Ribbon of Love and Friendship von Teiko (100-One-Shot-Challenge) ================================================================================ Kapitel 5: Give Up (Reika x Hikaru) ----------------------------------- Moin ^^ Ja, ich lebe noch und ich weiß auch, dass das Kapitel VIEl zu spät kommt! >.< Ich verstehe selbst nicht warum, aber irgendwie hatte ich hier genauso viele Probleme wie bei Never Cry -.- Auf Wunsch von ist dies ein eher dramatischer OS mit Liebeskummer :) Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, dass Give Up euch gefällt ;) -------- Langsam zog Hikaru den zweiten Lidstrich zu Ende und betrachtete sich dann im Spiegel. Die blonden Haare saßen perfekt, die Schminke ebenfalls und der Gitarrist musste sich eingestehen, dass er gut aussah. Ohne eingebildet zu klingen oder sowas, aber er würde sich selbst abschleppen, wenn das möglich wäre. Mit einem Grinsen verließ er das Bad und schnappte sich seine geliebte Handtasche, damit er sich auf den Weg zur Arbeit machen konnte. Heute war Hikaru wieder voller Tatendrang. "Neuer Tag, neues Glück" lautete sein Motto schon seit einigen Wochen und es half ihm immer wieder aufs Neue sich aufzuraffen und weiter zu machen, egal was passiert war. Den kleinen, blauen Zettel, der an dem Türrahmen der Eingangstür befestigt war, durch die Hikaru nun seine Wohnung verließ, ignorierte er stur. Er wusste nur zu gut was dort in seiner Handschrift geschrieben stand. Und er wusste ebenfalls, dass diese Botschaft seine aktuelle gute Laune in sekundenschnelle in den Keller befördern würde und darauf konnte der Blonde nun wirklich verzichten. Denn für das, was er vorhatte, brauchte er seine gute Laune. Mit einem glücklichen Lächeln schüttelte er den Kopf und vertrieb so den Zettel aus seinen Gedanken, während er sich in sein Auto setzte. Heute würde er sein Bestes tun um endlich das zu bekommen, was er sich schon so lange sehnlichst wünschte. Bei der PS Company angekommen, wurde er schon erwartet. Kouki stand mit dem Rücken zur Wand, eine Zigarette in der rechten Hand, und betrachtete Hikaru, wie er auf ihn zukam. Sein Blick war prüfend, was den Gitarristen stutzen ließ. Solch einen Ausdruck hatte der Sänger normalerweise nur, wenn er versuchte etwas herauszufinden oder wenn er sich Sorgen machte. Hikaru wüsste bei sich für beides keinen Grund. „Hey!", begrüßte der Jüngere seinen Bandkollegen und um die angespannte Stimmung etwas zu lockern setzte er sein strahlenstes Lächeln auf. Doch Kouki lächelte nur kurz und betrachtete ihn weiter. „Ist was?" „Hast du Kopfschmerztabletten?", fragte der Andere plötzlich. Irritiert hob Hikaru eine fein geschwungene Augenbraue, ehe er in seine Handtasche griff, eine kleine Dose mit besagten Medikamenten rausholte und sie Kouki hinhielt. Wieder vollkommen nicht zur Situation passend, seufzte dieser. „Normalerweise trägst du nie irgendwelche Medikamente mit dir herum. Also hast du gestern wirklich getrunken." „Hä?" Innerlich war Hikaru kurz zusammen gezuckt. Woher zur Hölle wusste Kouki, dass er... „Hikaru! Hör' endlich damit auf uns vorzuspielen du seist glücklich. Du bist ganz und gar nicht glücklich! Wenn du so weiter machst wie jetzt und dir jeden Abend das Hirn wegsäufst, dann bist du am Ende nicht mehr als ein Wrack!" Engeistert starrte der Gitarrist seinen Kumpel an. Das waren zu viele Tatsachen, die er eigentlich erfolgreich verdrängt hatte. Doch das Kouki, der normalerweise nichts davon wissen sollte, ihm das alles nun aufzählte, war einfach zu viel. „Das...Das ist doch Blödsinn! Okay, ich habe gestern ein bisschen getrunken aber das war nur