Das Gesicht im Wind von Arcturus (Wichtelgeschichte für Glimmer) ================================================================================ 23. Dezember 1978, 0 Uhr 30, Verwaltungsbezirk Finnmark ------------------------------------------------------- Sirius‘ Sorgen über ihr Fortbewegungsmittel hatten sich zerstreut, seit Søren das erste Mal das Gaspedal des weißen Golfs durchgetreten hatte. Søren konnte so sehr ein Muggelgeborener sein, wie er wollte – sein Auto hatte mit Muggeln in etwa so viel zu tun, wie Sirius‘ Unterhosen. Nur die Form war gleich, am Rest hatte Søren mittlerweile so sehr herumgehext, dass es keiner Muggelgesetzgebung mehr entsprach. Ja, der Golf sah aus, wie ein Golf, zumindest nahm Remus, dessen Kenntnisse über Muggelfahrzeuge zwangsläufig noch geringer waren, als über Besen aus den 1940ern, an, dass er noch aussah wie ein Golf. Immerhin erkannte Remus die Form eines Autos, wenn er sie sah. Als Søren vor seinem Haus gehalten hatte, hatte Remus es für ein ganz normales Auto, wie sie tagtäglich unter den Fenstern in Sirius‘ Zimmer hinweg fuhren, gehalten. Als sie die Rucksäcke im Kofferraum verstauten, war ihm gedämmert, dass das Auto so klischeemuggelmäßig nicht sein konnte. Denn die Rucksäcke hatten gepasst, alle vier, inklusive zusätzlicher Vorräte und zweier Zelte. Spätestens, als sie im Wagen saßen, wusste er, dass dieses Auto nicht legal sein konnte. Seine Nackenhaare kribbelten vor Magie und das taten sie sonst nur, wenn James etwas so auffällig verhext hatte, dass jeder Trottel es merkte – um dann zu dem fatalen Schluss zu kommen, dass die Zauber so schlimm schon nicht sein konnten, wenn jemand seine Zauber so dilettantisch verbarg. Genauso wie ‚harmlos‘ James Zaubertrickkiste nicht annähernd umschrieb, so hatte auch die Umschreibung „Muggelstandard“ ihre Probleme mit diesem Fahrzeug. Und beim Kofferraum fingen sie gerade einmal an. Sie endeten bei einem vergrößerten Innenraum, einer magischen Innenwärmung, magisch aufpolierter Höchstgeschwindigkeit, Sicherheitszaubern und jeder Menge anderem magischem Schnickschnack. Die Muggel mussten ihre Sitze selbst verstellen, insofern das überhaupt möglich war. Sie mussten selbst den Schalthebel betätigen und sie sich darauf verlassen, dass sie rechtzeitig bremsten. Der Golf tat all das und noch viel mehr von selbst. Vielleicht nicht komplett von selbst, wobei Remus den Verdacht hatte, dass der Wagen das durchaus konnte und Søren nur darauf verzichtete, weil es ihm den Fahrspaß nahm. Nachdem Søren ihnen zumindest einen Teil der Spielereien mit seinem mittelmäßigen Englisch – das im Übrigen nicht mehr so mittelmäßig klang, seitdem er von seinem Wagen erzählte – erklärt hatte, hatte er eingeworfen, dass in ganz Norwegen Geschwindigkeitsbegrenzungen galten. Dann hatte er ihnen erklärt, dass es ‚hier oben‘ ohnehin niemanden interessierte, wenn ein Magier etwas schneller fuhr. Und dann – dann hatte er das Gaspedal durchgetreten. Aus Spaß und um sie zu beeindrucken. Bei Sirius war ihm das gelungen – ein Fakt, der Remus nicht so recht gefallen wollte, weil er das Funkeln in Sirius Augen, das immer dann auftauchte, wenn er eine besonders dumme Idee hatte, sehr wohl bemerkte. Mittlerweile fuhr Søren langsamer und Remus war froh darüber. Im Gegensatz zu James mochte er keine Besen, die schneller flogen als achtzig Meilen die Stunde. Er mochte auch keine Autos, die schneller fuhren, als achtzig Meilen die Stunde. Vor allem mitten in der Nacht. Dementsprechend war er mit den sechzig, siebzig Meilen, die Søren fuhr, so zufrieden, wie er sich traute. Es war nicht das, was Remus sich wünschte, aber angesichts ihres Zeitdrucks ein Kompromiss, mit dem er leben konnte. Er fühlte sich trotzdem immer noch, als würden sie rasen, was vielleicht trotz der nun niedrigeren Geschwindigkeit zutraf. Sie flogen förmlich über Schnee und Eis. Es hatte Schneewehen gegeben, von denen Remus niemals gedacht hätte, dass sie den Wagen dort jemals wieder herausbekommen würden. Doch dem Golf waren sie einfach egal. Er preschte durch sie hindurch und