Wenn der Boden unter den Füßen brennt von iamnooneshero (Bonney x ??? | Nojiko x Ace) ================================================================================ Kapitel 8: Sand zwischen den Zehen ---------------------------------- Hallo Leute :) Tut mir leid, dass das Kapitel jetzt so lange gedauert hat! Aber die Uni ist wieder losgegangen und war stressig wie eh und je. Ich versuche mal, dass das nächste nicht so lange dauert, aber versprechen kann ich nichts. Genug Gelaber, ich wünsch euch viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kid saß auf der Rückbank, seinen Körper leicht zur Seite gedreht. Durch die Heckscheibe konnte er das Auto hinter ihnen anschauen. Es war Laws. Und auf dem Beifahrersitz saß Bonney. Er starrte die Beiden schon eine ganze Weile an, doch diese schienen es zu ignorieren. Ihre Lippen bewegten sich rege und jedes Mal, wenn sie lachten, kam ihm die Galle hoch. Nojiko musterte ihn im Rückspiegel. „Hat dich die Polizei befragt?“, fragte sie scharf und lenkte damit die Aufmerksamkeit auf sich. Der Rothaarige wandte sich ihr zu und wirkte ein wenig genervt: „Ja. Aber ich hab gesagt, dass ich keine Ahnung hatte, was der Alte so treibt. Sie machten nicht den Eindruck als würden sie mich verdächtigen.“ „Na, zum Glück!“, erwiderte sie und reichte ihm ein Stückchen Apfel, welchen sie gerade schnitt. Ein anderes Stück steckte sie Ace, der fuhr, in den Mund. Kid aß es widerwillig, drehte sich aber nicht nochmal um. Er lehnte den Kopf an die Autotür und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken. Die Blauhaarige seufzte etwas besorgt und fütterte ihren Freund weiter. „Wir sind bald da.“, verkündete der Schwarzhaarige und hoffte, dass die Stimmung dadurch etwas besser wurde. Nach dem Vorfall mit Kids Vater, waren Ace, Nojiko und Kid so etwas wie eine eingeschworene Gemeinschaft geworden. Nicht nur, dass sie Falschaussagen bei der Polizei gemacht hatten… nein, Ace bestand einfach darauf, seinen Kumpel überall mit hin zu schleppen. Und wenn das bedeutete, dass er mit ins Kino, in den Schnulzenfilm musste, dann war das ebenso. Außerdem war er bei Ace untergekommen, bis er seine Wohnung gefunden hatte. Beim Umzug hatten sie ihm selbstverständlich auch geholfen. Der Rothaarige wollte nicht undankbar erscheinen, er würde das nie mehr gut machen können, aber es nervte tierisch, wie ein Kind behandelt zu werden. Als könnte er nicht auf sich selbst aufpassen… Er war in ein tiefes Loch gefallen, das stand nicht zur Debatte. Jedoch war er schon oft tief gefallen und war genauso oft wieder aufgestanden. Er konnte das, er war daran gewohnt. Das machte ihm nicht sehr zu schaffen. Was ihn dagegen verrückt machte, war das, was sich zwischen Bonney und Law abspielte. Eigentlich wollte er ihr gönnen, dass sie glücklich war… aber warum musste das ausgerechnet mit diesem Besserwisser sein?! Der hatte doch von Anfang an einen Keil zwischen sie getrieben. Er rutschte tiefer in den Sitz und verschränkte die Arme vor der Brust. Auf diesen beschissenen Trip hatte er auch keinen Bock! Zwar hatten sie schon lange geplant, ans Meer zu fahren, wenn das Abi vorbei war… allerdings war damals noch nicht klar gewesen, dass es zwei Pärchen und einen armen Idioten geben würde. Und die Rolle des armen Idioten schmeckte ihm gar nicht. