ChaOs-WG von LisaEgoismus ================================================================================ Kapitel 4: B -Side| 1. Kapitel: Von Peinlichkeiten -------------------------------------------------- Heyho, sry Leute, ich schaff es einfach nicht, unter der Woche etwas hochzuladen. Zudem habe ich überlegt, ob ich zu erst das Schlusskapitel hochlade, oder die B-Side Variante veröffentliche, um den Schluss noch aufzulassen. Ich habe mich für Letzteres entschieden :) __________________________________________ „Du Vollhonk!“, Shane schrie mich entsetzte an, als er die Scherben auf den Küchenboden sah. „Tu-Tut mir Leid“, hektisch kehrte ich die Scherben zusammen. Also manchmal war ich doch ein richtiger Volltrottel. Shane seufzte und verließ die Küche: „Sag das lieber Liam!“ Recht hatte er, schließlich hatte ich soeben eine Tasse von ihm geschrottet. Oh man, warum gerade die von Liam! Hätte es nicht Shane seine sein können? Mein großer Bruder kannte das schon aus unserem früheren Leben bei meinen Eltern. Da ging ständig irgendetwas in die Brüche und da konnten alle nur noch drüber lachen. Gewöhnlich hat man mir die Aufgabe des Geschirrspüler-ausräumens abgenommen. Aber jetzt hatten Shane und ich, auf Anraten unserer Eltern –weil sie eh keine Zeit für uns hatten- eine WG gegründet. Und im Prinzip finanzierten unsere Eltern alles, was so anfiel, wie Essen oder irgendwelche Reparaturkosten. Lediglich Miete mussten unsere beiden Mitbewohner zahlen. Oder was auch gut gewesen wäre, wenn es die Tasse von Luuk gewesen wäre. Den bemerkte man eh kaum, beziehungsweise sah man immer irgendwelche Schatten durch die Wohnung huschen. Wenn man dem sagte, man hatte seine Tasse geschrottet, nahm er es bloß hin. Es war ihm relativ egal und sobald eine neue Tasse für ihn da stand, war die Welt wieder vollkommen okay. Luuk war der erste, der bei uns einzog. Es gab zwar wesentlich mehr Interessenten, aber Shane bestand unbedingt darauf, dass wir alle gut zusammen passen. Das mit dem Zusammenpassen wagte ich manchmal jedoch zu bezweifeln, aber immerhin hatten wir es geschafft, dass sich alle dem Freundeskreis von Shane und mir anpassten. Lediglich Luuk schaffte ab und zu einen One-Night-Stand an, aber das war laut unserer Regeln erlaubt, solang der Auserwählte in Luuk seinem Zimmer blieb und nicht die Zimmer der Anderen betrat. Ja, und dann war da noch Liam. Er war vor kurzem bei uns eingezogen, und seit dem ersten Blickkontakt zitterten mir die Knie, wenn ich ihn nur sah. Die glänzenden Augen und dieses Lächeln. Ich musste Shane anfangs davon überzeugen, dass er unser Vierte werden durfte. Nach Shane’s Meinung war Liam zu normal. Aber erklärt mal eurem großen Bruder, warum du ausgerechnet den einen Typen namens Liam in der WG haben wolltest, und nicht einen von den zehn anderen, recht skurrilen Bewerbern. Ich hatte es darauf geschoben, dass wir auch mal jemand ‚Normalen‘ in der WG bräuchten. Shane gab noch etwas widerwillig sein Einverständnis. Vielleicht lag es auch an meinem Dackelblick. Doch es stellte sich schnell heraus, dass Liam gar nicht so normal war. Erstens nörgelte er bei jeder Gelegenheit –besonders beim Shoppen- an sich rum und zweitens pennte er ständig! Wann immer es ging, wurde hier und da ein Mittagsschläfchen gemacht. Für mich war er auch besonders, weil er so unglaublich süß war. Shane hatte dies natürlich auch gemerkt, und so blieb das berüchtigte “Ich muss mal mit dir reden“ –Gespräch von großen Bruder zu kleinem Bruder nicht allzu lang aus. ~Backflash~ „Jery? Hast du mal einen Moment Zeit?