The Light of Meridian's Guardians von rosenluchs (W.i.t.c.h. vs. CB) ================================================================================ Prolog: Ankunft --------------- Es ist eine wolkenbehangene, stürmische Nacht in der Metawelt. Es dauerte auch nicht lange, bis es schließlich anfing zu regnen. Die meisten jedoch schlafen sowieso schon oder trauten sich nicht in die auch tags finsteren Straßen, außer einer Kutsche, die es scheinbar ohne Schwierigkeiten in die Stadt geschafft hatte. Aus ihr schaut ein junger Mann, um die 20, mit Blick auf dem großen, auf einer Anhöhe gelegenen Schloss, denen sich die Kutsche nährt. Schließlich macht sie vor dem Tor halt. Aus ihr steigt der junge Mann aus, atmet auf, streicht sich seine langen schwarzen, lila gesträhnten Haare aus dem Gesicht und holt seine Koffer, die er mitgenommen hat, hervor. Denn er weiß: Dieses Schloss wird von nun an sein neues Zuhause sein, denn er hatte die Ehre, von der Königin selbst in den Hofdienst aufgenommen worden zu sein. Wie groß doch die Freude bei seiner Familie, Graf und Gräfin von Grimmsford, und bei seinen Freunden war, denn auch soll das Gehalt bestens sein... Doch dann wird der geheimnisvolle Mann aus seinen Gedanken gerissen und schreckt hoch: Das Tor öffnet sich und er tritt nun in die unendlich lang wirkenden Flure mit den vielen Türen, von denen er nicht weiß, was hinter ihnen verbergen könnte. Sein Glück, dass sich der Flüsterer vor ihn in dem Schloss auskennt. "Ihr Zimmer ist im dritten Turm im fünften Korridor. Ich bringe Euch dort hin.", spricht dieser leise, aber deutlich und geht weiter. "Es ehrt mich sehr, im Diensten der Königin zu stehen.", bricht der Schwarzhaarige schließlich sein Schweigen. "Das glaube ich auch. Denn die Königin zeigt sich nur Wenigen so wohlgesonnen." "Ähm, ja, wird wohl stimmen. Übrigens, ich heiße..." "Luminor, und Sie sind ab morgen der Erzieher der Königskinder. Bei uns Flüsterern gibt es keine Geheimnisse, aber wir können sie auch für uns behalten, wenn man es uns verlangt. Ach übrigens, ich heiße Caleb. Freut mich!", schneidet ihn der Flüsterer fröhlich plappernd das Wort ab. Luminor aber bedankt sich höflich für Calebs Hilfe und richtet sein neues Zuhause ein. Aber natürlich nicht ohne an seine Freunde zu denken: An Strify, dem Anführer seiner Clique, der ja immer und überall auffallen will. An Yu, dem meist wagemutigen Frauenheld, der sich aus brenzlichen Situationen herauszuhelfen weiß. An Shin, den Jüngsten im Bunde. An Romeo, der geheimnisvoller ist als Luminor selbst. Und schließlich an Kiro, der trotz seiner geringen Größe ziemlich stark ist und trotzdem der kleine süße Träumer ist und bleibt... Kapitel 1: Ein neuer Tag mit Überraschungen... ---------------------------------------------- Die Sonne scheint hell durch das Fenster in Luminors Zimmer, obwohl Lumi den Mond lieber mag, da er aus dieser seine Lebensenergie schöpft. Aber nun ist es für ihn Zeit aufzustehen. Schließlich steigt er aus dem Bett, macht es zurecht, wäscht sich und zieht sich an, als jemand an seiner Tür klopft. Neugierig macht er sie auf: Draußen steht ein Mädchen, das Luminor nun erwartungsvoll anschaut und ihn mit ihren Blicken nur so auffrisst. "Ich bin Melissa", beginnt die Elfjährige, dessen Gesicht fast von ihren rot-orangen Locken umsäumt ist, und springt vergnügt um den großen Mann. "Meine Mama wartet auf dich. Komm mit!" Luminor bleibt nichts anderes übrig, als der Kleinen hinterher zu laufen, weil er sich ja noch nicht so gut im Schloss auskennt. Doch das lohnt sich: So gelingt er zum Thronsaal, der wahrlich prächtiger ist als alle anderen Räume, die er gesehen hat oder vielleicht noch sehen wird. "Es ist mir eine Ehre, einen neuen Bediensteten in meinem Palast empfangen zu dürfen", spricht Königin Weira, die von ihrem Thron aufsteht und mit schwebenden Schritten auf ihn zu kommt. Gefolgt wird sie dabei von ihrem Sohn Phobos, den sie als ihr ältestes Kind sehr lieben muss, da sie es auch toleriert, dass er sich bei Luminors Anblick ängstlich an dem reich verzierten und teuren Kleid der Mutter klammert. Und das, obwohl der Junge schon 16 Jahre alt sein muss. 