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt, erreichten sie einen Parkplatz. Alle, bis auf Kid, stiegen begeistert aus und genossen die kühle Meeresbrise. Es waren nicht viele Menschen hier, auch wenn die Sonne schien, richtiges Badewetter war noch nicht. Das war den Freunden herzlich egal. Hier konnte man die Freiheit spüren, die sie die letzten Wochen und Monate vermisst hatten. Eine Treppe führte runter zum Strand und die Mädchen stiegen sie auch schon voller Elan hinab. Unten zogen sie die Schuhe aus und liefen barfuß durch den Sand. Der übrige Haufen ihrer Gruppe war dazu verdonnert worden, die Habseligkeiten runter zu tragen. Also Sonnenschirm, Handtücher und Picknickkörbe. Während die Mädchen schon dabei waren, sich die Kleider vom Leib zu streifen und ins seichte Wasser zu waten, legten die Jungs alles mehr oder weniger ordentlich zurecht. Es war ein schönes Fleckchen, daran war kein Zweifel. „Uh~“ kamen hohe Töne von den Mädels, da das Wasser doch um einiges kälter war, als sie erwartet hatten. Ace stürmte in Badehose zu ihnen und fing an sie nass zu spritzen, woraufhin das Kreischen noch lauter wurde. Als sich auch noch Law zu der Truppe dazu gesellte, war das Bild für Kid wirklich perfekt. Perfekt zum Abkotzen. Er schob seine Sonnenbrille auf der Nase zurecht und ließ sich zurück auf sein Strandtuch fallen. Das hier war kein Ort für ihn. Er war das 5.Rad am Wagen und das im wahrsten und bittersten Sinn des Wortes. Hätte er sich in Luft auflösen können, er hätte es getan. Das eigentliche Problem lag nicht daran, dass er mit zwei Pärchen abhängen musste… es lag in seinem Inneren. Wo sich eine giftige Schlange durch seinen Körper grub. Und mit jedem Züngeln, mehr von ihrem Gift verteilte. Und dieses Gift hieß Eifersucht. Der Rothaarige wusste nicht, wo das plötzlich herkam, aber es schien kein Gegengift zu geben. Er richtete sich etwas auf, stützte sich auf die Unterarme. Die anderen plantschten immer noch fröhlich vor sich hin. Als sich allerdings Bonney und Law küssten, sank er wieder zurück. In seinen Fingern kribbelte es, seine Muskeln spannten sich unangenehm an. Fast als wolle sein Körper eine Attacke ausführen, von der er nichts wusste. Und so gern er den Streber auch verprügelt hätte, sein Kopf blieb relativ kühl. Wahrscheinlich eher aus Trotz als aus Vernunft. Er wollte diesem nicht seine Verletzlichkeit zeigen, wenn es um Bonney ging. Überhaupt wollte er eine solche Verletzlichkeit nicht mal besitzen! Er stopfte sich seine Kopfhörer in die Ohren und ließ sich von irgendeinem Metalcoregeschrei berieseln. Das übertönte die Geräusche von außen, genauso wie die von innen. Diese leise, nervige Stimme in seinem Kopf sollte einfach ihr Maul halten! Schlussendlich war das Gewissen doch eine hinterfotzige Schlampe. Schließlich brachte es einen dazu, zu bereuen. Und schien sich an diesem schmerzhaften Prozess auch noch zu erfreuen. Wenn das nicht fies, gemein und hinterhältig war. Nein, das konnte ihm gestohlen bleiben! Kid döste vor sich hin, bis etwas kaltes ihn hochschrecken ließ. Die Pinkhaarige stand über ihm und hatte das Wasser aus ihren Haaren auf ihn tropfen lassen. Sein grimmiges Gesicht brachte sie zum Lachen. Sie kniete sich runter und entriss ihm seine Musik. „Komm doch auch ins Wasser.“ Er sah ihr nicht ins Gesicht, sondern verfolgte einen Wassertropfen, der sich ihre Haut entlang schmiegte. Dass er ausgerechnet zwischen ihre Brüste wanderte, brachte ihn zum Erröten. Unglaublich viele Gedanken taten sich in seinem Hirn auf, fast als würde es gespalten werden und Einhörner daraus hervor fliegen. „Du bist so rot… bestimmt hast du schon einen Sonnenstich!