A fairy tale about fear, loneliness and love von Zicke (~Nami x Zorro~) ================================================================================ Kapitel 2: Loneliness --------------------- 22. Dezember 0:46 Uhr Die Nacht war schon weit voran geschritten und die Wunden hatten das Fieber mit sich gebracht und das Fieber irgendwann den Schüttelfrost. Doch Nami hatte sich ein Herz gefasst und war mit zu Zorro unter die Decke gekrabbelt, so dass ihm nun hoffentlich etwas wärmer war. Vorsichtig schmiegte sie sich an seinen Körper, vollstens darauf bedacht ihm nicht weh zu tun. Er war immerhin schwer verletzt und es gab kaum eine unversehrte Stelle auf bzw. an seinem Oberkörper, so das Nami sich wirklich davor hüten musste, ihm nicht zu nahe zu kommen. Es war für die Orangehaarige so wie so seltsam sich so dicht zu ihm zu legen, aber es blieb ja nichts anderes über. Auf dem Schiff war es zwar schön angenehm warm, da das Heizsystem das Franky entwickelt hatte bestens funktionierte, aber Zorros Körper brauchte seine Energie nun mal um die Wunden zu kurieren. Da er aus diesem Grund aber nicht in der Lage war den Temperaturhaushalt zu steuern, musste Nami eben als Wärmflasche her halten. Das schien auch zu funktionieren, denn das Zittern des Grünhaarigen flachte schnell ab und auch seine Atmung wurde schlagartig ruhiger. Nami war sich sicher das Zorro bereits eingeschlafen war, aber sie bekam kein Auge zu… Sämtliche Geräusche im Raum und in ihrer Umgebung wurden immer lauter und fraßen sich in ihre Gehörgänge. Egal ob es der Wind draußen war, das Knarren der Holzdielen oder das Wasser das leicht den Rumpf des Schiffes umspülte. Am genausten nahm sie wohl aber die Atmung und den Herzschlag des Grünhaarigen war, der ihr gegenüber lag. Beides war ruhiger geworden und wie schon vor einer Weile fest gestellt, zitterte er auch nicht mehr. Aber dann, dann erschrak Nami heftig, denn sie wurde von leisen Worten aus ihren Gedanken gerissen, die von einer tiefen aber müden Stimme gesprochen wurden. „Hey, kannst du nicht schlafen?“ Sie zuckte richtig zusammen und riss ihre Augen auf, weshalb sie dann auch direkt in Zorros Gesicht blickte. Sein Auge war halb geschlossen und auf seiner Haut war immer noch der Fieberschimmer zu sehen. „Ähm…“, begann Nami stotternd. „Wie kommst du denn da drauf?“ Sie hatte sich ja nicht mal gewälzt oder irgendwas in der Art. „Ich weiß nicht… Du liegst so steif da.“ Zorro schloss dann aber erst mal das Auge und atmete tief durch. Anschließend sah er Nami wieder an und versuchte zu lächeln. „Du musst hier aber nicht liegen, ich mein das ist dir doch sicher unangenehm…“ Oh…, schoss es Nami durch den Kopf. Sie fühlte sich irgendwie ertappt, vor allem weil sie nun selbst bemerkte wie verkrampft sie eigentlich da lag. Erst mal atmete sie dann auch durch und entspannte sich etwas, so ging das ja auch nicht weiter und dann räusperte sie sich. „Nein, nein ist schon okay… Es… naja es ist eben ein bisschen ungewohnt, aber so lange du so schlafen kannst und dich erholst ist es vollkommen okay.“ Namis Stimme klang recht leise und auch etwas piepsig, aber sie brachte die Worte nicht anders raus. Zorro schmunzelte leicht und nickte dann, „In Ordnung, dann sollten wir wohl wirklich mal schlafen.“ Nach dem Satz herrschte dann allerdings reges Schweigen und man sah sich einfach nur an. Nami brachte nicht mal mehr ein Nicken zustande und dann verkrampfte sie sich doch wieder ein wenig. Es war aber auch ein komisches Gefühl… Sie war dem Grünhaarigen noch nie so nahe gewesen und irgendwie hatte sie auch das Gefühl, das er es sogar noch genoss! Zorro hatte ihr aber auch in keinster Weise widersprochen, als sie beschlossen hatte sich zu ihm zu legen. Eigentlich hatte Nami doch mit einigen Protesten seiner Seitz gerechnet. Aber nun… Nun lagen sie nebeneinander, sahen sich in der Dunkelheit an und keiner brachte mehr groß ein Wort raus, das hieß bis Zorro folgendes tat: Er rutschte leicht gequält