glich dabei Senken und Huckel in der Strecke aus, als seien sie gar nicht da. Noch so ein Punkt, für den Remus dankbar war, auch wenn diese Funktion definitiv nicht legal war. Seine Schulter fühlte sich bei weitem besser an, seitdem Agnethas Trank endlich wirkte, aber trotzdem wurde er sich bei jeder Erschütterung der Verletzung wieder schmerzlich bewusst. Und auch die anderen nutzten die ruhige Fahrt. Nachdem sie einander sogar während der Pausen den Tag vermiest hatten – und Søren und ihm gleich mit – schnarchte Fenwick nun leise im Beifahrersitz. Sirius dagegen war wach, auch wenn er so tat, als würde er, gegen Remus gesunde Schulter gelehnt, ebenfalls schlafen. Das wiederum nervte Remus, denn es hielt ihn selbst vom Schlafen ab. Immer, wenn er am Hinüberdämmern war, stieß Sirius ihn wieder wach. Zuweilen drückte er ihn mit seinem Gewicht gegen das Innere der Wagentür. Immer wenn er dachte, Sirius würde endlich wirklich schlafen, stellte dieser irgendeine sinnfreie Frage, von der er erwartete, dass Remus sie ihm mit seiner Engelsgeduld beantwortete. Und zwar sofort. Langsam aber sicher war Remus‘ Engelsgeduld erschöpft. Wenn er schon reden sollte, dann hätte er lieber über Themen gesprochen, die ihn interessierten. Die Mission, beispielsweise. Aber er verstand natürlich, dass die anderen der Meinung waren, dass alles besprochen war und dass Remus nur die Fakten wiederholte. Er hätte sich auch mit anderen Dingen zufriedengegeben. Magietheorie oder Politik. Selbst ein paar norwegische Floskeln, die Søren ihm sicher beibringen konnte, hätte er aufgesogen wie ein Schwamm. Aber Sirius‘ Sexualleben interessierte ihn nicht. Genauso wenig wie das von Peter, Lily und James oder Fenwick. Zumal er nicht einmal wusste, ob Fenwick überhaupt ein Sexualleben hatte oder ob es dafür zu viele Quaffel in seinem Kopf gab – diese Frage hatte sich Sirius übrigens ebenfalls gestellt. Dummerweise gingen Remus langsam die Themen aus, auf die er Sirius Aufmerksamkeit lenken konnte. Gerade auch, da er jetzt, wo er Weihnachten nicht daheim verbrachte, Weihnachtsdiskussionen ebenfalls nicht führen wollte. Und über seine Schulter reden wollte er auch nicht. Er war froh, wenn er nicht daran denken musste. Statt erneut zu versuchen, die Augen zu schließen und zu schlafen, begnügte er sich seit einer Stunde damit, aus dem Fenster zu schauen. Zuweilen erahnte er in der Polarnacht das Meer, das sich tief in die Fjords hineinfraß, zuweilen nur einen Ozean aus Schnee. Mehr sah er von der Landschaft zugegeben nicht, dazu war es zu dunkel. Nur dann und wann erhaschte er einen Blick auf das Polarlicht, das seit einer halben Stunde in grünen Kaskaden über den Himmel zuckte und sich im Schnee spiegelte. Er gähnte leise. „Remus?“, flüsterte Sirius gegen seinen Umhang. „Bist du noch wach?“ „Du lässt mich nicht schlafen, vergessen?“ Für einen Moment schwieg Sirius und Remus wusste, dass er das nur tat, um ihm wenigstens vorzugaukeln, dass er sich schämte. Als hätte er die Uhr danach gestellt, fuhr Sirius, für seinen Geschmack viel zu früh, fort. „Ich will ein Motorrad zu Weihnachten.“ Innerlich stöhnte Remus, äußerlich verdrehte er nur die Augen. Nichts, was Sirius mitbekommen würde, solang er es nicht für nötig hielt, sich tatsächlich mit ihm auseinander zu setzen. „Das fällt dir früh ein.“ „Wie spät ist es?“ „Sirius.“ „Du solltest froh sein, dass es mir überhaupt einfällt!“, gab Sirius, von seinem Tonfall nicht einmal ein wenig abgeschreckt, zurück. Als Remus zu seinem Freund blickte, funkelten dessen Augen. Vergessen waren die dummen Sprüche bezüglich des Selbstmordkommandos, auf das er Remus so freiwillig und vor allem so heroisch und todesmutig begleitete. Vergessen war der Fakt, dass er noch vor ein paar Stunden nicht einmal hatte einsteigen wollen. Jetzt funkelten seine Augen übermütig und Remus ahnte nichts Gutes. Es dämmerte ihm, welche Forderung Sirius mit seiner Aussage stellen wollte, und es dämmerte ihm auch, dass ihn nichts davon abhalten würde, Remus so lange zu nerven, bis er sie erfüllte. Nicht einmal eine