“, interpretierte sie das Ganze verdammt falsch. Wären sie in einer dieser Kinoromanzen gewesen, hätte er sich jetzt aus Dummheit wohl verraten. Aber das hier war die Realität. „Ich geh mich mal abkühlen.“, erwiderte er deswegen. Ohne sich groß vorzubereiten, sprang er in das kühle Nass und biss die Zähne zusammen. Wieso war das denn noch so scheißkalt?! Von seiner Schwäche wollte er sich aber nichts anmerken lassen und schwamm ein paar kräftige Züge. Dadurch wurde es wenigstens etwas wärmer. Außerdem war er so Bonney entkommen. Inklusive der Regungen, die sein Körper schon veranstalten wollte. Elender Verräter. Er legte sich auf den Rücken und ließ sich ein wenig von den Wellen hin- und herschaukeln. Das war doch mindestens ein C-Cup… eigentlich reichte das nicht. Bestimmt D! Er grinste wegen seiner schmutzigen Gedanken. Man konnte nicht verleugnen, dass sie gut geformt war. Bisher hatte er jedoch nie so genau darüber nachgedacht. Überhaupt hatte er nie in Erwägung gezogen, mal Sex mit ihr zu haben. Sie waren sich so nahe gewesen, zu nah für solche Empfindungen. Auch wenn es ihm jetzt doch etwas merkwürdig vorkam… Schließlich hatte er seinen ersten Kuss von ihr bekommen. Ihr Busen war der erste, den er je gespürt hatte. Und auch seine erste richtige Erektion hatte er ihretwegen gehabt. Wieso hatte ihn dann nie das Verlangen übermannt? Wieso hatte er dann nicht sein erstes Mal mit ihr? Ehe der Arbeitsspeicher seines Gehirns aber irgendeine logische Lösung für diese Fragen ausspucken konnte, hörte er Bonney rufen: „Hilfe!!! Nein… lass mich runter!“ Law trug sie auf seinen Armen immer tiefer ins Wasser, sie krallte sich an diesem fest. Was machte dieser Idiot da? Kid schwamm zu ihnen, das Wasser war noch nicht sonderlich tief an der Stelle. Er hielt den anderen an der Schulter fest. „Bist du taub? Lass sie runter!“, forderte er ihn auf. Dieser war doch erstaunt, weil er nicht mit so einem giftigen Blick gerechnet hatte. Was war schon dabei? Er wollte Bonney ja nur etwas ärgern und ins kalte Wasser schmeißen. Die Hand um Laws Schulter verstärkte ihren Druck, bis dieser sich geschlagen gab und Bonney runter ließ. Diese schien schon um einiges erleichterter. Kid fasste sie am Handgelenk und zog sie zurück zum Strand. Dort blieb er allerdings nicht stehen, sondern schleifte sie weiter mit. Sie musste schon richtig laufen, um mit ihm mithalten zu können. „Wo willst du denn hin?“, wollte sie wissen, bekam jedoch keine Antwort. Sein Griff erinnerte sie an früher, wo sie immer Schlittschuhlaufen gewesen sind. Da hatte der Rothaarige sie auch immer hinter sich hergezogen. Und war immer schneller und schneller geworden. Bis sie gegen die Bande gekracht und auf den Hintern gelandet waren. An einem dieser Tage hatte er sie in der Umkleidekabine geküsst. Ihr erster Kuss… Als er abrupt stehen blieb, stieß sie ihn fast um. „Wieso hast du ihm nichts erzählt?“, fragte er vorwurfsvoll. „Was erzählt?“, stellte sie unschuldig eine Gegenfrage. „Dass du nicht schwimmen kannst!!“, pfefferte er ihr entgegen und entließ ihr Handgelenk. Sie drehte sich leicht und sah über ihre Schulter. Ihre Freunde konnte man kaum mehr erkennen. Bonney seufzte und zuckte mit den Schultern. „Das ist mir peinlich, okay?“, meinte sie kleinlaut. „Wenn er dein Freund ist, braucht dir vor ihm doch nichts peinlich sein!