Das große Erwachen von Memonia (Who cares?) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Ichiraku sammelte die Blätter ein und nickte kurz. „Gut, heute habe ich noch nichts zu tun, ihr könnt also gehen. Ich schreibe euch aber heute noch, wo ihr morgen wann sein müsst.“ ~*~ Einen Tag später kam die Sms von Ichiraku. Wir sollten in das Lager des Supermarktes kommen, gleich nach der Schule. Meine Begeisterung hielt sich gepflegt gesagt in Grenzen. Die Nachricht bekam ich hinter dem Schulhaus nach der letzten Stunde, wo ich mir eine Kippe gönnte und mit geschlossenen Augen an der Wand lehnte. Ino hatte mich den ganzen Tag damit genervt, dass ich nicht so mit ihr reden könnte und wie fett ich doch sei. Nebenbei, ich weiß, dass ich nicht die Dünnste bin, aber Ino hat garantiert mehr Babyspeck als ich. Dazu kam noch das stundenlange Flennen von ihr und Karin, weil ihr Armbandkettchen verschwunden war. Zum Davonlaufen. Wieso ich aber eigentlich genervt war, waren Männer. Nicht unbedingt von Orochimaru, dem Arschloch vom Dienst, der mir Nachsitzen aufgebrummt hatte. Auch nicht von Vladimir Putin oder George W. Bush war ich heute so genervt, dass ich am liebsten schreien durch die Gegend gerannt wäre. Es lag noch nicht einmal an Herrn Schnösel Sasuke Ich-hasse ihn. Es lag seltsamerweise an Makos Freund Neji. Offenbar hatten er und Mako einen großen Streit gehabt. Wieso hatte ich nicht ganz verstanden. Es hatte etwas mit Romantik zu tun, aber ich wusste absolut nicht wo ihr Problem lag. Am Abend zuvor weinte Mako in ihrem Zimmer, Ich habe euch ja schon vor Ewigkeiten erzählt, dass unsere Wohnung ursprünglich aus drei Räumen bestand, aber einer in drei weitere aufgeteilt wurde. Dabei hörte ich mehr als ich wollte. Das Frauen masturbieren ist ja bekannt, aber es ist ziemlich schrecklich wenn man das von seinen Schwestern mitbekommt. Und Mako und Neji... Ihr könnt es euch vorstellen! Das Schluchzen von Mako war daher unerträglich laut, und ich konnte es einfach nicht ignorieren, ob ich wollte oder nicht. Ich stand auf, durchquerte mein Zimmer – eine kleine Meisterleistung, denn Hentais, Actionfiguren, Kleider, Bücher, Filme, Pornos, Zeichnungen und sonst noch so einiges lagen in hohen Bergen auf dem Fußboden – und lief in ihres. Ich will ja nicht angeben, aber ich bin immer noch stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Außerdem war es mitfühlend von mir. „Ist was passiert, Schwesterherz?“ fragte ich betont lässig, noch immer in der Hoffnung, es sei nicht all zu schlimm. Aber Mako fing noch lauter an zu weinen und ich hätte mich am liebsten für meine Worte geohrfeigt. Ich setzte mich neben ihr Bett und streichelte ihren Rücken. „Bscht... Alles in Ordnung.“ murmelte ich. Im Ernst, wann bin ich so nett geworden? „Erzähl mir, was passiert ist!“ verlangte ich nach fünf Minuten und klang wieder wie ich. „Neji und ich haben uns gestritten!“ Makos Stimme überschlug sich und war dabei extrem schrill, erschwerend kam ihr Weinen hinzu, so dass ich sie kaum verstand. „Wir waren zusammen in der Stadt und, und ich wollte seine Hand nehmen. Aber er ist einfach weiter gelaufen.“ Dieses Arschloch... dachte ich, mehr als ironisch. Ich würde auch nicht mit meiner Schwester an der Hand herumlaufen wollen. Wer zum Teufel wollte sich den schon wie ein dreijähriges Kind herumführen lassen? „Das fand ich schon richtig komisch, aber dann hat er angefangen, mit mir über alles Mögliche zu streiten! Er hat gesagt er hasst Blumen und er will mir so was nicht mehr schenken!