noch dichter zu ihr, legte seinen Arm um sie und drückte Nami fest an sich! Zuvor hatte er sie einfach nur angesehen, so wie Nami ihn nur angesehen hatte, aber dabei war eine unbekannte Wärme in ihm aufgekommen. Sein Blick hatte ihr Gesicht fixiert gehabt und es ganz genau betrachtet. Es gab an Nami allerdings nichts was nicht bis ins kleinste Detail perfekt war, ihre schwarzen langen Wimpern, die zarte blasse Haut, die kleine wohlgeformte Nase, ihre schmalen, rosigen, weichen Lippen, ihre goldbraun glänzenden Augen, die wilden orangen Haare die ihr oft darüber fielen. Dennoch gab es etwas, das dem Grünhaarigen ganz besonders aufgefallen war, weswegen er nicht anders gekonnt hatte und sie fest an sich gedrückt hatte. Es war die Wärme gewesen, die er in ihrem Blick gesehen hatte. Eine Wärme, die sie sonst nie ausstrahlte obwohl sie trotz ihres Temperaments eine liebevolle Person sein konnte. Und eben auch jener Ausdruck in ihren Augen, veranlasste den Schwertkämpfer zu seiner nächsten Tat! Nami war eh schon irritiert, dass er sich so sehr an sie kuschelte und das sie so fest an ihn gedrückt und in seinen Arm genommen wurde. Deshalb versuchte sie das alles auch mit Scherzen zu überspielen. „Hey, auf einmal so kuschelbedüftig? Hab ich was verpasst?“ Bei ihrer Frage kicherte Nami auch leise vor sich hin, so das Zorro merken sollte, das sie das nicht ganz ernst meinte, aber Nami kicherte nur so lange, bis er ihr eine Frage stellte und die mit leiser und gesetzter Stimme. Noch dazu sah er ihr dabei so tief in die Augen dass ihr ganz die Luft weg blieb. „Nami, darf ich dich küssen?“ Das leise Rasseln der Stimme und der minimal knurrende Unterton, den Zorro beim Sprechen hatte, bescherten ihr noch dazu eine Gänsehaut und ihre Fähigkeit sich in Worten auszudrücken ging ganz flöten, von jetzt auf gleich! Im nächsten Moment überschlugen sich dann auch ein wenig die Ereignisse, denn Nami war völlig perplex von der Frage, Zorro bekam deshalb keine Antwort und obwohl die Frage ja kaum gestellt worden war, wartete er auch gar nicht länger auf eine Antwort der Orangehaarigen. Nein, Zorro nährte sich einfach ihrem Gesicht und ihren Lippen und drückte ihr seine auf! Genau in dem Moment schloss sich sein Auge und seiner Kehle entwich ein wohliges seufzen. Namis Augen hingegen weiteten sich bis aufs Äußerste und ihre Atmung setzte aus. Kaum aber begann Zorro sanft an ihren Lippen zu saugen und sie mit seinen zu streicheln, da überkam auch die Navigatorin eine wärmende Schwere die ihr die Augen zu zog. Leicht keuchend und seufzend drückte sie sich nun ganz von selbst an den Grünhaarigen. Eigentlich wäre es wohl auch eine Art Beleidigung, wenn man eine Person küsste, innig küsste und dann dabei einschlief, aber hier traf das dann gegenseitig zu. Das leichte Prickeln und die aufkommende, angenehme Wärme wiegten einen entspannt in den Schlaf. Nami hatte über nichts mehr nachdenken müssen und Zorro hatte einfach nur ihren lieblichen Geschmack in sich aufgesogen. Wer konnte es den beiden also verübeln, das sie sich entspannt hatten und beim Austauschen zärtlicher Küsse eingeschlafen waren? Richtig, Keiner! 22. Dezember 9: 58 Uhr Am Morgen dieses Tages, sollte das Übel allerdings dann seinen Lauf nehmen und damit war auch keinesfalls die Verschlechterung von Zorros Zustand gemeint! Die ganze Nacht über hatte er die Navigatorin im Arm gehabt, sich an sie geschmiegt und er hatte auch das Gefühl gehabt das sie nichts dagegen einzuwenden gehabt hatte. Immerhin, Nami hatte seinen Kuss, bzw. die Küsse erwidert und man war zusammen ins Reich der Träume gewandert. Nicht eine Sekunde wäre Zorro auch nur auf die Idee gekommen die „kleine“ Orangehaarige los zu lassen, warum auch? Sie hatte ihm durch ihre Nähe ein unbeschreibliches Gefühl vermittelt, aber nun, nun wachte er auf. Zorro wachte auf und Nami war nicht mehr da… Noch immer lag der Grünhaarige auf der Seite und seine Arme waren leicht ausgestreckt, so als würde er noch