“, wetterte der Rothaarige weiter. „Misch dich da nicht ein!“, kam es jetzt auch sauer über ihre Lippen. „Hat er kein Verständnis oder was?!“. „Natürlich hätte er Verständnis dafür!“. „Dann sags ihm doch einfach!“. „Wenn ich aber nicht will?!“. „Wieso willst du nicht?!“. „Weil es peinlich ist!!!“. „Den Punkt haben wir schon abgehakt! Lass dir was Neues einfallen!“. „Ich will mir aber nichts Neues einfallen lassen!“. Sie war sich sicher, dass man ihr Gezeter auch noch am anderen Ende des Strandes hören musste. Dabei hatte sie nicht mal Lust auf eine solche Diskussion! Sie war glücklich mit Law, auch wenn es ziemlich oberflächlich war. Momentan wollte sie darüber nicht nachdenken. Sie wollte sich daran erfreuen, was sie hatte. Und was sie hatte war ein gutaussehender, kluger Freund, der ihr jeden Wunsch von den Lippen ablas. Einen besseren Kerl für diesen Job hätte es gar nicht geben können! Sie lebte den Traum zahlreicher Mädchen und wollte diese Illusion nicht zerstören lassen. Die junge Frau verschränkte die Arme vor der Brust. „Okay... pass auf. Bring mir schwimmen bei!“, forderte sie ihn dann auf. Kid, der schon etwas zurück schmettern wollte, verstand ihre Worte nun erst richtig. „Du weißt schon, dass ich das des Öfteren versucht habe?“, seine hochgezogene Augenbraue schien sie förmlich zu verspotten. „Aber ich hab es noch nie so sehr gewollt wie jetzt. Also hilf mir gefälligst!“, ihre Antwort war im Befehlston und er widersprach nicht. Was hätte er darauf auch großartig sagen sollen? Mal sehen, ob ihr Wille auch wirklich so stark war. Sie wateten also ins Wasser und machten ein paar „Trockenübungen“, dort, wo sie noch stehen konnte. Als es jedoch tiefer wurde, krallte sie sich etwas ängstlich an ihn. Das war er schon gewohnt. Eigentlich konnte sie schwimmen, traute es sich aber nicht mehr. In ihren Kindertagen hatte ein Junge sie vom 3-Meter-Brett gestoßen, weil sie sich nicht getraut hatte zu springen. Sie war so geschockt gewesen, dass sie nicht auftauchte, sondern stattdessen unterging, ohne sich zu wehren. Ein Bademeister war gleich zur Stelle und hatte sie gerettet, seitdem war sie aber nie wieder in tiefes Wasser gegangen. Selbst jetzt noch zitterte sie und Gänsehaut überzog ihren Körper. Kid rieb über ihre Schulter. „Wir können es auch bleiben lassen.“, murmelte er beschwichtigend. Daraufhin löste sie sich aber etwas von ihm und schüttelte energisch den Kopf. Sie würde das durchziehen! Das konnte nicht ihr ganzes Leben so weitergehen! An einer Stelle, wo er noch stehen konnte, sie aber nicht mehr, griff er unter ihren Bauch und sie machte ein paar Schwimmzüge. So schlecht stellte sie sich gar nicht an. Das wiederholten sie einige Male, irgendwann ließ der Rothaarige sie aber einfach los. Zunächst bemerkte sie es nicht und schwamm fast schon fröhlich vor sich hin. „Ich kann es!“, trällerte sie. Wie sie sich umdrehte und merkte, wie weit ihr Kindheitsfreund aber entfernt war, und dass er sie nicht mehr festhielt, erschrak sie sich so, dass eine Welle sie überrollte und sie darin unterging. „Bonney!“, rief Kid überrascht und tauchte runter, um sie zu finden. „Was treiben die zwei denn so lange?“, quengelte Ace und sah zu den zwei kleinen Punkten, die Kid und Bonney darstellten. Er bewunderte Laws Coolness. Der machte keine Anstalten, den beiden nachzugehen. Stattdessen saß er auf der Picknickdecke und las in einem Univorbereitungsbuch. Er an dessen Stelle wäre schon längst losgezogen, wenn ein Typ mit Nojiko verschwunden wäre. Der Schwarzhaarige sah zu seiner Freundin, die gerade wieder etwas Obst schnitt. Diese lächelte ihm zu: „Na geh schon!