“ Ihre Stimme wurde schrill, aber noch immer schlecht zu verstehen. Nebenbei, Neji klingt nach dem perfekten Typen für mich. „Und wir wollten essen gehen, aber er wollte nur ins McDonald und dann, und dann habe ich gesagt, er soll doch mal wieder romantischer sein! Und da sagte er, er will nicht mehr romantisch sein!“ Sie brach ab und vergrub ihr Gesicht in ihr Kissen. An dieser Stelle kurz, ich bin absolut unromantisch. Natürlich hätte ich gerne einen Freund, aber eher für andere Dinge, nicht, um mich mit ihm sehen zu lassen! Wenn mir jemand stundenlang ein Candle-Light-Dinner vorbereiten und sich die allergrößte Mühe geben würde – ich würde das Essen nehmen und den Typen danach auslachen. „Danach haben wir uns gestritten und ich glaube, er will nicht mehr mit mir zusammen sein!“ erzählte Mako weiter und weinte, insofern das ging, noch lauter und herzzerbrechender. Ich tröstete sie so gut es ging (wer ist hier eigentlich die ältere Schwester?). Nach einer Weile hob sie ihr sonst hübsches Gesicht, jetzt jedoch voller roter Flecken und ihre Nase lief, und flüsterte: „Wieso brauchen so viele keine Liebe?“ Jetzt stand ich da und wusste nicht weiter. Mako hatte die ganze Nacht weitergeweint und wenn ich ehrlich bin, verstand ich Neji tausend Mal besser als sie. Natürlich war ich sauer auf ihn, meine Lieblingsschwester hatte wegen ihm geweint – das erhebt ihn automatisch zum Staatsfeind Nummer eins – aber ich wusste beim besten Willen nicht, was er falsch gemacht hatte. Wer wollte den schon Romantik? Ich hätte darüber natürlich besser nachdenken können, wenn ich nicht so müde wäre, aber Mako hatte mich dennoch die ganze Nacht wach gehalten. Hinata meinte, zu wissen, dass sich jemand um dich bemüht, würde dich glücklich machen. Keine Ahnung wofür das gut sein sollte. Gaara war einer mit mir einer Meinung, er war selbst der Typ für eine kurze Nummer. Woher er eigentlich immer so schnell neue Bräute hernimmt, weiß ich nicht, aber er bekommt wirklich jedes Wochenende eine rum. Wenn er nicht mein bester Freund wäre, würde ich ihn für ein echtes Arschloch halten. Und Naruto fand das ganze zum Schreien komisch. Ich nahm den letzten Zug meiner Zigarette, bevor ich sie wegkickte und mich von der Wand abstieß. Es war schon Zeit, zu meiner Zwangsarbeit aufzubrechen. Ich lief vom Schulgelände zu der Busstation, um auf den Bus zu warten. Dort standen bereits Ino, Ami und Karin, die mich blöd anglotzen. Ich konnte die nervend hohe Stimme von Karin schon von weitem hören, die einen doofen Spruch über mein Gewicht fallen ließ. Süß, wenn man bedachte, dass sie auf ihren Storchenbeinchen beinahe vom Winde weggeweht wurde und Ino sich in ihre Kleider geradezu reinquetschen musste. Als ich sie ignorierte, änderten sie nach einer Weile das Thema. Sie redeten, Überraschung, über Jungs. Darüber, dass Sasuke in den Ferien mit Ino rumgemacht hatte, sie aber mehr bei ihr gemeldet hätte. „Vor den Ferien hat er mich richtig verführt und es war wirklich total romantisch, als er mir im Club ins Ohr geflüstert hat, wie heiß ich bin. Ich dachte echt, dieses Mal meint er es ernst!