The cage von lunalinn (Kisame/Itachi) ================================================================================ Kapitel 1: Aller Anfang... -------------------------- Uchiha Itachis erster Eindruck von seinem sogenannten Zellengenossen war ebenso bescheiden wie der, den er von dem Rest dieser Vollzugsanstalt hatte. Das Bett, auf dem er saß, fühlte sich hart an und er bezweifelte, dass er hier ein Auge würde zutun können. Nicht nur wegen des mangelnden Komforts, sondern auch weil Nummer 642 über ihm schlafen würde. Itachi hasste diese mangelnde Privatsphäre bereits jetzt, wozu die Kloschüssel in der Ecke ihr Übriges tat. Man hatte ihn darüber aufgeklärt, dass er eigentlich nur während der Einschlusszeit dazu gezwungen war, in seiner Zelle zu bleiben. Ansonsten würde er die Arbeiten verrichten, die man ihm zutrug, und etwa zwei Stunden standen ihm pro Tag als Freizeit zu. Annehmbar, wenn man bedachte, weswegen er hier drin saß. Er schaute weiter teilnahmslos an die weiß gestrichene Wand, als sich Hoshigaki auf ihn zubewegte, doch zeitgleich spannte sich jede Faser seines Körpers an. Sein ungewollter Zellenpartner war von hünenhafter Statur und da sein Oberkörper unbekleidet war, konnte Itachi erkennen, welche Muskeln sich unter der ungewöhnlich blassen Haut wölbten. Der Mann war ohne Zweifel stolz darauf, deshalb zeigte er sich so schamlos und es widerte Itachi an. Er hatte nur wenige Sekunden die Zeit genutzt, um den anderen zu mustern, aber der Anblick haftete in seinem Gedächtnis. Ein kantiges Gesicht mit ausgeprägten Wangenknochen, breite Nase, die aussah, als wäre sie bereits einmal gebrochen worden, und kleine, stechende Augen. Wie ein Raubtier, war es ihm durch den Kopf geschossen, und das lag auch an dem haifischartigen Grinsen, das eine Reihe spitzer Zähne entblößt hatte. Itachi verfügte neben einem guten Gedächtnis auch über die Fähigkeit, eine präzise Analyse seines Gegenübers zu erstellen. Dass ihm bewusst war, dass er bei diesem Mann nicht um eine Auseinandersetzung herum kam, lag jedoch hauptsächlich an seinem Instinkt. Ein paar Bauchmuskeln traten in sein Sichtfeld, doch er bewegte sich immer noch nicht, wartete scheinbar gelassen ab, was als nächstes passieren würde. Die Stille zwischen ihnen beiden belastete ihn nicht wirklich, es war ihm lieber, wenn Hoshigaki den Mund hielt, anstatt seine tiefe, aufgeraute Stimme zu benutzen. Seine Körperhaltung, seine Art zu reden, all das deutete auf einen provokanten Menschen hin, jemanden der zuerst reizte, bevor er gewalttätig wurde…und Itachi war sicher, dass dieser Mann vor ihm seine Muskeln nicht nur zur Schau trug. Andernfalls würde er hier drin nicht seine Zeit absitzen. Kisame musterte den Jüngeren eine Weile ruhig, wobei er viel mehr darüber nachdachte, wie er anfangen wollte. Sicher, er konnte ihn an seinen ordentlich zusammengebundenen Haaren packen und ihm die Faust ins Gesicht rammen, doch hatte das Stil? Oder er riss ihn auf den Boden und bearbeitete ihn dort, während er auf ihm lag und ihm leise Drohungen ins Ohr zischte. Er könnte ihm einen Finger brechen, das fiel nicht so schnell auf. Kisame legte den Kopf leicht schief, zog die Brauen zusammen, als er bemerkte, dass er immer noch nicht beachtet wurde und verdammt, ja, das zerrte an seinem Ego. Bisher hatten seine Zellenpartner entweder versucht, sich bei ihm einzuschleimen oder aber sie hatten eine große Fresse riskiert. Beides war am Ende in die Hose gegangen, denn Kisame konnte weder Schleimer noch Vollidioten leiden, doch so jemand wie Itachi war ihm bisher noch nicht begegnet. Der Uchiha regte ihn mit seinem Verhalten viel mehr auf, als