The cage von lunalinn (Kisame/Itachi) ================================================================================ Kapitel 37: Hoffnung -------------------- Orientierungslosigkeit war das erste Gefühl, das ihn als erstes heimsuchte, als das Bewusstsein langsam wieder in seinen Körper zurückkehrte. Seine Lider waren schwer wie Blei, als er sie blinzelnd hob und er war froh, dass es relativ dunkel im Raum war, so dass es ihn nicht gleich blendete. Eine einzelne Lampe in der Ecke erhellte das Zimmer und er versuchte sich aufzusetzen. Schmerz jagte gleich durch mehrere Körperpartien – Schulter, Unterleib und Kopf. Er stöhnte leise, schaffte es dennoch, sich einigermaßen aufzurichten, musste sich aber gleich anlehnen. Sein Blick glitt langsam durch den Raum, der spärlich eingerichtet war…das Bett, in dem er lag, eine Kommode und ein Spiegel, daneben wohl ein angrenzendes Bad, denn es gab zwei Türen. Itachi fuhr sich durch seine langen Haare, die ihm offen über die Schulter fielen und er stutzte. Er roch weder Blut, noch Schweiß an sich und als er an sich runter sah, erkannte er, dass man seinen Oberkörper anscheinend medizinisch versorgt und verbunden hatte. Abgesehen von den Bandagen war er unbekleidet, doch dieses Gefühl kannte er ja inzwischen sehr gut, so dass es ihn nicht mal groß erschreckte. Wer auch immer ihn gewaschen hatte, hatte dies wohl ordentlich getan, denn seine Haut und seine Haare dufteten nach irgendeinem blumigen Shampoo. Sei es drum, was ihn viel mehr aus der Fassung brachte, war… „Sasuke!“, entwich es ihm und er weitete die Augen, ehe er aus dem Bett sprang. Dies hätte er lieber unterlassen, denn automatisch knickten ihm die Beine weg, so dass er unfreiwillig in die Knie ging. Wie lange auch immer er geschlafen haben mochte, es reichte nicht aus, um wieder vollkommen genesen zu sein. Trotzdem konnte er die Angst nicht niederkämpfen, sie umklammerte seine Kehle und ließ ihn die Schmerzen verdrängen. Taumelnd richtete er sich auf und wankte zur Tür, klammerte sich an die Klinke, doch…die Tür war verschlossen. Er keuchte auf, wollte das nicht glauben…und dann packte ihn die Wut. Kraftvoll schlug er mit den Fäusten gegen die Tür, auch wenn sein ganzer Körper gegen diese Aktion rebellierte. Seine Schulter pochte schmerzlich, doch er schlug nur wieder gegen die Barriere, die ihn hier eingesperrt hielt. Seine Gedanken rasten und er hoffte einfach nur so sehr, dass es seinem kleinen Bruder gutging. Zabuza und Kisame waren da gewesen, er erinnerte sich auch daran, Deidara gesehen zu haben…und Juugo und Kimimaro. Wo hatten sie ihn hingebracht? Wo waren sie hier? Und was würde nun passieren? Itachi war nicht frei…nicht, solange Madara noch lebte und vermutlich würde dieser nun wieder hinter ihm her sein. Hatte er sich nicht schon mit seinem Tod abgefunden? Er zischte frustriert auf, als er durch die Anstrengung gezwungen war, erneut auf die Knie zu gehen. Ihm wurde schwindelig, doch er fasste sich, so dass er nicht umkippte. Erst jetzt fiel ihm auf, wie kratzig sich sein Hals anfühlte…er hatte Durst und als er den Kopf ein Stück drehte, erkannte er eine Wasserflasche auf dem Nachttisch neben dem Bett. Itachi schnaubte leise, ehe er sich wieder dorthin schleppte und auf die weiche Matratze fallen ließ. Auf so einem Bett hatte Madara ihn vergewaltigt…er schmeckte seine Magensäure, als er an den Vorfall, der damals keine