immer die Navigatorin im Arm halten. Leicht verwirrt blinzelte er sich erst mal wach und angestrengt wurde der schmerzende Körper auf den Rücken gedreht um sich erst mal zu strecken und die verlegene Seite zu entlasten. Keuchend befeuchtete Zorro auch erst mal durch Schlucken die trockene Kehle und wischte sich anschließend übers Gesicht. Nach dem er dann erstmals heute Morgen realisiert hatte was gestern Nacht so passiert war, da musste er lächeln. Das Lächeln wurde auch schnell zu einem Grinsen und dann war sich der Schwertkämpfer eigentlich auch sicher das Nami gleich schon wieder auftauchen würde. Eigentlich war ja auch sie ein Langschläfer und da er keine ungewöhnlichen Geräusche vernehmen konnte, vermutete Zorro auch nicht dass es Schwierigkeiten gab. So gesehen gab es die ja auch nicht. Geduldig wie Zorro sein konnte, schloss er also wieder das Auge um noch ein wenig zu dösen. Nami kam sicher wirklich gleich um die Ecke und würde ihn zwingen was zu essen und dann würde sie ihn sicher mit einem weiteren Verbandswechsel quälen. Mit dieser Annahme lag Zorro aber mehr als nur falsch, Nami kam nicht gleich, sie kam auch nicht bald und sie kam auch nicht nach dem mehrere Stunden vergangen waren. Sie saß eher in ihrem Navigationsraum, hatte sich dort mit Orangensaft und Schokolade verbarrikadiert und zeichnete schon seit Stunden eine Seekarte nach der anderen. Es war schwer zu sagen ob es beabsichtigt war, das sie Zorro sich selbst überließ oder ob sie durch die Arbeit einfach nur die Zeit vergaß, aber Zorro wunderte es schon, dass sie sich gar nicht blicken ließ. Seit Stunden lag er nun allein im Bett, gerade mal die Kraft hin und wieder die Position zu wechseln und sein Magen rebellierte gewaltig. Er fragte sich wirklich ob mit Nami alles in Ordnung war… Immerhin war sie ja in den letzten Tagen nicht von seiner Seite gewichen, sie hatte sich eigentlich mehr als nötig um ihn gekümmert und nun hatte er sie einen halben Tag schon nicht zu Gesicht bekommen. War sie vielleicht auch verletzt und lag nun selbst irgendwo? Oder war sie sauer das er sie gestern aus scheinbar unerfindlichen Gründen einfach geküsst hatte? Zorro wusste es nicht, aber letzteres hielt er einfach für unwahrscheinlich, denn Nami hatte sich weder gegen ihn gewehrt, noch hatte sie Einwände geäußert. Tja, und so wie Zorro die Orangehaarige kannte, hätte sie ihm schon die Leviten gelesen, wenn es ihr nicht gepasst hätte, also war es wohl etwas anderes. Der Schwertkämpfer grübelte also vor sich hin und ließ noch eine ganze Weile verstreichen, ehe er sich dazu entschloss nach Nami zu sehen. Es war absolut nicht koscha, dass sie einfach so weg blieb. Egal wie sehr gleich vielleicht die Wunden und Brüche schmerzen würden, Zorro begann sich auf zu richten. Er sah erst mal zu das er sich aufsetzte, was gar nicht so einfach war, aber wie das dann geschafft war, keuchte er erst mal verschnaufend und verharrte in seiner Haltung. Anschließend kamen die Beine aus dem Bett und die suchten sich dann auch erst mal Halt am Fußboden. Das Gesicht des Grünhaarigen war auch schon schmerzvoll verzogen und einige Muskeln stellten regelrechte Tumulte an, aber er konnte ja schlecht hier sitzen bzw. liegen und Däumchen drehen. Wer wusste schon was mit Nami war und sie war ja seinetwegen auch zurück gekommen. Während sich Zorro also unter größten Schmerzen aus dem Bett quälte, ging Nami auf das sie doch mal nach der Zeit sehen sollte. Sie hatte sich wie gesagt in ihre Arbeit vergraben und ganz vergessen dass sie nicht allein auf der Sunny war. Seufzend hing sie also die letzte Karte auf die Leine, die sie gerade gezeichnet hatte und dann nahm sie auch noch einen Schluck aus ihrem fast leeren Glas. Ihre Augen richteten sich auf die kleine Uhr die auf ihrem Schreibtisch stand und ihr fielen fast die Augen raus. „Oh Gott…“ Es war schon fast drei Uhr und sie hatte nicht einmal nach Zorro gesehen… Naja, nach gestern wollte sie das auch nicht so recht, es