Sweet Evolutionary Secret von Ran34 ================================================================================ Kapitel 5: Der Umzug -------------------- Nach Ladenschluss verließ Leon die Zoohandlung mit einem Katzenkorb, er würde Maron für ein paar Tage, in denen seine Eltern und seine Schwester nicht da waren, mit nach Hause nehmen. Er schaute hinüber zu dem kleinen Café, das schon vor einer halben Stunde geschlossen hatte, als er plötzlich eine Bewegung an seinem Handgelenk bemerkte. Er hatte die vordere Klappe nicht ganz geschlossen und Maron war hinausgesprungen, er sah sie nur noch hinüber zum Café flitzen. „Scheiße! Heute ist echt nicht mein Tag!“, er sah kurz nach links und rechts, bevor er über die Straße hechtete, um nach seiner Katze zu suchen. Sie war zwischen die Häuser gerannt und er hoffte inständig, dass dies eine Sackgasse sei, damit sie nicht allzu weit kommen konnte. Er hatte Glück, er befand sich tatsächlich in einer Sackgasse, doch von der silbergrauen Schönheit mit den gelb-grünen Augen keine Spur. Er tat es nicht gerne, doch als er links von sich einen Treppenaufgang erblickte, blieb ihm keine andere Wahl, als dort oben weiter nach seiner Katze zu suchen. Vorsichtig und möglichst leise ging er die Treppen hinauf. Als er oben angekommen war, erstarrte er, denn ihm bot sich ein skurriles Bild: Seine geliebte Katze schmiegte sich eng an den dunkelhaarigen Kellner, der ohne sein Wissen ein Foto von ihm geschossen hatte und den er nicht grade zu seinen Freunden zählen würde. „Das ist deine, oder? Sie ist mir grade zugelaufen“, sagte Joel nüchtern. „Ja, sie ist mir grade entwischt, als ich nach Hause gehen wollte.“, Leons Stimme war hart, er empfand keine Sympathie diesem Menschen gegenüber, er wollte nur seine Katze Maron wiederhaben. „Willst du nicht kurz mit reinkommen? Ich würde gerne nochmal mit dir sprechen.“ „Ich sehe keinen Grund dafür.“ „Bitte, Leon…“, sagte er mit reuevoller Miene. Leon wunderte sich wirklich über den plötzlichen Wandel dieser Person. Noch heute Vormittag und ebengrade hatte er kühl und abweisend reagiert und jetzt stand er mit einem reumütigen Gesicht vor ihm und bat um ein offenes Ohr. Er seufzte, es blieb ihm wohl kaum etwas anderes übrig, immerhin saß seine Gefährtin noch immer auf dem Arm seines Schulkameraden. „Na gut, aber nur fünf Minuten!“, nickend bestätigte Joel seine Aussage und öffnete ihm die Tür. „Setzt dich…“, sagte der Größere und legte ihm eine Hand auf dem Rücken, während er ihn leicht in Richtung Couch schob. „N… nein danke, ich bleibe stehen.“, als Joel seine Hand wieder zu sich nahm, hinterließ sie nicht nur einem warmen, fast heißen Abdruck auf seinem Rücken, sondern vor allem eine Gänsehaut, die dafür sorgte, dass sich alle seine Haare aufstellten. Joel setzte Maron ab, die es sich sofort bei ihm auf dem Sofa gemütlich machte. „Ähm… willst du vielleicht etwas trinken?“ „Nein, ich möchte, dass du auf den Punkt kommst.“ Der Dunkelhaarige seufzte merklich, bevor er sich durch die Haare fuhr: „Ich möchte dich kennenlernen.“ „Tut man das nicht normalerweise, indem man mit jemandem spricht, anstatt denjenigen zu stalken?“ „Ja… ich wusste einfach nicht, wie ich dich ansprechen sollte.“ „Und was erwartest du jetzt von mir? Das ich sage: Alles klar, ich verzeihe dir, dass du mein Leben auf den Kopf gestellt hast, ist ja keine große Sache?!“, sagte er leicht zynisch. „Nein! Hör zu, ich wollte wirklich nur dein Interesse erwecken.“ „Super, das ist dir ja wirklich gut gelungen und das Interesse der ganzen Schule hast du auch noch auf mich gelenkt.“ „Ich hab nicht zu Ende gedacht, in Ordnung?!“, Joels Stimme klang kühl und doch spürte Leon deutlich, dass er gereizt war: „Alles, worum ich dich bitten möchte, ist, mir eine Chance zu geben.“ Leon seufzte: „Ich werd`s mir überlegen.“, er hob Maron von der Couch und verfrachtete sie wieder in die Transportbox. Bevor er Joel`s Wohnung, die über dem Café lag, verließ, schaute er noch einmal kurz zurück und hob wortlos einen Arm. >Er wird es sich überlegen! Ich hätte nicht gedacht, dass er es in Erwägung ziehen würde, mir noch eine Chance zu geben! Für den Fall, dass er nochmal so, wie jetzt plötzlich vor meiner Tür stehen sollte, sollte ich die anderen Fotos sicher verwahren und gut verstecken, nicht dass er mich wirklich noch für einen Stalker hält! …Was tue ich hier eigentlich? Wollte ich nicht einen Neustart? Etwas, womit ich mein Gesicht in ein paar Jahren wieder bei meinen Eltern, meiner Familie zeigen kann?