Last Despair 2 von Sky- (Die zweite L.A. Mordserie) ================================================================================ Kapitel 3: Amok --------------- Kazans Weg führte schließlich zum Einkaufszentrum, wo er an einem Automaten Geld abholen wollte. Außerdem gab es ein Elektronikgeschäft und er brauchte einen neuen Akku für sein Handy. Vor dem Eingang drückte er seine Zigarette aus und blies die Nikotinwolke aus. Da drin herrschte ein geschäftiges Treiben und der Lautstärkepegel war dementsprechend groß. In dem Einkaufszentrum gab es einen Elektronikladen, mehrere Kleidungsgeschäfte, Cafes und Blumenläden. Um für ein wenig mehr Atmosphäre zu sorgen, gab es neben hübschen Bänken tatsächlich Bäume und Palmen hier und auch Blumen. Außerdem gab es kleine Springbrunnen und der muffige Geruch des Wassers schlug Kazan in die Nase. Doch egal wie viele Springbrunnen und Bäume standen und welche Kaufhausmusik gerade gespielt wurde, es war hektisch hier drin. Bevor er ins Elektronikgeschäft ging, stattete er dem Geldautomaten einen Besuch ab und hob etwas ab. Etwas weiter weg sah er eine Mutter, die gerade dabei war, ihr schreiendes Kind hinter sich her zu schleifen. An ihr vorbei taumelte eine Frau, die ihrer Kleidung nach zu urteilen in einem der Geschäfte angestellt war. Ihr schien irgendetwas zu fehlen und so ging er statt zum Automaten zu ihr, um nach dem Rechten zu sehen. Vielleicht war ja irgendetwas passiert. „Hey, geht es Ihnen gut? Soll ich einen Arzt rufen?“ „Kopfschmerzen…“, murmelte die Frau und hatte ganz glasige Augen und wankte ein wenig. „Kopfschmerzen…“ Sie wollte weitergehen, aber Kazan stellte sich ihr in den Weg. Die junge Frau stieß ihn aber beiseite und ging weiter, wobei sie immer wieder das Gleiche murmelte. Seltsame Person, dachte Kazan und sah ihr nach. Sie ging zum Elektronikgeschäft und er folgte ihr, da er sowieso nach einem neuen Akku für sein Handy fragen wollte. Die Frau, auf deren Namensschild „Tabitha Truman“ stand, verschwand hinter einer Tür, der wahrscheinlich ein Lagerraum war. Kazan versuchte sie zu vergessen und ging in die Abteilung für Handyzubehör. An einem Regal blieb er stehen und bemerkte nicht, wie sich ihm jemand von hinten näherte. „Die Welt ist doch kleiner als gedacht.“ Der FBI Special Agent drehte sich um und sah in zwei rot glühende Augen, die zu einem bekannten Gesicht gehörten. Die Hände in den Hosentaschen, ein weißer Pullover, zottelige schwarze Haare und ziemlich durchgelaufene Schuhe, aber keine Socken: Beyond Birthday. Wirklich ein seltsamer Zufall, dachte Kazan und begrüßte ihn erst einmal, dann sah er sich um. „Ist es nicht etwas gefährlich, sich hier in aller Öffentlichkeit zu zeigen?“ „Die Leute neigen schnell dazu, mich aus dem Gedächtnis zu streichen. Außerdem hab ich seitdem niemanden mehr umgebracht und ich bin ein freier Mann.“ Kazan erinnerte sich. In der Psychiatrie, in der sich Beyond Birthday selbst eingewiesen hatte, wurde er gegen seinen Willen einer Elektrokrampftherapie unterzogen und hatte geklagt. Aufgrund von Menschenrechtsverletzungen wurde ihm Schmerzensgeld zugesprochen und er durfte die Psychiatrie als freier Mann verlassen. Zwar hatte es mehrmals Proteste seitens der Bevölkerung gegeben, aber Beyond war zusammen mit Angeline Heaven nach Japan gezogen und seitdem hatte man von den beiden nichts mehr gehört. Ihn jetzt plötzlich in einem Einkaufszentrum zu sehen, damit hatte der FBI Agent am wenigsten gerechnet. „Was machen Sie hier?