war ihr einfach unangenehm nach dem was zwischen ihnen gelaufen war, aber er konnte nicht aufstehen und deshalb brauchte er ihre Hilfe. Bestimmt war er schon wach und hatte Hunger, die Bandagen musste sie bestimmt auch wechseln… Besser sie machte sich mal auf den Weg, nicht dass er noch auf die Idee kam das Bett zu verlassen. Und nur gut das sie sich aufgerafft hatte, in die Küche gegangen war um Brote zu machen und dann geradewegs Zorros Zimmer aufgesucht hatte. Denn als sie die Tür öffnete saß er schon auf dem Bett und war gerade dabei sich hoch zu drücken. „Sag mal was machst du denn da? Bist du verrückt oder was, du sollst liegen bleiben!“ Geradezu stinksauer pfefferte Nami den großen Teller mit geschmierten Broten auf das Sideboard und stapfte auf Zorro zu. Der Kerl machte sie noch irre… „Nami, krieg dich mal wieder ein, ich wollte doch nur sehen wo du bleibst!“, verteidigte sich Zorro. Aber gleich nach dem er die Worte gesprochen hatte, verspürte er heftige Schmerzen, denn Nami drückte ihn zurück in die Kissen und das nicht gerade sanft. „Hör mal zu! Ich komm auch gut alleine klar und du musst liegen bleiben sonst ist alles was ich die ganzen Tage für dich getan hab für die Katz. Glaub mir, ich hab keine Lust alles neu zu richten, zu nähen und zu stützen!“ Von ihrer aggressiven Art gerade, war Zorro regelrecht überfahren worden… Was hatte sie denn auf einmal? Warum war sie so sauer und warum hatte er das Gefühl das sie ihn am liebsten kurz und klein hauen würde??? „Ist ja gut…“, gab er deshalb knurrend zurück und dann ließ er sich wieder mehr ins Kissen zurück sinken. Nami ließ eh nicht zu das er aufstand und in seinem Zustand war das sicher auch nicht so clever. Naja und eigentlich war der Grünhaarige auch froh, dass er nun nicht mehr hoch musste. Nami war ja da und ganz offensichtlich war sie bei bester Gesundheit, sie erlitt gerade einen ihrer Tobsuchtsanfälle, an die Zorro im Grunde gewohnt war und das war doch ein klares Anzeichen dafür das ihr im geringsten nichts fehlte. FALSCH!!! Der Navigatorin fehlte so einiges im Moment… Ihr fehlte Nojiko, ihr fehlte ihr zu Hause, Belle Mere, ja sogar Genzo fehlte ihr und dieses verdammte kleine Dorf für das sie so lange allein gekämpft hatte. Aber weil dieser Mistkerl Iron-Glove sie und Zorro angegriffen hatte, würde sie das alles so schnell nicht wiedersehen… Den ganzen Morgen hatte sie das schon gewurmt. Sie fühlte sich alleine, einsam und völlig überfordert mit der ganzen Situation. Hinzu kam noch das Zorro sie gestern einfach geküsst und noch mehr durcheinander gebracht hatte. Warum zum Teufel hatte er das denn auch nur getan? Nami verstand absolut die Welt nicht mehr. Tja… Und als er dann so knurrend dass „Ist ja gut“ in den Raum warf, klingelte es in Namis Ohren. Dies drei kleinen Worte waren wie ein Feueralarm der in ihrem Kopf wiederhallte und das Fass zum überlaufen brachte. „Nein ZORRO! Nichts ist gut, überhaupt nichts! Ich wollte Weihnachten zu Hause feiern. Ich wollte bei Nojiko und Genzo sein! Ich wollte seit Jahren überhaupt mal wieder wissen wie sich Weihnachten anfühlt, aber das kann ich nicht! Ich kann es nicht Zorro und das ist nicht fair!“ In ihren Augen bildeten sich die ersten Tränen und bald schon wurde die kleine salzige Welle in ihren Augen auch nicht länger vom unteren Lied gehalten und trat somit über den „Deich“. Die Tränen kullerten wie kleine Sturzbäche über ihre Wangen, ehe sie sich am Kinn versammelten und einzeln hinab tropften. Einige plumpsten auf ihren Pulli, der sie geradewegs aufsog und wieder andere fielen den langen Weg bis auf die Erde, wo sie den Holzboden befeuchteten. Gleich darauf setzte bei der Orangehaarigen ein lautes Schluchzen ein, das sofort den gesamten Raum erfüllte. Nami war gerade völlig von ihren Emotionen eingenommen und hatte sich nicht im Geringsten mehr unter Kontrolle. Ihre Hände ballten sich zudem noch zu Fäusten und ihre Nägel bohrten sich tief in das Fleisch ihrer inneren Handfläche. „Hörst du?! Ich kann nicht, wegen DIR kann ich nicht! Ich… ich muss hier bleiben weil DU Verwundet bist und weil DU dich kaum rühren kannst!