White Shark von Topo (Abenteuer im Land der Tiervölker) ================================================================================ Kapitel 1: Im land der Tiervölker --------------------------------- Ein Tag im August wie jeder andere. Zumindest dachte dies Jessie Cloud. Jessie war ein 13-jähriges Mädchen mit kurzen blonden Haaren und wasserblauen Augen. Sie liebte spannende Bücher, Filme und Geschichten. Wie jeden Morgen machte sich Jessie auf, in die Schule zu gehen. Doch als sie durch den Park mit den saftig grünen Bäumen und farbenfrohen Blumen ging, riss ihr eine starke Windböe ihre Schultasche aus der Hand, die sie tragen musste, weil sie wegen den ganzen Büchern viel zu schwer war. "Hey!", rief Jessie erschrocken und begann, der Tasche nachzulaufen, die immer weiter in Richtung See getragen wurde und den Parkweg verließ. Auf einem Hügel, der an dem künstlich angelegten See lag, konnte Jessie endlich ihre Tasche ergreifen und ließ sich völlig aus der Puste und keuchend zu Boden fallen. Warmer Schweiß lief ihr langsam von der Stirn und tropfte aufs Gras, das vom Tau noch ganz feucht war. Nachdem sich Jessie wieder erholt hatte, richtete sie sich auf und wollte sich wieder auf den Weg in die Schule machen. Doch ihr wurde ganz plötzlich schwindelig und schwarz vor den Augen, dass sie ihre Augen schloss und sich wieder setzen musste. War sie vielleicht zu schnell aufgestanden? Oder sind es Kreislaufschwächen? Sie öffnete die Augen langsam und sah, wie sich die Welt um sie herum im Kreis drehte. Sie presste die Hände auf ihr Gesicht und spürte, wie ihr Herz im Kopf pochte. Immer schneller und schneller. Kalter Schweiß lief ihr von der Stirn. Bewusstlos fiel sie ins kalte Gras... "Was? Wo bin ich?", fragte sich Jessie, nachdem sie aufwachte und sich aufrichtete. Sie saß im Wald. Er wirkte silbern von den vielen Lichtern, die um sie herum schwebten. Die Vögel zwitscherten in den Bäumen und wunderschöner Gesang war aus der Ferne zu hören. "Wo bin ich?", fragte sie noch einmal und stand auf. Sie blickte auf ihre Armbanduhr und sah, dass es 7.47 Uhr war. "Ha, dann komm' ich wenigstens nicht zu spät zur Schule.", lachte sie, sah noch einmal auf die Uhr und bemerkte, dass sich der Sekundenzeiger nicht weiterbewegt hatte. Mit dem Zeigefinger klopfte sie gegen die Außenseiten der Uhr, doch sie bewegte sich kein bisschen. Sie tickte nicht mal. "Na super!", schimpfte Jessie, nahm die Uhr ab und packte sie in ihre Schultasche. Die Tasche wat viel leichter als zuvor. Es sind wohl ein paar Bücher rausgefallen, als der Wind sie erpackt hatte. Mit schnellem Schritt lief Jessie durch den Wald hindurch und kam Schließlich an eine Lichtung mit einem See. "Ah, da ist ja der Parksee!", freute sich Jessie und rannte darauf zu. Die Sonne stand genau über dem See. Da Jessie an der Lage der Sonne erkennen konnte, dass die Schule schon bald wieder zuende war, setzte sie sich gemütlich an den See und aß einen Apfel, den sie als Pausenbrot einpackte. "Was ist das?", hörte Jessie eine Stimme hinter sich rufen und drehte sich um, den Apfel immer noch im Mund. "Hm?" Jessie fragte sich, was das Mädchen, das vor ihr stand, meinte. "Na, ich meine das, was du da im Mund hast.", sagte das Mädchen und kam näher. Sie trug ein seltsames Kleid, das man in unserer Welt nie tragen würde: es war grün und an den Schultern waren goldene Schutzbleche. Quer über ihren Körper trug die Fremde einen Gürtel, den ein blattähnliches Muster schmückte. Sie trug eine hellgrüne, hautenge Hose und darüber braune Lederstiefel, die bis zu den Knien gingen. Und sie hatte lange Haare, die ihre Ohren verdeckten. "Hallo, ich heiße Yana. Und du?", fragte sie. Jessie nahm ihren Apfel aus dem Mund und sagte: "Ich heiße Jessie!" "Jessie, aha, ein außergewöhnlicher Name.", sagte Yana nachdenklich. Außergewöhnlich? So hießen Millionen von Mädchen, also bitte! Jessie fragte das Mädchen, was sie nun vorhin meinte und Yana antwortete: "Na dieses runde Ding, das du da im Mund hattest.", sprach Yana ungeduldig. "Das war doch bloß ein Apfel.", erklärte Jessie lachend. Doch sie wurde nur von einem fragendem Blick angestarrt. "Yana! Komm sofort zurück!", rief eine weitere Stimme aus dem Wald und Yana wandte sich erschrocken um. "Tut mir leid, ich muss gehen. Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder" Und, ohne dass Jessie antworten konnte, rannte sie davon. Seltsames Mädchen. So schnell sie aufkreuzte, war sie auch wieder weg und ließ Jessie verdutzt am See zurück. Jessie wollte ihren Apfel weiteressen, jedoch war er verschwunden. Er ist doch nicht in den See gefallen?! "Endlich ist sie weg. Ganz schön nervig, diese Weichhäute, nicht wahr?", sprach eine weitere seltsame Stimme. Wo kam diese Stimme her? Doch nicht etwa aus dem See? Jessie kam diese Gegend nun doch ziemlich seltsam vor. Im See bildeten sich kleine kreisförmige Wellen, die immer größer und größer wurden. Eine weiße, haifischartige Flosse kam aus dem Wasser und Jessie tat erschrocken einen Schritt zurück. Die Flosse schwamm auf sie zu und eine Frau war zu sehen, die aus dem Wasser hervor schaute. Sie war hellbläulich, fast weiß und hatte spitze, schwarze Augen. Ihr Körper war schuppig und sie hatte dunkelblaue Haare und lange, spitze Ohren. Auf ihrem Rücken war die weiße Haifischflosse und auch an der Stelle, an der eigentlich ihre Beine sein sollten, ragte eine große Fischflosse aus dem Wasser. Vor Angst stolperte Jessie nach hinten und fiel zu Boden. "Meine Güte, nun erschreck' dich doch nicht so! Hast du noch nie einen Fischmenschen gesehen?", sagte das Wesen ziemlich cool. "U-um ehrlich zu sein...", begann Jessie, doch die Fischfrau unterbrach sie: "Ah Ja, man merkt schon, du bist nicht von hier. So wie du gekleidet bist." Was hatte sie denn an Jessies Kleidung auszusetzen? Jessie trug ein kurzes blaues Kleid mit Spaghettiträgern und darüber eine weiße Weste. Sie betrachtete sich selbst und sah sann in die dunklen Augen, der Fischfrau. "Wie ich hörte, heißt du Jessie. Ich heiße Nai, aber diejenigen, die sich vor mir fürchten, nennen mich White Shark.", erzählte Nai. "Ach, und übrigens, dein rundes Ding hat gut geschmeckt." Mit diesem Satz verabschiedete sich Nai und tauchte unter. "Das ist doch wohl nicht wahr! Alles nur Einbildung! Nur Einbildung! Oder ein Traum!", rief Jessie und rannte zurück in den Wald. Sie rannte schnell und sprang über jeden umgefallenen Baum, der sich ihr in den Weg stellte. Die Äste der Bäume schlugen ihr ins Gesicht und ein besonders spitzer Ast riss ihr eine Wunde ins Gesicht. Genau über ihr Auge. Vor Schmerz ließ sich Jessie weinend zu Boden fallen und presste eine Hand auf das verletzte Auge. Eine Mischung aus Blut und Tränen quoll durch die Fingerzwischenräume. "Vorsicht, der Wald ist sehr gefährlich. Sei auf der Hut und renn nicht einfach wie wild los! Der Wald steckt voller Tücken.", ertönte eine sanfte und vornehme Stimme direkt vor ihr. Jessie blickte vorsichtig auf. Ihr Gesicht war zur Hälfte blutverschmiert und an ihrem Auge bildete sich eine Wunde. Vor ihr stand ein Wesen mit weichem, gelb-orange Fell. Es war eine Frau, die einer Katze glich. Ihre Augen waren spitz und orange. Ihre braun-rötlichen Haare reichten ihr bis zum Kinn und sie hatte spitze Katzenohren auf dem Kopf. Und ein langer felliger Schwanz ragte aus ihrem Hinterteil. "Komm her, der Schmerz ist gleich vorbei.", sagte die Katzenfrau, kniete sich nieder, legte ihre haarige Hand auf Jessies Auge und schloss die Augen. Jessie spürte ein leichtes Ziepen und in Null-Komma-Nichts war der Schmerz vorbei. Und auch das ganze Blut war verschwunden. Jessie wischte sich die Tränen vom Gesicht. "Na Ja, eine kleine Narbe bleibt noch zurück. Dafür reicht meine Heilkraft nicht aus.", sagte die Katzenfrau ruhig. "D-Danke!", sagte Jessie. "Ich heiße Jessie." "Jessie! Das ist ein schöner Name. Bevor man mich hier im Wald Trux nannte, hatte ich noch keinen Namen. Trux bedeutet Heilkraft in der Sprache des Weichhautvolkes.", erklärte die Katzenfrau. Sie richtete sich wieder auf, machte sich zu einem Sprung bereit und sprach: "Ich wünsche, wir sehen uns irgendwann mal wieder. Mach's gut und nimm dich vor allem Ungewöhnlichen in Acht!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)