lebensgefährliche Mission irgendwo hinter dem Polarkreis. Diese Momente waren es – schon immer gewesen im Übrigen – in denen Remus verstand, dass sein Freund leben würde. Einfach, weil er es so wollte und ganz egal, was dagegen stand. Sirius‘ Wille war beeindruckend. Zugegeben meist war dieser Wille vor allem nervtötend und störend, aber er blieb dennoch beeindruckend – und ließ ihn regelmäßig schlucken, weil er so viel stärker, ja überwältigender, war als sein eigener. Ja, Remus wollte leben, aber er gab sich mit dem zufrieden, was er hatte. Er würde nicht gegen Dumbledore aufbegehren, wenn der ihn auf eine lebensgefährliche Mission schickte. Er würde sich nicht beschweren, wenn er in ein Duell geriet, das er nicht gewinnen konnte. Wenn er sterben musste, dann musste er eben sterben, auch wenn ihm das nicht passte. Sirius war anders. Beeindruckend und mitreißend anders. Deshalb war er bei ihm eingezogen, nach dem Abschluss – und deshalb ging er Remus so oft auf die Nerven. „Du wirst das hier überleben müssen, bevor du dir eins kaufen kannst.“ Sirius Augenbrauen zogen sich zusammen. Es dauerte einen Sirius-Augenblick, den dieser voll auskostete, indem ihr ihn eingehend musterte und den entrüsteten spielte, bevor er antwortete. „Ich sagte, ich will es zu Weihnachten. Wer kauft sich seine Weihnachtsgeschenke schon selbst?“ Für einen Augenblick erinnerte sich Remus an einen Berg von Schokolade in ihrem ersten Schuljahr, an einen Quaffel der Arrows in ihrem zweiten, sowie an eine ganze, verdammte Wohnung in ihrem siebten Schuljahr. Es fiel ihm leicht sich daran zu erinnern – dafür war es umso schwerer, darauf zu verzichten, es Sirius unter die Nase zu reiben. Und er wollte darauf verzichten, um des lieben Friedens willen. Sirius stritt bereits genug mit Fenwick und würde das auch weiterhin in überschäumendem Maße tun, da musste er nicht auch noch eine Auseinandersetzung provozieren. Stattdessen besann er sich darauf, das abzuwiegeln, was Sirius eigentlich bezweckte. „Du erinnerst dich, warum ich bei dir eingezogen bin, richtig?“ „Weil ich so ein unglaublich charmanter, gutaussehender und umwerfender Typ bin.“ Remus seufzte tief. „Das auch“, gab er widerwillig zurück, auch wenn er es nicht so meinte. Sirius charmante Art biss bei ihm auf Granit und das wussten beide. Er sagte es nur, um Sirius‘ Ego zu streicheln, damit der Tritt, der folgen musste, nicht so weh tat. „Weil ich kein Geld für eine eigene Wohnung habe. Und was sagt dir das?“ „Ich bin nur Mittel zum Zweck?“ „Ich habe kein Geld für ein Motorrad, Sirius.“ „Oh. Richtig.“ Hatte er das jetzt wirklich … Remus warf ihm einen skeptischen Blick zu, doch Sirius hatte seinen Kopf von ihm abgewandt. Er sah nur seinen Scheitel und den Mob schwarzen Haares. Möglich wäre es. „Du kannst James fragen, wenn wir wieder zurück sind.“ Sirius schwieg für eine ganze Weile. Beinahe so lange, dass Remus schon fast annehmen musste, dass er tatsächlich schlief. Aber nur beinahe. Ohne den Kopf zu heben murmelte er schließlich: „Denkst du, wir leben lange genug, damit ich ihn fragen kann?“ Weiterhin sah Sirius nicht auf und plötzlich war Remus froh darüber, nicht in seine Augen sehen zu müssen. Einerseits weil er nicht wusste, ob er dann noch überzeugen konnte, und andererseits, weil ihn die Frage aus der Bahn warf. Solche Fragen stellte Sirius nicht. Hatte sie einfach nicht zu stellen. Das war Remus‘ Job oder der von Peter, aber nicht der von Sirius. Er schluckte hart. „Ja“, antwortete er mit rauer Stimme. Sirius antwortete mit einem Nicken und einen Gähnen. „Gut.