“, Shane klopfte an meine Tür und trat ohne groß abzuwarten ein. Er schloss sie wieder und setzte sich zu mir aufs Bett. Noch recht verwundert blickte ich ihn an: „Was ist?“ Als Shane nicht sofort mit der Sprache rausrückte, bemerkte ich, wie er mit einem Fuß immer auf dem anderen rumtrat und zu Boden schaute. Besorgt rückte ich ein Stückchen näher und legte eine Hand auf seine Schulter: „Alles okay?“ Er nickte, schaute aber immer noch zu Boden: „Jaja, bei mir schon“ „Ist was mit Lana?!“, erschrocken sah ich ihn an. Ich mochte dieses rothaarige Mädchen, was seine Freundin war, sehr. Sie war wirklich eine sehr gute Freundin. Und im Gegensatz zu den andren zwei Mädels noch ziemlich normal. Es gab da noch Melia, sie ging mit mir in eine Klasse, aber sie war total schüchtern. Ich hatte lange gebraucht, bis ich sie zum Reden gebracht hatte und jetzt klebte sie mir immer an der Backe. Wir wurden in der Schule schon als das Traumpaar gehandelt, aber mehr als Freundschaft war da nicht! Und dann gab’s da noch Chantal. Oh Gott, ich wollte gar nicht an die denken. Blond, bildhübsch, aber sie hatte einen Narren daran gefressen, mich in peinliche Situationen zu bringen. Jedoch war ich mir nie so sicher, ob sie es unabsichtlich oder absichtlich tat. Fakt war, inzwischen mied ich sie so oft ich konnte! „Ne-Nein“, Shane machte mir inzwischen leicht Angst. Denn das sollte was heißen, wenn meinem Bruder die Sprache weg blieb. Im Normalfall sprudelte alles aus ihm heraus, was er gerade dachte. Dann seufzte er jedoch und schaute mich durch seine verwuschelten Haare an: „Ka-Kann es sein, dass du... schwul bist?“ Bäm. Jetzt war ich der Jenige, der sprachlos da saß. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte und schaute ihn einfach nur sprachlos an. Shane nuschelte ein „Also doch“. Dann wendete ich meinen Blick zu Boden und konnte gar nichts sagen. Mein Hals war wie zugeschnürt. Wir saßen eine Zeit lang so da, bis es mir gelang, etwas zu sagen: „Weiß ich nicht so genau.“ Shane seufzte und nahm mich in den Arm: „Ich merke doch, wie du Liam immer ansiehst. Er hatte dir von Anfang an gefallen und deswegen wolltest du auch, dass er einzog.“ Ich nickte, versuchte aber im nächsten Moment noch zu retten, was zu retten war: „Aber ich kann doch auch bi sein...“ Shane lächelte: „Mir ist das so schnucki, was du bist. Ich wollte das nur geklärt haben.“ „Danke, du bist der Beste!“, ich lächelte ebenso. Ja, ich war wirklich ein wenig in Liam verschossen, doch ich wusste ja nicht mal, auf was er stand. „Weiß ich doch!“, Shane drückte mir einen Kuss aufs Haar, „Wenn dir Liam irgendwann, irgendwie mal weh tun sollte, dann sag mir Bescheid. Ich mach den klein!“ Grinsend schaute ich ihm hinterher, wie er zur Tür ging: „Geht klar!“ ~ Ende Backflash~ Mit zittrigen Knien schlich ich zu Liam’s Zimmer. Der musste mich doch so für einen Volltrottel halten! Mein Herz schlug wie wild, als ich bei ihm klopfte und die Tür aufschob: „Liam?“ „Ja?“, er schaute gespannt zur Tür. Bestimmt fragte er sich, warum ich ihm schon wieder auf den Wecker ging. Oh Gott. In Liam’s Gegenwart war ich so unsicher: „Stör ich?“ Ja sicher störte ich! Dumme Frage meinerseits. „Nein.“, er lächelte mich an. Höflich war er ja, denn egal was ich tat oder wie oft ich ihm auf den Sack ging, er lächelte immer. „Du???“, etwas unsicher tapste ich zu seinem Bett und sah ihn mit reumütigen Augen an, „Bitte sei mir nicht böse. Ich hab‘ beim Geschirrspüler ausräumen eine Tasse von dir geschrottet. Sorry, ich kauf dir auch eine Neue!“ Liam richtete sich von seiner bequemen Liegeposition auf und schüttelte grinsend den Kopf: „Kauf am besten gleich Plastikgeschirr für die ganze WG.