“ … Und da passierte es! Das Übel nahm nun, wie angekündigt seinen Lauf und das nicht zu knapp. Zorro hätte jetzt wohl mit allem gerechnet, aber nicht damit dass Sie ihm die Schuld gab! Er hatte sie ja immerhin nicht mal darum gebeten zu bleiben. Er hatte sie noch belogen das sie ja fuhr. Nami war aber von allein zurück gekommen, sie hatte sich freiwillig um ihn gekümmert, seine ganzen Verletzungen versorgt, wofür Zorro auch eigentlich dankbar war, aber das sie ihn dafür verantwortlich machte das sie nicht nach Hause konnte, das traf ihn, das traf ihn wirklich! Der Grünhaarige nahm sich so schnell nichts zu Herzen, aber ihre Worte waren wie ein glühendes stumpfes Eisen das man ihm in die Brust rammte, ohne jegliche Vorwarnung. Anstatt auf die Palme zu gehen, wie er es sonst wohl getan hätte klappte ihm nur der Mund auf. Seine Eingeweide verkrampften sich und er wusste gar nicht wie er sich jetzt fühlen sollte, wie ihm zu Mute sein sollte. Statt eines Brummens oder Knurrens entwich ihm ein enttäuschtes Keuchen und dann folgte sein Blick auch nur noch der völlig aufgelösten Navigatorin die zitternd und laut schluchzend den Raum verließ… Das war definitiv ein harter Schlag ins Gesicht gewesen. Nami hätte ihn auch mit voller Kraft gegen den Mast der Thousend Sunny schlagen können, das wäre weit aus angenehmer gewesen. Aber anstatt sich mit einer weiteren physischen Verletzung zu quälen, machte Zorro eine weitere, aber dennoch bei ihm seltene, Erfahrung mit verletzten Gefühlen. Es ärgerte ihn nicht nur das Nami ihm das alles vorgeworfen hatte, nein das war es gar nicht, viel eher kränkte es ihn. Sich die Hände kurz und fest auf das Gesicht pressend stieß er einen erstickten Schrei aus und ließ dann seine geballte Faust in die Wand neben dem Bett rauschen. Da die Sunny stabil gebaut war erlitt sie nicht gleich ein Loch, aber im Holz zeichnete sich eine deutliche Delle ab… Der 22. Dezember war also gelaufen, egal wie gut er eigentlich angefangen hatte. Nami würde sich wohl nicht mehr bei ihm blicken lassen und Zorro verspürte auch nicht im Geringsten das Bedürfnis die Orangehaarige noch mal zu sehen. 23. Dezember In der vergangenen Nacht hatte wohl keiner von Beiden auch nur ein Auge zu getan… In Nami Kopf war so vieles rotiert und in Zorros ebenso. Momentan fühlte sich einfach nur jeder schrecklich unfair behandelt und vielleicht auch ein wenig verzweifelt. Tja, und in einer Zeit wo eigentlich alle näher zusammenrückten, beieinander waren und glücklich und geborgen sein sollten, da kam über den verbliebenen Mitgliedern der Strohhutpiratenbande die Einsamkeit… Zorro hatte sich zwar gegen frühen Morgen den Teller mit den Broten geholt, da der Hunger inzwischen unerträglich geworden war. Da war es auch total egal, das die Stullen schon trocken und hart waren, oder gar das sie von Namis Hand zubereitet worden waren… Viel wichtiger war doch: Er hatte eben einen Kampf hinter sich, musste mit den Verletzungen leben und konnte ebenso nicht in sein Heimatdorf reisen, seinen Sensei besuchen und mit ihm die Feiertage genießen. Aber es wäre für ihn okay gewesen. Ja, es wäre Okay gewesen das alles über sich ergehen zu lassen, für Nami her zu halten und ihren zierlichen Körper vor solchen fatalen äußeren Einwirkungen zu schützen, wenn und das war der springende Punkt, wenn sie es wenigstens schätzen würde! Das tat sie aber nicht, sie beschwerte sich noch darüber das er nun verletzt war, obwohl keiner von ihnen etwas dafür konnte. Keiner hätte ahnen können das sie noch so kurz vor Schluss angegriffen worden, oder man hätte auch mit sowas rechnen müssen, immerhin waren sie auf dem Weg in die neue Welt! Zorro nahm es Nami aber ja auch nicht übel, das er so lädiert war, es war seine eigene Entscheidung gewesen, sein eigener Wille, sich für sie diese Blessuren