“ Einen Moment später hielt Søren am Straßenrand und verkündete die nächste Pause. Er bräuchte Schlaf und das dringend. Remus war froh, als er Fenwick weckte... Das Zelt war nichts, womit Remus auch nur im Ansatz gerechnet hätte. Er kannte Zelte. Sie waren in der fünften Klasse einmal campen gewesen, mit dem Zelt, das James seinerzeit zum Geburtstag bekommen hatte. Dieses Zelt hatte alles gehabt. Mehrere Zimmer, eine Küche und sogar ein Bad, dazu diversen Schnickschnack, den kein Zauberer brauchte, inklusive eines überdimensional großen Wandspiegels. Gut, bei diesem war sich Remus noch heute nicht sicher, ob James und Sirius ihn nicht tatsächlich gebraucht hatten, wenn auch nur um ihr Ego zu pflegen. Vielleicht brauchten sie so etwas auch immer noch – denn Sirius hatte tatsächlich einen in seinem Zimmer – aber generell waren solche Dinge zum Campen nicht notwendig. Sørens Zelte hingegen waren … Zelte. In ihrer ursprünglichen, muggelhaften Bedeutung und Ausstattung. Dreieckig, ein Boden, eine Plane fürs Dach und Stoffbahnen, die die Seiten verhängten. Dazu Schnüre, Heringe und zwei Stäbe, um das Zelt aufrecht zu halten. Gut, sie bauten sich von selbst auf und hatten tatsächlich einen guten Heizzauber, der das Innere auf einer angenehmen Temperatur hielt, aber ansonsten waren beide Zelte spartanisch, ohne drei Räume und vier Anbauten und sogar ohne Raumvergrößerungszauber. Beim Anblick des Innenlebens begann Sirius herumzumosern und Fenwick schloss sich ihm an. Es war vielleicht das erste Mal auf dieser Reise, dass sie sich einig waren. Genauso einig waren sie sich im übrigen bei der Tatsache, sich ‚nie im Leben‘ ein Zelt teilen zu wollen, weshalb Remus zehn Minuten später neben Sirius in einem Zelt lag und überlegte, ob er es seiner Schulter zumuten konnte, sich zu bewegen und auf die Seite zu legen. Und während draußen der Wind jaulte und die Aurora Borealis leuchtende Muster in den Himmel warf, döste Remus zu den mürrischen Beschwerden seines Zeltmitbewohners ein. Moony, ich glaube, ich habe einen Stock im Rücken. Moony, mir ist kalt. Moony, hörst du das auch? Moony, gibt es hier eigentlich Wölfe? Moony, schläfst du etwa? „Junge, warum hörst du dir dieses Geschwätz eigentlich an?“, fragte eine heisere Stimme im Nichts. Er wusste im gleichen Moment, dass er träumte. Das aber bedeutete nicht, dass er aufwachen konnte. Mit einem Mal stand er am Ufer eines Sees. Zu allen Seiten ragten eisige Hügel auf, riesig und weiß wie eine vor Kälte erstarrte Version der Hölle. Vor ihm erstreckte sich ein See. Die schneebedeckte Eiskruste glitzerte abweisend im roten Licht der Aurora Borealis. Nur zu seinen Füßen war das Eis getaut. Wellen umspülten seine Knöchel und durchnässten seine Hosen. Er wusste, dass er nicht frieren konnte, nicht wirklich, denn es war nur ein Traum. Das Zittern in seinen Waden verschwand, als er sich diesen Gedanken vergegenwärtigte. Skeptisch blickte er an sich hinab, auf seine baren Füße und schaute dann über den See. Den Besitzer der Stimme konnte er indes nicht ausmachen. „Du hast wichtigere Dinge zu tun, als dir dieses Gejammer anzuhören, Wolf“, fuhr die Stimme fort. Das Wasser zu seinen Füßen erzitterte bei jedem Wort, doch er sah niemanden. „Aber vielleicht brauchst du das ja.“ Im nächsten Augenblick saß er auf Sirius‘ Couch in James‘ Wohnung – und das war seltsam genug. Alle waren sie da, James, Sirius und er, dazu Lily, Peter und Severus Snape. Ein großer, mit Kugeln und Schleifen behangener Weihnachtsbaum befand sich im Raum und tanzte zu den Liedern, die sie sangen. Remus summte nur mit, doch James und Sirius schmetterten Strophe um Strophe ‚An den zwölf Weihnachtstagen‘ und gipfelten jedes Mal begeistert in einem „Und ein Rebhuhn in einem Birnbaum!“ Spätestens bei der zwölften Strophe fragte Remus sich, woher die beiden den Atem nahmen – und augenblicklich schien James eben dieser zu fehlen. Wie in Zeitlupe sah er ihn zur Seite kippen, wollte aufspringen und konnte nicht. Dann schrie Lily und Sirius kippte hinterher und Remus wusste nicht, an wen der beiden anderen er sich wenden sollte. Sein Herz raste– Plötzlich schwebte er in der Luft und war nicht mehr als ein Geist. Seine Hände, die er vor sein Gesicht hielt, waren nicht mehr als ein blasses Blau und durchsichtig. Seine Kleidung flatterte im Wind und war so transparent wie der Körper darunter. Neben ihm stand eine junge Frau mit einem zarten Gesicht und langen, roten Haaren, die um ihre schmalen Schultern wehten. Ihre großen, braunen Augen sahen durch ihn hindurch und doch lächelte sie, als könne sie ihn