“ „Ich brauch ein Handy, mein altes ist… nicht mehr brauchbar.“ Er zeigte es und hatte dabei ganz schön untertrieben. Es war nicht bloß brauchbar, es war völliger Schrott. „Irgendjemand hat versucht, mich mit dem Auto über den Haufen zu fahren. Meine Tasche hat es erwischt und dabei sind mein Laptop und mein Handy zu Bruch gegangen.“ „Wer wollte Sie denn überfahren?“ „Ein schwarzer Mercedes mit getönten Scheiben. Hab zum Glück nur ein paar Schrammen, aber seltsam war das schon. Nicht mal ein Nummernschild hatte das Auto.“ In seiner gebeugten Haltung holte der Serienmörder ein etwas altmodisches Gerät hervor mit der Begründung, dass Smartphones gefährlich wären, weil diese dazu benutzt würden, um Kundenspionage zu betreiben. „Apps bedeuten gleichzeitig, dass man rund um die Uhr beobachtet wird. Damit wissen die, in welche Geschäfte man geht und so weiter. Außerdem habe ich keine Lust, so leicht von der NSA abgehört zu werden.“ Gut zu wissen, dachte der FBI Agent und fand den richtigen Akku für sein Handy. Auf dem Weg zur Kasse bemerkten die beiden jedoch, dass etwas nicht stimmte. Anscheinend waren die Ausgänge versperrt und die Leute konnten nicht nach draußen. An den Kassen kam es zu heftigem Gedränge. Beyond Birthday schien ebenfalls zu spüren, dass da etwas faul war. „Was ist denn da los?“ Das Sicherheitspersonal war bemüht, die Kundschaft zu beruhigen und sprachen von einer technischen Panne, die schnell behoben würde. Kazan trat vor und holte seine Dienstmarke hervor. „FBI! Was geht hier vor sich?“ „Das wüssten wir auch gerne“, antwortete der afroamerikanische Sicherheitsmann, der gerade versuchte, zwei aggressive Teenager davon abzuhalten, die Türen einzutreten. „Mit einem Male gingen die Türen zu. Es kann sich nur um einen technischen Fehler handeln, der gleich behoben werden wird.“ „Es ist also gerade eben erst passiert? Hat niemand etwas bemerkt?“ „Hier herrscht Dauerbetrieb und da können wir nicht auf alles und jeden Acht geben.“ Während Beyond sich im Hintergrund hielt, versuchte Kazan zu helfen und die Lage zu entschärfen. Etwas weiter hinten links sah er wieder diese Frau, die er am Geldautomaten gesehen hatte und der er gefolgt war. Sie kam langsam auf die Menge zu und hielt etwas in der Hand. Kazan, dessen Augen nicht mehr so gut waren wie früher, konnte nicht genau erkennen was es war und er war auch zu abgelenkt, als zwei Jungs im Alter von 19 Jahren anfingen sich zu prügeln und zu randalieren. Überall schrieen die Leute wütend durcheinander und so hörte er den lauten Knall nicht. Dafür aber sah er Blut aufspritzen. Der Kopf eines Vaters explodierte förmlich und das Blut schoss in einer furchtbaren Fontäne heraus. Sein Kind schrie auf, wurde ebenfalls von einem tödlichen Geschoss durchbohrt und fiel zu Boden. Nun brach Panik aus. Die Menschen rannten wild umher, stießen sich um und trampelten aufeinander rum. Nun endlich sah Kazan, dass die Frau ein Gewehr in der Hand hielt und wild herumschoss. Die Menschen starben in dem Kugelhagel, wurden schwer verletzt und schrieen. Sie suchten verzweifelt nach einem Fluchtweg, doch Kazan wurde mit einem Schlag bewusst, dass sie hier in der Falle saßen. Beyond reagierte als Einziger geistesgegenwärtig genug und zerrte den FBI Agent weg und ging mit ihm in Deckung. „Verdammt, das versaut mir echt den Tag“, knurrte der Serienmörder missmutig. „Haben Sie wenigstens eine Waffe dabei?