Duett von dumm ================================================================================ Kapitel 1: 01 ------------- War er tatsächlich gefrustet, weil er nicht arbeitete? Nicht einmal einen kurzen Moment konnte er seine Gedanken sammeln und nicht daran denken, dass die Shinsengumi ohne ihn aufgeschmissen war. Vermutlich hatte Sougo bereits damit angefangen, alle zu unterwerfen und seine Schreckensherrschaft aufzubauen. Vielleicht sollte er wirklich, wirklich zurück. Nein. Nein, verdammt! Die Idioten würden auch ein paar Tage ohne ihn klarkommen. Shinsuke und Katsura würden schon nicht auf die Idee kommen, die Stadt in die Luft zu jagen. Und, na ja, sollte das der Fall sein, würde er es wenigstens überleben und könnte sie danach zur Rechenschaft ziehen. Toushirou hob seine rechte Hand, legte sie an die Stirn und seufzte lautlos, während er durch die Straße schlenderte. Es war komisch, nicht in seiner Uniform unterwegs zu sein. Generell war hier alles ungewohnt. Es war nicht so, als wäre er noch nie in diesem gemütlichen Dorf, nur eine gute Stunde von Edo entfernt, gewesen. Aber er war hier noch nie gewesen, um allein Urlaub zu machen. Wie machte man denn überhaupt Urlaub? Nichtstun? Das konnte er nicht. Tatsache war, dass Toushirou sich aufgeschmissen fühlte. Und das nervte ihn ziemlich. Was musste falsch mit ihm sein, sodass er keinen verdammten Urlaub machen konnte? Sougo würde ihm nun vermutlich eine Liste von irgendwelchen Gründen, wieso er ein unfähiger Idiot wäre, aufzählen, aber letztendlich war er doch froh, dass er wenigstens ein wenig Ruhe genießen konnte. Das Problem war nur, dass er keine Ruhe gewohnt war und dass er langsam aber sicher sogar etwas paranoid wurde. Sicher wartete Okita hinter der nächsten Ecke, nur um ihn umzubringen. Er nahm die Hand von der Stirn und atmete aus, betrachtete kurz die kleine Kältewolke und zog dann den Schal enger. Es war Dezember und trotz der Tatsache, dass kein Schnee lag (er hoffte auch, dass keiner fallen würde), war die Luft kalt. Seine Hände froren und erst, als er so durch die Straßen schlenderte, bemerkte er, dass die Weihnachtszeit ja langsam begann. Hin und wieder sah er Stände oder Geschäfte, die irgendwelches westliches Weihnachtszeug verkauften und Toushirou fragte sich, wie man so ein Drama um etwas machen konnte. Manche Länder feierten ja schon ziemlich extrem, wenn es um Weihnachten ging; hier war das wohl mehr ein Fest der Liebe. Ein Fest der Liebe. Ah, vielleicht mochte er Weihnachten deswegen nicht. Liebe und er waren ein schweres Thema und eigentlich wollte er gar nicht weiter darüber nachdenken, denn dann würde er nur zu dem Entschluss kommen, dass er mit dem Thema 'Liebe' genauso wenig umgehen konnte wie mit 'Nichtstun'. Er wollte sich gerade die nächste Zigarette in den Mund stecken, als seine Augen plötzlich auf eine Person fielen, die sein Arbeitstier wieder aufleben ließen. Schwarze, lange – unverkennbare Haare. Was machte dieser Trottel denn hier? Na, so ein Pech aber auch, dass er gerade in der Nähe war. Diese Terroristen waren tatsächlich wie die Pest. Und ohne auch nur gründlich über die Situation nachzudenken, eilte er plötzlich nach vorn und wollte gerade zu seinem legendären Brüllen ansetzen, als ihm auffiel, dass diese Person keinen Yukata, sondern einen Kimono trug. Und erst, als er die Hand schon auf die Schulter der Person gelegt hatte, kam ihm der Gedanke, dass er gerade etwas völlig Dummes anstellte. Die Person drehte sich überrascht um und wenige Augenblicke später starrte er in das Gesicht einer hübschen jungen Dame, die den Blick entgeistert erwiderte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)