sehen. „Lohe“, flüsterte sie. Er wiederholte das Wort, ohne dass sie ihn hörte. Vorsichtig streckte er die Hand nach ihr aus, doch wie ein Geist fasste er durch sie hindurch. Dort, wo seine Finger ihre Haut berührten, wurde diese selbst so weiß, wie die eines Geistes. Weiße Strähnen wehten ihr plötzlich in die Stirn. Sie musterte ihn mit abschätzigem Blick. Dünne Augenbrauen zogen sich in einem zeitlosen Gesicht zu einem feinen Strich zusammen. Blaue Lippen kräuselten sich. Mit einer scharfen Bewegung drehte sie sich um und marschierte davon. Ihr langer Mantel peitschte ihr bei jedem Schritt um die Beine. Er wollte etwas sagen, reagieren – doch er konnte sich nicht bewegen. Nicht sprechen. Nicht hören. Das Denken fiel ihm schwer. Dann wurde alles schwarz. Ein Schlag trieb ihm die Luft aus den Lungen. Remus riss die Augen auf, doch erheben konnte er sich nicht. Panik wallte in ihm auf, ließ sein Herz schnell gegen seine Brust schlagen und ihn die Luft anhalten. Dann erkannte er Sirius‘ Körper über sich. Durch seine Schulter zog sich ein brennender Schmerz, dort, wo der Arm seines Freundes sie getroffen hatte. Ein tiefer Schnarcher ließ ihr Zelt erzittern. Für einen langen Moment starrte er im Dunkel der Polarnacht zur Zeltplane hinauf. Langsam atmete er auf und sog kontrolliert Luft ein. Er blinzelte. Neben ihm schnarchte Sirius erneut. Seufzend hob er den Kopf und ließ ihn wieder fallen. Vorsichtig griff er nach Sirius‘ Arm und schob ihn halb, zog ihn halb von seinem Körper um sich aufzusetzen. Sein Kopf berührte die Zeltplane, die im Gegensatz zum Inneren des Zeltes kalt war. „‘mus?“, hörte er Sirius‘ Stimme neben sich. „Du hast mich geweckt.“ „Oh.“ ‚Oh‘ in der Tat. Sirius‘ ‚Oh‘ war in etwa genauso ‚Oh‘, wie Fenwicks Kopf, der einen Augenblick später im Zelteingang erschien – und mit ihm ein Schwall kalter Luft. „Morgen, Lupin“, grüßte der Auror ihn fröhlich. Sirius indes warf er einen Blick zu, der Remus gar nicht gefiel. „Und was dich betrifft – aufstehen, Dornröschen.“ „Zieh Leine, Fenwick.“ Sirius‘ Worte waren nicht viel mehr, als ein Knurren. Glücklicherweise bemerkte der Angesprochene Remus‘ frustrierten Blick, bevor er weiter sprach. Er zuckte, scheinbar ergeben, mit den Achseln. „Gut, packen wir dich eben mit dem Zelt ein. Remus, es gibt Frühstück.“ Fenwick zog seinen Kopf zurück und verschwand in der Dunkelheit. Nur seinen Schatten konnte Remus noch sehen, als er an ihrem Zelt vorbei ging, vermutlich zum Feuerplatz, den Søren in der Nacht angelegt hatte. Neben ihm knurrte Sirius erneut. „Fenwick is ein Idiot“, verkündete er, schien dabei aber mehr mit seinem Schlafsack zu sprechen, als mit Remus. Der wiederum – Remus, nicht der Sack – verdrehte die Augen. „Ihr seid beides Kindsköpfe. Das ist euer Problem.“ „Remus!“ „Komm jetzt, oder willst du kein Frühstück?“ Als Antwort stöhnte Sirius erneut. „Du bist gemein.“ Das Frühstück war eine ebenso stille wie kalte Angelegenheit. Søren hatte auf dem neu entfachten Feuer Kaffee gekocht, aber das war das einzig Warme für diese Mahlzeit. Der Rest ihres Proviants war kalt und außerhalb des magisch gewärmten Zeltes fror Remus erbärmlich und zumindest Sirius und Fenwick ging es genauso. Nur Søren schienen die Temperaturen nichts auszumachen. Der trank seinen Kaffee, aß sein Brot und seinen Fisch und packte dann die Zelte zusammen, während sie sich zitternd um das Feuer scharrten. Dabei war es noch nicht einmal so kalt. Remus hatte sich – im Gegensatz zu gewissen Begleitern – zumindest ein wenig darüber informiert, was ihn in Norwegen erwartete. Und das bedeutete eben nicht nur polare Nacht, sondern eben verhältnismäßig mildes Wetter an den Küsten, da diese, genau wie Großbritannien auch, vom Golfstrom beeinflusst wurden. Natürlich befanden sich diese Regionen im krassen Gegensatz zum eisigen Binnenland. Ihre Reise würde sich nicht zu weit von der Küste entfernen – wenn Fenwicks und Sørens Berechnungen denn stimmten – aber es würde ihn nicht verwundern, wenn es noch kälter werden würde. Remus sollte recht behalten. Kurze Zeit später wurde es