Seltenheit gewesen war, dachte. Schnell schnappte er sich die Flasche und drehte den Verschluss auf, ehe er sie an die Lippen setzte. Es würde keinen Sinn ergeben, ihn erst zu retten und dann zu vergiften, zumal er Kisame so eine Hinterlist nicht zutraute. Nein, der Hüne würde ihn eher noch einmal mit Gewalt nehmen und ihm im Anschluss eigenhändig den Hals umdrehen. Das passte besser zu seinem oftmals jähzornigen Charakter. Itachi hustete leicht, wischte sich über den feuchten Mund…schon viel besser. Er hielt inne, als er etwas Rotes aus den Augenwinkeln erblickte und erst jetzt fiel ihm der ordentlich zusammengelegte Stoff auf dem Fußende des Bettes auf. Vorhin hatte er das Kleidungsstück wohl in seiner Panik übersehen…Itachi griff nach danach und faltete es auseinander, erkannte einen schlichten, kurzen Yukata mit schwarzem Gürtel. Er überlegte nicht lange und zog sich den angenehm seidigen Stoff über den entblößten Körper, auch wenn er dafür mehr Zeit als nötig brauchte. Ein paar schwarze Ornamente waren aufgestickt worden, sahen beinahe wie tanzende Flammen aus…er band den Obi und setzte sich dann wieder aufs Bett, sah still zur Tür. Irgendwann würde mit Sicherheit jemand kommen, um nach ihm zu sehen…vielleicht hatte man Kameras installiert, um seinen Zustand zu überwachen? Nicht viel mehr als zu warten, konnte er sowieso nicht tun, auch wenn ihn die Angst um Sasuke fast wahnsinnig machte.     Es dauerte, bis die Tür endlich geöffnet wurde und Itachi hatte kein Zeitgefühl mehr, wusste nicht, wie lange er überhaupt gewartet hatte. Genau genommen hatte er keine Lust mir jemandem zu reden, ausgenommen von Sasuke. Jedoch hatte er damit gerechnet, dass man ihm nicht sofort zu diesem lassen würde, sondern stattdessen Kisame zuerst zu ihm kommen würde. Immerhin war dieser doch sicher schon ganz ungeduldig…ob er ihm wieder Gewalt antun würde? Sein Körper war ohnehin durch und durch verdorben…war es nicht egal? Nein, hörte er eine innere Stimme sagen und schloss kurz die Augen, atmete durch. Natürlich war es nicht egal…es würde immer wieder wehtun. Seelisch und körperlich. Trotzdem würde er sich weder wehren, noch um Gnade flehen – es stand ihm nicht zu. Nur durch Kisame und die anderen war es ihm möglich gewesen, Sasuke aus Madaras Fängen zu befreien. Er schuldete ihm etwas. Entschlossen, diese Schuld zu begleichen, hob er den Kopf und…seine Mimik entgleiste ihm augenblicklich, als er in das kalkweiße, von einem Vorhang dunklen Haares umrahmten Gesichts sah. Von allen möglichen Personen…warum dieser Mann? Itachi wurde übel, als die gelben Schlangenaugen über seinen Körper glitten, als würde er ihn bereits in Gedanken ausziehen. Er hörte sein Würgen, spürte, wie man ihn festhielt und sich etwas Großes in seinen Mund…der Würgereiz war nicht mehr fern. Itachi verstand nicht, warum dieses Aas hier war…warum Kisame dies zugelassen hatte. War das alles geplant gewesen? Hatte ihn der Hüne an dieses Reptil verkauft? Wie hatte er auch nur einen Moment an das Gute in Kisame glauben können? Als hätte dieser aus reiner Nächstenliebe gehandelt…er war ein naiver Idiot. Trotz seiner Erfahrungen, war er dies. „Wie ich sehe, geht es dir schon besser. Das freut mich, Itachi-kun“, säuselte das falsche Stück und kam langsam auf ihn zu. Itachi rutschte sofort weiter nach hinten, legte keinen Wert darauf, diesem Mann näher als nötig zu sein. Feindseligkeit spiegelte sich in seinen dunklen Augen wieder und hätte er ein Messer gehabt, er hätte es ihm in dieser Sekunde in seinen Hals gerammt, damit die falsche Sorge nicht mehr durch diese Lippen sprühte. „Bleib mir fern!