jeder andere zuvor und das mit diesem Porzellanpuppengesicht. Kisame stutzte kurz, als sich ein Gedanke in seinem Kopf manifestierte, der ihm vielleicht viel mehr Freude ermöglichen würde, als sich nur schnell abzureagieren. Grob schloss sich seine Rechte um das Kinn des Jungen, welcher keinen Mucks von sich gab und ihn immer noch mit einer Gleichgültigkeit anblickte, die es ihn in den Fingern jucken ließ. Wenigstens war er nun gezwungen, ihn anzusehen, denn Kisame drückte seinen Kopf hoch, besah sich das regungslose Gesicht in aller Ruhe. Welcher Mann hatte denn bitte so lange Wimpern? Kein Wunder, dass er ihn zuerst für ein Weib gehalten hatte. „Ich finde, wir sollten uns endlich mal richtig kennenlernen“, raunte er dem Jüngeren zu und fuhr mit dem Daumen über dessen Wange. Es irritierte ihn, wie weich die Haut des Uchihas war, doch er äußerte sich nicht dazu, beobachtete stattdessen die Reaktion. Nichts, die starre Mimik veränderte sich kein bisschen. Von draußen hörte er das Gerede der anderen Insassen, doch es interessierte ihn nicht. Es würde niemand reinkommen, trotz der Tatsache, dass Aufschluss war. Bei seinem Ruf überlegte man es sich dreimal, bevor man ihn störte, immerhin konnte er überaus ungemütlich werden, wenn man es drauf anlegte. Uchiha würde das auch noch zu spüren bekommen. „Schließlich werden wir eine Weile aufeinander hocken“, sprach er weiter und er konnte spüren, wie der Junge seinen Kiefer anspannte. Na endlich, also ließ ihn das alles hier doch nicht so kalt, hatte er es doch gewusst. Kisames Grinsen wurde eine Spur breiter und er drückte etwas fester zu. „Aber ich weiß schon, wie wir das Beste daraus machen“, fuhr er fort und wanderte mit dem Daumen ein Stück runter, berührte die Oberlippe. Amüsiert fiel ihm auf, wie ein Funkeln in die schwarzen Seen trat, als er versuchte, zwischen die schön geschwungenen Lippen zu gleiten. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass sich Uchiha wehren würde. Demnach kam der plötzliche Schmerz, als der Jüngere ihm in den Finger biss, unerwartet. Kisame erstarrte für wenige Sekunden, sah sein Gegenüber ungläubig an...bevor sich seine Vernunft schlagartig verabschiedete. Itachi hatte die Geste sofort begriffen, wusste, was der Hüne damit hatte andeuten wollen, und es ließ ihm die Magensäure hochsteigen. Den bitteren Geschmack runterschluckend hatte er zugebissen, bevor er sich klarmachen konnte, was er damit auslösen würde. Bevor er reagieren konnte, hatten sich zwei Hände um seinen Hals geschlossen und drückten schmerzhaft zu. Itachi kippte nach hinten, fühlte den schweren Körper des anderen Mannes auf sich und alles in ihm verkrampfte sich. Der Schock hielt jedoch nicht lange an und mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, schlug er dem auf ihm Sitzenden ins Gesicht, woraufhin dieser mit dem Kopf gegen den Lattenrost des oberen Bettes knallte. Der Griff lockerte sich kurzzeitig und er erkannte Verblüffung in dem Gesicht Hoshigakis. Itachi nutzte den Moment und zog eines seiner Beine unter dem Gewicht des anderen hervor. Kaum dass er wieder über etwas mehr Bewegungsfreiheit verfügte, rammte er seinen Fuß in die Genitalien des Älteren und dieser kippte mit einem gequälten Ächzen nach hinten. Itachi verpasste ihm einen weiteren Tritt, woraufhin Kisame endgültig das Gleichgewicht verlor und fluchend auf dem Boden landete. Der Uchiha hielt sich den schmerzenden Hals, ahnend, dass die Haut dort aller Wahrscheinlichkeit nach gerötet sein musste. Sein Atem ging abgehackt und das Stechen bei jedem Zug, ließ ihm schwindelig werden. Angespannt wich er zurück, bis er an die Wand stieß, versuchte sich