Liebe wurzelt tief von oeko (und ihre Früchte brauchen Zeit zum reifen) ================================================================================ Kapitel 10: Neue Familie ------------------------ Einige Tage später läutete es bei der Familie Malfoy an der Tür. Astoria war mit einigen Freundinnen in der Karibik. Lucius lebte im Londoner Stadthaus. Draco saß im Wohnzimmer und las. Als er hörte, wie Scorpius die Treppe herunter eilte um den Besuch zu begrüßen, entspannte er sich wieder. Wenn Scorpius sich um den Besuch kümmerte, war wohl der wohl auch für ihn. Vermutlich war es Albus Potter, mal wieder hierher vor der Familie Weasley floh. Diese riesige Gruppe konnte man einfach nur eine bestimmte Zeit ertragen. Sein Sohn wirkte allerdings erwachsener und gereifter, seit er an Neujahr, ausnahmsweise mal nicht verkatert, nach Hause gekommen war. Achselzuckend wandte Draco sich wieder seinem Buch zu. Scorpius würde schon seinen Weg gehen. „Hallo Draco.“ Er sprang aus seinem Sessel, wirbelte herum und erstarrte. Sie stand noch im Mantel vor ihm. In seinem Wohnzimmer. Seit Jahren, seit mehr als anderthalb Jahrzehnten waren sie nicht mehr zu zweit in einem Raum gewesen. Sie war in seinen Augen immer noch so wunderschön wie damals. Immer noch bevorzugte sich ausgefallene Kleidung und exotischen Schmuck. Alte Erinnerungen überfluteten ihn. Erinnerungen an Zeiten in denen sie glücklich gewesen waren. In denen sie ihre gemeinsame Zukunft geplant hatten. Er schluckte. „Luna.“ Er hatte keine Ahnung was er sagen sollte, warum sie überhaupt hier war. In diesem Moment betraten Lorcan, Lysander und Scorpius den Raum. Draco wusste sofort was das zu bedeuten hatte. Wie auch immer hatten die drei die Wahrheit erfahren und erwürde sich ihren Fragen stellen müssen. Stumm musterte er die Zwillinge. Zu seiner Überraschung konnte er sie unterscheiden. Er hatte sie nur selten mal gesehen. Meistens nur auf Gleis neun dreiviertel. Lorcan war einige wenige Male hier gewesen in den Ferien. Sie hatten eine deutliche Ähnlichkeit mit Scorpius. Er war sich nicht sicher, ob es nicht ein Trugschluss war, aber sie schienen Luna ähnlicher zu sehen, als Scorpius es tat. Er bedeutete ihnen sich zu setzten und ließ sich selbst wieder in seinen Sessel fallen. „Wie habt ihr es herausgefunden?“ „Molly hat James die Kiste mit den Fotos so auf den Fuß geschmissen, dass der zweite Boden aufgegangen ist.“ „Sie waren der Meinung, dass wir es wissen sollten.“ „Dann haben wir Mum und die gesamte Familie Weasley-Potter ausgefragt.“ „Ein paar Fragen bleiben aber immer noch offen.“ Draco nickte. „Warum hast du Astoria geheiratet?“ Scorpius machte keine Umschweife. Draco seufzte und schloss für einen Moment die Augen. „Das ist eine komplizierte Geschichte und ich kann nicht behaupten, dass ich auf alle Entscheidungen, die ich getroffen habe stolz, oder dass ich jeder Zeit wieder so entscheiden würde. Aber als ich diese Entscheidungen getroffen habe, erschienen sie mir richtig oder notwendig. Als mein Vater von meiner Beziehung zu euer Mutter und ihrer Schwangerschaft erfahren hat, war er nicht sonderlich begeistert. Kurzum, er hat mit allen Mitteln versucht uns zu trennen. Er hat sogar versucht sie zu töten.“ Die Jungen nickten. Das wussten sie schon. Draco fuhr fort: „Ihr ward gerade ein paar Tage alt, als wir euch, für nicht lange, in einem Raum im St.Mungos allein gelassen haben. Mit einer Krankenschwester. Als wir wiederkamen, war Scorpius weg und die Schwester völlig aufgelöst. Ich habe sofort geahnt, dass mein Vater seine Finger im Spiel hatte.“ Draco biss sich auf die Lippen. „Ich bin gegen alle Ratschläge allein hierher gekommen. Mein Vater uns Astoria mit Scorpius in den Armen haben schon gewartet. Sie hatte Scorpius gekidnappt. Wie mein Vater sie zu dem Ganzen hatte überreden können, weiß ich bis heute nicht. Mein Vater hat auf jeden Fall gedroht euch allen etwas anzutun, sollte ich mich nicht bereit erklären Astoria zu heiraten.