mal so für zwischendurch und nicht aus irgendeinem tieferem Grund. Du brauchst dir keine Sorgen machen." Und damit war das Gespräch für Hikaru beendet und er stolzierte an Kouki vorbei in das Gebäude. Kaum war er sich sicher, dass der Sänger ihn nicht mehr sah, ließ er aber die Schultern hängen und strich sich langsam eine Strähne hinter das Ohr. Hikaru hatte versucht zu vergessen, dass er getrunken hatte, dass er geglaubt hatte, der Alkohol könnte ihm die Selbstzweifel nehmen, die schon lange an ihm nagten. Und jeden morgen aufs Neue spielte er den Anderen etwas vor. Es war immer das Gleiche und eigentlich sollte Hikaru langsam mal einsehen, dass es keinen Zweck mehr hatte, doch irgendetwas in ihm stellte sich dagegen, ließ nicht zu, dass er einfach alles wegwarf. Er war sich sicher, dass er sich sein Glück holen könnte, doch dazu musste er stark sein und durchhalten. Am D=OUT-Proberaum angekommen, stellte Hikaru sich in einer geraden Körperhaltung hin und atmete tief durch, eher er wieder ein fröhliches Gesicht aufsetzte. Er würde sich das holen, was er wollte! Schwungvoll stieß er die Tür vor sich auf. „Morgen!!!", rief er glücklich und umarmte alle nach einander. Nur Reika hielt er etwas länger als nötig in seinen Armen fest. Er genoss das Gefühl von dem warmen Körper an seinem, was sich ihm ohnehin nur zu kurz bieten würde, in vollen Zügen. Bald würde er es bestimmt öfter und selbstverständlicher bei sich haben können. „Morgen, Kurzer.", begrüßte ihn der Bassist zurück und strich ihm kurz über den Kopf, als dieser die Unterlippe nach vorne schob, auf Grund des ungeliebten Spitznamens, den er in seiner Band hatte. Es war nun mal kein Segen der mit Abstand Kleinste zu sein. Kurz darauf betrat auch Kouki den Raum, doch er würdigte Hikaru keines Blickes und ging demonstrativ direkt auf sein Mikrofon zu. Als die Probe begann, konnte Hikaru seine Augen mal wieder nicht von Reika lassen. Er beobachtete ihn häufig, auch wenn seine Konzentration öfters darunter zu leiden hatte, was ihn aber nur wenig störte. Immer wieder überlegte der Gitarrist, wie er die Blockade des Anderen nun endlich brechen könnte. Denn Reika wusste nur zu gut, was der Kleinere für ihn empfand, und das einzige Problem war lediglich, dass der Bassist nicht auf Männer stand. Genau diese Blockade war Hikaru sich sicher brechen zu können, auch wenn sie der Grund war, weshalb er wochenlang schon versuchte den Blonden für sich zu gewinnen und es bisher nie geklappt hatte. Doch noch immer hatte er keinen anderen Plan, als Reika anzuflirten und ihm irgendwie klar zu machen, dass eine Beziehung zu einem Mann nicht wirklich anders aussah, als die zu einer Frau. Nur halt, dass ein männlicher Partner noch etwas in der Hose hatte, was einer Frau nun mal fehlte. War doch eigentlich wirklich kein großer Unterschied, zumindest in Hikaru’s Augen. Während Hikaru weiter über seinen Plan nachgrübelte, wurde die Probe unterbrochen, da ein Handy lautstark versuchte auf sich aufmerksam zu machen und Kouki deshalb eine kurze Pause vorschlug, die dankend angenommen wurde. Sofort lief Reika zu seiner Tasche, da es sein Handy war, welchem sie die Pause zu verdanken hatten. Das Telefonat war nur kurz und Hikaru hatte keine Idee, mit wem der Bassist gesprochen hatte und gerade als er nachfragen wollte, nahm Minase ihm die Entscheidung ab. „Neue Flamme?", grinste der Drummer und wippte mit den Augenbrauen, nicht wissend, dass er dem Kleinsten der Band mit diesen Worten einen Pfeil in die Brust stieß. Sein Herz begann aufgeregt zu pochen, als Reika mit der Antwort zögerte und nur nachdenklich