Assassin von Caomei (Ragnarok Online Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 4: Alte Bekannte ------------------------ „Wow, das war ja toll! Du hättest da glatt sterben können.“ Der blonde Assassin hüpfte um Ruîn herum und betrachtete sie dabei von allen Seiten. „Bin ich aber nicht.“ Sie hatte sich gerade von der Party verabschiedet und wollte nun eigentlich wieder ein paar Orks töten. „Jajaja, aber es war trotzdem gefährlich. Was für Waffen hast du da eigentlich dabei?“ Er war an ihrer rechten Seite geblieben und versuchte einen Blick auf ihre Damas zu erhaschen. „Solltest du nicht lieber deiner Party folgen bevor du sie verlierst?“ Sie war stehen geblieben und deutete nach hinten, wo in einiger Entfernung noch die Anderen standen. „Hmm? Nö, das ist nicht meine Party, ich war alleine unterwegs.“ Er begann wieder damit Ruîn zu umrunden. Na toll. Sie wanderten ein Stück weiter, eine leichte Anhöhe hinauf, von der aus man schon die westliche Küste sehen konnte, als in der Ferne zwei, drei Highorks auftauchten. Da sie jetzt keine Lust hatte, sich leise im Cloak anzuschleichen preschte sie einfach drauf los, zückte im lauf ihre zwei Damaskus und ließ ein Giftfeld vor dem ersten Ork entstehen. Sie rammte ihm beide Damas in die Brust, stieß den Ork mit dem Fuß zurück um die Messer herauszuziehen und zog sie dem zweiten Krieger quer über den Hals. Es wäre ein guter Kampf gewesen, wäre da nicht dieses Klatschen gewesen das nun hinter ihr erklang. Der Assa saß hinter ihr im Grass und blickte sie bewundernd an. „Wow, das ist ja so cool mit zwei Daggern.“ „Ich denke das ist normal für einen Assassin.“ „Nah nicht für alle, ich benutze lieber Katare.“ Er nickte und zückte seine Waffen. „Ist zwar irgendwie ähnlich wie mit deinen zwei Waffen aber doch ein wenig anders.“ Er hielt ihr das Katar vor die Nase damit sie ja alles genau sehen konnte. „Jaja, schön.“ Sie schob die Waffe beiseite und setzte ihren Weg fort. Natürlich folgte er ihr. „Musst du nicht irgendwohin? Irgendwas töten?“ „Nee, ich denke ich bleibe ein wenig bei dir und schau dir beim Kämpfen zu.“ Na toll. Er lächelte und sprang fröhlich neben ihr her. „Mein Name ist übrigens Solar. Und wie heißt du?“ Er plapperte weiter drauf los und hielt eigentlich nur dann den Mund wenn sie gegen Orkkrieger kämpften. Es dauerte kaum drei, vier Stunden und Ruîn kannte seine komplette Lebensgeschichte. Das er in der Nähe von Lighthalzen aufgewachsen war, eine kleine Schwester hatte und schon als kleiner Junge so schelmisch war, das seine Eltern immer schon gesagt hatten er würde mal Thief werden. Was er dann anscheinend auch getan hatte. Während dieser ganzen Zeit sagte sie kaum mehr als hin und wieder ein paar Worte. Sie hatte ja die große Hoffnung, dass er gehen würde wenn erst die Nacht herein brach. Sie hatte es sich damals in der Wüste angewöhnt in der Wildnis zu übernachten und ihr neuer Begleiter wirkte nun gar nicht so, als ob er so was mitmachen würde. Sie hatte am Nachmittag einen hölzernen Hochstand auf einer Anhöhe gesehen der sich eigentlich ganz gut zum Übernachten eignen würde. Nach einigen Minuten des Suchens hatte sie ihn am Horizont entdeckt und eilte nun schnurstracks drauf zu. Der Hochsitz stand auf einer relativ ebenen Fläche neben einem großen Baum was für ein Lagerfeuer ziemlich praktisch war. „So ich denke mal ich übernachte hier.“ „Hier mitten im Wald?“ Solar blickte sich etwas irritiert um. „Ja das mache ich oft so.“ „Cool das hab ich schon lange nicht mehr gemacht.