“, warnte er und meinte es auch so. Wenn Kisame ihm Schmerzen zufügen und ihn demütigen wollte, dann war das in Ordnung – er schuldete ihm eine Wiedergutmachung. Das würde er überstehen, doch nicht noch einmal wollte er diese kalten, dürren Finger auf seiner Haut spüren. Die Vergewaltigung vor versammeltem Publikum hing ihm immer noch nach, quälte ihn in seinen Albträumen – und die Palette war auch ohne diese Erinnerung sehr breit gefächert. Orochimarus weiße Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln, doch er blieb tatsächlich vor ihm stehen, kam nicht noch näher. Allein der Gedanke, dass diese widerliche Schlange auch Hand an seinen Bruder gelegt haben könnte, machte ihn rasend. Wie konnte Kisame es wagen, sie beide hierher zu bringen? Wo er doch genau wusste, was passiert war…er fühlte nur noch Wut anstelle der Dankbarkeit. „Beruhige dich…es ist alles in Ordnung.“ „Wo ist mein Bruder?“ Itachis schwarze Augen fixierten Orochimaru unablässig, doch diesen interessierte das gar nicht. „Keine Sorge, es geht ihm gut. In den zwei Tagen, in denen du bewusstlos warst, hat er sich ein wenig beruhigen können. Er war ja ganz außer sich…also habe ich ihn beiseite genommen und mich um ihn gekü-“   Der Satz wurde nicht zu Ende geführt, da der Uchiha mit einem Satz auf den Beinen war und ohne Vorwarnung ausholte, um dem Älteren seine Faust ins Gesicht zu schlagen. Orochimaru war jedoch besser zurecht, so dass er ihn leicht abwehren und ihm die Beine unterm Körper wegziehen konnte. Schmunzelnd sah er auf ihn runter, während Itachi sich zusammenkrümmte, nicht sofort aufstehen konnte. „Zwei Tage ohne Nahrung…kaum Wasser und deine nicht mal ansatzweise verheilten Wunden…du bist ein Narr, wenn du glaubst, dass du mir etwas entgegenzusetzen hättest.“ Er kniete sich neben Itachi, der einfach nur hoffte, dass sein Hintern nicht unter dem Stoff hervorblitzte. Er wollte so nicht angesehen werden…es widerte ihn an. „So…und nun reiß dich mal zusammen! Sasuke-kun geht es gut…ich habe ihn sogar soweit bekommen, dass er mit dir reden will. Ist das nicht schön? Du solltest mir dankbar sein…“ Itachi biss sich so hart auf die Innenseite seiner Wange, dass er Blut schmeckte. Orochimaru streichelte ihm einmal durch die dunklen Haare, sah ihm in die Augen. „Ich habe ihn nicht angefasst. Versprochen“, zischelte er ihm zu, doch Itachi glaubte ihm nicht. Auch wenn er hoffte, dass er die Wahrheit sprach. „…warum?“ Orochimaru zog seine Hand zurück, sah auf ihn herunter. „Warum? Nun, sein Körper ist noch etwas unterentwickelt, das wird sich wohl bald geben und dann wird er mal sehr reizvoll sein…obwohl er wirklich schon jetzt ein sehr hübscher Ju-“ „Warum hilfst du uns?“, fiel Itachi ihm mit mehr Schärfe ins Wort und funkelte ihn an. Das Letzte, das er hören wollte, war, wie Orochimaru von seinem Bruder schwärmte. Es würde nur dazu führen, dass er seinen geringen Mageninhalt auskotzen würde. „Kukuku…vielleicht verspreche ich mir etwas davon?