Dawson's Creek - May dreams come true von Pacey (Crime and Punishment) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- 1. September 2013 "Moralische Charakterstärke bedeutet die eine Sache zu finden, die Dir wirklich was bedeutet. Diese eine spezielle Sache, die Dir mehr bedeutet als alles andere auf der Welt. Und wenn Du sie gefunden hast, kämpfst Du für sie. Du riskierst alles. Du stellst sie vor alles andere, vor Deine Zukunft, Dein Leben, einfach alles. Und vielleicht ist nicht alles, was Du tust um ihr zu helfen astrein. Aber wissen Sie was, das spielt keine Rolle! Denn tief in Deinem Herzen weißt Du, dass es richtig ist." Pacey lag auf seinem Bett und malträtierte die Decke mit seinen Blicken. Es war genauso, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hatte hier unendlich viel Zeit zum Nachdenken. Und da gab es ja auch genug Themen. Themen, aus der Vergangenheit, aber auch die Zukunft würde ihn sicher eine ganze Weile beschäftigen. Und das Ganze im Hintergrund zu seiner jetzigen Situation. Vielleicht sollte er genau da anfangen. Das alles zu verarbeiten. Tasha hatte ihre Therapie in der sie die Geschehnisse aufarbeiten konnte. Pacey hatte sich selbst und die Decke. Und die Zeit verstrich einfach nicht. Es fühlte sich so an, als hätte er den ganzen Tag dort gelegen, als eine Alarmglocke ertönte und sich die Gefangenen nun erhoben. Auch sein Zellenkollege stand auf und deutete mit seinem Kopf zur Tür, die sich nun langsam von selbst öffnete. Pacey runzelte die Stirn, doch bekam er gleich eine Antwort, auf seine unausgesprochene Frage. „Endlich. Jetzt gibt’s Essen.“ erklärte ihm Koby und wartete bis Pacey nun aufgestanden war, um mit ihm den Gang entlang zu laufen. „Echt, dein Ernst. Es ist erst so wenig Zeit vergangen?!“ fragte Pacey nun doch recht ungläubig, doch Koby grinste nur. „Ja, Witter es ist jetzt 18 Uhr. Du hast sicher geglaubt es seien schon Stunden vergangen, hmm?“ Pacey sah ihn nur verdutzt an. „Ich hatte es irgendwie gehofft, ja.“ Koby klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter. „Ja, so geht’s den Meisten am Anfang. Aber das legt sich. Irgendwann vergehen die Tage schneller. Auf jeden Fall kommt es einem irgendwann so vor.“ erklärte der Blonde, als sie nun in einen großen Saal kamen, der Pacey irgendwie an die Cafeteria an der High School erinnerte. Nur waren hier überall Gitterstäbe vor den Fenstern und es waren ausschließlich Jungen in dem Raum. Pacey folgte Koby zur Essensausgabe und wie auch an der High School, sah das Essen hier so aus, als sei es bereits ein paar Mal gegessen und wieder verdaut worden. Und erneut bestätigte sich das Hollywoodklischee. Koby wartete auf Pacey und ging mit ihm zu einem der Tische, an welche Koby von einem Haufen Mithäftlingen begrüßt wurde. „Jo, Koby, wer is’n dein Anhängsel?“ fragte ein muskelbepackter Halbstarker mit kurzgeschorenem Haar. Am Ansatz konnte man jedoch erkennen, dass sie einst schwarz gewesen waren. „Das ist mein neuer Zellenkollege. Witter sitzt wegen gefährlicher Körperverletzung.“ gab er locker von sich, doch runzelte Pacey die Stirn. Das hatte er ihm doch gar nicht erzählt. Wie kam er nur darauf. Gut, vielleicht sprach seine Drohung vorhin ja auch Bände. Der Typ von vorhin lachte leicht auf und sah Pacey abschätzend an. „Ach, hast du etwa wen mit deiner Guccihandtasche verprügelt?“ gab er provokant von sich und das sorgte für allgemeines Gelächter am Tisch. Doch Pacey ließ sich nicht beirren, sah den Typen mit gleichgültigem Blick an und zuckte leicht mit den Schultern. „Nein, ganz so war es nicht. Ich hab ‘nem Typen ‘ne Kugel in die Schulter gejagt.“ sagte Pacey so beiläufig, als würde er über das Wetter oder etwas dergleichen reden. Das Gelächter verstummte gleich und der Typ stand auf und lehnte sich über den Tisch zu Pacey. „Du hältst dich wohl für ganz cool, hmm, Frischling?