kälter. Deutlich kälter. Nur hatte das reichlich wenig mit der Entfernung zur Küste zu tun. Der Sternenhimmel war schon während der Nacht einem trüben, finsteren Himmel gewichen und hatte das Licht des Mondes genauso geschluckt, wie das Licht der Aurora Borealis. Als Remus seine Tasse in seinem Rucksack verstaute, bemerkte er die erste Schneeflocke auf seinem Umhang. Das hätte nichts Ungewöhnliches sein sollen, doch seine Nackenhaare stellten sich auf, als wüssten sie es besser. Ein kurzer Blick zu den Anderen half ihm nicht weiter. Søren lud gerade den ersten Rucksack zurück in den Wagen und Fenwick und Sirius ignorierten einander, so gut man sich ignorieren konnte, wenn man versuchte, gemeinsam ein Zelt in einen Rucksack zu stopfen, ohne die geringste Ahnung davon zu haben, was man überhaupt tat. Unwillkürlich tastete er nach dem Amulett, doch das hing warm um seinen Hals. Es pulsierte leicht und nur dann spürbar, wenn er es mit den Fingern berührte, doch dieses Phänomen kannte er bereits. Er konnte keine Veränderung feststellen. Als er sich seinen Rucksack vorsichtig auf die gesunde Schulter bugsierte, rieselten nicht mehr nur ein paar Flocken – es schneite. Augenblicke später stand er bei Fenwick und Sirius und mitten in einem Schneesturm. Søren konnte er nicht einmal sehen. Ein heftiger Wind zerrte an seiner Kleidung und trieb ihm schneidende Eiskristalle ins Gesicht. Seine Alarmglocken begannen im Gleichtakt der Böen zu schrillen. Er sah den Gegner nicht und trotzdem spürte er den Zusammenhang mit dem Angriff auf Kjersti. Ohne zu zögern ließ er den Rucksack fallen und zog seinen Zauberstab. Die Schemen von Sirius und Fenwick taten das gleiche, zumindest vermutete er das, denn wirklich erkennen konnte er nichts. In geduckter Haltung spähte Remus nach dem Gegner. Doch so wenig, wie er Søren sehen konnte, so wenig sah er die Angreifer oder das Zentrum des Sturms. So viele Parallelen, wie dieser Schneesturm auch aufwarf – etwas war anders. Etwas entscheidendes. Und dann verstand er es. Beim letzten Mal hatte der Wind sie angegriffen. Dieses Mal tat er es nicht. Er hatte eine andere Aufgabe. „Runter!“, hörte er Fenwicks gellenden Befehl neben sich. Remus überlegte nicht – er warf sich flach auf den Boden. Einen Augenblick später donnerte ein greller Lichtstrahl über ihn hinweg und tauchte den Schnee für einen Wimpernschlag in rotes Licht. Sirius und Fenwick sprachen die derben Worte aus, die Remus sich nur dachte. Das war ein Zauber. Definitiv ein Zauber. Und ein Zauber bedeutete auch einen Zauberer, der ihn sprach. Remus fragte sich nicht, wer dieser Zauberer sein mochte – die Auswahl war klein und unangenehm. Angestrengt blinzelte Remus in den Schnee, doch er sah niemanden. Mit Glück taten das die Gegner auch nicht- Ein weiterer Lichtblitz segelte über ihm vorbei. Der Dritte prallte gegen einen Schutzschild. Die Funken sprühende Kuppel katapultierte ihn außer Sicht. Fenwicks Schutzschild war gut – aber so unauffällig wie ein Weinfleck auf einem weißen Kleid. Einen Augenblick später prasselten Flüche auf sie nieder. Funken barsten in alle Richtungen, gleißende Lichtblitze schossen auf sie zu, schrammten über den Schild und verschwanden leuchtend im Schnee. Die Polarnacht wurde taghell. „Haltet mir den Rücken frei!“, hörte er Fenwick befehlen. Der Auror keuchte vor Anstrengung, den Schild zu halten. Der nächste Fluch durchbrach den Schild wie ein Zauberstab Froschaugengelee. Grünes Licht feuerte über sie hinweg und selbst Remus spürte das klaffende Loch im Schild, das der Todesfluch riss. Fenwicks Zauber brauchte einen Moment, um den letalen Schaden zu registrieren, doch dann barst er klirrend. „Nicht der-!“, ertönte eine Stimme hinter der Schneewand, doch die nächste Böe riss den Rest des Satzes mit sich fort. Neben sich nahm Remus eine Bewegung wahr. Im gleißenden Schnee sah er nicht mehr als die Anomalie in der Bewegung der Schneeflocken, die Sirius Zauber hinterließ. Im nächsten Augenblick hörte er einen Schrei. „Treffer!