Assassin von Caomei (Ragnarok Online Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 14: Helios ------------------ Helios Die nächsten paar Tage ließ Duir zugunsten einiger Gildenlvlevents das nächtliche Training ausfallen, sodass Ruîn sich ein wenig mehr als sonst mit Solar beschäftigte. Dieser schien, den Göttern sei Dank, das Thema Jeran erstmal auf Eis gelegt zu haben, da er Ruîn gegenüber nichts mehr davon erwähnte. Na gut, da sie sich auch nicht mit ihm traf, hatte er ja auch keinen Grund dazu. Sie trainierten nun in der untersten Höhle des Payon Dungeons. Die Monster dort waren nicht wirklich eine Herausforderung, aber sie hatten es ja auch in erster Linie auf die Items abgesehen. Von einigen der Monster konnte man sogar kleine Goldbarren bekommen, die sie dann immer von Isan verkaufen ließen. Zahlreiche Ninetails huschten zwischen den Ruinen eines alten Schreins umher und immer wieder sah man in der Dunkelheit die blauen Lichter der Horongs aufblitzen. Sie mussten sich nur vor der flinken Moonlight Flower in Acht nehmen. Sie war die Wächterin des alten Heiligtums und kündigte sich immer mit ihrer großen goldenen Glocke lautstark an wenn sie in der Nähe war. So konnte man praktischerweise einen schönen großen Bogen um sie laufen. Pünktlich zum angekündigten WoE bekam Ruîn dann auch die versprochene Waffe von Jeran. Sie bezweifelte zwar, dass sie überhaupt einen Unterschied bemerken würde, aber versuchen konnte man es ja mal. „Ist halt leider nur für dieses eine Mal.“ Sie betrachtete die glänzende Klinge des Kurzschwertes und überlegte sich, welches ihrer Eigenen sie noch mitnehmen sollte. „Und? Wo treibt sich dein Mann herum?“ Jeran blickte sie ein wenig von oben herab an. „Hmmm…“ Ruîn deutete nur leicht mit dem Kopf nach hinten in Richtung Prontera Culberts und fuhr damit fort ihre Waffen gegeneinander abzuwägen. Am Eingang des Dungeons waren einige Gildenmitglieder dabei Thief Bugs hin und her zu jagen. Solar war auch dabei. „Schon mal vom Teufel in Niffelheim gehört?“ „Hmmm? Wer trainiert in Niffl?“ Ruîn blickte von ihren Waffen auf und Jeran seufzte. „Ach nicht so wichtig, komm mit es geht los.“ Er deutete zu den Leadern die ein wenig Abseits gerade den Befehl für die Warps gaben. Wie üblich waren sie wieder im Gebiet der Prontera Castles unterwegs, die Ruin inzwischen schon ganz gut kannte. Die Leaderin der Allianz hatte sich für dieses Mal Kriemhild ausgesucht. Sie stürmten einige Male in das Castle und kloppten sich mit einigen Gilden ihre Größe. Kämpfe unter gleich starken Gilden waren immer die interessantesten, weil es da vor allem auf das Können der einzelnen Mitglieder ankam. Meist übernahm in so einem Fall Duir die Führung und schickte seine Leute gekonnt in die einzelnen Kämpfe. Waren die Gegner allerdings zu Zahlreich oder von ihrem Können her zu Überlegen brach er die Kämpfe ab. Man musste ja nicht sinnlos Potions und Items verschwenden. Heute allerdings lief es ganz gut. Sie wechselten sich im Castlebesitz mit einer anderen, ähnlich organisierten Gilde ab und übten sich so ganz gut am Empraum deffen. Ruîn stand die meiste Zeit mit Solar in der Mitte des Saales am Emperium um es im Notfall noch zerstören zu können. Dadurch wurden sämtliche Gegner aus dem Schloß gewarpt und