“ Na toll, nicht mal jetzt wurde sie ihn los. Die nächsten paar Wochen wich Solar nicht von ihrer Seite und Ruîn wusste plötzlich warum sie sich nie ein Pet zulegen würde. Wobei sie zugeben musste, dass es auch angenehme Seiten hatte nicht alleine zu sein. Man konnte sich zum Beispiel bei der Nachtwache abwechseln, das war ziemlich angenehm, weil man dann viel besser schlafen konnte. Sie waren noch im Gebiet der Highorks unterwegs, wobei sie sich jetzt aber doch lieber von den Orkheroes fernhielten. „Hmm sag mal hast du noch Platz um ein bisschen was zu tragen? Ich hab schon soviel Zeug hier.“ Solar ließ klimpernd einige Orkvoucher fallen. „Dann solltest du nicht jeden Mist aufheben.“ Ruîn ging ein Stück vor ihm und hielt nach Orks Ausschau. Es war ein schöner, klarer Tag gewesen und die Sonne begann sich gerade zu senken. Sie waren an der westlichen Küste und der Ozean glitzerte im Abendlicht. „Du sag mal, unsere Vorräte gehen auch langsam zur Neige, vielleicht sollten wir mal in die Stadt?“ Solar kramte in seinem Rucksack und warf dann eine schon leicht bräunliche Banane heraus. „Hmmm, ja könnten wir machen.“ Ruîn war immer noch nicht sehr gesprächig. Wobei sie das ja nicht wirklich sein musste, da er ja für sie Beide genug redete. „Also wir sind zwar in der Nähe von Geffen, aber es wäre toll auch mal wieder über den Markt zu gehen, vielleicht mal nach neuen Waffen suchen, dann könnten wir vielleicht auch mal woanders hingehen.“ Er nickte und reichte Ruîn einen Butterflywing. „Ok.“ Vielleicht würde er sich ja in der Stadt abhängen lassen? Sie zerdrückte den Wing zwischen ihren Fingern und die Landschaft verschwamm vor ihren Augen und manifestierte sich schließlich wieder zu Prontera. Eine sehr angenehme Art zu reisen. Sie waren am viel besuchten Partyspot westlich der Südkafra und bahnten sich einen Weg zur Hauptrasse. „So ich muss ein paar Sachen erledigen.“ Damit winkte sie Solar kurz zu und eilte dann in nördlicher Richtung davon. Als erstes besorgte sie sich ein Zimmer zum Übernachten im PvP Haus, dann wollte sie gerne Isan finden, die sicherlich irgendwo mit einem Shop herumsaß. Sie lief ein wenig in der Stadt herum, verkaufte ihr Loot im Tool Shop und füllte einige Vorräte in ihrem Kafra Lager auf. Dann verließ sie die Stadt durch das Südtor, weil sich dort auch immer mal wieder einige Shops einfanden. Es waren einige Leute vor Prontera und hier und da blitzen einige Dead Branchs auf die den Besitzer wechselten. Mit diesen Items zu spielen war ein beliebter Zeitvertreib, vor allem vor der Stadt. Ruîn beschloss denen etwas aus dem Weg zu gehen, man wusste ja nie welche Monster sie beschwörten, angeblich waren schon Leute dabei umgekommen und setzte sich etwas südlich vom Stadttor ins hohe Grass. Sie beobachtete ein wenig das Treiben vor der Hauptstadt, das kommen und gehen einiger Leute und Partys und schlürfte dabei einen Chocolate Drink. Und dann sah sie Ihn. Er kam gerade aus der Stadt und hielt seine kleine Tochter am Arm, seine Frau folgte ihnen. Sie sprachen neben dem Stadttor mit einem Highwizzard. Ruîn stand auf um sich etwas näher ran zu schleichen. Er hatte sich seit ihrer letzten Begegnung kaum verändert. Im ersten Moment hatte sie gedacht sie würde sich vor ihm fürchten, oder wenigstens wütend werden, aber irgendwie… Sie war jetzt nur noch um die fünf, sechs Meter entfernt, blieb stehen und blickte ihn eindringlich an. Und dann entdeckte Helios sie. Er erstarrte mitten im Satz und betrachtete sie, bis ein Priester zwischen ihnen Beiden hindurchging und sie verschwunden war. „Was ist los?