einzufangen. Nami hätte auch jeder Zeit gehen können, er hatte sie nicht angebettelt zu bleiben… Die Navigatorin wusste das auch eigentlich alles, aber für sie war die Welt im Moment einfach nur ungerecht und gemein. Die ganze letzte Nacht hatte sie sich die Augen ausgeweint, sich hin und her gewälzt, war aufgestanden und hatte sich wieder hingelegt, nur um dann doch keinen Schlaf mehr zu finden. Jetzt, am Morgen da tat ihr das alles leid, so unendlich leid, aber sie hatte einfach nicht den Mut und den Elan rüber zu Zorro zu gehen. Er musste so wütend auf sie sein, das er sie mit Sicherheit bis aufs Kleinste zusammenfalten würde. Doch das war etwas, das Nami jetzt nicht hätte verkraften können… Aber auch wenn sie mit Zorro nicht reden konnte, dann musste sie trotzdem all ihre Emotionen los werden und der beste Weg dafür war wohl ein Brief. Ein Brief an Nojiko den sie ihr eh schreiben musste. Ihre Schwester sollte ja wissen das sie wohl auf war, aber auch das sie es nun auch dieses Jahr nicht schaffen würde nach Kokos zu kommen. Nami versuchte sich also etwas zu beruhigen und nahm an ihrem Schreibtisch Platz, aus dessen Schubfach sie sich Briefpapier nahm und sich anschließend ihre Feder schnappte. Mal eben so einen Brief zu verfassen war aber leichter gesagt wie getan… Mehrere Male zerriss oder zerknüllte sie das Papier vor sich und begann von neuem, oder aber sie musste einen weiteren Heulkrampf unterdrücken und sich erst neu wieder beruhigen, ehe sie wieder ansetzten konnte zu schreiben. Dann endlich besann sich die Orangehaarige aber und schrieb die gewollten Zeilen nieder: Hey Nojiko Nojiko, schon zum X-ten mal muss ich dir leider sagen das ich es zu Weihnachten nicht schaffen werde zu Hause zu sein… Ich weiß dass ich es dir versprochen habe, aber es lässt sich nun mal nicht ändern. Ich wär so gern in diesem Jahr bei euch gewesen und ihr fehlt mir auch alle so sehr, du und Genzo ihr fehlt mir natürlich am meisten, aber das muss ich euch sicher nicht erst sagen. In letzer Zeit läuft allerdings gar nichts so richtig glatt. Mach dir keine Sorgen, ich bin gesund und munter, aber gerade seit gestern Nachmittag ärgere ich mich mehr über mich selbst als denn je… Alle unsere Freunde sind schon ein paar Tage eher aufgebrochen um ihre Familien und Freunde zu besuchen, nur Zorro und ich waren noch an Bord. Wir sollten die Sunny in das ausgemachte Versteck bringen und uns dann ebenfalls auf den Weg machen. Wir hatten fast schon den dafür vorgesehenen Ort erreicht, als wir von feindlichen Piraten angegriffen wurden. Wie gesagt mir geht es soweit gut, aber das verdanke ich allein Zorro… Die Gegner waren nicht all zu leicht zu schlagen und wäre er nicht gewesen, dann wüsste ich nicht mal ob ich noch am Leben wäre. Er hat mich -wieder mal- gerettet und wurde dabei selber schwer verletzt. Stell dir vor, er hat mich sogar angelogen… Nojiko, er hat gelogen… Er hat behauptet ihm ginge es gut. Er hat mir etwas vor gemacht dass ich gehe und bei euch sein kann, aber das ging nicht. Ich hab gespürt dass etwas nicht in Ordnung war und dass ich nicht einfach so wegfahren kann. Wäre ich im letzten Moment nicht umgekehrt um nach unserem Sturkopf zu sehen, dann wäre wohl wer weiß was mit ihm passiert. Aber das alles ist nicht das Schlimmste… Ich konnte Zorro schlecht hier allein zurück lassen, so schlecht wie es ihm ging und hab mich dazu entschlossen zu bleiben und mich um ihn zu kümmern. Es geht ihm auch wieder etwas besser, aber gestern da fühlte ich mich so allein und ich war mit den Nerven runter und dann hat er mich wieder in den Wahnsinn getrieben, da er einfach nicht hören kann. Oh Nojiko, ich hab so viele Dinge gesagt die ich gar nicht sagen wollte, ich war so unfair und ungerecht zu ihm und jetzt bin ich wirklich allein! Natürlich… zu Hause ist zu Hause, aber ich müsste hier nicht so einsam da sitzen und dir diesen unsinnigen Brief schreiben. Ich könnte ein paar Zimmer weiter sein und das Beste draus