“ beendete sie ihren Redefluss in einer schrecklich nervenden Stimmlage. Da hätten wir es, schon wieder Romantik. Bah. „Aber irgendwie finde ich ihn immer noch toll! Ich mag ihn immer noch total! Hast du ihn heute gesehen?“ antwortete Karin und Ami nickte begeistert. Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln, denn die einzigen zwei Dinge, die sie an ihm mochten, waren Geld, und sein Aussehen. In der Lagerhalle stand Sasuke bereits. War wohl mit seinem tollen Schlitten daher gekommen, dieses kleine, reiche Arschloch. Nicht so gereizt, Haruno!, ermahnte ich mich selber. Vielleicht habt ihr es schon gemerkt, ich bin immer leicht angriffslustig... In letzter Zeit. Seit der dritten Klasse. Sasuke begrüsste mich mit einer knappen Kopfbewegung in meine Richtung. „Hallo Sasuke, es freut mich ebenfalls, dich zu sehen. Es ist wirklich schade, dass wir nach der Schule noch hier für den Reis-Heini schuften müssen!“ sagte ich. Keine Antwort auf meinen, ich muss schon sagen, gerade zu brillanten Scherz, was ein Wunder. Es standen in der Lagerhalle überall Kisten herum, und ich setzte mich auf eine, genau so wie er. Wir warteten gut zehn Minuten, dann wurde es mir zu viel – besser gesagt, zu wenig, mir war stink langweilig. „Weißt du, was wir tun sollen?“ Er schüttelte den Kopf. „Jippie...“ murmelte ich leise, bevor ich mich auf eine lange Wartezeit einstellte. ~*~Sasukes Pov~*~ Ichiraku sammelte die Blätter ein und nickte kurz. „Gut, heute habe ich noch nichts zu tun, ihr könnt also gehen. Ich schreibe euch aber heute noch, wo ihr morgen wann sein müsst.“ ~*~ Nach diesem aufmunterndem Gespräch (beachtet die Ironie), standen Sakura und ich auf und liefen zur Tür. Sie drückte sich an mir vorbei und lief so schnell sie konnte den Flur entlang, vermutlich nach Hause. Ich nahm es bedeutend gemütlicher und schlenderte in Richtung Ausgang, schaute ihr dabei nach und seufzte leise. Sie hasste mich – und hatte ein vollkommenes Recht dazu. Ich habe keine Ahnung, wie sie das macht, aber Sakura ist die einzige, die mich wirklich reizen kann. Niemand ist so nervig wie sie. Ich bin eigentlich ein ruhiger Typ, aber mit ihr in der Nähe mutiere ich zum Kleinkind. Während ich dem kleinwüchsigen Zwerg nachschaute, wanderte mein Blick noch weiter nach unten. Geiler Arsch, dachte ich leise, worauf ich gleich den Kopf schüttelte. Meiner selbsternannten Erzfeindin nachzugaffen war nicht mein Stil. Adriana Lima oder Gisele Bündchen waren mein Stil, metaphorisch gesprochen. Die Wahrheit beschränkte sich zu den Mädchen in Konoha. Als ich endlich aus dem Supermarkt raus war, ging ich zu meinem Wagen, stieg ein und fuhr nachhause. Die Uchihavilla war riesengroß, extravagant und strotzte nur so vor Luxus. Die halbe Familie Uchiha lebte hier, ausgenommen meines Grossvaters und der Familie meines Onkels, wohnte die gesamte Verwandtschaft meines Vaters hier. Und wir waren eine große Famile. Neben unserem Haus standen hier noch vier weitere, die alle bewohnt waren. Könnt ihr euch vorstellen, wie sehr es nervt, jeden Tag seine Cousins und Cousinen zu sehen? Deswegen lief ich, nachdem ich geparkt hatte, so schnell ich konnte in unser Haus und, ich hatte tatsächlich Glück, ich begegnete keiner Menschenseele. Erst am Abend lief ich wieder jemanden über den Weg. Genau genommen meine Mutter mir. Über die Füße. „Oh Verzeihung, ich habe dich gar nicht gesehen!