“ Er fixierte Pacey mit seinen Blicken. Doch Pacey hielt dem stand. Er zog nur demonstrativ die Augenbrauen hoch und setzte ein selbstgefälliges Lächeln auf. Er musste einfach den Starken demonstrieren. Sonst würde er sicher keine angenehme Zeit hier haben. „Ein wenig vielleicht. Hast du ein Problem damit?“ gab er nun ebenso provozierend zurück, nahm dann aber seinen Becher in die Hand, um einfach lässig einen Schluck zu trinken. Sein Gegenüber sollte sehen, dass er sich so schnell nicht einschüchtern ließ. Doch dieser lachte nun auf und klopfte Pacey einmal auf die Schulter, ehe er sich wieder setzte. „Ja, man, der Typ ist ganz okay! Wie heißt du noch gleich? Witter?“ Innerlich atmete Pacey auf. Gott, damit war schon mal eine Hürde überstanden. Sie sahen ihn als ihres Gleichen an, also hatte er nicht sonderlich viel zu befürchten. Nun stellten sich auch die anderen am Tisch vor. Mit Koby und ihm waren es insgesamt 6 Personen. Der Typ mit dem rasierten Kopf hieß Charles Adel, jedoch wurde er von allen nur Chuck genannt und er gab Pacey den Rat es ihnen gleich zu tun, wenn er keinen Stress haben wollte. Chuck teilte sich die Zelle mit Leonardo Jandová. Ein eigenartiger Name, der einem ebenso eigenartigen Jungen gehört. Er war ursprünglich nicht aus den USA, dass bemerkte man an seinem dunkle Teint und seinem eigenartigem Akzent. Doch konnte Pacey daraus nicht schließen von wo er letztlich kam und nachhaken, wollte er jetzt auch nicht. Er wurde von allen Leo genannt. Die anderen beiden waren Jack Johnson, kurz JJ und James Parker, welcher, genau wie Pacey, immer nur beim Nachnamen genannt wurde. Die beiden waren Halbbrüder. Dies hatte sich aber erst vor einigen Monaten gezeigt und das ausgerechnet im Gefängnis, als James hier ankam. Man hatte eine DNA Probe von ihm genommen und sie ins System eingegeben. Der Suchmelder zeigte einen Treffer an und zeigte, dass eine ähnliche Probe bereits vorhanden sei. Nach einer Überprüfung stellte sich schließlich heraus, dass James und Jack Halbbrüder waren. James war vor Pacey der Neuling gewesen. Außerdem waren die Jungs hier, dem Hollywoodklischee entsprechend, alle muskelbepackt und durchtrainiert. Obwohl Chuck alle vorstellte, erwähnte er bei keinem das Alter. Die Frage nach dem Warum erübrigte sich. Immerhin war das hier eine Jugendstrafanstalt. Das hieß, dass die Teenager hier alle zwischen 14 und 21 Jahre alt waren. Und wer wollte sich schon outen in dem er preisgab, wie jung er doch im Vergleich zu seinem Gegenüber war. So blieb das Alter erst einmal außen vor. Doch womit sich alle rühmten war der Grund ihrer Einweisung. Koby, der mit vollem Namen Akon Kobelt hieß, saß genau wie Pacey wegen Körperverletzung. Er hatte in einer Bar zu viel getrunken, eine Schlägerei angefangen und mehrere Menschen schwer verletzt. Paker und JJ saßen beide wegen mehrfachen Diebstahls. JJ brach in aller Regelmäßigkeit in irgendwelche fremden Häuser und Wohnungen ein, während Parker den Nervenkitzel vorzog und einige Läden am helllichten Tag zu überfallen und dabei immer den Colt seines Vaters trug. Leo saß wegen Autodiebstahl und Verkauf. Außerdem dielte er seit kurzem mit Drogen woraufhin er jedoch erwischt und verhaftet wurde. Chuck saß wegen einer schweren Schlägerei mit Todesfolge. Es ging dabei um eine bloße Nichtigkeit. Ein Typ hatte ihn und seine Freundin angemacht und daraus hatte sich eine so heftige Schlägerei entwickelt, dass der Typ, laut Chucks Erzählung, plötzlich einfach tot war und ihm somit den ganzen Spaß genommen hatte. Und mitten unter ihnen saß Pacey. Klar hatte auch er ein ziemlich aufbrausendes Temperament und wer weiß, wie manche seiner Schlägereien ausgegangen wären, wenn niemand dazwischen gegangen wäre, doch fragte er sich wirklich, ob er es nun auch weiterhin schaffen konnte, sich gegen den Haufen Krimineller hier zu behaupten. Denn sie hatten ohne Frage, alle was auf dem Kerbholz. Er sollte sie besser nicht unterschätzen. Doch schienen sie ihn ja alle so weit zu akzeptieren, dass er sich keine Sorgen machen musste. So hoffte er zumindest… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)