Squalo im Wunderland von dat_Chrome ================================================================================ Kapitel 2: Ein Wiedersehn ------------------------- Squalo fand es schade, dass er ausgerechnet sterben musste, als ihm seine Gefühle klar wurden. Er sah ein weißes Feuerwerk vor seinen Augen. Das musste an dem Sauerstoffmangel liegen. Bald würde ihm schwarz vor Augen werden. Mit seinen Nerven war er am Ende, wer wäre das nicht, kurz vor seinem Tod? Doch dann sah er sie- die Risse im Boden. Dieser schien dem Gewicht nicht standhalten zu können und ehe Squalo das ganze irgendwie hätte beschleunigen können, brach auch schon der Boden weg. Squalo wurde mit dem Wasser in die Tiefe gerissen. Das Wasser viel um ihn herab, er wurde von den Massen immer weiter nach unten gedrückt. Er versuchte, dagegen anzuschwimmen und endlich befand sich sein Kopf wieder über der Oberfläche. Er spuckte das Wasser aus und atmete dann tief ein. Er hätte nie gedacht, dass er sich einmal so sehr über Sauerstoff freuen würde. Doch noch war es zu früh für die Freude, denn noch war kein Boden in Sicht. Wer auch immer das alles konstruiert hatte, dem waren wohl auch schon die Ideen ausgegangen. Squalo fragte sich, ob er auch diesen Fall überleben würde. Das Wasser konnte seinen Aufprall einerseits abdämpfen, aber wenn er Pech hatte bewirkten sie das Gegenteil und es würde seine Organe zerreißen. Er hoffte, dass es hier noch nicht für ihn vorbei war, denn immerhin musste er diesem Dreckskerl, der hier immer noch herumlungern musste, in den Arsch treten. Außerdem würde die Varia ohne ihn doch gar nicht auskommen ... oder? Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er unter sich dann den Boden sah. Naja, als Boden konnte man es nicht gerade bezeichnen, eher als Wand, da er sehr schief war, fast schon senkrecht. Squalo atmete auf. Es schien wie eine Rutsche zu sein, das bedeutete, es bestand keine große Verletzungsgefahr! Squalo ließ sich diese recht seltsame Wasserrutsche herunter gleiten, während er die Decke und die Wände musterte. Es war auch hier immer noch sehr dunkel, daher konnte er kaum etwas erkennen, doch er bemerkte, dass die Wasserschicht, in der er sich befand, immer kleiner wurde. Die Wände mussten also auseinander gehen, damit sich die Flüssigkeit verteilen konnte. Dann sah er an den Wänden auch Kerzen. Es steckten immer drei Stück an einem Halter, dieser schien, genau so, wie der Rahmen des Spiegels, aus Gold zu bestehen. An der goldenen Platte waren drei goldene Stangen befestigt, die Mittlere war höher angesetzt, als die beiden daneben. Die Stangen gingen auseinander. Zuerst verliefen sie nach unten, dann jedoch waren sie nach oben gebogen. Oben auf den Goldstangen waren dann dünne, runde Plättchen, auf denen jeweils eine Kerze befestigt war und die das runter fließende Wachs abfangen sollten, natürlich waren auch sie aus Gold. Nach jedem Meter gab es einen dieser Kerzenhalter. Dazwischen lag auf einer Ablagefläche etwas Ovales, doch Squalo konnte nicht genau erkennen, was es war. Erst, als er langsamer wurde, konnte er sie erkennen- die Schädel. Es waren keine Tierschädel, nein, es waren Menschenschädel und sie sahen ziemlich echt aus. Squalos Herz begann zu Rasen. In was für ein Psychospielchen war er hier wohl nur geraten?! Dagegen erschien ihm Bel langsam wie ein Engel! Als er vor sich schaute seufzte er erleichtert. Dort vorne war endlich das Ende der Rutsche. Dann würde er wieder Kontrolle über seinen Weg haben. Er ließ sich auf den normalen Boden gleiten und nutze den Schwung seiner kleinen Rutschpartie, um ohne große Mühe und die Beihilfe von Händen aufzustehen. Er blieb stehen und sah sich um. Da waren zwei Wege. Entweder er ging nach links, oder er ging einfach geradeaus. Doch wenn er geradeausgehen würde, stellte er fest, würde er sich nochmal für eine Richtung entscheiden müssen, denn dort war eine Abzweigung nach rechts. Das Ganze schien wohl ein Labyrinth zu sein. Als er grade eine Wahl treffen wollte, sah er wieder den weißen Hasen. Er kam von links und hoppelte gradewegs nach vorne, blieb dann stehen und sah sich nach Squalo um. Wollte sich das Teil über ihn lustig machen?! Das konnte und wollte er sich nicht gefallen lassen und so rannte er dem Häschen nach, das wieder vor ihm weghoppelte. Die Totenköpfe an den Wänden ignorierte er inzwischen. Er rannte einfach dem Hasen nach. Dieser bog nach rechts, also tat dies auch der junge Mann. Das Häschen schien immer darauf zu achten, dass Squalo ihm auch noch folgte, und so begann eine kleine Hetzjagd durch den Irrgarten. Mal bogen sie nach links, mal nach rechts, und ab und zu ging es einfach weiter geradeaus. Leider kam Squalo erst spät die Idee, sich den wen zu merken, denn wenn nur der Eingang auch nach draußen führte, dann wäre er verloren und er konnte nicht ausschließen, dass dieses Drecksteil von Hase genau das vorhatte! Nun hatte er also wirklich keine andere Wahl, als ihm zu vertrauen und weiter zu folgen. Als er grade um eine Kurve ging um denselben Weg wie der Hase zu beschreiten sah er diesen auf einmal nichtmehr. Wenigstens gab es nur eine Kurve, so vermutete Squalo, das der Hase einfach schon einmal vorgegangen war. Als er um die Ecke bog sah er, wie sich eine Tür schloss. Konnten kleine Tiere neuerdings Türen schließen?! Einen Moment danach wurde Squalo klar, dass diese Frage in seiner Situation völlig überflüssig war. Immerhin sind so seltsame Sachen geschehen, da sollte er sich über so etwas wirklich nichtmehr wundern, immerhin war er bis vor kurzen noch ein Mann! Langsam schritt er voran in den Raum. Sobald er diesen betreten hatte, krachte mit einem lauten Knall eine Tür hinter ihm zu. Er hatte sie gar nicht bemerkt. Sofort versuchte er, sie zu öffnen, doch sie bewegte sich keinen Millimeter! Also musste er zur anderen Tür, durch die der Hase gegangen war, ob er wollte, oder nicht. Er hasste es, nicht entscheiden zu können, wie er handelte und wie nicht! Als er vor der Tür stand, fing diese plötzlich auch noch an mit ihm zu reden! Wenn er jemals wieder unter Menschen kommen würde und von seinen Erlebnissen berichten würde, sie würden ihn sicher einweisen lassen! Eine kleine Reise in die Klapse ohne Ticket für die Rückfahrt. „Das ist nur ein kleiner, aber auch mein letzter Tipp“ waren die einzigen Worte, die die Tür von sich gab. Weil Squalo so in Gedanken war, hatte er ihr gar nicht zugehört. Und dafür verfluchte er sich nun, denn diese Tür ließ sich auch nicht öffnen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)