“ sagte sie fröhlich und küsste mich auf die Wange. „Dein Vater ist pünktlich von der Arbeit gekommen, es also gibt in zwanzig Minuten essen. Bringst du mir die Einkäufe?“ Shit. Die hatte ich nicht, sie standen wohl immer noch in dem Laden, bei diesem durchgedrehten Ichiraku. „Konnte ich nicht besorgen.“ antwortete ich ihr. Mutter sah mich verwundert an und wollte mir eine Gegenfrage stellen, aber ich lief bereits wieder in mein Zimmer. Dummer Plan, mir ein Glas Wasser zu holen, wenn ich doch wusste, dass sie zuhause ist. Trotzdem gab es mehr oder weniger pünktlich essen, bei uns eine echte Seltenheit. Mein Vater kam wegen seiner Arbeit regelmäßig zu spät. Meine Mutter meine immer, als Leitung in der Polizei hätte man viel zu tun. Wenn man eine Sekretärin mit Doppel-D-Brüsten hat sowieso, dachte ich. Unsere Sitzordnung stand (beziehungsweise saß, wenn man auf Wortspiele steht) fest: Vater am oberen Ende des viel zu langen Eichenholztisches, meine Mutter am anderen und ich auf der linken Seite. Die Rechte war leer, hier sollte eigentlich mein Bruder, Itachi sitzen. Aber der war schon lange fort und zurück würde er wohl nicht mehr kommen. Wir Uchihas haben mehrere Merkmale in der Familie, wie gutes Aussehen (meiner Meinung nach bin vor allem ich damit ausgestattet. Ich bin ein arrogantes Arschloch, lebt damit.), dunkle Haare und Augen und so weiter. Aber Schweigsamkeit ist wohl das, was uns am meisten verbindet. Der Grund, wieso das abendliche Essen entweder schweigend oder durch das mal muntere, mal ungeheuer nervende Geplapper von meine Mutter Mikoto unterbrochen wurde. Auch heute redete sie pausenlos. Von ihrem Tag im Club, von den weißen Vorhängen, dass wir endlich ein neues Hausmädchen einstellen sollten, wie sehr ein Butler das Leben von einer Tante erleichtert. Blumengedecke, Möbel, Kleider, Charity und ihre Läden waren die Themen im Leben von Mikoto. Das Essen wollte nicht vorbeigehen und ich überlegte mir ernsthaft, mit dem Rosenkohl mir die Ohren vollzustopfen oder mit der Gabel in die Hand zu stecken. Aber meine unglaublich cool-lässige Art hielt mich davon ab. „Ich bin heute Haruno Kasumi begegnet.“ wechselte mein Vater das Thema unvermittelt. Ich wusste nicht genau, ob mich das mehr überraschte (Vater sagte beim Essen nie auch nur ein Wort) oder freute (noch ein Wort über die tollen neuen Schottenmusterkissen bei der Frau des Bürgermeisters und ich wäre vor Langeweile gestorben). Ich hatte allerdings keine Ahnung, wer das ist. „Ach Sasuke, das ist die Mutter von Sakura aus deiner Klasse! Sie war früher unsere Nachbarin.“ Mutter lächelte glücklich bei ihren Worten. Überrascht hob ich meinen Kopf. Dieser aggressive Zwergpinscher verfolgte mich doch überall hin. Dabei wollte ich doch nicht, dass sie in meinem Leben ist. „Sie arbeitet als DNA-Forscherin im Labor, und beteiligt sich an verschiedenen Experimenten. Vielleicht solltest du sie und ihre Familie zum Essen einladen, Mikoto. Gerade jetzt kurz vor Neuwahlen von unserem Bürgermeister Minato sind gute Kontakte wichtig.“, redete Vater weiter. Das hatte mir gerade noch gefehlt. „Was für eine zauberhafte Idee, Schatz! Ich habe Kasumi schon so lange nicht mehr gesehen und sie ist eine so zauberhafte Frau. Sasuke, du kannst dich ja dann um ihre Töchter kümmern!