zu beruhigen, indem er kurz die Augen schloss. Als er sie wieder aufschlug, hatte sich Hoshigaki aufgesetzt und sein Blick sprach Bände. Er würde ihm die Hölle heiß machen. Kisame konnte nicht fassen, was der Neue da wagte, doch dass er es bereuen würde, stand außer Frage. Er schluckte den eisenhaltigen Geschmack in seinem Mund runter, hatte sich wegen dem Faustschlag auf die Zunge gebissen. Noch schlimmer war allerdings der Schmerz in seinem Schoß…dafür würde Uchiha bluten. Was fiel der Sau ein, ihn ausgerechnet da zu treten?! „Ich reiß dir den Arsch auf, du Hure!“, grollte er und stemmte sich hoch. In den dunklen Iriden flackerte etwas auf, die Abwehrhaltung nahm zu, aber Kisame schiss drauf, er würde den Bengel jetzt richtig fertigmachen. Er ließ sich doch nicht von einem halben Kind verarschen! „Alles in Ordnung da drin? Was machst du hier wieder für Radau, Nummer 642?“ Klasse, da war er Morino los und wurde sofort mit dem Kettenraucher gestraft. Sarutobi Asuma stand in der Tür, hatte die Finger locker auf das Gitter gelegt, während er in der anderen Hand eine Zigarette hielt. Es war verboten, hier drin zu rauchen, aber Sarutobi hielt sich eher selten an diese Regel, vermutlich weil er der Sohn vom Obermacker war. Er schnaubte aus, rappelte sich im gleichen Atemzug hoch, nicht ohne dem Uchiha einen warnenden Blick zuzuwerfen. Wenn der sich jetzt ausheulte, würde er richtig was erleben können. Doch entgegen seiner Befürchtung schwieg der Junge, hielt seinen Kopf gesenkt, so dass die roten Male an seinem Hals nicht mehr so auffielen. „Bin vom Bett geflogen“, brummte Kisame ohne Itachi dabei aus den Augen zu lassen oder auf Sarutobi zu achten. Der seufzte einmal tief, ehe er einen weiteren Zug von seiner Zigarette nahm und sich schließlich abwandte. „Dann will ich dir den Schwachsinn mal glauben, Nummer 642“, meinte er gedehnt und der Angesprochene schnaubte erneut. „Aber ich warne dich, ich behalte dich im Auge.“ Wenn der Lackaffe wüsste, wie egal das Kisame war, denn dass ihn viele der Wärter auf dem Kieker hatten, war ihm bereits bekannt. Allerdings wunderte es ihn doch latent, dass Sarutobi sich gar nicht nach Uchihas Unversehrtheit erkundigt hatte. Normalerweise war der Typ einer von den Gründlichen, der keine Schikane duldete, wenn er sie denn mal mitbekam. Was war verkehrt bei Uchiha, dass sich keiner um ihn scherte? Irgendwie interessant…aber was noch viel wichtiger war, war die Tatsache, dass dieser Umstand Kisame einen regelrechten Freifahrtschein ermöglichte. Es würde keinen allzu sehr jucken, wenn er sich den Jungen krallte, nicht solange er ihm keine Gliedmaßen brach. Süffisant grinsend näherte er sich wieder dem Bett und beugte sich zu seinem Zellengenossen runter, welcher ihn aus seinen dunklen Augen feindselig anstarrte. Kisame fiel auf, dass der andere noch kein einziges Wort gesprochen hatte und unweigerlich stellte er sich die Frage, ob er wohl stumm war. Das wäre ja glatt noch ein Glückstreffer, denn so könnten eventuelle Schreie ungehört bleiben. „Tja, scheint als würdest du jedem hier am Arsch vorbei gehen, Missy“, sprach er ihn an, doch eine Antwort blieb aus. Lediglich der Ausdruck in den schwarzen Iriden verfinsterte sich noch mehr, doch es kümmerte Kisame nicht. Die erste Runde war an den Neuen gegangen, jedoch nur weil Kisame nicht mit Gegenwehr gerechnet hatte. Er war überrascht gewesen, das würde ihm kein zweites Mal passieren. Aber sie hatten Zeit und der Hüne wusste aus Erfahrung, dass es um einiges schlimmer war, wenn man darauf warten musste, dass etwas passierte. „Ich sag dir was“, redete er weiter und fixierte den Uchiha, der seinem