Tequila, Baby! von Jyll (AxU? oder UxR?) ================================================================================ Kapitel 2: Blue Agave --------------------- Tequila, benannt nach der Pazifikküste, wird ausschließlich in Mexiko hergestellt. Das Besondere ist, dass Tequila nur aus dem Herzen der blauen Agave gewonnen wird, welchs nur alle acht bis neun Jahre geerntet werden kann. Dies erfolgt teilweise immer noch durch Handarbeit. Nach dem Ernten wird das Innere der Agave hinausgeschnitten und gesammelt. Die Substanz wird daraufhin in grossen Öfen bis zu 14 Stunden erhitzt, wodurch eine Vielzahl chemischer Prozesse in Gang kommen. Nach dem Abkühlen der Dauer von zwei Tagen, wir das Gemisch mit Wasser bestrahlt und ausgepresst. Das nun gewonnene Konzentrat wird als Most angesetzt und mit Hilfe von Hefe fermentiert. Die Kriterien für die Herstellung sind sehr streng. Tequila wird ob seines einzigartigen Geschmacks gerne pur getrunken.Wenn die Substanz fertig gegärt hat, wird das Ganze zweifach destilliert und in Stahltahnks gelagert. Der nun beginnende Reifeprozess ist abhängig von der gewünschten Purheit des Tequilas. Sie waren ganz normal zu den Proben gegangen. Wieso auch nicht; Uruha erinnerte sich an nichts und Aoi sprach nicht mehr darüber. Schliesslich am späten Nachmittag waren sie wieder auseinander gegangen, verschwitzt und beinah wortlos. In letzter Zeit probten sie viel für ihre nächste Tour und so war Aoi diesmal gleich sofort daheim duschen gegangen und hatte Zeit gehabt, seine Haare zu föhnen und sich eine Jeans anzuziehen, ein Shirt und sich kaum auf die Couch gesetzt, da klingelte es an der Tür. Grummelnd stand er auf und riss sie auf. Uruha stand davor, sehr breit grinsend. Unheimlich. „Was is-?“ Aoi brach ab, als Uruha einen Schritt auf ihn zukam. „Sag mal, hast du getrunken?!“ Diesmal schwappte der süssliche Geruch ganz deutlich zu ihm rüber und erklärte Uruhas glasige Augen und das extreme Grinsen. „Hatte ich schon gestern!“, war die kichernde Antwort. Aoi verzog das Gesicht und dann hatte er Uruha auch schon im Arm. Am liebsten hätte er ihn gleich wieder rausgeschmissen. Doch als er die Lippen an seinem Hals spürte, knallte er die Tür einfach zu und schob ihn mühsam von sich weg und besah sich den Blonden genau. Dieser hatte die Lippen etwas geteilt, die leicht verschwitzten Haare wirr in der Stirn und die Augen waren noch glasiger als gestern. Er hatte also noch mehr getrunken. Der ständig süss-penetrante Geruch von Alkohol umgab ihn wie sonst sein Parfüm. Zu spät bemerkte er, wie Uruha ihn eigentlich fixierte, als wäre er Jagdwild. Aoi wich einen Schritt zurück, purer Reflex und Uruha wich nach. „Uru…was hast du gen-“ Ein heiseres Lachen unterbrach ihn und die Augen wurden zu jenen von Katzen. Der Dunkelhaarige blieb abrupt stehen. Uruha kam etwas schwankend näher, unbeirrbar lächelnd und warf sich ihm abermals an den Hals. „Mhm…“, hörte Aoi an seinem Ohr und spürte kurz darauf eine nasse Zunge. Sein Keuchen unterdrückte er, packte stattdessen die Handgelenke des Blonden und zerrte ihn ins Wohnzimmer, warf ihn auf die Couch. „Scheisse, was ist denn mit dir los? Du verträgst sonst doch so viel!“ Aoi wurde schwindlig, dachte er daran wie viel Uruha zu sich genommen haben musste, um so blau zu sein. Uruha blieb erstaunlicherweise sitzen, was Aoi auch darauf zurückführte, dass er nicht ganz bei sich war. Kurz überlegend sah Uruha ihn schliesslich unschuldig an und grinste breit. „Tequila!“ Aoi entfuhr ein entsetzter Aufschrei. „Oh nein, nicht Tequila, Uruha, Baby!“ Zu gut erinnerte er sich noch an das letzte und einzige Mal, dass sie ihren Leadgitarristen mit Tequila im Blut erlebt hatten. Die Standhaftigkeit von Uruha konnte sich manchmal beinah mit Reitas messen. Aber als dieses goldene Gesöff die Kehle runter geronnen war, hatte sich der blonde Mann in einen Teenager verwandelt, der zum ersten Mal ein bisschen zu viel am Wein seines Vaters genippt hatte. Nein, eigentlich wars noch viel schlimmer gewesen. Mulmigkeit machte sich in ihm breit, als er sich daran erinnerte, wie Uruha den ganzen Tisch leer gefegt hatte, als er über irgendetwas gestolpert war, das niemand von ihnen sonst gesehen hatte. Reita und er selbst hatten Uruha dann heimbringen, um genauer zu sein, heimtragen müssen. Uruha im einem Tequilarausch war unberechenbar. Mit einem Seufzer liess er sich neben seinen Kollegen sinken und legte ihm den Arm um die Schulter. „Also echt, hast du nicht versprochen, das sein zu lassen?!