“ „Ich bin nicht im Dienst!“ „Scheiße und ich hab auch nichts dabei. Also gut, so wie es aussieht ist das hier noch ein Amoklauftäter und in dem Falle können wir nicht viel tun. Ihn direkt vor den Lauf zu rennen oder zu versuchen, ihn zu entwaffnen ist glatter Selbstmord. Was schlagen Sie vor?“ „Wir müssen versuchen die Leute in Sicherheit zu bringen. Entweder wir bringen sie in den Lagerraum, oder…“ „Viel einfacher“, entgegnete Beyond und stand auf, womit er seine Deckung aufgab. Er ging zur Kasse und betätigte die Sprechanlage und rief „Alle Leute sofort in Deckung gehen oder sie werden alle in die Luft gesprengt werden, das ist kein Scherz! Wenn sich auch nur einer von Ihnen rührt, der ist tot!“ Ist der Kerl denn endgültig von allen guten Geistern verlassen? Warum erzählte der so einen Scheiß? „Wenn Sie nicht Folge leisten, dann wird eine Bombe gezündet. Das ist die letzte Warnung. Halten Sie die Klappe, legen Sie sich hin und rühren Sie nicht einen Muskel, oder es wird Tote geben!!!" So dumm diese Aktion auch zu sein schien, es zeigte seine Wirkung. Die Leute suchten fluchtartig ein Versteck hinter Regalen, Kartons und größeren Haushaltsgeräten. Nun verstand Kazan den Sinn dahinter. Beyond Birthday gab sich als vermeintlicher Komplizen aus weil er wusste, dass die Leute nicht auf beruhigende Worte von Polizisten reagieren würden. Die Angst vor dem Tod war viel zu groß dafür und diese Angst machte er sich zunutze, um sie zur Kooperation zu bewegen. Wirklich ein cleverer Zug, wenn auch nicht ganz risikofrei und es führte nicht immer zum Erfolg. Tabitha Truman ging weiterhin durch die Gänge und schoss um sich. Sie feuerte blind herum und schien noch nicht einmal ein wirkliches Ziel zu fixieren. „Wenn einer von Ihnen auch nur in Betracht ziehen sollte sich zu rühren, dann wird das Kaufhaus gesprengt!“ drohte Beyond und ging sofort in Deckung, als die Amokläuferin das Gewehr auf ihn richtete und schoss. Es dauerte nicht lange, da machte es „Klick“ und das Magazin war leer. Tabitha drückte noch ein paar Male den Abzug und als sie registriert hatte, dass die Munition verbraucht war, ließ sie das Gewehr einfach fallen und verschwand in Richtung Lagerraum. Kazan eilte hinterher und wies Beyond an, die Polizei zu rufen und sich um die Verletzten zu kümmern. Durch den Lagerraum gelangte man zu einer Treppe, die aufs Dach führte. Tabitha Truman ging sie hoch und murmelte dabei irgendetwas. Ihre Schritte waren unbeholfen und sie wurde immer schneller. „Stehen bleiben“ rief Kazan, doch sie hörte nicht zu und ging einfach weiter. Er wusste, was sie vorhatte: Sich selbst in die Luft zu sprengen und das musste er verhindern. Er begann zu rennen und hatte die Flüchtige bald eingeholt. Nur mit Mühe gelang es ihm, ihr den Schalter aus der Hand zu reißen, der sich als ein gewöhnliches Handy entpuppte. Doch dann schienen in der Frau ungeahnte Kräfte zu wachsen. Mit einer unmenschlichen Kraft trat sie ihn die Stufen hinunter und setzte ihren Weg fort. Der FBI Agent konnte sich am Geländer festhalten und schnell wieder aufrappeln. Er eilte ihr hinterher und gelangte schließlich aufs Dach. Tabitha war derweil dabei, den höchsten Punkt zu besteigen wo sie stehen blieb und erwartungsvoll in den Himmel starrte. Kazan, der sich bei dem Sturz eine Verletzung am Fuß zugezogen hatte, konnte sich nur mit Mühe voranquälen und rief laut „Tabitha!