'Ein verwöhnter Bengel...', denkt sich Luminor. "So verwöhnt bin ich nicht!", empört sich Phobos, der seine Gedanken lesen konnte und lässt seine Mutter los. Weira aber spricht weiter: "Wie du bereits weißt, wirst du ab heute an für meine Kinder verantwortlich sein. Phobos und Melissa kennst du ja schon. Phobos wird bald seinen Geburstag feiern und wieder bald den Thron erben." "Thronerbe? Aber das Licht von Meridian...", will Luminor hinterfragen. Die Königin hört auf zu lächeln, aber antwortet unberührt: "Ach ja, meine andere Tochter, Elyon, ist das Licht von Meridian. Aber da es für Meridian gefährlich sein kann, weil sie das Licht von Meridian ist, haben sich die Weisen für Phobos umentschieden." Luminor nickt, wenn auch misstrauisch, und fragt schließlich: "Und wo ist Elyon?" "Sie hat gerade Unterricht. Du wirst sie vielleicht den ganzen Tag nicht sehen können oder dürfen." "Und warum nicht?" "Wie gesagt: Im Schloss herrschen zudem Sicherheitsvorkehrungen, was dem Schutze Elyons angeht. Wir haben nämlich viele Feinde und müssen uns gegen Emporkömmlinge wehren." Aber Weira ahnt, wie gern Luminor das Licht von Meridian kennen lernen würde. Darum gibt sie nach: "Aber Caleb und die Wachen werden dich in den Unterrichtsraum bringen. Da kannst du Elyon sehen." "Vielen Dank!", bedankt sich Luminor gerührt und folgt Caleb. "... Die Prinzessin ist im ganzem Volk beliebt!", plaudert Caleb aus. "Ja, weiß ich", gibt Luminor zurück. Die Wachen bleiben vor einer Tür stehen, hinter dessen sich wohl Elyons Klassenzimmer verbirgt. Welch feierlicher Moment! Luminor lächelt ganz aufgeregt, so dass er gleich jubeln will. Ein Wächter öffnet schließlich die Tür und gestikuliert ihn mit einer recht patzigen Handbewegung, dass er rein darf. Der Schwarzhaarige tritt in den Raum und ist erstaunt und auch gleichzeitig entsetzt: Das Zimmer ist voller Bücherregale, inmitten des Raumes stehen ein Schreibtisch und ein Stuhl, das dem Thron ähnlich sieht und die Fenster sind durch Gardinen verschlossen, sodass es drinnen duster ist. Es ist kalt in dem Raum und am Schreibtisch sitzt Elyon. Auf der anderen Seite steht eine Erzieherin, die dem Mädchen mit Befehlen nur so überhäuft. "Ja, achtet auf die Schreibung der Buchstaben. Danke! Achtet auf Eure Sitzhaltung. Danke! Schreibt das Wort möglichst deutlich. Danke!", sagt diese gefühlskalt und schaut einen Moment zu Luminor rüber, aber dreht sich wieder weg. Dieser geht beleidigt weg. "Lu?!", fragt Caleb und läuft ihn hinterher. Da hört er Luminor fauchen: "Beliebt?? Bei so einer Lehrerin wohl nicht! Wie Elyon bloß so behandelt werden kann,..." Bevor Caleb ihn das erklären konnte, wird er durch einen Ruf aufmerksam: Es war Phobos. "Meine Mutter möchte dich sprechen." ~~~...