“, kicherte die Schlange und die Finger glitten an seinem Nacken hinab, was ein unangenehmes Schaudern auslöste. Er wollte ihn gerade anherrschen, dass er seine Griffel von ihm lassen sollte, als die Tür mit einem lauten Knall aufgestoßen wurde. Itachi kam nicht umhin, erleichtert aufzuatmen, als er Kisame in der Tür stehen sah…und er blickte äußerst grimmig drein. Also hatte er ihn nicht an die Schlange verkauft…wenigstens dessen konnte er sich nun sicher sein. „Pfoten weg von ihm, sonst breche ich sie dir…und es ist mir scheißegal, dass du hier unten der Obermacker bist und uns geholfen hast, klar? Ich erwürge dich, wenn du dich nicht gleich verziehst…er gehört mir!“ Während Itachi nur ein bitteres Lächeln zustande bringen konnte, ließ Orochimaru es sich nicht nehmen, einmal aufzulachen. „Wie unverfroren…“ Er erhob sich grinsend, leistete aber Folge, wie es schien. Itachi verstand nicht ganz, warum er das tat, wenn sie doch Kisames Worten nach zu urteilen in Orochimarus Versteck waren. Der Punkt gab ihm neben zahlreichen anderen zu denken, doch momentan interessierte seine Meinung wohl sowieso niemanden. „Dann gebe ich euch mal ein wenig Zweisamkeit…mach ihn nicht kaputt, Kisame. Das wäre doch zu schade, kukuku…“ „Verschwinde!“   Die Tür fiel abermals ins Schloss und nun war Itachi mit dem Hünen allein. Mühselig richtete er sich auf, schaffte es gerade so, sich auf das Bett fallen zu lassen und in einer sitzenden Position zu verharren. Vielleicht wurde er langsam verrückt, denn das Lächeln, das sich nun auf seinen Lippen ausbreitete, konnte er sich selbst nicht erklären – und Kisame schien es lediglich noch mehr zu reizen, so wie der ihn anfunkelte. Itachi sagte nichts, denn es gab nichts, das seine Lage hätte verbessern können. Er saß einfach nur da, sah den anderen an und lächelte sein hohles Lächeln. „Scheiße!“, grollte Kisame schließlich und kam auf ihn zu. „Ich hab mir geschworen, dir nicht den Arsch aufzureißen – nicht sofort jedenfalls, also hör auf, so dämlich zu grinsen!“ Itachi keuchte auf, als sein Hals gepackt wurde und sich die Finger grob in seine Haut bohrten, ohne ihn zu würgen. Seine Atmung beschleunigte sich und als sein Gesicht noch blasser wurde, löste Kisame seine Hände auch schnell wieder. Er schubste ihn nach hinten, wo Itachis Kopf mit der Wand kollidierte und sein Körper auf dem Bett aufkam. Er wusste, dass Kisame nun einen guten Blick zwischen seine Beine hatte, doch er tat nichts, um dies zu ändern. Das Lächeln war jedoch verblasst, hatte der Ausdruckslosigkeit Platz gemacht. Nichts an alldem war amüsant. Absolut gar nichts. „Wo ist Sasuke?“, fragte er leise in die Stille hinein. Er hoffte einfach nur, dass Orochimaru sich nicht wirklich um seinen Bruder…gekümmert hatte. Es durfte nicht alles umsonst gewesen sein. Kisame stieß eine Art Schnauben aus, das seine Verachtung zu symbolisieren schien. „Lässt du dich ficken, wenn ich es dir sage?“ Die Worte waren rau gewählt, doch Itachi verletzten sie ebenso wenig wie der Inhalt. Anstatt einer Antwort schlug er kurz die Lider nieder, ehe er die gespreizten Beine aufstellte. Er spürte, wie der Stoff hoch rutschte und seinen Intimbereich freigab…und er wusste, wie er dort unten Dank Madara und seiner Männer aussah. Kisame knurrte, ehe er sich über ihn beugte und grob seine Beine zusammendrückte, ihn wütend anfunkelte. „Was bist du?! Eine verdammte Hure?!“, fuhr er ihn zornig an und Itachi lächelte bitter. „Und ich dachte, du hättest es bereits herausgefunden…“ „Hör bloß mit dem Scheiß auf, das zieht bei mir nicht!“ „…schön.“ „Das ist alles?!