Grün steht dir überhaupt nicht, Shizu-chan! von Malignitas (Shizaya) ================================================================================ Kapitel 1: Endstation: Leichenhalle ----------------------------------- "Grün steht dir überhaupt nicht, Shizu-chan~" 1. Endstation: Leichenhalle Das hier, genau heute, war der mit Abstand bescheuertste Tag in Shizuos Hewajimas Leben und niemand, absolut niemand, könnte ihm das Gegenteil beweisen. Wieso sollte auch jemand? Jeder kannte wohl oder übel das ewige Katz- und Mausspiel zwischen ihm und Izaya Orihara (dieser ist wohlbemerkt die Maus) und sie waren daran gewohnt, an all diese fliegenden Objekte, Getränkeautomaten und Straßenschilder, an all den Lärm spät in der Nacht. Aber dass so etwas passiert, wie heute, nein, dass hätte wohl keiner erwartet. Und dass das „Monster“ von Ikebukuro das Erste mal in seinem Leben erkältet war, noch dazu Ende Sommer, war nahezu unglaublich wie unmachbar, außer natürlich man würde ihn für ein paar Stunden in einen Gefrierschrank setzten. Aber jetzt mal im Ernst, so was würde doch niemals- Oh Moment mal, genau das war ja die Ursache dafür, dass Shizuo nun mit laufender Nase, völlig verärgert und mit einem unmenschlichen Drang eine gewisse Person zu zerquetschen wie einen lästigen Floh durch die Straßen Ikebukuros eilte, während er schräge und verängstigte Blicke von einigen Passanten erhielt, was jedoch keine weiteres Wunder war bei dieser dunklen Ausstrahlung und den dreckigen und teilweise zerrissenen Klamotten. Was jetzt eigentlich überhaupt so Schreckliches an diesem Tag passiert ist, wollt ihr wissen? Nun, alles begann damit, dass „Tom und Jerry“ sich am falschen selben Ort befanden, zur falschen selben Zeit... und jeder weiß ganz genau, was das bedeutet. „Oh, Shizuo-kun, komm rein. Sushi guuuut. Machen Lachen auf Gesicht von Shizuo-kun auch gut“, sagte eine heitere, tiefe Stimme über die Menschenmasse hinweg und eine Hand legte sich von hinten auf Shizuos Schulter. Reflexartig drehte er sich um. „Ah, Simon.“ „Du sehen schlecht aus. Iss Sushi. Sushi machen glücklich!“ Und ohne eine Antwort von ihm zu erwarten drängte Simon den kleineren Mann durch die Eingangstür, drückte ihn auf einen freien Platz und verschwand um eine Menükarte zu holen. Ein leises Seufzen entkam ihm zuerst, doch langsam zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf Shizuos Lippen. Er hatte frei, keine Pflicht den Bodyguard von Tom zu spielen und er saß bereits um neun Uhr in der Früh in einem Sushirestaurant. Vielleicht würde der Tag doch nicht so langweilig werden und das Wetter schien heute auch mitzuspielen, wer weiß, möglicherweise könnte er wieder einmal ruhig durch die Stadt bummeln, nicht so wie letztes mal, als es aus Eimern schüttete wie sonst was und er seinen freien Tag in seiner winzigen Wohnung verbringen musste und es irgendwie geschafft hatte das halbe Stromnetz in Ikebukuro lahm zulegen mit seinem Computer. Aber das ist eine andere Geschichte, welche nur die Moral trägt, dass nicht jeder Mann technikbegabt ist. Simon riss ihn wieder aus den Gedanken: „Shizuo-kun haben heute frei?“ „Ja, Tom ist heute bei nem, ähh, Geschäftspartner, ähh, geschäftlich natürlich wegen einem, äh, Geschäftsessen, genau, ganz geschäftlich“, sagte er schnell, während er die Karte entgegennahm. Dass Tom in Wirklichkeit Probleme hatte, weil dieser aus Versehen bei ein paar unschuldigen Leuten eine Riesensumme Schulden eingetrieben und deswegen Stress mit seinem Chef bekommen hatte, konnte er wohl schlecht sagen. „Schön, schön. Du haben viel Zeit. Viel Sushi essen. Du wollen grünen Tee?“ „Ja, klar.