“. Er grinste und spurtete auch schon den zwei Blindgängern ihrer Gruppe hinterher. „Meinst du nicht, er wird die beiden stören?“, schaltete Law sich jetzt ein. „Selbst wenn…“, konterte sie. „Bonney ist schließlich deine Freundin.“, wandte sie sich an ihn. „Auch wenn du den Coolen raushängen lässt, wüsstest du doch selbst zu gern, was vor sich geht.“. Nojiko schien in diesen Sachen sehr scharfsinnig zu sein, man konnte sie nicht so leicht täuschen. Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Stimmt.“. „Dann bedank dich lieber, dass ich Ace losgeschickt habe.“, setzte sie noch einen drauf und ein arrogantes Grinsen huschte über ihre Züge. Sie tauchten auf und Kid rechnete schon mit dem Schlimmsten. Dass die Pinkhaarige ihm aber entgegen lächelte, damit war er etwas überfordert. „Hast du mich etwa verarscht?!“, kam es angestrengt von ihm. Er hatte schließlich auch einen ziemlichen Schrecken erlebt. „Über so was mach ich doch keine Scherze!“, verteidigte sie sich. „Zuerst war ich geschockt… dann das brennende Wasser in Augen und Nase. Trotzdem hatte ich nicht mehr solche Angst. Ich wollte selbst anfangen zu schwimmen… da bist du aber auch schon aufgetaucht und hast mich gepackt!“, erklärte sie. „Willst du damit sagen ich habe deine Heilung vereitelt?!“, beschwerte er sich. „Ach was!“, sie lachte und schlang die Arme um seinen Nacken. Das Gefühl kam ihm irgendwie bekannt vor. Woher nur? „Danke.“, hauchte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Danach wollte sie ihn auch schon wieder loslassen. Sie wollte es wirklich, sie war einmal nicht von ihm eingewickelt. Auch wenn ihr Herz pochte. Es war nicht sie, die diese Situation aufrechterhalten wollte. Kid hatte seine Arme fest um sie gelegt. Er konnte die Unsicherheit in ihren Augen lesen und war sich nicht sicher, ob es wohl eher die Spiegelung seiner eigenen war. Was tat er hier? Was wollte er tun? Er wollte sie… Der junge Mann beugte sich etwas vor, seine Hand legte sich auf ihre Wange, ein Finger fuhr über ihre Ohrmuschel. Ihre Lippen waren einen Spalt geöffnet… ob sie nach Salz schmecken würden? Er überbrückte die Zentimeter langsam, sie hielt die Luft an. Noch ein paar Millimeter… er spürte sie kurz, streifte sie… „Uhm…“, Nojiko verzog das Gesicht und legte das Messer weg. Der Obstgeruch war ihr ein bisschen zur sehr zu Kopf gestiegen. Schnell stand sie auf. „Schlecht.“, erklärte sie Law knapp, der von seinem Buch aufgeblickt hatte. Danach rannte sie auch schon zu der Treppe, die zum Parkplatz führte. Darunter war ein Mülleimer, in den sie sich erbrach. Der Andere sah ihr hinterher. Er schnappte sich eine Wasserflasche und ging ihr dann hinterher. Streichelte ihr über den Rücken, während sie rückwärtsaß. „Hey Leute, was macht ihr da?“, Ace Stimme war wie eine Welle, die sie auseinandertrieb. Augenblicklich war Bonney frei, sie machten jeweils einen Satz auseinander. Waren wieder voneinander weggerissen wurden. Kid tauchte runter, um sich zu beruhigen. Das Mädchen sah den Schwarzhaarigen an. „Wir hatten was zu klären… nichts Besonderes. Und jetzt gerade haben wir nur rumgealbert!“, lachte sie ihm entgegen und hörte selbst wie verlogen das war. Der andere konnte das nicht überhören. „Achso.