machen, aber mit meinem Wutanfall gestern Nachmittag hab ich alles verdorben. Es war eigentlich das mindeste hier zu bleiben und für Zorro da zu sein, nach dem er wieder mal so viel für mich eingesteckt hat, aber anstatt ihm das zu sagen, hab ich ihm lieber die Schuld dafür gegeben das ich nicht während der Feiertage bei euch sein kann. Ich fühle mich einfach nur schrecklich und hundsmiserabel. Ich weiß auch gar nicht ob ich das je wieder gut machen kann… Zorro tut immer so viel für uns, er hat mich schon immer beschützt und obwohl wir uns oft und gerne streiten, weiß ich dass ich mich auf ihn verlassen kann. Eigentlich könnte man sich gar keinen besseren Viezen und Nakama wünschen, aber anstatt das zu schätzen hab ich alles mit Füßen getreten… … Nami konnte nun allerdings nicht mehr, die Tränen rannen ihr wieder übers Gesicht und ihre Finger hielten auch nicht länger die Schreibfeder. Sie fiel ihr aus der Hand und ging zu Boden. Laut schluchzend warf sich Nami nach vorn und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. Lange hatte sie sich nicht so einsam und allein gefühlt. Seit Jahren hatte sie wieder das Gefühl Mutterseelen allein auf der Welt zu sein. Ihre Tränen tropften nun aber auch auf den nicht zu Ende geschriebenen Brief und weichten das Papier auf. Die Tinte verlief hier und da ein wenig, aber das war etwas an das Nami jetzt nicht denken konnte. Sie hatte immerhin gerade ganz andere Probleme… Zorro machte sich in der Zwischenzeit dafür umso mehr Gedanken… Namis Wutanfall hatte ihn schon überrannt, aber sie hatte es bestimmt nicht so gemeint. Nein… dafür kannte er sie dann doch zu gut und je mehr er darüber nach dachte, desto mehr konnte er ihre Gefühle nach voll ziehen. So schwer wie sie hatte es sicher keiner von ihnen gehabt, so schlimme Jahre wie Nami hatte noch keiner von ihnen erleben müssen. So und dann kam irgend so ein Idiot daher, der meinte sich mit ihnen anlegen zu müssen um ihnen die Festtage zu verderben. Das hatten weder er noch Nami verdient… Nun war es aber so, das sich die Orangehaarige auch schon diesen ganzen Tag nicht hatte blicken lassen und dieses mal war sich Zorro mehr als sicher, er war sich 1.ooo prozentig sicher, das es ihr nicht gut ging. Sie mochte eine herrische, chaotische, temperamentvolle Zicke sein, aber sie war mindestens genau so süß, lieb und zerbrechlich und sie hatte es wirklich nicht verdient sich bis Neujahr irgendwo einsam und alleine verkriechen zu müssen. Weiter stand für Zorro aber noch fest, dass sie sicher nicht von allein zu ihm kommen würde und schon gar nicht nach dem sie gestern Nachmittag so aus der Haut gefahren war. Der Grünhaarige startete also Versuch Nummer Zwei und begann damit sich aus dem Bett zu erheben! Mühevoll und mit viel, viel Zeit schaffte es Zorro auf zu stehen, zum Schrank rüber zu torkeln und sich eines seiner Handtücher heraus zu nehmen. Dieses bisschen an Bewegung hatte ihn einiges an Kraft gekostet und ihm deutlich den Schweiß auf den Körper getrieben, aber das war egal! Gleich nach dem er sich mit dem Handtuch etwas abgetupft hatte, warf er sich einen leichtes schlichtes Shirt mit langen Armen über und schlüpfte in ein paar Socken. Das musste jetzt allerdings reichen... Schwer atmend, aber unter voller Beherrschung seines geschundenen Körpers trat er den Weg zur Navigatorin an. Wie lang das dauern sollte wusste Zorro jetzt auch noch nicht, aber er würde schon noch ankommen! Ausnahmsweise verlief er sich auch nicht und fand recht schnell Namis Tür. Erst mal auf den Beinen fiel es ihm auch wieder leichter alle Schmerzen in seinem Körper zu ignorieren und in den Hintergrund zu verdrängen. Schmerz war nur ein Gefühl und Gefühle konnten unterdrückt werden, basta! Da die Zimmertür der Navigatorin jetzt aber endlich erreicht war, klopfte Zorro an und wartete ab. Es kam nichts, auch als er noch weitere Male anklopfte kam nichts, keine Reaktion… „Hm…“ Leise öffnete er dann aber einfach mal die Tür und blinzelte