“ „Jah, okay, mach ich“, ja, Recht hatte er. Bei meiner Schussligkeit war das wohl am besten: „Also verzeihst du mir?“ Er grinste mich fast schon fies an, zog mich dann aber mit einem Ruck auf sein Bett und setzte sich auf meinem Rücken: „Ja, aber Strafe muss sein!“ „Liaaam!“, oh Gott, nein! Panisch wollte ich von ihm weg. Das ganze würde doch in totaler Peinlichkeit ausarten! Und ich wollte mich nicht vor ihm blamieren – zumindest nicht noch mehr-! Jetzt drehte er sich auf meinem Rücken um und ich hatte ein ganz dummes Gefühl, was sich auch bestätigen würde. Er packte meine Füße und ich konnte nicht anders, als aufzuschreien. Oh Gott, nein! Als er jetzt auch noch meine Füße kitzelte, war es vollkommen vorbei. Ich wusste nicht, ob ich schreien, lachen oder heulen sollte. Es überwältigte mich so. Und ich hatte ja nichts gegen Nähe zu Liam, aber jetzt wollte ich nur noch weg! Doch zu meinem großen Glück klingelte an es der Tür und Liam ließ überrascht von meinen Füßen ab. Er drehte sich zu mir und sah mich fragend an: „Wer ist das jetzt zum Samstag?“ Jedoch wurde seine Frage schnell geklärt. Ein „Schaaaatz!“ hallte durch die Wohnung. Die Stimme konnte man eindeutig Lana zuordnen. Doch leider Gottes waren noch mehr Stimmen zu hören und meine schlimmste Befürchtung wurde wahr: „Chantal ist auch dabei...“ Seufzend und völlig fertig ließ ich meinen Kopf auf Liam’s Kissen sinken. Oh Gott, der Tag war jetzt definitiv für die Katz‘. Zu meiner großen Unterstützung lachte Liam bloß und stieg von mir herunter. Keine Sekunde später stand dieses Monster auch schon im Zimmer: „Jeeeeryyy!“ Mit einem leicht verzweifelten Quieken versuchte ich mich hinter Liam zu verstecken und funkelte dieses Monster mit bösen Blicken an. Doch Chantal wäre nicht Chantal, wenn sie das davon abgebracht hätte, mich hinter Liam’s Rücken hervor zu zerren: „Ach komm! Hier um die Ecke hat ein neues Café aufgemacht. Das wollte ich unbedingt mit dir testen!“ Maaan, mit Tränen in den Augen wurde ich aus dem Zimmer gezerrt. Ich wollte nicht! Allein schon der Gedanke daran, womöglich wieder einen Kaffee über den Kopf geschüttet zu bekommen, machte mir Angst! Sie warf mir meine Jacke entgegen: „Komm schon! Das wird bestimmt lustig!“ Ja total! Oh Mama, hilf mir! Draußen angekommen wehte uns ein frischer Wind entgegen. „Du sag mal, Jery!“, Chantal hakte sich bei mir ein, „Du und die kleine Melia! Läuft da nun was oder nicht?! Mal so ganz im Vertrauen!“ Ich schaute sie skeptisch von der Seite an: „Bitte wie kommst du auf die Idee?!“ „Ich bitte dich! Die ganze Schule redet doch darüber! Sie hängt dir doch ständig an der Backe!“, recht hatte sie. Dumme Frage meinerseits mal wieder. Ich seufzte und versuchte möglichst ernst zu klingen: „Nein. Wir sind nur Freunde!“ Chantal grinste munter vor sich hin, ehe sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich: „Aber sie hat ja auch einen verdammt hübschen Bruder! Der dazu noch in meine Klasse geht!“ Ich nickte und versuchte möglichst interessiert zu wirken: „Läuft da was?“ Chantal schaute zu Boden: „Ach, ich weiß nicht. Er nimmt mich nicht wirklich wahr. Und will ich wirklich einen Freund, der nur an das eine denkt?“ Auch mein Blick fiel zu Boden und ich konnte sie gerade so bei Seite ziehen: „Vorsicht!“ Sie wäre beinah in einen Hundehaufen getreten. Erschrocken quietschte sie los und sprang, mich an: „IHHHH!“ „Man! Wo hast du deine Augen!“, ich schaute sie ratlos an, während wir so an eine Mauer gepresst dastanden. „Sorry!“, sie ließ sofort von mir ab, „Bist du dreckig?