man hatte ein wenig Zeit gerettet. Diesmal hatten sie es allerdings ohne das breaken geschafft, die meisten ihrer Gegner aus dem Empraum zu werfen und so tobten nur noch einige vereinzelte Kämpfe, als plötzliche ein Highwizzard im Eingang erschien den Ruîn irgendwoher kannte. Sein Storm Gust fegte sofort einige Mitglieder der Allianz aus dem Castle bevor Jeran ihn mit einigen schnellen Pfeilen am weiteren casten hindern konnte. Als die Priesterin den Raum betrat wusste Ruîn wessen Gilde sie nun gegenüber standen. Als er zusammen mit drei weitern Peco Reitern in den Empraum kam preschte Ruîn nach vorne. Duir und Jeran hatten den Highwizzard gelegt und sie hörte Raido einige Befehle schreien, als sicher noch um die 20 weitere feindliche Gildenmitglieder den Empraum stürmten. Aber das war ihr nun ziemlich egal. Als er sie entdeckte huschte ein überraschter Ausdruck über sein Gesicht dann grinste er. Auch Ruîn konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie über das Geländer sprang und direkt vor seinem Peco zum stehen kam. Mit einem schnellen Satz rammte sie dem Reittier die erste Waffe tief in die Seite, zog sich daran hoch und stieß ihre Zweite direkt in Helios Hals. Sie wusste zwar, das sie viel zu schwach war, um gegen ihn eine Chance zu haben, aber sie schaffte es trotzdem ihn durch ihren Schwung von dem Peco zu werfen. Seine Frau war gleich neben ihnen und belegte Ruin mit dem Mute Fluch. So konnte sie keine ihrer Spezialfähigkeiten einsetzen. Helios ergriff sie und warf Ruîn zu Boden. Sie spürte wie der erneute Storm Gust ihr beinahe die letzten Kräfte raubte. Nun zog Helios langsam sein Schwert und kam durch die wirbelnden Schneeflocken auf sie zu. Er grinste immer noch als er sich über sie beugte und sie am Hals packte. „Na so einfach ist das nicht, meine Süße.“ Dann stieß er ihr das Schwert zwischen die Rippen und der Empraum verschwamm zur bekannten Waldlichtung bei den Culberts. Neben Ruîn tauchten nun immer mehr Member ihrer Allianz hier auf. Helios Gilde hatten sie förmlich überrannt. „VERDAMMT! Was machen die hier in Prontera? Die haben doch ein Geffen Invest.“ Duir und Raido scheuchten die anderen Mitglieder zusammen. „Wenn es nur ein Späher Trupp ist können wir sie vielleicht besiegen. Los alle wieder rein!“ Jeran deutete den Priestern die Warps wieder zu öffnen und als Raido nickte, lief Ruîn als eine der Ersten wieder los. Der Eingangsbereich des Castles war fast völlig leer. Sie kamen beinahe bis vor den Emperiumraum bevor sie auf die ersten Feinde trafen. Zwei Highwizzards casteten hinter einem Scolar nach vorne, der unter ihnen einen Land Protector gelegt hatte, um sie vor feindlichen Zaubern zu schützen. Vier Peco Reiter hatten hinter ihnen gewartet und kamen nun nach vorne um anzugreifen. Helios war einer von ihnen. Raido deutete seinen Reitern nach vorne zu preschen und die anderen liefen nach links und rechts, um sie von den Seiten her anzugreifen. Ruîn folgte den Pecos, obwohl sie genau wusste, dass sie das nicht durfte. „RUÎN, sofort nach rechts!“ Raido deutete zu den anderen hinüber. „NEIN!“ Als Helios sie sah stoppte er und sprang von seinem Reittier. Der Lord Knight neben ihr lenkte zu Ruîn hin um Helios angreifen zu können doch sie stieß sich gegen sein Reitier. „Was machst du da?!