<, noch eben von Glückgefühlen erfüllt, raufte er sich jetzt in Eigenkritik die Haare. … „Schau mal Maron, das ist für die nächste Woche dein Zuhause, ich hoffe, dass du dich bei uns wohlfühlen wirst.“, sagte er ihr, als sie vorsichtig aus ihrer Transportbox herauslugte. Vorsichtig machte die Schönheit ein paar Schritte vorwärts und inspizierte die neue Umgebung. Mit einem Miauen und einem wohligen Schnurren gab sie der Lokation ihr Prüfsiegel. Neugierig folgte sie Leon in sein Zimmer, wo dieser sich aus der engen Jeans quälte und sich eine bequeme, luftige Jogginghose anzog. Mit einem wohligen Seufzen ließ er sich auf sein Bett sinken, schlug das Buch auf, das er momentan las und entspannte. Nachdem Maron auch das Bett inspiziert hatte, wagte sie den Sprung und schmiegte sich eng an ihren Besitzer. „Morgen ist Freitag, da hab ich nicht so lange Schule, das heißt, dass ich danach nochmal nach Hause kommen kann. Ich muss dann zwar nochmal zur Arbeit, aber danach habe ich alle Zeit der Welt für dich.“, sie schaute ihn nicht an, hob auch ihren Kopf nicht, doch das Zucken ihrer Ohren verrieten ihm, dass sie ihm zugehört hatte. Er legte eine Hand auf ihren Rücken und kraulte sie mit sanften, kreisenden Bewegungen, die ihr ein wohliges Schnurren entlockten. Diese wohligen Töne wiegten Leon in einen tiefen Schlaf, einen tiefen und festen Schlaf, aus dem er, auf Grund seiner Gemütlichkeit, viel zu spät am Freitagmorgen erwachte. „Scheiße!“, sagte er erschrocken, nachdem er verschlafen auf die Uhr geschaut hatte. Seine Katze schaute ihn nur völlig verständnislos an, nach dieser himmlischen Nacht in einem Bett konnte sie die ganze Aufregung nicht verstehen. Sie schaute ihrem Herrchen hinterher, wie er durchs Zimmer hüpfte, während er sich auszog und versuchte, gleichzeitig neue Kleidung herauszusuchen. Als er schließlich in seine Jeans hüpfend aus der Tür verschwand, beschloss sie, dass es an der Zeit war, ihm zu folgen. Sie beobachtete, wie der Blonde mit der wilden Mähne sich hastig das Frühstück machte, da verspürte auch die Kleine plötzlich Hunger in ihrem Katzenmagen. Betörend schlich sie um seine Beine und Maunzte, um ihn daran zu erinnern, dass hier noch ein Mäulchen war, das gestopft werden wollte. Eilig suchte er das Katzenfutter heraus, das er sich gestern aus der Zoohandlung mitgenommen hatte, missbrauchte den Fressnapf des Meerschweinchen für ihr Futter, stellte den Napf hastig auf den Boden und verließ mit wehenden Fahnen das Haus. „Pünktlich auf die Minute, Leon!“, witzelte Felix, als er mit ebenso wehenden Fahnen die Klasse betreten hatte, wie er sein Haus verlassen hatte. „Immerhin. Besser, als zu spät zu kommen.“ „Was hat dich denn aufgehalten, du bist doch sonst immer viel zu früh da.“ „Stell dir vor, es kann auch einem Leon Gerstemeyer schlicht und einfach mal passieren, dass er verschläft.“ „Dann bin ich ja froh, Sie trotzdem pünktlich zum Unterricht begrüßen zu dürfen, Leon. Setzen Sie sich bitte.“, seine Lehrerin schloss die Tür des Klassenzimmers und begann den Unterricht. … „Hey Leon, du hast doch gestern mit diesem Joel gesprochen, was hat er gesagt?“ „Ja… ähm… wir haben die Sache geklärt, belassen wir es dabei, okay?“ „Was heißt, die Sache geklärt? Hasst ihr euch jetzt, seid ihr jetzt beste Freunde, oder was?“ „Felix.“, sagte er streng: „Es ist nicht immer alles schwarz oder weiß, es gibt auch viele Graustufen.“ „Was soll denn das jetzt schon wieder heißen? Leon!“, rief er ihm hinterher, als er sich in der Pause von ihm entfernte. Leon brauchte ein bisschen Zeit zum denken, um diese momentane Graustufe endlich ein wenig besser zuordnen zu können. Wie verhielt es sich mit Joel? Hatte er eine Tendenz zu schwarz oder doch eher zu weiß? Er wusste es nicht, alles was er im Moment wusste, war, dass dieser Kerl sein Leben durcheinander brachte und… und dass seine Katze Maron ihn mochte. >Verflixt! Mein Leben ist im Moment das reinste Chaos! Wieso lässt sich mein Alltag, der immer weniger alltäglich wird, nicht einfach ordentlich einsortieren, ohne dass gleich alles wieder aus dem Schrank und den Schubladen fällt?! Joel… was mach ich nur mit dir?< --------------------------------------------------------------------------------------- Tut mir Leid, dass es so lange nichts Neues gab >.< Ich bedanke mich bei allen, die noch dabei sind! :3 lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)