“ Sie zog mich wieder zu sich und drehte mich um: „Oh Scheiße! Ich glaub, die Jacke musst du waschen!“ Dankbar ironisch schaute ich sie an: „Mach ich doch gerne!“ „Tut mir Leid!“, sie zog mich weiter, „Da vorn ist auch schon das Café!“ Innerlich verzweifelte ich bereits wieder. Hatte ich die Jacke nicht erst vor zwei Wochen gewaschen gehabt? An den Grund erinnerte ich mich lieber nicht. „Guck! Da sind zwei Plätze frei!“, sie zog mich zu einem Fensterplatz. Nachdem wir bestellt hatten, ging unser Gespräch weiter. Chantal sah mich seufzend an: „Ich mein, der denkt immer nur an das Eine! Da brauch nur einer etwas Doppeldeutiges sagen, da lässt er wieder einen Spruch dazu ab. Zudem baggert er alles an, was nicht bei drei auf dem Baum ist! Nur mich ignoriert er.“ Ich zuckte mit den Schultern: „Vielleicht bist du einfach nicht sein Typ?!“ Aber bei dem Punkt, dass Finn sexbesessen war, gab ich ihr vollkommen Recht. Seit meinem 12. Geburtstag bekam ich jedes Jahr eine Packung Kondome. Davon hatte ich noch kein einziges gebraucht. Ich schob diese Dinger dann immer meinem Bruder zu, der mit Lana ein recht lebhaftes Liebesleben hatte. Ach ja, Liebe musste doch schön sein! „Man...“, schmollend blickte sie mich an, „Oder es liegt daran, dass wir Kumpels sind, und er deswegen kein Interesse an mir hat“ Wieder zuckte ich mit den Schultern: „Kann auch sein. Aber du findest deinen Glücklichen schon noch“ Na ob der dann wirklich glücklich war, bezweifelte ich nahezu schon ein wenig. Da stand auch der Kellner neben uns: „Einmal einen Kirschbecher für die bezaubernde Lady. Und den Giotto-Becher für den Kerl.“ Er lächelte sie verführerisch an. Immer diese Italiener! Doch zum Glück ließen solche Anmachen Chantal komplett kalt. Gedankenverloren stocherte sie in ihrem Becher herum. Ihr Eis schmolz schon. War mir aber recht egal. Zufrieden fischte ich die Giotto-Kugeln aus dem Becher und ließ mir das Nusseis schmecken. Der Becher war wirklich gut. „Oh, guck!“, auf einmal war Chantal wieder da und deutete zu dem Eingang, wo gerade ein paar Typen – die nicht schlecht aussahen- reinkamen, „Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mich denen mal vorstelle!“ „Natürlich nicht!“, ich lächelte sie. Ja, Gott sei Dank! Jetzt wo sie mich verlassen wurde, konnte ja kein Missgeschick mehr passieren! Ha! Der Tag war gerettet! Sie stand lächelnd auf und wollte gehen, doch dann stolperte sie über das Tischbein und ich sah nur noch einen Eisbecher auf mich drauf zukommen – im Hintergrund ihr panisches Schreien-. Platsch! Im nächsten Moment merkte ich eine Masse auf meinem Gesicht, welche begann, sich auf meinem Körper zu verteilen. „Oh Gott!“, ich hörte Chantal erschrocken aufquietschen. Im ersten Moment hatte ich mich noch gewundert, wo der harte Becher blieb, aber als ich die Augen wieder aufmachte, sah ich, dass sie ihn noch in der Hand hielt. Nur das flüssige Eis war eben halt weg. „Scheiße! Tut mir Leid!“, Chantal kratzte ein paar Servietten zusammen und versuchte mich abzurubbeln. Auch der – zu ihr freundliche- Italiener kam an gesprintet: „Mama Mia!“ Er zückte ein Tuch und rubbelte mir ebenfalls an den Haaren, im Gesicht und auf meinem Shirt rum. War es jetzt eigentlich normal, dass ich mir dezent komisch vorkam?! „Ist schon okay“, mühsam versuchte ich die zwei Rubbelnden von mir zu entfernen und aufzustehen, „Ich geh einfach nach Hause und bade!“ Die beiden hörten auch auf und ich drückte dem Kellner das Geld für Chantal und mir in die Hand: „Passt so!