“ Remus spürte den nächsten Fluch, bevor er ihn sah – und er war bereit. Sieben lange Jahre Verteidigung gegen die dunklen Künste bei sieben verschiedenen Lehrern mit hohen Ansprüchen zahlten sich aus. Er musste den Zauber nicht einmal sprechen, der nonverbale Befehl genügte und die Magie fügte sich, wie er es im Unterricht gelernt und in den Pausen vertieft hatte. Subtiler als Fenwicks schloss sich eine durchsichtige Kuppel über ihnen. Der Fluch prallte an ihr ab und verschwand in der Polarnacht. Die Kuppel indes zitterte vom Zusammenprall mit der gegnerischen Magie, aber sie hielt. Ein weiterer Zauber traf und wurde reflektiert. Er spürte auch diese Erschütterung, doch er wusste, dass das vor allem darin begründet war, dass er den Zauber führte. Das würde mit der Zeit anstrengender werden, spätestens wenn Sirius und Fenwick erneut zu hexen begannen, doch noch hatte Remus Luft für eigene Taktiken. Sein zweiter Zauber war so nonverbal, wie der erste. Keinen Augenblick später ließ die schneidende Kälte nach. „Es sind drei“, ertönte Fenwicks Stimme hinter ihm. „Zwei vor uns, einer duelliert vermutlich Søren. Sie haben Tarnzauber – gute Tarnzauber, ich komme kaum durch – und einen Apparationsschild. Vermutlich mit einem Amulett gewirkt. Dafür sind ihre Schutzzauber von ‘nem Stümper. Tippe auf improvisiert. Die Angriffszauber sind kräftig, aber in der Regel simpel-“ Ein Fluch feuerte über sie hinweg und ließ den Schutzschild pfeifen, als er ihn streifte. Remus sog die Luft ein, doch der Zauber hielt. „-Haudraufs ohne Finesse.“ „Rosier und Wilkes?“, fragte er, als er sich sicher war, dass er den Schild weiter kontrollieren konnte. „Möglich. Oh und noch was-“ Ein weiterer Fluch prallte auf dem Schild ab. Rote Funken stoben davon. „-wollen uns lebend.“ Sirius auf der anderen Seite schnaubte. „Natürlich. Und warum sollten Willykins und Vanny das tun?“ „Du weißt, was passiert, wenn ein Todesfluch einen Gegenstand trifft?“, fragte Fenwick finster. „Explodiert in tausend Teile. Nettes Feuerwerk, aber vermutlich nicht das, was sie wollen.“ Eine weitere Salve von Stupor prasselte auf seinen Schutzschild ein. Der Wind, den er mit dem anderen Zauber halb blockte, wurde wieder stärker, als seine Kontrolle nachließ. Dennoch verstand Remus, worauf Fenwick hinaus wollte. Die Geister hatten Kjersti angegriffen, als sie sein Amulett bei sich hatte. Jetzt waren sie wieder da, auch wenn er sie nicht sah. Und sie hatten Freunde mitgebracht. „Wie auch immer – mich kriegen die nicht einmal tot!“, hörte er Sirius knurren. Dann fluchte er zurück und sein Fluch war kein freundlicher Ohnmachtsfluch. Der Wind drehte im selben Moment. Remus Herz setzte für einen Moment aus und vollführte dann einen Freudensalto, noch bevor er verstand, was geschah. Dann registrierte er, dass er roch – und was er roch. Den Geruch hätte er nicht einmal übersehen, wäre Neumond gewesen. Er hätte ihm nicht einmal entgehen können, wenn er sich mit einem Zauber die Nase mehrfach gebrochen hätte. Tief sog Remus die Luft ein und begann instinktiv zu wittern. Seine Nase war nicht so gut, wie an den Tagen um Vollmond oder gar in der Nacht, indem er kein kleines, haariges Problem hatte, sondern sein haariges Problem ein kleines, menschliches. Doch es genügte. Es genügte vollkommen. Augenblicklich zeichnete sie ihm ein olfaktorisches Bild seines nasalen Blickfeldes, eines kleinen Streifens, aus dem der Wind kam. Er roch Schnee, subtil und überdeckt, genauso wie altes Gras und die wenigen größeren Pflanzen, die sich in die Einöde verirrt hatten, doch all das wurde überdeckt vom Geruch nach Mensch. Natürlich – er roch Sirius, Fenwick und Søren die ganze Zeit, doch normalerweise blendete er es aus. Jetzt nahm er Fenwick und Sirius wahr, bewusst, roch ihren Schweiß, ihre unterdrückte Angst, ihren Adrenalinschub. Und genauso roch er zwei weitere Männer, was mindestens einer zu viel war. Doch all das – der Geruch nach Körperausdünstungen, nach Kleidung und nach einem teuren Rasierwasser, das einer der beiden benutzte – wurde übertüncht. Ja, nahezu ertränkt, von einem anderen Geruch. Dem Geruch nach Blut. Und den