“ Itachi erwiderte seinen Blick emotionslos. „Was hast du erwartet?“ „Du…“ „Denkst du, es würde mir noch etwas ausmachen? Einer mehr oder weniger…“, log er und atmete tief durch. „…ist gar nichts, wenn mein Bruder dafür in Frieden leben darf.“ Seine Stimme war trotz des kratzigen Untertons erstaunlich klar, dafür zitterte sein Körper umso heftiger. Als würde es ihm tatsächlich egal sein, wenn man ihm schon wieder so etwas antat. „…wenn du also etwas einfordern willst, werde ich mich nicht wehren.“ Er blickte ihm weiterhin fest in die Augen. „Wenn du meinen Bruder in Sicherheit bringst, werde ich dich gewähren lassen“, wiederholte er leise und wusste, dass es seine letzte Chance war.   Allerdings hatte er nicht mit Kisames Reaktion gerechnet. Genau genommen hatte er erwartet, dass der Hüne nicht mal überlegen würde, ob er auf das Angebot einging. Vielleicht hätte er ihn auch ausgenutzt, ihn über Sasukes Schicksal im Unklaren gelassen, damit er sich hierbei etwas Mühe gab oder er hätte ihn einfach genommen, so wie es im Gefängnis oftmals der Fall gewesen war. Mit vielem hatte Itachi gerechnet, aber nicht damit, dass er sich eine fangen würde. Der Schlag war alles andere als sanft, ließ seinen Kopf zur Seite fliegen und seinen Kiefer schmerzen. Keine Ohrfeige, sondern mit der geballten Faust. Nicht um ihn zu demütigen, sondern um ihn zu verletzen. Itachi konnte den Älteren nur perplex ansehen, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte und er wusste nicht, wie er mit der Wut in den grünlich schimmernden Iriden umgehen sollte. „Haben Sie dich kastriert?“, fragte er gehässig und Itachi wusste nicht, was er erwidern sollte. „Oder nur so lange gefickt, bis du dir diese Scheiße selbst eingeredet hast?“ So wie Kisame sprach, wirkte es beinahe, als sei er so erzürnt, weil er annahm…Itachi hätte aufgegeben. Und vielleicht hatte er das auch…zumindest sein Leben. Aber nicht erst seit heute. „Meine Fresse, was ist los mit dir?! Im Knast hast du dich auch nicht einfach gefügt! Du hast mir ein Tablett über den Schädel gezogen, obwohl du wusstest, was dir blüht! Du hast dich auf Juugo gestürzt, als er mich umlegen wollte…und Scheiße, Itachi, du hast mir ein paar Mal ordentlich die Fresse poliert!“ Itachi war sprachlos, wusste nicht, wie er sich dazu äußern sollte. Was sollte dieses Gerede jetzt? Damals war Kisame eher wütend über seine Widerwehr gewesen und nun warf er ihm genau das vor? Dass er sich nicht mehr auflehnte, sondern es hinnahm, um den Schaden zu begrenzen? Was für eine Logik…und dennoch berührten ihn die Worte, ohne dass er sich darauf einlassen wollte. „Du hast dich nicht unterkriegen lassen…nicht mal von Morino, diesem Penner! Und jetzt spreizt du die Beine wie eine Nutte, anstatt mich anzufauchen, dass du eben keine bist?! Was hat sich geändert, verdammt?!“ Itachi antwortete ihm nicht sofort, erwiderte seinen Blick ruhig, auch wenn sein Inneres aufgerührt war. „Ich hatte ein Ziel.“ Seine Stimme klang selbst in seinen eigenen Ohren erbärmlich und genau so fühlte er sich auch. Schwach und erbärmlich…er hatte ja nicht mal mehr selbst Achtung vor sich. Kisame schnaubte nur, ließ sich neben ihm aufs Bett fallen. „Dein Bruder“, stellte er fest und warf ihm einen Seitenblick zu. „War ja nicht zu übersehen, wie wichtig er dir ist…wenn’s dich beruhigt, Deidara war die ganze Zeit bei der kleinen Mistkröte. Denkst du ernsthaft, wir lassen die Schlange allein mit dem? So blöd sind wir nicht.