“ Seine Frau zupfe an seinem Ärmel. „Nichts, nichts, ich dachte ich hätte was gesehen...“ Er schob seine Tochter zu der Highpriest und wandte sich an das Stadttor. „Ich habe noch was zu tun, bis später.“ Damit ging er. Die Hauptstrasse lag im dunklen Abendlicht und viele der Merchants hatten ihre Shops schon geschlossen. Helios versuchte sich nichts anmerken zu lassen, sie war da, das wusste er. „Es ist Flieder, nicht wahr? Den Duft hast du damals schon benutzt.“ Er war am Brunnen an der Schmiede angekommen und setzte sich auf eine der Bänke. „Hmmm, stimmt. Das weißt du noch?“ Sie kam aus dem Cloaking und stand nun direkt vor ihm. „Wie könnte ich etwas vergessen, das mit dir zu tun hat?“ Er lächelte leicht, steckte die Hand nach ihr aus und mit einem wahnsinnig schnellen Satz war sie weg. Sie stand gute fünf Meter entfernt und schüttelte langsam lächelnd den Kopf. Dann drehte sie sich um ging ein paar Schritte, zwischen dem PvP Haus und der Schmiede hindurch und war verschwunden, wieder im Cloaking. Er wartete einen kurzen Moment, stand dann auf und folgte ihrem Weg. Irgendwie hatte er so ein unbestimmtes Gefühl wo er sie finden konnte. Er betrat das PvP Haus, blickte sich kurz um und wanderte dann über die Treppe nach oben in den ersten Stock. Die dritte Türe links war einen Spalt breit offen also betrat er das Zimmer. Es war scheinbar leer und für einen kurzen Augenblick dachte Helios daran wieder zu gehen, als plötzlich die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. „Dich hab ich ja lange nicht mehr gesehen, du weißt schon das wir noch WoE laufen, oder?“ Der Champ tippte schon die ganze Zeit gegen Solars Schulter, bis es ihn nervte und er ihm auf die Finger klopfte. „Ja ich war halt fleißig am trainieren, werd ich ja wohl auch mal machen dürfen, oder?“ Er war in das Haus seiner Gilde im Norden von Prontera gegangen um dort zu übernachten und zu sehen ob mit den Leuten alles noch in Ordnung war. „Ich mein ja nur das wir dich hier auch mal brauchen.“ Sie saßen in dem großen Allzweckraum des Hauses an einem großen Fenster von dem aus man das Schloss sehen konnte. Es gab eine Menge Gildenhäuser in den Städten, diese dienten hauptsächlich dazu das die Gilden- mitglieder einen Ort für ihre Besprechungen oder einfach nur zum wohnen hatten. Gilden waren große Gemeinschaften, fast wie Familien und man lief nicht nur WoE zusammen sondern trainierte auch miteinander oder jagte die großen Bossmonster, wie den Orkhero oder ähnliches. „Ich hab halt zur Zeit anderes zu tun, da ist diese Assa, ich versuch schon so lange sie zu überreden auch in die Gilde zu kommen und WoE mitzumachen, aber irgendwie mag sie noch nicht…“ Solar seufzte und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen. „Oha, hab ich richtig gehört? Unser Nesthäkchen ist mit EINER Assa unterwegs?“ Der Champ grinste und klatschte in die Hände. „Ja ein Mädchen, stell dir vor.“ Solar schüttelte den Kopf, stand auf und wanderte ans Fenster. Wo sie sich jetzt wohl Rumtrieb? Sie würde doch hoffentlich nicht einfach wieder alleine abreisen? Er musste echt besser aufpassen, dass er sie nicht nochmals verlor. Einmal hätte sie ihn beinahe schon mal in Geffen abgehängt „Ich bring sie schon noch dazu, dass sie zu uns in die Gilde kommt.