~~~ Ein Tag ist vergangen, an dem sich fünf junge Mädchen auf einer Halloweenparty in Heatherfield begegnet sind. Das an sich ist eigentlich nichts Besonderes, aber nun soll sich ihr Leben grundlegend verändern... "Was meint ihr, gibt es wirklich keine Erklärung?", fragt das eine Mädchen mit den langen, blonden Haaren, womit sie das Gespräch mit den Anderen beginnt. "He, es muss ja nicht unbedingt eine geben, Cornelia!", antwortet ein asiatisches Mädchen, das ihre Freundinnen zu sich nach Hause eingeladen hatte und ihnen nun warmen Tee einschenkt. "Doch, Hay Lin! Jede Sache hat schließlich einen Grund, und ich möchte wissen, was für Sachen uns in letzter Zeit passiert sind. Und zwar, wo ich nicht an Magie oder sowas Schwachsinniges glaube". Da meldet sich ein weiteres, dunkelhäutiges Mädchen mit einer runden Brille zu Wort: "Denkt doch mal nach, Mädels! Seltsame Träume, Sachen, die fliegen, Weissagungen. Was ist denn das alles für euch?" "Ich glaube, ich kann all eure Fragen beantworten", tritt Yan Lin ins Geschehen. Zum Erstaunen der fünf ahnungslosen Mädchen hält sie ein rundes, kristallines Medaillon in der Hand. "Das Amulett aus unserem Traum!", schreit Hay Lin erschrocken auf. "Woher hast du es, Oma?" "Das ist das Herz von Kandrakar, mein Kind. Und du und deine Freundinnen seid nun ihre neuen Hüterinnen." Die Mädchen verstehen die Welt nicht mehr und schauen Yan Lin mit großen Augen an. "Lasst mich euch die Geschichte Kandrakars erzählen, die so alt ist wie die Zeit. Vor langer Zeit, als alle Dinge noch jung waren, da lebten alle Kreaturen und Geister unter einem Himmel. Es gab nur ein Universum, das ein riesiges Reich war, das von der Natur regiert wurde. Jedoch wurde neben den Guten auch das Böse erschaffen. Das Universum schuf dann inmitten der Unendlichkeit die Festung von Kandrakar, wo von dort aus die mächtigsten Geister und Kreaturen über das Gleichgewicht von Gut und Böse wachen. Doch vor wenigen Jahren riss Weira, die Königin von Meridian, die Herrschaft über die ganze Metawelt an sich. Als sie ihre Macht über die anderen Welten ausweiten wollte, wurde das große Netz erschaffen, das die Metawelt von allen anderen Welten isoliert. Doch jetzt haben sich ihre Maschen gefährlich geweitet und Portale geöffnet, durch das die Meridianer durchgehen können. Auf Dauer ist das aber nicht gut, weil somit auch die Bösen in unsere Welt gelangen können." "Und was sollen wir machen?", fragt das dunkelhäutige Mädchen zögernd. "Ihr habt nun die Aufgabe, die Portale zu schließen. Ihr werdet dabei auch lernen, mit euren neuen Kräften verantwortungsvoll umzugehen - mit den Kräften der Elemente!" Nun wendet sich Yan Lin an das brünette Mädchen, dass neben ihrer Enkelin sitzt: "Du, Irma, wirst das Wasser sein. Stark und unbendig!" Zu Cornelia sagt sie dann: "Dir, praktische Cornelia, die Kraft der Erde." Zu dem dunkelhäutigen Mädchen: "Für dich die schwierige Gabe des Feuers, großherzige Taranee." Und schließlich zu ihrer Enkelin: "Und du, meine Kleine, wirst leicht und frei wie die Luft sein." Aber eine fehlt noch: Will! Sie ist erst vor Kurzem mit ihrer Mutter aus Fadden Hills nach Heatherfield gezogen und schaut halb unschlüssig, halb verängstigt umher. "Gib mir deine Hand, Will", bittet ihr die freundliche, alte Frau und legt ihr das Herz von Kandrakar in die Hand. Das Mirakel erfüllt sich nun: Will nimmt das Herz an, das gerade unter den staunenden Blicken der Anderen in ihre Hand verschwindet. Kapitel 2: Kapitel 2: Einen Flügelschlag entfernt ------------------------------------------------- "Und was hat sie dann gesagt?", fragt Strify. "Sonst nichts, außer dass Elyon nicht meine Schutzbefohlene sei - aus 'Sicherheitsgründen', wie sie zu sagen pflegte. Aber das soll nicht meine Sache sein", erzählt Luminor. In einer Gaststätte sind Luminor, Strify, Kiro, Shin, Yu und Romeo zusammengekommen, um vom Ersteren alles über die Königsfamilie von Meridian privat zu erfahren. Alle sind dementsprechend entsetzt darüber, was sie von ihrem Freund zu hören bekamen. "Es ist widerlich, ein Kind der