Blick unbeeindruckt standhielt. „Du bist hier nicht im Hotel oder bei Mami und Papi, alles klar? Hier drin bist du ganz allein…und ich bin nicht der Einzige, der scharf drauf ist, dir deinen Arsch aufzureißen. Also lass dir lieber ganz schnell was einfallen, damit ich mir die Angelegenheit noch mal durch den Kopf gehen lasse. Wer weiß, wenn du etwas netter zu mir bist…“ Er beobachtete, wie Uchiha seine Lippen fest aufeinander presste, doch ansonsten schien er nicht nachgeben zu wollen. Kisame schnalzte mit der Zunge, wollte wieder nach seinem Gesicht fassen, doch dieses Mal wurde seine Hand direkt weggeschlagen. Verärgert funkelte er den Jüngeren an, was aber keinen Effekt erzielte. Stur war er also auch noch, das wurde ja immer besser. „Das war ein Fehler.“ Eine unterschwellige Drohung klang in seiner gedämpften Stimme mit und er war sicher, dass der Junge es bemerkt haben musste. Er beugte sich noch ein Stück mehr vor, besah sich das hübsche Gesicht noch einmal gründlich aus der Nähe und die Abscheu in den dunklen Tiefen wurde stärker. „Heute Nacht bist du dran.“ Und es war ein Versprechen. Die Worte ließen den Uchiha nicht so kalt, wie er sich gab, denn innerlich schüttelte es ihn. Still wartete er ab, war erleichtert, als sich Hoshigaki endlich von ihm entfernte. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie sich der Hüne ein Shirt überzog und dann ohne ein weiteres Wort die Zelle verließ. Itachi blieb allein zurück, ließ sich erschöpft von diesem Disput gegen die Wand sinken, ehe er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Sein Hals schmerzte immer noch ziemlich und er ahnte schon, dass sich dort morgen ein paar hässliche Blutergüsse bilden würden. Allerdings hatte Hoshigaki mit einem Recht und zwar damit, dass ihm hier drin niemand helfen würde. Er war auf sich allein gestellt, so wie immer. Von daher schockte ihn die Erkenntnis nicht wirklich, sie enthielt bloß einen bitteren Beigeschmack. Er sollte also netter zu Hoshigaki sein? Das konnte dieser Kerl vergessen, Itachi hatte nicht vor, sich so einfach überwältigen zu lassen. Das bisschen Stolz, das er noch hatte, würde er verteidigen. Was war ihm denn sonst noch geblieben? Von diesem Gedanken regelrecht deprimiert legte er sich auf die Seite, senkte die Lider halb über seine brennenden Augen. Er hatte die letzten Nächte so gut wie gar nicht geschlafen, fühlte sich aus diesem Grund ausgelaugt. Solange sein Zellengenosse da draußen war, würde er versuchen, sich zu erholen. Er würde hier drin bleiben, zumindest heute und auch, wenn das bedeutete, dass das Essen für ihn ausfiel. Hunger verspürte er sowieso keinen, ihm war immer noch übel. Nicht nur wegen Hoshigakis versprochenem Übergriff, sondern wegen der Gesamtsituation. Auch wenn er es verdient hatte, das alles hier, fragte er sich dennoch, wie es hierzu hatte kommen können. Doch niemand, nicht einmal er selbst, würde diese Frage beantworten können. _____________________________________________________________ Nun, der erste Punkt geht wohl zweifelsohne an Uchiha. ;) Der Titel spricht wohl für sich, dazu muss ich nicht mehr viel sagen, denke ich. Zum Inhalt...es scheint, als hätte sich Itachi einen Feind geschaffen, und vielleicht hätte er seinen Stolz schlucken sollen...oder auch nicht. Im nächsten Kapitel werden ein paar weitere Nebencharaktere auftauchen, freut euch drauf~ Im Übrigen bin ich echt baff, danke für die vielen lieben Kommentare und es tut mir leid, dass mir die Zeit fehlt, mich dazu äußern. Ihr seid echt toll und deshalb bekommt ihr das nächste Kapitel bereits heute! =) Lg Pia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)