“ Draußen angekommen entschuldigte sich Chantal weitere hundert Mal. Ich sah bloß zu, dass ich so schnell wie möglich nach Hause kam, um die Wanne zu beglücken. Vor der Haustür angekommen, drückte mir Chantal einen Kuss auf die Wange: „Tut mir wirklich leid! Sag den anderen, ich bin schon heimgegangen und danke fürs Eis!“ In der Wohnung angekommen wollte ich sofort ins Bad, doch zu meiner Enttäuschung war abgeschlossen. Arrrgh! Heut war doch echt nicht mein Tag! Sauer stapfte ich in Liam’s Zimmer: „Nie wieder!“ Die Blicke von Melia, Finn und Liam klebten sprachlos an mir. Ich stellte mich vor Liam’s Ganzkörperspiegel und schaute mich angewidert an: „Diese verrückte Barbie bringt mich noch um!“ "Was war passiert?", mit einer Menge Mitleid schaute Liam mich von oben bis unten an. "Ihr war doch tatsächlich, ganz aus Versehen versteht sich, der Eisbecher aus der Hand gerutscht und dreimal darfst du raten, wer gerade in der Flugbahn des Eisbechers stand!", ich nahm ein paar Taschentücher und versuchte das klebrige Zeug zu entfernen, "Und irgendein Trottel blockiert jetzt auch noch das Bad." Gerade kamen auch Lana und Shane ins Zimmer. Lana scannte mich von oben bis unten ab, um dann zu schmunzeln. Mein werter Bruder versuchte mich aufzumuntern: "Du glaubst auch jedes Mal auf das Neue an das Gute in ihr. Vergiss es, Chanti hat nun mal ein Talent dazu, dich zu blamieren. Gib's lieber auf." "Na herzlichen Dank!", ich sah meinen Bruder genervt an, "Die ist im Übrigen ohne euch wieder los gemacht." "Okay, ich mach dann auch mal wieder los", Lana sah in die Runde, "Wer kommt mit?" Melia und Finn gaben ihr Einverständnis und somit waren die drei auch bald weg. Ich setzte mich mit Shane und Liam in die Küche. "Die Zitrone ist wieder mal sauer.", Liam seufzte, sah uns dann grinsend an. "Wann ist sie das mal nicht?", Shane verdrehte genervt die Augen. Dann hörten wir jedoch etwas klappern und kurze Zeit später stand Luuk, frisch gestylt, in der Küche und machte sich eine Schüssel Müsli. Wortarm wie immer. Mit einem kurzen Blick schaute er uns schnaufend an und ging dann in Richtung Zimmer. "Hallo kann man auch mal sagen!", warf Shane ihm noch hinterher, was Luuk veranlasste, ein paar Schritte zurück zu gehen und in die Küche und insbesondere auf ihn zu schauen: "Ich bin nun mal nicht so lautstark wie du. Ach ja, Lana tut mir Leid. So lange ging der Spaß ja nicht." "Was geht dich mein Liebesleben an?", Shane schaute ihn fassungslos an. Luuk schüttelte den Kopf: "Ist ja nicht so, als ob mich das freiwillig interessieren würde." "Na im Gegensatz zu dir habe ich wenigstens eine Freundin!" Luuk legte den Kopf leicht schief und sah ihn mit Hundeaugen an: "Mein Beileid." Damit ging er. Immer ging es nur um Sex und Beziehungen. Langsam ging mir das echt auf den Keks. Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass ich wohl einfach kein Glück hatte. Nur ich hatte mein Glück ja auch noch nie versucht. Mein Blick fiel kurz zu Liam, der belustigt auf den Tisch schaute. An was er wohl dachte? Bestimmt nicht an mich! Schmollend stand ich auf: „Ich geh jetzt Frustbaden!" Damit stapfte ich ins Bad. Ich ließ mir Wasser ein und zog mich aus. Die Betonung lag absichtlich auf Frustbaden. Es gab da nämlich einen Unterschied zwischen Baden und Frustbaden. Baden tat man bloß, um zu entspannen und sich sauber zu bekommen. Bei Frustbaden wollte man seinen Frust los lassen. Erklärte ja eigentlich der Begriff. Der wesentliche Unterschied lag jedoch darin, das Frustbaden durchaus mal etwas länger dauern konnte. Damit meinte ich so ca. 3 Stunden. Wie meine Haut danach aussah, interessierte mich nicht wirklich. Aber danach ging es mir wieder besser. Ich wusste