Welt vorzuenthalten!", empört sich Shin, der bis dahin still dasaß. "Aber du hast gehört, was Lu gesagt hat: Es ist zur Sicherheit der Prinzessin", versucht Kiro, den Jüngsten im Bunde zu beruhigen. "Denkst du nicht, dass 'Schutz' anders aussieht?", regt sich Yu. "Nicht so laut, oder wollt ihr, dass die Leute da denken, wir wären gegen die Königin?", spricht schließlich Romeo ein Machtwort aus. Wie Recht er hat: Über Elyon zu reden, ist im gesamten Königreich verboten. Die Jungs schauen sich gegenseitig an. "Aber es gibt hier doch niemanden, der Prinzessin Elyon irgendetwas antun würde", nimmt Kiro leise den Gesprächsfaden wieder auf. "Ich würde da nicht so sicher sein..." Kaum will Strify den Satz zu Ende sprechen, holt er aus seiner Westentasche ein sternförmiges, magisches Amulett hervor, das "Stern von Meridian". Nachdem er einen Blick auf den Stern geworfen hat, meint Strify: "Sieht nach Neuigkeiten aus!" Kiro springt wild um ihn rum. "WASFÜRNEUIGKEITEN?WAS?WAS?" Yu legt entnervt seine Hand auf Kiros Schulter. "Beruhige dich, du Floh." "Hört euch das an: Auf dem Planeten Erde im Sonnensystem sind die neuen Hüterinnen des Netzes erwählt worden", verkündet Strify nach langem Schweigen. "Und ich dachte, Kandrakar wolle seit Nerissa keine Wächterinnen von diesem Planeten mehr ernennen", murmelt Romeo stirnrunzelnd. "Erde? Was ist denn das für ein Ort?", fragt Shin. "Der einzige bewohnte Planet des eher mickrigen Sonnensystems", antwortet Luminor bedauernd. Seine Familie lebt seit Weiras Alleinherrschaft auf der Erde. "Die Menschen dort schauen durch riesige Fernrohre oder schicken 'Spähermaschinen' in ihr All, um Ihresgleichen in ihrem Universum zu suchen. Durch Erstere haben sie den nächsten bewohnten Planeten Ollantay gefunden, nennen ihn aber 'Gliese-Sonstwas'." "Die Armen!", japst Kiro auf. "Hat überhaupt jemand von den anderen Welten diese schrecklich einsamen Menschen besucht?" Luminor schüttelt den Kopf. "Nur von den wenigen, deren Bevölkerung über Fluggeräte verfügen. Aber nur ganz wenige sind wirklich auf der Erde gelandet, wollten aber entweder nicht gesehen werden, oder die Erdenmenschen haben sie nicht wahrgenommen." "Apropos Erde... Wie sehen die Hüterinnen aus?", fragt nun Yu neugierig. Strify zuckt mit den Schultern. "Jung, auf jeden Fall... Noch Kinder. Und es mussten wieder Mädchen aus Heatherfield sein." "Die alten Wächterinnen um Nerissa waren auch Bewohner dieser Stadt. Wenn das keine Überraschung ist", meint Romeo sarkastisch. "Wie leben die Menschen auf der Erde, Luminor?", fragt Yu wieder. "Sehr vielseitig... Hängt von der Gegend ab, in der man lebt. Verbreitet sind aber pferdelose Kutschen, Fernhörer und Spiegelkästen, mit denen man sehen kann, was am anderen Ende der Welt passiert. Das alles funktioniert rein OHNE Magie. Die Menschen unterdrücken sie, seit ihre Ahnen damit angefangen haben, und können daher nicht mit ihr umgehen." Nach gespanntem Zuhören rollt Shin die Augen. "Die müssen sehr arrogant sein, wenn sie denken, dass sie und ihre Welt keine Magie brauchen." "Alle, außer die Wächterinnen", widerspricht ihn Yu. "Wir könnten dem Planeten einen Besuch abstatten." Strify schüttelt den Kopf. "Das werden die Hüterinnen des Netzes sicher nicht zulassen." "Dann könnten wir denen doch helfen!", springt Kiro von seinem Stuhl und stellt sich bittend vor Strify. "Ich weiß nicht. Was meint ihr?" Yu: "Klar doch!" Luminor: "Ich würde sehr gern wissen, wie es meiner Familie geht." Shin: "Von mir aus, gern." Romeo mit abschätziger Handbewegung: "Wenn alles in Ordnung geht... An mir sollte es nicht scheitern." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)