“, antwortete Ace knapp, sie sah in seinen Augen, dass er es überhören wollte. „Müsst ihr wissen.“, fügte er leise hinzu. Die Pinkhaarige kam aus dem Wasser und machte sich langsam auf den Weg zurück zu ihrem Ausgangsort. Kid wurde von seinem besten Kumpel aus dem Wasser gezogen. „Sieh mich nicht so an!“, beschwerte er sich auch sogleich, denn der Schwarzhaarige bedachte ihn mit so einem gewissen Blick. Diesem „Schlechten-Gewissen-mach-Blick“, den alle Freunde und Mütter drauf hatten. Und das, wo er das Gewissen doch vorhin noch erfolgreich vernichtet hatte. Aber so ein Endgegner kommt halt immer wieder. Wie der Phoenix aus der Asche… oder so ähnlich… Nachdem die Blauhaarige alles, was sie in sich besessen hatte, dem Mülleimer übergeben hatte, reichte Law ihr ein befeuchtetes Taschentuch. Sie nahm es ohne Worte entgegen, wischte sich über den Mund und schmiss es dann auch weg. Irgendwie wurde ihr schon wieder schlecht. „Du musst deine Hände abwaschen.“, er schüttelte demonstrativ mit der Wasserflasche und sie streckte ihm die Finger entgegen. Das Wasser spülte den Geruch weg. Danach spülte sie sich damit auch den Mund aus. Schließlich war auch der Geschmack nicht gerade klasse. Sie drehten sich von dem Abfallbehälter weg und Nojiko schwieg weiterhin. „Du scheinst nicht darüber reden zu wollen…“, begann der junge Mann. „Ja, da hast du verdammt recht!“, zischte sie und wollte wieder an ihren Platz gehen. Law hielt sie am Arm fest. „Nojiko, da gehören immer zwei dazu…“. Sie schmunzelte bitter. „Woher weißt du…?“, wisperte sie. „War nur geraten.“, tatsächlich hatte er es nach Ausschlussverfahren gemacht. Und seinen Beobachtungen zu Folge, wusste niemand davon. Allen voran nicht Ace. „Erzähl es keinem, in Ordnung?“, bat sie und er nickte selbstverständlich. In derlei Dinge würde er sich sicher nicht einmischen. „Was willst du tun?“, wollte er dann aber doch gerne wissen. Die Blauhaarige sah ihn unentschlossen an. „Ich kenne die Optionen, du brauchst mich darüber nicht aufzuklären.“, verhallten ihre ernsten Worte. Law hatte mit nichts anderem gerechnet. Natürlich kannte sie die Optionen… aber kannte sie auch die Entscheidung? Die anderen drei der Truppe stapften über den Strand, der Sand quoll zwischen ihren Zehen durch. Bonney lief vor den Jungs und ignorierte ihr Gespräch über irgendeinen neuen, bescheuerten Splatterfilm. Wie konnten sie so einfach darüber reden? Beide wussten, was vor sich ging… auch Ace, selbst wenn er es nicht beachten wollte. Wieso konnten Jungs eigentlich immer so leicht umswitchen? Sie ließ sich auf die Picknickdecke fallen und steckte sich ein Stück Melone in den Mund. Wo war Nojiko, wenn man sie brauchte? Sie entdeckte ihre beste Freundin mit ihrem Freund an der Treppe stehen. Ein komisches Gefühl beschlich sie. Auch die zwei Jungs schauten interessiert zu den Beiden rüber. Law entdeckte ihre Freunde im Augenwinkel und wollte jetzt auch zurückgehen. „Ace würde es behalten wollen.“, sagte sie leise. Er blieb stehen: „Und du?“ Eine Antwort darauf erhielt er jedoch nicht, denn sie machte sich schon auf den Weg zurück. Er folgte ihr und sie gesellten sich zu den anderen. Ein Salzgeruch hing in der Luft, der für alle fünf mittlerweile aber nur noch nach Geheimnissen schmeckte. Viel Ungesagtes schwebte zwischen ihnen, auch wenn sie gute Miene zum bösen Spiel machten. Und insgeheim fragte sich jeder von ihnen, wann die Bombe wohl platzen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)