“ Gut, dass ganze konnte ja doch nur ein schlechter Scherz sein. Warum in aller Welt mussten meine Eltern gerade jetzt SIE einladen. Aber langjährige Erfahrung hatte mit beigebracht, Mutter unter vier Augen besser umstimmen zu können. Also reagierte ich erstmals nicht, sondernd begann bereits mir einen Schlachtplan zu erstellen. Noch einen Namen zusätzlich zu den Ichirakustrafen konnte ich nicht ertragen. Ach und falls sich jemand darüber Gedanken macht, ich erzählte meinen Eltern natürlich nichts von dem Supermakrtereignis. In dieser Nacht schlief ich erstaunlich schlecht. Ich musste die ganze Zeit über Sakura nachdenken. Wieso zum Teufel musste sie jetzt anfangen, mein Leben systematisch zu zerstören. Ich gebe ja zu, dass ich zu einem gewissen Anteil selbst Schuld bin und den Schuh hätte ich wirklich nicht werfen sollen, aber sie regte mich mit ihrer selbstsicheren, aufmüpfigen Art einfach auf. Und da war auch noch diese andere Sache. Sakura war einmal, vor langer Zeit, meine beste Freundin. Sie kannte mich und vermutlich war das noch immer so. Ich hatte ihr vertraut und alles erzählt. Und sie hat mich nie verurteilt. Sie hat mich nie wegen des Aussehens gemocht (wobei ich sagen muss, schon als siebenjähriger Knirps verdammt toll war), oder wegen des Geldes. Sie mochte mich. Und, so peinlich mir das auch war, ich mochte sie. Sehr sogar, schon immer. Sakura war für mich mehr als nur irgendeine frühere Bekannte, wenn ich auch nicht definieren kann, was genau sie ist. Ihre Art brachte mich jeden Tag dermaßen auf die Palme, dass mein Verhalten auf ein dreijähriges Kleinkind schließen ließ und sie war alles andere als eine warme oder freundliche Person. Du findest sie trotz ihres zu fetten Arsches heiß, gib es zu, Uchiha! sagte mir mein innerer Schweinehund (der für mich übrigens wie Til Schweiger klingt). Kleines Arschloch, zwingt mich die Wahrheit zu sagen. Es stimmt zwar das ich jedes Mädchen der Schule haben könnte (ehrlich, schaut mich an. Sagt das nicht schon alles?), aber natürlich finde ich dieses rosahaariges Ferkel am attraktivsten. Wenn man darüber nachdachte, sollte man echt mal herausfinden, welcher Komplex so einen Mist in meinem Körper auslöst. Am nächsten Nachmittag fand ich mich pünktlich in Ichirakus Lagerhalle ein. Ein bezaubernder Ort, wenn man vom Schmutz, den hohen Türmen aus Kisten, der bedenklich schiefen Regale voller nicht ganz frischer Lebensmittel und dem viel zu schwachem Licht absah. Kein Mensch war zu sehen, weder Ichiraku, dem verrückten Reisheini, noch Sakura, das einzige Mädchen, welches mehr nervt als Ino, waren zu sehen. Ob das ein gutes oder ein schlechtes Omen sei, konnte ich beim besten Willen nicht sagen. Ich setzt mich auf eine Kiste und nahm mein iPhone hervor. Zwei neue Nachrichten, eine von Ino („Treffen wir uns mal?“) und eine von Naruto („Hey Kumpel, morgen Abend ist das Basketballspiel. Gucken wir es zusammen?“), waren eingegangen. Die erste Frage beantwortete ich nach dem Motto „Kein Antwort ist auch eine Antwort“, Naruto bekam von mir eine Zusage. Er ist lustig und unsere Eltern kannten sich schon ewig. Nach Außen sah es so aus, als ob ich ihn nicht mögen würde (die meisten denken wohl, er läuft mir hinterher), aber wir waren Freunde. Vielleicht sogar beste Freunde. Bah, seltsam sowas auszusprechen. Dann kam auch schon Sakura. Ich ließ mich zu einem Kopfnicken herab, als Symbol für vorübergehenden Waffenstillstand. Ihre Antwort ließ erkennen, dass sie mein Zeichen nicht erkannt hatte. „Hallo Sasuke, es freut mich ebenfalls, dich zu sehen. Es ist wirklich schade, dass wir nach der Schule noch hier für den Reis-Heini schuften müssen!