähmung hatte glücklicherweise schnell wieder nachgelassen. Er konnte nicht verhindern, dass seine Zähne sich aufeinanderpressten und seine Stirn sich zusammenzog. Er spürte bereits, wie die Wirkung des Adrenalins nachließ und sein Körper langsam ermattete. Das war eng gewesen. So konnte es nicht weitergehen. Auch wenn Kakashi seine Situation verschärft hatte, wäre es früher oder später doch so weit gekommen. Was für eine Demütigung hatte er sich da selbst beigebracht? Und dann auch noch dieser gefürchtete Schmerz. Er brauchte Zeit, um sich darum zu kümmern. Doch wenn sich sein Verdacht bestätigte, dann war es der ungünstigste Fall, der eintreten konnte, dass ausgerechnet das Team, in dem der Hyuuga war, auf sie stoßen musste. "Sag mal, buschige Augenbraue, was macht ihr eigentlich hier?", fragte Naruto und musterte das Brandloch in seinem Hosenbein. Die Wunde darunter war bereits wieder verschwunden. "Das kann ich dir sagen, junger Shinobi", antwortete Gai eifrig. "Wir haben den Auftrag von Tsunade-sama bekommen, euch entgegenzukommen, weil sie eine Nachricht erhalten hatte, dass ihr unerwartete Schwierigkeiten bekommen habt." "Woher wusstet ihr das?", fragte nun Sakura. "Pakkun", meinte Kakashi und deutete auf seinen Hund neben sich, den bislang niemand bemerkt hatte. "Ich habe ihn nach dem Angriff zu Beginn meiner Wache losgeschickt, weil ich befürchtet hatte, dass diese Ninjas noch einmal angreifen. Ihr habt uns schnell gefunden, Pakkun." "Ja, ich hab nach dem kreisenden Falken Ausschau gehalten, wie du gesagt hast." Sasuke ärgerte sich ein bisschen, dass er so durchschaubar war, aber Gai gab ihm nicht lange Zeit dazu, denn er musterte ihn mit einem abschätzenden Seitenblick. "Dein Musterschüler war aber auch schon mal stärker. Das war knapp. Vielleicht sollte ich sein Training übernehmen, Kakashi, falls du die Kraft seiner Jugend nicht zum Explodieren bringen kannst." Explosion war genau das, woran der Kopierninja dachte, als er zu Sasuke schaute. Doch er konnte nicht deuten, was da gerade kurz in dessen Augen aufgeflackert war. Da lag leider ein Körnchen Wahrheit in Gais Worten, aber die Formulierung war mehr als unglücklich gewählt. Sasuke indirekt als schwach zu bezeichnen, war weder zutreffend, noch eine gute Idee. Was das anging, war Sasuke sehr leicht reizbar. Doch der Uchiha schwieg, wenn ihm auch anzusehen war, dass es in seinem Inneren brodelte. Da ihn wegen Gais Ansprache sowieso alle mehr oder minder kritisch musterten, entschied sich Sasuke für ein Ablenkungsmanöver. So viel Aufmerksamkeit konnte er gerade nicht gebrauchen, besonders nicht von einem Hyuuga. Er pfiff Kibou herbei und ließ ihn auf seinem rechten Arm landen. "Hast du gesehen, wohin sie geflohen sind?" Sein vertrauter Geist schaute Sasuke bedauernd an. "Leider nicht, sie haben sich nach wenigen Metern wegteleportiert." "Hn", entgegnete Sasuke nur und bedeutete Kibou mit einem Blick, dass er verschwinden sollte. Naruto wunderte sich über Sasukes Verhalten. Er war heute ganz anders zu seinem Falken. Lag es an der Situation? Oder an dem anderen Team? War er unzufrieden mit Kibou? Aber da konnte doch der Falke nichts dafür. Sasuke hingegen beschäftigte etwas ganz anderes. Wie sollte er den Rückmarsch überstehen? Seine Beine waren dabei, nachzugeben, er konnte nicht mal mehr richtig selbstständig stehen. In seinem Sichtfeld tanzten munter wirbelnde Funken und schwarze Flecken. Daher war er immer noch an den Baum gelehnt. Aber irgendwann würde es weitergehen und was sollte er dann den anderen sagen? "Ich würde sagen, wir schlagen die Zelte auf. Ihr seid sicher auch ohne Rast unterwegs gewesen." Wenn das mal nicht wie gerufen kam. Sasuke dankte Kakashi innerlich und hoffte, die anderen würden auf den Vorschlag eingehen. "Mein Team hat genug Kraft, um bis nach Konoha durchzulaufen!", versicherte Gai bereits in Startpose, doch Kakashi winkte ab. "Mein Team ist aber schon sehr lange unterwegs und ich halte es für unklug, unausgeruht weiterzugehen. Bis Konoha müssen wir sowieso noch eine Nachtruhe einlegen. Und so ein Zufall: Es ist gerade Nacht." Gai schielte zu Sasuke und antwortete leider deutlich vernehmbar und offensichtlich enttäuscht. "Naja, wenn ich mir deinen Schüler so ansehe, glaube ich, dass du Recht hast. Ich dachte, das Training bei Orochimaru hätte ihn härter gemacht." Die Blicke von Team 7 ruckten allesamt zu Sasuke. Auch von Neji wurde er genau beobachtet, dessen war er sich bewusst. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass sich sein Sharingan aktivierte. Die ungezügelte Wut, die böswillige Energie, die er für den Bruchteil einer Sekunde ausstrahlte, war fast schon greifbar. Doch sie und das rote Leuchten in seinen Augen verschwanden ebenso schnell, wie sie gekommen waren. Dieser winzige Moment hatte dennoch gereicht, um Zweifel zu sähen. Kakashi grübelte erneut darüber nach, wo Sasukes moralische Grenzen lagen und wie weit er für den Erfolg gehen würde, schmerzlich an dessen Worte beim Training erinnert, dass man eben Opfer bringen müsse. Naruto und Sakura zweifelten einmal mehr daran, ob sie hier wirklich noch ihren alten Freund vor sich hatten. Und ein paar Personen aus Gais Team zweifelten plötzlich an Sasukes Geschichte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)