“ „DER GEHÖRT MIR!“ Auf ihrer linken Seite prallten die Reiter nun zusammen und der Kampf begann. Helios nickte amüsiert und winkte sie zu sich. „Zeig mir was du kannst!“ „Keine Skills!“ Ruîn zückte ihre Waffen und Helios erhob sein Schwert. Er war stark, sie konnte seine Schläge kaum blocken, aber dafür sie war schnell. Immer wieder gingen seine Hiebe ins Leere. Als sie der Meteorstorm des Highwizzards traf, war sie für einen Moment abgelenkt und Helios packte sie am Arm und zog sie an sich. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und konnte sehen wie er sein Schwert an ihren Hals hob. Mit letzter Kraft trat sie ihm heftig gegen das Schienbein und er lockerte seinen Griff. Sie fuhr herum und stieß ihm ihre Dolche gegen die Seite. Sie wusste, dass seine Rüstung dort etwas schwächer war, aber sie hatte nicht genug Kraft um sie zu zerstören. Aber wenigstens wollte sie ihn aus dem Gleichgewicht bringen, wenn er stürzte hatte sie vielleicht eine Chance. Sie hieb mehrmals kräftig auf ihn ein, aber er blockte sie geschickt ab. Dann trafen die Pfeile. Helios wurde ein Stück nach hinten geschleudert und Ruîn fuhr herum. „Geh zurück!“ Jeran kam auf sie zu und schoss einen Pfeil nach dem anderen auf den Paladin ab. „Nein!“ Sie wollte ihn am weiterschiessen hindern, doch der gegnerische Scolar war schneller. Der Fireball traf Ruîn, ohne das sie ihn überhaupt gesehen hatte und schon stand sie wieder auf der Waldlichtung. „VERDAMMT!“ Sie warf ihre beiden Waffen vor sich auf den Boden und stampfte sauer hin und her bis die anderen Gildenmitglieder erschienen. „Ruîn, was bitte sollte das?“ Raido kam zu ihr aber sie stieß den Champ zur Seite und ging direkt auf Jeran zu. „Wieso hast du das gemacht?“ Sie war wütend. „Weil du keine Chance gegen einen Paladin hast, auch wenn er sich nicht selbst heilt!“ Jeran war ein wenig verwirrt. Was zur Hölle hatte sie sich bei diesem Kampf nur gedacht? „Das ist meine Sache, da hast du dich nicht einzumischen!“ Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn und wischte einige Haare aus ihrem Blickfeld, sie musste sich beruhigen. „Und was hast du davon wenn du sinnlos stirbst?“ „RUHE DAHINTEN!“ Duir kam auf die Beiden zu. „Wir gehen da sowieso nicht mehr rein, also ist es egal!“ „Wieso nicht?“ Ruîn schüttelte den Kopf. „Weil es die ganze Gilde und nicht nur ein Späh Trupp ist. Die sind eine Nummer zu groß für uns.“ Raido winkte die anderen Member zu sich. Sie suchten sich nun ein neues Schloss aus und schickten ihre Kundschafter los. Ruîn ließ sich ins kühle Graß fallen und überlegte. „Was war das eben da drinnen?“ Solar stand neben ihr. „Ein Kampf! Das nennt man PvP!“ Sie stand auf und erwischte ihre Waffen. Die ersten Späher waren zurück und es ging weiter. Das restliche WoE verging etwas ruhiger. Sie kämpften sich durch Skogul und hielten das Castle sogar für eine ganze Weile, bevor sie kurz vor dem Ende von einer größeren Allianz überrannt wurden. Ruîn hielt sich während dem Deffen von Jeran fern, aber sie merkte, dass er sie beobachtete. Natürlich war ihr klar, dass sie gegen einen Kämpfer wie Helios nicht gewinnen konnte, aber sie hätte sich sicherlich noch eine Weile gegen ihn zur Wehr setzen können, wenn er nicht eingegriffen hätte. Als