“ Ein letztes Mal sah sie zu ihm hinab, holte einen zweiten Zünder heraus und drückte den Knopf. Alles ging in einer riesigen Feuerwolke auf und Tabitha Truman verschwand in einer gewaltigen Explosion. Durch den ohrenbetäubenden Lärm brauchte Kazan eine Weile bis er wieder etwas hören konnte. Polizei und Krankenwagen waren schnell vor Ort und konnten eine Massenpanik im Einkaufszentrum verhindern. Insgesamt gab es neun Tote und sechzehn Verletzte. Viele standen unter Schock und mussten betreut werden. Beyond Birthday wurde festgenommen weil er unter Verdacht stand, Komplize zu sein aber Kazan konnte die Sache schnell klären und er wurde freigelassen. Nachdem beide ihre Aussagen gemacht hatten, verließen sie die Zentrale und der 41-jährige sah schon aus einiger Entfernung Anthony kommen. Beyond folgte seinem Blick und fragte ihn „Wer ist das denn?“ „L hat ihn geschickt. Wir werden dafür sorgen, dass diese verdammten Amokläufe ein Ende haben.“ „Aha“, murmelte der Serienmörder ungläubig und wandte sich zum Gehen, blieb aber noch kurz stehen und packte Kazan am Arm. „Passen Sie gut auf, wem Sie vertrauen, Agent Kazan. Der Kerl gefällt mir überhaupt nicht.“ Damit ging er uns verschwand um die nächste Straßenecke. Anthony grüßte Kazan mit einem ausdruckslosen wie kühlen Gesichtsausdruck und blieb dicht vor ihm stehen. „Wie es scheint gab es… einen weiteren Amoklauf.“ „Ja, eine Mitarbeiterin des Elektronikgeschäfts hat mit einem Maschinengewehr um sich geschossen und sich auf dem Dach in die Luft gesprengt.“ Anthony bot ihm an, irgendwo hinzugehen wo es ruhig war und so gingen sie zu einem chinesischen Imbiss. Obwohl Kazan die Ereignisse schwer im Magen lagen, hatte er Hunger und mit leerem Magen ließ sich schwer nachdenken. Immer wieder musste er sich an Tabitha erinnern, wie seltsam sie sich verhalten hatte. Was ihm auffiel war, dass sie sich nicht so verhalten hatte wie ein normaler Amokläufer, zumindest nicht so wie er es sich vorstellte. Sie war nicht aggressiv gewesen und wirkte auch nicht emotional aufgewühlt, sondern eher apathisch… wie in Trance. Es war, als hätte sie unter einer Art Hypnose gestanden. „Kopfschmerzen…“ „Was haben Sie?“ „Entschuldigen Sie, ich hatte nur laut gedacht. Ich hatte die Amokläuferin kurz vor dem Blutbad gesehen gehabt. Sie hatte immer wieder „Kopfschmerzen“ gesagt und hat sich wie jemand in Trance verhalten. Ich glaube, sie war nicht bei klarem Verstand.“ Anthonys Interesse schien geweckt und nachdem er sich einen Orangentee und ein scharfes Curry bestellt hatte, begann er mit dem Messer herumzuspielen. „Wenn wir davon ausgehen, dass sich die Täter alle in solch einem Zustand befunden haben, bliebe nur noch zu klären, was die Ursache ist. Kopfschmerzen können durch verschiedene Faktoren entstehen: Flüssigkeitsmangel, schlechte Luft, Wetterwechsel, Schlafmangel, Stress…“ Kazan schrieb sich weitere Stichpunkte auf die Liste, die als interessant galten. Aber vorerst sollte er zu keinen neuen Erkenntnissen gelangen. Stattdessen besprach er mit Anthony mehrere Theorien und schließlich fiel ihm etwas auf, was er vorher noch nicht gesehen hatte, und dem er auch keine besondere Bedeutung beimaß. Etwas kleines in Anthonys linkem Ohr, das ganz stark nach einem Hörgerät aussah. Nach einer kleinen Stärkung lud Anthony Kazan in sein Haus ein. Es war ungewöhnlich groß für eine einzige Person und ziemlich luxuriös ausgestattet. Angefangen von einem riesigen LCD-Fernseher über einen Außenpool, einem Kamin im Wohnzimmer bis hin zu beleuchteten Aquarien mit exotischen Fischen. In einem Raum war eine riesige Sammlung mit Messern. Angefangen von antiken Dingern, Nachbildungen aus der Steinzeit bis hin zu Operationswerkzeugen. Kazan stutzte, als er diese ungewöhnliche Sammlung sah, die Anthonys ganzer Stolz war. „Sie haben wirklich sehr… seltsame Hobbys.