ortete er erst recht ohne Fehlerquote auf seiner olfaktorischen Landkarte. Er wusste, wie viele Schritte er gehen musste, um dort zu sein, und er wusste auch, wohin der Blutende ausweichen würde, wenn er es tat. Seine Zauber brachen unter der Last der Böe, die über sie hinweg fegte. Der Wind griff an der Stelle unter ihn, wo er Kopf und Oberkörper aus dem Schnee gehoben hatte, um besser wittern zu können. Bevor er wusste, was geschah, schleuderte es ihn fort wie ein Spielzeug. Was mit Sirius und Fenwick geschah, wusste er nicht – er hörte nur seinen eigenen, gellenden Schrei. Den Aufprall spürte Remus nicht. Das Nächste, was er sah, war Schwärze. Lichtblitze des Schmerzes zuckten über seine Netzhaut wie eine surreale Aurora Borealis. Seine Schulter meldete sich als erstes – und ihre Nachricht war keine gute. Er blinzelte und sah nur Dunkelheit und Schnee. Wind peitschte über ihn hinweg– Und plötzlich war alles still. Um ihn her wirbelte Schnee mit einer Geschwindigkeit, dass ihm schlecht wurde, doch keine Flocke erreichte ihn. Das Auge des Wirbels war windstill. Zu allen Seiten tobte der Sturm, doch über sich sah Remus den klaren Sternenhimmel. Er konnte sich nicht bewegen, seine Schulter schmerzte zu sehr. Dumpf hörte er sich selbst stöhnen, roch sein eigenes Blut. Die Luft um ihn vibrierte und verzerrte sich. Als er erneut nach oben in den Himmel blinzelte, sah er ihn im Augenwinkel. Und nur dort. Ein Verschwimmen der Luft. Ein Leuchten. Die Figur eines Hühnen, breit wie ein Troll, mit einem harschen Gesicht und so durchscheinend wie das Mädchen. Seine Formen wurden fester und Remus wurde sich eines bewusst – er hatte ein Problem. An Aufstehen war nicht zu denken, stattdessen stieß er sich mit den Beinen nach hinten, doch ohne Erfolg. Der Wirbel folgte ihm einfach und der Hühne mit ihm. Langsam beugte sich das Monstrum zu ihm hinunter und streckte die Hand aus. Remus verstand die Geste und fluchte. Die Worte klangen kratzig und viel zu leise, um beruhigend zu sein. Er hatte mit seiner Vermutung recht gehabt. Fenwick hatte mit seiner Vermutung recht gehabt. Sie wollten das Amulett. Die Erkenntnis kam zu spät. Er stemmte erneut seinen Fuß in den Schnee, doch der Geist folgte ihm. Panisch griff er nach dem Amulett, das warm gegen seine Haut pulsierte, ohne zu wissen, worauf er hoffte. Gleich würde der Hühne die Kette umfassen- Zu Remus‘ Verwunderung schlossen sich die Finger des Monstrums statt um die Kette um seinen Hals. Plötzlich war die Hand erschreckend solide. Durch den Oberarm konnte Remus hindurch sehen, doch die Finger berührten seinen Hals, als hätte er tatsächlich einen Körper. Remus versuchte, sich gegen den Druck zu wappnen, der kommen musste – doch er wappnete sich vergebens. Der Druck blieb aus. Irritiert blickte er auf in das Gesicht, das sich mit dem Wind verzerrte. Der Geist sprach nicht. Keinen Befehl, keine Frage, kein Nichts. Und beim nächsten Atemzug verstand Remus auch, warum. Der Hühne hatte nicht vor, mit ihm zu kommunizieren. Sein Vorhaben war … endgültiger. Remus bekam keine Luft. Er öffnete den Mund und versuchte, so viel Luft in seine Lungen zu ziehen, wie möglich – doch nichts geschah. Er spürte die Hand auf seiner Kehle. Seine Lungen begannen zu brennen. Noch immer klammerte er sich an das Amulett, nicht gewillt, loszulassen. Vergessen war der Schmerz in seiner Schulter. Er hob den Arm trotzdem, griff nach der soliden Hand seines Widersachers, versuchte, daran zu zerren, doch sie rührte sich nicht. Er japste, doch er bekam keine Luft. Er trat zu, doch seine Beine glitten durch die seines Gegners, als gäbe es sie gar nicht. Ihm wurde heiß. Schwärze zog sich über seine Augen. Er wusste, er würde sterben. Die Erkenntnis fraß sich durch seine Gedanken und ließ ihn noch panischer werden. Er wollte so nicht sterben, er konnte so nicht sterben, aber er wusste nicht wie er sich retten sollte. Er hatte keine Kraft mehr zum treten, keine mehr zum Zerren, er spürte nicht einmal mehr, wie seine Hand zu Boden glitt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)