“ Uruha kicherte nur und senkte sein Gesicht in seine Halsbeuge, was Aoi zuliess. Wieso ausgerechnet Tequila? Das Getränk sollte verboten werden. Uruha hängte sich an ihn wie ein kleines Kind und Aoi küsste dessen Stirn kurz. Während der Blonde sich an seinem Hals festzusaugen begann, waren Aois Gedanken abgedriftet zum Umstand, dass Uruha diesmal geklingelt hatte, anstatt wieder einfach die Tür aufzuschliessen. „Wieso hast du den Zweitschlüssel nicht verwendet?“ Aoi wartete, bis Uruha sein Blick erwiderte und bemerkte wohl, die leichte Missgunst über die Unterbrechung. Etwas verpeilt zuckte der Blonde mit den Schultern. „Vielleich…wolltes du ja nich aufmachen…“ Aoi zog die Augenbrauen hoch. „Hä?“ Dieser Gedankengang war ihm jetzt nun wirklich fremd. Uruha setzte seine Lippen wieder an den Hals und wurde prompt weggeschoben. „Komm schon Aoilein…!“, quengelte er gleich darauf los. „Ruha, du bist betrunken!“ „Ach, und wenn ichs nich wär, dann würdest dus tun?“ Aoi erwiderte den Blick schweigend. „Reita und ich waren auch betrunken. Wir beide!“ Uruha blitzte ihn an. „Aber nur das eine Mal. Das andere Mal nicht!“ Aoi fletschte die Zähne. „Ja, das war ne verlorene Wette!“ Uruha schwieg kurz. Dann fiel ihm was ein. „Wieso hat Rei deinen Schlüssel nich?“ Darauf konnte Aoi erst nichts sagen, sondern wandte den Blick ab und formte die Lippen so, dass seine Worte nebensächlich wirken sollten. „Hab ja nur zwei.“ Uruhas Atem strich über sein Gesicht, was Aoi wissen liess, dass der Blonde nachdachte, weil er dann immer den Mund halb öffnete. Wahrscheinlich unbewusst. „Ja, aber dann ers recht…“ Aoi liess ein Knurren hören. „Zum letzten Mal, ich hab nichts mit Reita! Du hast jetzt halt meinen Schlüssel und jetzt halt die Klappe, bevor ich ihn dir wieder wegnehme!“ Er stand abrupt auf und starrte kurz nach draussen, wo es bereits wieder stockfinster war. „Also, willst du noch was oder gehn wir schlafen?“ Uruha stand auf und hatte plötzlich wieder dieses Funkeln in den Augen. „Ruha nein, versuchs gar nich er-!“ Schon hatte er die Lippen wieder auf seinem Hals, diesmal unbarmherzig, fordernd und nicht fragend glitten sie tiefer. Aoi presste die Lippen aufeinander, um einen Ton zu unterdrücken. Bevor er noch einschreiten konnte, hatte Uruha seine Hand gepackt und schleifte ihn regelrecht zum Schlafzimmer. Worte waren da zwecklos. Uruha drehte sich auf den Rücken, streckte sich genüsslich und gähnte ausgiebig, sogar zu faul, um die Hand vor den Mund zu legen. War ja niemand da, der es sehen konnte. „Hi.“, machte es da neben ihm raunend, vor Schreck hörte Uruha nicht mal die Amüsiertheit heraus. Sofort schlug er die Augen auf und sah ihn Aois Gesicht. Dessen Schminke war etwas verschmiert, die Haare genauso unordentlich wie wohl seine eigenen, die er wieder hastig richten wollte. „Aoi…“ Weiter kam er nicht, da er bemerkt hatte, dass die Bettwäsche nicht rot war. Oh Gott, er war echt in Aois Schlafzimmer. „Wa-Also….Morgen…“, stammelte er rasch. Aoi konnte richtig sehen, wie die Rädchen in Uruhas Hirn ratterten, im verzweifelten Versuch sich zu erinnern, was gestern passiert war. „Du erinnerst dich also nicht mehr.“, gab er von sich und sah ihn so an, dass Uruha es als vorwurfsvoll deutete. Der Blonde kniff die Augen zusammen. „Ich…nein…“, gab er kleinlaut von sich. So hatte Aoi ihn auch selten gesehen. Anscheinend war er nach einer trunkenen Nacht schutzloser. Dabei war er sonst so ruhig und undurchschaubar. Bemüht cool halt. „Ist…also…was passiert?“ Das Räuspern riss Aoi aus der Gedankenwelt und er fokussierte seinen Blick wieder auf den Mann neben sich. Eine Weile blieb er stumm, dann richtete er seinen nackten Oberkörper auf und schob die Decke weg. Alle beide trugen sie nur noch Shorts. „Wir hatten Sex.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)