in das Zimmer der Orangehaarigen. Die erblickte er dann halb auf dem Schreibtisch liegend und ihr Körper hob und senkte sich kaum, so flach war ihre Atmung. Eben ein eindeutiges Zeichen das sie eingeschlafen war… Zorro trat nun also in den Raum und nährte sich ihr leise. Ihr ganzes Gesicht war rot und leicht aufgequollen vom vielen Weinen. Des Weiteren fiel Zorro aber auch der Brief auf, der unter Nami lag und zum Teil auch schon verlaufen war… Sie musste hier echt stundenlang geheult haben, aber das sah man ihr ja auch wie gesagt an. Ganz unbeabsichtigt, aber auch sanft strich Zorro ihr durch die welligen langen Haare und strich dann auch ein Mal über ihren schmalen Rücken. Schon durch den Pullover merkte er, das Nami nicht gerade warm war, naja und wenn sie hier die Nacht im Sitzen verbrachte, dann holte war es morgen sicher kein schönes Erwachen. Der Schwertkämpfer hob sie sich also auf die Arme, auch wenn sämtliche Verletzungen wieder mal Protest einlegten. Aber anders bekam er Nami ja nicht ins Bett, wo er sie ablegte und sie zu deckte. Wie er sie dann so ansah, sah er auch nicht die kleine Zicke, nein er sah wieder die kleine Orangehaarige die so sensibel und zerbrechlich sein konnte. Aber wenn Nami so fertig war das sie am Schreibtisch eingeschlafen war, dann ließ Zorro sie lieber schlafen. Er konnte morgen auch noch mit ihr reden. Es war dann zwar schon heilig Abend, aber wenn sie ihre Probleme am Morgen bewältigt bekamen, dann war noch alles zu retten! Nami war nun schön warm zugedeckt und lag im Bett, also konnte Zorro auch wieder gehen, ob er allerdings wieder ins Bett gehen würde war fraglich. Bevor Zorro das Zimmer dann aber endgültig verließ, stach ihm der Brief aber noch mal ins Auge… Der Grünhaarige war ja nun nicht unbedingt ein neugieriger Typ, aber da er von hier aus schon ein paar Mal seinen Namen lesen konnte, nahm er das Papier dann doch mal an sich und begann es zu überfliegen. Sein Auge glitt über die Zeilen und sog deren Inhalt in sich auf und wie er am Ende ankam war er froh dass er beschlossen hatte auf Nami zu zugehen. Der Brief zeigte nämlich wie süß sie sein konnte. Trotzdem sollte Nami sich ausschlafen und es würde alle Mal reichen morgen zu sprechen. Den Brief packte Zorro also zurück und verließ dann den Raum. Der dreiundzwanzigste war nun auch fast vorbei, aber der Rest des Abends war noch geblieben, irgendwas musste er doch noch tun können, um Nami morgen etwas aufmuntern zu können… Gut, in seinem Zustand würde das sicher anstrengend werden, aber irgendwie klappte das schon. Zorro begann dann also das Schiff zu durchsuchen um die Operation Merry X-Mas zu starten! Auf der Sunny gab es leider nichts was man als Weihnachtsdekoration bezeichnen konnte, also musste die Partydeko her! Aber da gab es ja auch ein paar Lichterketten und solchen „Schnulli“, wie Zorro es gern nannte. Die ganzen Leuchtketten und Schläuche kamen dann draußen an das Schiff und an die Orangenbäume. Einen Tannenbaum konnte man mitten auf dem Meer auch schlecht organisieren, aber das war nun auch nicht so schlimm. Im Inneren des Schiffes war leider nicht so viel zu machen, aber es flogen immer überall ein paar Kerzen oder Leuchtdials rum und die reichten dann für Morgen und die anderen Tage schon. Es war ja auch nicht die Dekoration die Weihnachten aus machte. Im Vorratslager waren auf jeden Fall auch noch genug Lebensmittel aus denen man etwas Vernünftiges zubereiten konnte, aber das Sprach Zorro dann lieber mit Nami ab. Wenn er jetzt noch anfangen würde zu kochen oder sowas, dann ging Weihnachten wirklich noch den Bach runter, nämlich weil sie beide elendig an einer Lebensmittelvergiftung zu Grunde gehen würden! Das alles verlangte im Moment aber schon genug von Zorro ab, so dass er es für den heutigen Tag gut sein ließ. Er begab sich dann doch wieder zurück in seine Kajüte und kaum im Bett liegend schlief auch Zorro schnell ein. … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)