auf sein Handy sah. Doch auf seinen Lippen befand sich ein Lächeln, welches er schon oft bei sich selbst gesehen hatte. Nur dieses eine, sanfte Zucken mit den Mundwinkeln, sprach Bände für Hikaru und sein Herz bleib augenblicklich stehen. Seine Welt schien kurz einzufrieren, wie bei jedem Korb, den er bisher von Reika hatte einkassieren müssen, doch dieses Mal kam sie länger zum Stillstand. Der Gitarrist fühlte sich wie in Watte gepackt, als er fast automatisch aufstand, Reika am Hemdsärmel packte und ihn aus dem Raum hinaus auf den Flur zog. Draußen angekommen stellte er sich mit gesenktem Kopf vor den Größeren, traute sich aber nicht ihn anzusehen und starrte deshalb stur zu Boden. Als er seine schlimmste Befürchtung aussprach, spürte er die ersten Tränen in seinen Augenwinkeln. „Du hast eine Freundin?“, fragte er so leise, dass Reika es kaum hören konnte. Wieder zögerte der Andere und Hikaru wünschte sich augenblicklich einfach von der Erde verschluckt zu werden. Bitte sag nein, flehte er in Gedanken und versuchte krampfhaft die Tränen zurück zu halten. „Ich wollte eigentlich nicht, dass du das weißt. Aber jetzt glaube ich schon fast, das es besser für dich ist...“ Reika machte eine kurze Pause, als ob er überlegen würde, wie er Hikaru am besten beichtete, dass er sein Herz brechen wollte. Eigentlich war das unnötig, den Hikaru’s Herz zerbrach bei jeder Sekunde, die Reika nichts sagte, ein weiteres Stück. „Kouki hat mir eben eine SMS geschrieben, dass du dich wegen mir jeden Abend betrinkst. Es wäre besser, dir jetzt zu sagen, dass du deine Bemühungen einstellen kannst. Ich bin verliebt, Hikaru. Und zwar in eine Frau. Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle nicht erwidern kann, aber damit musst du wohl irgendwie klar kommen.“ Als ob er ihm damit helfen wollte, legte Reika leicht eine Hand auf Hikaru’s Kopf. Doch dieser zuckte augenblicklich zusammen und rannte, ohne seinem Bandkollegen einen weiteren Blick zu schenken, davon. Hikaru wollte einfach nur weg. Weg von dem Mann, den er schon seit langer Zeit seine große Liebe genannt hatte, um den er so lange gekämpft hatte. Alles war umsonst gewesen und erst jetzt wurde Hikaru klar, dass er das schon viel früher hätte merken müssen. Man konnte niemanden zur Liebe zwingen. Das ging einfach nicht. Nun liefen auch die Tränen Hikaru’s gerötete Wangen hinab, als er schnell in sein Auto einstieg und das Gelände der PSC verließ. Die ganze Fahrt über hatte er Probleme auf die Straße zu achten, da die Tränen ihm die Sicht erschwerten. Sein Handy klingelte ein paar Mal, doch immer wenn er sah, dass es Reika war, drückte er den Anruf einfach weg. Wollte der Bassist ihn etwa noch mehr quälen? Endlich zu Hause angekommen, stürmte der Blonde in seine Wohnung, knallte die Tür hinter sich zu und ließ sich an dieser auf den Boden fallen. Vollkommen ausgelaugt versuchte er seine hastige Atmung zu beruhigen. Es fühlte sich so an, als wäre er kurz davor zu hyperventilieren. Als er kurz aufsah, fiel sein Blick auf den blauen Zettel, den er bei seinem stürmischen Auftritt vom Türrahmen gerissen hatte. Langsam nahm er sich das Stück Papier und besah sich den Satz, den er darauf geschrieben hatte. Es war eine Nachricht an ihn selbst, die ihn an etwas erinnern sollte. Hikaru wusste nicht mehr, wann er sie geschrieben hatte. Wahrscheinlich irgendwann als er wieder mal betrunken gewesen war. Gib auf, Hikaru. Wieder begann Hikaru zu weinen, denn er wusste, dass er sich dieses Mal daran halten würde. Endlich sah er ein, dass es besser war aufzugeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)