“ Langsam blätterte er die Menükarte durch. „Mh... ich glaub ich nehm Kappa und Epi Maki... oder lieber doch was anderes?“ „Hier Tee, ich kommen gleich wieder für Bestellung.“ „Danke, Simon.“ Weiter wendet er die Karte auf die nächste Seite unbemerkend, dass im selben Moment die Tür aufging und wieder zu. Das Glöckchen am Eingang klingelte, ein paar Schritte hallten im Restaurant. Die Karte weglegend nahm Shizuo seine Tasse grünen Tee, nippte kurz daran und- PLATSCH Sein ganzes Gesicht war über und über voller heißem Tee, welcher mit einem Schwall seine Kleidung runterfloss, die Tasse zerbrach am Boden, blitzschnell und ruckartig stand er auf, die Hitze des Tees brannte sich in die Haut und ließ ihn automatisch auf stehen, sodass sein Stuhl umkippte und der Tisch etwas holperte. Jemand hatte ihm seine eigene Hand mitsamt der Tasse angehoben, während er getrunken hat. „Ihahaha, neee Shizu-chaaaaan ~~~? Grün steht dir überhaupt nicht, weißt du das schon? Lässt dich irgendwie so abgespannt wirken“, brach eine Stimme unter Gelächter aus. Ohne sich umdrehen zu müssen, wusste er, wer es war. Izaya Orihara. „IZAAAYAAA-KUUUN! Ich bring dich um!“, brüllte der Blondhaarige los, wobei der nasse heiße Tee fast schon vergessen war und er sofort regelrecht kochte vor Wut. Ausgerechnet an seinem freien Tag muss dieser Kerl ihn wieder mal zur Weißglut treiben? Nein, nicht mit ihm. „Hahaha, fang mich doch! Ah, und so nebenbei, rot ist auch nicht unbedingt deine Farbe.“ Ein hämisches Grinsen machte sich breit, jedoch wusste Izaya genau, dass dies auch der Augenblick ist, an dem er davonrennen musste, wenn er nicht als Gelee mit Oriharageschmack enden wollte. Es machte aber einfach zu viel Spaß, den anderen den Tag zu verderben und sogar doppelt soviel, wenn er ihm zufällig begegnet wie gerade eben. Es war zu einfach. „Ahahaha“ Mechanisch rannte Izaya zu Tür, wäre er auch nur eine Sekunde zu spät losgestartet, läge er nun unter einem Tresen begraben. Und er lief, er lief schleunigst davon. Er liebte es, das Adrenalin. Wie es durch seine Venen gepumpt wurde, das Gefühl zu wissen, wenn er stoppen würde, wäre er des Todes, hätte er nicht noch sein Springmesser. Mit einer scharfen Bewegung bog er schlagartig in eine engere Gasse. Nicht weit hinter ihm verfehlte ein Getränkeautomat seinen vorherigen Platz. Leicht stolpernd folgte ihm Shizuo. „Du verfickter Bastard!“ Er sprintete nun so schnell ihm hinterher, dass die umliegenden Menschen, Gebäude und alles andere nur noch verschwommen an ihm vorbeizogen. Der Wind beim Lauf schnitt sich in das Gesicht und seine Augen begannen zu Tränen. Plötzlich schallte erneut ein Lachen von Izaya zu ihm. „Neee, Shizu-chaaaan~~~? Wieso läufst du mir hinterher? Wenn du ein Date willst, brauchst du mich nicht zu stalken!“ Mit einem heftigen Absprung machte er einen Satz über einige Bahngleise. „IZAAYAAA-KUUN!“ Unbeherrscht sprang Shizuos hinterher, ein ohrenbetäubender Knall und ein grässliches Quietschen von gegeneinander pressendem Metall ertönte gemeinsam mit einem überwältigendem Schmerz auf Shizuos kompletter rechter Seite. Ein Zug hatte ihn erfasst, Izayas Gelächter und der Satz „Na, wohin geht denn die Reise Shizu-chan? Bring mir was mit, jaaa?“ entfernten sich mit hoher Geschwindigkeit. Ein Schrei einer Frau, Shizuo ist wieder auf denselben Trick reingefallen, nur war es diesmal ein Zug und kein LKW gewesen... „Scheiße...