“ Damit winkte er dem Champ zu und verließ das Gildenhaus um noch ein wenig in den letzten Shops nach ein paar Waffen zu stöbern. Helios stand regungslos mitten im Zimmer, er wusste ganz genau dass sie da war. Es war nur die Frage was sie wollte. Ob sie ihn einfach nur mit einem ihrer Messer abschlachten würde? Nun, dann würde er es eben riskieren. Er zog sein Schwert und legte es langsam hinter sich auf den Boden. Dann lockerte er langsam den Schulterteil seiner schweren Rüstung und nahm den mittleren Teil ab, sodass sein Hals frei lag. „Na los, viel wehrloser als jetzt werd ich kaum noch mal sein.“ „Nun ich schätze da hast du recht…“ Mit einem heftigen Ruck wurde sein Kopf nach hinten gezogen und ein langes, dünnes Messer glitt über seine Kehle. Er konnte ihren Atem in seinem Nacken spüren, als sie langsam um ihn herum ging und dabei das Messer fest an seinen Hals gedrückt hielt. Sie blickte ihn an, kein Zweifel seit ihrer letzten Begegnung war sie um einiges erwachsener geworden und auch ein wenig gewachsen, aber immer noch ein großes Stück kleiner als er. Trotzdem sah sie ihn nun von unten herauf an, ohne den Kopf zu heben, was ihr einerseits einen gefährlichen, aber andererseits auch einen sehr erotischen Blick verlieh. Ruîn ließ das Messer langsam über den Brustpanzer nach unten wandern und schnitt damit die beiden ledernen Riemen durch, die diesen Teil der Rüstung mit dem Hinteren verbanden. Laut scheppernd fiel der ganze Panzer zu Boden. Er wagte es seine Arme auszustrecken, packte sie an der Hüfte und zog sie an sich. Sie sah ihn weiter von unten herauf an, dieser Blick machte ihn verrückt. Er küsste sie und auch wenn er wieder das Messer an seiner Kehle spürte, wehrte sie sich nicht wirklich. Langsam ließ Helios seine Hände über ihren Rücken gleiten und zupfte ein wenig an ihren Bandagen. Sie löste sich aus seiner Umarmung indem sie einen Schritt zurücktrat. Dann schlug sie ihn so heftig mit beiden Handflächen gegen die Brust das er einen Schritt zurück stolperte und gegen das Bettende trat. Sie folgte ihm und schlug nochmals zu sodass er nach hinten ins Bett fiel. Dann löste sie langsam die Bandagen ihrer Rüstung, wobei sie ihn die ganze Zeit mit ihrem Blick fixierte. Ruîn trat an das Bett, kniete sich hin und fuhr mit dem Messer langsam Helios Beinrüstung nach oben. Als sie an dem leichteren Stoff ankam, konnte er das blanke Metall der Schneide auf seiner Haut fühlen. Sie zog das Messer weiter nach oben und schlitzte ihm dabei sämtliche ledernen Teile seiner Rüstung auf. Sie saß jetzt auf ihm, steckte sich das Messer in ihre Overknees und schnallte sich ihren Schulterpanzer ab. Er wagte es langsam seine Arme zu heben und fuhr ihr über den Oberkörper. Der Stoff ihrer Assassinenkluft war rau und bildete dadurch einen schönen Gegensatz zu ihrer weichen Haut. Er zog sie zu sich hinunter und küsste sie. Als er den Schmerz spürte, dachte er zuerst sie hätte ihm nun doch das Messer in die Schulter gerammt. Allerdings waren es nur ihre Fingernägel, die sich in seine Schulterblätter gruben. Ja, sie würde ihre Spuren hinterlassen damit seine Frau sie sehen konnte. Überall an seinem Körper. Und sie würde so brutal sein, wie er es gewesen war. Oh ja, sie würde ihm zeigen, das sie nicht mehr die kleine wehrlose Thief von Damals war! Ruîn zerrte an seinem Oberteil und zerriss den Stoff mit ihren bloßen Händen. Helios richtete sich auf und zog sie an sich. Ihre Bewegungen waren langsam und geschmeidig, als er sie küsste konnte er wieder das Messer an der Kehle fühlen. Ja sie machte es ihm wahrlich nicht gerade einfach. Er wusste, das sie dafür sorgen würde, das er sich seiner Frau in den nächsten paar Tagen nicht mehr nähern würde. 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