“ Itachi fühlte, wie eine Last von ihm abfiel; wenigstens das war gewiss. Warum sollte Kisame ihn jetzt noch anlügen? Anscheinend wollte er ja nicht mal mehr mit ihm schlafen…oder nur nicht im Moment. „Wozu das alles?“ Nun war es an Kisame, ihn irritiert anzusehen, anscheinend konnte dieser seine Frage nicht deuten. „Wozu was?“ „...du hast mir ziemlich sicher das Leben gerettet und meinem Bruder auch“, murmelte Itachi und blickte an die Decke. „Ich habe dich und deinen Freund verraten…es war mir vollkommen egal, was mit euch passiert. Wieso…bist du also hier?“ Nun richteten sich die dunklen Iriden wieder auf den Hünen, dem wohl nicht gleich eine Antwort einfiel. Itachi hatte gedacht, dass Kisame ihn auseinander nehmen würde, wenn er ihn fand. Er hatte mit Rache oder einem lächerlichen Spruch von wegen Jäger und Beute gerechnet. Er hob eine Braue, als Kisame ein verächtliches Geräusch ausstieß. „Frag mich nicht so eine Scheiße…denkst du, ich hab mir das hier so vorgestellt? Man, ich bin so wütend auf dich, am liebsten würde ich dich wirklich knallen, bis du schreist…“ Das klang so typisch nach dem Kisame, der ihn im Gefängnis drangsaliert hatte und dennoch…Itachi konnte sich nicht helfen, aber er konnte die Worte nicht ernstnehmen. Es war, als sage der andere eine hohle Phrase auf, weil ihm keine andere Rechtfertigung für seine Taten einfiel. „Aber du tust es nicht“, kam er auf den Punkt und setzte sich vorsichtig auf. Kisame schnaubte aus. „Nein.“ Sicherlich wäre es äußerst unklug gewesen, jetzt noch weitere Fragen zu stellen, auch wenn er noch einige gehabt hätte. Diese Situation war so surreal…dass ausgerechnet Kisame es sein würde, der ihn aus der Hölle holen würde. Dass sie jetzt hier nebeneinander saßen und redeten. Was war passiert? „Kisame?“ „…hm?“, brummte sein ehemaliger Zellengenosse nur, schien verstimmt zu sein. „Danke.“ Wieder wog die Stille, die darauf folgte, schwerer als Blei. Kisame blickte ihn einen Augenblick überrascht an, schien damit nicht gerechnet zu haben. Dann verfiel er jedoch wieder in seine Rolle zurück. „Denk nicht, dass mir so eine billige Entschuldigung reicht, klar? Du schuldest mir Antworten!“ Die schuldete er ihm seit der Aktion hier wohl wirklich. Er würde nicht drum herumkommen, Kisame etwas zu erzählen, aber erst wollte er…   „Ich möchte meinen Bruder sehen.“ Kisame hatte damit gerechnet und er ahnte, dass Itachi ihm kein Wort erzählen würde, wenn seine Bitte nicht erfüllt werden würde. Wie fixiert der Uchiha auf seinen Bruder war…aber das hatte er ja schon im Gefängnis bemerkt, als dieser ihm mehr von ihm offenbart hatte, als es wohl geplant gewesen war. Kisame seufzte entnervt, wusste selbst nicht, warum er ihn nicht einfach wieder auf den Rücken drückte und ihn einmal richtig durchnahm, anstatt hier herum zu palavern. Es war nicht seine Art, Verständnis und dergleichen zu zeigen oder jemanden zu schlagen, weil er sich willig gab. Doch Itachi war nicht irgendjemand. Er wollte ihn nicht mehr so einfach haben, weil er ihn erpresste oder ihn mit körperlicher Gewalt zwang. Was genau er wollte, wusste er ja auch nicht, doch das, was zuvor gewesen war, reichte ihm nicht mehr. „Bitte.