“... der Rest, er war schwarz. Mit unfassbaren Kopfschmerzen wachte Shizuo auf und ein pulsierender Schmerz machte sich in seiner rechten Schulter breit. „Ah, verdammt, was ist passiert? Ah ja, dieser scheiß Zug. Wenn ich den in die Finger kriege... Argh, man ist es eng hier, wo zur Hölle bin ich hier überhaupt. Shit, ich kann nichts sehn... Wieso ist es hier so dunk-du- HATSCHI! Alter, wieso ist es so arschkalt hier?... Metallwände, irgendwo muss ich doch hier rauskommen?“ Shizuo lag in einer Art Metallbox, es war ziemlich kühl und langsam bemerkte er auch den strengen Geruch nach Desinfektionsmittel und Putzmittel. Vorsichtig betastete er die Wände in Hoffnung eine Seite aufmachen zu können. Fehlanzeige. Mit einem unwohlen Gefühl starrte er in die Dunkelheit. „Nur keine Panik, hier gibt es schon ne Öffnung oder so was... na ja, denk ich mal. Ach vergiss es, ich mach mir ne Öffnung, immerhin werd ich nicht umsonst Monster genannt...“ Mit einem Ruck schlug er seine Füße gegen die hintere Wand, das Metallstück fiel heraus und ein gedämpfter Lichtstrahl leuchtete ihm von dort entgegen. Schließlich konnte er mit etwas Schwierigkeiten aus der Box herauskrabbeln. „So und jetzt, mh? Moment mal... was ist das an meinem Fuß? ...Shizuo Hewajima... Wieso steht da mein Name auf dem Zettel? Und was ist das überhaupt ein Raum?“ Das Zimmer war komplett mit weisen Kacheln bedeckt, eine einzige Tür führte hinaus, ein paar Tische, verschiedene Instrumente, Skalpelle und Reinigungsmittel standen in der Mitte, auf der einen Wandseite war ein metallener Schrank aus dem sich Shizuo vor wenigen Sekunden befreit hat. Mit einem Schlag dämmerte es ihm. Der Zettel an seinem Fuß, der Schrank, die ganzen Geräte, die Eiseskälte. „Heilige Scheiße, wieso in aller Welt wach ich in nem Kühlraum für Leichen auf? Kann es sein... Shit, die dachten ich wär tot nach dem Aufprall mit dem Zug... schauen die Ärzte überhaupt nicht mehr nach ob man noch lebt oder was geht hier grad ab?“ Ein weiteres Niesen brach erneut die unheimliche Stille... „Egal, ich hau ab, oh Mann, wie lange ich wohl da drin lag? Wenn ich nicht zur Arbeit erschienen bin, dann, dann ist’s aus für mich! Und das alles nur weil dieser Zirkusfloh.... ARGH!“ Mit eiligen Schritten ging er durch die Tür, entlang eines langen Flurs, eine Treppe hinauf, ja, das war eindeutig das Krankenhaus in Ikebukuro, da war sich Shizuo sicher, eine kleine Nebentür führte ihn endgültig hinaus. Draußen war es bereits etwas dunkler, wahrscheinlich musste es schon acht oder neun Uhr abends sein. Auf einmal fing seine Nase an fürchterlich zu laufen. Erst jetzt sah er wie übel zugerichtet er eigentlich aussah. Sein Kellneranzug war voller Dreck, ein riesiger Fleck von grünem Tee war auf seinem Hemd, überall waren Stellen teilweise aufgeschürt oder bereits eingerissen und eine hässliche, vertrocknete, alte Blutspur lief von seinem Kopf hinab. Beherrscht griff Shizuo nach einer noch ganzen Zigarette in seiner Tasche und zündete diese mit seinem noch zum Glück ganzem Feuerzeug an, inhalierte stark und setzte seinen Weg zurück zu seiner Wohnung an. Das nächste Mal würde jemand anderes im Leichenschrank landen aber sicherlich nicht wieder aufwachen. Dafür würde Shizuo eigenhändig schon sorgen. Das hatte er sich geschworen. Sooo, falls es bis jetzt noch niemand gemerkt hat, alle wörtlichen Reden, die kursiv geschrieben sind, sind Gedanken ^-^ Ich liiiebe dieses Pairing sooo sehr, die sind so süß zusammen :D Im nächsten Kapitel kommen mehr die Gefühle ins Spiel, das erste Kapitel dient mehr so als Einführung schon fast. Wär super lieb, wenn ihr mir ein Kommi oder so hinterlassen könntet um zu sagen wir ihr das so findet bis jetzt und ob es sich lohnt noch weiterzuschreiben ♥ Und jetzt schon mal dankeschön fürs lesen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)