“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus und um meinem Image gerecht zu werden (beziehungsweise meiner Faulheit), antwortete ich nicht. Sie setzte sich neben mich auf eine andere Kiste und wir warteten. Und warteten. Und dann – naja, wir warteten weiter. Nach gefühlten dreiundzwanzig Jahren, die sich als zehn Minuten herausstellten, interbrach Sakura endlich die Stille. „Weißt du, was wir tun sollen?“ Ich schüttelte den Kopf und sie murmelte resigniert etwas vor sich hin. Nach einer längeren Wartezeit drehte sie ihren Kopf wieder zu mir. „Du bumst doch mit jeder Menge Kühen wie Ami und Co?“ „Möglich.“ antwortete ich. Ging sie ja nichts an, aber ich muss zugeben, dass sie recht hatte. „Was finden die alle an Romantik?“ Sie schaute mich ehrlich interessiert an. „Was hältst du von Romantik?“ „Keine Ahnung. Ich brauche nicht all zu viele Hilfsmittel um sie rumzubekommen. Romantik ist doch nur da, um mehr Geld zu verdienen.“ Wieso interessierte sie das? Das wollte ich unbedingt wissen. Gut, die Wahrheit ist, dass mir extrem langweilig war. „Wozu willst du das wissen?“ fragte ich sie. Sie musterte mich mit einem seltsamen Blick. Täuschte ich mich, oder schaute sie mir gerade in die Augen mit nur einem halben Killerblick? „Unwichtig, hat eigentlich nichts mit mir zu tun.“ Sakura schwieg einen Moment. „Ich würde momentan alles geben, um das zu wissen. Würde mir eine Menge weiterhelfen.“ „Alles?“ Ich wurde hellhörig. Konnte ich da etwa gerade zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? „Wenn ich dir also beweise, das Romantik etwas tolles ist, dann tust du alles was ich sage?“ fragte ich sie, sicherheitshalber nochmals, dabei mahnte ich mich, nicht all zu hoffnungsvoll zu klingen. „Fast. Denke ich.“ antwortete sie vorsichtig. Das schien ihr wirklich am Herzen zu liegen. Wenn ich sie dazu bringen könnte, das Essen unserer Familien zu verhindern und gleichzeitig eine Zeit lang gefügig machen konnte, wäre das ziemlich viel wert. Sie würde ein Versprechen nicht brechen, so gut kannte ich sie. So etwas war ihr heilig. „Deal?“ schlug ich ihr vor, ohne Erklärung. „Was für ein Deal?“ fragte sie. „Ich zeige dir, wieso jede Frau auf dem Planeten auf mich steht und was Romatnik ist, dafür habe ich drei Dinge bei dir gut.“ erklärte ich. Das ganze war ganz und gar untypisch für mich, aber es war es mich wert. Ich würde dieses Treffen verhindern und ich würde sie mir eine Zeit lang vom Leib halten, so dass mein Ruf nicht beschädigt wird. Lacht mich ruhig aus, aber mein Image bedeutete mir ziemlich viel. „Sicher nicht, Uchiha, für wie dumm hältst du mich? Da frage ich ja noch lieber Naruto.“ spottete sie. Dann neigte sie ihren Kopf und schien zu überlegen. „Ne, das würde nicht helfen. Selbst Kleinkinder verstehen mehr von der Welt als Naruto.“ Wiedersprach sie sich nach einer Minute selbst. „Gut, ich bin dafür, aber die Bedingungen sind Folgende: Du sagts kein Wort zu irgendjemanden, du wirst niemals mehr von mir sehen als mein T-Shirt und - “ aber da unterbrach ich sie schon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)