nicht, wie viel Zeit bereits verflogen war, nur draußen wurde es langsam dunkel. In Gedanken war ich wieder einmal bei Liam. Ich musste mir etwas einfallen lassen, wie ich diesen gottgeilen Typen bekam. Er machte mich nahezu wahnsinnig. Ich würde ihn am liebsten die ganze Zeit nur knuddeln, küssen und naja... Aber das würde wohl ein Wunschgedanke bleiben, wenn ich nichts unternahm. Nur was sollte ich auch tun! Ich war doch nur der kleine, dumme Jery. Ich machte entspannt die Augen zu und ließ mich ganz von meinen –etwas unanständigen- Gedanken treiben. Bei diesem Typ konnte man doch gar nicht anders...! Zufrieden befasste ich mich mit meinem Kleinen. Auch ein halber Mann brauchte mal Spaß! Doch plötzlich hörte ich die Türklinke und ein frischer Wind kam ins warme Bad. Mein Blick haftete sofort an Liam, der mich ebenso etwas arg geschockt ansah. Meine Hände fuchtelten etwas nervös vor meinem besten Teil, um zu verstecken, was noch zu verstecken ging. Doch seinem Blick zu Folge konnte er die Situation deuten. Misthundekacke! Peinlicher ging es gar nicht mehr! Ich hätte losheulen können. „Eh, so-sorry. I-Ich geh dann mal, eh, zur Nachbarin...“, Liam stammelte sichtlich verwirrt etwas zusammen, ehe er das Bad verließ. Oh Gott! Oh mein scheiß Gott! Ich hielt mir die Hände vors Gesicht und schüttelte verzweifelt den Kopf. Der, den ich so liebte, musste mich in so einer Situation sehen! Ich war doch echt eine kleine, dreckige Ratte. Sämtliche Chancen, die ich vielleicht gehabt hatte, waren nun vollkommen im Eimer! Ungewollt liefen mir Tränen über die Wange. Ich verfluchter, scheiß Volltrottel! Frustbaden jetzt erst recht! Vorher schloss ich aber noch die Badtür zu. Es war noch ein Weilchen vergangen. In der Zeit hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich Liam jetzt noch in die Augen schauen konnte! Ich hatte mich immer noch recht verzweifelt in mein Bett verzogen. Am besten ging ich nie wieder wo anders hin! Unter sämtlichen Decken und Kissen hatte ich mich verbuddelt. So musste Liam nie wieder meine Hässlichkeit ertragen! In die hinterste Ecke hatte ich mich inzwischen verkrochen. Das war doch so scheiße peinlich! Ich wollte gar nicht wissen, was er jetzt von mir dachte! Unter den ganzen Decken machte ich mein Handy an und leuchtete auf das Bild, dass ich von Liam hatte. Das mir so ein ausgedruckter Papierfetzen so viel bedeuten konnte…, nur er war eben das einzige, was ich von ihm hatte und knuddeln konnte. Okay, an dieser Stelle musste ich zugeben, dass ich auch ab und zu -wenn Jery denn mal übers Wochenende mal nicht da war- mich in seinem Zimmer aufhielt und an irgendwelchen Klamotten schnupperte. Er roch eben halt so gut! Meine Güte, ich konnte es doch auch nicht ändern! Auch wenn ich langsam Luftprobleme bekam, blieb ich fest bei der Meinung, hier für immer liegen zu bleiben! „Jery?“, die bekannte Stimme meines Bruder drang zu mir durch, „Alles okay?“ „Nein!“, nuschelte ich, „Ich bleibe hier für immer!“ Ich spürte seine Hand auf meinem Rücken: „Was hast du?“ „Peinlich!“, gab ich trotzig von mir. Ich würde Shane doch nicht erzählen, dass Liam mich beim… naja, erwischt hatte! „Was?“, doch so leicht schien mein Bruder nicht aufzugeben. So war er immer. „Wegen Liam, ich geh im Erdboden versinken!“, nuschelte ich weiterhin. Er sollte mich in Ruhe lassen. Das Ganze war ja schon schlimm genug! „Genauer bitte?!