das WoE zu Ende war, drückte sie alle ihre Waffen Duir in die Hand und verließ den Gildeplatz ohne ein Wort in Richtung des Westtors von Prontera. An der Kafra war, wie immer nach einem WoE, sehr viel los und Ruîn musste sich durch eine Menge Leute und Händlershops drängeln. Sie bemerkte nicht mal, dass ihr jemand folgte. An dem Gildengebäude hatte sich in der ganzen Zeit, in der sie nicht mehr hier gewesen war, nichts verändert, auch der große Baum stand noch an Ort und Stelle. An den knorrigen Stamm gelehnt beobachtete sie das Treiben rund um den Platz vor dem Haus. Die meisten Gildenmitglieder kamen wohl gerade von der Kafra und einige Partys wurden besprochen. Dann sah sie Helios. Er sprach mit einer Sniper, seine Frau war nicht zu sehen. Das Mädchen kicherte als sie vor dem Haus stehen blieben und zog ihn zu sich herunter, damit sie ihm was ins Ohr flüstern konnte. Ruîn musste sich sehr bemühen um ein Lachen zu unterdrücken. Als sie ihn im WoE wieder gesehen hatte, waren einige ihrer alten Gefühle wieder hochgekommen, aber wenn sie ihn nun so mit der Sniper beobachtete… Sie liebte ihn nicht. Als er sie entdeckte ließ er seine Begleiterin mitten im Satz stehen und kam zu Ruîn herüber. „Wie lange ist das her, dass du zu mir gekommen bist?“ Er ergriff sie am Arm und wollte sie umarmen aber Ruîn drückte ihn weg und schüttelte den Kopf. „Nanana, das kannst du deiner kleinen Freundin da doch nicht antun.“ Sie lächelte und wanderte ein Stück um den Baum herum. „Ach das lass mal schön meine Sorge sein…“ Er hatte den Baum auf der anderen Seite umrundet und sie standen sich nun gegenüber. „Ist schon bald ein ganzes Jahr her.“ Ruîn versuchte ihn daran zu hindern sie zu umarmen was zur Folge hatte das er nun ihre beiden Hände hielt. „Das ist viel zu lange…“ Er zog sie an sich aber sie senkte den Kopf sodass er sie nicht küssen konnte. Es war wirklich sehr lange her das sie ihm so nahe gewesen war und sie musste zugeben, dass sie sehr wohl ein wenig Lust hatte ihn zu küssen. Aber sie hatte sich geschworen Solar nicht mit Helios zu betrügen. Langsam zog sie ihre Hände zurück. „Lass die Kleine nicht warten.“ Sie winkte ihm zu und wandte sich ab. „Jetzt warte doch mal.“ Helios wollte sie zurückhalten, aber sie war schon zwischen den Menschen auf der Hauptstrasse verschwunden. Er seufzte und wandet sich dem Gildenhaus zu, wo die Sniper mit sehr interessiertem Blick auf ihn wartete. „Kein PvP Heute?“ Ruîn hatte ihr Zimmer betreten und blickte auf Solar, der auf dem Bett saß und wohl auf sie gewartet hatte. „Was war das heute im WoE und jetzt?“ Ruîn schüttelte den Kopf. Warum musste Solar auch immer so neugierig sein? Sie setzte sich auf den Fenstersims und blickte nach unten über die Stadt- mauer. „Ich kannte den Paladin, das war alles.“ „Du kennst ihn?“ Solar war aufgestanden und wanderte langsam zu ihr herüber. „Ja, und bevor du wieder damit anfängst- ich habe auch nichts mit ihm.“ Er kniete sich vor Ruîn hin. „Das habe ich nicht gemeint. Ich habe mir nur Sorgen gemacht, du warst ja wie ausgewechselt.“ Er fuhr mit seinen Händen über ihre Oberschenkel, aber seinem Blick nach zu Urteilen machte er sich wirklich nur Sorgen. Ruîn seufzte. „Und nur deswegen sitzt du hier rum, anstatt mit deinen Freunden im PvP deinen Spaß zu haben?