“ „Ich hege eine große Leidenschaft für Messer, immerhin sind es die ältesten Waffen der Menschheit seit sie gelernt haben, mit Schneidewerkzeug umzugehen. Wir gebrauchen sie überall. Sei es beim Campen, beim Brotschmieren oder wenn es darum geht, Operationen durchzuführen. Obwohl es die ältesten Waffen der Welt sind, sind sie noch ein wichtiger Bestandteil.“ Trotzdem hatte Kazan wenig Verständnis für diese seltsamen Interessen. Nicht auszudenken, wenn seine Söhne plötzlich damit anfingen, aus Spaß Waffen zu sammeln. Das wäre für ihn ein Grund, ernsthaft an seinen Erziehungsmethoden zu zweifeln. In seinem Zimmer sah es sogar noch schlimmer aus. An den Wänden hingen eingerahmte anatomische Zeichnungen. Von Herzen, Gehirnen oder Augäpfeln. Sogar ein Anatomiemodell stand hier. „Sagen Sie bloß, das gehört auch zu Ihren Hobbys.“ „Nein nicht ganz. Ich habe Kunst studiert und finde den menschlichen Körper sehr faszinierend. Warum nur die einfache Hülle malen, wenn das Innenleben doch der wahre Lebensapparat ist? Viele Menschen glauben, dass ich Medizin studiere wegen meiner Skalpellsammlung und den anatomischen Bildern und so weiter…. Tja, ich gebe zu, dass es ganz schön verwirrend ist. Die Medizin ist interessant, aber diese ganze Fachsimpelei ist mir zu blöd.“ Auch hier konnte Kazan einen seltsamen Geruch wahrnehmen. Er konnte nicht genau definieren was es war, es war nicht der Geruch, den man wahrnahm, wenn hier nicht gelüftet wurde. Nein, es war irgendetwas anderes…. „Möchten Sie etwas zu trinken?“ Kazan wurde aus seinen Gedanken gerissen und fragte "Wie bitte?" „Möchten Sie einen Tee? Ich habe Chai, türkische Tees und Früchtetees, Kräutertee.“ Der Kerl war wohl einer von diesen Typen, die auf einen Gesundheitstrip waren oder so. Jedenfalls war ihm schon vorher aufgefallen, was für ein Teefreak dieser Kerl war. Kazan entschied sich für einen Chai, der mit heißer Milch und weißer Schokolade zubereitet wurde. Anthony nahm wieder Orangentee. Während dieser die Getränke zubereitete, sah sich Kazan ein wenig in der Küche um. Eine verdammt teure Einrichtung und wirklich überall war Tee. Sogar im Kühlschrank war Eistee. Für ihn stand fest: Der Typ hatte nicht mehr alle Teetassen im Schrank. Wie konnte man nur so viel Tee trinken? Es gab hier nicht mal eine Kaffeemaschine! „Haben Sie auch irgendetwas anderes außer Tee hier?“ „Ähm… irgendwie nicht so. Ich habe mit der Zeit sämtliche Sorten angesammelt aus aller Welt. Für die Beruhigung, den Kreislauf, Verdauung, für alles Mögliche. Ich hab hier sogar einen Tee für die Potenzsteigerung. Wenn Sie Interesse haben an einem Gesundheitstee, haben Sie schon mal eine Adresse.“ Anthony lächelte ihn freundlich an, aber in Kazans Augen war das nur aufgesetzt. Für ihn schien es so, als besäße dieser Mensch überhaupt keine Gefühle, sondern imitierte sie nur. Selbst als der Tee serviert wurde, der übrigens wunderbar duftete, hing immer noch dieser seltsame Geruch im Haus, der alles wie einen unsichtbaren Schleier zu überdecken schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)