“, Shane schien nur Bahnhof zu verstehen. Jedoch antwortete ich ihm nicht mehr. Ich vernahm ein Seufzen, dann ging er. Erleichtert seufzte ich auf und buddelte mir ein kleines Atemloch. Ganz ohne Luft ging es halt doch nicht und zum Sterben war ich noch nicht bereit, wenn auch kurz davor, bereit dafür zu sein. Spätestens dann, wenn ich Liam irgendwann wieder sehen zu müssen. Jedoch blieb die Ruhe nicht lang. Meine Tür schob sich auf: „Jery?“ Liam! Oh Gott. Sofort begann mein Herz zu rasen, Schnappatmungen musste ich kontrolliert zurückhalten, zudem zitterte ich am ganzen Körper vor Aufregung. Sogar ein leichtes Quieken entglitt mir –was es immer tat, wenn ich in Panik war-. Ahh! Bitte nicht! Kurze Zeit darauf senkte sich meine Matratze. Liam schien bei mir zu sitzen. Oh Gott! Das wurde ja immer schlimmer! Er seufzte: "Hör mal. Das war eben blöd gelaufen. Aber na und. Das ist doch normal!" Wieder quiekte ich leicht. Das war nicht blöd gelaufen, das war sau peinlich! „Jery…“, Liam schien es auf die sanfte Methode zu versuchen, jedoch wollte ich ihn nie wieder sehen! Wenn ich nur an seinen entsetzten Blick dachte, wurde mir schon zum Heulen zu Mute. Sämtliche Hoffnungen hatte ich bereits verabschiedet. Langsam begann er, die Kissen von mir zu nehmen. Jedoch trat ich ihn leicht mit meinem Fuß. Der sollte aufhören! Zudem lag ich hier bloß in Boxer rum! „Peinlich!“, nuschelte ich. Vielleicht ging er ja, wenn er einsah, wie unangenehm mir das alles war. Er betätschelte behutsam meinen Arsch: "Ist doch nichts dabei. Das macht doch eigentlich jeder normale Junge!" "Du hast mich aber angeschaut, als wäre ich ein dreckiges Stück Mist", ich hätte heulen können! "Naja, also, ich gebe zu, ein bisschen schockiert war ich schon...", hatte ich es nicht gesagt?! Er empfand mich als widerlich. Dennoch fragte ich ihn, warum er das schockierend fand. "Naja, weil du eher den Anschein machst, ein kleiner Junge zu sein, der an so was noch nicht mal denkt.", bäm. Danke! Jetzt wurde ich langsam sauer. Ich war also in seinen Augen das kleine, brave Kind! Ich wollte aber nicht das kleine, brave Kind sein! Alles was ich wollte, war es, in seinen Augen attraktiv zu wirken und als eventueller Sexpartner in Frage zu kommen! Ich warf alle Decken von mir und sah ihn leicht sauer an: "Ach so? Bloß weil ich erst fünfzehn bin und recht zierlich gebaut, bin ich für dich ein Baby?!" Im Nachhinein könnte ich mich für diese Aktion umbringen! Eine Peinlichkeit nach der nächsten. Trotzig zog ich einen Schmollmund. Unweigerlich huschte mein Blick kurz über Liam’s, nur mit Boxer bekleideten Körper. Er sah so gut aus. Dann bemerkte ich jedoch seine Blicke, die an mir hafteten, zudem grinste er. Da hätte er mich auch gleich auslachen können! Danke, echt! "Genug gestarrt?!", ich sah ihn sauer an, "So wie du gegrinst hast, sehe ich wirklich Babyhaft aus, was?" Sofort schüttelte er hastig den Kopf: "Nein, nein, mir gefällt nur das hier..." Dabei strich er mir über meine Härchen am unteren Bauch, die zu meinem Schritt führten. Ich reagierte recht empfindlich und zitterte leicht. Ich hatte mir ständig ausgemalt, wie es wäre, von Liam an so einer Stelle berührt zu werden und jetzt tat er es! Das fühlte sich zu allem Überfluss auch noch geil an. Ich schlug seine Hand weg, bevor ich noch zu großen Gefallen daran fand: "Lass das!" Sofort griff ich nach meiner Tagesdecke und kuschelte mich in sie ein. Ich mochte es nicht, so von Liam angestarrt zu werden! Er stand lächelnd auf: "Ich geh jetzt auch wieder. Wird langsam bisschen kalt..." Ich nickte: "Gute Nacht" Damit ging er und zugegeben, schaute ich ihm hinter und ließ meinen Blick über seinen Körper schweifen. Er sah so gut aus…, kein Wunder, dass ich ein inneres Verlangen nach ihm hatte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)