“ Er zuckte mit den Schultern und sie schüttelte den Kopf. „Ach hau schon ab, killt ein paar feindliche Gildenmember und mach dir keine Gedanken mehr.“ Sie scheuchte ihn trotz einiger Gegenwehr zur Tür. „Jaja, ist ja schon gut, ich gehe, aber willst du nicht mitkommen?“ „Nein, ich gehe lieber in die Bibliothek und lese noch etwas.“ Sie gab ihm einen Kuss und schob Solar zur Tür hinaus. Sie schüttelte den Kopf. Ruîn mochte Solar, sie hatte ihn sogar ziemlich gerne, aber irgendwie wurde sie dieses Gefühl nicht los. Das Gefühl, ihn als eine Art kleinen Bruder zu betrachten. Sie wickelte ihre Arm- schoner auf und ließ auch ihre Schulterrüstung im Zimmer zurück als sie sich in die Gildenbibliothek aufmachte. Über die Stadt Geffen waren zahlreiche Legenden im Umlauf. Die bekannteste befasste sich mit einem großen Krieg, in dem die Stadt Geffenia quasi über Nacht vom Erdboden verschwand. Tief unter den Katakomben der Magiergilde im heutigen Geffen konnte man immer noch die alten Ruinen der Stadt finden. Aber die Monster, die nun dort hausten, waren sehr Gefährlich und nicht viele Abenteurer die dorthin aufgebrochen waren, kamen auch wieder zurück. Ruîn klappte das riesige, alte Buch zu und betrachtete den Stapel der noch vor ihr auf dem Tisch stand. Sie ergriff die ersten drei Bücher und machte sich daran sie zurück- zubringen. Sie wanderte zwischen den Regalen hin und her und sah sich hin und wieder einige der Einbände näher an. Es war schon ziemlich Dunkel, aber noch reichte das Kerzenlicht zum lesen. Vor einiger Zeit war noch ein Sage im vorderen Teil der Bibliothek gewesen, doch nun sah es so aus als ob Ruîn alleine war. Sie stellte gerade das letzte Buch ins Regal als sie die Tür hörte. Ein wenig neugierig blickte sie um die Ecke. Es war Jeran. Trotz des schummrigen Lichtes hatte sie ihn sofort erkannt. Als er sie sah schloss er die Türe und kam auf sie zu. Aber es war nicht so wie sonst. Da war etwas in seinem Blick das Ruîn einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Er streifte im Vorbeigehen mit der rechten Hand über einen der Tische und warf alle Bücher und eine der Kerzen hinunter. Sein Blick war ganz auf Ruîn fixiert und unbewusst trat sie einen Schritt nach hinten. Dann war er bei ihr. Sie trat noch einen Schritt zurück und spürte die Wand hinter sich. Ruîn hob die Hand aber er war schneller. Er erwischte sie am Handgelenk und drückte sie gegen die kalte, steinerne Mauer. Er packte auch ihre andere Hand und führte sie nach oben. Mit ihren Fingern konnte sie die Fugen zwischen den Mauersteinen fühlen. Sie sahen sich an. Seine Stirn berührte die ihre und sie konnte sehen, dass seine Lippen zitterten. „Deinen Ehemann akzeptiere ich. Das muss ich ja wohl…“ Sie hatte das Gefühl das ihr das Herz bis zum Hals schlug. Sein Griff um ihre rechte Hand lockerte sich, dann ließ er sie los. „Aber diesen Paladin da, das akzeptiere ich nicht!“ Er streifte ihr langsam über die Wange, dann erwischte er sie am Kinn, zog ihren Kopf hoch und küsste sie. Es war ein wilder und harter Kuss und Ruîn krallte sich an seiner Schulter fest. Jeran ließ auch ihre andere Hand los als er sie erneut küsste. Diesmal aber viel sanfter und weicher, beinahe wie damals in Amatsu. Seine Hände streiften ihren Oberkörper entlang nach unten, er umarmte sie und zog sie an sich. „Das mit dem Paladin ist schon lange vorbei...