“ „Und du hast dich seinem Willen gebeugt.“ Draco schaffte es nicht Luna in die Augen zu sehen. Er wollte den Vorwurf und ihr Enttäuschung nicht sehen. „Ja. Ich kenne meinen Vater und ich war… bin mir sicher, dass er seine Drohung war gemacht hätte.“ „Was dich noch nicht dazu gezwungen hat ihm seinem Willen widerstandslos nachzugeben. Es hätte Möglichkeiten gegeben ihn unschädlich zu machen. Aber du hattest Angst. Angst vor deinem Vater. Vor diesem Monster. Diese Angst beherrscht dieses Haus, dein, mein gesamtes Leben. Deshalb hast du mitgespielt. Weil du es immer getan hast.“ Es war Scorpius der diese Wahrheit aussprach. Draco nickte, bloß stumm. Lorcan war es, der das nun folgende Schweigen brach. „Wir können nichts mehr ändern was passiert ist. Und es bringt nichts in Schuld und Schuldweisungen zu versinken. Aber wir können jetzt anfangen die Dinge zu ändern. Wir sind zu fünft. Und wir haben eine noch viel größere Familie auf unserer Seite und wenn die Erwachsenen auch nur halb so gut wie ihre Kinder darin sind Leute zu verfluchen, dann hat Lucius keine Chance.“ Luna lächelte. „Du hast Recht.“ Bevor eine peinliche Stille entstehen konnte, fragte Luna Draco: „Sag’ hat Scorpius auch so viel angestellt wie die beiden?“ „Es war jeden Falls genug um mich halb in den Wahnsinn zu treiben.“ Sie brauchten nicht lange und sie lachten alle gemeinsam über all das was die drei Jungen irgendwann einmal veranstaltet hatten. Irgendwann lehnte Scorpius sich zurück. Er genoss diesen Moment. Noch nie hatte er sich so sehr als Teil einer Familie gefühlt. Immer wieder gab es Momente, die schnell beiseite geschoben wurden. Momente voll mit ‚was-wäre-gewesen-wenn‚-Fragen. Doch trotzdem gab es dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit. Das war genau, das wovon Al und Rose erzählten. Scorpius wusste, dass sie nie eine derartige Familie würden werden können. Dafür war es zu spät. Aber sie würden bestimmt eine Lösung finden. Jetzt genoss er das Hier und Jetzt. Luna erzählt gerade, wie die Zwillinge ihr, kaum das sie laufen konnten, immer den Zauberstab geklaut hatten und jede Menge Chaos gestiftet hatten. Wieder in Hogwarts brauchte der Potter-Weasley-Klan keine zwei Wochen um das mit Rose und Scorpius herauszufinden. Sie waren immerhin alle so freundlich es nicht ihren Eltern zu schreiben. Ron war schließlich immer noch nicht sonderlich begeistert von Scorpius. Dem restlichen Hogwarts war spätestens auf der Siegesfeier nach dem Spiel Gryffindor-Slytherin klar was Sache war. Scorpius hatte im Übrigen Recht behalten mit seiner Prognose über dieses Spiel. Slytherin hatte sich zwar besser geschlagen als Ravenclaw, war aber trotzdem untergegangen. Nicht einmal Al oder Scorpius hatten aus Rose herausbekommen wie sie die Taktiken mit ihrer Mannschaft trainierte. Das Scorpius nach diesem Spiel dennoch auf der Party auftauchte, gab schon einigen zu denken. Dass er sich ständig in Rose Nähe aufhielt, machte noch mehr stutzig. Eigentlich hatten sie die Leute langsam an die Idee, dass sie zusammen waren, gewöhnen wollen. Irgendwann gaben sie es aber auf und gaben sich als Paar zu erkennen. Sie hofften, dass es nicht gleich zu ihren Eltern durchdringen würde. Albus, Alice, Louis und die Scamander-Zwillinge lehnten an der Bar und beobachten das glückliche Paar. „Sind sie nicht süß?“ Al klang sowohl amüsiert, als auch ein wenig neidisch. Alice lachte. „Tja, Jungs. Jetzt werden alle Mädchen, die Scorpius hinterher gerannt sind, euch auf die Nerven gehen. Und Dominique wird sich mit den Typen von Rose herumschlagen müssen.“ Die Jungs lachten. Doch nur Lysander klang ehrlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)