“ Kisame wunderte sich, dass Itachi so ruhig in seiner Gegenwart blieb. Vertraute er ihm? Glaubte er ihm, dass sein Bruder in Sicherheit war? Obwohl er sie hierher gebracht hatte? Zu Orochimaru, der Itachi noch mehr angetan hatte als er selbst…Kisame hatte das ehrlich gesagt nicht erwartet. Er bekam das Gefühl nicht los, das sich etwas zwischen ihnen verändert hatte und er wusste nicht, wieso das so war. Dabei schien er so viel durchgemacht zu haben, wenn er sich an die Male auf seinem Körper erinnerte. Kisame hatte ihn gewaschen, war dabei gewesen, als man ihn medizinisch versorgt hatte. Er wusste, dass es ihn nicht hätte schockieren sollen, doch…er konnte es nicht ändern. Itachi war sein und jemand hatte sich an ihm vergriffen. Die vielen Blutergüsse, Striemen, das Blut, der Dreck…er war gefoltert worden, wie es ausgesehen hatte. Und vergewaltigt. Und beinahe erschossen…womöglich auch noch von seinem eigenen Bruder, um den er sich ja so sehr sorgte? War es nicht viel plausibler, dass sich Itachi heulend zusammenrollte und niemals wieder angefasst werden wollte? Wieso versank er nicht vor Scham im Boden oder wurde hysterisch, anstatt hier neben ihm zu sitzen und ihm auch noch seinen Körper anzubieten. War er so verstört, dass ihn nichts außer seinem Bruder interessierte? Es schauderte ihn, wenn er daran dachte, wie er die Beine gespreizt hatte, als Kisame ihn gefragt hatte, ob er sich für Informationen bezüglich des Kurzen ficken lassen würde. Wie kaputt musste man sein, wenn man sich dafür ohne zu zögern hergab? Hätte er sich Orochimaru ebenso angeboten? Er sah das Bild vor sich, wie der Uchiha auf dem Boden gelegen hatte, angespannt und mit hasserfülltem Blick. Nein, es war ihm nicht alles egal. Trotzdem zögerte er nicht, das Einzige zu beschützen, das ihn noch aufrecht zu erhalten schien. „Du solltest erstmal was essen“, brummte er ausweichend, stockte jedoch gleich darauf. Er sah zu dem Uchiha runter, der die Finger in seiner Jacke vergraben hielt und ernst zu ihm aufsah. „Bitte…“, wiederholte er noch einmal eindringlicher. „Danach…werde ich dir deine Antworten geben. Aber lass mich bitte zuerst mit ihm reden…allein.“ Kisame fand es zum Kotzen, dass er nicht einfach den Blick abwenden und ihn wegschubsen konnte. Immerhin hatte Itachi wohl kaum das Recht, Forderungen zu stellen. Es ging ihm sowas von gegen den Strich, dass er dennoch nicht ablehnen konnte. Dabei wusste er nicht mal, wie es von nun an weitergehen sollte, denn sie würden kaum hier bleiben. Was würde sein, wenn sie hier raus waren? Konnten sie sich absetzen? Würde Itachi ohne seinen Bruder irgendwohin hingehen? Ihm gar folgen? Kisame konnte sich momentan nichts davon vorstellen, denn sie hatten nicht viel weiter als bis hierhin geplant. „Mal sehen…“, brummte er dunkel und erhob sich dann, woraufhin Itachi ihn losließ. „Ich sorg erstmal dafür, dass du was zu essen kriegst…bevor du wieder umkippst.“ Er klang schon wieder viel zu besorgt, obwohl er das nicht mal sein wollte. So ein Dreck…irgendwie lief das alles aus dem Ruder. Itachi tat ihm vielleicht wirklich nicht gut, Zabuza hatte Recht gehabt. So viel Zeit wie er zum nachdenken gehabt hatte, da sollte man meinen, er wüsste nun, was zu tun war, aber er wusste gar nichts. Ohne noch etwas zu sagen, verließ er das Zimmer, spürte den Blick der dunklen Augen bis zuletzt auf sich ruhen. Möglicherweise wäre es ganz gut, wenn der Uchiha diese Sache mit seinem Bruder zuerst klärte…dann würde er den Kopf vielleicht frei haben und Kisame hoffentlich ebenfalls. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)