“ Er sah sie an und Ruîn schüttelte langsam den Kopf. Als er sie erneut küsste schloss sie die Augen und umarmte ihn ebenfalls. Sie ließ ihren Kopf nach hinten fallen und Jeran küsste sie am Hals. „Damals kannten wir uns noch nicht...“ Seine weichen Lippen und sein heißer Atem an ihrer Haut ließen eine Gänsehaut an ihrem ganzen Körper entstehen. Wie war es nur möglich, dass nur ein paar Küsse von Jeran so etwas bei ihr auslösen konnten? Gemächlich glitten seine Finger nach unten und sie konnte seine Fingernägel an ihren Oberschenkeln spüren. Dann packte er sie und hob Ruîn hoch. Sie schlang ihre Beine um seine Hüften und er wanderte mit ihr zu dem Tisch wo er sie langsam wieder absetzte. Er streifte ihr die Träger ihres Oberteils von den Schultern und liebkoste sie dabei am Hals. Ruîn ließ sich nach hinten fallen und seine Hände streiften über ihren Oberkörper. Geschickt löste er die Bandagen ihres Oberteils und zog den Stoff auseinander. Sie schloss die Augen und genoss seine Berührungen in vollen Zügen. Jeran beugte sich über sie und streifte mit den Fingern sanft über ihren Hals und über ihr Gesicht. Langsam hob Ruîn ihre Hand und legte sie um seinen Hals. Er sah sie an. Plötzlich huschte ein leicht entsetzter Ausdruck über sein Gesicht. Er zog seine Hand zurück und wandte sich von ihr ab. „Verdammt…“ Hastig fuhr er sich mehrmals durch die Haare und wanderte dabei hin und her. „Es tut mir leid, ich habe mein Versprechen gebrochen…“ „Nein, nein, das muss es nicht.“ Ruîn war ein wenig verwirrt, schnell sammelte sie die Bandagen ihrer Kleidung zusammen. Jeran sah sie an und schüttelte den Kopf. „Tut mir wirklich Leid…“ Damit drehte er sich um und verließ die Bibliothek. Zurück in ihrem Zimmer setzte sich Ruîn auf den hinteren Fenstersims und blickte nach draußen in die Dunkelheit. Das Glas war angenehm kalt und sie hoffte es würde ihre innere Hitze ein wenig dämpfen. Sie seufzte, das war wirklich knapp gewesen. Beinahe hätte sie ihren Ehemann betrogen. Sie wollte ihm das wirklich nicht antun. Immerhin hatte sie ihn ja wirklich sehr gerne. Als Solar von seinem PvP Ausflug zurückkam, saß sie immer noch am Fenster. „Hallo! Also heute hast du echt was verpasst, da war ne große Party mit sicherlich 6-7 Leuten…“ Er wandere aufgedreht im Zimmer hin und her und verteilte dabei seine Waffen und einige Teile seiner Rüstung. „Wir haben zwar gedacht davon schaffen wir eh keinen, weil halt viele Rebis und so…“ Er war vor ihr stehen geblieben und fuchtelte nun ein wenig umständlich mit seinen Armen vor ihr herum. „Mhm, ja, und wie gings weiter?“ Ruîn nickte hin und wieder während sie Solars lautstarken Erzählungen lauschte und ihm dabei zusah, wie er ihr alles mit Händen und Füßen zeigte, aber dabei irgendwie überhaupt nichts richtig mitbekam. Nach einiger Zeit hörte er damit auf imaginäre Kämpfe nachzustellen und kam zu ihr. Er erwischte ihre Hände, zog sie auf die Beine und wanderte mit ihr hinüber zum Bett. Ruîn wusste was er von ihr wollte und es wäre sicherlich unfair gewesen, sich nach alledem was vorhin gewesen war, dagegen zu sträuben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)